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Die Erfindung betrifft einen Parkassistenten. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Technik zum Auffinden eines passenden Parkplatzes für ein Kraftfahrzeug.
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Entlang einer Straße ist Parkstreifen vorgesehen, auf dem Kraftfahrzeuge hinterei nander abgestellt werden können. Sind einzelne Stellplätze markiert, steht jedem Kraftfahrzeug eine Fläche von vordefinierter Länge zur Verfügung. Diese ist üblicherweise so bemessen, dass ein durchschnittliches Kraftfahrzeug auf dem Stellplatz einparken kann. Sind die Stellplätze nicht einzeln markiert, so können sich zwischen abgestellten Kraftfahrzeugen Lücken unterschiedlicher Längen ergeben. Für ein neu ankommendes Kraftfahrzeug muss üblicherweise vor einem Abstell- bzw. Einparkvorgang geprüft werden, ob die Länge einer solchen Parklücke für das Kraftfahrzeug zum Einparken ausreicht oder nicht. Das Auffinden einer ausreichend langen Parklücke für das Kraftfahrzeug kann daher langwierig sein und ein Verkehr auf der Straße kann durch das Kraftfahrzeug behindert werden.
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DE 10 2011 112 149 A1 betrifft einen zumindest halbautonom durchgeführten Einparkvorgang eines Kraftfahrzeugs in eine Parklücke.
DE 10 2012 201 495 A1 schlägt vor, anhand von zwei- und dreidimensionalen Größenbestimmungen zu entscheiden, ob ein Kraftfahrzeug in eine Parklücke passt oder nicht.
DE 10 2012 202 175 A1 betrifft eine Steuerung zum automatischen Einparken eines Kraftfahrzeugs.
DE 10 2013 212 318 A1 und
DE 10 2013 005 302 A1 betreffen jeweils Verfahren zum Durchführen eines automatisierten Einparkvorgangs eines Kraftfahrzeugs in eine Parklücke.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das Auffinden einer Parklücke zwischen zwei Kraftfahrzeugen, wobei die Länge der Parklücke zum Abstellen eines dritten Kraftfahrzeugs ausreicht, zu erleichtern. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Ein Verfahren zum Auffinden eines Parkplatzes für ein erstes Kraftfahrzeug, wobei der Parkplatz an einer Seite durch ein zweites Kraftfahrzeug begrenzt ist, umfasst Schritte des Bestimmens einer erforderlichen Mindestlänge eines Parkplatzes, auf dem das erste Kraftfahrzeug einparken kann, des Abtastens, durch das zweite Kraftfahrzeug, einer Länge des angrenzenden Parkplatzes; und des Führens des ersten Kraftfahrzeugs zu dem durch das zweite Kraftfahrzeug begrenzten Parkplatz, falls die Länge dieses Parkplatzes wenigstens der Mindestlänge entspricht.
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Die Länge des Parkplatzes kann durch das zweite Kraftfahrzeug mittels eines Sensors bestimmt werden, der bereits zu einem anderen Zweck am zweiten Kraftfahrzeug verbaut sein kann. Beispielsweise kann der Sensor einen Ultraschall-Entfernungsmesser, einen Radar- oder Lidar-Entfernungsmesser oder eine Kamera umfassen. Dadurch kann die Größe des an das zweite Kraftfahrzeug angrenzenden Parkplatzes einfach und sicher bestimmt werden. Der freie Parkplatz kann vorne oder hinten an das zweite Kraftfahrzeug angrenzen und das zweite Kraftfahrzeug kann vorne und/oder hinten mit Sensoren zur Abtastung der Größe des Parkplatzes ausgestattet sein. Das erste Kraftfahrzeug kann ausgehend von den Informationen des zweiten Kraftfahrzeugs leicht einen Hinweis erhalten, ob der Parkplatz am zweiten Kraftfahrzeug ausreichend groß ist oder nicht bzw. ein Signal, um das erste Kraftfahrzeug zu einem anderen Parkplatz zu führen, der ausreichend groß ist. Eine Parkplatzsuche für das erste Kraftfahrzeug kann weniger lange dauern. Ein fließender Verkehr kann dadurch weniger gestört werden.
