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Querverweis auf verwandte Anmeldungen
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Diese Anmeldung beansprucht die Priorität und den Nutzen der
koreanischen Patentanmeldung Nr. 10-2015-0099790 , die am 14. Juli 2015 beim Koreanischen Amt für geistiges Eigentum eingereicht wurde und deren gesamter Inhalt hier durch Bezugnahme aufgenommen wurde.
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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kontrolle eines Reifendrucks und insbesondere eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kontrolle eines Reifendrucks unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation, die einen niedrigen Druck eines an einem Fahrzeug montierten Reifens unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation präziser ermitteln können.
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Allgemeiner Stand der Technik
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Der Luftdruck eines Reifens ist einer der Faktoren, die das sichere Fahren eines Kraftfahrzeugs ermöglichen. Ist der Luftdruck des Reifens niedrig, gerät das Fahrzeug leicht ins Rutschen, was zu schweren Unfällen führen kann. Zudem steigt der Kraftstoffverbrauch an, so dass die Kraftstoffeffizienz herabgesetzt wird. Darüber hinaus verkürzt sich die Lebensdauer des Reifens und verschlechtern sich Fahrkomfort sowie Bremskraft erheblich. Wenn der Luftdruck des Reifens abfällt, können Funktionsprobleme auftreten, unter anderem eine Verschlechterung der Kraftstoffeffizienz, eine Abnutzung der Reifen und dergleichen. Außerdem besteht bei einem erheblichen Luftdruckabfall die Möglichkeit, dass es zu Fahrzeug- oder Personenschäden kommt, wie zum Beispiel Unfällen aufgrund einer Funktionsunfähigkeit oder eines zerrissenen Reifens.
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Da jedoch die meisten Fahrer eine Veränderung des Reifenluftdrucks nicht erkennen können, wurde ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) entwickelt, bei dem es sich um ein Reifendruckkontrollsystem handelt, das dem Fahrer die Druckänderung des Reifens in Echtzeit meldet.
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Seit einigen Jahren wird das Reifendruckkontrollsystem (RDKS), das den Luftdruckabfall des am Fahrzeug montierten Reifens erkennt und dem Fahrer den erkannten Luftdruckabfall meldet, in Kraftfahrzeugen eingebaut.
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Das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) meldet den Druckabfall des Reifens dem Fahrer, damit dieser den Druckzustand des Reifens überprüfen kann und somit das Problem behebt.
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Das RDKS lässt sich grundsätzlich in ein direktes System und ein indirektes System unterteilen.
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Beim direkten RDKS wird ein Drucksensor in einem Rad mit Reifen eingebaut, um den Reifenluftdruck direkt zu messen. Das direkte RDKS meldet dem Fahrer die Veränderung des Reifenluftdrucks, die durch den am Reifen befestigten Drucksensor gemessen wird.
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Das direkte RDKS kann den Reifenluftdruck präzise erfassen. Allerdings ist die Lebensdauer einer Batterie begrenzt, und bei jedem Austausch des Reifens muss das direkte RDKS erneut installiert werden. Aufgrund der Befestigung eines Drucksensors kann es beim direkten RDKS zu einer Reifenunwucht kommen, und es können Probleme wie beispielsweise Hochfrequenzstörungen und dergleichen auftreten. Da das direkte RDKS ein System ist, bei dem der Sensor zur Messung des Luftdrucks am Reifen montiert wird, weist das indirekte RDKS außerdem den Vorteil auf, dass es eine präzise Druckmessung vornimmt. Andererseits besteht das direkte RDKS aus verschiedenen Bauteilen, unter anderem einem am Reifen montierten Druckmesssensor, einer kabellosen Kommunikationseinheit zur Übertragung eines Messwerts in einem generell kabellosen System und dergleichen. Daher ist das direkte RDKS kostenaufwändiger und weist eine höhere Ausfallrate als das indirekte RDKS auf.
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Beim indirekten RDKS handelt es sich hingegen um ein System, das einen Luftdruckverlust unter Verwendung eines Radgeschwindigkeitssensors schätzt, der am Fahrzeug zur Messung einer Radgeschwindigkeit montiert ist. Da das RDKS nur durch einen Algorithmus verwirklicht werden kann, ist beim indirekten RDKS keine zusätzliche Hardware erforderlich, was zu geringeren Kosten führt. Außerdem fallen nur geringe Wartungskosten an. Das indirekte RDKS besitzt eine bessere preisliche Wettbewerbsfähigkeit als das direkte RDKS.
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Das indirekte RDKS schätzt indirekt die Veränderung des Reifenluftdrucks aufgrund einer Veränderung eines Ansprechverhaltens (zum Beispiel einer Umdrehungsgeschwindigkeit oder einer Frequenzcharakteristik der Umdrehungsgeschwindigkeit) des Reifens, die bei einer Verringerung des Luftdrucks hervorgerufen wird, und meldet dem Fahrer die indirekt geschätzte Veränderung. Das direkte RDKS kann das Absinken des Reifenluftdrucks präzise erkennen. Jedoch ist hierfür ein ausgewähltes Rad erforderlich, und die Leistung in einem realen Umfeld ist ungünstig. Daher weist das direkte RDKS Nachteile sowohl in technischer als auch kostenmäßiger Hinsicht auf.
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Da die Resonanzfrequenz des indirekten RDKS in Abhängigkeit von der Radgeschwindigkeit variiert, nimmt jedoch die Genauigkeit des indirekten RDKS leicht ab. Da die geschätzte Veränderung des Reifenluftdrucks von einer tatsächlichen Veränderung abweichen kann, kann das indirekte RDKS einen Fehlalarm an den Fahrer senden.
