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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum indirekten Bedrucken zylindrischer Teile, mit einem Druckzwischenträger, und mit einer Einrichtung zur Übertragung eines Druckbilds auf den Druckzwischenträger oder zur Erzeugung eines Druckbilds auf dem Druckzwischenträger.
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Das Bedrucken zylindrischer Teile wird seit Jahrzehnten im Siebdruck, im Offsetverfahren und im Flexodruckverfahren und seit einiger Zeit auch im Tintenstrahlverfahren (Inkjet) ausgeführt. Typischerweise wird dabei das Druckbild mittels einer zylindrischen Walze auf das zu bedruckende zylindrische Teil aufgedruckt. Dabei müssen die zu bedruckenden Teile einerseits zu dem Druckwerk zugeführt und dann in komplexer Weise rotierbar gegen die Außenumfangsfläche des Druckzylinders gehalten werden, damit das Druckbild auf die zu bedruckenden Teile übertragen werden kann. Sodann müssen die Teile wieder abgeführt werden. Hiermit gehen Steuerungsbewegungen mit Beschleunigungen und Verzögerungen einher, die bei hohen Prozessgeschwindigkeiten aufwändig sind und jedenfalls die Anzahl der ausführbaren Druckvorgänge pro Zeit beschränken.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art und ein Verfahren zum indirekten Bedrucken zylindrischer Teile anzugeben, welche bzw. welches hinsichtlich der Zuführung, Stützung und Abführung der zu bedruckenden Teile mit geringerem und weniger komplexem konstruktiven Aufwand betreibbar bzw. ausführbar ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Druckzwischenträger ein Endlosband ist, welches als geschlossene Bandschleife über wenigstens zwei Rollen endlos geführt ist und auf seiner von den Rollen jeweils abgewandten äußeren Seite das Druckbild erhält, wobei das Endlosband in Antriebsrichtung zwischen den Rollen einen in einer Ebene verlaufenden Übergabeabschnitt bildet, und dass das zuvor auf dem Endlosband erhaltene Druckbild durch Abrollen eines zu bedruckenden zylindrischen Teils gegen den ebenen Übergabeabschnitt des Endlosbands von dem Endlosband auf das zylindrische Teil übertragbar ist.
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Es wird also erfindungsgemäß keine zylindrische Walze, sondern ein in einer geschlossenen Bandschleife geführtes Endlosband zur schlussendlichen Übertragung des Druckbilds auf das zu bedruckende Teil verwendet. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass derjenige Bereich, in dem das Druckbild auf das jeweilige zu bedruckende zylindrische Teil übertragen wird, nicht wie bei einer Walze gekrümmt sondern eben ausgebildet werden kann. Dieser ebene, das heißt in einer nicht gekrümmten Fläche verlaufende Übergabeabschnitt wird durch das Endlosband in einem Bereich in Antriebsrichtung zwischen den Rollen des Endlosbands gebildet. Gegen diesen ebenen Übergabeabschnitt können nun die zu bedruckenden zylindrischen Teile abrollen, wobei durch dieses Abrollen das Druckbild von dem Endlosband auf das jeweilige zu bedruckende Teil übertragen wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung und im Zuge der Ausführung des erfindungsgemäßen Druckverfahrens brauchen die zu bedruckenden Teile nicht in einer Druckstation angehalten, gegen eine Druckwalze gedrückt und nach dem Bedrucken wieder beschleunigt und translatorisch abgeführt zu werden, sondern dies kann quasi in einem einzigen kontinuierlichen Prozess geschehen. Da die zu bedruckenden Teile durch Abrollen gegenüber dem in einer Ebene verlaufenden Übergabeabschnitt bedruckt werden, kann dies auch während einer kontinuierlichen translatorischen Bewegung der zu bedruckenden Teile erfolgen, solang diese im Bereich des ebenen Übergabeabschnitts rotierbar gelagert sind, damit sie gegen den Übergabeabschnitt abzurollen vermögen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass sich die Übertragung eines Druckbilds auf den Druckzwischenträger oder die Erzeugung eines Druckbilds auf dem Druckzwischenträger einfacher gestalten lässt, da die Möglichkeit besteht, die Übertragung oder Erzeugung des Druckbilds wiederum in einem ebenen Abschnitt des Endlosbands vorzunehmen.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass innerhalb des Endlosbands eine Stützeinrichtung vorgesehen ist, mittels derer das Endlosband in dem Übergabeabschnitt orthogonal zu seiner Bandebene stützbar ist (Anspruch 2). Auf diese Weise kann erreicht werden, dass das Endlosband durch das Abrollen der zu bedruckenden zylindrischen Teile nicht nach innen gedrückt wird, also seine flächenhafte Erstreckung in einer Ebene beibehält. Das Druckbild wird somit nicht verzerrt. Diese Stützeinrichtung könnte im einfachsten Fall durch einen von innen gegen das Endlosband gleitenden Gleit- oder Stützschuh realisiert werden.
