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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung einer eine Anpressplatte und eine Gegenplatte aufweisenden Reibungskupplung, mit einem Rampensystem zum axialen Verschieben der Anpressplatte relativ zur Gegenplatte durch eine relative Verdrehung eines mindestens eine Rampe aufweisenden Verstellrings gegenüber einem drehfest mit der Gegenplatte verbindbaren und mindestens eine Gegenrampe aufweisenden Gehäusebauteil oder anderem Bauteil um die entsprechende Achse.
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Eine derartige Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung ist beispielsweise aus der
DE 10 2008 031 953 A1 bekannt. Diese zeigt ein Kupplungsaggregat mit zumindest einer Reibungskupplung bestehend aus einer mit einem Gehäusebauteil drehfest verbindbaren Gegenplatte und einer drehfest und axial gegenüber der Gegenplatte verlagerbaren Anpressplatte und einer bei einer axialen Verlagerung der Anpressplatte mittels eines sich am Gehäuse abstützenden Hebelelements zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte verspannbaren Kupplungsscheibe. Dabei ist eine Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung vorgesehen, die ein Rampensystem zum axialen Verschieben der Anpressplatte relativ zur Gegenplatte durch eine relative Verdrehung eines mehrere Rampen aufweisenden Verstellrings gegenüber einem drehfest mit der Gegenplatte verbindbaren und mehrere Gegenrampen aufweisenden Gehäusebauteil um die entsprechende Achse aufweist. Die Vorrichtung weist weiterhin eine Nachstelleinrichtung zum Verdrehen der Rampen gegenüber den Gegenrampen auf, die ihrerseits eine Sensoreinrichtung zum Sensieren des an der Kupplungsplatte aufgetretenen Verschleißes umfasst.
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Bei den meisten bekannten Varianten einer solchen Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung ist in den Oberflächen der Rampen eine Verzahnung in Gestalt einer eingeprägten Riffelung vorhanden. Die Gegenrampen sind mit einer entsprechenden Gegenverzahnung ausgestattet. Die Riffelung ist in einer Art Sägezahnprofil ausgeführt, um ein ungewolltes Zurückstellen des Verstellrings auf der Rampe zu verhindern. Das Rampensystem lässt also ein axiales Verschieben der Anpressplatte relativ zur Gegenplatte nur in Stufen zu. Durch die Zahnhöhe des Verzahnungsprofiles muss immer mehr Weg in axialer Richtung überwunden werden, bevor sich der Verstellring drehen kann und somit eine Zahnweite nachstellt.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung und ein entsprechendes Kupplungsaggregat mit mindestens einer Reibungskupplung anzugeben, die eine gleichmäßigere Verschleißnachstellung ermöglicht.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung ist vorgesehen, dass das Rampensystem als Rampensystem zum stufenlosen axialen Verschieben der Anpressplatte relativ zur Gegenplatte ausgebildet ist, wobei die Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung weiterhin eine am Verstellring innenumfänglich oder außenumfänglich angreifende Freilaufeinrichtung zur Verhinderung eines Rückdrehens des Verstellrings aufweist.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung haben die mindestens eine Rampe und die mindestens eine Gegenrampe nun nicht mehr die Aufgabe, ein Zurückverdrehen des Rampenrings zu verhindern. Diese Aufgabe ist an die Freilaufeinrichtung übertragen, die nun als Rückstellsicherung für den Verstellring dient und ein ungewolltes Zurückdrehen und Herunterrutschen des Verstellrings auf der Deckelrampe verhindern soll. Das hat den Vorteil, dass sich der Verstellring verdrehen kann, ohne zusätzlichen axialen Weg (bestimmt durch die Zahnhöhe) zurücklegen zu müssen, wodurch eine deutlich bessere Ersteinstellung der Reibungskupplung gewährleistet werden kann. Die Freilaufeinrichtung wird oft auch als Freilauf oder Überholkupplung bezeichnet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Freilaufeinrichtung eine Sperrverzahnung und eine in die Sperrverzahnung eingreifende Sperrklinke auf. Auf diese Weise ist eine einfache und robuste Freilaufeinrichtung realisiert.
