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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Eingabevorrichtung für einen berührungsempfindlichen Bildschirm und ein elektrisches Gerät mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm.
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TECHNISCHES GEBIET
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Es existiert heute eine Vielzahl von elektrischen Geräten, die über einen Touchscreen verfügen. Über einen solchen Touchscreen kann ein Tablet-PC z. B. Informationen anzeigen und Eingaben von einem Benutzer empfangen.
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Die Bedienung eines solchen Touchscreens ist einerseits sehr flexibel, da unterschiedliche Inhalte auf dem Touchscreen angezeigt werden können und entsprechende Eingabefelder flexibel ausgewertet werden können. Allerdings kann ein Touchscreen bei einer Eingabe keine physische Rückmeldung liefern, wie z. B. das Einrasten eines Drehknopfs in die nächste Position. Auch ist es schwer, einen Touchscreen zu bedienen, ohne direkt auf diesen zu blicken, da lediglich eine große, ebene Fläche zur Verfügung steht und keine Knöpfe oder dergleichen spürbar sind.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Eingabemöglichkeit für Touchscreens bereitzustellen.
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Entsprechend offenbart die vorliegende Erfindung eine Eingabevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein elektrisches Gerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7.
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Demgemäß ist vorgesehen:
- – Eine Eingabevorrichtung für einen berührungsempfindlichen Bildschirm, mit einer Anzahl, also einem oder mehreren, von Interaktionselementen, welche von einem Benutzer einstellbar sind, mit einem Betätigungselement für jedes der Interaktionselemente, welches ausgebildet ist, eine von dem Benutzer getätigte Einstellung des jeweiligen Interaktionselements auf den berührungsempfindlichen Bildschirm zu übertragen, und mit einer Identifikationseinrichtung, welche ausgebildet ist, die Eingabevorrichtung und/oder die Interaktionselemente zu identifizieren.
- – Ein elektrisches Gerät mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm, mit mindestens einer Eingabevorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, welche mit dem berührungsempfindlichen Bildschirm gekoppelt ist, mit einer Identifikationsvorrichtung, welche ausgebildet ist, mit der Identifikationseinrichtung der Eingabevorrichtung zu kommunizieren und die Eingabevorrichtung und/oder die Interaktionselemente zu identifizieren, und mit einer Recheneinrichtung, welche ausgebildet ist, durch Betätigungselemente der Eingabevorrichtung durchgeführte Betätigungen des berührungsempfindlichen Bildschirms zu erfassen und auszuwerten, wobei die Recheneinrichtung ausgebildet ist, die Darstellung auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm an die identifizierte Eingabevorrichtung und/oder die identifizierten Interaktionselemente anzupassen.
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Die Eingabevorrichtung kann z. B. ein Modul mit unterschiedlichen Interaktionselementen sein, welches auf den berührungsempfindlichen Bildschirm aufgesetzt wird. Die Interaktionselemente können z. B. Drehknöpfe, Druckknöpfe, Taster, Schieberegler oder dergleichen aufweisen. Um eine Betätigung eines Interaktionselements auf den berührungsempfindlichen Bildschirm übertragen zu können, sind die Betätigungselemente vorgesehen. Diese Erfassen die Einstellung der Interaktionselemente und übertragen diese auf den berührungsempfindlichen Bildschirm. Da der berührungsempfindliche Bildschirm eine Sensorik, z. B. eine resistive oder kapazitive Sensorik, aufweist, welche von den Betätigungselementen angesteuert wird, ist an dem berührungsempfindlichen Bildschirm also keine zusätzliche Sensorik notwendig, um die Betätigungen der Interaktionselemente zu erfassen.
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Eine erfindungsgemäße Identifikationseinrichtung ermöglicht es, mit dem berührungsempfindlichen Bildschirm die Eingabevorrichtung und damit indirekt oder direkt die Interaktionselemente zu identifizieren. Das Gerät, in welchem der berührungsempfindliche Bildschirm angeordnet ist, kann daraufhin z. B. die Darstellung auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm entsprechend anpassen bzw. Eingaben auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm entsprechend auswerten.
