DE102016002085B4

DE102016002085B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Enthäuten von Fischfilets

Info

Publication number: DE102016002085B4
Application number: DE102016002085.7A
Authority: DE
Inventors: Rainer Broksch; Horst Braeger
Original assignee: Nordischer Maschinenbau Rud Baader GmbH and Co KG
Current assignee: Nordischer Maschinenbau Rud Baader GmbH and Co KG
Priority date: 2016-02-23
Filing date: 2016-02-23
Publication date: 2018-10-18
Anticipated expiration: 2036-02-24
Also published as: DE102016002085A1; WO2017144465A1

Abstract

Verfahren zum Enthäuten von Fischfilets, bei dem Fischfilets auf der Hautseite liegend und mit dem Schwanzende voraus durch eine aus einem Zuführband und einer Überleitungsrolle bestehenden Zuführeinrichtung einer im wesentlichen zylindrischen Mitnehmerwalze übergeben, durch ein in geringem Abstand von der Mitnehmerwalze angeordnetes Enthäutemesser enthäutet und daran anschließend die abgetrennte Haut durch die Mitnehmerwalze und das enthäutete Fischfilet durch Abführungseinrichtungen aus dem Enthäutungsprozess abgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwanzenden der Fischfilets nach der Zuführung geklemmt, die Fischfilets so in Richtung der Enthäutung geführt und im weiteren Verlauf der Bearbeitung geklemmt durch den Enthäutungsprozess gezogen werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum maschinellen Enthäuten von Fischfilets, bei dem die Fischfilets auf der Hautseite liegend mit dem Schwanzende voraus durch verschiedene Zuführungseinrichtungen an eine Mitnehmerwalze übergeben, in funktionellem Zusammenwirken mit einem Enthäutemesser enthäutet und die enthäuteten Fischfilets und die abgetrennte Haut jeweils gesondert abgeführt werden.
Aus der Patentliteratur sind verschiedenartige Verfahren und Vorrichtungen zum Enthäuten von Fischfilets bekannt. Dabei ist es allgemein üblich, dass die Fischfilets mit dem Schwanzende voraus und der Hautseite nach unten zwischen einer Mitnehmerwalze und einem Messer hindurch bewegt und auf diese Weise die Haut abgetrennt wird. Für die Gestaltung und Strukturierung der Mantelfläche der Mitnehmerwalze wurden verschiedene Lösungen vorgeschlagen.
So wird in der DE 28 44 241 B1 eine Vorrichtung zum Enthäuten von Fischfilets beschrieben, bei der die Mantelfläche der Enthäutewalze für die stützende und transportierende Aufnahme der Hautseite der Fischfilets quer zur Umlaufrichtung verlaufende Vertiefungen in Form von schmalen Nuten aufweist. In der DE 43 37 478 A1 wird vorgeschlagen, die Förderfläche der Enthäutewalze mit einer körnigen Korundbeschichtung zu versehen. In der DE 199 62 440 A1 wird eine Zahnwalze zum Transport der Fischfilets während der Enthäutung vorgeschlagen. Ein weiteres Verfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden von Scheiben von Fischfilets mit Haut sind aus der WO 93/22929 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren, das im wesentlichem nach bekannten Prinzipien arbeitet, ist die Enthäutewalze als Gefriertrommel ausgebildet, so dass die Fischfilets mit der Hautseite auf der Mantelfläche der Trommel festfrieren und auf diese Weise während des Enthäuteprozesses gehalten werden. Diese Methode erfordert einen außerordentlich hohen energetischen Aufwand, der beispielsweise auf Fang- und Verarbeitungsschiffen nicht realisierbar ist. Schließlich werden in der DE 602 03 885 T2 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Enthäuten von Fischen beschrieben, bei denen in Abwandlung der bekannten Enthäutewalze unter der Tragfläche eines Förderbandes eine justierbare Unterstützung mit einem einstellbaren Profil quer zur Vorschubrichtung angeordnet ist.