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Das indirekte RDKS schätzt den Reifenluftdruck anhand von Rotationsinformationen des Reifens. Das indirekte RDKS lässt sich im Einzelnen wiederum unterteilen in ein Analyseschema auf Basis eines dynamisch wirksamen Halbmessers sowie ein Analyseschema auf Basis eines Resonanzfrequenzverfahrens. Diese können auch kurz als Halbmesseranalyseschema bzw. Frequenzanalyseschema bezeichnet werden.
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Beim Frequenzanalyseschema wird im Falle einer Verringerung des Reifenluftdrucks eine Differenz zu einem Reifen mit normalem Luftdruck anhand einer Veränderung einer Frequenzcharakteristik eines Umdrehungsgeschwindigkeitssignals eines Rads erkannt. Auf der Grundlage einer Resonanzfrequenz, die durch eine Frequenzanalyse des Umdrehungsgeschwindigkeitssignals des Rads erzielt werden kann, wird beim Frequenzanalyseschema ermittelt, dass sich der Luftdruck des Reifens verringert, wenn die entsprechende Resonanzfrequenz niedriger berechnet wird als eine während der Initialisierung geschätzte Referenzfrequenz.
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Beim Halbmesseranalyseschema wird die Druckabnahme anhand eines Vergleiches der Umdrehungsgeschwindigkeiten von vier Reifen erkannt, indem ein Phänomen genutzt wird, bei dem sich ein dynamisch wirksamer Halbmesser des Reifens mit Druckverlust während der Fahrt verringert und sich infolgedessen der Reifen schneller dreht als der normale Reifen. Da auf Grundlage einer Radgeschwindigkeit ermittelt wird, ob der Druck des Reifens abnimmt, hat die Radgeschwindigkeit beim Halbmesseranalyseschema des Reifendruckkontrollsystems den größten Einfluss auf die Ermittlung des Druckabfalls.
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Wird der niedrige Druck des Reifens im Reifendruckkontrollsystem unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation mithilfe eines Analyseverfahrens in Bezug auf den dynamischen Halbmesser geschätzt, kann der geschätzte Wert entsprechend einer Niederdrucksituation des Reifens beeinflusst werden. Wenn beispielsweise ein Reifen einen niedrigen Druck aufweist und wenn zwei Reifen einen niedrigen Druck aufweisen, differiert die veränderte Höhe des Halbmesseranalysewerts. Entsprechend einer Störgröße oder einem Straßenzustand kann in diesem Fall die veränderte Höhe des Halbmesseranalysewerts je nach Niederdrucksituation des Reifens wesentlich sein. Da die geschätzte Veränderung des Reifenluftdrucks von einer tatsächlichen Veränderung abweichen kann, kann das indirekte RDKS einen Fehlalarm an den Fahrer senden.
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Daher ist ein Verfahren erforderlich, das den Reifendruck präziser kontrolliert, indem es einen Analysewert in Bezug auf den dynamischen Halbmesser entsprechend der Niederdrucksituation des Reifens je nach Masse eines Fahrzeugs kompensiert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung erfolgte in dem Bestreben, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kontrolle eines Reifendrucks unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation bereitzustellen, die einen niedrigen Druck eines an einem Fahrzeug montierten Reifens unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation präziser ermitteln können, indem sie in Abhängigkeit von einer Niederdrucksituation (z. B. ein, zwei oder drei Räder weisen eine Niederdrucksituation auf) unterschiedliche Grenzwerte einstellen und den niedrigen Druck in Abhängigkeit vom eingestellten Grenzwert ermitteln.
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Die vorliegende Erfindung erfolgte in dem Bestreben, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kontrolle eines Reifendrucks unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation bereitzustellen, die einen niedrigen Druck ermitteln, indem sie einen Grenzwert für eine Situation, in der ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, und einen Grenzwert für eine Situation, in der zwei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, erkennen und dadurch Fehlalarme reduzieren sowie die Zuverlässigkeit der Niederdruckerkennung erhöhen.
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Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung sieht eine Vorrichtung zur Reifendruckkontrolle unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation vor. Die Vorrichtung umfasst eine Halbmesseranalyseeinheit, die einen Halbmesseranalysewert unter Verwendung einer relativen Geschwindigkeitsdifferenz und einer Durchschnittsgeschwindigkeit berechnet, die sich aus Radgeschwindigkeiten der am Fahrzeug montierten Räder berechnet; eine Grenzwerteinstelleinheit, die den berechneten Halbmesseranalysewert mit einem vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert vergleicht und unterschiedliche Grenzwerte entsprechend dem Vergleichsergebnis einstellt; und eine Niederdruckermittlungseinheit, die einen niedrigen Druck eines an einem Fahrzeug montierten Reifens unter Verwendung des eingestellten Grenzwerts ermittelt.
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Die Vorrichtung kann des Weiteren eine Datenspeichereinheit umfassen, die Daten in Bezug auf die Ermittlung eines niedrigen Drucks des am Fahrzeug montierten Reifens sowie einen Halbmesseranalysewert, einen vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert und den eingestellten Grenzwert speichert.
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Die Grenzwerteinstelleinheit kann eine Analysensumme einiger Halbmesseranalysewerte unter den berechneten Halbmesseranalysewerten berechnen und die berechnete Analysensumme und einen vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert vergleichen, um unterschiedliche Grenzwerte einzustellen.
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Die Grenzwerteinstelleinheit kann unter den berechneten Halbmesseranalysewerten eine Analysensumme von zwei verbleibenden Halbmesseranalysewerten mit Ausnahme von Werten mit dem größten Absolutwert berechnen und die berechnete Analysensumme und einen vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert vergleichen, um unterschiedliche Grenzwerte einzustellen.