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Es ist insbesondere bevorzugt, dass die Längen und Positionen einer Vielzahl von Parkplätzen, die jeweils durch ein zweites Kraftfahrzeug begrenzt sind, gesammelt werden, dass diejenigen Parkplätze, deren Längen wenigstens der bestimmten Mindestlänge entsprechen, ausgewählt werden, und dass das erste Kraftfahrzeug zu einem der ausgewählten Parkplätze geführt wird. Der Nutzen des Verfahrens kann umso höher sein, je mehr zweite Kraftfahrzeuge an dem Verfahren teilnehmen.
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Bevorzugterweise wird unter den ausgewählten Parkplätzen eine weitere Unterauswahl getroffen, um ein möglichst ökonomisches Parken des ersten Kraftfahrzeugs sowohl aus dessen Sicht als auch aus einer übergeordneten Systemsicht zu ermöglichen. Dazu können unterschiedliche Auswahlstrategien verfolgt werden, die auch miteinander kombiniert werden können.
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In einer Variante wird der Parkplatz, zu dem das erste Kraftfahrzeug geführt wird, auf der Basis einer aktuellen Position des ersten Kraftfahrzeugs bestimmt. Das erste Kraftfahrzeug kann so beispielsweise zu einem nächstliegenden Parkplatz geführt werden. Dabei kann beispielsweise auch eine durch das erste Kraftfahrzeug befahrene Fahrspur oder eine von ihm verwendete Fahrtrichtung berücksichtigt werden. Komplizierte oder aufwendige Fahrmanöver können so eingespart werden, sodass ein fließender Verkehr durch die Parkplatzsuche des ersten Kraftfahrzeugs weniger beeinträchtigt werden kann.
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In einer zweiten Variante wird der Parkplatz, zu dem das erste Kraftfahrzeug geführt wird, derart bestimmt, dass die Länge des Parkplatzes die Mindestlänge möglichst wenig übersteigt. Dadurch kann vermieden werden, dass beispielsweise ein großer Parkplatz durch ein kleines erstes Kraftfahrzeug belegt wird, wodurch ein weiteres, größeres erstes Kraftfahrzeug unter Umständen keinen oder keinen nahe gelegenen, passenden Parkplatz finden kann. Die allgemeine Parkökonomie kann dadurch gesteigert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform gibt das zweite Kraftfahrzeug, das den Parkplatz begrenzt, zu dem das erste Kraftfahrzeug geführt werden soll, einen Hinweis auf den Parkplatz unmittelbar an das erste Kraftfahrzeug aus. Der Hinweis kann insbesondere drahtlos, beispielsweise optisch, akustisch oder elektromagnetisch, gegeben werden. Eine zwischen den Kraftfahrzeugen liegende Infrastruktur kann dadurch eingespart sein.
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Außerdem kann von Signalmitteln Gebrauch gemacht werden, die an Bord des zweiten Kraftfahrzeugs bereits angeordnet sind. Es ist besonders bevorzugt, dass der Hinweis auf den Parkplatz mittels eines Rücklichts, eines Bremslichts, eines Rückfahrlichts, eines Blinkers, eines Standlichts oder eines Nebelschlusslichts ausgegeben wird, das an der Außenseite des zweiten Kraftfahrzeugs angebracht ist. Dadurch kann eine geräuschlose, energiesparende und unter Umständen mehrere hundert Meter weit reichende Signalisierung vom zweiten Kraftfahrzeug an das erste Kraftfahrzeug unmittelbar übermittelt werden. Eine Belästigung von Personen im Bereich der Kraftfahrzeuge kann minimiert sein. Für unterschiedliche Hinweise können unterschiedliche Signale mittels eines oder mehrerer der genannten Leuchten ausgegeben werden. Dadurch kann ad hoc ein ähnliches System aufgebaut werden, wie es von Parkhäusern bekannt ist, bei denen freie Parkplätze durch jeweils an den Parkplätzen angebrachte Lampen angezeigt werden.
