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Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät zum Muskelaufbau, insbesondere der Bein- und Gesäßmuskulatur, in Form eines Schuhs nach Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Derartige Trainingsgeräte sind bekannt.
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Die
DE 298 22 628 U1 beschreibt einen Rollschuh, bestehend aus einem an einen Schuh anbringbaren oder mit einem Schuh fest verbundenen, ein Fahrwerk tragenden Gestell. Hierbei weist das Fahrwerk nur eine einzige Rolle auf. Die Rolle ist über ein Hebelsystem abbremsbar. Dieser Rollschuh ist als Fortbewegungsmittel vorgesehen.
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Die
DE 600 05 815 T2 beschreibt einen Schuhfersenroller, bei welchem im Fersenbereich eines Schuhs in dessen Sohle eine Rolle, beziehungsweise eine Kugel eingelassen ist, um ein Fersenrollen zu ermöglichen. Wie aus dieser Druckschrift hervorgeht, kann der Schuhfersenroller zum Aerobic-Gesamtkörpertraining benutzt werden.
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Die
US 5,106,110 A beschreibt einen Einradrollschuh, umfassend einen auf einer Platte angebrachten Gabelrahmen, welcher ein Rad trägt. Das Rad ist über eine Kabelbremse abbremsbar. Auch dieser Rollschuh ist als Fortbewegungsmittel vorgesehen.
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Die
JP 10234927 A beschreibt einen Rollschuh, welcher eine erste, im Mittelfußbereich angeordnete Rolle aufweist und zwei im Zehen- bzw. im Fersenbereich angeordnete Rollen aufweist, deren Durchmesser gegenüber dem Durchmesser der ersten Rolle verhältnismäßig klein ist. Auch dieser Rollschuh ist als Fortbewegungsmittel vorgesehen.
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Auf der Internetseite www.sport-thieme.ch sind Einrad-Trainingsgeräte für den ganzen Körper erhältlich, die mit Handgriffen bzw. mit Pedalen zum Reinstellen der Füße ausgerüstet sind, um in verschiedenen Körperpositionen mit dem eigenen Körpergewicht Arme, Schulter, Brust und Unterkörper zu trainieren, ohne dass hier eine Fortbewegung – wie bei den oben genannten Rollschuhen – stattfindet. Ein solches Einrad-Trainingsgerät kann innerhalb eines engen Raumes in seinem vollen Funktionsumfang bestimmungsgemäß verwendet werden und soll daher als stationäres Trainingsgerät angesehen werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen eingangs beschriebenen Rollschuh, bzw. ein Rollbrett so weiterzubilden, dass er/es als stationäres Trainingsgerät für enge Räume ausgelegt ist, um insbesondere die Bein- und Gesäßmuskulatur vornehmlich in sitzender oder stehender Position mit geringem Aufwand zu trainieren.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Kern der Erfindung ist eine vorgegebene oder vorgebbare Zuordnung zwischen den Bewegungsrichtungen des jeweiligen Fußes und der Rolle und umgekehrt.
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Erfindungsgemäß ist hierzu am Basisgestell eine Rollengabel befestigt, die in unterschiedlichen Winkelstellungen bezüglich der jeweiligen Fußlängsachse des linken und/oder rechten Fußes einer Person festsetzbar oder festgesetzt ist und die an ihrem freien Ende eine Rollenanordnung aufweist.
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Aus den unterschiedlichen Winkelstellungen ergibt sich der Vorteil, dass der Rollenanordnung bezüglich der Fußlängsachse unterschiedlich ausgerichtete Laufrichtungen vorgegeben werden können, um vorbestimmte Bewegungsabläufe der Beine zu unterstützen.
