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Einleitung
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Die Erfindung betrifft das Gebiet von Laufradachsen für Zweiräder. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Laufradachse für ein Zweirad, die als Steckachse ausgebildet ist und einen Schnellspannmechanismus aufweist.
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Stand der Technik und Nachteile
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Laufräder für Zwei- wie beispielsweise Fahr- oder Motorräder bestehen typischerweise aus einem auf einer Felge aufgezogenen Reifen, und einer im Zentrum des Laufrades angeordneten Nabe. Felge und Nabe sind mittels Speichen oder Scheiben miteinander verbunden. Die Nabe ihrerseits umfasst einen Nabenkörper, an dessen Außenseite die Speichen oder Scheiben befestigt sind, und eine innenliegende Achse, um welche sich der zumeist kugelgelagerte Nabenkörper frei drehen kann. Die Achse wird mit dem Zweirad verbunden, indem ihre beiden Enden, zwischen denen der Nabenkörper sitzt, an den Ausfallenden der Gabel oder des Hinterbaus befestigt werden. Somit ist ein Teil des Laufrades (die Achse) fest mit dem Rahmen verbunden, während ein anderer Teil (Nabenkörper mit Felge) rotieren kann.
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Zur Befestigung der Nabe zwischen den Ausfallenden sind unterschiedliche Konstruktionen bekannt.
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Einfache Lösungen haben eine durch die Nabe verlaufende Vollachse mit Gewinden an beiden Enden. Die Vollachse weist ferner angedrehte oder durch Kontermuttern bereitgestellte Absätze auf, welche an den Innenseiten der Ausfallenden anliegen. Durch Anziehen von Außenmuttern werden die Ausfallenden zwischen Außenmutter und jeweiligem Absatz geklemmt, so dass die gewünschte Befestigung erreicht wird. Nachteilig an diesen Lösungen ist das oft hohe Gewicht, verbunden mit dem zum Lösen mit einem Werkzeug benötigten Zeitaufwand. Durch Verwendung von Flügelmuttern kann zwar auf das Mitführen von Werkzeug auf Fahrten verzichtet werden, allerdings ist das Verletzungsrisiko dann höher, da die Flügelmuttern seitlich aus dem Achsbereich herausragen.
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Um die Zeit zum Befestigen bzw. Lösen der Nabe zu verkürzen, sind aus dem Stand der Technik so genannte Schnellspannsysteme bekannt. Diese weisen als Hauptkomponenten eine zumeist recht dünne Spannachse auf, an deren ersten Ende ein Spannhebel mit Exzenter befestigt ist. Am Exzenter liegt nabenseitig eine Druckscheibe an, welche eine erste, zum Ausfallende weisende Klemmfläche bereitstellt. Am zweiten Ende ist ein Gewinde vorhanden, auf welches ein Gegenstück aufschraubbar ist. Das Gegenstück stellt eine zweite Klemmfläche bereit, welche entgegen der ersten Klemmfläche gerichtet ist. Durch Umlegen des Spannhebels wird die Druckscheibe in Richtung des zweiten Endes geschoben. Die beiden Klemmflächen nähern sich einander an. Da sie an den Außenseiten der Ausfallenden anliegen, und zwischen den Ausfallenden eine festliegende Hohlachse der Nabe, durch welche die Spannachse durchführbar ist, angeordnet ist, wird die Hohlachse zwischen den Innenseiten der Ausfallenden geklemmt. Zum Lösen wird umgekehrt verfahren. Zur Entnahme der Nabe weisen die Ausfallenden zumeist nach unten weisende schlitzartige Aussparungen auf, so dass die Spannachse in der Hohlachse verbleiben kann, wenn das Laufrad entfernt wird. Andernfalls (bei Bohrungen in den Ausfallenden) muss die Spannachse nach Lösen des Gegenstücks aus der Hohlachse gezogen werden.
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In Fällen, in welchen die Stabilität der Gabel bzw. des Hinterbaus besonders hoch sein soll, beispielsweise im Falle der Verwendung von Federgabeln bzw. Hinterbaufederungen, werden besagte Bohrungen gegenüber schlitzartigen Aussparungen bevorzugt. Die dann Steckachsen genannten Achsen werden durch die Öffnung im ersten Ausfallende, die Hohlachse der Nabe, und schließlich die Öffnung des zweiten Ausfallendes gesteckt. Schließlich muss eine Fixierung erfolgen. Dies geschieht im einfachsten Fall durch Aufschrauben eines Gegenstücks am zweiten Ende der Achse, oder durch Vorsehen eines Gewindes in der Bohrung des zweiten Ausfallendes, in welche die Steckachse mit ihrem zweiten Ende einschraubbar ist. Dieses Vorgehen ist jedoch zeitraubend und daher insbesondere im Rennbereich, wo möglichst kurze Wechselzeiten höchst wünschenswert sind, von Nachteil.