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Wenn die berechnete Analysensumme kleiner als der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert ist, kann die Grenzwerteinstelleinheit den Halbmesseranalysewert als ersten Grenzwert einstellen, und wenn die berechnete Analysensumme gleich oder größer als der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert ist, kann die Grenzwerteinstelleinheit den Halbmesseranalysewert als zweiten Grenzwert einstellen, wobei der erste Grenzwert größer als der zweite Grenzwert ist.
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Die Grenzwerteinstelleinheit kann vergleichen, ob der berechnete Halbmesseranalysewert größer als ein Halbmesseranalysewert ist, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, der sich verändert, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen. Wenn der berechnete Halbmesseranalysewert kleiner als der Halbmesseranalysewert ist, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, kann die Grenzwerteinstelleinheit den Halbmesseranalysewert als ersten Grenzwert einstellen. Wenn der berechnete Halbmesseranalysewert gleich oder größer als der Halbmesseranalysewert ist, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, kann die Grenzwerteinstelleinheit den Halbmesseranalysewert als zweiten Grenzwert einstellen, wobei der erste Grenzwert größer als der zweite Grenzwert ist.
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Die Niederdruckermittlungseinheit kann den berechneten Halbmesseranalysewert und den eingestellten Grenzwert vergleichen, um den berechneten Halbmesseranalysewert in einen Logikwert zur Analyse in Bezug auf den dynamischen Halbmesser umzuwandeln.
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Wenn der berechnete Halbmesseranalysewert den eingestellten Grenzwert überschreitet, kann die Niederdruckermittlungseinheit den Halbmesseranalysewert in einen positiven Logikwert umwandeln. Wenn der berechnete Halbmesseranalysewert kleiner als ein negativer Wert des eingestellten Grenzwerts ist, kann die Niederdruckermittlungseinheit den Halbmesseranalysewert in einen negativen Logikwert umwandeln. Wenn ein Absolutwert des berechneten Halbmesseranalysewerts kleiner als der eingestellte Grenzwert ist, kann die Niederdruckermittlungseinheit den Halbmesseranalysewert in einen Logikwert „0” umwandeln.
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Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung sieht ein Verfahren zur Reifendruckkontrolle unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation vor. Das Verfahren umfasst: Berechnen eines Halbmesseranalysewerts unter Verwendung einer relativen Geschwindigkeitsdifferenz und einer Durchschnittsgeschwindigkeit, die sich aus Radgeschwindigkeiten der am Fahrzeug montierten Räder berechnet; Vergleichen des berechneten Halbmesseranalysewerts mit einem vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert und Einstellen von unterschiedlichen Grenzwerten entsprechend dem Vergleichsergebnis; und Ermitteln eines niedrigen Drucks eines an einem Fahrzeug montierten Reifens unter Verwendung des eingestellten Grenzwerts.
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Beim Einstellen eines Grenzwerts kann eine Analysensumme einiger Halbmesseranalysewerte unter den berechneten Halbmesseranalysewerten berechnet werden und die berechnete Analysensumme und ein vorgegebener Ermittlungsreferenzwert verglichen werden, um unterschiedliche Grenzwerte einzustellen.
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Beim Einstellen eines Grenzwerts kann unter den berechneten Halbmesseranalysewerten eine Analysensumme von zwei verbleibenden Halbmesseranalysewerten mit Ausnahme von Werten mit dem größten Absolutwert berechnet werden und die berechnete Analysensumme und ein vorgegebener Ermittlungsreferenzwert verglichen werden, um unterschiedliche Grenzwerte einzustellen.
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Das Einstellen eines Grenzwerts kann umfassen: Vergleichen des berechneten Halbmesseranalysewerts mit einem vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert; und Einstellen des Halbmesseranalysewerts als ersten Grenzwert, wenn die berechnete Analysensumme kleiner als der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert ist; und Einstellen des Halbmesseranalysewerts als zweiten Grenzwert, wenn die berechnete Analysensumme gleich oder größer als der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert ist. In diesem Fall kann der erste Grenzwert größer als der zweite Grenzwert sein.
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Das Einstellen eines Grenzwerts kann umfassen: Vergleichen, ob der berechnete Halbmesseranalysewert größer als ein Halbmesseranalysewert ist, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, der sich verändert, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen; Einstellen des Halbmesseranalysewerts als ersten Grenzwert, wenn der berechnete Halbmesseranalysewert kleiner als der Halbmesseranalysewert ist, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen; und Einstellen des Halbmesseranalysewerts als zweiten Grenzwert, wenn der berechnete Halbmesseranalysewert gleich oder größer als der Halbmesseranalysewert ist, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen. In diesem Fall kann der erste Grenzwert größer als der zweite Grenzwert sein.
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Beim Ermitteln eines niedrigen Drucks können der berechnete Halbmesseranalysewert und der eingestellte Grenzwert verglichen werden, um den berechneten Halbmesseranalysewert in einen Logikwert zur Analyse in Bezug auf den dynamischen Halbmesser umzuwandeln.
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Das Ermitteln eines niedrigen Drucks kann umfassen: Vergleichen des berechneten Halbmesseranalysewerts mit dem eingestellten Grenzwert; Umwandeln des Halbmesseranalysewerts in einen positiven Logikwert, wenn der berechnete Halbmesseranalysewert den eingestellten Grenzwert überschreitet; Umwandeln des Halbmesseranalysewerts in einen negativen Logikwert, wenn der berechnete Halbmesseranalysewert kleiner als ein negativer Wert des eingestellten Grenzwerts ist; und Umwandeln des Halbmesseranalysewerts in einen Logikwert „0”, wenn ein Absolutwert des berechneten Halbmesseranalysewerts kleiner als der eingestellte Grenzwert ist.
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Gemäß Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung werden unterschiedliche Grenzwerte in Abhängigkeit von einer Niederdrucksituation (z. B. ein oder zwei Räder weisen eine Niederdrucksituation auf) eingestellt und der niedrige Druck entsprechend dem eingestellten Grenzwert ermittelt, um einen niedrigen Druck eines an einem Fahrzeug montierten Reifens je nach Niederdrucksituation präzise zu ermitteln.