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Mit Vorteil ist weiterhin vorgesehen, dass die Sperrverzahnung am Innenumfang oder am Außenumfang des Verstellrings ausgebildet beziehungsweise angeordnet ist. Dabei ist die Anordnung der Sperrverzahnung am Innenumfang für viele Anwendungen der Anordnung der Sperrverzahnung am Außenumfang vorzuziehen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Sperrklinke als Blattfeder oder zumindest blattfederartig ausgebildet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung weiterhin eine Nachstelleinrichtung zum Verdrehen der Rampe gegenüber der Gegenrampe, die eine Sensoreinrichtung zum Sensieren des Verschleißes auf. Verschiedenste Ausführungsformen einer solchen Nachstelleinrichtung sind aus Patentanmeldungen der Anmelderin prinzipiell bekannt.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist/sind die Rampenoberfläche der mindestens einen Rampe und/oder der mindestens einen Gegenrampe glatt ausgebildet. Durch diese einfache Maßnahme ist das Rampensystem als Rampensystem zum stufenlosen axialen Verschieben der Anpressplatte relativ zur Gegenplatte ausgebildet.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Rampen und Gegenrampen vorgesehen. Bevorzugt drei und mehr Rampen beziehungsweise Gegenrampen.
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Dabei ist mit Vorteil vorgesehen, dass der Verstellring Füße aufweist, an denen die Rampen ausgebildet sind. Die eingangs erwähnte
DE 10 2008 031 953 A1 zeigt beispielsweise solche Füße.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kupplungsaggregat mit zumindest einer die folgenden Komponenten umfassenden Reibungskupplung: (i) eine mit einem Gehäusebauteil eines Gehäuses drehfest verbindbaren Gegenplatte und einer drehfest und axial gegenüber der Gegenplatte verlagerbaren Anpressplatte, (ii) eine bei einer axialen Verlagerung der Anpressplatte mittels eines sich am Gehäuse abstützenden Hebelelements zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte verspannbaren Kupplungsscheibe und (iii) eine vorstehend genannte Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Kupplungsaggregat genau zwei Reibungskupplungen auf, ist also ein Doppelkupplungs-Aggregat bzw. eine Doppelkupplung.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
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1: ein Kupplungsaggregat gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in einer Schnittdarstellung,
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2: ein Detail eines Verstellrings einer Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung dieses Kupplungsaggregats,
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3: eine andere Ansicht des in 2 gezeigten Verstellrings und
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4: eine Freilaufeinrichtung der Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung.
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Die 1 zeigt ein Kupplungsaggregat 1 mit zwei Reibungskupplungen 2, 3, wobei hier die Reibungskupplung 3 im ausgerückten, also voll geöffneten Zustand und die Reibungskupplung 2 in einem zumindest teilweise in Schließrichtung betätigten Zustand dargestellt ist. Das Kupplungsaggregat 1 bildet somit eine Doppelkupplung mit zwei Kupplungsscheiben 4, 5, die mit unterschiedlichen Getriebeeingangswellen eines Getriebes verbunden sind, das beispielsweise ein so genanntes Lastschaltgetriebe sein kann, welches zwei Teilgetriebe aufweist. Die Kupplungsscheiben 4, 5 tragen radial außen Reibbeläge 6, 7, die axial zwischen einer den beiden Reibungskupplungen 2, 3 gemeinsamen Gegendruckscheibe 8 und einer der jeweiligen Reibungskupplung 2, 3 zugeordneten Anpressplatte 9, 10 einspannbar sind. Die Gegendruckscheibe 8 bildet ein Bestandteil eines Schwungrades, das mit einem Antriebsmotor verbunden ist. Die Gegendruckscheibe 8 ist über axial verlaufende Bereiche, die hier nicht näher dargestellt sind, mit einer Antriebsplatte bzw. einem Antriebskorb 11 verbunden. Der Antriebskorb 11 ist als Mitnehmerring ausgebildet. Die axial verlaufenden Bereiche, die eine Verbindung zwischen der Gegendruckscheibe 8 und dem Antriebskorb 11 herstellen, können entweder an der Gegendruckscheibe 8 oder an dem Antriebskorb 11 angeformt sein oder aber auch an beiden Teilen 8, 11 zumindest teilweise vorgesehen sein. Der Antriebskorb 11 kann entweder nach Art eines Drehmomentwandlers mit einer zum Beispiel an der Kurbelwelle des Antriebsmotors vorgesehenen Antriebsplatte verschraubbar sein oder aber mit einem motorseitig angeordneten Antriebselement über eine axiale Steckverbindung verbindbar sein. Die Gegendruckscheibe 8 kann über eine Lagerung 8a getriebeseitig gelagert und zumindest in einer Axialrichtung festgelegt sein, um die zumindest für eine der Reibungskupplungen erforderlichen Schließkräfte axial abzufangen. Alternativ kann die Gegendruckscheibe 8 auch auf einem mit dem Getriebegehäuse fest verbundenen Abstützstutzen bzw. Abstützrohr aufgenommen und axial abgestützt sein.