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Daher sind auch für besagte Steckachsen Schnellspannsysteme bekannt, welche ein werkzeugloses und zügiges Befestigen und Lösen bzw. Befestigen des Laufrades ermöglichen sollen.
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In der Druckschrift
GB 2 414 971 A ist ein Schnellspannsystem offenbart, welches einen Verriegelungsmechanismus an seinem zweiten Ende nach Art eines Bajonettverschlusses aufweist. Durch Rotieren der Steckachse um ihre Längsachse, beispielsweise um 90 Grad, wird das zweite Ende im Gegenstück verriegelt; durch entgegengesetzte Rotation wird es wieder entriegelt. Eine vergleichbare Konstruktion ist in der Druckschrift
AU 2014271226 A1 offenbart. Verschmutzt jedoch die Öffnung im Gegenstück, was insbesondere bei Mountainbikes der Fall sein kann, kann die Funktionsfähigkeit des Verriegelungsmechanismus eingeschränkt sein. Zudem erfordert die Konstruktion eines Bajonettverschlusses, dass Achse und Gegenstück in einer ganz bestimmten Position zueinander geführt werden, damit ein Einrasten ermöglicht ist. Diese Position wird meist durch Probieren herausgefunden, was zeitraubend ist. Marker, die das Finden der korrekten Position vorgeben, können leicht verschmutzt und somit schlecht erkennbar werden.
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Eine andere Lösung wird in der Druckschrift
WO 2009/153 038 A1 vorgeschlagen. Hier benötigt die Steckachse kein Gegenstück, sondern beinhaltet selber alle für die Funktion relevanten Komponenten. An ihrem zweiten Ende ist ein mehrfach geschlitzter Bereich angeordnet, welcher durch axiale Zugbeanspruchung aufweitbar ist. Die Zugkräfte werden im Wege des Umlegens des Spannhebels über eine durch die Hohlachse geführte Zugachse bereitgestellt. Im aufgeweiteten Zustand passt das zweite Ende nicht mehr durch die Öffnung des entsprechenden Ausfallendes, so dass ein Klemmen der Hohlachse zwischen den Innenseiten der Ausfallenden ermöglicht wird. Der aufweitbare Bereich kann auch an beiden Enden der Steckachse vorhanden sein, wie in der Druckschrift
US 2005/0 110 335 A1 gezeigt.
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Eine vergleichbare, ebenfalls einteilige Lösung schlägt die Druckschrift
US 2009/0 140 571 A1 vor. Auch hier ist ein kranzartiger Bereich vorhanden, der im Grundzustand über den Durchmesser der Steckachse herausragt und so nicht aus dem zweiten Ausfallende herausgezogen werden kann, sondern die zweite Anpressfläche bereitstellt. Durch Zusammendrücken mittels einer Endhülse wird dieser Bereich in seinem Durchmesser auf den Durchmesser der Steckachse verkleinert, so dass dann ein Herausziehen aus den Ausfallenden und der Hohlachse der Nabe ermöglicht ist. Hierbei ist es nötig, dass der Innendurchmesser der Öffnungen der Ausfallenden wie auch der Hohlachse der Nabe in etwa gleich bleibt. Würde sich dieser vergrößern, würde der kranzartige Bereich wieder auffächern, denn ein Zusammendrücken ist nicht mehr möglich, sobald der Bereich und somit die Endhülse von außen nicht mehr zugänglich sind. Um dieses Problem zu umgehen, kann die Hülse im zusammengedrückten Zustand mittels Rotation fixiert werden; der kranzartige Bereich behält dann den verjüngten Durchmesser. Das Einstellen des korrekten, zu einer Fixierung führende Rotationswinkels benötigt jedoch gewisses Fingerspitzengefühl. Zudem ist die zur Fixierung verwendete Mechanik empfindlich gegen Verschmutzung. Auch ist der Aufbau verhältnismäßig kompliziert.
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Desweiteren zeigen die Druckschriften
DE 512 198 A und
WO 2008/145 497 A1 weitere Steckachsensysteme.
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Aufgabe der Erfindung und Lösung
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Schnellspannsystem für Steckachsen bereitzustellen, welches leicht und sicher zu bedienen ist. Es soll außerdem unempfindlich gegen Verschmutzung und möglichst einfach aufgebaut sein.