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Gemäß den Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung wird der niedrige Druck ermittelt, indem ein Grenzwert für eine Situation, in der ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, und ein Grenzwert für eine Situation, in der zwei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, erkannt wird, wodurch Fehlalarme reduziert sowie die Zuverlässigkeit der Niederdruckerkennung erhöht werden.
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Die obige Zusammenfassung ist lediglich beispielhaft und in keiner Weise einschränkend zu verstehen. Neben den vorstehend beschriebenen beispielhaften Aspekten, Ausführungsformen und Merkmalen ergeben sich weitere Aspekte, Ausführungsformen und Merkmale anhand der Zeichnungen und der folgenden ausführlichen Beschreibung.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine Konfigurationsansicht einer Vorrichtung zur Reifendruckkontrolle unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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2 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Einstellung eines Grenzwerts unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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3 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Reifendruckkontrolle unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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4 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Umwandlung eines Halbmesseranalysewerts in einen Logikwert gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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5 ist eine erläuternde Darstellung einer Logikverknüpfungsgleichung unter Verwendung eines Halbmesseranalysewerts gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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6 ist eine erläuternde Darstellung einer Fehlersituation einer Logikverknüpfungsgleichung unter Verwendung eines Halbmesseranalysewerts gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Es versteht sich, dass die beigefügten Zeichnungen nicht zwangsläufig maßstabgetreu sind und eine etwas vereinfachte Darstellung von verschiedenen Merkmalen zeigen, die die Grundprinzipien der Erfindung veranschaulichen. Die hier offenbarten besonderen Gestaltungsmerkmale der vorliegenden Erfindung, darunter beispielsweise bestimmte Abmessungen, Ausrichtungen, Positionen und Formen, werden zum Teil durch die jeweilige vorgesehene Anwendung und die Einsatzumgebung bestimmt.
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In den Figuren verweisen die Bezugsziffern in den verschiedenen Figuren der Zeichnung durchgehend auf die gleichen oder entsprechende Teile der vorliegenden Erfindung.
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Ausführliche Beschreibung
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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Bei der Beschreibung des Ausführungsbeispiels wird eine Technologie, die auf dem technischen Gebiet der vorliegenden Erfindung bekannt ist und die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung steht, nicht dargelegt. Dadurch wird auf eine überflüssige Beschreibung verzichtet, um den Sinngehalt der vorliegenden Erfindung klar zu vermitteln, ohne diesen zu verunklaren.
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Aus dem gleichen Grund sind in den beigefügten Zeichnungen einige Teile vergrößert dargestellt, weggelassen oder schematisch abgebildet. Außerdem gibt die Größe der einzelnen Bauteile deren tatsächliche Größe nicht vollständig wieder. In den Zeichnungen werden die gleichen oder entsprechenden Bauteile mit den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
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1 ist eine Konfigurationsansicht einer Vorrichtung zur Reifendruckkontrolle unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Wie in 1 dargestellt, umfasst eine Reifendruckkontrollvorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung eine Halbmesseranalyseeinheit 110, eine Grenzwerteinstelleinheit 120, eine Niederdruckermittlungseinheit 130 und eine Datenspeichereinheit 140.
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Nachfolgend werden eine konkrete Ausgestaltung und Funktionsweise von Bauteilen einer Vorrichtung zur Reifendruckkontrolle unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation der 1 beschrieben.
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Zunächst empfängt die Halbmesseranalyseeinheit 110 eine Radgeschwindigkeit eines Rads von einem im Fahrzeug vorgesehenen Radgeschwindigkeitssensor (nicht dargestellt). Am Fahrzeug sind vier Räder montiert, die ein linkes Vorderrad (FL), ein rechtes Vorderrad (FR), ein linkes Hinterrad (RL) und ein rechtes Hinterrad (RR) umfassen. Der Radgeschwindigkeitssensor erkennt Umdrehungsgeschwindigkeiten des linken Vorderrads FL, des rechten Vorderrads FR, des linken Hinterrads RL und des rechten Hinterrads RR. Der Radgeschwindigkeitssensor kann beispielsweise ein Radgeschwindigkeitssensor sein, der einen Umdrehungsimpuls unter Verwendung eines elektromagnetischen Gebers erzeugt und eine Drehwinkelgeschwindigkeit und eine Radgeschwindigkeit anhand einer Impulsnummer misst. Der Radgeschwindigkeitssensor kann ein Winkelgeschwindigkeitssensor sein. Informationen bezüglich der vom Radgeschwindigkeitssensor gemessenen Umdrehungsgeschwindigkeit des Rads werden an die Halbmesseranalyseeinheit 110 übertragen.
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Die Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnet einen Halbmesseranalysewert unter Verwendung einer relativen Geschwindigkeitsdifferenz und einer Durchschnittsgeschwindigkeit, die sich aus den Radgeschwindigkeiten der am Fahrzeug montierten Räder berechnet. Hierbei erfolgt die Halbmesseranalyse durch Ermittlung, ob sich ein Reifendruck verringert, indem die Umdrehungsgeschwindigkeiten der Räder verglichen werden. Die Halbmesseranalyse kann daher durch Vergleich der Umdrehungsgeschwindigkeiten der Räder unter Anwendung verschiedener Verfahren erfolgen. In diesem Ausführungsbeispiel wird der Halbmesseranalysewert nach dem nachstehenden Verfahren berechnet.