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Wie aus 1 erkennbar ist, besitzen die Kupplungsscheiben 4, 5 axial zwischen ihren beiden ringförmigen Reibbelägen 6, 7 eine sogenannte Belagfederung, die einen progressiven Aufbau und Abbau des von den Reibungskupplungen 2, 3 übertragbaren Drehmomentes über zumindest einen Teilbereich des Betätigungsweges gewährleisten. Die Anpressplatte 9 ist mittelbar oder unmittelbar vorzugsweise über blattfederartige Elemente mit der Gegendruckscheibe 8 drehfest, jedoch begrenzt axial verlagerbar verbunden. Die Anpressplatte 10 der Reibungskupplung 3 ist in ähnlicher Weise mit der Gegendruckscheibe 8 antriebsmäßig gekoppelt. Das Gehäuse weist ein an der Gegendruckscheibe 8 angeordnetes Gehäusebauteil 12 auf, das hier als Blechdeckel ausgebildet ist. Axial beidseits dieses Gehäusebauteils 12 sind in ringförmiger Anordnung vorgesehene Hebelelemente 13, 14 vorgesehen, mittels derer die jeweils zugeordnete Reibungskupplung 2, 3 betätigbar ist. Die Hebelelemente 13, 14 können jeweils ein ringartiges Bauteil bilden, das tellerfederähnliche Eigenschaften aufweist, also federnd in seiner Konizität veränderbar ist. Im Folgenden werden die zu einem ringartigen Bauteil zusammengefassten Hebelelemente 13, 14 als Hebelfeder 15, 16 bezeichnet. Diese Hebelfedern 15, 16 besitzen vorzugsweise jeweils eine Federeigenschaft, die gewährleistet, dass sich diese tendenzmäßig in eine kegelstumpfförmige Position aufstellen, die einem geöffneten Zustand der Reibungskupplungen 2, 3 entspricht.
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Die Anpressplatte 10 trägt Zugmittel 17, die sich axial erstrecken und an ihrem der Anpressplatte 10 abgewandten Ende 18, eine Schwenklagerung bzw. Abwälzauflage 19 tragen, an der die Hebelfeder 16 kippbar bzw. verschwenkbar abgestützt ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Abwälzauflage 19 einstückig mit den Zugmitteln 17 ausgebildet und durch einen radial nach innen hin gerichteten ringförmigen Bereich gebildet. Die Zugmittel 17 können durch einzelne über den Umfang verteilte hakenartige Bauteile gebildet sein. In vorteilhafter Weise können diese Zugmittel 17 jedoch auch zu einem vorzugsweise aus Blech hergestellten Bauteil zusammengefasst werden, welches einen vorzugsweise geschlossenen ringförmigen Bereich besitzt, von dem aus mehrere axiale Schenkel ausgehen können, die mit der Anpressplatte 10 fest verbunden sind.
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Radial innerhalb der Abwälzauflage 19 ist die Hebelfeder 16 an einem ringförmigen Verstellring 20 abgestützt. Der ringförmige Verstellring 20 ist axial zwischen dem Gehäusebauteil 12 und der Hebelfeder 16 eingespannt und bildet ein Bestandteil einer Nachstelleinrichtung 21, mittels der zumindest der an den Reibbelägen 7 auftretende Verschleiß wenigstens teilweise automatisch ausgeglichen werden kann. Zum Schließen der Reibungskupplung 3 werden die radial inneren Spitzen 22 der Hebelfeder 16 in der gezeigten Darstellung nach links beaufschlagt. Hierfür ist ein die Schließkraft zumindest im Wesentlichen in die Reibungskupplung 3 einleitendes Betätigungselement, wie zum Beispiel ein Betätigungslager vorgesehen, welches nicht näher dargestellt ist. Ein derartiges Betätigungselement bildet einen Bestandteil eines Betätigungssystems, welches als pneumatisches, hydraulisches, elektrisches oder mechanisch betätigtes Betätigungssystem ausgebildet sein kann oder aber eine Kombination der erwähnten Betätigungsmöglichkeiten aufweist, also beispielsweise als elektrohydraulisches Betätigungssystem ausgebildet ist.
