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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Öldruckversorgung eines Fahrzeuggetriebes, sowie ein Steuerungssystem zum Betrieb eines solchen Fahrzeuggetriebes.
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Getriebe im Kraftfahrzeug-Antriebsstrang, beispielsweise Automatikgetriebe, weisen häufig kraftschlüssige Schaltelemente zum Schalten der Gänge zwischen Antriebswelle und Abtriebswelle des Getriebes auf. Derartige Schaltelemente werden üblicherweise mittels Öldruck geschlossen. Liegt kein Öldruck an, so werden die Schaltelemente mittels Federkraft geöffnet. Um den Öldruck bereitzustellen weisen solche Getriebe eine Öldruckversorgung auf, welche häufig als eine von der Antriebswelle des Getriebes angetriebene Pumpe ausgebildet ist. Ist eine mit der Antriebswelle verbundene Verbrennungskraftmaschine in Betrieb, so wird die Pumpe angetrieben, und stellt so Öldruck an das Hydrauliksystem des Getriebes zur Verfügung.
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Um eine Reduzierung der CO2 Emissionen zu erzielen, weisen moderne Kraftfahrzeuge eine so genannte Segel-Funktion auf, bei der während der Fahrt der Verbrennungsmotor vom Antriebsstrang abgekoppelt wird, wodurch Schleppverluste reduziert werden. Da dabei die Pumpe üblicherweise nicht angetrieben wird, weisen solche Getriebe häufig eine vom Antrieb unabhängig Hilfspumpe auf, welche elektrisch angetrieben wird. Eine solche Architektur wird auch bei Hybridfahrzeugen verwendet, da die elektrische Maschine als Antriebseinheit keine Leerlaufdrehzahl benötigt, und somit im Stillstand die Pumpe nicht antreibt.
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Aus der Patentanmeldung
DE 10 2009 014 732 A1 ist ein Hydrauliksteuerungssystem bekannt, um Schmier- und Kühlfluid zu verschiedenen Bauteilen eines Lastschaltgetriebes sowie Druckfluid für eine gesteuerte Einrückung und Ausrückung der verschiedenen Schaltelemente des Getriebes zu liefern, welches eine maschinengetriebene Hauptpumpe und eine elektrisch angetriebene Hilfspumpe umfasst.
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Zum sicheren Betrieb des Hydrauliksystems ist Kenntnis über den im Hydrauliksystem vorliegenden Systemdruck erforderlich. Um den Einsatz eines teuren und begrenzt genauen Drucksensors zu vermeiden wird üblicherweise in Druckmodell verwendet, in dem eine Beziehung zwischen der Leistungsaufnahme und dem Ausgangsdruck der elektrisch angetriebenen Pumpe hergestellt wird. Die Beziehung zwischen Ausgangsdruck und Leistungsaufnahme der Hilfspumpe ist jedoch stark abhängig von der Öltemperatur. Dabei ist neben der temperaturabhängigen Viskosität des Öls auch die mittels desselben Öls vorgenommene Lagerschmierung der Hilfspumpe relevant, welche bei einer geringen Temperatur zu einer erhöhten inneren Reibung führt. Auch bei Zirkulation des Öls mittels der Hauptpumpe erwärmt sich die Hilfspumpe nur langsam, da das Öl im Ansaugbereich der Hilfspumpe nicht zirkuliert wird.
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Die Patentanmeldung
JP 2009-052638 A beschreibt eine Vorrichtung zur Hydraulikfluidversorgung eines Automatikgetriebes mit einer vom Verbrennungsmotor angetriebenen ersten Pumpe und einer elektrisch angetriebenen zweiten Pumpe. Um kaltes Öl aus dem Ansaugbereich der zweiten Pumpe auszuspülen wird die Druckseite der ersten Pumpe über ein Umschaltventil mit der Saugseite der zweiten Pumpe verbunden. Dies erhöht den Bauaufwand und die Komplexität dieser Hydraulikfluidversorgung.
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Es ist daher eine erste Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Öldruckversorgung eines Fahrzeuggetriebes anzugeben, welches ein Aufwärmen der Hilfspumpe ohne zusätzliche Mittel ermöglicht. Eine zweite Aufgabe der Erfindung ist es, ein entsprechendes Steuerungssystem zur Durchführung eines solchen Verfahrens bereitzustellen.
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Die erste Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Die weitere Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 14. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie aus den Figuren.
