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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Wartungsvorrichtungen für Brücken, insbesondere eine schwingungsarme Reinigungsvorrichtung für Zwischenräume zwischen Brückenbauteilen.
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Technischer Hintergrund
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Auf Brücken gibt es zwischen Bauteilen oft vorgesehene Lücken bzw. Zwischenräume. Zum Beispiel werden zwischen Bauteilen, die die Fahrbahnabschnitte der Brücke bilden, mit Absicht zwischen den Abschnitten etwas Lücken gelassen, um der Dehnung bei wärmerer Temperatur Rechnung zu tragen. Das Problem ist jedoch, dass sowohl während der Bauarbeit der Brücke als auch nach Inbetriebnahme der Brücke, zum Beispiel durch Fahrzeuge, die die Brücke befahren, Abfälle und Schmutz in solche Zwischenräume fallen und dort verbleiben, wodurch Reinigungsbedarf entsteht.
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Häufig werden Abdeckungsplatten über den Zwischenräumen gelegt, um das Ansammeln von Abfällen und Schmutz zu verhindern. Diese Abdeckungsplatten werden aber schnell von den vorbeifahrenden Fahrzeugen beschädigt. Sie sind ferner auch nicht stabil mit der Fahrbahn verbunden. Daher können diese Abdeckungsplatten nicht ausreichend verhindern, dass Abfälle und Schmutz in die Zwischenräume gelangen.
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Es besteht daher Bedarf, eine Reinigungsvorrichtung für Zwischenräume der Brückenbauteile zu entwickeln. Im Stand der Technik werden einige solche Vorrichtungen offenbart. Die deutsche Patentanmeldung mit der Anmeldenummer
DE 198 61 140 A1 zeigt eine Reinigungsvorrichtung, die eine elastische Reinigungssonde aufweist, die durch eine seitlich an der Fahrbahn vorgesehene Einfuhröffnung in den Zwischenraum der Brückenbauteile, auch Fuge genannt, hineingeführt wird. Die Reinigung erfolgt hauptsächlich durch Ausspülen, indem über die Reinigungssonde Reinigungsflüssigkeit in die Fuge hineingepumpt wird.
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Zusätzlich wird am Ende der Reinigungssonde eine Bürstenanordnung angebracht. Die Reinigungssonde kann von einem Motor zur Drehung angetrieben werden, wodurch die Bürstenanordnung auch zur Drehung angetrieben wird und somit zur Reinigung der Fuge beiträgt. Diese Reinigungsvorrichtung kann zwar die Innenoberfläche der Fuge bürsten, ist aber nicht in der Lage, größere Brocken von Abfällen, wie zum Beispiel Steine oder ähnliches, aus der Fuge hinaus zu befördern.
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Die chinesische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
CN 1 02 296 547 A offenbart eine Reinigungsvorrichtung für Zwischenräume der Brückenbauteile, die eine Anordnung von H-förmigen Leisten aus Stahl in Längsrichtung eines Zwischenraums aufweist. Zwischen den H-förmigen Leisten werden ebenfalls in Längsrichtung des Zwischenraums mehrere Förderbänder aus Gummistoff gespannt. Die Förderbänder sind über Drehwellen mit einem Antriebsmotor verbunden. Beim Reinigen wird der Antriebsmotor angemacht, damit die Förderbänder sich rotieren und somit die zwischen den Leisten angesammelten Abfälle zu den Seiten der Fahrbahn hinausbefördern. Der Nachteil dieser Vorrichtung ist die fehlende Effizienz der Reinigung: Sowohl die Leisten als auch die Förderbänder sind an fester Position angebracht. Die Förderbänder können zwar die Abfälle, die sich zwischen den Leisten und auf der Oberfläche der Förderbänder selbst befinden, hinausbefördern, nicht aber die auf den Oberflächen der Leisten befindlichen Abfälle bereinigen. Allenfalls kann durch Schwingungen, die die Reinigungsvorrichtung beim Betrieb des Antriebsmotors erzeugt, ein Teil solcher Abfälle von den Oberflächen der Leisten auf die Förderbänder fallen. Eine rückstandslose Reinigung der Oberflächen der Leisten ist aber nicht ganz zu erreichen.
