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Die Erfindung betrifft einen Montageträger für ein Kraftfahrzeug sowie eine Anordnung mindestens eines Kühlerelements an einem Montageträger.
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Aus
DE 101 50 643 A1 ist eine Halterung für ein Kraftfahrzeug-Kühlmodul bekannt, das an seinem oberen Ende mittels eines Schwenklagers an einem Trägerteil fixiert ist und an seinem unteren Ende mittels einer Anordnung eines Spreizdorns in einem Spreizdübel formschlüssig gegenüber einem Trägerteil festgelegt ist. Bei einer durch einen Aufprall bedingten Verschiebung des Stoßfängerquerträgers in Fahrzeuglängsrichtung wird zunächst der Spreizdorn in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten verschoben, wodurch sich die formschlüssige Verbindung zwischen Spreizdübel und Trägerteil lösen kann. Bei weiterer Verschiebung wird der Spreizdübel zusammen mit dem Kraftfahrzeug-Kühlmodul am unteren Ende nach hinten verschoben und somit um das Schwenklager verschwenkt.
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Aus
DE 100 08 638 B4 ist eine Kühlerbefestigungsstruktur für einen Kühler bekannt, gemäß welcher der Kühler mittels oberen Haltestiften derart befestigt ist, dass sich bei Kollision des Kraftfahrzeugs mit einem Hindernis die die Befestigung der oberen Haltestifte löst und der Kühler um untere Haltestifte schwenkbar ausgelenkt werden kann. Eine alternative Kühlerbefestigungsstruktur mit einem Kühler-Lagerelement ist aus der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2014 205 223 A1 bekannt. An dem Kühler-Lagerelement ist auch ein Anschubelement angeordnet, das in Fahrzeuglängsrichtung gegenüber den Rastelementen des Kühler-Lagerelements hervorragt und dazu dient, mit einer in Fahrzeuglängsrichtung dem Kühler-Lagerelement vorgelagerten Anschubfläche zusammenzuwirken. Aus
EP 2 156 992 A1 ist ein crashoptimiertes Frontendmodul für ein Fahrzeug bekannt, das einen Montageträger umfasst, welcher mittels Schraubverbindungen an Schottplatten befestigt ist. An den Schottplatten sind sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Langlöcher ausgebildet, die es ermöglichen, dass der Montageträger im Frontalcrashfall relativ zu den Schottplatten in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten verschiebbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Montageträger für ein Kraftfahrzeug sowie eine Anordnung mindestens eines Kühlerelements an einem Montageträger zur Verfügung zu stellen, die einen verbesserten Crashschutz ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit einem Montageträger bzw. mit einer Anordnung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile sind in Verbindung mit den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßer Montageträger für ein Kraftfahrzeug umfasst einen rahmenartig ausgebildeten Grundkörper zur umschließenden Aufnahme mindestens eines Kühlerelements, insbesondere einen Grundkörper mit einer rechteckigen Grundform. Dabei weist der Grundkörper mindestens zwei sich im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung erstreckende Seitenteile auf, die als seitliche Schutzelemente für das mindestens eine aufzunehmende Kühlerelement dienen. Darüber hinaus ist an den mindestens zwei Seitenteilen in einem Teilbereich jeweils ein Sollbiegeabschnitt ausgebildet, der eine Biegung des Montageträgers um eine sich überwiegend oder ausschließlich in Fahrzeugquerrichtung erstreckende Biegeachse ermöglicht. Der Sollbiegeabschnitt ist somit ein Bereich mit verringerter Biegesteifigkeit und somit mit erhöhter Biegeelastizität des Grundkörpers des Montageträgers, der es ermöglicht, dass der Montageträger sich durch elastische und/oder plastische Verformung zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung durch Biegung bewegen lässt. Diese Funktionalität kann insbesondere in Verbindung mit anderen crashschutzverbessernden Maßnahmen kombiniert werden, beispielsweise mit einer Kühler-Lagerung, die eine Verschiebung eines Kühlerelements im oberen Bereich ermöglicht, jedoch im unteren Bereich eine Relativbewegung zwischen Kühlerelement und Montageträger nicht zulässt. In diesem Fall kann mittels eines erfindungsgemäßen Montageträgers das Kühlerelement auch im unteren Bereich zusammen mit dem sich um den Sollbiegebereich biegenden Montageträger in Fahrzeuglängsrichtung verschoben werden, wodurch inneren Biegespannungen in dem Kühlerelement entgegenwirkt wird.