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So kann beispielsweise eine erste Laufrichtung vorgegeben werden, in welcher die Laufrichtung der Rollenanordnung mit der Transversalachse des Fußes zusammenfällt, um z. B. im Sitzen oder im Stehen bei einer auf dem Boden aufgesetzten Rollenanordnung den Oberschenkel gemäß der Laufrichtung der Rollenanordnung von außen nach innen, bzw. von innen nach außen zu bewegen, so dass Muskelbereiche der Bein- und Gesäßmuskulatur, die diesem zu unterstützenden Bewegungsablauf zugeordnet sind, gezielt trainiert werden. Gleichwohl kann aber auch zumindest eine zweite optionale Laufrichtung durch einen Wechsel der Winkelstellung vorgegeben werden, in welcher die Laufrichtung der Rollenanordnung mit der Längsachse des Fußes zusammenfällt, um z. B. im Sitzen oder im Stehen bei einer auf dem Boden aufgesetzten Rollenanordnung den Oberschenkel, bzw. das Bein vor oder zurück zu bewegen, so dass die Muskelbereiche der Bein- und Gesäßmuskulatur, die diesem zu unterstützenden Bewegungsablauf zugeordnet sind, gezielt beim Abrollen der Rollenanordnung zu trainieren.
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Dabei ist es denkbar, dass zumindest ein Schuh vorgesehen ist, welcher wahlweise am rechten bzw. am linken Fuß tragbar ist und eine zumindest in zwei verschiedenen Winkelstellungen verstellbare Rollengabel aufweist. Alternativ können aber auch zwei Schuhe vorgesehen sein, von denen jeweils einer wahlweise am rechten oder am linken Fuß tragbar ist und jeweils eine fest mit einer Winkelstellung installierte Rollengabel aufweist, wobei die jeweiligen Rollengabeln der beiden Schuhe unterschiedliche Winkelstellungen aufweisen, um zumindest zwei unterschiedliche Hauptbewegungsrichtungen des Trainingsgerätes, in welchen unterschiedliche Muskelbereiche der Bein- und/oder Gesäßmuskulatur beansprucht werden, vorzugeben.
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Vorzugsweise wird ein Paar erfindungsgemäßer Schuhe vorgesehen, wobei zumindest ein Schuh des Paares eine Rollengabel aufweist, die in unterschiedlichen Winkelstellungen verstellbar und in der jeweils eingestellten Winkelstellung festsetzbar ist.
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Hierzu schlägt die Erfindung vor, dass die Rollengabel mit ihrem Gabelrücken um eine senkrecht zur Sohle stehenden Achse drehbar ist, und in zumindest derjenigen Winkelstellung, in welcher die Laufrichtung der Rollenanordnung parallel zur Transversalachse des Fußes verläuft, gegenüber dem Basisgestell festsetzbar ist. Ergänzend hierzu schlägt die Erfindung vor, dass die Rollengabel in einer weiteren Winkelstellung gegenüber dem Basisgestell festsetzbar ist, in welcher die Laufrichtung der Rollenanordnung parallel zur Längsachse des Fußes verläuft. Auch ist es denkbar, dass für schräg zur Körpermitte gerichtete Bewegungsabläufe der Beine die Rollengabel zumindest in einer weiteren Winkelstellung gegenüber dem Basisgestell feststellbar ist, in welcher die Laufrichtung der Rollenanordnung schräg zur Längsachse und auch schräg zur Transversalachse des Fußes verläuft.
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Durch ein Feststellen der Rollengabel in ihrer jeweiligen Winkelstellung kann ein jeweils der Winkelstellung zugeordneter Bewegungsablauf der Beine, bzw. des Unterkörpers gezielt durch die jeweilige, einhergehende Laufrichtung der Rollenanordnung begünstigt werden. Gleichwohl kann es für die zugeordnete Bewegung der Beine förderlich sein, wenn die Rollengabel in ihrem festgestellten Zustand in einem vorbestimmten, bzw. voreingestellten Winkelbereich ein Winkelspiel aufweist, um geringe Schwenkbewegungen der Rollengabel zuzulassen, so dass z. B. Unebenheiten des Bodens beim bestimmungsgemäßen Gebrauch des Trainingsgerätes ausgeglichen werden können.
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Der Winkelbereich für das Winkelspiel, in welchem sich die Rollengabel trotz Feststellung um die senkrecht zur Sohle stehenden Achse aus der voreingestellten Winkelstellung drehen kann, kann beispielsweise zwischen 1° Grad –5° Grad betragen. Der Vorteil dieser Weiterbildung liegt in einer preisgünstigen Fertigung und eine Beanspruchung von zusätzlichen Muskelgruppen.