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Ein Computerprogrammprodukt umfasst Programmcodemittel zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Verarbeitungseinrichtung ausgeführt wird oder auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist.
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Eine Vorrichtung für ein erstes Kraftfahrzeug ist zum drahtlosen Aussenden einer Parkplatzanforderung eingerichtet. Dabei umfasst die Parkplatzanforderung einen Hinweis auf eine Mindestlänge eines Parkplatzes, auf dem das erste Kraftfahrzeug einparken kann. Die Mindestlänge kann sich insbesondere aus der Fahrzeuglänge, der Fahrzeugbreite und/oder einem minimalen Kurvenradius des Kraftfahrzeugs bestimmen. Die Mindestlänge kann empirisch oder rechnerisch bestimmt werden. In einer Ausführungsform kann die Mindestlänge auch einen Sicherheits- oder Bequemlichkeitsabstand umfassen, der die geometrisch erforderliche Mindestlänge vergrößert. Die Mindestlänge wird üblicherweise einmalig bestimmt, sodass die Vorrichtung einfach aufgebaut sein kann. Insbesondere kann die Vorrichtung an ein Kommunikationssystem angeschlossen werden, das an Bord des ersten Kraftfahrzeugs bereits vorgesehen ist, beispielsweise für Mobilfunk- oder Internet-Daten.
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Eine Vorrichtung für ein zweites Kraftfahrzeug umfasst einen Empfänger zum Empfangen einer Parkplatzanforderung, die eine Mindestlänge eines Parkplatzes, auf dem ein erstes Kraftfahrzeug einparken kann, umfasst, einen Sensor zum Abtasten einer Länge eines an das zweite Kraftfahrzeug angrenzenden Parkplatzes und eine Signaleinrichtung, um das erste Kraftfahrzeug zu dem Parkplatz zu leiten, falls die Länge des Parkplatzes wenigstens der Mindestlänge entspricht. Die Vorrichtung kann insbesondere Gebrauch machen von einem bereits an Bord des zweiten Kraftfahrzeugs installierten Abstandsmesser, mit dem die Länge des Parkplatzes bestimmt werden kann. Die Signaleinrichtung kann ebenfalls mit einem Informations- oder Kommunikationssystem des zweiten Kraftfahrzeugs verbunden werden.
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In unterschiedlichen Ausführungsformen können die Vorrichtungen des ersten und des zweiten Kraftfahrzeugs unmittelbar miteinander kommunizieren oder mit einer zwischengeschalteten Steuervorrichtung, die insbesondere dazu eingerichtet ist, zueinander passende erste Kraftfahrzeuge und Parkplätze zu bestimmen.
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Eine Steuervorrichtung umfasst eine erste Empfangseinrichtung zum Empfangen einer Parkplatzanforderung eines ersten Kraftfahrzeugs, wobei die Parkplatzanforderung eine Position des ersten Kraftfahrzeugs und eine Mindestlänge eines Parkplatzes, auf dem das erste Kraftfahrzeug einparken kann, umfasst, eine zweite Empfangseinrichtung zum Empfangen einer Position und einer Länge eines Parkplatzes, der durch ein zweites Kraftfahrzeug begrenzt ist, und eine Sendeeinrichtung zum Aussenden eines Signals, um das erste Kraftfahrzeug zu dem durch das zweite Kraftfahrzeug begrenzten Parkplatz zu leiten, falls die Länge des Parkplatzes wenigstens der Mindestlänge entspricht.
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Ferner kann insbesondere eine Speichervorrichtung vorgesehen sein, um insbesondere Positionen und Längen einer Vielzahl von Parkplätzen abzuspeichern.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
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1 eine Parksituation mit zwei ersten und mehreren zweiten Kraftfahrzeugen; und
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2 ein System mit einem ersten und einem zweiten Kraftfahrzeug sowie einer Steuervorrichtung
darstellt.