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Es wird ein Verfahren zum Betrieb einer Öldruckversorgung eines Fahrzeuggetriebes vorgeschlagen, welches eine getriebeeingangsseitig antreibbare Hauptpumpe und eine elektrisch antreibbare Hilfspumpe aufweist. Beide Pumpen sind dazu eingerichtet Öl aus einem gemeinsamen Ölsumpf anzusaugen und in ein Hydrauliksystem des Fahrzeuggetriebes einzuspeisen. Die Temperatur des Öls im Ölsumpf wird durch eine geeignete Vorrichtung ermittelt, beispielsweise durch einen Temperatursensor.
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Erfindungsgemäß wird die Hilfspumpe bei einer Temperatur des Öls im Ölsumpf, welche kleiner oder gleich einer Grenztemperatur ist, aktiviert. Diese Aktivierung ist unabhängig von einem aktuellen Ölbedarf des Hydrauliksystems, sondern dient zur Erwärmung des Öls im Ansaugbereich der Hilfspumpe und zur Erwärmung der Hilfspumpe selbst. Durch Aktivierung der Hilfspumpe fördert die Hilfspumpe Öl aus dem Ölsumpf in den Hydraulikkreis, wodurch sich sowohl das Öl als auch die Hilfspumpe selbst erwärmt.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung wird die Hilfspumpe dabei nicht aktiviert, falls die Temperatur des Öls im Ölsumpf kleiner gleich einer Mindesttemperatur des Öls ist. Die Mindesttemperatur ist dabei kleiner als die Grenztemperatur zum Aktivieren der Hilfspumpe. Dadurch wird verhindert, dass die Hilfspumpe Öl mit einer zu geringen Temperatur ansaugt. Dies könnte aufgrund der hohen Viskosität des Öls bei niedrigen Temperaturen zur Schädigung der Pumpe führen.
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Vorzugsweise wird die aktivierte Hilfspumpe drehzahlgesteuert betrieben. Der Hilfspumpe wird dadurch eine Drehzahl fest vorgegeben. Dadurch wird gewährleistet, dass die Hilfspumpe unabhängig vom Gegendruck des Hydrauliksystems stets Öl fördert, und dabei das Öl sowie sich selbst aufwärmt.
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Vorzugsweise wird parallel zum Betrieb der Hilfspumpe die Hauptpumpe angetrieben. Somit fördern sowohl die Hauptpumpe als auch die Hilfspumpe Öl in das Hydrauliksystem. Dadurch steht auch während der Aufwärmphase der Hilfspumpe genügend Fördervolumen zum Betrieb und zur Schmierung des Fahrzeuggetriebes zur Verfügung. Durch ein der Hauptpumpe nachgeschaltetes Systemdruckventil kann dabei der von der Hauptpumpe in das Hydrauliksystem eingespeiste Druck beeinflusst werden. Die Hilfspumpe fördert dabei vorzugsweise über ein Rückschlagventil direkt in das Hydrauliksystem, also stromab des Systemdruckventils. Über ein Systemdruckrückhalteventil kann sichergestellt werden, dass vom Hydrauliksystem kein Öl in das Systemdruckventil abfließt.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung wird die Aufwärmfunktion der Hilfspumpe deaktiviert, wenn der Systemdruck des Hydrauliksystems einen Grenzwert erreicht oder überschreitet. Dadurch kann ein Betrieb der Hilfspumpe gegen einen zu hohen Gegendruck vermieden, und somit einer Überlastung der Hilfspumpe vorgebeugt werden. Sinkt der Systemdruck anschließend wieder unterhalb des Grenzwerts ab, so wird die Hilfspumpe zur Fortsetzung der Aufwärmfunktion wieder aktiviert. Dabei kann ein Hystereseverhalten vorgesehen sein, um ein häufiges Anlaufen und Abstellen der Hilfspumpe rund um den Systemdruckgrenzwert zu vermeiden.