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Um ein Feststellen der Rollengabel zu ermöglichen, schlägt die Erfindung vor, dass die Rollengabel in zumindest einer der Winkelstellungen über eine der jeweiligen Winkelstellung zugeordneten Rastverbindung am Basisgestell festsetzbar oder festgesetzt ist. Um mehrere sicher einstellbare Winkelstellungen zu ermöglichen, schlägt die Erfindung vor, dass ausgehend von einer ersten einer Rastverbindung zugeordneten Winkelstellung die Rollengabel gegenüber dieser Winkelstellung bei jeder weiteren sich schrittweise um ein vorbestimmtes Winkelmaß vergrößernden Winkelstellung ebenfalls über eine jeweils zugeordnete Rastverbindung am Basisgestell festsetzbar oder festgesetzt ist.
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Das Winkelmaß kann dabei z. B. 90° Grad betragen, um bei einer 360° Grad Drehung der Rollengabel insgesamt vier unterschiedliche, einrastbare Winkelstellungen der Rollengabel zu ermöglichen. Hierzu kann die Rollengabel beispielsweise nach dem Vorbild eines Herdknopfes, welcher gegen eine Federkraft aus einer Rastposition herausziehbar ist, damit er gedreht werden kann, ausgeführt sein. Die Rastpositionen der Rollengabel würden dann hier bei 0° Grad bzw. 360° Grad, 90° Grad, 180° Grad und 270° Grad liegen.
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Alternativ kann eine Feststellung der Rollengabel mit ihrem Gabelrücken auch z. B. mittels Reibschluss mit dem Basisgestell erfolgen. In diesem Fall kann leicht erreicht werden, dass unendlich viele Winkelstellungen eingestellt und auch fixiert werden können, wenn z. B. der jeweilige Reibschluss in einer jeweils gewählten Winkelstellung über eine Feststellbremse aktivierbar bzw. deaktivierbar ist.
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Um einen Muskelaufbau der jeweils zu trainierenden Bein- bzw. Gesäßmuskulatur zu erreichen, schlägt die Erfindung vor, dass die Rollenanordnung eine links und eine rechtsdrehende Laufrichtung aufweist, wobei zumindest in einer der Laufrichtungen die Rollenanordnung einen vorbestimmten Rollwiderstand aufweist. Durch den Rollwiderstand in der jeweiligen Laufrichtung muss vom Nutzer des erfindungsgemäßen Trainingsgerätes eine entsprechend große Kraft beim jeweiligen Bewegungsablauf aufgebracht werden, um die Rollenanordnung auf dem Boden zum Rollen zu bringen, so dass bei einer regelmäßigen Anwendung des Trainingsgerätes ein Muskelaufbau der jeweiligen Bein- und Gesäßmuskulatur begünstigt wird.
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In beiden Laufrichtungen kann ein Rollwiderstand vorgesehen sein, wobei für die jeweilige links- und rechtsdrehende Laufrichtung gleiche oder unterschiedlich hohe Rollwiderstände denkbar sind, die vorzugsweise höchstens so groß sind, dass bei einem Aufbringen eines vorbestimmten, menschenmöglichen Kraftaufwands für die jeweils beanspruchte Muskulatur der Beine und des Gesäßes ein Abrollen der Rollenanordnung möglich bleibt.
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Die Erfindung eignet sich insbesondere für Übungen, die ohne weiteres im Stehen, in der Liegestütze oder auch im Sitzen ausgeführt werden können, so dass das Trainingsgerät z. B. bei einer Bürotätigkeit oder beim Fernsehen nebenbei eingesetzt werden kann. Hierbei können zahlreiche Problemzonen des Cellulite-Spektrums – d. h. Vorder-, Innen- und Rückseite der Oberschenkel, Hüfte, Bauch und Gesäß – isoliert und moderat auf kleinstem Raum trainiert werden, wie dies ansonsten nur großräumig an unterschiedlichen Trainingsgeräten in Fitnessstudions möglich ist. Mit dem oben beschriebenen Winkelspiel wird zudem begünstigt, dass die Muskelstränge der jeweils beanspruchten Muskulatur sowohl in ihrer Quer- als auch in ihrer Längsrichtung umfangreich beansprucht werden, um einer Bildung von Cellulite vorzubeugen.