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Wenn davon ausgegangen wird, dass V
ΦΛ, V
ΦP, V
PΛ und V
PP Umdrehungsgeschwindigkeiten für das linke Vorderrad FL, das rechte Vorderrad FR, das linke Hinterrad RL und das rechte Hinterrad RR sind, wird die Durchschnittsgeschwindigkeit V
M von vier Rädern anhand der nachstehenden Gleichung 1 berechnet. Gleichung 1
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Hierbei stellen VΦΛ, VΦP, VPΛ und VPP Radgeschwindigkeiten des linken Vorderrads FL, des rechten Vorderrads FR, des linken Hinterrads RL bzw. des rechten Hinterrads RR und VM eine Durchschnittsgeschwindigkeit von vier Rädern dar.
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Wie in den nachstehenden Gleichungen 2 bis 4 dargestellt, berechnet die Halbmesseranalyseeinheit
110 die Halbmesseranalysewerte DEL_FR, DEL_LR und DEL_DIAG unter Verwendung der Radgeschwindigkeiten V
ΦΛ, V
ΦP, V
PΛ und V
PP des linken Vorderrads FL, des rechten Vorderrads FR, des linken Hinterrads RL und des rechten Hinterrads RR und der Durchschnittsgeschwindigkeit V
M von vier Rädern. Gleichung 2
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Hierbei ist DEL_FR ein Halbmesseranalysewert der Vorder- und Hinterräder, V
XX eine Radgeschwindigkeit eines Rads XX und V
M eine Durchschnittsgeschwindigkeit von vier Rädern. Gleichung 3
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Hierbei ist DEL_LR ein Halbmesseranalysewert der linken und rechten Räder, V
XX eine Radgeschwindigkeit eines Rads XX und V
M eine Durchschnittsgeschwindigkeit von vier Rädern. Gleichung 4
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Hierbei ist DEL_DIAG ein Halbmesseranalysewert der Räder in diagonaler Richtung, VXX eine Radgeschwindigkeit eines Rads XX und VM eine Durchschnittsgeschwindigkeit von vier Rädern.
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Die Grenzwerteinstelleinheit 120 vergleicht einen in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert mit einem vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert. Die Grenzwerteinstelleinheit 120 stellt unterschiedliche Grenzwerte entsprechend einem Vergleichsergebnis ein.
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Insbesondere berechnet die Grenzwerteinstelleinheit 120 eine Analysensumme einiger Halbmesseranalysewerte unter berechneten Halbmesseranalysewerten.
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Zum Beispiel vergleicht die Grenzwerteinstelleinheit 120 die berechnete Analysensumme und einen vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert, um unterschiedliche Grenzwerte einzustellen. Dabei wird der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert in der Datenspeichereinheit 160 als Referenzwert zur Ermittlung eines ersten und zweiten Grenzwerts gespeichert.
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Die Grenzwerteinstelleinheit 120 berechnet hierbei unter den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewerten eine Analysensumme der zwei verbleibenden Halbmesseranalysewerten mit Ausnahme eines Werts mit einem größten Absolutwert.
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Die Grenzwerteinstelleinheit 120 vergleicht die berechnete Analysensumme und einen vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert, um unterschiedliche Grenzwerte einzustellen.
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Wenn die berechnete Analysensumme kleiner als der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert ist, kann die Grenzwerteinstelleinheit 120 anschließend die berechnete Analysensumme als ersten Grenzwert einstellen.
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Wenn die berechnete Analysensumme gleich oder größer als der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert ist, kann die Grenzwerteinstelleinheit 120 die berechnete Analysensumme als zweiten Grenzwert einstellen.
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Hierbei ist der erste Grenzwert größer als der zweite Grenzwert.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Grenzwerteinstelleinheit 120 vergleichen, ob der in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewert größer als ein Halbmesseranalysewert ist, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen. Der Halbmesseranalysewert, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, gibt hierbei einen Wert an, der sich verändert, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen.
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Wenn der in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewert kleiner als ein Halbmesseranalysewert ist, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, stellt die Grenzwerteinstelleinheit 120 den Halbmesseranalysewert als ersten Grenzwert ein.
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Wenn der in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewert gleich oder größer als ein Halbmesseranalysewert ist, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, stellt die Grenzwerteinstelleinheit 120 den Halbmesseranalysewert als zweiten Grenzwert ein.
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Hierbei ist der erste Grenzwert größer als der zweite Grenzwert.
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Die Niederdruckermittlungseinheit 130 ermittelt den niedrigen Druck des am Fahrzeug montierten Reifens unter Verwendung des in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellten Grenzwerts.
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Insbesondere vergleicht die Niederdruckermittlungseinheit 130 den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert mit dem in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellten Grenzwert, um den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert in einen Logikwert zur Analyse in Bezug auf den dynamischen Halbmesser umzuwandeln.
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In den folgenden drei Fällen kann der in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewert in Logikwerte entsprechend dem Ergebnis eines Vergleichs mit dem Grenzwert umgewandelt werden.
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Erstens, wenn der in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewert den in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellten Grenzwert überschreitet, wandelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 den Halbmesseranalysewert in einen positiven Logikwert um. Wenn beispielsweise der in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewert den in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellten Grenzwert überschreitet, wandelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 den Halbmesseranalysewert in einen Logikwert „1” um.
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Zweitens, wenn der in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewert kleiner als ein negativer Wert des in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellten Grenzwerts ist, wandelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 den Halbmesseranalysewert in einen negativen Logikwert um. Wenn beispielsweise der in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewert kleiner als ein negativer Wert des in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellten Grenzwerts ist, wandelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 den Halbmesseranalysewert in einen Logikwert „–1” um.
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Drittens, wenn ein Absolutwert des in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewerts kleiner als der in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellte Grenzwert ist, wandelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 den Halbmesseranalysewert in einen Logikwert „0” um.
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Die Datenspeichereinheit 140 speichert Daten in Bezug auf die Ermittlung eines niedrigen Drucks des am Fahrzeug montierten Reifens.