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1 zeigt eine Parksituation 100 mit zwei ersten Kraftfahrzeugen 105 und mehreren zweiten Kraftfahrzeugen 110. Auf einem Parkstreifen 115 können Kraftfahrzeuge 105, 110 abgestellt werden. Der Parkstreifen 115 kann insbesondere entlang einer Straße gebildet sein. Bevorzugterweise sind auf dem Parkstreifen 115 keine Längenbegrenzungen für einzelne Parkplätze 120 vorgegeben, die jeweils zum Abstellen eines Kraftfahrzeugs 105, 110 eingerichtet sind. Die Länge eines Parkplatzes 120 ist im Allgemeinen durch die Länge eines auf dem Parkplatz 120 abgestellten zweiten Kraftfahrzeugs 110 begrenzt, wenn der Parkplatz 120 besetzt ist. Ein freier Parkplatz 120 hat üblicherweise eine Länge, die zwischen einem abgestellten zweiten Kraftfahrzeug 110 und einer Begrenzung oder einem weiteren abgestellten zweiten Kraftfahrzeug 110 definiert ist.
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Auf dem Parkstreifen 115 sind mehrere zweite Kraftfahrzeuge 110 abgestellt, wodurch sich mehrere freie und mehrere belegte Parkplätze 120 ergeben. Neben dem Parkstreifen 115 sind zwei exemplarische erste Kraftfahrzeuge 105 dargestellt, die jeweils einen freien Parkplatz 120 suchen, der ausreichend groß ist, um das jeweilige erste Kraftfahrzeug 105 auf ihm einzuparken. Im vorliegenden Beispiel sind ein kleines erstes Kraftfahrzeug 105 (oben) und ein großes erstes Kraftfahrzeug 105 (unten) dargestellt. Jeweils neben dem ersten Kraftfahrzeug 105 liegt ein freier Parkplatz 120, wobei die Größe bzw. Länge des Parkplatzes 120 zu dem daneben dargestellten ersten Kraftfahrzeug 105 korrespondiert.
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Ein erstes Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einem Parkplatz suchenden ersten Kraftfahrzeug 105 einen Hinweis auf einen ausreichend großen bzw. langen freien Parkplatz 120 bereitzustellen. Ein zweites Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, mehrere erste Kraftfahrzeuge 105 auf mehrere freie Parkplätze 120 möglichst so aufzuteilen, dass sowohl kleine als auch große erste Kraftfahrzeuge 105 jeweils einen Parkplatz 120 finden.
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Dazu wird vorgeschlagen, dass das erste Kraftfahrzeug 105 bestimmt, wie groß ein Parkplatz 120 sein muss, auf dem es einparken kann. Außerdem sollen eines oder mehrere der abgestellten zweiten Kraftfahrzeuge 110 jeweils bestimmen, wie groß die an sie angrenzenden freien Parkplätze 120 sind. Die Informationen des ersten Kraftfahrzeugs 105 und des zweiten Kraftfahrzeugs 110 sollen dann miteinander verglichen werden, um zunächst für einen einzelnen freien Parkplatz 120 zu bestimmen, ob er ausreichend groß für ein gegebenes erstes Kraftfahrzeug 105 ist. Bevorzugterweise wird eine Vielzahl freier Parkplätze 120 durch zweite Kraftfahrzeuge 110 bestimmt, sodass einer oder mehrere Parkplätze 120 daraus ausgewählt werden können, die ausreichend groß bzw. lang für das gegebene erste Kraftfahrzeug 105 sind. Dem ersten Kraftfahrzeug 105 kann dann angezeigt werden, ob ein sich in der Nähe befindlicher Parkplatz 120 für das erste Kraftfahrzeug 105 zum Parken verwendet werden kann oder nicht. Weiter kann das erste Kraftfahrzeug 105 zu einem von potentiell mehreren freien Parkplätzen 120 geleitet werden, die zum Parken des ersten Kraftfahrzeugs 105 geeignet sind.
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Dazu sind unterschiedliche Ausführungsformen möglich, die nachfolgend mit Bezug auf 2 beschrieben werden.
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2 zeigt ein System 200 mit einem ersten Kraftfahrzeug 105 und einem zweiten Kraftfahrzeug 110 sowie eine Steuervorrichtung 205. Um die Wirkungsweise des Systems 200 besser erläutern zu können, wird zunächst kurz auf an Bord der Kraftfahrzeuge 105, 110 angebrachte Vorrichtungen eingegangen.