Elektronische Messeinrichtungen zur Erzeugung von Signalen für die Beeinflussung und Steuerung des Bearbeitungsprozesses sind aus der DE 10 2005 047 752 B3 , der DE 10 2007 038 365 A1 und der DE 10 2014 104 771 A1 bekannt.
Allen bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Enthäuten von Fischen ist gemeinsam, dass durch die Auflage der Fischfilets während der Enthäutung auf profilierten Walzen bzw. strukturierten Förderbändern die Qualität der Oberfläche des enthäuteten Fischfilets stark beeinträchtigt wird. Weiterhin ist die Fischausbeute bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen ungenügend.
Entsprechend den Erkenntnissen aus den bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Enthäuten von Fischfilets besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die bekannten Verfahren und Vorrichtungen derart zu ergänzen und weiter zu entwickeln, dass im Ergebnis des Bearbeitungsprozesses eine schonende Enthäutung erfolgt, auf dem enthäuteten Fischfilets ein gleichmäßiger Spiegel entsteht und die Ausbeute an Fischfleisch erhöht wird.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, dass bei einem Verfahren zum Enthäuten von Fischfilets, bei dem Fischfilets auf der Hautseite liegend und mit dem Schwanzende voraus durch eine aus einem Zuführband und einer Überleitungsrolle bestehenden Zuführeinrichtung einer im wesentlichen zylindrischen Mitnehmerwalze übergeben, durch ein in geringem Abstand von der Mitnehmerwalze angeordnetes Enthäutemesser enthäutet und daran anschließend die abgetrennte Haut durch die Mitnehmerwalze und das enthäutete Fischfilet durch Abführungseinrichtungen aus dem Enthäutungsprozess abgeführt werden, erfindungsgemäß die Schwanzenden der Fischfilets nach der Zuführung geklemmt, die Fischfilets so in Richtung der Enthäutung geführt und im weiteren Verlauf der Bearbeitung geklemmt durch den Enthäutungsprozess gezogen werden.
Entsprechend einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die am Schwanzende geklemmten Fischfilets auf einer kreisbogenförmigen Bewegungsbahn durch den Enthäutungsprozess gezogen. Weiterhin ist das Verfahren entsprechend der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Fischfilets durch den Enthäutungsprozess taktweise erfolgt.
Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer aus einem Zuführband und einer Überleitungsrolle bestehenden Zuführungseinrichtung zum Transport von auf der Hautseite liegenden Fischfilets mit dem Schwanzende voraus, einer im wesentlichen zylindrischen Mitnehmerwalze zur Führung und Unterstützung der Fischfilets während des Enthäutungsprozesses, einem in geringem Abstand von der Mitnehmerwalze angeordneten Enthäutemesser, Abführungseinrichtungen zum Ableiten der enthäutete Fischfilets sowie elektronischen Messeinrichtungen zur Gewinnung von Informationen für die Beeinflussung und Steuerung des Bearbeitungsprozesses, weist die Mitnehmerwalze erfindungsgemäß auf ihrer Umfangsfläche eine diese geringfügig überragende und gegen die Bewegungsrichtung der Fischfilets gerichtete, in radialer Richtung öffen- und schließbare Klemmeinrichtung auf.
Entsprechend einem weiteren Merkmal der Erfindung entspricht der Umfang der Mitnehmerwalze etwa der Länge der zu enthäutenden Fischfilets. Die Vorrichtung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmerwalze in Arbeitsschritten von jeweils 360° rotiert.
Eine nach dem beanspruchten Verfahren arbeitende Vorrichtung wird nachstehend anhand des Durchlaufs eines Fischefilets durch die Vorrichtung näher erläutert.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