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Die die Drehmomentübertragung und die axiale Verlagerbarkeit der Anpressplatte 10 gewährleistenden Federmittel, wie insbesondere Blattfedern, die in an sich bekannter Weise die Gegendruckscheibe 8 und die Anpressplatte 10 miteinander verbinden, besitzen vorzugsweise eine definierte axiale Vorspannung, die gewährleistet, dass die Anpressplatte 10 in Öffnungsrichtung der Reibungskupplung 3 beaufschlagt wird. Dies bedeutet, dass bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Anpressplatte 10 axial in Richtung nach links von der Gegendruckscheibe 8 durch die erwähnten vorgespannten Blattfedern weggedrängt wird. Dadurch werden die Reibbeläge 7 freigegeben. Die Vorspannung der entsprechenden Federmittel, wie insbesondere Blattfedern, soll weiterhin gewährleisten, dass die Abwälzauflage 19 stets axial in Richtung der radial äußeren Bereiche der Hebelfeder 16 gedrängt wird.
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Der Verstellring 20 ist mittels eines Rampensystems am Gehäusebauteil 12 des Gehäuses axial abgestützt. Hierzu besitzt das Rampensystem in Umfangsrichtung verlaufende, sich in axialer Richtung erhebende Rampen. In bekannter Weise können entsprechende Rampen unmittelbar an dem Verstellring 20 angeformt sein und die mit diesen zusammenwirkenden Gegenrampen in vorteilhafter Weise unmittelbar im Bereich des Gehäusebodens des Gehäusebauteils 12 des Gehäuses eingebracht sein. In Umfangsrichtung wird der Verstellring 20 von wenigstens einer nicht näher dargestellten Feder in Umfangsrichtung bzw. Nachstellrichtung beaufschlagt.
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Einzelheiten bezüglich der Funktionsweise einer Nachstelleinrichtung, der Ausgestaltungsmöglichkeiten für Rampen und Gegenrampen sowie der Auslegung und Anordnung von Federn, welche eine Nachstellung innerhalb eines Rampensystems ermöglichen, können aus der
DE 42 39 291 A1 ,
DE 42 39 289 A1 ,
DE 43 22 677 A1 und
DE 44 31 641 A1 oder der
WO 2008/058508 A1 entnommen werden.
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Die Nachstelleinrichtung 21 umfasst weiterhin eine Sensoreinrichtung 23, die einen Sensorring 24 aufweist, der in ähnlicher Weise, wie dies in Zusammenhang mit dem Verstellring 20 beschrieben wurde, über ein Rampensystem am Gehäuseboden des Gehäusebauteils 12 des Gehäuses abgestützt ist und in Nachstellrichtung durch eine Feder umfangsmäßig beaufschlagt wird. Der Sensorring 24 ist hier axial zwischen dem Gehäusebauteil 12 und den äußeren Bereichen der Hebelfeder 16 angeordnet, und zwar hier auf radialer Höhe der Abwälzauflage 19.