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Um die vom Nutzer aufzubringende Kraft für eine Bewegung der Rollenanordnung auf dem Boden in der jeweiligen Laufrichtung, in welcher der Rollwiderstand wirkt, vorzugeben, schlägt die Erfindung vor, dass der Rollwiderstand über eine drehrichtungsabhängige Bremse einstellbar ist. Hierfür kann die Bremskraft der Bremse der Höhe nach einstellbar sein.
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Besonders bevorzugt schlägt die Erfindung vor, dass die Bremse von einem mechanischen Energiespeicher gebildet wird, welcher in der jeweiligen Laufrichtung der Rollenanordnung entgegen einer entgegen der jeweiligen Laufrichtung der Rollenanordnung wirkenden Kraft mechanisch aufladbar ist. Hierzu kann die Rollenanordnung beispielsweise ein Federwerk aufweisen, wie man dies z. B. von aufziehbaren Spielzeugautos her kennt.
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Die Rollenanordnung wird vorzugsweise von einer Drehachse getragen, welche sich mit der Achse der Rollengabel kreuzt. Die Achse der Rollengabel steht dabei senkrecht auf der Drehachse, so dass die Drehachse der Rollenanordnung der Rollengabel, nicht wie bei bekannten Schwenkrollen, wie sie z. B. bei Rollgestelle für den Warentransport Verwendung finden, keinen Vorlauf aufweist.
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Um einen gegenüber der Fußanatomie günstigen Bewegungsablauf mit dem erfindungsgemäßen Trainingsgerät zu ermöglichen, schlägt die Erfindung vor, dass die Rollenanordnung unterhalb des Fersenbereiches des Fußes angeordnet ist.
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Um insbesondere bei Übungen aus der Liegestütze heraus ein Aufsetzen der Sohle auf dem Boden zu vermeiden, schlägt die Erfindung vor, dass unterhalb des Zehenbereiches des Fußes eine zusätzliche Stützrolle angeordnet ist. Die Stützrolle kann beispielsweise fest mit der Sohle des Schuhs verbunden sein oder ebenfalls – wie die oben beschriebene, der Ferse zugeordnete Rollenanordnung – schwenkbar ausgeführt werden. Dabei sieht in einem Ausführungsbeispiel die Erfindung vor, dass die Stützrolle der Fußspitze vorgelagert ist.
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Es ist denkbar, dass das Basisgestell sowohl die Rollengabel mit der Rollenanordnung als auch die ggf. vorgesehenen Stützrolle trägt und als separate Verbindungseinheit ausgeführt ist, welche mit einem vorbestimmten Schuh über eine Verbindungsvorrichtung an dessen Sohle befestigt werden kann. Hierdurch kann das erfindungsgemäße Trainingsgerät beispielsweise mit einem vertrauten, d. h. eingelaufenen und somit bequemen Schuh vom Nutzer bestimmungsgemäß genutzt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine Unteransicht der Rollenanordnung gem. 1;
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3 eine Seitenansicht der Rollenanordnung gem. 1;
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4 ein zweites, als Schuhpaar ausgeführtes Beispiel der Erfindung in Draufsicht;
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5 eine Seitenansicht des Schuhpaars gem. 4;
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6 eine Draufsicht auf einen Fuß;
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7 verschiedene Anwendungsbeipiele der Erfindung.
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Sofern im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets für alle Figuren.
