DE102015200202A1 - Verfahren zur Steuerung einer Kupplung eines Fahrzeuges - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Kupplung eines Fahrzeuges, bei welchem eine nicht sicher selbsthaltende Kupplungsaktorik (12) eine aufzudrückende Kupplung (2) ansteuert. Bei einem Verfahren, bei welchem gefährliche Fahrsituationen in einem Segelbetrieb unterbunden werden können, wird eine aktuelle oder zu erwartende Drehzahldifferenz der Kupplung (2) mit einem gangabhängigen Drehzahldifferenzschwellwert verglichen, wobei bei einer Überschreitung des Drehzahldifferenzschwellwertes durch die aktuelle oder zu erwartende Drehzahldifferenz der Kupplung (2) ein Segelbetrieb des Fahrzeuges verhindert oder abgebrochen wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Kupplung eines Fahrzeuges, bei welchem eine nicht sicher selbsthaltende Kupplungsaktorik eine aufzudrückende Kupplung ansteuert.
- Aus der
WO 2007/054051 A2 - Neben dieser aktiven Selbsthaltung der Kupplung ist auch eine passive Selbsthaltung bekannt, welche durch einen konstruktiv festgelegten Wirkungsgrad des elektromotorischen Kupplungsaktors erreicht wird. Allerdings kann eine Selbsthaltung durch den mechanischen Wirkungsgrad unter Vibration des Kraftfahrzeuges nicht immer sichergestellt werden.
- Aus der
WO 2014/094758 A1 - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung einer Kupplung eines Fahrzeuges anzugeben, bei welchem trotz Verwendung einer nicht sicher selbsthaltenden Kupplungsaktorik im Fahrzeugzustand Segeln Gefahrensituationen sicher unterbunden werden.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine aktuelle oder zu erwartende Drehzahldifferenz der Kupplung mit einem gangabhängigen Drehzahldifferenzschwellwert verglichen wird, wobei bei einer Überschreitung des Drehzahldifferenzschwellwertes durch die aktuelle oder zu erwartende Drehzahldifferenz der Kupplung ein Segelbetrieb des Fahrzeuges verhindert oder abgebrochen wird. Somit ist ein Segelbetrieb nur dann erlaubt, wenn es beim ungewollten Schließen der Kupplung nicht zu gefährlichen Fahrzuständen infolge eines Radhaftungsabrisses kommen kann. Die Unterbindung des Segelbetriebes ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn durch den Fahrer die Gangwahl des Fahrzeuges verändert wird.
- Vorteilhafterweise wird bei Vorliegen einer Bedingung zur Einleitung des Segelbetriebes die zu erwartende Drehzahldifferenz der Kupplung bestimmt und mit dem gangabhängigen Drehzahldifferenzschwellwert verglichen, wobei der Segelbetrieb nicht begonnen wird, wenn die zu erwartende Drehzahldifferenz den Drehzahldifferenzschwellwert überschreitet. Dazu werden die auf die Antriebsräder übertragenen Momente klein gehalten, so dass ein Radabriss zuverlässig verhindert wird.
- In einer Alternative wird ein laufender Segelbetrieb des Fahrzeuges abgebrochen, wenn die aktuelle Drehzahldifferenz den Drehzahldifferenzschwellwert überschreitet. Auch hierdurch werden gefährliche Situationen während des Fahrbetriebes des Fahrzeuges verhindert.
- In einer Ausgestaltung wird zum Abbrechen des Segelbetriebes die Kupplung kontrolliert langsam geschlossen. Dadurch wird beim Schließen der Kupplung nur eine begrenzte Momentenrate übertragen, so dass der maximal erlaubte gangabhängige Drehzahldifferenzschwellwert nur in den kleinsten Gängen oder gar nicht erreicht werden kann. Das Fahren in kleinen Gängen impliziert eine langsame Geschwindigkeit, wodurch die Gefahr von kritischen Situationen weiter reduziert wird.