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Die Sensoreinrichtung 23 besitzt weiterhin ein Sensorelement 25, das vorzugsweise axial federnde Bereiche besitzt. Das Sensorelement 25 klemmt, sofern kein Verschleiß aufgetreten ist, den Sensorring 24 axial ein, sodass dieser dann unverdrehbar gehaltert ist. Das Sensorelement 25 besitzt Anschlagbereiche 26, die mit vom Zugmittel 17 getragenen Gegenanschlagbereichen 27 zusammenwirken können, und zwar insbesondere beim Auftreten von Verschleiß an den Reibbelägen 7. Die axiale Anordnung der Anschlagbereiche 26 und Gegenanschlagbereiche 27 sowie die zwischen diesen beim Betätigen der Reibungskupplung 3 auftretenden Axialwege sind derart aufeinander abgestimmt, dass bei einer Schließung der Reibungskupplung 3 und fehlendem Verschleiß maximal lediglich eine Berührung zwischen den Anschlagbereichen 26 und den Gegenanschlagbereichen 27 erfolgen kann. Sofern jedoch ein Verschleiß vorhanden ist, kommen die Anschlagbereiche 26 an den Gegenanschlagbereichen 27 zur Anlage bevor der vollständige Schließweg bzw. Einrückweg der Reibungskupplung 3 erreicht ist. Dadurch wird bewirkt, dass in Abhängigkeit des aufgetretenen Verschleißes eine axiale Verlagerung der Anschlagbereiche 26 gegenüber zumindest dem Sensorring 24 erfolgt. Diese axiale Verlagerung bewirkt, dass der Sensorring 24 zumindest teilweise entlastet wird und somit sich um einen Winkel verdrehen kann, der von dem durch das Sensorelement 25 detektierten Verschleiß abhängig ist. Die dabei erfolgende axiale Verlagerung des Sensorringes 24 gegenüber dem Gehäusebauteil 12 wird durch das zwischen dem Sensorring 24 und diesem Gehäusebauteil 12 vorgesehene Rampensystem gewährleistet.
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Beim Öffnen, also Ausrücken der Reibungskupplung 3, wird die Hebelfeder 16 in eine winkelmäßige Lage zurückgedrängt, bei der die Spitzen 22 der Hebelfeder 16 eine zumindest annähernd gleich bleibende bzw. konstante axiale Lage einnehmen. Aufgrund des mittels der Sensoreinrichtung 23 erfolgten Verschleißausgleiches, der hier eine entsprechende axiale Verlagerung der Abwälzauflage 19 in der gezeigten Darstellung nach rechts bewirkt, wird der Verstellring 20 beim Öffnen der Reibungskupplung 3 entlastet, sodass auch dieser dann eine Verdrehung erfährt, die aufgrund des zwischen dem Gehäusebauteil 12 des Gehäuses und dem Verstellring 20 vorhandenen Rampensystems eine entsprechende axiale Verlagerung des Verstellringes 20 bewirkt.
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Das die Anschlagbereiche 26 aufweisende Sensorelement 25 kann durch ein ringförmiges Bauteil gebildet sein, das über den Umfang betrachtet einzelne, vorzugsweise gleichmäßig verteilte Befestigungen mit dem Gehäusebauteil 12 des Gehäuses aufweist. Die zwischen diesen Befestigungen vorhandenen Bereiche des ringförmigen Sensorelements 25 tragen die Anschlagbereiche 26. Die in Umfangsrichtung zwischen den Befestigungen vorgesehenen Bereiche des Sensorelements 25 sind in axialer Richtung elastisch bzw. federnd verformbar. Für manche Anwendungsfälle kann es zweckmäßig sein, wenn diese Bereiche auch einer Torsionsbeanspruchung ausgesetzt werden, die zumindest ein geringfügiges Verdrillen zumindest der seitlich der Anschlagbereiche 26 sich umfangsmäßig erstreckenden Bereiche mit geringerer radialer Breite bewirken.
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Die Hebelfeder 15 der Reibungskupplung 2 ist gegenüber der Hebelfeder 16 axial auf der anderen Seite der radialen Bereiche des Gehäusebauteils 12 des Gehäuses vorgesehen. Die Hebelfeder 16 stützt sich mit einem radial äußeren Bereich an dem Verstellring 28 ab. Der Verstellring 28 ist in ähnlicher Weise wie dies in Zusammenhang mit dem Verstellring 20 beschrieben wurde, gegenüber dem Gehäusebauteil 12 des Gehäuses verdrehbar und an diesem über ein Rampensystem axial abgestützt. Der Verstellring 28 bildet einen Bestandteil der Nachstelleinrichtung 29, die zwischen den radialen Bereichen des Gehäusebauteils 12 des Gehäuses und der Hebelfeder 15 wirksam ist. Zwischen der Anpressplatte 9 und der Gegendruckscheibe 8 und/oder dem Gehäusebauteil 12 des Gehäuses sind Drehmomentübertragungsmittel vorgesehen, die vorzugsweise durch an sich bekannte Blattfedern gebildet sind, welche axial derart vorgespannt sind, dass die Anpressplatte 9 axial gegen die Hebelfeder 15 gedrückt wird.