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Insbesondere die 1, 4 und 5 zeigen ein erfindungsgemäßes Trainigsgerät 1 zum Muskelaufbau, insbesondere der Bein- und Gesäßmuskulatur, in Form eines Schuhs, welcher mittels einer Befestigungsvorrichtung 2 mit einem Fuß 3, wie er insbesondere in 6 gezeigt ist, verbindbar ist. Die Befestigungsvorrichtung 2 ist hier pantoffelartig ausgeführt, um ein einfaches hineinschlüpfen des jeweiligen Fußes 3 in das Trainingsgerät 1 zu ermöglichen. Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten für eine Befestigungsvorrichtung 2 ergeben sich aus allgemein bekannten Schuh-, Pantoffel-, bzw. Pantollettenausführungen. Bei einer pantoffel-, bzw. einer pantolettenähnlichen Ausführung schlägt die Erfindung vor, dass im Fersenbereich der Sohle 4 ein um die Ferse des jeweiligen Fußes umlegbarer Haltebügel bzw. Fersengurt für die Ferse angebracht ist, um ein Herausrutschen der Ferse aus dem Trainingsgerät 1 zu verhindern. Ein solcher Haltebügel kann z. B. an der Sohle 4 als ein umklappbarer Haltebügel ausgeführt sein. Der Haltebügel kann beispielsweise aus Gummi bestehen.
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Das erfindungsgemäße Trainingsgerät 1 ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen als Rollschuh ausgebildet. Ebenso kann es aber auch funktionsgleich als Rollbrett ausgeführt sein.
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In 1 wird gezeigt, dass das Trainingsgerät 1 eine Sohle 4 aufweist, welche mit einem eine Rollenanordnung 10 tragenden Basisgestell 5 wahlweise verbindbar ist und zu diesem Zweck separat zur Sohle 4 ausgebildet ist. Um das Basisgestell 5 mit der Sohle 4 zu verbinden, zeigt insbesondere 3, dass das Basisgestell 5 einen Zapfen 21 aufweist, welcher in die Sohle 4 eindrehbar ist. Auch ist es beispielsweise möglich, den Zapfen 21 als ein in die Sohle 4 einrastbaren Zapfen 21 auszuführen.
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Der Vorteil hierbei liegt darin, dass das Trainingsgerät 1 gem. 1 vom Basisgestell 5 getrennt werden kann und ohne das Basisgestell 5 als normaler Schuh zum Gehen genutzt werden kann und im Bedarfsfall mit Leichtigkeit wieder mit anmontieren des Basisgestells 5 bestimmungsgemäß als Trainingsgerät 1 genutzt werden kann.
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In 4 und 5 wird gezeigt, dass hier ein Schuhpaar als Trainingsgerät 1 ausgeführt ist, wobei jeder Schuh an seiner Sohle 4 ein fest montiertes Basisgestell 5 aufweist, wobei erfindungsgemäß an dem Basisgestell 5 eine Rollengabel 6 befestigt ist, die in unterschiedlichen Winkelstellungen 7 bezüglich der jeweiligen Fußlängsachse 8 festgesetzt ist. Die Rollengabeln 6 der jeweiligen Schuhe weisen an ihrem freien Ende 9 eine drehbar gelagerte Rollenanordnung 10 auf.
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Der linke, jeweils in 4 und 5 gezeigte Schuh weist eine Rollengabel 6 auf, die in einer Winkelstellung 7 gegenüber dem Basisgestell 5 festgesetzt ist, in welcher die Laufrichtung 17 der Rollenanordnung 10 parallel zur Längsachse 8 des Fußes 3 verläuft. In diesem Fall wird das Basisgestell 5 von der Sohle 4 selbst gebildet und ist fest in dieser Winkelstellung 7 mit der Rollengabel 6 verbunden.
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Der rechte, jeweils in 4 und 5 gezeigte Schuh weist eine Rollengabel 6 auf, die in einer Winkelstellung 7 gegenüber dem Basisgestell 5 festgesetzt ist, in welcher die Laufrichtung 17 der Rollenanordnung 10 parallel zur Transversalachse 13 des Fußes 3 verläuft. Auch hier wird das Basisgestell 5 von der Sohle 4 selbst gebildet und ist fest in dieser Winkelstellung 7 mit der Rollengabel 6 verbunden.