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Die chinesische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
CN 1 04 652 325 A offenbart eine Reinigungsvorrichtung, die mit einer Fußplatte auf einem Zwischenraum der Brückenbauteile stehen kann. Der Antriebsmechanismus der Vorrichtung befindet sich in einem Gehäuse, der vertikal auf der Fußplatte sitzt. Ferner weist die Vorrichtung zwei Reinigungsarme auf, die sich größtenteils unterhalb der Fußplatte befinden und durch vorgesehene Öffnungen in der Fußplatte mit dem Antriebsmechanismus im Gehäuse verbunden sind. Der eine Reinigungsarm weist an seinem Ende einen drehbaren Reinigungskopf auf, der den Boden und die Seitenwände des Zwischenraums der Brückenbauteile reinigt. Der andere Reinigungsarm ist als ein Staubsaugerschlauch ausgestaltet und mit einer Staubsaugerbürste versehen und dient dazu, den durch den ersten Reinigungsarm lose gemachten Dreck wegzusaugen. Um diese Reinigungsvorrichtung einzusetzen, müssen allerdings die Fahrbahnabdeckungen über dem Zwischenraum der Brückenbauteile zunächst entfernt werden, damit die Reinigungsvorrichtung mit ihrer Fußplatte auf dem Zwischenraum bzw. der Fuge stehen kann, um die Reinigungsarme in die Fuge hineinzufahren. Die Entfernung der Fahrbahnabdeckungen vor der Reinigung und das nachträgliche Zurücksetzen der Fahrbahnabdeckungen sind jedoch nicht immer praktisch bzw. immer leicht durchführbar.
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Die koreanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
KR 10 2009 0 115 598 A offenbart eine Reinigungsvorrichtung für Zwischenräume der Brückenbauteile, die einen mehrkantigen Kratzer aufweist, der beiderseitig mit einem spulbaren Seil verbunden ist, wobei das Seil über eine Fixierungsrolle und eine Spulrolle mit einem Antriebsmechanismus verbunden ist, der sowohl manuell (mittels eines Hebels) als auch elektrisch (mittels eines Antriebsmotors) betätigt werden kann. Der Kratzer ist raumgeometrisch mehrseitig und mehrkantig ausgestaltet, um auf die verschiedenen Formen der Zwischenräume der Brückenbauteile angepasst werden zu können. Die Reinigung erfolgt dadurch, dass der Kratzer von dem Seil von einem Ende eines Zwischenraums der Brückenbauteile zu dem anderen Ende und umgekehrt gezogen wird. Der Nachteil dieser Vorrichtung ist, dass die Fixierungsrollen und die Spulrollen jeweils von den an den Innenwänden eines Zwischenraums der Brückenbauteile fest montierten Sockeln und Tragewellen gehalten werden müssen, so dass ein und dieselbe Reinigungsvorrichtung mit dem jeweils zu reinigenden Zwischenraum fest verbunden ist. Ohne dass die ganzen Teile heraus montiert werden, kann die Reinigungsvorrichtung nicht für die Reinigung eines anderen Zwischenraums der Brückenbauteile eingesetzt werden. Es fehlt daher an der mehrfachen Einsetzbarkeit.
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Inhalt der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schwingungsarme Reinigungsvorrichtung für Zwischenräume zwischen Brückenbauteilen anzugeben, die die Unzulänglichkeiten im Stand der Technik behebt und die Zwischenräume zwischen Brückenbauteilen effektiv reinigt und ein integriertes Antischwingungselement aufweist.
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Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung weist eigene Rahmen als Fixierungselemente auf, ohne dass diese in einem Zwischenraum der Brückenbauteile festmontiert werden müssen. Ferner weist sie zwei Reinigungssätze auf, deren Reinigungsblätter in einander greifen. Beim Ruhezustand befinden sich die Reinigungsblätter ineinandergreifend in der Mitte eines Zwischenraumes der Brückenbauteile. Bei kleinerem Reinigungsbedarf bewegen sich die Reinigungsblätter von der Mitte heraus in entgegengesetzter Richtung jeweils zum Fahrbahnrand hin, um die Abfälle hinaus zu schieben. Bei größerem Reinigungsbedarf können die Reinigungsblätter durch motorische Steuerung in die gleiche Richtung bewegt werden, um mit gesammelter Schiebekraft die Abfälle hinaus zu schieben.