- In einer Variante wird der Drehzahldifferenzschwellwert aus einer Schließgeschwindigkeit der Kupplung und einer Differenzdrehzahl der Kupplung zu Beginn des Schließvorganges der Kupplung in Abhängigkeit des Ganges ermittelt. Da die Schließgeschwindigkeit und die Differenzdrehzahl zu Beginn des Vorganges ein Schleppmoment an der Kupplung charakterisieren, lassen sich somit Rückschlüsse auf das Verzögerungsmoment der Antriebsräder des Fahrzeuges herstellen, woraus der Radhaftungsabriss unterbunden wird.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon soll anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.
- Es zeigt:
-
1 : eine schematische Darstellung eines Antriebsstranges eines Fahrzeuges. - In
1 ist eine schematische Darstellung eines Antriebsstranges eines Fahrzeuges dargestellt. Der Antriebsstrang umfasst einen Verbrennungsmotor1 , dessen Antriebswelle mit einer Kupplung2 verbunden ist. Über eine Getriebeeingangswelle3 ist die Kupplung2 mit einem Schaltgetriebe4 gekoppelt, dessen Getriebeausgangswelle5 auf die Antriebsräder6 führt. Das Schaltgetriebe4 wird durch ein Handschaltmodul7 in Form eines Wählhebels betätigt, an welchem ein Gangwahlsensor8 befestigt ist, der mit einem Kupplungssteuergerät9 verbunden ist. An das Kupplungssteuergerät9 ist weiterhin ein Motordrehzahlsensor10 angeschlossen, welcher die Drehzahl des Verbrennungsmotors1 detektiert. Die Kupplung2 wird von einem Ausrücksystem11 betätigt, welches von einem nicht selbsthaltenden Kupplungsaktor12 betrieben wird, welcher das Kupplungssteuergerät9 umfasst. Darüber hinaus wird die Drehzahl der Getriebeeingangswelle3 mittels eines Getriebeeingangswellen-Drehzahlsensors13 sensiert. - Befindet sich das Fahrzeug im Segelbetrieb, so rollt das Fahrzeug während der Verbrennungsmotor
1 durch die Kupplung2 vom Antriebsstrang getrennt ist, um Kraftstoff einzusparen. In einer Ausführungsform kann während des Segelbetriebes des Fahrzeuges der Verbrennungsmotor1 auch abgeschaltet sein. - Verändert nun während des Segelbetriebes des Fahrzeuges der Fahrer den Gang durch Betätigung des Handschaltmoduls
7 , so wird eine Drehzahldifferenz, die sich an der Kupplung2 zwischen der Antriebswelle14 des Verbrennungsmotors1 und der Getriebeeingangswelle3 einstellt, erhöht. Eine Erhöhung der Drehzahldifferenz erfolgt auch, wenn das Fahrzeug beim Bergabrollen beschleunigt wird. - Da das Fahrzeug eine nicht sicher selbsthaltende Kupplungsaktorik
12 aufweist, wird die Drehzahldifferenz an der Kupplung2 durch das Kupplungssteuergerät9 überwacht. In dem Kupplungssteuergerät9 ist ein Drehzahldifferenzschwellwert abgelegt, welcher gangabhängig bestimmt und errechnet wird. Dabei wird dieser gangabhängige Drehzahldifferenzschwellwert aus der Schließgeschwindigkeit der Kupplung2 und einer Differenzdrehzahl zu Beginn des Schließens der Kupplung2 bei jeweils eingelegtem Gang ermittelt. Es wird davon ausgegangen, dass oberhalb des jeweils gangabhängigen Drehzahldifferenzschwellwertes ein unbeabsichtigtes schnelles Schließen der Kupplung2 zu kritischen Fahrsituationen infolge eines Radhaftungsabrisses führen kann. Aus diesem Grund wird während des Segelbetriebes die Drehzahldifferenz zwischen der Antriebswelle14 des Verbrennungsmotors1 und der Getriebeeingangswelle3 bestimmt und mit dem jeweiligen gangabhängigen Drehzahldifferenzschwellwert verglichen. Überschreitet die aktuelle Drehzahldifferenz den gangabhängigen Drehzahldifferenzschwellwert oder besteht die Gefahr, dass dieser demnächst überschritten wird, so wird die Kupplung2 kontrolliert langsam geschlossen, so dass das Starten oder Beschleunigen des Verbrennungsmotors1 keine zu hohen Momente auf die Antriebsräder6 erzeugt und gefährliche Situationen unterbunden werden. Somit wird der Segelvorgang abgebrochen. - Alternativ dazu wird schon bei Vorliegen einer Bedingung zur Einleitung des Segelbetriebes geprüft, ob die aktuelle Drehzahldifferenz an der Kupplung