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An Bord des ersten Kraftfahrzeugs 105 ist eine erste Vorrichtung 210 angeordnet, die bevorzugterweise eine Verarbeitungseinrichtung 215 und eine Sendeeinrichtung 220 umfasst. Die Verarbeitungseinrichtung 215 kann mit einer Positioniereinrichtung 225 verbunden sein, die dazu eingerichtet ist, eine aktuelle Position des ersten Kraftfahrzeugs 105 zu bestimmen. Die Positioniereinrichtung 225 kann insbesondere einen Empfänger für Positionssignale eines Satellitennavigationssystems (GPS, GLONASS, GALILEO etc.) umfassen.
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Beispielsweise gesteuert durch einen Fahrer des ersten Kraftfahrzeugs 105 kann die erste Vorrichtung 210 eine Parkplatzanforderung aussenden, die eine Mindestlänge eines Parkplatzes 120 umfasst, auf dem das erste Kraftfahrzeug 105 einparken kann. Wie unten noch genauer beschrieben wird, kann die Parkplatzanforderung noch weitere Parameter umfassen, insbesondere die mittels der Positioniereinrichtung 225 bestimmte aktuelle Position des ersten Kraftfahrzeugs 105. Die Sendeeinrichtung 220 ist bevorzugterweise drahtlos ausgeführt und kann mittels einer beliebigen bekannten Technik realisiert sein.
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An Bord des zweiten Kraftfahrzeugs 110 ist eine zweite Vorrichtung 230 vorgesehen, die bevorzugterweise ebenfalls eine Verarbeitungseinrichtung 215 und eine optionale Positioniereinrichtung 225 umfasst. Außerdem ist die zweite Vorrichtung 230 mit einem Sensor 235 verbunden, der dazu eingerichtet ist, die Größe bzw. Länge eines freien Parkplatzes 120 zu bestimmen, der durch das zweite Kraftfahrzeug 110 begrenzt wird bzw. an das zweite Kraftfahrzeug 110 angrenzt. Es können auch mehrere Sensoren 235 vorgesehen sein, die in einer weiteren Ausführungsform in unterschiedliche Richtungen, insbesondere nach vorne und nach hinten, weisen. Jeder Sensor 235 kann beispielsweise eine Kamera, einen Ultraschallsensor, einen Radar- oder einen Lidar-Sensor umfassen. Kombinationen unterschiedlicher Sensoren 235 sind ebenfalls möglich.
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Die zweite Vorrichtung 230 ist bevorzugterweise ebenfalls mit einer Sendeeinrichtung 220 verbunden, die entsprechend der Sendeeinrichtung 220 an Bord des ersten Kraftfahrzeugs 105 aufgebaut sein kann. Alternativ oder zusätzlich zur Sendeeinrichtung 220 kann die Verarbeitungseinrichtung 215 der zweiten Vorrichtung 230 mit einem Signalgeber 240 an Bord des zweiten Kraftfahrzeugs 110 verbunden sein. Der Signalgeber 240 kann insbesondere eine optische Signalanlage an Bord des zweiten Kraftfahrzeugs 110 umfassen. Die Signalanlage umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform wenigstens eines von einem Rücklicht, einem Bremslicht, einem Rückfahrlicht, einem Blinklicht, einem Standlicht oder einem Nebelschlusslicht. Mittels des Signalgebers 240 kann die Verarbeitungseinrichtung 215 ein optisches Signal bewirken, das an Bord des ersten Kraftfahrzeugs 105 wahrgenommen werden kann, wenn sich dieses in der Nähe befindet.