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Diese Aufgabe wird durch das folgende technische Konzept gelöst: Die erfindungsgemäße schwingungsarme Reinigungsvorrichtung für Zwischenräume zwischen Brückenbauteilen umfasst einen linken Rahmen und einen rechten Rahmen, sowie eine zwischen den Rahmen angeordnete obere elastische Abdeckung und eine untere elastische Abdeckung, wobei in dem inneren Hohlraum des linken Rahmens und dem inneren Hohlraum des rechten Rahmens ein erster Reinigungssatz und ein zweiter Reinigungssatz angeordnet sind. Jeder Reinigungssatz umfasst linke Reinigungsblätter und rechte Reinigungsblätter, wobei die rechten Reinigungsblätter in die Aufnahmekanäle der linken Reinigungsblätter hineinrasten und in diesen bewegbar gleiten können. Die rechten Reinigungsblätter weisen in ihrer Mitte jeweils eine Gleitrille auf. An der Decke des linken Rahmens sind ein vorderer Träger und ein hinterer Träger angebracht, die eine Führungsstange tragen. Die Führungsstange führt durch die Durchlasslöcher der linken Reinigungsblätter und die Gleitrillen der rechten Reinigungsblätter und kann bewegbar durch diese gleiten. Auf dem Boden des linken Rahmens ist eine linke Erhebung vorgesehen, auf der ein linker Antriebsmotor angebracht ist. Auf dem Boden des rechten Rahmens eine rechte Erhebung vorgesehen, auf der ein rechter Antriebsmotor angebracht ist. Mit dem linken Antriebsmotor ist eine linke Gewindewelle verbunden, die durch das zweite Lichtloch des linken Reinigungsblattes des zweiten Reinigungssatzes und das erste Gewindeloch des linken Reinigungsblattes des ersten Reinigungssatzes führt und mit dem anderen Ende in einem linken Wellenlager sitzt, das an dem Boden des linken Rahmens angeordnet ist. Zwischen dem linken Wellenlager und dem Boden des linken Rahmens ist eine erste Sammelrille vorgesehen. Mit dem rechten Antriebsmotor ist eine rechte Gewindewelle verbunden, die durch das zweite Gewindeloch des rechten Reinigungsblattes des zweiten Reinigungssatzes und das erste Lichtloch des rechten Reinigungsblattes des ersten Reinigungssatzes führt und mit dem anderen Ende in einem rechten Wellenlager sitzt, das an dem Boden des rechten Rahmens angeordnet ist. Zwischen dem rechten Wellenlager und dem Boden des rechten Rahmens ist eine zweite Sammelrille vorgesehen. Zwischen der linken Erhebung und dem linken Antriebsmotor und zwischen der rechten Erhebung und dem rechten Antriebsmotor ist jeweils eine Anzahl von Antischwingungsplatten angebracht, um die durch den Betrieb der Motoren erzeugten Schwingungen zu reduzieren.
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Vorzugsweise ist zwischen der linken Erhebung und dem Boden des linken Rahmens eine dritte Sammelrille und zwischen der rechten Erhebung und dem Boden des rechten Rahmens eine vierte Sammelrille angeordnet.
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Bei der vorliegenden Erfindung werden in den Hohlräumen zwischen den Brückenbauteilen Reinigungsblätter eingesetzt. Durch die Schiebebewegungen werden die Abfälle in die Sammelrillen geschoben. Bei normalen Abfällen bewegen sich die Reinigungsblätter der Reinigungssätze jeweils in entgegengesetzter Richtung. Bei größeren Abfällen können die Reinigungsblätter der Reinigungssätze durch motorische Steuerung in die gleiche Richtung bewegt werden, um mit gesammelter Schiebekraft die Abfälle in die Sammelrillen zu schieben.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine schematische Darstellung der seitlichen Schnittansicht der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung;
- 2 zeigt eine schematische Darstellung der Draufsicht der der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung.
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Bezugszeichenliste
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- 3
- Linker Rahmen
- 31
- Boden des linken Rahmens
- 32
- Decke des linken Rahmens
- 311
- Linkes Wellenlager
- 312
- Linke Gerätekammer
- 3110
- Erste Sammelrille
- 3111
- Linke Erhebung
- 3120
- Dritte Sammelrille
- 3121
- Antischwingungsplatten
- 4
- Rechter Rahmen
- 41
- Boden des rechten Rahmens
- 42
- Decke des rechten Rahmens
- 43
- Positionsregulierer
- 411
- Rechtes Wellenlager
- 412
- Rechte Gerätekammer
- 4110
- Zweite Sammelrille
- 4111
- Rechte Erhebung
- 4120
- Vierte Sammelrille
- 51
- Rechte Gewindewelle
- 52
- Linke Gewindewelle
- 518
- Zweites Gewindeloch
- 519
- Erstes Lichtloch
- 528
- Zweites Lichtloch
- 529
- Erstes Gewindeloch
- 61
- Untere Abdeckung
- 62
- Obere Abdeckung
- 7
- Führungsstange
- 71
- Vorderer Träger
- 72
- Hinterer Träger
- 8
- Zweiter Reinigungssatz
- 81
- Rechtes Reinigungsblatt
- 82
- Linkes Reinigungsblatt
- 810
- Gleitrille
- 820
- Aufnahmekanal
- 9
- Erster Reinigungssatz
- 91
- Rechtes Reinigungsblatt
- 92
- Linkes Reinigungsblatt
- 910
- Gleitrille
- 920
- Aufnahmekanal
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Ausführungsbeispiel
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Im Folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher erläutert.