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In noch weitergehender Ausbildung dieses Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dass innerhalb des Endlosbands eine Stelleinrichtung vorgesehen ist, mittels derer das Endlosband in dem Übergabeabschnitt orthogonal zu seiner Bandebene in dem Übergabeabschnitt nach außen also in Richtung auf die zu bedruckenden Teile auslenkbar ist (Anspruch 3). Diese weitere Maßnahme erlaubt es, den Übergabeabschnitt etwas in Richtung auf eine Zuführebene der zu bedruckenden Teile zu verlagern. Diese Verlagerung, Auslenkung oder Zustellung des Übergabeabschnitts kann beispielsweise im Bereich einiger weniger Millimeter, insbesondere zwischen 1–20 mm gegenüber dem nicht ausgelenkten Verlauf des Endlosbands zwischen den zwei Rollen betragen. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass bei der Zuführung der zu bedruckenden Teile eine Position vorgegeben werden kann, an der die Teile mit ihrem zylindrischen Außenumfang in Kontakt mit dem Endlosband kommen und hierdurch in eine Rotationsbewegung versetzt werden. Spätestens wenn die zu bedruckenden Teile den Bereich des ebenen Übergabeabschnitts erreicht haben, ist diese Rotationsbewegung schlupffrei gegenüber dem Endlosband. Hierfür sind die Teile rotierbar in der Zuführeinrichtung gelagert. Sie werden währenddessen vorzugsweise mit konstanter Geschwindigkeit translatorisch transportiert.
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Es erweist sich im Hinblick auf unterschiedliche Abmessungen und Größen der zu bedruckenden Teile als vorteilhaft, wenn die Stützeinrichtung oder die Stelleinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Länge des nach außen auslenkbaren Abschnitts des Endlosbands in Antriebsrichtung des Endlosbands variierbar ist (Anspruch 4). Die Stützeinrichtung oder die Stelleinrichtung verfügt hierfür vorteilhafterweise über eine Mehrzahl von wahlweise einsetzbaren Stütz- oder Gleitschuhen, die eine unterschiedliche Länge in Antriebsrichtung des Endlosbands haben. Es wäre aber auch denkbar, dass im Inneren der geschlossenen Bandschleife des Endlosbands zueinander verstellbare Rollen oder Walzen oder längenverstellbare Stützelemente für das Endlosband vorgesehen sind. Der Erzeugung einer in Antriebsrichtung des Endlosbands durchgehenden, also stoß- oder fugenfreien Stützfläche bei der Stützeinrichtung oder Stelleinrichtung wird indessen der Vorzug gegeben.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken, kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Stelleinrichtung für einen getakteten Betrieb ausgebildet ist (Anspruch 5). Dies eröffnet die Möglichkeit, bei zu bedruckenden Teilen mit verhältnismäßig großem Durchmesser, die also eine verhältnismäßig große Umfangslänge beim Abrollen haben, jedoch nur mit einem in Abrollrichtung verhältnismäßig kurzen Druckbild bedruckt werden sollen, die Nutzenkapazität, also die Anzahl der zu bedruckenden Teile pro Zeit zu erhöhen. Dies kann erfindungsgemäß dadurch geschehen, dass nach der Übertragung eines Druckbilds auf ein gegen den Übergabeabschnitt abrollendes zylindrisches Teil die Stelleinrichtung aus einer Druckstellung von dem zu bedruckenden Teil zurückbewegt wird und dann wieder in Richtung auf das nächstfolgende zu bedruckende Teil in die Druckstellung gebracht wird. Auf diese Weise können die zu bedruckenden Teile enger aufeinanderfolgend, das heißt mit größerer Nutzenkapazität zugeführt werden, und die Druckbilder können in verhältnismäßig enger Aufeinanderfolge auf dem Endlosband als Druckzwischenträger vorgesehen werden.