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Die Datenspeichereinheit 140 speichert einen Halbmesseranalysewert, einen vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert und einen eingestellten Grenzwert.
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2 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Einstellung eines Grenzwerts unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In Schritt S202 berechnet die Halbmesseranalyseeinheit 110 eine relative Geschwindigkeitsdifferenz und eine Durchschnittsgeschwindigkeit aus einer Radgeschwindigkeit.
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In Schritt S204 berechnet die Halbmesseranalyseeinheit 110 Halbmesseranalysewerte für einen vorderen und hinteren Halbmesseranalysewert DEL_FR, einen linken und rechten Halbmesseranalysewert DEL_LR, einen diagonalen Halbmesseranalysewert DEL_DIAG auf der Grundlage der berechneten relativen Geschwindigkeitsdifferenz und Durchschnittsgeschwindigkeit.
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In Schritt S206 berechnet die Grenzwerteinstelleinheit 120 anschließend unter drei Halbmesseranalysewerten eine Analysensumme von zwei verbleibenden Halbmesseranalysewerten mit Ausnahme eines Werts mit dem größten Absolutwert.
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Anschließend vergleicht die Grenzwerteinstelleinheit 120 in Schritt S208 den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert mit einem vorgegebenen Ermittlungsreferenzwert und überprüft, ob die berechnete Analysensumme kleiner als der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert ist.
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Wenn die Überprüfung in Schritt S208 ergibt, dass die berechnete Analysensumme kleiner als der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert ist, kann die Grenzwerteinstelleinheit 120 in Schritt S210 die berechnete Analysensumme als ersten Grenzwert einstellen.
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Wenn dagegen die Überprüfung in Schritt S208 ergibt, dass die berechnete Analysensumme gleich oder größer als der vorgegebene Ermittlungsreferenzwert ist, kann die Grenzwerteinstelleinheit 120 in Schritt S212 die berechnete Analysensumme als zweiten Grenzwert einstellen.
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Hierbei ist der erste Grenzwert größer als der zweite Grenzwert.
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3 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Reifendruckkontrolle unter Berücksichtigung einer Niederdrucksituation gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In Schritt S302 berechnet die Halbmesseranalyseeinheit 110 eine relative Geschwindigkeitsdifferenz und eine Durchschnittsgeschwindigkeit aus einer Radgeschwindigkeit.
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In Schritt S304 berechnet die Halbmesseranalyseeinheit 110 Halbmesseranalysewerte für einen vorderen und hinteren Halbmesseranalysewert DEL_FR, einen linken und rechten Halbmesseranalysewert DEL_LR, einen diagonalen Halbmesseranalysewert DEL_DIAG auf der Grundlage der berechneten relativen Geschwindigkeitsdifferenz und Durchschnittsgeschwindigkeit.
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Anschließend vergleicht die Niederdruckermittlungseinheit 130 in Schritt S306 den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert mit einem in der Grenzwerteinstelleinheit 120 vorgegebenen Grenzwert.
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In Schritt S308 wandelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert in einen Logikwert zur Analyse in Bezug auf den dynamischen Halbmesser um.
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In Schritt S310 ermittelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 eine Niederdruckposition des Reifens unter Verwendung einer Verknüpfung von veränderten Logikwerten.
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4 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Umwandlung eines Halbmesseranalysewerts in einen Logikwert gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnet eine relative Geschwindigkeitsdifferenz und eine Durchschnittsgeschwindigkeit aus den Radgeschwindigkeiten sowie Halbmesseranalysewerte für einen vorderen und hinteren Halbmesseranalysewert DEL_FR, einen linken und rechten Halbmesseranalysewert DEL_LR, einen diagonalen Halbmesseranalysewert DEL_DIAG auf der Grundlage der berechneten relativen Geschwindigkeitsdifferenz und Durchschnittsgeschwindigkeit.
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Danach kann der in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewert in einen Logikwert entsprechend dem Ergebnis eines Vergleichs mit dem Grenzwert in den folgenden drei Fällen umgewandelt werden.
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Nach dem Einstellen des Grenzwerts durch die Grenzwerteinstelleinheit 120 überprüft die Niederdruckermittlungseinheit in Schritt S402, ob ein Wert DEL_XX, bei dem es sich um einen in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert handelt, den vorgegebenen Grenzwert überschreitet. DEL_XX kann hierbei der vordere und hintere Halbmesseranalysewert DEL_FR, der linke und rechte Halbmesseranalysewert DEL_LR, ein diagonaler Halbmesseranalysewert DEL_DIAG sein für eine Kombination eines linken Vorderrads FL, eines rechten Vorderrads FR, eines linken Hinterrads RL und eines rechten Hinterrads RR.
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Wenn die Überprüfung in Schritt S402 ergibt, dass der Wert DEL_XX, bei dem es sich um den berechneten Halbmesseranalysewert handelt, den vorgegebenen Grenzwert, das heißt einen in der Grenzwerteinheit 120 eingestellten Grenzwert, überschreitet, wandelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 in Schritt S404 den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert in einen positiven Logikwert (zum Beispiel einen Logikwert „1”) mit einem Pluszeichen um.
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Wenn dagegen die Überprüfung in Schritt S402 ergibt, dass der Wert DEL_XX, bei dem es sich um den berechneten Halbmesseranalysewert handelt, den vorgegebenen Grenzwert nicht überschreitet, das heißt kleiner als der vorgegebene Grenzwert ist, überprüft die Niederdruckermittlungseinheit 130 in Schritt S406, ob der Wert DEL_XX, bei dem es sich um den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert handelt, kleiner als ein ein Minuszeichen aufweisender negativer Grenzwert des vorgegebenen Grenzwerts ist.