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Die axiale Gesamtkraft, welche auf die Hebelfeder 15 in Richtung nach rechts einwirkt, ist dabei derart bemessen, dass während des Betriebes des Kupplungsaggregates 1 eine axiale Verlagerung bzw. Verschwenkung der Hebelfeder 16 aufgrund zumindest von Resonanzerscheinungen und/oder Axialschwingungen bzw. Taumelschwingungen von zumindest einzelnen Bauteilen des Kupplungsaggregates 1 verhindert wird. Eventuell können zusätzlich zu den Blattfederelementen weitere Energiespeicher bzw. Federelemente vorgesehen werden, die auf die Anpressplatte 9 oder aber unmittelbar auf die Hebelfeder 15 einwirken.
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Die Nachstelleinrichtung 29 umfasst weiterhin eine Sensoreinrichtung 30, die radial innerhalb und hier beabstandet von dem Verstellring 28 angeordnet ist. Die Sensoreinrichtung 30 umfasst einen Sensorring 31, der ähnlich wie der Sensorring 24 gegenüber dem Gehäusebauteil 12 des Gehäuses verdrehbar und über ein Rampensystem abgestützt ist. Weiterhin besitzt die Sensoreinrichtung 30 ein Sensorelement 32, das entweder mittelbar oder unmittelbar vom Gehäusebauteil 12 des Gehäuses getragen wird. Das Sensorelement 32 besitzt zumindest einen, vorzugsweise mehrere über den Umfang verteilte Anschlagbereiche 33, die mit Gegenanschlagbereichen 34 zumindest beim Auftreten von Verschleiß an den Reibbelägen 6 der Kupplungsscheibe 4 zusammenwirken. Die Gegenanschlagbereiche 34 können durch Elemente gebildet sein, die mit der Hebelfeder 15 verbunden sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn diese Gegenanschlagbereiche 34 durch einstückig mit der Hebelfeder 15 ausgebildete Zungen gebildet sind.
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Das Sensorelement 32 besitzt Bereiche 35, die mit axialer Vorspannung an Bereichen 36 des Sensorringes 31 zusammenwirken. Durch die axiale Vorspannung zumindest der Bereiche 35 wird der Sensorring 31 axial eingespannt, sodass eine Verdrehung desselben zumindest bei fehlendem Verschleiß an den Reibbelägen 6 vermieden wird. Dadurch wird eine unkontrollierte, nicht auf einen Verschleiß zurückzuführende Nachstellung der Nachstelleinrichtung 29 vermieden.
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Das Sensorelement 32 kann ebenfalls durch ein ringförmiges Bauteil gebildet sein, das ähnlich ausgebildet mit dem Gehäusebauteil 12 des Gehäuses verbunden und wirksam ist, wie dies in Zusammenhang mit dem Sensorelement 25 beschrieben wurde.
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Es ergibt sich pro Reibungskupplung 2, 3 je eine Vorrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung, mit einem jeweiligen Rampensystem zum axialen Verschieben der jeweiligen Anpressplatte 9, 10 relativ zur Gegenplatte 8 durch eine relative Verdrehung des Rampen 37 aufweisenden Verstellrings 20, 28 gegenüber dem Gehäusebauteil 12 um die Drehachse der Reibungskupplung(en). Die jeweilige Vorrichtung zur Verschleißnachstellung weist weiterhin eine der Nachstelleinrichtungen 21, 29 zum Verdrehen der Rampe 37 gegenüber der Gegenrampe auf, wobei die Nachstelleinrichtungen 21, 29 ihrerseits je eine der Sensoreinrichtungen 23, 30 zum Sensieren des Verschleißes umfassen.
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Die 2 zeigt einen Abschnitt eines Verstellrings 20, 28 mit einer der Rampen 37 von der dem Gehäuseteil 12 im montierten Zustand abgewandten Seite her. Der Verstellring 20, 28 weist umfänglich verteilt mehrere Füße auf, an denen die Rampen 37 ausgebildet sind. Von diesen Füßen ist in 2 jedoch nur einer dargestellt.