1: einen Querschnitt durch die Vorrichtung mit geöffneter Klemmeinrichtung und
2: einen Querschnitt durch die Vorrichtung mit geschlossener Klemmeinrichtung.

Der zu bearbeitende Fisch wird zunächst auf einer bekannten Fischfiletiermaschine filetiert. Die dabei entstehenden Fischfilets 4 werden der hier beschriebenen Vorrichtung zugeführt. Dazu ist ein in vertikaler Ebene umlaufendes endloses Zuführband 10 angeordnet, auf dem die Fischfilets 4 mit der Hautseite nach unten und mit dem Schwanzende voraus aufliegen. Im Anschluss an die Umlenkung des Zuführbandes 10 rotiert um eine horizontale Achse eine Überleitungsrolle 2, mittels derer das Fischfilet 4 in den Wirkungsbereich einer Mitnehmerwalze 3 übergeben wird. Die zylindrische Mitnehmerwalze 3, die von einem nicht dargestellten Schrittmotor angetrieben wird, rotiert diskontinuierlich in Arbeitsschritten von jeweils 360 Grad um eine horizontale Achse. Der Umfang der Mitnehmerwalze 3 entspricht etwa der Länge der zu enthäutenden Fischfilets 4 oder ist um einen geringen Betrag größer. Auf ihrer Umfangsfläche weist die Mitnehmerwalze 3 eine gegen die Bewegungsrichtung der Fischfilets 4 gerichtete Klemmeinrichtung 5 auf. Die Klemmeinrichtung 5 ist öffen- und schließbar. Die 1 zeigt die Mitnehmerwalze 3 mit Klemmeinrichtung 5 in geöffnetem Zustand. Über diesem Bereich der Vorrichtung ist eine elektronische Messeinrichtung 6 angeordnet, die der Gewinnung von Informationen für die Beeinflussung und Steuerung des Bearbeitungsprozesses dient. In einem geringen Abstand über der Mitnehmerwalze 3 ist ein Enthäutemesser 7 vorgesehen, das in horizontaler Richtung oszilliert und mit der Umfangsfläche der Mitnehmerwalze 3 einen Spalt 1 bildet.
Das Schwanzende des einlaufenden Fischfilets 4 wird durch die elektronische Messeinrichtung 6 erfasst, und nachdem das Schwanzende ca. 15 mm in die geöffnete Klemmeinrichtung 5 eingeführt ist, wird diese mittels einer Kurvensteuerung geschlossen und damit das Schwanzende eingeklemmt. Anschließend bewirkt der Schrittmotor eine Drehbewegung der Mitnehmerwalze 3 um 360 Grad. Dabei gelangt das Fischfilets 4 in den Wirkungsbereich des Enthäutemessers 7, so dass deren Schneide die an der Unterseite des Fischfilets 4 befindliche Haut abtrennt. Dabei schiebt sich die abgetrennte Haut durch den Spalt 1 und haftet dabei auf der Umfangsfläche der Mitnehmerwalze 3. Das enthäutete Fischfilet 4 schiebt sich während des Enthäutungsprozesses über die obere Fläche des Enthäutemessers 7 und gelangt von dort auf das in vertikaler Ebene umlaufende Abführband 9. Die abgetrennte Haut wird durch eine vertikal rotierende Abstreiferwalze 8 von der Oberfläche der Mitnehmerwalze 3 gelöst und abgeführt. Zum Abschluss der Drehung der Mitnehmerwalze 3 um 360 Grad positioniert sich die geöffnete Klemmeinrichtung 5 wieder in der in der in 1 dargestellten Stellung, so dass das nächste Fischfilet 4 zugeführt werden kann.
Bezugszeichenliste

1: Spalt
2: Überleitungsrolle
3: Mitnehmerwalze
4: Fischfilet
5: Klemmeinrichtung
6: Elektronische Messeinrichtung
7: Enthäutemesser
8: Abstreiferwalze
9: Abführband
10: Zuführband

Claims

Verfahren zum Enthäuten von Fischfilets, bei dem Fischfilets auf der Hautseite liegend und mit dem Schwanzende voraus durch eine aus einem Zuführband und einer Überleitungsrolle bestehenden Zuführeinrichtung einer im wesentlichen zylindrischen Mitnehmerwalze übergeben, durch ein in geringem Abstand von der Mitnehmerwalze angeordnetes Enthäutemesser enthäutet und daran anschließend die abgetrennte Haut durch die Mitnehmerwalze und das enthäutete Fischfilet durch Abführungseinrichtungen aus dem Enthäutungsprozess abgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwanzenden der Fischfilets nach der Zuführung geklemmt, die Fischfilets so in Richtung der Enthäutung geführt und im weiteren Verlauf der Bearbeitung geklemmt durch den Enthäutungsprozess gezogen werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die am Schwanzende geklemmten Fischfilets auf einer kreisbogenförmigen Bewegungsbahn durch den Enthäutungsprozess gezogen werden.
Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Fischfilets durch den Enthäutungsprozess taktweise erfolgt.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3 mit einer aus einem Zuführband und einer Überleitungsrolle bestehenden Zuführungseinrichtung zum Transport von auf der Hautseite liegenden Fischfilets mit dem Schwanzende voraus, einer im wesentlichen zylindrischen Mitnehmerwalze zur Führung und Unterstützung der Fischfilets während des Enthäutungsprozesses, einem in geringem Abstand von der Mitnehmerwalze angeordneten Enthäutemesser, Abführungseinrichtungen zum Ableiten der enthäutete Fischfilets sowie elektronischen Messeinrichtungen zur Gewinnung von Informationen für die Beeinflussung und Steuerung des Bearbeitungsprozesses, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmerwalze (3) auf ihrer Umfangsfläche eine diese geringfügig überragende und gegen die Bewegungsrichtung der Fischfilets (4) gerichtete, in radialer Richtung öffen- und schließbare Klemmeinrichtung (5) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Umfang der Mitnehmerwalze (3) etwa der Länge der zu enthäutenden Fischfilets (4) entspricht.
Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmerwalze (3) in Arbeitsschritten von jeweils 360° rotiert.