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Das Gerät kann z. B. ein Oszilloskop oder dergleichen sein, welches üblicherweise über eine Vielzahl von Eingabeelementen verfügt. In modernen Oszilloskopen können diese z. B. auf einem Touchscreen dargestellt werden. Wird an einem solchen Gerät eine erfindungsgemäße Eingabevorrichtung angebracht, kann das Gerät indirekt über die Eingabevorrichtung und den berührungsempfindlichen Bildschirm gesteuert werden. Es ist nicht notwendig, separate diskrete Eingabeelemente vorzusehen. Vielmehr kann z. B. die gesamte Vorderseite eines solchen Geräts als großflächiger Bildschirm ausgebildet werden. Dies ermöglicht eine optimierte Darstellung von z. B. Messergebnissen. Die Identifikationsvorrichtung kann eine Kennung der Eingabevorrichtung erfassen und über die darin enthaltenen Informationen die jeweilige Eingabevorrichtung bzw. die Interaktionselemente identifizieren. Die Recheneinrichtung kann nach dem Identifizieren der Eingabevorrichtung die Anzeige an die Eingabevorrichtung bzw. die Interaktionselemente anpassen. Die Recheneinrichtung kann dann z. B. an den entsprechenden Stellen farbige Flächen darstellen, welche durch transparente oder halbtransparente Elemente der Eingabevorrichtung sichtbar sind. Stellt die Recheneinrichtung z. B. unter einem Drehknopf mit einer halbtransparenten Oberfläche eine grüne Fläche dar, leuchtet die halbtransparente Oberfläche des Drehknopfs grün. Die Recheneinrichtung kann dabei je nach momentanem Zustand des Geräts z. B. die Farbe variieren oder zeitliche Pulsmuster aus einer oder mehreren Farben ausgeben. Beispielsweise kann die Beleuchtung von Interaktionselementen, welche in einem bestimmten Zustand des Geräts keine Funktion aufweisen, abgeschaltet werde. Interaktionselemente, welche in dem jeweiligen Zustand aber eine Funktion aufweisen, können z. B. mit funktionsabhängigen Farben gekennzeichnet werden.
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Es wird folglich mit Hilfe der vorliegenden Erfindung möglich, moderne Touchscreen-basierte Geräte mit herkömmlichen Bedienelementen, wie den genannten Drehknöpfen, Druckknöpfen, Tastern, Schiebereglern oder dergleichen zu versehen. Dies ermöglicht es auch Benutzern mit Vorbehalten gegen berührungsempfindliche Bildschirme das jeweilige Gerät zu bedienen. Ferner wird es möglich, z. B. ein neu entwickeltes Gerät mit einer Eingabevorrichtung zu versehen, deren Gestaltung einem bereits bekannten Gerät nachempfunden ist. Personal, welches bereits auf die Bedienung des bekannten Geräts geschult ist, kann so sehr einfach das neu entwickelte Gerät bedienen, ohne die Bedienung des berührungsempfindlichen Bildschirms erlernen zu müssen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
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In einer Ausführungsform weist die Eingabevorrichtung eine Anzahl von Befestigungseinrichtungen auf, welche ausgebildet sind, die Eingabevorrichtung an den berührungsempfindlichen Bildschirm und/oder ein Gerät, in welchem der berührungsempfindliche Bildschirm angeordnet ist, zu koppeln, wobei die Befestigungseinrichtungen insbesondere Magnete und/oder Rastelemente aufweisen. In einer Ausführungsform weist das elektrische Gerät eine Halteeinrichtung auf, welche ausgebildet ist, die Befestigungseinrichtungen der Eingabevorrichtung aufzunehmen und zu halten. Werden Magnete eingesetzt, um die Eingabevorrichtung an dem Gerät bzw. dem Bildschirm zu befestigen, kann diese sehr einfach befestigt und entfernt bzw. verschoben werden. Mechanische Elemente, wie z. B. Rastelemente können dagegen eine stabilere, insbesondere auch dauerhafte, Verbindung der Eingabevorrichtung mit dem Gerät bzw. dem Bildschirm herstellen. Sind die Befestigungseinrichtungen z. B. als Magnete ausgeführt, kann die Halteeinrichtung lediglich aus magnetisierbarem Material bestehen. Die Halteeinrichtung kann aber auch Aufnahmen für Rast- bzw. Klemmelemente oder dergleichen aufweisen. An dem Gerät können sich z. B. eine Vielzahl von Aufnahmen befinden, welche es ermöglichen unterschiedliche Eingabevorrichtungen an unterschiedlichen Positionen anzuordnen. Um die Position der Eingabevorrichtung zu bestimmen, können z. B. Schalter in den Aufnahmen angeordnet werden, welche betätigt werden, wenn eine Eingabevorrichtung in die jeweilige Aufnahme eingesetzt wird. Die Befestigungseinrichtungen können ferner auch rutschhemmende Elemente aufweisen, welche ein Verrutschen der Eingabevorrichtung auf dem Bildschirm verhindern. Zur korrekten Positionierung der Eingabevorrichtung kann diese ferner aufgedruckte oder gravierte Piktogramme bzw. Beschriftungen oder dergleichen aufweisen.