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Wie bereits vorausgehend kurz angedeutet, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Stützeinrichtung oder die Stelleinrichtung einen Gleitschuh umfasst, gegen den das Endlosband gleitet (Anspruch 6). Dieser Gleitschuh ist dann von innen, also gegen die nach innen weisende Oberfläche der geschlossenen Bandschleife angelegt. Er umfasst vorzugsweise eine exakt in einer Ebene liegende Stützfläche. Es kann sich aber auch als vorteilhaft erweisen, wenn der Gleitschuh eine Mehrzahl von in Transportrichtung des Endlosbands erstreckten Stützstegen aufweist, deren Stegoberfläche exakt in einer Stützebene verläuft. Dies erweist sich als vorteilhaft, da zwischen den Stegen formschlüssige Kopplungselemente hindurchgeführt werden können, die zwischen dem Endlosband und den wenigstens zwei Rollen wirken. Dessen ungeachtet ist aber auch das Gleitverhalten bei durch Zwischenräume begrenzten streifenförmigen Stützflächen des Gleitschuhs vorteilhafter.
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Es erweist sich weiter als vorteilhaft, wenn die Vorrichtung gekennzeichnet ist durch eine Zuführeinrichtung für die zu bedruckenden zylindrischen Teile und dadurch, dass die Zuführeinrichtung zumindest im Bereich des Endlosbands für eine translatorische Zuführung der zu bedruckenden Teile in einer Richtung und in einer Ebene ausgebildet ist, wobei die Teile rotierbar in der Zuführeinrichtung gelagert sind (Anspruch 7). Auf diese Weise gestaltet sich die Ausbildung der Zuführeinrichtung konstruktiv einfach, da keine getakteten Beschleunigungen und Verzögerungen der zu bedruckenden Teile und deren Werkzeughalter ausgeführt werden müssen.
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Es kann sich aber auch in einzelnen Situationen als zweckmäßig erweisen, wenn die Zuführeinrichtung zusätzlich zu einer translatorischen Zuführung eine diese überlagernde Zustell- und Rückstellbewegung in Richtung auf das Endlosband bzw. von dem Endlosband weg umfasst, wo dies aus prozesstechnischen Gründen sinnvoll erscheint.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die Zuführeinrichtung für die zu bedruckenden zylindrischen Teile so ausgebildet ist, dass sie diese Teile entgegen der Antriebsrichtung des Endlosbands in dem Übergabeabschnitt zuführt (Anspruch 8). Auf diese Weise kann eine größere Relativgeschwindigkeit zwischen dem Endlosband und den zu bedruckenden Teilen bei kleinstmöglicher Eigengeschwindigkeit des Endlosbands und der zu bedruckenden Teile erreicht werden.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Einrichtung ein Tiefdruckauftragswerk umfasst, so dass das Druckbild mittels Tiefdruck, d.h. aus einer Tiefdruckgravur heraus, auf das Endlosband übertragen wird (Anspruch 9). Weiter kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Einrichtung ein Hochdruckauftragswerk umfasst, so dass das Druckbild mittels Hochdruck auf das Endlosband übertragen wird (Anspruch 10).
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Weiter kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Einrichtung ein Tintenstrahlauftragswerk (Inkjet) umfasst, so dass das Druckbild mittels Tintenstrahlauftrag auf dem Endlosband erzeugt wird (Anspruch 11). Alle die vorgenannten Drucktechniken und entsprechenden Auftragswerke lassen sich in vorteilhafter Weise einsetzen, um bei dem Druckzwischenträger, also dem Endlosband, ein Druckbild auszubilden. Bei Einsatz eines Tintenstrahlauftragswerk erweist es sich als vorteilhaft, wenn dieses so angeordnet ist, dass das Druckbild in einem ebenen Abschnitt des Endlosbands ausgebildet wird.
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Das Endlosband kann in verschiedener Weise realisiert sein. Es umfasst typischerweise ein erstes tragendes Flachmaterial. Sofern im Zuge eines Druckvorgangs nur ein einziges Druckbild erzeugt wird, beispielsweise bei Einfarbendruck, kann es sich als ausreichend erweisen, dass das Endlosband klemmschlüssig, also durch Friktionsantrieb, bezüglich der Rollen geführt und angetrieben ist. Sofern ein absolut spiel- und schlupffreier Antrieb des Endlosbands erforderlich ist, etwa weil bei den zu bedruckenden Teilen im Zuge des Druckvorgangs mehrere Druckbilder übereinander erzeugt werden sollen, z.B. bei Mehrfarbendruck, kann es sich als vorteilhaft erweisen, dass das Endlosband ein erstes tragendes Flachmaterial umfasst und dass das Endlosband, insbesondere das erste tragende Flachmaterial des Endlosbands, in Richtung auf die Rollen vorstehende Vorsprünge aufweist, welche formschlüssig in komplementär hierzu ausgeführte Vertiefungen bei den Rollen eingreifen (Anspruch 12).