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Als Sollbiegeabschnitt können beispielsweise in einem Teilbereich der Seitenteile sich zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Materialverjüngungen ausgebildet sein. Darunter sind insbesondere Bereiche mit einer sich – in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet – verringerten Materialstärke zu verstehen. Derartige Bereiche können sich über einen größeren Teil der sich in Fahrzeughochrichtung erstreckenden Höhe der Seitenteile erstrecken, beispielsweise über ca. 50 Prozent, 40 Prozent, 30 Prozent oder 20 Prozent, oder sie können punktuell ausgebildet sind, wobei sie sich dann nur über einen sehr geringen Teil der Höhe der Seitenteile erstrecken, beispielsweise 10 Prozent, 5 Prozent, 3 Prozent oder weniger. Im erstgenannten Fall kommt es zu einem bogenförmigen Sollbiegeabschnitt, in dem zweitgenannten Fall kommt es zu einer abgewinkelten Anordnung zweier überwiegend biegesteifer Abschnitte der Seitenteile. In diesem Fall kann der Montageträger selbst – trotz des Sollbiegeabschnitts – noch eine relativ hohe Eigensteifigkeit aufweisen.
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In dem letztgenannten Fall ist – mit anderen Worten ausgedrückt – als Materialverjüngung in Fahrzeughochrichtung des Seitenteils betrachtet ein lokales Minimum der Materialstärke ausgebildet. Als ein solches lokales Minimum können insbesondere eine Kerbe, eine Perforation, ein Langloch oder sonstige Aussparungen innerhalb des jeweiligen Seitenteils ausgebildet sein. Solche Minima lassen sich einfach und kostengünstig ausbilden, insbesondere durch Berücksichtigung in einer Kunststoff-Spritzgießform und/oder durch mechanische Bearbeitung.
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Als Sollbiegeabschnitt kann alternativ oder in Ergänzung zu den vorstehend beschriebenen Varianten auch in einem Teilbereich eines Seitenteils ein zumindest teilweise in Fahrzeugquerrichtung gegenüber einem sich unmittelbar anschließenden Teilbereich hervorragender Vorsprung ausgebildet sein. Mittels eines solchen Vorsprungs, der insbesondere wellenförmig oder nasenartig ausgebildet sein kann, kann ebenfalls auf einfache und kostengünstige Art und Weise ein Sollbiegeabschnitt in einem Montageträger erzielt werden, insbesondere auch in einer Form, die eine elastische Biegung oder Zerstörung des Montageträgers ermöglicht. Eine solche elastische Biegung ist insoweit bevorzugt, als der Montageträger in diesem Fall auch nach einer Kollision weiterhin genutzt werden kann, sofern keine Schädigung eingetreten ist.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform, die insbesondere mit der zuletzt beschriebenen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Montageträgers aber auch mit anderen Ausführungsformen kombinierbar ist, ist an dem Seitenteil ein Sperrmittel angeordnet, das einer Biegung des Grundkörpers um den Sollbiegeabschnitt in einer Richtung entgegenwirkt. So kann die Biegesteifigkeit eines Montageträgers nur gezielt für bestimmte Belastungsfälle reduziert werden, insbesondere für von der Vorderseite in Fahrzeuglängsrichtung einwirkende Kräfte, die nach hinten gerichtet sind, während die Biegesteifigkeit in anderen Belastungsfällen aufgrund des Sperrmittels nicht reduziert ist, beispielsweise für entgegengesetzt wirkende Biegekräfte oder Momente.
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Als besonders einfach herstellbares Sperrmittel wird auf eine an dem Seitenteil ausgebildete Materiallasche verwiesen, die über ein Verbindungselement mit einem bei Biegung des Grundkörpers relativbeweglichen Abschnitt des Seitenteils derart verbunden ist, dass eine Biegung nur in eine Richtung zugelassen wird. Dazu kann in der Materiallasche beispielsweise ein Langloch oder eine Nut ausgebildet sind, in welchem bzw. welcher ein Verschiebeelement bei einer Biegebelastung in einer Verschieberichtung gleiten kann, wobei das Verschiebeelement im Ausgangszustand an einem Ende des Langlochs bzw. der Nut derart positioniert ist, dass eine Bewegung des Verschiebeelement in der der Verschieberichtung entgegengesetzten Richtung unterbunden wird.