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Weiterhin wird in 4 anschaulich dargestellt, dass beide Schuhe des Schuhpaares jeweils wahlweise mit dem linken oder rechten Fuß 3 einer Person getragen werden können.
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Insbesondere die 1 bis 3 zeigen, dass an dem Basisgestell 5 eine verstellbare Rollengabel 6 befestigt ist, die erfindungsgemäß in unterschiedlichen Winkelstellungen 7 bezüglich der jeweiligen Fußlängsachse 8 festsetzbar ist und die an ihrem freien Ende 9 eine drehbar gelagerte Rollenanordnung 10 aufweist. Auch hierbei kann das erfindungsgemäße Trainingsgerät 1 als Schuhpaar ausgeführt sein. Ebenso kann aber auch ein einziger, wahlweise für den rechten aber auch ebenso für den linken Fuß verwendbarer Schuh vorgesehen sein, welcher eine verstellbare Rollengabel 6 aufweist.
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Hierzu ist die Rollengabel 6 mit ihrem Gabelrücken 11 um eine senkrecht zur Sohle 4 stehenden Achse 12 drehbar.
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In 2 und 3 wird gezeigt, dass die Rollengabel 6 so in eine Winkelstellung 7 gedreht werden kann, dass die Laufrichtung 17 der Rollenanordnung 10 parallel zur Transversalachse 13 des Fußes verläuft. Die 1 zeigt in Verbindung mit 2, dass die dargestellte Rollengabel 6 so in eine momentane Winkelstellung 7 gedreht und festgesetzt ist, dass die Laufrichtung 17 der Rollenanordnung 10 parallel zur Längsachse 8 des Fußes 3 verläuft. Anhand von 6 wird nachvollziehbar gezeigt, dass es möglich ist, dass die Rollengabel 6 zumindest in einer weiteren Winkelstellung 7 gegenüber dem Basisgestell 5 drehbar und feststellbar ist, in welcher die Laufrichtung 17 der Rollenanordnung 10 schräg zur Längsachse 8 und auch schräg zur Transversalachse 13 des Fußes 3 verläuft.
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Weiterhin zeigt 2 symbolisch über angedeutete Doppeldreiecke, dass die Rollengabel 6 in zumindest vier unterschiedlichen Winkelstellungen 7 über eine der jeweiligen Winkelstellung 7 zugeordneten Rastverbindung am Basisgestell 5 festsetzbar, bzw. festgesetzt ist. Dabei ist ausgehend von einer ersten einer Rastverbindung zugeordneten Winkelstellung 7 – in dem gezeigten Fall die obere Rastverbindung bzw. Winkelstellung 7 – die Rollengabel 6 bei einer 360° Grad Drehung gegenüber dieser Winkelstellung 7 bei jeder weiteren sich schrittweise um ein vorbestimmtes Winkelmaß 14 vergrößernden Winkelstellung 7 ebenfalls über eine jeweils zugeordnete Rastverbindung am Basisgestell 5 festsetzbar, bzw. festgesetzt.
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Insbesondere 3 zeigt, dass die Rastverbindung beispielsweise über einen am Basisgestell 5 vorgesehenen Rastnoppen 22 erfolgen kann, welcher in entsprechende Rastnuten, die der Sohle 4 bzw. dem Basisgestell 5 zugeordnet sind und der Einfachheit halber nicht gezeigt sind, einrastet. Dabei kann der Rastnoppen 22 beispielsweise einen Querschnitt aufweisen, welcher kleiner ist als der Querschnitt der jeweiligen Rastnut, so dass ein oben beschriebenes Winkelspiel erreicht wird.
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In dem gezeigten Fall beträgt das Winkelmaß 90°Grad. Die Rollenanordnung 10 weist eine links- und eine rechtsdrehende Laufrichtung 17 auf. Das bedeutet, dass bei einer 180° Grad Drehung die Laufrichtung der Rollenanordnung 10 bezüglich einer Fußachse, die vor der Drehung linksdrehend war nun rechtsdrehend ist und umgekehrt. Wird in lediglich einer der links- oder rechtsdrehenden Laufrichtungen 17, wie oben beschrieben, ein Rollwiderstand vorgesehen, so kann bei einer 180° Grad Drehung der Rollengabel 6 beeinflusst werden, in welcher Laufrichtung 17 der Rollwiderstand wirkt.