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Wie die 1, 2 zeigen, umfasst die erfindungsgemäße schwingungsarme Reinigungsvorrichtung für Zwischenräume zwischen Brückenbauteilen einen linken Rahmen 3 und einen rechten Rahmen 4, sowie eine zwischen den Rahmen angeordnete obere elastische Abdeckung 62 und eine untere elastische Abdeckung 61, wobei in dem inneren Hohlraum 30 des linken Rahmens 3 und dem inneren Hohlraum 40 des rechten Rahmens 4 ein erster Reinigungssatz 9 und ein zweiter Reinigungssatz 8 angeordnet sind. Jeder Reinigungssatz umfasst linke Reinigungsblätter 92, 82 und rechte Reinigungsblätter 91, 81, wobei die rechten Reinigungsblätter 91, 81 in die Aufnahmekanäle 920, 820 der linken Reinigungsblätter 92, 82 hineinrasten und in diesen bewegbar gleiten können. Die rechten Reinigungsblätter 91, 81 weisen in ihrer Mitte jeweils eine Gleitrille 910, 810 auf. An der Decke 32 des linken Rahmens 3 sind ein vorderer Träger 71 und ein hinterer Träger 72 angebracht, die eine Führungsstange 7 tragen. Die Führungsstange 7 führt durch die Durchlasslöcher der linken Reinigungsblätter 92, 82 und die Gleitrillen 910, 810 der rechten Reinigungsblätter 91, 81 und kann bewegbar durch diese gleiten. Auf dem Boden 31 des linken Rahmens 3 ist eine linke Erhebung 3111 vorgesehen, auf der ein linker Antriebsmotor 312 angebracht ist. Auf dem Boden 41 des rechten Rahmens 4 eine rechte Erhebung 4111 vorgesehen, auf der ein rechter Antriebsmotor 412 angebracht ist. Mit dem linken Antriebsmotor 312 ist eine linke Gewindewelle 52 verbunden, die durch das zweite Lichtloch 528 des linken Reinigungsblattes 82 des zweiten Reinigungssatzes 8 und das erste Gewindeloch 529 des linken Reinigungsblattes 92 des ersten Reinigungssatzes 9 führt und mit dem anderen Ende in einem linken Wellenlager 311 sitzt, das an dem Boden 31 des linken Rahmens 3 angeordnet ist. Zwischen dem linken Wellenlager 311 und dem Boden 31 des linken Rahmens 3 ist eine erste Sammelrille 3110 vorgesehen. Mit dem rechten Antriebsmotor 412 ist eine rechte Gewindewelle 51 verbunden, die durch das zweite Gewindeloch 518 des rechten Reinigungsblattes 81 des zweiten Reinigungssatzes 8 und das erste Lichtloch 519 des rechten Reinigungsblattes 91 des ersten Reinigungssatzes 9 führt und mit dem anderen Ende in einem rechten Wellenlager 411 sitzt, das an dem Boden 41 des rechten Rahmens 4 angeordnet ist. Zwischen der linken Erhebung 3111 und dem linken Antriebsmotor 312 und zwischen der rechten Erhebung 4111 und dem rechten Antriebsmotor 412 ist jeweils eine Anzahl von Antischwingungsplatten 3121 angebracht, um die durch den Betrieb der Motoren erzeugten Schwingungen zu reduzieren.
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Vorzugsweise ist zwischen der linken Erhebung 3111 und dem Boden 31 des linken Rahmens 3 eine dritte Sammelrille 3120 und zwischen der rechten Erhebung 4111 und dem Boden 41 des rechten Rahmens 4 eine vierte Sammelrille 4120 angeordnet.
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Der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung ist nicht auf das oben dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Das oben dargestellte Ausführungsbeispiel dient nur der Veranschaulichung und hat keine einschränkende Wirkung auf den Schutzbereich. Weitere Ausführungsmöglichkeiten, die mit dem technischen Konzept der vorliegenden Erfindung identisch sind oder diesem gleichkommen, werden auch von den Schutzansprüchen der vorliegenden Erfindung gedeckt.