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Die Steuervorrichtung 205, die vom System 200 mit umfasst sein kann, umfasst bevorzugterweise eine weitere Verarbeitungseinrichtung 215 und eine vorzugsweise drahtlose Kommunikationseinrichtung 245, die insbesondere dazu eingerichtet ist, drahtlos mit einer der Sendeeinrichtungen 220 zu kommunizieren. In einigen Ausführungsformen kann auch eine bidirektionale Kommunikation, insbesondere zwischen der Steuervorrichtung 205 und der ersten Vorrichtung 210 an Bord des ersten Kraftfahrzeugs 105, unterstützt werden. In diesem Fall kann die Sendeeinrichtung 220 der ersten Vorrichtung 210 auch zum Empfangen von Informationen ausgelegt sein. Die Steuervorrichtung 205 kann außerdem über einen Speichereinrichtung 250 verfügen, die zur zwischenzeitlichen Ablage von Parklücken-Informationen dienen kann, die zuvor insbesondere von zweiten Kraftfahrzeugen 110 empfangen wurden. Veraltete Informationen können aus der Speichereinrichtung 250 automatisch gelöscht werden.
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Zur Beschreibung des Systems 200 wird in einer ersten Variante davon ausgegangen, dass die Steuervorrichtung 205 vorgesehen ist.
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An Bord des zweiten Kraftfahrzeugs 110 bestimmt die zweite Vorrichtung 230 mittels des Sensors 235 die Länge des freien Parkplatzes 120 sowie bevorzugterweise mittels der Positioniereinrichtung 225 die Position des zweiten Kraftfahrzeugs 110. Diese Informationen werden in einer ersten Kommunikation 255 an die Steuervorrichtung 205 übertragen und optional in der Speichereinrichtung 250 abgelegt. Dieser Vorgang wird bevorzugterweise für eine Vielzahl zweiter Kraftfahrzeuge 110, die jeweils an einen freien Parkplatz 120 angrenzen, durchgeführt, sodass seitens der Steuervorrichtung 205 Informationen über eine Vielzahl freier Parkplätze 120 vorliegen.
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Die erste Vorrichtung 210 an Bord des ersten Kraftfahrzeugs 105 sendet, insbesondere gesteuert durch einen Fahrer des ersten Kraftfahrzeugs 105, eine Parkplatzanforderung an die Steuervorrichtung 205 aus, wobei die Parkplatzanforderung die Mindestlänge eines Parkplatzes 120 umfasst, auf dem das erste Kraftfahrzeug 105 einparken kann. Die Verarbeitungseinrichtung 215 der Steuervorrichtung 205 bestimmt dann auf der Basis der ihr vorliegenden Informationen einen oder mehrere freie Parkplätze 120 im Bereich des ersten Kraftfahrzeugs 105 und übermittelt entsprechende Hinweise an das erste Kraftfahrzeug 105. Die Hinweise können insbesondere die Positionen der freien Parkplätze 120 bzw. der an sie angrenzenden zweiten Kraftfahrzeuge 110 umfassen. Seitens des ersten Kraftfahrzeugs 105 kann dann einer der Parkplätze 120 auf der Basis der übermittelten Informationen ausgewählt und angesteuert werden.
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Die Verarbeitungseinrichtung 205 kann eine Heuristik verwenden, um freie Parkplätze 120 an parkplatzsuchende erste Kraftfahrzeuge 105 zu verteilen. In einer Ausführungsform kann über mehrere Parkplatzvermittlungen ein „Verschnitt“ minimiert werden, der entsteht, wenn ein kurzes Kraftfahrzeug 105 auf einem langen Parkplatz 120 steht. Der Verschnitt kann nur dann berücksichtigt werden, wenn er zu klein ist, um noch ein weiteres Kraftfahrzeug auf ihm abzustellen. Zusätzlich oder alternativ kann berücksichtigt werden, dass eine Strecke zwischen einer Wunschposition des ersten Kraftfahrzeugs 105 und einem zugeordneten Parkplatz 120 möglichst minimiert ist oder über deren Durchschnitt eine Vielzahl Zuordnungen möglichst minimiert ist. Die Wunschposition kann eine geplante Zielposition oder eine gegenwärtige Position des ersten Kraftfahrzeugs zum Zeitpunkt des Kommunizierens mit der Verarbeitungseinrichtung 105 sein. An Stelle einer Entfernung kann auch eine erwartete Fahrzeit des ersten Kraftfahrzeugs 105 berücksichtigt werden, die von der Strecke abhängig ist.
