DE102016013900A1

DE102016013900A1 - Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems

Info

Publication number: DE102016013900A1
Application number: DE102016013900.5A
Authority: DE
Inventors: Markus Kutschke
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2016-11-22
Filing date: 2016-11-22
Publication date: 2017-05-24

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems (A) eines Fahrzeuges (1), wobei eine erfasste Durchfahrtsbreite einer Fahrspur (2.1, 2.2) mit einer Fahrzeugbreite und/oder eine erfasste Durchfahrtshöhe der Fahrspur (2.1, 2.2) mit einer Fahrzeughöhe verglichen werden bzw. wird, wobei im Fall, dass die Fahrzeugbreite die erfasste Durchfahrtsbreite und/oder die Fahrzeughöhe die erfasste Durchfahrtshöhe überschreitet, ein Hinweis an einen Fahrer des Fahrzeuges (1) ausgegeben wird. Erfindungsgemäß enthält der Hinweis eine Empfehlung für einen Fahrspurwechsel, wobei der Fahrspurwechsel unter Berücksichtigung erfasster Objekte im Fahrzeugumfeld autonom durchgeführt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges, wobei eine erfasste Durchfahrtsbreite einer Fahrspur mit einer Fahrzeugbreite und/oder eine erfasste Durchfahrtshöhe der Fahrspur mit einer Fahrzeughöhe verglichen werden bzw. wird, wobei im Fall, dass die Fahrzeugbreite die erfasste Durchfahrtsbreite und/oder die Fahrzeughöhe die erfasste Durchfahrtshöhe überschreitet, ein Hinweis an einen Fahrer des Fahrzeuges ausgegeben wird.
Aus der EP 1 475 865 A2 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung einer Durchfahrtsmöglichkeit für ein Fahrzeug bekannt. Mittels einer Sensoreinheit werden bzw. wird eine Durchfahrtsbreite zwischen Hindernissen und/oder eine Durchfahrtshöhe unter Hindernissen gemessen. Mittels einer Auswerteeinheit werden bzw. wird die ermittelte Durchfahrtsbreite und/oder Durchfahrtshöhe mit einer Fahrzeugbreite und/oder Fahrzeughöhe derart verglichen, dass eine Warnung für den Fall ausgegeben wird, dass die ermittelte Durchfahrtsbreite und/oder Durchfahrtshöhe eine Durchfahrtsmöglichkeit des Fahrzeuges an den Hindernissen nicht zulassen bzw. zulässt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges sieht vor, dass eine erfasste Durchfahrtsbreite einer Fahrspur mit einer Fahrzeugbreite und/oder eine erfasste Durchfahrtshöhe der Fahrspur mit einer Fahrzeughöhe verglichen werden bzw. wird, wobei im Fall, dass die Fahrzeugbreite die erfasste Durchfahrtsbreite und/oder die Fahrzeughöhe die erfasste Durchfahrtshöhe überschreitet, ein Hinweis an einen Fahrer des Fahrzeuges ausgegeben wird. Erfindungsgemäß enthält der Hinweis eine Empfehlung für einen Fahrspurwechsel, wobei der Fahrspurwechsel unter Berücksichtigung erfasster Objekte im Fahrzeugumfeld autonom durchgeführt wird.
Durch Anwendung des Verfahrens wird das Risiko eines Fahren eines Fahrzeuges, welches breiter ist als eine erfasste Durchfahrtsbreite und/oder höher ist als eine erfasste Durchfahrtshöhe wesentlich verringert, wodurch somit auch ein Unfallrisiko des Fahrzeuges aufgrund einer zu geringen Durchfahrtsbreite und/oder Durchfahrtshöhe weitestgehend ausgeschlossen werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:
1 schematisch ein Fahrzeug auf einer Fahrspur und ein Verkehrsschild mit maximaler Durchfahrtsbreite.
In der einzigen Figur ist ein Fahrzeug 1, welches auf einer linken Fahrspur 2.1 einer Fahrbahn 2 mit zwei Fahrspuren 2.1, 2.2 fährt, dargestellt.
Oft ist ein Befahren einer Fahrspur 2.1, 2.2 durch eine mittels eines Verkehrszeichens 3 vorgegebene Durchfahrtsbreite beschränkt. So ist es beispielsweise nicht erlaubt, dass ein Fahrzeug 1 mit einer Fahrzeugbreite von mehr als 2 Metern, wie auf dem Verkehrszeichen 3 dargestellt, auf einer linken Fahrspur 2.1 einen Baustellenbereich, insbesondere auf einer Autobahn, durchfährt.
Zudem ist insbesondere bei einer Parkhaus- oder Tiefgarageneinfahrt sowie bei Tunneln eine Einfahrts- oder Durchfahrtshöhe beschränkt.
Gelegentlich befahren Fahrzeuge 1 dennoch die Fahrspur 2.1, 2.2 trotz Beschränkung der Durchfahrtsbreite oder fahren z. B. in das Parkhaus, trotz dass eine Fahrzeughöhe die Durchfahrtshöhe überschreitet, wodurch ein Unfall und/oder eine Beschädigung des Fahrzeuges 1 nicht ausgeschlossen werden kann. Hierbei besteht häufig das Problem, dass nicht jeder Fahrer eines Fahrzeuges 1 weiß, wie breit und wie hoch sein Fahrzeug 1 ist.