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Die Erfindung betrifft auch eine Anordnung mindestens eines Kühlerelements an einem wie vorstehend beschriebenen Montageträger in einem Vorderwagen eines Kraftfahrzeuges, wobei die Seitenteile des Montageträgers Befestigungsabschnitte zur Befestigung des Montageträgers an einem karosseriefesten Element des Kraftfahrzeugs aufweisen und wobei die Sollbiegeabschnitt unterhalb der Befestigungsabschnitte ausgebildet sind. Dabei wird als Kühlerelement insbesondere ein auch als Klimakühlerpaket bezeichnetes Zusammenbauteil verstanden, das mindestens eine Kühlvorrichtung und/oder einen Wasserkühler und/oder eine Trocknerflasche umfasst. Unter einer Kühlvorrichtung werden insbesondere Ladeluftkühler oder sonstige mechanische Kühlvorrichtungen verstanden, die in bestehenden Kraftfahrzeugen innerhalb von Montageträgern verbaut werden. Als karosseriefeste Elemente des Kraftfahrzeugs zur Befestigung des Montageträgers besonders geeignet sind insbesondere ein Stoßfängerquerträger, ein mit dem Stoßfängerquerträger fest verbundenes Deformationselement und/oder eine mit dem Stoßfängerquerträger und/oder mit dem Deformationselement fest verbundene Schottplatte, die als Verbindungselement zwischen Stoßfängerquerträger und Längsträger dient.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung ist an einem unmittelbar vor dem Montageträger angeordneten Element mindestens ein in Fahrzeuglängsrichtung hervorragendes erstes Kupplungselement derart ausgebildet oder angeordnet, dass bei entgegen der Fahrtrichtung wirkenden äußeren Kräften und Deformation des Vorderwagens einen formschlüssigen Erstkontakt zu einem (insbesondere komplementär ausgebildeten) mindestens zweiten Kupplungselement herstellt, das an dem Montageträger ausgebildet oder angeordnet ist. In diesem Fall werden von vorn auf das Kraftfahrzeug einwirkende Kräfte kontrolliert über eine formschlüssige Verbindung von dem vor dem Montageträger angeordneten Elemente auf den Montageträger übertragen. Darüber hinaus werden mit dem ersten Kupplungselement und mit dem zweiten Kupplungselement, insbesondere wenn es sich hierbei um separate Elemente handelt, der Montageträger sowie das unmittelbar vor dem Montageträger angeordnete Element vor direkten Krafteinwirkungen und somit einer Schädigung geschützt. Das erste Kupplungselement ist vorzugsweise an einer Frischluftklappe (wird auch als Kühlerrollo oder Kühlerjalousie bezeichnet) und/oder an einem unteren Querträger angeordnet oder ausgebildet, wobei mit Frischluftklappe ein Element gemeint ist, das eine geöffnete Stellung zum Durchströmen des Kühlers zwecks Luftkühlung und eine geschlossene Stellung zum Vermeiden einer Durchströmung des Kühlers zur Reduzierung des Luftwiderstandsbeiwerts und somit des Kraftstoffverbrauchs des Kraftfahrzeuges einnehmen kann.
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Eine erfindungsgemäße Anordnung hat besondere Vorteile in Verbindung mit einem Kühlerelement oder einem als vormontierten Zusammenbauteil hergestellten Klimakühlerpaket, das über in Querrichtung und/oder in Hochrichtung hervorragende, rohrartige Abschnitte an dem Montageträger befestigt ist. Dies gilt insbesondere für solche Kühlerelemente oder Klimakühlerpakete, deren Abschnitte von der Innenseite in den Grundkörper des Montageträgers eingeführt werden und somit eine Relativbewegung zwischen Montageträger und Klimakühlerpaket nicht oder nur sehr begrenzt (z.B. um maximal 1, 3 oder 5 Millimeter) ermöglichen.