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In einer Ausführungsform weist die Eingabevorrichtung transparente Elemente auf, welche derart in der Eingabevorrichtung angeordnet sind, dass von dem berührungsempfindlichen Bildschirm ausgesendetes Licht durch die transparenten Elemente tritt und von einem Benutzer wahrgenommen werden kann. Die transparenten Elemente können z. B. transparente Kunststoffelemente sein, welche in einem Gehäuse der Eingabevorrichtung angeordnet werden. Dabei kann das Licht des berührungsempfindlichen Bildschirms z. B. auch über Lichtleiter an die Oberfläche des Gehäuses bzw. die transparenten Kunststoffelemente geführt werden. Durch die transparenten Kunststoffelemente können dem Benutzer Statusinformationen in Form von farblichen Kennzeichnungen, örtlichen oder zeitlichen Beleuchtungsmustern, wie z. B. Lauflichtern, oder dergleichen angezeigt werden. Sind die transparenten Kunststoffelemente groß genug, können durch diese hindurch auch komplexe Zeichen, Buchstaben, Texte oder dergleichen angezeigt werden. Insbesondere können die transparenten Kunststoffelemente auch als Vergrößerungslinsen ausgebildet sein. Die transparenten Kunststoffelemente können auch halbtransparent bzw. mit einem Rauch- bzw. Milchglas-Effekt ausgebildet sein. Dadurch können diese flächig von unten z. B. in einer Farbe beleuchtet werden und leuchten ihrerseits an der Oberfläche in der entsprechenden Farbe.
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In einer Ausführungsform kann in mindestens einem der Interaktionselemente eines der transparenten Elemente angeordnet sein. Beispielsweise kann die Oberseite eines Dreh- oder Druckknopfs transparent bzw. halbtransparent sein, sodass die unter dem Dreh- oder Druckknopf angezeigten Inhalte des berührungsempfindlichen Bildschirms durch diese hindurch sichtbar sind. Interaktionselemente können so z. B. abhängig von dem jeweiligen Kontext, also z. B. von einem jeweils ausgewählten Menüeintrag bzw. einer ausgewählten Funktion, unterschiedlich gekennzeichnet werden.
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In einer Ausführungsform kann die Eingabevorrichtung Ausnehmungen aufweisen, welche derart ausgebildet sind, dass ein Benutzer den berührungsempfindlichen Bildschirm durch die Ausnehmung hindurch berühren kann. Die Ausnehmungen können in dem Gehäuse der Eingabevorrichtung z. B. als von einer Oberseite zu einer Unterseite durchgängige Öffnungen ausgebildet sein, die ein direktes Berühren des berührungsempfindlichen Bildschirms ermöglichen. Es können also gezielt Ausschnitte des berührungsempfindlichen Bildschirms, die unter der Eingabevorrichtung liegen für eine Berührung durch den Benutzer freigegeben bzw. freigelegt werden.
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In einer Ausführungsform können die Interaktionselemente als druckausübende Elemente oder als magnetische und/oder elektrostatische Elemente ausgebildet sein. So können die Interaktionselemente z. B. einen Druck auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm erzeugen, um eine Einstellung eines der Interaktionselemente auf den berührungsempfindlichen Bildschirm zu übertragen, wenn dieser druckbasiert arbeitet, also z. B. ein resistiver Touchscreen ist. Handelt es sich bei dem berührungsempfindlichen Bildschirm um einen kapazitiven Touchscreen oder dergleichen, können dagegen magnetische und/oder elektrostatische Interaktionselemente genutzt werden, welche die jeweilige Einstellung auf den Bildschirm übertragen. Magnetische und/oder elektrostatische Interaktionselemente können im einfachsten Fall elektrisch leitende Elemente, ähnlich einem Touchpen, sein, die ein Potential eines menschlichen Körpers zur Oberfläche des Bildschirms übertragen können.