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In einer zweiten Variante ist die Steuervorrichtung 205 nicht vorgesehen und die Kraftfahrzeuge 105, 110 tauschen sich in einer Kommunikation 265 unmittelbar (C2C) oder über eine ortsfeste Infrastruktur (C2I) miteinander aus. Eine Verarbeitung von Informationen, die über deren Transport hinaus geht, wird dabei seitens der Infrastruktur nicht durchgeführt.
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Für jedes Paar des ersten Kraftfahrzeugs 105 mit einem kommunikationstechnisch erreichbaren zweiten Kraftfahrzeug 110 wird entschieden, ob der an das zweite Kraftfahrzeug 110 angrenzende freie Parkplatz 120 ausreichend groß für das erste Kraftfahrzeug 105 ist. Diese Entscheidung kann alternativ an Bord des ersten Kraftfahrzeugs 105 getroffen werden, wenn das zweite Kraftfahrzeug 110 die Größe des freien Parkplatzes 120 an das erste Kraftfahrzeug 105 übermittelt, oder seitens des zweiten Kraftfahrzeugs 110, wenn das erste Kraftfahrzeug 105 seine bevorzugte Mindestlänge an das zweite Kraftfahrzeug 110 überträgt.
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In einer Ausführungsform überträgt das erste Kraftfahrzeug 105 die Mindestlänge eines von ihm benutzbaren Parkplatzes 120 an mehrere zweite Kraftfahrzeuge 110, die insbesondere auf dem gleichen Parkstreifen 115 oder entlang der gleichen Straße abgestellt sind. Jedes der zweiten Kraftfahrzeuge 110 kann dann bestimmen, ob der jeweils benachbarte Parkplatz 120 ausreichend groß für das erste Kraftfahrzeug 105 ist.
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Eine Signalisierung, ob ein Parkplatz 120 geeignet oder ungeeignet für das erste Kraftfahrzeug 105 ist, wird in einer Ausführungsform mittels Lichtzeichen vom zweiten Kraftfahrzeug 110 zum ersten Kraftfahrzeug 105 übermittelt. Dazu ist bevorzugt, dass Signallichter oder -lampen, die insbesondere am Fahrzeugheck des zweiten Kraftfahrzeugs 110 angebracht sein können, entsprechend angesteuert werden. Es können unterschiedliche Lampenkombinationen aktiviert werden und jede Lampe kann auch mit einer vorbestimmten Frequenz alternierend ein- und ausgeschaltet werden. In einer beispielhaften Ausführungsform wird ein für das erste Kraftfahrzeug 105 zu kleiner freier Parkplatz 120 dadurch signalisiert, dass eine Brems- oder Rückleuchte des zweiten Kraftfahrzeugs 110 rot leuchtet. Ein wenigstens ausreichend großer oder gegebenenfalls zu großer freier Parkplatz 120 kann durch das Einschalten einer Blinkleuchte am zweiten Kraftfahrzeug 110 signalisiert werden. Ein freier Parkplatz 120 mit einer für das erste Kraftfahrzeug 105 innerhalb eines vorbestimmten Spielraums optimal passenden Größe bzw. Länge kann durch das Aktivieren eines weißen Rückfahrlichts seitens des zweiten Kraftfahrzeugs 110 signalisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Parksituation
- 105
- erstes Kraftfahrzeug
- 110
- zweites Kraftfahrzeug
- 115
- Parkstreifen
- 120
- Parkplatz
- 200
- System
- 205
- Steuervorrichtung
- 210
- erste Vorrichtung
- 215
- Verarbeitungseinrichtung
- 220
- Sendeeinrichtung
- 225
- Positioniereinrichtung
- 230
- zweite Vorrichtung
- 235
- Sensor
- 240
- Signalgeber
- 245
- Kommunikationseinrichtung
- 250
- Speichereinrichtung
- 255
- Kommunikation
- 260
- Kommunikation
- 265
- Kommunikation
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011112149 A1 [0003]
- DE 102012201495 A1 [0003]
- DE 102012202175 A1 [0003]
- DE 102013212318 A1 [0003]
- DE 102013005302 A1 [0003]