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Ungeachtet dessen wäre es denkbar, dass das Endlosband vollständig durch das erste tragende Flachmaterial gebildet ist. Demgegenüber erweist es sich aber als vorteilhaft, wenn das Endlosband ein erstes tragendes Flachmaterial umfasst und dass auf seiner äußeren Seite eine in Umfangsrichtung durchgehende oder unterbrochene elastisch nachgiebige Beschichtung des tragenden Flachmaterials für die Aufnahme des Druckbilds ausgebildet ist (Anspruch 13).
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Die Ausbildung des Endlosbands mit einer elastisch nachgiebigen Beschichtung eröffnet die Möglichkeit, die physikalischen Eigenschaften des jeweiligen Endlosbands als Druckzwischenträger optimal auf das spezifische Druckverfahren, die Druckfarbe und die Oberfläche der zu bedruckenden Teile einzustellen. Es erweist sich je nach Anwendung als vorteilhaft, wenn die nachgiebige Beschichtung eine Shore A-Härte von wenigstens 5, insbesondere von wenigstens 10, insbesondere von wenigstens 15, und von höchstens 80, insbesondere von höchstens 70, insbesondere von höchstens 60, insbesondere von höchstens 50, und weiter insbesondere von 30–50 aufweist (Anspruch 14).
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die nachgiebige Beschichtung eine Dicke von wenigstens 1 mm, insbesondere von wenigstens 3 mm, insbesondere von wenigstens 5 mm, und von höchstens 30 mm, insbesondere von höchstens 20 mm, insbesondere von höchstens 10 mm aufweist (Anspruch 15).
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Die vorerwähnte Beschichtung des Endlosbands ist je nach Anwendung in vorteilhafter Weise eine Silikonbasisbeschichtung, eine Polyurethanbasisbeschichtung, eine Polyolefinbasisbeschichtung, eine Gummi- oder Kautschukbasisbeschichtung oder eine Gelatinebasisbeschichtung (Anspruch 16). Die jeweilige Beschichtung des Endlosbands ist hierbei in vorteilhafter Weise auf die gewählte Druckfarbe abgestimmt, wobei man typischerweise Lösemittelfarben, UV-aushärtbare Farben und Wasserbasisfarben unterscheidet.
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Im Hinblick auf die Anbringung des Endlosbands und die Einstellung einer gewünschten Bandspannung erweist es sich als vorteilhaft, wenn eine Spanneinrichtung für das Endlosband vorgesehen ist, die insbesondere steuerbar und/oder regelbar ausgebildet ist (Anspruch 17). In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Spanneinrichtung für das Endlosband prozesstechnisch gekoppelt ist mit der Stelleinrichtung zum Auslenken des Endlosbands in dem Übergabeabschnitt (Anspruch 18). Auf diese Weise kann eine exakte Bandspannung auch beim getakteten Betrieb der Stelleinrichtung aufrechterhalten werden. Somit können Verzerrungen des Druckbilds vermieden werden.
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Weiterhin wird Schutz beansprucht für ein Druckverfahren mit den Merkmalen der jeweiligen Ansprüche 19–22. Es sei darauf hingewiesen, dass außerdem Schutz beansprucht wird für alle verfahrensmäßigen Maßnahmen, die vorausgehend im Zusammenhang mit der Ausbildung der Druckvorrichtung beschrieben wurden.