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Weitere praktische Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Anordnung in einem Vorderwagen eines Kraftfahrzeuges in einer Längsschnittdarstellung vor einer Frontal-Kollision mit einer Crash-Struktur,
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2 die Anordnung aus 1 nach einer ersten Verformung des Vorderwagens in der gleichen Längsschnittdarstellung wie in 1,
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3 die Anordnung aus 1 nach einer weiteren Verformung des Vorderwagens in der gleichen Längsschnittdarstellung wie in 1,
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4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Montageträgers in einer Seitenansicht und in einer perspektivischen Darstellung von schräg hinten,
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5 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Montageträgers mit verschiedenen Varianten zur Ausbildung von Sollbiegeabschnitten in einer Seitenansicht,
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6 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Montageträgers in einer Seitenansicht und in einer perspektivischen Darstellung von schräg hinten und
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7 einen erfindungsgemäßen Montageträger in einer Seitenansicht mit einem nur schematisch dargestellten Biegeabschnitt
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1 zeigt einen Vorderwagen 10 eines Kraftfahrzeugs mit folgenden Elementen:
- – einer Stoßfängerverkleidung 12 mit in diesem Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildeter Frontspoiler 18 (nur in 1 dargestellt),
- – ein oberhalb der Stoßfängerverkleidung angeordnetes Kühlerschutzgitter 14 (nur in 1 dargestellt),
- – ein unterhalb der Stoßfängerverkleidung 12 angeordnetes Lüftungsgitter 16 (nur in 1 dargestellt),
- – ein Stoßfängerquerträger 20,
- – ein in den Stoßfängerquerträger 20 eingesetzter Fußgängerschutzschaum 22 mit u-förmiger Querschnittsform, dessen Schenkel gegenüber dem Stoßfängerquerträger 20 nach vorne hervorragen,
- – ein unterer Querträger 24, der sich parallel zu dem Stoßfängerquerträger 20 überwiegend in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erstreckt und über zwei jeweils außenseitig angeordnete Verbindungselemente 26, von denen eines in 7 erkennbar ist,
- – eine an dem Stoßfängerquerträger 20 ausgebildete oder fest mit diesem verbundene Anschubfläche 28, die sich in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) nach oben erstreckt und
- – eine unterhalb des Stoßfängerquerträgers 20 angeordnete Frischluftklappe 30.
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Wie in 1 zu erkennen ist, sind um den Abstand d (hier: ca. 80 mm) in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) nach hinten versetzt in dem Vorderwagen 10 ferner folgende Elemente angeordnet:
- – ein schematisch durch eine gestrichelte Linie dargestellter Montageträger 32,
- – ein in dem Montageträger 32 fixiertes Zusammenbauteil 34, das in der gezeigten Ausführungsform aus einer Trocknerflasche 38 für einen nicht dargestellten Kondensator, einem dahinter angeordneten Wasserkühler 40 und aus einem Ladeluftkühler 42 besteht.
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An diesem Klimakühlerpaket 36 sind zwei seitlich hervorragende rohrartige Abschnitte 44 im Bereich vorgesehen, die auch als Zapfen bezeichnet werden können und primär der Befestigung des Klimakühlerpakets 36 an dem Montageträger 32 dienen.
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Auf die oberen rohrartigen Abschnitte 44 ist von der Seite jeweils ein Kühler-Lagerelement 48 aufgesteckt, das über nicht im Detail dargestellte Rastelemente 50 mit dem Montageträger 32 verbunden ist. An dem Kühler-Lagerelement 48 ist auch ein Anschubelement 52 angeordnet, das in Fahrzeuglängsrichtung gegenüber den Rastelementen 50 des Kühler-Lagerelements 48 hervorragt und dazu dient, mit der Anschubfläche 28 zusammenzuwirken. In den 2 und 3 ist erkennbar, wie sich die vorstehend beschriebenen Elemente relativ zueinander bewegen, wenn eine Crash-Struktur 54 in Richtung des Pfeiles 56 auf den Vorderwagen 10 auftrifft und Kräfte wie bei einem Frontal-Crash auf den Vorderwagen 10 ausübt, wobei in 2 die Deformation nach dem Eindringen der Crash-Struktur 54 um den Betrag x1 dargestellt ist und in 3 die Deformation nach dem Eindringen der Crash-Struktur 54 um den Betrag x2 dargestellt ist.
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Wie in 2 erkennbar ist, wird zunächst der Fußgängerschutzschaum 22 auf die Länge des Stoßfängerquerträgers 20 zusammengestaucht. Ferner wird das Lüftungsgitter 16 zusammen mit dem unteren Querträger 24 gegen die Frischluftklappe 30 gedrückt, wodurch die Frischluftklappe 30 vor allem im unteren Bereich in Richtung Klimakühlerpaket 36 verschwenkt wird.