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Vorzugsweise wird die Hilfspumpe deaktiviert, also deren Aufwärmfunktion unterbrochen, wenn ein Signal entsprechend einer Fahrzeuggeschwindigkeit einen Grenzwert erreicht oder überschreitet. Der Grenzwert liegt dabei in einem sehr niedrigen Geschwindigkeitsbereich, beispielsweise zwischen 5 und 15 Kilometer pro Stunde, besonders bevorzugt 10 Kilometer pro Stunde. In diesem Geschwindigkeitsbereich des mit dem Getriebe ausgestatteten Fahrzeugs finden häufig Schaltvorgänge bei geringer Last statt. Durch den Aufwärmbetrieb der Hilfspumpe wird der Systemdruck im Hydrauliksystem beeinflusst, wobei ein Druckmodell des Systemdrucks aufgrund der niedrigen Öltemperatur ohnehin stark fehlerbehaftet ist. Durch das Deaktivieren der Hilfspumpe in diesem niedrigen Geschwindigkeitsbereich wird eine Störgröße des Systemdrucks eliminiert, wodurch die Druckstellgenauigkeit verbessert wird. Dadurch kann die Qualität der Schaltvorgänge bei niedriger Last, und damit auch der Fahrkomfort des Kraftfahrzeugs verbessert werden.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung wird die Hilfspumpe nach Deaktivierung aufgrund einer Überschreitung des Geschwindigkeits-Grenzwerts erst dann wieder aktiviert, wenn das Signal zur Fahrzeuggeschwindigkeit einen Wiedereinschaltgrenzwert erreicht oder unterschreitet. Dem Wiedereinschaltgrenzwert ist dabei eine geringere Fahrzeuggeschwindigkeit zugeordnet als dem Grenzwert, ab dem die zuvor betriebene Hilfspumpe deaktiviert wurde. Dadurch wird ein ständiges Anlaufen und Abstellen der Hilfspumpe vermieden, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit um den Bereich des Grenzwerts schwankt.
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Vorzugsweise wird eine Abbruchfunktion aktiviert, wenn eine vorgegebene Zeitspanne nach Aktivieren der Hilfspumpe erreicht oder überschritten wird. Die Zeitspanne ist dabei so gewählt, dass ein Betrieb der Hilfspumpe über diese derart vorgegebene Zeit ausreicht, um insbesondere die Hilfspumpe ausreichend aufzuwärmen. Die Zeit, in der die Aufwärmfunktion aufgrund eines zu hohen Systemdrucks oder aufgrund zu hoher Fahrzeuggeschwindigkeit unterbrochen wurde, wird dabei bevorzugt nicht mit berücksichtigt, sodass nur die aktive Laufzeit der Hilfspumpe mit der vorgegebenen Zeitspanne verglichen wird.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung wird die Abbruchfunktion aktiviert, wenn die Temperatur des Öls im Ölsumpf einen Grenzwert erreicht oder überschreitet. Der Grenzwert ist dabei so gewählt, dass bei einer solchen Temperatur der Wärmeübergang vom Öl zur Hilfspumpe bereits ausreicht, um die Hilfspumpe ausreichend aufzuwärmen. Die Aufwärmfunktion der Hilfspumpe kann daher nach Erreichen dieses Grenzwerts beendet werden. Alternativ oder ergänzend dazu kann die Abbruchfunktion aktiviert werden, wenn eine Temperatur der Hilfspumpe einen Grenzwert erreicht oder überschreitet. Die Temperatur der Hilfspumpe kann über ein Modell rechnerisch ermittelt sein, oder direkt über einen eigenen Temperatursensor an der Hilfspumpe. Ist die Steuerelektronik zur Steuerung der Hilfspumpe unmittelbar an dieser angeordnet, so ist in dieser Steuerelektronik häufig bereits ein geeigneter Temperatursensor enthalten. Die Berücksichtigung der Hilfspumpentemperatur ermöglicht eine sehr exakte Steuerung der Aufwärmfunktion. Ein unnötig langer Betrieb der Hilfspumpe kann somit vermieden werden.
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Vorzugsweise wird bei Vorliegen einer Notlauffunktion die Abbruchfunktion eingeleitet. Je nach Art der Notlauffunktion kann die Hilfspumpe dabei abgeschaltet werden oder weiterlaufen, um die Öldruckversorgung des Fahrzeuggetriebes zu gewährleisten. Beispielsweise kann es bei einem erkannten Defekt der Hauptpumpe erforderlich sein, die Öldruckversorgung des Fahrzeuggetriebes aufrechtzuerhalten. Die Hilfspumpe übernimmt in diesem Fall alleine die Öldruckversorgung und bleibt im aktivierten Zustand, aber unter eine druckabhängigen anstelle einer drehzahlgeregelten Steuerung.
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Tritt einer der zuvor beschriebenen Kriterien zum Aktivieren der Abbruchfunktion ein, so wird die Aufwärmfunktion der Hilfspumpe beendet. Anschließend wird die Hilfspumpe anhand anderer Parameter aktiviert, bzw. deaktiviert, um die Öldruckversorgung des Fahrzeuggetriebes in geeigneter Weise sicherzustellen. Je nach Anforderung kann die Hilfspumpe dabei weiter betrieben, oder deaktiviert werden. Ein unnötig langer Betrieb der Hilfspumpe kann somit vermieden werden.