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Um einen Muskelaufbau bei der bestimmungsgemäßen Verwendung des erfindungsgemäßen Trainingsgerätes 1 zu unterstützen, weist die gezeigte Rollenanordnung 10 vorzugsweise in ihrer links- und/ oder rechtsdrehenden Laufrichtung 17 einen Rollwiderstand auf. Hierzu ist der Rollwiderstand über eine drehrichtungsabhängigen Bremse einstellbar, indem die Bremskraft der Bremse der Höhe nach einstellbar ist.
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Die drehrichtungsabhängige Bremse wird bevorzugt von einem mechanischen Energiespeicher gebildet, welcher in der jeweiligen Laufrichtung 17 der Rollenanordnung 10 entgegen einer der jeweiligen Laufrichtung 17 der Rollenanordnung 10 wirkenden Kraft mechanisch aufladbar ist.
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Ein solcher Mechanismus ist beispielsweise von aufziehbaren Spielzeugautos her bekannt und wird daher nicht näher dargestellt, sondern es wird hierbei auf entsprechende, bekannte Konstruktionslösungen verwiesen.
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Die Rollenanordnung 10 weist zur Bildung eines derartigen Mechanismus ein Federwerk auf. Mit zunehmender Drehung der Rollenanordnung 10 in der jeweiligen links- bzw. rechtsdrehenden Laufrichtung 17, wird das Federwerk mechanisch aufgeladen. Die im Federwerk gespeicherte Energie kann bei umgekehrter Laufrichtung 17 seine Energie an die Rollenanordnung 10 wieder abgeben, so dass ein Zurückbewegen der Rollenanordnung 10 durch Muskelkraft in einer Ausgangslage, in welcher eine Beinbewegung erfolgte, mechanisch unterstützt wird. Für die beanspruchten und trainierten Muskelgruppen der Bein- bzw. Gesäßmuskulatur kann so beim Zurückbewegen in die Ausgangslage eine Erholungsphase ermöglicht werden.
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In 1 und 2 wird weiterhin dargestellt, dass die Rollenanordnung 10 von einer Drehachse 15 getragen wird, welche sich mit der Achse 12 der Rollengabel 6 kreuzt. Hierdurch ist die Drehachse 15 gegenüber der Achse 12 ohne Vorlauf.
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Weiterhin zeigt 1 in Verbindung mit 6, dass die Rollenanordnung 6 unterhalb des Fersenbereiches 18 des Fußes 3 angeordnet ist, um einen gegenüber der Fußanatomie günstigen Bewegungsablauf zu ermöglichen.
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Ergänzend hierzu zeigt 1 in Verbindung mit 6, dass unterhalb des Zehenbereiches 19 des Fußes 3 eine zusätzliche Stützrolle 16 angebracht ist, welche der Fußspitze vorgelagert ist, um ein Aufsetzen der Sohle 4 bei Übungen aus der Liegestütze, wie in 7 gezeigt, zuverlässig zu vermeiden.
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Insbesondere 7 zeigt hier in einer Collage ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Trainingsgerätes 1 in verschiedenen bestimmungsgemäßen Anwendungsfällen, welches hier lediglich aus einem Schuh besteht, welcher wahlweise mit dem linken bzw. rechten Fuß 3 tragbar ist. In der oberen linken Darstellung der Collage wird gezeigt, dass eine bequeme Einstellung der Rollengabel 6 in je vier möglichen Winkelstellungen 7 durch Drehung um die Achse 12 erfolgen kann, in dem man sitzend ein Bein über den Oberschenkel des anderen Beines legt. Der Rollwiderstand wirkt in der links- und rechtsdrehenden Richtung der Rollenanordnung 10, ist aber hier für die beiden Drehrichtungen unterschiedlich hoch eingestellt.