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Wie in den 1–3 erkennbar ist, ist in der gezeigten Ausführungsform an der Frischluftklappe 30 ein erstes Kupplungselement 58 angeordnet, das dazu vorgesehen ist, mit einem an dem Montageträger 32 angeordneten zweiten Kupplungselement 60 in formschlüssigen Eingriff zu gelangen, wie in 3 erkennbar. Bei Erreichen des in 3 gezeigten Zustandes wird die Verbindung zwischen dem Kühler-Lagerelement und dem Montageträger 32 dadurch gelöst, dass die Rastelemente 50 von dem Kühler-Lagerelement 48 abgetrennt werden und das Klimakühlerpaket 36 dadurch wie durch den Pfeil 62 dargestellt in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) verschoben werden kann.
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In 3 ist auch schematisch dargestellt, dass an dem Montageträger 32 unterhalb des Kühler-Lagerelements 48 ein Sollbiegeabschnitt 64 ausgebildet ist. Dieser Sollbiegeabschnitt 64 ermöglicht es, dass sich der Montageträger 32 um die Biegeachse B biegen und somit zusammen mit dem Klimakühlerpaket 36 und insbesondere die an diesem ausgebildeten rohrartigen Abschnitte 46 gemäß dem Pfeil 66 ebenfalls in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) nach hinten verschieben kann. Dadurch wird vermieden, dass der Montageträger 32 bricht und dass auf das Klimakühlerpaket 36 hohe Biegespannungen wirken, die zu einer Beschädigung einzelner Bauteile führen könnten.
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Wie aus 7 ersichtlich, ist an dem Stoßfängerquerträger 20 an den in Fahrzeugquerrichtung betrachtet seitlichen Enden in bekannter Art und Weise jeweils eine Schottplatte 68 zur Verbindung des Stoßfängerquerträgers 20 mit in 7 nicht dargestellten Längsträgern angeordnet. Die Schottplatte 68 ragt gegenüber dem Stoßfängerquerträger 20 zumindest in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) und meist auch in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) hervor. An den Schottplatten 68 sind ferner Laschen ausgebildet, die sich in Fahrzeughochrichtung und in Fahrzeuglängsrichtung erstrecken und Öffnungen 70 aufweisen, um den Montageträger 32 und die Schottplatten 68 per Schraubverbindung 72 miteinander zu verbinden. Wie in 7 ersichtlich, ist der Sollbiegeabschnitt 64 (hier: unmittelbar) unterhalb der unteren Schraubverbindung 72 an dem Montageträger 32 ausgebildet. Die Schraubverbindungen 72 dienen insoweit als Widerlager (durch die Pfeile 74 angedeutet) für Kräfte, die bei einem Frontalaufprall gemäß dem Pfeil 76, beispielsweise von dem ersten Kupplungselement 58 aus den 1–3 in das zweite Kupplungselement 60 und somit in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) in den Montageträger 32 eingeleitet werden.
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In den 4 bis 6 sind verschiedene konstruktive Möglichkeiten dargestellt, um Sollbiegeabschnitte 64 im Sinne der Erfindung an Montageträgern 32 auszubilden. Dabei ist zu beachten, dass in 5 mehrere konstruktive Lösungen für Sollbiegeabschnitte 64 dargestellt sind, die auch einzeln an einem Montageträger 32 ausgebildet werden können.
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Die in den 4 bis 6 dargestellten Montageträger 32 umfassen jeweils einen Grundkörper 78 mit rechteckiger Grundform und symmetrischem Aufbau. In 4 ist im Wesentlichen nur ein in Fahrtrichtung (siehe x-Richtung) betrachtet linkes Seitenteil 80 gezeigt. Das jeweils nicht dargestellte rechte Seitenteil ist spiegelsymmetrisch aufgebaut.
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In dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Sollbiegeabschnitt 64 ein in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) gegenüber dem übrigen Seitenteil 80 hervorragender Vorsprung 82 nach Art einer Materialnase mit zwei dreieckigen Teilflächen 84 ausgebildet. Dieser Vorsprung 82 verringert die erforderlichen Kräfte, um den Bereich des Seitenteils 80 oberhalb des Sollbiegeabschnitts 64 gegenüber dem Bereich des Seitenteils 80 unterhalb des Sollbiegeabschnitts 64 wie in 3 gezeigt auszulenken (insbesondere elastisch biegen) und somit eine Verschiebung des unteren Teils 86 des Grundkörpers 78 zusammen mit einem mit diesem verbundenen Kühlerelement zu ermöglichen, insbesondere einem über hervorragende rohrartige Abschnitte 46 gegenüber dem unteren Teil 86 des Montageträgers 32 festgelegten Kühlerelements (vgl. auch 3).