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Erfindungsgemäß weist ein Steuerungssystem zum Betreiben des Fahrzeuggetriebes Mittel auf, die zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens zum Aufwärmen der Hilfspumpe geeignet sind. Solche Mittel umfassen bevorzugt eine Elektronikeinheit, die dazu eingerichtet ist Signale wie beispielsweise die verschiedenen Grenzwerte zu empfangen, auszuwerten, und entsprechende Steuersignale an die Hilfspumpe auszugeben. Vorzugsweise ist das Steuerungssystem Bestandteil des Kraftfahrzeuggetriebes.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend anhand der beigefügten Figuren detailliert beschrieben.
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1 zeigt schematisch einen Antriebsstrang eines Hybridfahrzeugs.
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2 zeigt schematisch ein Hydrauliksystem eines Fahrzeuggetriebes.
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3 zeigt zeitliche Verläufe verschiedener Größen während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Ausgestaltung.
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4 zeigt zeitliche Verläufe verschiedener Größen während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer zweiten Ausgestaltung.
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5 zeigt zeitliche Verläufe verschiedener Größen während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer dritten Ausgestaltung.
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6 zeigt zeitliche Verläufe verschiedener Größen während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer vierten Ausgestaltung.
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1 zeigt schematisch einen Antriebsstrang eines Hybridfahrzeugs. Der Antriebsstrang umfasst zwei Antriebseinheiten. Eine erste Antriebseinheit VKM, welche als Verbrennungskraftmaschine ausgebildet ist, ist über eine Trennkupplung mit einer zweiten Antriebseinheit EM verbindbar. Die zweite Antriebseinheit EM ist als eine elektrische Maschine ausgebildet. Die zweite Antriebseinheit EM steht in ständiger Triebverbindung mit einem Fahrzeuggetriebe G. Das Fahrzeuggetriebe G weist eine Gangwechseleinheit GW auf, welche dazu eingerichtet ist verschiedene Übersetzungsverhältnisse zwischen einer Eingangswelle GW1 und einer Ausgangswelle GW2 des Fahrzeuggetriebes G zu schalten. Die Ausgangswelle des Fahrzeuggetriebes G ist mit einem Achsgetriebe antriebsverbunden, über welches die Leistung der Ausgangswelle GW2 an Räder des Kraftfahrzeugs verteilt wird. Die Gangwechseleinheit GW des Fahrzeuggetriebes G benötigt zur Bereitstellung ihrer Funktion einen Hydraulikdruck. Dazu umfasst das Fahrzeuggetriebe G eine Hilfspumpe 2, welche elektrisch angetrieben wird. Weiter umfasst das Fahrzeuggetriebe G eine Hauptpumpe 1, welche von einer Welle GW1 des Fahrzeuggetriebes G angetrieben wird. Im gezeigten Beispiel ist die Welle GW1 die Eingangswelle des Fahrzeuggetriebes G. Die beiden Ölpumpen 1, 2 fördern Hydraulikfluid in einen Hydraulikkreis. Das Fahrzeuggetriebe G umfasst ferner ein Steuerungssystem E, welches dazu eingerichtet ist verschiedene Signale zu empfangen und Steuerbefehle auszugeben. Das Steuerungssystem ist beispielsweise in der Lage die Drehzahl und die Stromaufnahme der Hilfspumpe 2 zu erfassen und gezielt zu beeinflussen. Das Steuerungssystem E ist auch dazu in der Lage mit einem Umrichter zu kommunizieren, um die zweite Antriebseinheit EM zu beeinflussen.
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2 zeigt schematisch ein Hydrauliksystem des Fahrzeuggetriebes G. Die Hauptpumpe 1 fördert Hydraulikfluid aus einem Ölsumpf 3 zu einem Druckregler DR. Erzeugt die Hauptpumpe 1 genügend Druck, so steht am Ausgang des Druckreglers DR ein weitgehend konstanter Druck an. Derart wird über die Hauptpumpe 1 und den Druckregler DR über ein Rückhalteventil RV Öl in einen Hydraulikkreis gefördert. Die Hilfspumpe 2 fördert Hydraulikfluid aus dem Ölsumpf 3 über ein Rückschlagventil RSV direkt in den Hydraulikkreis. Der Druckregler DR ist weiter dazu eingerichtet, Öl zu einem Sekundärhydraulikkreis zu leiten.