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Wenn die Überprüfung in Schritt S406 ergibt, dass der Wert DEL_XX, bei dem es sich um den berechneten Halbmesseranalysewert handelt, kleiner als ein ein Minuszeichen aufweisender negativer Grenzwert des vorgegebenen Grenzwerts ist, wandelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 in Schritt S408 den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert in einen ein Minuszeichen aufweisenden negativen Logikwert (zum Beispiel einen Logikwert „–1”) um.
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Wenn dagegen die Überprüfung in Schritt S406 ergibt, dass der Wert DEL_XX, bei dem es sich um den berechneten Halbmesseranalysewert handelt, den vorgegebenen Grenzwert nicht überschreitet, das heißt kleiner als der vorgegebene Grenzwert ist, überprüft die Niederdruckermittlungseinheit 130 in Schritt S410, ob ein Absolutwert |DEL_XX, bei dem es sich um den Halbmesseranalysewert handelt,| des in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewerts kleiner als ein in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellter Grenzwert des vorgegebenen Grenzwerts ist.
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Wenn die Überprüfung in Schritt S410 ergibt, dass der Absolutwert (|DEL_XX, bei dem es sich um den Halbmesseranalysewert handelt,|) des berechneten Halbmesseranalysewerts kleiner als der in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellte Grenzwert ist, wandelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 in Schritt S412 den in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert in einen Logikwert „0” um. Wenn die Überprüfung in Schritt S410 ergibt, dass der Absolutwert (|DEL_XX, bei dem es sich um den Halbmesseranalysewert handelt,|) des berechneten Halbmesseranalysewerts nicht kleiner als der in der Grenzwerteinstelleinheit 120 eingestellte Grenzwert ist, entspricht der Fall den vorstehend beschriebenen Schritten S404 und S408, so dass der Vorgang der Umwandlung des Halbmesseranalysewerts in den Logikwert beendet ist.
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Beispielhaft für den vorderen und hinteren Halbmesseranalysewert DEL_FR vergleicht die Niederdruckermittlungseinheit 150 den Wert DEL_XX, bei dem es sich um einen in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechneten Halbmesseranalysewert handelt, mit einem ein Minuszeichen aufweisenden vorgegebenen Schwellenwert oder Grenzwert. Wenn der vordere und hintere Halbmesseranalysewert DEL_FR größer als ein Grenzwert ist, wird der Halbmesseranalysewert in einen Logikwert „1” umgewandelt. Wenn der vordere und hintere Halbmesseranalysewert DEL_FR kleiner als der Grenzwert ist, wird der Halbmesseranalysewert in einen Logikwert „1” umgewandelt. Wenn des Weiteren der Wert |DEL_FR| kleiner als ein Grenzwert ist, wird der Halbmesseranalysewert in einen Logikwert „0” umgewandelt.
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5 ist eine erläuternde Darstellung einer Logikverknüpfungsgleichung unter Verwendung eines Halbmesseranalysewerts gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Niederdruckermittlungseinheit 130 ermittelt einen niedrigen Druck entsprechend einem in 5 dargestellten Logikwert des Halbmesseranalysewerts.
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Wenn sich beispielsweise das linke Vorderrad FL in einem Niederdruckzustand befindet (die Position eines Rads mit niedrigem Druck ist FL), wird der dynamisch wirksame Halbmesser verringert. Somit ist eine Radgeschwindigkeit des linken Vorderrads FL schneller als die Radgeschwindigkeiten der übrigen drei Räder, d. h. des rechten Vorderrads FR, eines linken Hinterrads RL und eines rechten Hinterrads RR.
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Daher weisen der vordere und hintere Halbmesseranalysewert DEL_FR, der linke und rechte Halbmesseranalysewert DEL_LR und der diagonale Halbmesseranalysewert DEL_DIAG positive Werte auf.
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Wenn der vordere und hintere Halbmesseranalysewert DEL_FR, der linke und rechte Halbmesseranalysewert DEL_LR und der diagonale Halbmesseranalysewert DEL_DIAG, welche Pluszeichen aufweisen, größer als der Grenzwert sind, betragen in diesem Fall alle Logikwerte „1”.
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Eine Logikverknüpfungsgleichung für die übrigen Räder entsprechend einer Niederdrucksituation ist in 5 dargestellt. Die Logikverknüpfungsgleichung für Räder entsprechend der Niederdrucksituation ist in der Datenspeichereinheit 140 gespeichert.
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6 ist eine erläuternde Darstellung einer Fehlersituation einer Logikverknüpfungsgleichung unter Verwendung eines Halbmesseranalysewerts gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Im Unterschied zu 5 wird in Bezug auf 6 eine Fehlersituation der Logikverknüpfungsgleichung beschrieben.
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Wenn sich beispielsweise das rechte Vorderrad FR und das rechte Hinterrad RR in einem Niederdruckzustand befinden (die Position eines Rads mit niedrigem Druck ist FR-RR), wird der dynamisch wirksame Halbmesser verringert. Somit sind die Radgeschwindigkeiten des rechten Vorderrads FR und des rechten Hinterrads RR höher als die Radgeschwindigkeit der übrigen zwei Räder, d. h. des linken Vorderrads FL und des linken Hinterrads RL.
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Ist die Logikverknüpfungsgleichung normal, weisen daher der vordere und hintere Halbmesseranalysewert DEL_FR und der diagonale Halbmesseranalysewert DEL_DIAG einen Logikwert „0” auf, und der linke und rechte Halbmesseranalysewert DEL_LR muss den Logikwert „–1” aufweisen.
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Wie durch die gestrichelte Linie in 6 dargestellt, weisen jedoch der vordere und hintere Halbmesseranalysewert DEL_FR einen Logikwert „1” und der diagonale Halbmesseranalysewert DEL_DIAG und der linke und rechte Halbmesseranalysewert DEL_LR einen Logikwert „–1” auf, wenn ein Fehler in der Logikverknüpfungsgleichung aufgetreten ist.