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Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass sich die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren gleichermaßen auch zum Bedrucken von Teilen eignen, die nicht mit exakt kreiszylindrischer Mantelfläche ausgebildet sind, sondern eine Oberfläche oder einen Oberflächenabschnitt aufweisen, die bzw. der derart gekrümmt ist, dass er zumindest abschnittsweise gegen eine ebene Fläche abrollbar ist, also auch gegen den in einer Ebene erstreckten Übergabeabschnitt des Endlosbands abrollbar ist, und dabei eine linear erstreckte geometrische Berührungslinie oder einen linear erstreckten Berührungsstreifen zu dem Endlosband beim Abrollen ausbildet. Solche Teile haben eine bezüglich nur einer Raumrichtung gekrümmte Mantelfläche. Hierunter fallen also beispielsweise Kreiszylinder oder Ovalzylinder, jedoch keine Quader oder Körper mit bezüglich zweier Raumrichtungen gekrümmten Oberflächen, wie Kugeln oder Hyperboloide.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. In der Zeichnung zeigt:
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1: eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Druckvorrichtung mit einer Zuführeinrichtung für zu bedruckende Teile;
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2: eine schematische perspektivische Darstellung eines Gleitschuhs einer Stelleinrichtung der Vorrichtung nach Anspruch 1.
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1 zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnete Vorrichtung zum indirekten Bedrucken zylindrischer Teile 4. Diese zylindrischen Teile werden mittels einer Zuführeinrichtung 6 einem Druckbereich der Vorrichtung zugeführt und von dort abgeführt. Bei der Vorrichtung 2 handelt es sich um eine Vorrichtung zum indirekten Bedrucken, das heißt ein auf ein zu bedruckendes Teil 4 zu übertragendes Druckbild wird auf einen Druckzwischenträger 8 übertragen oder auf einem Druckzwischenträger 8 erzeugt und von dort an das zu bedruckende Teil abgegeben. Dieser Druckzwischenträger 8 ist gemäß der vorliegenden Erfindung von einem Endlosband 10 gebildet, welches als geschlossene Bandschleife über beispielhaft zwei Rollen 12 endlos geführt ist. Im beispielhaft dargestellten Fall ist eine Einrichtung 14 zur Übertragung des Druckbilds auf den Druckzwischenträger 8 in Form einer Klischeewalze 16 eines Tiefdruck- oder eines Hochdruckauftragswerks vorgesehen. Es wäre indessen auch möglich, dass als Einrichtung zur Übertragung oder Erzeugung eines Druckbilds ein Tintenstrahlauftragswerk vorgesehen ist. Insbesondere ein Tintenstrahlauftragswerk wäre dann in vorteilhafter Weise so angeordnet, dass es den Druckzwischenträger 8, das heißt das Endlosband 10, in einem oberen ebenen Bereich 18 des Endlosbands 10 zwischen den Rollen 12 beaufschlagt. Dies ist beispielhaft durch Andeutung der Standardfarben CMYK eines Vierfarbdruckwerks oberhalb des ebenen Bereichs 18 des Endlosbands angedeutet. Im beispielhaft dargestellten Fall wird in Bereich der Rolle 12 ein Druckbild von der Klischeewalze 16 auf eine äußere Seite 20 des Endlosbands 10 übertragen und dann mittels des Endlosbands 10 zu einer Übergabestation transportiert. Im Bereich der Übergabestation ist innerhalb des Endlosbands 10, das heißt innerhalb der von dem Endlosband 10 gebildeten geschlossenen Bandschleife eine Stützeinrichtung 22 vorgesehen, die vorliegend als Stelleinrichtung 24 ausgebildet ist. Die Stelleinrichtung 24 umfasst einen schematisch in 2 dargestellten Gleitschuh 26. Die Stelleinrichtung 24 bzw. der Gleitschuh 26 sind orthogonal zur Ebene des Endlosbands 10 in einem Übergabeabschnitt 30 verstellbar angeordnet. Dies bedeutet, dass das Endlosband 10 in dem Übergabeabschnitt 30 in Richtung 28 auf die zu bedruckenden Teile 4 auslenkbar ist. Der Übergabeabschnitt 30 ist also in der Richtung 28 hin und her verstellbar. Es ist denkbar, dass diese Stellbewegung des Gleitschuhs 26 der Stelleinrichtung 24 einmalig für die Bedruckung einer Reihe gleichartiger Teile 4 vorgenommen wird oder dass die Stelleinrichtung 24 getaktet betrieben wird, so wie dies in der Beschreibungseinleitung erwähnt ist.
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Anhand der schematischen Darstellung des Gleitschuhs 26 in 2 erkennt man in Antriebsrichtung 32 des Endlosbands 10 erstreckte Rippen oder Stege 34, welche eine exakt ebene Oberfläche 36 ausbilden und mit dieser Oberfläche 36 von innen gegen die nach innen gewandte Seite des Endlosbands 10 gleitend anliegen. Sie umfassen vorteilhafter Weise eine Gleitbeschichtung, insbesondere auf Fluorpolymerbasis.