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3 zeigt zeitliche Verläufe verschiedener Größen während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer ersten Ausgestaltung. T3 bezeichnet die Öltemperatur im Ölsumpf 3. F2 bezeichnet den Betrieb der Hilfspumpe 2, wobei die Hilfspumpe 2 bei dem Wert 1 aktiviert ist und bei dem Wert 0 deaktiviert ist. Bei einem Wert 1 wird die Hilfspumpe 2 mit einer fest vorgegebenen Drehzahl betrieben. p bezeichnet den Systemdruck des Hydrauliksystems, also den Druck stromab des Rückhalteventils RV, bzw. stromab des Rückschlagventils RSV. Als Z wird der Zählerstand eines Timers bezeichnet, welcher ausgehend von einem Maximalwert bis auf den Wert Null zurückgehen kann.
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Zum Zeitpunkt t0 ist die Temperatur T3 des Öls im Ölsumpf 3 geringer als eine Mindesttemperatur T3m. Zum Zeitpunkt t1 ist die Temperatur T3 angestiegen, und erreicht die Mindesttemperatur T3m. Zu diesem Zeitpunkt ist der Systemdruck p des Hydrauliksystems geringer als ein Grenzwert ps. Da die Temperatur T3 des Öls im Ölsumpf 3 zum Zeitpunkt t1 geringer als ein Grenzwert T3s ist, wird die Hilfspumpe 2 aktiviert. Dadurch wird auch ein Zählerstand Z verringert, so dass er von seinem Maximalwert abweicht. Zum Zeitpunkt t2 ist die Temperatur T3 weiter angestiegen, wobei der Systemdruck p den Grenzwert ps erreicht. Aufgrund des Erreichens des Grenzwerts ps wird die Hilfspumpe 2 nun deaktiviert. Zum Zeitpunkt t3 unterschreitet der Systemdruck p den Grenzwert ps, so dass die Hilfspumpe 2 nun wieder aktiviert wird. Zum Zeitpunkt t4 überschreitet der Systemdruck p abermals den Grenzwert ps, wodurch die Hilfspumpe 2 wieder deaktiviert wird. Zum Zeitpunkt t5 unterschreitet der Systemdruck p den Grenzwert ps, so dass die Hilfspumpe 2 wieder aktiviert wird. Zu den Zeitpunkten t4 und t5 liegt die Temperatur T3 des Öls im Ölsumpf 3 bereits oberhalb des Grenzwerts T3s. Dies führt jedoch noch nicht zum Deaktivieren der Hilfspumpe 2. Zum Zeitpunkt t6 erreicht die Temperatur T3 des Öls im Ölsumpf 3 einen Grenzwert T3e. Daraufhin wird die Funktion abgebrochen, und die Hilfspumpe 2 wird deaktiviert, da sie zu diesem Zeitpunkt zur Druckversorgung des Hydrauliksystems nicht erforderlich ist. Zum Zeitpunkt t6 hat der Zählerstand Z noch nicht sein Minimum 0 erreicht. Da die Temperatur T3 aber vor dem Ablauf des Zählers Z den Grenzwert T3e erreicht hat, ist dies nicht von Bedeutung. Zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 sowie t4 und t5 wird der Zählerstand Z eingefroren, da in diesen Zeitbereichen die Hilfspumpe 2 aufgrund der Überschreitung des Grenzwerts ps deaktiviert war.
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4 zeigt zeitliche Verläufe verschiedener Größen während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer zweiten Ausgestaltung, welche im Wesentlichen der in 3 dargestellten Ausführung entspricht. Zum Zeitpunkt t6' hat die Temperatur den Grenzwert T3e noch nicht erreicht. Zum Zeitpunkt t6' ist jedoch der Zählerstand Z bereits am Minimum 0 angekommen, da eine Zeitspanne ts erreicht wurde. Bei der Zeitspanne ts wurden jene Zeitbereiche, in denen die Hilfspumpe 2 deaktiviert war, nicht berücksichtigt, sodass nur die aktive Laufzeit der Hilfspumpe 2 in die Zeitspanne ts eingeht. Dadurch wird eine Abbruchfunktion aktiviert, welche zum Deaktivieren der Hilfspumpe 2 führt, da die Hilfspumpe 2 zur Aufrechterhaltung der Druckversorgung zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig ist.