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In diesem Fall ermittelt die Niederdruckermittlungseinheit 130 nicht, dass zwei Räder (das rechte Vorderrad FR und das rechte Hinterrad RR) einen niedrigen Druck aufweisen (die Position eines Rads mit niedrigem Druck ist FR-RR) entsprechend der Logikverknüpfungsgleichung, in der der Fehler aufgetreten ist. Die Niederdruckermittlungseinheit 130 ermittelt, dass drei Räder (das linke Vorderrad FL, das rechte Vorderrad FR und das rechte Hinterrad RR) einen niedrigen Druck aufweisen (die Position des Rads mit niedrigem Druck ist FR-RR).
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Daher erzeugt die Niederdruckermittlungseinheit 130 einen Fehlalarm für eine Situation, in der drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, anstatt für eine Situation, in der zwei Räder einen niedrigen Druck aufweisen.
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Wie unter Bezugnahme auf 1 bis 6 beschrieben, unterscheiden sich die Werte DEL_XX, bei denen es sich um in der Halbmesseranalyseeinheit 110 berechnete Halbmesseranalysewerte handelt, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen und wenn zwei Räder einen niedrigen Druck aufweisen.
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Wenn beispielsweise davon ausgegangen wird, dass der Halbmesseranalysewert, der sich verändert, wenn ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, eine Größe 1 aufweist, beträgt eine Größe des Halbmesseranalysewerts, der sich verändert, wenn zwei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, annähernd 2.
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Wenn davon ausgegangen wird, dass die Niederdruckermittlungseinheit 130 einen niedrigen Druck unter Verwendung des gleichen Grenzwerts sowohl für ein Rad, zwei Räder als auch drei Räder ermittelt, können in diesem Fall Größen eines Bereichs, in dem die Halbmesseranalysewerte variieren, je nach Störgröße oder Straßenzustand voneinander abweichen.
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Wenn ein bestimmtes Rad einen niedrigen Druck aufweist und der Halbmesseranalysewert kleiner als der Grenzwert sein muss, kann der Halbmesseranalysewert den Grenzwert überschreiten. Insbesondere wenn zwei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, muss ein Logikwert „0” sein, kann jedoch als „1” oder „–1” erkannt werden.
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Daher erzeugt die Niederdruckermittlungseinheit 130 einen Fehlalarm. Aus diesem Grund wendet die Niederdruckermittlungseinheit 130 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung zwei unterschiedliche Grenzwerte auf eine Situation an, in der ein Rad und drei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, und eine Situation, in der zwei Räder einen niedrigen Druck aufweisen, und erhöht dadurch die Zuverlässigkeit der Niederdruckerkennung.
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Wie unter Bezugnahme auf 1 bis 5 beschrieben, kann die vorliegende Erfindung die Reifencharakteristik erzeugen unter Verwendung einer Korrelation einer zusätzlichen Masse des Fahrzeugs und einer Regressionsgleichung in Bezug auf ein Drehmoment.
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Insbesondere berechnet die vorliegende Erfindung eine Korrelation zwischen einem Gradienten einer Regressionsgleichung für ein Drehmoment eines Fahrzeugs und einen vorderen und hinteren Halbmesseranalysewert DEL_FR und einem Gradienten einer Regressionsgleichung für eine zusätzliche Masse des Fahrzeugs und den vorderen und hinteren Halbmesseranalysewert DEL_FR, um eine veränderte Höhe des vorderen und hinteren Halbmesseranalysewerts DEL_FR während der Fahrt eines Fahrzeugs zu schätzen.
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Die vorliegende Erfindung kann den vorderen und hinteren Halbmesseranalysewert DEL_FR unter Verwendung eines Kompensationswerts des vorderen und hinteren Halbmesseranalysewerts DEL_FR durch die Veränderung der Fahrzeugmasse kompensieren.
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Die vorliegende Erfindung sucht einen Reifen unter Verwendung eines Gradienten einer Regressionsgleichung für den vorderen und hinteren Halbmesseranalysewert DEL_FR und ein Drehmoment und eines Gradienten einer Regressionsgleichung für den vorderen und hinteren Halbmesseranalysewert DEL_FR und eine Giergeschwindigkeit und ermittelt einen niedrigen Druck unter Verwendung einer Niederdruck-Bezugslinie des gesuchten Reifens.
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Wie zuvor dargelegt, wurden die Ausführungsbeispiele in den Zeichnungen und der Patentbeschreibung beschrieben und dargestellt. Die Ausführungsbeispiele wurden gewählt und beschrieben, um bestimmte Prinzipien der Erfindung und deren praktische Anwendung zu erläutern und es damit einem anderen Fachmann zu ermöglichen, verschiedene Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sowie deren verschiedene Alternativen und Abwandlungen herzustellen und zu nutzen. Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich ist, werden bestimmte Aspekte der vorliegenden Erfindung nicht durch die besonderen Einzelheiten der hier dargestellten Beispiele beschränkt, und es ist daher vorgesehen, dass weitere Abwandlungen und Anwendungen oder deren Entsprechungen für den Fachmann ersichtlich sind. Viele Änderungen, Abwandlungen, Abweichungen sowie andere Nutzungen und Anwendungen der vorliegenden Ausführung sind jedoch für den Fachmann nach Prüfung der Patentbeschreibung und der beigefügten Zeichnungen naheliegend. Alle derartigen Änderungen, Abwandlungen, Abweichungen sowie andere Nutzungen und Anwendungen, die nicht vom Sinn und Umfang der Erfindung abweichen, werden als von der Erfindung erfasst angesehen, die nur durch die folgenden Ansprüche beschränkt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- KR 10-2015-0099790 [0001]