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In 3 ist der entsprechende Teil des Verstellrings 37 von der anderen Seite gezeigt. Dabei ist gut sichtbar, dass die Rampenoberflächen 38 der Rampen 37 glatt ausgebildet sind. Es ergibt sich also ein Rampensystem zum stufenlosen axialen Verschieben der Anpressplatte 9, 10 relativ zur Gegenplatte 8 durch ein relatives Verdrehen (Pfeil 40) des Verstellrings 20, 28 gegenüber dem drehfest mit der Gegenplatte 8 verbindbaren Gehäusebauteils 12. Das tatsächlich auftretende stufenweise Verdrehen und somit auch stufenweise Verschieben der Anpressplatte 9, 10 relativ zur Gegenplatte 8 ist also nicht durch das Rampensystem bedingt, sondern durch ein anderes Element der Vorrichtung. Dieses Element ist eine innenumfänglich am Verstellring 20, 28 angreifende Freilaufeinrichtung 39 zur Verhinderung eines Rückdrehens (entgegen der Richtung des Pfeils 40) des Verstellrings 20, 28, die in 4 dargestellt ist.
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Die Freilaufeinrichtung 39, auch Freilauf oder Überholkupplung genannt, weist eine Sperrverzahnung 41 und eine in die Sperrverzahnung 41 eingreifende Sperrklinke 42 auf. Dabei ist die als Blattfeder ausgestaltete Sperrklinke 42 an dem Gehäusebauteil 12 befestigt und greift mit ihrem offenen Ende in die Sperrverzahnung 41 ein, die ihrerseits am Innenumfang des Verstellrings 20, 28 ausgebildet ist.
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Mit anderen Worten ist die aus dem Stand der Technik bekannte Riffelung durch die tangential angeordnete und radial wirkende Freilaufeinrichtung 39, hier im gezeigten Beispiel in Form einer Blattfeder-Sperrklinke, ersetzt. Das hat den Vorteil, dass sich der (jeweilige) Verstellring 20, 28 auf den Gegenrampen verdrehen kann, ohne zusätzlichen axialen Weg (Zahnhöhe) zurücklegen zu müssen, wodurch eine deutlich besser Ersteinstellung der Kupplungen 2, 3 gewährleistet werden kann. Die tangential angeordnete und radial wirkende Freilaufeinrichtung 39 dient als Rückstellsicherung für den Verstellring 20, 28 und soll ein ungewolltes Zurückdrehen und Herunterrutschen des Verstellrings 20, 28 auf den Gegenrampen verhindern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kupplungsaggregat
- 2
- Reibungskupplung
- 3
- Reibungskupplung
- 4
- Kupplungsscheibe
- 5
- Kupplungsscheibe
- 6
- Reibbelag
- 7
- Reibbelag
- 8
- Gegendruckscheibe
- 8a
- Lagerung
- 9
- Anpressplatte
- 10
- Anpressplatte
- 11
- Antriebskorb
- 12
- Gehäusebauteil
- 13
- Hebelelement
- 14
- Hebelelement
- 15
- Hebelfeder
- 16
- Hebelfeder
- 17
- Zugmittel
- 18
- abgewandtes Ende
- 19
- Abwälzauflage
- 20
- Verstellring
- 21
- Nachstelleinrichtung
- 22
- Spitzen
- 23
- Sensoreinrichtung
- 24
- Sensorring
- 25
- Sensorelement
- 26
- Anschlagbereich
- 27
- Gegenanschlagbereich
- 28
- Verstellring
- 29
- Nachstelleinrichtung
- 30
- Sensoreinrichtung
- 31
- Sensorring
- 32
- Sensorelement
- 33
- Anschlagbereich
- 34
- Gegenanschlagbereich
- 35
- Bereich
- 36
- Bereich
- 37
- Rampe
- 38
- Rampenoberfläche, glatte
- 39
- Freilaufeinrichtung
- 40
- Pfeil
- 41
- Sperrverzahnung
- 42
- Sperrklinke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008031953 A1 [0002, 0014]
- DE 4239291 A1 [0028]
- DE 4239289 A1 [0028]
- DE 4322677 A1 [0028]
- DE 4431641 A1 [0028]
- WO 2008/058508 A1 [0028]