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In einer Ausführungsform kann die Identifikationsvorrichtung als eine drahtgebundene oder optische Identifikationsvorrichtung ausgebildet sein. Die Identifikationseinrichtung der Eingabevorrichtung kann ebenfalls eine drahtgebundene oder optische Identifikationseinrichtung sein. Wird eine drahtgebundene oder optische Identifikation der Eingabevorrichtung durchgeführt, werden keine potentiell störenden drahtlosen Signale ausgesendet. Insbesondere bei hochempfindlichen Messgeräten kann so eine Störung der Messung verhindert werden. Die Identifikationseinrichtung kann in einer Ausführungsform aber z. B. auch RFID-basiert sein.
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In einer Ausführungsform kann die Identifikationsvorrichtung ausgebildet sein, die Position der Eingabevorrichtung auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm zu identifizieren. Dies ermöglicht es der Recheneinrichtung, die entsprechenden Darstellungen auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm an der entsprechenden Stelle zu positionieren. Beispielsweise kann ein Benutzer die Eingabevorrichtung zur Betrachtung z. B. einer Messkurve auf dem Bildschirm verschieben, um verdeckte Bereiche der Messkurve freizulegen.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Eingabevorrichtung;
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2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen elektrischen Geräts mit einer erfindungsgemäßen Eingabevorrichtung; und
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3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen elektrischen Geräts mit einer erfindungsgemäßen Eingabevorrichtung.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In allen Figuren sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente und Vorrichtungen – sofern nichts Anderes angegeben ist – mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Eingabevorrichtung 1-1.
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Die Eingabevorrichtung 1-1 weist drei Interaktionselemente 2-1, 2-2 und 2-n auf, welche lediglich beispielhaft dargestellt sind. Weitere Interaktionselemente sind durch drei Punkte angedeutet.
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Das Interaktionselement 2-1 ist ein Drehknopf. Die Möglichkeit den Drehknopf 2-1 zu drehen ist durch einen Pfeil angedeutet. Das Interaktionselement 2-2 ist ein Schieberegler, welcher nach rechts und links verschoben werden kann (ebenfalls durch einen Pfeil angedeutet). Schließlich ist als Interaktionselement 2-n ein Druckknopf vorgesehen. Die Interaktionselemente 2-1 bis 2-n sind auf einem Träger 13 angeordnet und jeweils mit einem Betätigungselement 3-1 bis 3-n gekoppelt.
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Die Betätigungselemente 3-1 bis 3-n dienen dazu, eine Betätigung bzw. Bewegung der Interaktionselemente 2-1 bis 2-n auf einen unter der Eingabevorrichtung 1-1 liegenden berührungsempfindlichen Bildschirm 9 zu übertragen. Dabei können die einzelnen Betätigungselemente 3-1 bis 3-n an das jeweilige Interaktionselement 2-1 bis 2-n und die Technologie des berührungsempfindlichen Bildschirms 9 angepasst sein.
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Bei einem kapazitiven berührungsempfindlichen Bildschirm 9 kann z. B. eine leitende Verbindung zwischen den Interaktionselementen 2-1 bis 2-n und dem jeweiligen Betätigungselement 3-1 bis 3-n vorhanden sein. Insbesondere kann ein einzelnes leitendes Element Bestandteil des Interaktionselements 2-1 bis 2-n und des jeweiligen Betätigungselements 3-1 bis 3-n sein.
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Beispielsweise kann bei Schieberegler 2-2 der Kopf 14 des Schiebereglers 2-2, welchen ein Benutzer berührt, elektrisch leitend sein. Der Kopf 14 kann sich dann durch den Träger 13 hindurch erstrecken und das Betätigungselement 3-2 bilden, welches also elektrisch und mechanisch mit dem Kopf 14 gekoppelt bzw. einstückig mit diesem ausgebildet ist. Bei einer Bewegung des Kopfs 14 wird folglich automatisch auch das Betätigungselement 3-2 über den berührungsempfindlichen Bildschirm 9 bewegt. Durch die elektrisch leitende Verbindung übertragen der Schieberegler 2-2 und das Betätigungselement 3-2 das elektrische Potential des Benutzers auf die Oberfläche des berührungsempfindlichen Bildschirms 9, wo dieses erfasst werden kann.
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Für andere Interaktionselemente 2-1 bis 2-n kann dieses Prinzip analog angewendet werden. Beispielsweise kann der Druckknopf 2-n als elektrisch leitender Stift ausgebildet sein, der durch den Träger 13 ragt und auf die Oberfläche des berührungsempfindlichen Bildschirms 9 gedrückt werden kann. Für den Drehknopf 2-1 kann das Betätigungselement 3-1 z. B. eine Scheibe sein, welche einen leitenden Bereich, z. B. ein Kreisbogensegment aufweist und sich bei einer Drehung des Drehknopfs 2-1 um ihren Mittelpunkt dreht.