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5 zeigt insgesamt vier konstruktive Möglichkeiten, einen Sollbiegeabschnitt 64 auszubilden, nämlich ein in dem Seitenteil 80 ausgebildetes Langloch 88, eine Perforation 90, eine rückseitige Materialausnehmung 92 nach Art einer Nut 94 und eine rückseitige Materialausnehmung 92 nach Art einer Einkerbung 96. Auch diese Möglichkeiten ermöglichen eine Auslenkung des unteren Teils 86 des Grundkörpers wie vorstehend beschrieben, wobei die beiden oberen Variante möglicherweise zu einer Beschädigung des Montageträgers führen könnten, während die beiden unteren Varianten besser für eine elastische Biegeverformung geeignet und insoweit bevorzugt sind.
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6 zeigt eine Ausführungsform eines Montageträgers 32, bei der eine rückseitige Materialausnehmung 92 kombiniert wurde mit einem als Sperrmittel 98 dienenden Materiallasche 100, welche den Bereich des Seitenteils 80 mit der Materialausnehmung 92 von dem Bereich des Seitenteils 80 unterhalb der Materialausnehmung 92 aus überragt und ein Langloch 102 aufweist. Der Bereich oberhalb der Materialausnehmung 92 ist mit einem Verbindungsmittel 104 (beispielsweise ein Niet, ein Bolzen oder eine Schraube) versehen, welches durch das Langloch 102 hindurchragt und bei einer Biegung des Seitenteils 80 wie in 3 gezeigt innerhalb des Langlochs 102 gleiten kann. Dadurch wird eine Biegung des Montageträgers 32 in die in 3 dargestellte Richtung zugelassen und einer Biegung des Montageträgers 32 in die entgegengesetzte Richtung mittels Verbindungsmittel 104 und Materiallasche 100 bzw. Langloch 102 entgegengewirkt.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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In den Figuren nicht dargestellt, ist beispielsweise ein Montageträger, der – unter Bezugnahme auf 7 – unterhalb einer unteren als Widerlager dienenden Schraubverbindung eine Materialverjüngung aufweist, die sich über einen größeren Bereich der Höhe des Seitenteils 80 erstreckt, beispielsweise über 10 bis 40 Prozent der Höhe, so dass sich ein insgesamt biegeelastischer Bereich des Seitenteils 80 ergibt, der bei Einwirkung von Kräften von der Vorderseite aus bogenförmig auslenkbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorderwagen
- 12
- Stoßfängerverkleidung
- 14
- Kühlerschutzgitter
- 16
- Lüftungsgitter
- 18
- Frontspoiler
- 20
- Stoßfängerquerträger
- 22
- Fußgängerschutzschaum
- 24
- Querträger
- 26
- Verbindungselement
- 28
- Anschubfläche
- 30
- Frischluftklappe
- 32
- Montageträger
- 34
- Zusammenbauteil
- 36
- Klimakühlerpaket
- 38
- Trocknerflasche
- 40
- Wasserkühler
- 42
- Ladeluftkühler
- 44
- rohrartige Abschnitte
- 46
- rohrartige Abschnitte
- 48
- Kühler-Lagerelement
- 50
- Rastelemente
- 52
- Anschubelement
- 54
- Crash-Struktur
- 56
- Pfeil
- 58
- erstes Kupplungselement
- 60
- zweites Kupplungselement
- 62
- Pfeil
- 64
- Sollbiegeabschnitt
- 66
- Pfeil
- 68
- Schottplatte
- 70
- Öffnungen
- 72
- Schraubverbindung
- 74
- Pfeil
- 76
- Pfeil
- 78
- Grundkörper
- 80
- Seitenteil
- 82
- Vorsprung
- 84
- dreieckige Teilfläche
- 86
- unterer Teil des Grundkörpers des Montageträgers
- 88
- Langloch
- 90
- Perforation
- 92
- Materialausnehmung
- 94
- Nut
- 96
- Einkerbung
- 98
- Sperrmittel
- 100
- Materiallasche
- 102
- Langloch
- 104
- Verbindungsmittel