Üblicherweise sind heutzutage eine Fahrzeugbreite inklusive der Außenspiegel 1.1 und eine Fahrzeughöhe auf einem Bussystem des Fahrzeuges 1, insbesondere einem CAN-Bus, hinterlegt und somit jederzeit verfügbar.
Handelt es sich bei dem Fahrzeug 1 beispielsweise um einen Omnibus oder einen Lastkraftwagen, so wird eine momentane Fahrzeughöhe des Fahrzeuges 1, d. h. ein momentanes Fahrzeugniveau, welches aufgrund von Luftfedern und/oder Stahlfedern und einer Beladung variieren kann, auf dem Bussystem hinterlegt und zur Verfügung gestellt.
Das Fahrzeug 1 verfügt über eine Bilderfassungseinheit 4, deren Erfassungsbereich vor das Fahrzeug 1 gerichtet ist. Mittels der Bilderfassungseinheit 4 werden im Fahrbetrieb des Fahrzeuges 1 fortlaufend Bilddaten erfasst.
Dabei ist die Bilderfassungseinheit 4 Bestandteil einer Umgebungserfassung des Fahrzeuges 1, welche weitere, nicht näher dargestellte, im oder am Fahrzeug 1 angeordnete Erfassungseinheiten aufweist.
Mittels einer Bilderkennung werden die erfassten Bilddaten der Bilderfassungseinheit 4 ausgewertet und zumindest Verkehrszeichen 3, Baken und Fahrspur- oder Fahrbahnbegrenzungen in Bezug auf eine Durchfahrtsbreite und eine Durchfahrtshöhe identifiziert. Das Fahrzeug 1 verfügt also über eine Verkehrszeichenerkennung als Assistenzsystem A.
Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel fährt das Fahrzeug 1 auf der linken Fahrspur 2.1 auf das Verkehrszeichen 3 zu, welches eine Beschränkung der Durchfahrtsbreite von 2 Metern hinweist.
Das Fahrzeug 1 weist eine Fahrzeugbreite auf, die die angegebene Durchfahrtsbreite überschreitet, so dass ein Hinweis an den Fahrer des Fahrzeuges 1 ausgegeben wird.
Dieser Hinweis enthält eine Empfehlung, einen Fahrspurwechsel von der linken Fahrspur 2.1 auf die rechte Fahrspur 2.2 vorzunehmen.
Mittels der weiteren Erfassungseinheiten werden eine Fahrzeugumgebung sowie sich in dieser befindende Objekt erfasst, so dass es möglich ist, unter Berücksichtigung der Fahrzeugumgebung einen autonomen Fahrspurwechsel durchzuführen.
Beispielsweise wird der Fahrspurwechsel autonom durchgeführt, wenn der Fahrer des Fahrzeuges 1 nach einer vorgegebenen Zeitdauer nach Ausgabe des Hinweises diesem nicht nachgekommen ist.
Zur Durchführung des autonomen Fahrspurwechsels wird ein Fahrtrichtungsanzeiger automatisch betätigt, wobei das Fahrzeug 1 entsprechend verzögert oder beschleunigt wird, um den Fahrspurwechsel gefahrlos sowohl für das Fahrzeug 1 als auch für Verkehrsteilnehmer in der Fahrzeugumgebung durchzuführen.
Ist es beispielsweise aufgrund eines erfassten Objektes oder mehrerer erfasster Objekte oder aufgrund einer nicht vorhandenen Fahrspur 2.1, 2.2, welche eine ausreichende Durchfahrbreite und Durchfahrtshöhe aufweist, nicht möglich, dass der Fahrspurwechsel, insbesondere autonom, durchgeführt wird, wird das Fahrzeug 1 automatisch bis zum Stillstand abgebremst und eine Warnblinkvorrichtung aktiviert.
Insbesondere wird das Fahrzeug 1 im hier dargestellten Ausführungsbeispiel abgebremst, bevor es in einen Bereich der linken Fahrspur 2.1 einfährt, dessen Durchfahrtsbreite geringer ist als die Fahrzeugbreite.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
1.1: Außenspiegel
2: Fahrbahn
2.1: linke Fahrspur
2.2: rechte Fahrspur
3: Verkehrszeichen
4: Bilderfassungseinheit
A: Assistenzsystem

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 1475865 A2 [0002]

Claims

Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems (A) eines Fahrzeuges (1), wobei eine erfasste Durchfahrbreite einer Fahrspur (2.1, 2.2) mit einer Fahrzeugbreite und/oder eine erfasste Durchfahrtshöhe der Fahrspur (2.1, 2.2) mit einer Fahrzeughöhe verglichen werden bzw. wird, wobei im Fall, dass die Fahrzeugbreite die erfasste Durchfahrtsbreite und/oder die Fahrzeughöhe die erfasste Durchfahrtshöhe überschreitet, ein Hinweis an einen Fahrer des Fahrzeuges (1) ausgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Hinweis eine Empfehlung für einen Fahrspurwechsel enthält, wobei der Fahrspurwechsel unter Berücksichtigung erfasster Objekte im Fahrzeugumfeld autonom durchgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer am Fahrzeug (1) angeordneten Bilderfassungseinheit (4) Verkehrszeichen (3), Baken und/oder Fahrbahnbegrenzungen erfasst und hinsichtlich der Durchfahrbreite und/oder Durchfahrtshöhe ausgewertet werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein momentanes Fahrzeugniveau erfasst und hinsichtlich der Fahrzeughöhe berücksichtigt wird.