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5 zeigt zeitliche Verläufe verschiedener Größen während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer dritten Ausgestaltung. Anstelle des Zählerstands Z ist nun die Temperatur T2 der Hilfspumpe 2 dargestellt. Zum Zeitpunkt t0'' liegt die Temperatur T2 unterhalb eines Grenzwerts T2s. Die Aufwärmfunktion, wie sie bereits in den vorangegangenen Figuren beschrieben ist, führt zu einem stetigen Anheben der Temperatur T2 der Hilfspumpe 2. Zum Zeitpunkt t6'' erreicht die Temperatur T2 den Grenzwert T2s. Da die Hilfspumpe 2 nun ausreichend erwärmt ist, wird die Funktion beendet, indem die Abbruchfunktion aktiviert wird. Die Hilfspumpe 2 wird dementsprechend deaktiviert, da sie zu diesem Zeitpunkt t6'' zur Aufrechterhaltung der Druckversorgung nicht erforderlich ist.
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6 zeigt zeitliche Verläufe verschiedener Größen während der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer vierten Ausgestaltung. Anstelle des Systemdrucks p ist nun ein Signal v entsprechend einer Fahrzeuggeschwindigkeit angegeben. Zum Zeitpunkt t0''' ist die Fahrzeuggeschwindigkeit v geringer als ein Grenzwert vs, und die Temperatur T3 des Öls im Ölsumpf 3 ist geringer als die Mindesttemperatur T3m. Die Hilfspumpe 2 wird daher nicht aktiviert. Zum Zeitpunkt t1''' übersteigt die Temperatur T3 die Mindesttemperatur T3m. Zu diesem Zeitpunkt t1''' ist die Fahrzeuggeschwindigkeit v weiterhin unterhalb des Grenzwerts vs. Somit wird die Hilfspumpe 2 aktiviert, und der Zählerstand Z beginnt sich zu verringern. Zum Zeitpunkt t2''' überschreitet die Fahrzeuggeschwindigkeit v den Grenzwert vs, wodurch die Hilfspumpe 2 deaktiviert wird und der Zählerstand Z eingefroren wird. Zum Zeitpunkt t3''' unterschreitet die Fahrzeuggeschwindigkeit v einen Wiedereinschaltgrenzwert vs2, welcher geringer als der Grenzwert vs ist. Somit wird die Hilfspumpe 2 wieder aktiviert, und der Zählerstand Z verringert sich nun weiter. Zum Zeitpunkt t4''' überschreitet die Geschwindigkeit v abermals den Grenzwert vs, wodurch die Hilfspumpe 2 wiederum deaktiviert wird. Zum Zeitpunkt t5''' unterschreitet die Fahrzeuggeschwindigkeit v wiederum den Wiedereinschaltgrenzwert vs2, wodurch die Hilfspumpe 2 wieder aktiviert wird, und der Zählerstand Z weiter verringert wird. Zum Zeitpunkt t6''' überschreitet die Temperatur T3 des Öls im Ölsumpf 3 den Grenzwert T3e. Dadurch wird die Funktion beendet, indem die Abbruchfunktion aktiviert wird. Die Hilfspumpe 2 wird nun anhand anderer Parameter gesteuert, wobei in diesem Falle die Hilfspumpe 2 deaktiviert wird.
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Bezugszeichenliste
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- G
- Getriebe
- 1
- Hauptpumpe
- 2
- Hilfspumpe
- T2
- Temperatur der Hilfspumpe
- T2s
- Grenzwert
- 3
- Ölsumpf
- T3
- Öltemperatur
- T3s
- Grenztemperatur
- T3m
- Mindesttemperatur
- T3e
- Grenzwert
- p
- Systemdruck
- ps
- Grenzwert
- v
- Fahrzeuggeschwindigkeit
- vs
- Grenzwert
- vs2
- Wiedereinschaltgrenzwert
- ts
- Zeitspanne
- E
- Steuerungssystem
- GW1
- Welle
- GW2
- Welle
- GW
- Gangwechseleinheit
- VKM
- Verbrennungskraftmaschine
- EM
- Elektrische Maschine
- DR
- Druckregler
- RV
- Rückhalteventil
- RSV
- Rückschlagventil
- Z
- Zählerstand
- F2
- Hilfspumpenfunktion
- t0
- Zeitpunkt
- t1
- Zeitpunkt
- t2
- Zeitpunkt
- t3
- Zeitpunkt
- t4
- Zeitpunkt
- t5
- Zeitpunkt
- t6
- Zeitpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009014732 A1 [0004]
- JP 2009-052638 A [0006]