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In der oberen, mittigen Darstellung der Collage wird gezeigt, dass mit dem eingestellten Rollwiderstand und mit einem Bewegen der auf dem Boden aufgesetzten Rollenanordnung 10, durch ein Bewegen des jeweils mit dem Trainingsgerät 1 verbundenen Beines insbesondere der vordere Oberschenkel (Quadrizeps) trainiert wird und beim Bewegen zum Körper hin vornehmlich der hintere Oberschenkel (Beinbizeps) trainiert wird, wobei der Trainigseffekt durch den unterschiedlichen Rollwiderstand der jeweiligen Laufrichtung gezielt auf die jeweiligen unterschiedlichen Muskelgruppen ausgerichtet ist.
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In der oberen, rechten Darstellung der Collage wird gezeigt, dass mit dem eingestellten Rollwiderstand und mit einem Bewegen der auf dem Boden aufgesetzten Rollenanordnung 10, durch ein Bewegen des jeweils mit dem Trainingsgerät 1 verbundenen Beines von außen nach innen der innere Oberschenkel (Adduktor) und von innen nach außen vornehmlich die seitliche Gesäßregion (Hüfte) trainiert wird.
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In der mittigen, linken Darstellung der Collage wird eine Übung gezeigt, bei welcher das Bein mit dem Trainingsgerät 1 von innen nach außen bewegt wird (in Richtung der Transversalachse 13), um ebenfalls die Hüfte zu trainieren.
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In der zentralen Darstellung der Collage wird eine Übung gezeigt, bei welcher das Bein mit dem Trainingsgerät 1 in Richtung der Fußlängsachse 8 bewegt wird, um den Gesäßbereich zu trainieren.
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In der mittigen, rechten Darstellung der Collage wird eine Übung in einer Liegestützposition gezeigt, um insbesondere auch die Bauchmuskulatur mit zu trainieren.
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In der untersten Darstellung der Collage wird gezeigt, dass während einer bestimmungsgemäßen Benutzung des erfindungsgemäßen Trainingsgerätes 1 weitere, optionale Trainingsgeräte 20 genutzt werden können, um insbesondere auch die Armmuskulatur zu trainieren. In diesem Fall wird ein Trainingsgerät 20 gezeigt, welches aus einem in Längsrichtung dehnbaren Gummikabel besteht, an welchem an einem seiner Enden ein Kugelgriff angebracht ist. Am anderen Ende ist eine Platte angebracht, die hinter dem Rücken der dargestellten Person zwischen Rücken und einer Stuhllehne einklemmbar ist.
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Aus den in 7 dargestellten Übungsmöglichkeiten wird deutlich, dass die Erfindung ein stationär oder mobil einsetzbares Trainingsgerät für enge Räume zur Verfügung stellt, um insbesondere die Bein- und Gesäßmuskulatur vornehmlich in sitzender oder stehender Position mit geringem Aufwand zu trainieren. Weiterhin erschließt sich hieraus ein besonderer Vorteil der Erfindung, welcher darin besteht, dass sich das erfindungsgemäße Trainingsgerät 1 besonders gut für Personen eignet, die eine unkomplizierte, einfache Art des regelmäßigen Trainings für sich suchen, um bei stationären Tätigkeiten (z. B. im Büro oder beim Fernsehen) gegen eine Bildung von Cellulite etwas zu unternehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trainingsgerät
- 2
- Befestigungsvorrichtung
- 3
- Fuß
- 4
- Sohle
- 5
- Basisgestell
- 6
- Rollengabel
- 7
- Winkelstellung
- 8
- Fußlängsachse
- 9
- freies Ende
- 10
- Rollenanordnung
- 11
- Gabelrücken
- 12
- Achse
- 13
- Transversalachse
- 14
- Winkelmaß
- 15
- Drehachse
- 16
- Stützrolle
- 17
- Laufrichtung
- 18
- Fersenbereich
- 19
- Zehenbereich
- 20
- Trainingsgerät
- 21
- Zapfen
- 22
- Rastnoppen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29822628 U1 [0003]
- DE 60005815 T2 [0004]
- US 5106110 A [0005]
- JP 10234927 A [0006]