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Die Zuführeinrichtung 6 umfasst im beispielhaft dargestellten Fall ein endloses förderbandartiges Antriebsmittel 38, welches ebenfalls als geschlossene Bandschlaufe über Rollen 40 geführt ist und eine Vielzahl von Werkstückträgern 42 für jeweils ein zu bedruckendes zylindrisches Teil 4 aufweist. In einer Beladungsstation 44 werden die zylindrischen Teile 4 auf die Werkstückträger 42 aufgelegt und sind dort rotierend gehalten. Sie werden aufeinanderfolgend translatorisch mit konstanter Geschwindigkeit, die der Antriebsrichtung 32 des Endlosbands 10 entgegengesetzt ist, in Richtung auf den Übergabeabschnitt 30 der Druckvorrichtung 2 zugeführt. Im schematisch in 1 dargestellten Fall erkennt man, dass mittels der Stelleinrichtung 24 der Übergabeabschnitt 30 in Richtung auf die zu bedruckenden Teile 4 derart ausgelenkt ist, dass die zu bedruckenden Teile 4 in dem Übergabeabschnitt 30 die Außenseite des Endlosbands 10 berühren und hiergegen abrollen. Während dieses friktionsbedingten und schlupffreien Abrollens der zylindrischen Teile 4 gegenüber dem Endlosband 10 wird ein betreffendes Druckbild im Übergabeabschnitt 30 von dem Endlosband 10 auf die Außenseite des abrollenden Körpers 4 übertragen. Wenn die zu bedruckenden Teile 4 zuvor in Richtung des Pfeils 48 dem Übergabeabschnitt 30 zugeführt werden, so gelangen sie aufgrund der Auslenkung des Endlosbands 10 mittels der Stelleinrichtung 24 kurz vor Erreichen des Übergabeabschnitts 30 in Berührung mit dem Endlosband 10. Sobald ein jeweiliges Teil 4 das Endlosband 10 berührt, wird es gewissermaßen schlagartig in Rotation versetzt und rollt sodann schlupffrei gegen die ihm zugewandte Außenseite 20 des Endlosbands 10 ab. Wie bereits erwähnt, wird dabei das Druckbild von dem Endlosband 10 auf die Außenseite des jeweiligen Teils 4 übertragen.
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Nachdem ein jeweiliges Teil 4 den Übergabeabschnitt 30 verlassen hat und das Druckbild trägt, erfolgt die Trocknung der Druckfarbe bis ein jeweiliges Teil in einer Entnahmestation 50 von seinem Werkstückträger 42 abgenommen wird.
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Des Weiteren ist schematisch eine Spanneinrichtung 52 für das Endlosband 10 angedeutet, mittels derer die Bandspannung einstellbar. Die Spanneinrichtung kann steuerbar oder regelbar ausgebildet sein und insbesondere mit dem Betrieb der Stelleinrichtung 24 gekoppelt sein.
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Dadurch, dass die Zuführrichtung 48 der Zuführeinrichtung 6 entgegengesetzt zu der Antriebsrichtung 32 des Endlosbands 10 ist, können hohe Relativgeschwindigkeiten und damit hohe Nutzenraten realisiert werden, wobei beide Komponenten mit demgegenüber geringerer Absolutgeschwindigkeit angetrieben werden.
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Dadurch, dass als Druckzwischenträger 8 ein nachgiebiges Endlosband 10 verwendet wird, kann das Druckbild ausgehend von einem in einer Ebene erstreckten Übergabeabschnitt 30 auf hiergegen abrollende zylindrische Teile 4 übergeben werden. Eine solche Anordnung kann kompakt bauen, da keine großen Druckzylinder mit großen Durchmessern verwendet werden müssen und auch keine großen Verzögerungen und Beschleunigungen beim Andrücken und Zurückziehen der zu bedruckenden Teile und Werkstückträger gegen Zylinderwalzen und von diesen weg aufgewandt werden müssen. Bei Verwendung eines Endlosbands als Druckzwischenträger und zur schlussendlichen Übergabe des Druckbilds auf die zu bedruckenden Teile lassen sich eine Vielzahl von vorteilhaften Druckverfahren und Bilderzeugungsverfahren, insbesondere die Tintenstrahldrucktechnik (Inkjet) einsetzen. Es ist auch denkbar und vorteilhaft, dass mehrere vorstehend beschriebene Druckvorrichtungen gewissermaßen in Reihe hintereinander betrieben werden.