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Bei einem resistiven berührungsempfindlichen Bildschirm 9 können die Betätigungseinrichtungen 3-1–3-n einen entsprechenden Druck auf die Oberfläche des Bildschirms 9 ausüben.
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Die Eingabevorrichtung 1-1 der 1 weist ferner eine Identifikationseinrichtung 4-1 auf, welche dazu dient, die Eingabevorrichtung 1-1 zu identifizieren. Dabei kann die Identifikation der Eingabevorrichtung 1-1 auch die Identifikation bzw. Bekanntmachung der einzelnen Interaktionselemente 2-1 bis 2-n und der entsprechenden Betätigungselemente 3-1 bis 3-n einschließen. In 1 weist die Identifikationseinrichtung 4-1 elektrische Anschlüsse auf, ist also Leiter- oder Kabelgebunden. Die Identifikationseinrichtung 4-1 kann z. B. beim Einsetzen der Eingabevorrichtung 1-1 in ein elektrisches Gerät 8-1, 8-2 von diesem kontaktiert werden und dieses kann die Identifikationseinrichtung 4-1 auslesen.
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Die Identifikationseinrichtung 4-1 ermöglicht es dem Gerät 8-1, 8-2 folglich, die Anzeige auf dem berührungssensitiven Bildschirm 9 anzupassen und die Betätigungseinrichtungen 3-1 bis 3-n entsprechend auszuwerten.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen elektrischen Geräts 8-1 mit einer erfindungsgemäßen Eingabevorrichtung 1-2. Das elektrische Gerät 8-1 ist in einer Frontalansicht, also in einer Aufsicht auf den berührungsempfindlichen Bildschirm 9 dargestellt. Das elektrische Gerät 8-1 kann z. B. ein Oszilloskop oder eine Netzwerktester oder dergleichen sein, welches z. B. Messdaten aufnimmt und einem Benutzer zur Betrachtung anzeigt.
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Das elektrische Gerät 8-1 weist eine Recheneinrichtung 11-1 auf, die die Darstellung der Informationen auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm 9 steuert. Ferner ist eine Identifikationsvorrichtung 10 vorgesehen, welche mit der Recheneinrichtung 11-1 gekoppelt ist. Die Identifikationsvorrichtung 10 ist als eine Kamera 10 ausgebildet und dient zur optischen Identifikation der auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm 9 eingesetzten Eingabevorrichtung 1-2.
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Die Eingabevorrichtung 1-2 weist als Gegenstück zu der Identifikationsvorrichtung 10 eine als Strichcode ausgeführte Identifikationseinrichtung 4-2 auf. Die Kamera 10 kann also diesen Strichcode 4-2 erfassen. Dazu kann ein Benutzer z. B. die Eingabevorrichtung 1-2 vor die Kamera 10 halten, bevor er diese in das elektrische Gerät 8-1 einsetzt. Alternativ kann die Kamera 10 derart orientiert sein, dass sie den Strichcode 4-2 erfasst, wenn die Eingabevorrichtung 1-2 in das elektrische Gerät 8-1 eingesetzt ist.
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Die Eingabevorrichtung 1-2 weist zusätzlich zu dem Strichcode 4-2 zwei als Drehknöpfe ausgeführte Interaktionselemente 2-3 und 2-4 auf. Links über jedem der Drehknöpfe 2-3, 2-4 ist jeweils ein kreisrundes transparentes Element 6-1, 6-2 angeordnet. Ein weiteres transparentes Element 6-3 ist auf der Oberfläche des Drehknopfs 2-4 angeordnet. Schließlich sind zwei weitere transparente Elemente 6-4 und 6-5 in Form von zwei übereinander liegenden Querbalken neben den Drehknöpfen 2-3, 2-4 angeordnet. Die transparenten Elemente 6-1 bis 6-5 können z. B. transparente oder teiltransparente Kunststoffplatten sein. Insbesondere können die transparenten Elemente 6-1 bis 6-5 Rauch- oder Milchglas-artig sein, sodass sie von unten durch den berührungsempfindlichen Bildschirm 9 angestrahlt werden können. Die Oberfläche der transparenten Elemente 6-1 bis 6-5 leuchtet dann selbst in der Farbe, die der Bildschirm 9 jeweils unter den transparenten Elementen 6-1 bis 6-5 zeigt. Zeichnet die Recheneinrichtung z. B. unter dem transparenten Element 6-1 eine grüne Fläche, ist dies durch das transparente Element 6-1 zu sehen. Es wirkt auf einen Betrachter folglich so, als würde das transparente Element 6-1 selbst grün leuchten. Dabei kann die Recheneinrichtung 11-1 selbstverständlich auch Farbsequenzen oder Blinkmuster unter den transparenten Elementen 6-1 bis 6-5 darstellen. Je nach Größe der Querbalken 6-4, 6-5 können diese auch dazu genutzt werden, dem Benutzer Zahlen, Text oder dergleichen anzuzeigen.