2 den gangabhängigen Drehzahldifferenzschwellwert überschreitet. Ist dies der Fall, so wird das Segeln nicht begonnen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verbrennungsmotor
- 2
- Kupplung
- 3
- Getriebeeingangswelle
- 4
- Schaltgetriebe
- 5
- Getriebeausgangswelle
- 6
- Antriebsräder
- 7
- Handschaltmodul
- 8
- Gangwahlsensor
- 9
- Kupplungssteuergerät
- 10
- Motordrehzahlsensor
- 11
- Ausrücksystem
- 12
- Kupplungsaktor
- 13
- Getriebeeingangswellen-Drehzahlsensor
- 14
- Antriebswelle
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2007/054051 A2 [0002]
- WO 2014/094758 A1 [0004]
Claims (5)
- Verfahren zur Steuerung einer Kupplung eines Fahrzeuges, bei welchem eine nicht sicher selbsthaltende Kupplungsaktorik (
12 ) eine aufzudrückende Kupplung (2 ) ansteuert, dadurch gekennzeichnet, dass eine aktuelle oder zu erwartende Drehzahldifferenz der Kupplung (2 ) mit einem gangabhängigen Drehzahldifferenzschwellwert verglichen wird, wobei bei einer Überschreitung des Drehzahldifferenzschwellwertes durch die aktuelle oder zu erwartende Drehzahldifferenz der Kupplung (2 ) ein Segelbetrieb des Fahrzeuges verhindert oder abgebrochen wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen einer Bedingung zur Einleitung des Segelbetriebes die zu erwartende Drehzahldifferenz der Kupplung (
2 ) bestimmt und mit dem gangabhängigen Drehzahldifferenzschwellwert verglichen wird, wobei der Segelbetrieb nicht begonnen wird, wenn die zu erwartende Drehzahldifferenz den Drehzahldifferenzschwellwert überschreitet. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Segelbetrieb des Fahrzeuges abgebrochen wird, wenn die aktuelle Drehzahldifferenz den Drehzahldifferenzschwellwert überschreitet.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abbrechen des Segelbetriebes die Kupplung (
2 ) kontrolliert langsam geschlossen wird. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehzahldifferenzschwellwert aus einer Schließgeschwindigkeit der Kupplung (
2 ) und einer Differenzdrehzahl der Kupplung (2 ) zu Beginn des Schließvorganges der Kupplung (2 ) in Abhängigkeit des Ganges ermittelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102015200202.0A DE102015200202A1 (de) | 2015-01-09 | 2015-01-09 | Verfahren zur Steuerung einer Kupplung eines Fahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE102015200202.0A DE102015200202A1 (de) | 2015-01-09 | 2015-01-09 | Verfahren zur Steuerung einer Kupplung eines Fahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102015200202A1 true DE102015200202A1 (de) | 2016-07-14 |
Family
ID=56233349
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102015200202.0A Withdrawn DE102015200202A1 (de) | 2015-01-09 | 2015-01-09 | Verfahren zur Steuerung einer Kupplung eines Fahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102015200202A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102019214517A1 (de) * | 2019-09-24 | 2021-03-25 | Zf Friedrichshafen Ag | Getriebevorrichtung für ein Kraftfahrzeug |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007054051A2 (de) | 2005-11-11 | 2007-05-18 | Luk Lamellen Und Kupplungsbau Beteiligungs Kg | Verfahren zum ermitteln einer motorspannungsgrenze eines kupplungsstellmotors |
WO2014094758A1 (de) | 2012-12-19 | 2014-06-26 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Kupplungssteuerung |
-
2015
- 2015-01-09 DE DE102015200202.0A patent/DE102015200202A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007054051A2 (de) | 2005-11-11 | 2007-05-18 | Luk Lamellen Und Kupplungsbau Beteiligungs Kg | Verfahren zum ermitteln einer motorspannungsgrenze eines kupplungsstellmotors |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R083 | Amendment of/additions to inventor(s) | ||
R005 | Application deemed withdrawn due to failure to request examination |