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Der eigentliche Inhalt bzw. die Gestaltung der Anzeige unter den transparenten Elementen 6-1 bis 6-5 kann dabei von der Recheneinrichtung 11-1 jeweils an die aktuelle Funktion bzw. Messaufgabe des elektrischen Geräts 8-1 angepasst werden. Die Recheneinrichtung 11-1 nutzt die transparenten Elemente 6-1 bis 6-5 also als kontextsensitive Anzeigeelemente. Beispielsweise kann die Recheneinrichtung 11-1 auch die Beleuchtung für Interaktionselemente 2-3, 2-4 deaktivieren, die in der momentanen Situation keine Funktion aufweisen.
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3 zeigt eine weitere schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen elektrischen Geräts 8-2 mit einer erfindungsgemäßen Eingabevorrichtung 1-3.
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Das elektrische Gerät 8-2 unterscheidet sich von dem elektrischen Gerät 8-3 der 3 dadurch, dass die Identifikationseinrichtung nicht separat ausgeführt ist, sondern in der Recheneinrichtung 11-2 angeordnet ist. Die Recheneinrichtung 11-2 ist zur Identifikation der Eingabevorrichtung 1-3 mit drei Halteeinrichtungen 12-1 bis 12-3 elektrisch gekoppelt. Die Halteeinrichtungen 12-1 bis 12-3 koppeln also die Eingabevorrichtung 1-3 mechanisch an das elektrische Gerät 8-2 und stellen gleichzeitig eine elektrische Verbindung zwischen der Recheneinrichtung 11-2 und der Identifikationseinrichtung (nicht separat dargestellt) der Eingabevorrichtung 1-3 her.
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Die Recheneinrichtung 11-2 kann folglich feststellen, in welcher der Halteeinrichtungen 12-1 bis 12-3 die Eingabevorrichtung 1-3 eingesetzt wurde, und damit die Position der Eingabevorrichtung 1-3 auf dem Bildschirm 9 bestimmen. Ferner kann die Recheneinrichtung 11-2 über die elektrische Verbindung die Identifikationseinrichtung der Eingabevorrichtung 1-3 kontaktieren und den Typ der Eingabevorrichtung 1-3 und der Interaktionselemente 2-3 und 2-4 bestimmen.
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Eine solche elektrische Kopplung der Recheneinrichtung 11-2 mit der Eingabevorrichtung 1-3 ermöglicht ferner das Ansteuern von auf der Eingabevorrichtung 1-3 angebrachten Lampen, LEDs, Summern oder Vibrationsmotoren oder dergleichen.
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Die Eingabevorrichtung 1-3 weist neben den bereits in 2 gezeigten Drehknöpfen 2-3 und 2-4 eine Ausnehmung 7 auf, welche einem Benutzer das direkte Berühren des berührungsempfindlichen Bildschirms 9 erlaubt. Eine solche Ausnehmung 7 ermöglicht es also, einen für einen Benutzer physikalisch abgegrenzten Bereich auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm 9 zu definieren, den dieser z. B. auch dann finden und betätigen kann, wenn er den Blick von dem berührungsempfindlichen Bildschirm 9 abwendet.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar. Insbesondere lässt sich die Erfindung in mannigfaltiger Weise verändern oder modifizieren, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1-1 bis 1-3
- Eingabevorrichtung
- 2-1 bis 2-n
- Interaktionselemente
- 3-1 bis 3-n
- Betätigungselement
- 4-1 bis 4-3
- Identifikationseinrichtung
- 5-1 bis 5-4
- Befestigungseinrichtung
- 6-1, 6-2
- transparenten Element
- 7
- Ausnehmung
- 8-1, 8-2
- elektrisches Gerät
- 9
- berührungsempfindlicher Bildschirm
- 10
- Identifikationsvorrichtung
- 11-1, 11-2
- Recheneinrichtung
- 12-1 bis 12-3
- Halteeinrichtung
- 13
- Träger
- 14
- Kopf