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Die Aufgabe wird durch ein Schnellspannsystem gemäß dem Hauptanspruch gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung, sowie den Figuren zu entnehmen.
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Beschreibung
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Das Schnellspannsystem dient dem Befestigen der Nabe eines Laufrads zwischen den Ausfallenden der Gabel oder des Hinterbaus eines Zweirades. Es ist klar, dass die Erfindung auch für Fahrzeuge wie z.B. Liege-, Lasten- oder Behindertenräder, die mehr als zwei Räder aufweisen können, einsetzbar ist.
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Das Schnellspannsystem umfasst zunächst eine Spannachse. Die Spannachse ist dazu geeignet, Zugkräfte aufzunehmen, die zwischen ihren beiden Enden eingeleitet werden. Sie ist außerdem vorzugsweise dazu geeignet, zumindest in geringem Maße auch Druckkräfte aufzunehmen, da sie andernfalls nur schwer in die entsprechenden Öffnungen der Ausfallenden und die Hohlachse der Nabe einschiebbar wäre.
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An einem ersten Ende der Spannachse ist eine „Vorrichtung zum Aufbringen von axialen Druckkräften“ angeordnet. Diese Vorrichtung hat demnach die Funktion, Druckkräfte bereitzustellen, welche zum Klemmen der Nabe benötigt werden. Typischerweise ist diese Vorrichtung ein Hebel mit Exzenter. Alternativ kann die Vorrichtung auch als Schraubteil ausgestaltet oder bajonett-artig mit der Spannachse verbindbar sein. Dann wird der Spannvorgang nicht durch Umlegen eines Hebels, sondern durch Drehen des Schraubteils durchgeführt. Wesentlich ist lediglich, dass mittels der Vorrichtung besagte Druckkräfte bereitgestellt werden können. Typischerweise resultieren diese aus einer axialen Verschiebung einer zum Ausfallende hin weisenden Außenseite der Vorrichtung.
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Diese Außenseite wird vorliegend als „erste Klemmfläche“ bezeichnet. Die erste Klemmfläche kann beispielsweise Teil des vorstehend genannten Exzenters sein. Sie kann aber auch die zum Ausfallende hin weisende Seite einer Druckscheibe sein. Vorzugsweise besteht eine solche Druckscheibe dann aus einem Material, auf welchem der ggf. vorhandene Exzenter gut gleiten kann, und ist an die Form des Exzenters angepasst. Auf der anderen Seite ist die Druckscheibe typischerweise plan oder konisch zulaufend, wobei die Oberfläche glatt oder beispielsweise geriffelt sein kann.
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Es ist klar, dass es eine korrespondierende zweite Klemmfläche geben muss, die die Zugkräfte, die auf die Spannachse im Betriebszustand wirken, aufnehmen kann, und so Druckkräfte auf das zweite Ausfallende ausübt. Diese zweite Klemmfläche wird durch eine in die Spannachse integrierte Komponente bereitgestellt. Durch Betätigen der Vorrichtung zum Aufbringen von axialen Druckkräften wird der Abstand zwischen den beiden einander gegenüber liegenden Klemmflächen verringert. Zwischen den Klemmflächen sind die Ausfallenden (oder Abstützflächen derselben) angeordnet. So können Klemmkräfte auf die Ausfallenden ausgeübt werden.
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Am zweiten Ende der Spannachse ist ein gegen axiale Bewegung sperrender „Verriegelungsmechanismus“ angeordnet. Dieser Verriegelungsmechanismus stellt auch die zweite Klemmfläche bereit. Der Verriegelungsmechanismus hat die Aufgabe, einen mechanischen, zumindest Zugkräfte aufnehmenden Zusammenhalt mit einem weiteren Teil herstellen zu können.
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Dieses weitere Teil wird vorliegend als „Gegenstück“ bezeichnet. Es kann als vollständig separates Teil ausgestaltet sein, oder in den Bereich der Öffnung des Ausfallendes eingepasst, oder auch dort integriert sein. Anders ausgedrückt, das Gegenstück kann, muss aber nicht als separater, vom Ausfallende getrennter Körper vorliegen.
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Erfindungsgemäß sind Gegenstück und zweites Ende mittels axialen Auf- oder Ein-Steckens (und nicht Schraubens) lösbar miteinander verbindbar. Das bedeutet, dass es sich vorliegend um eine Steckverbindung, und nicht um eine aus dem Stand der Technik bekannte Schraub- oder Bajonettverbindung handelt. Eine Steckverbindung hat unter anderem den Vorteil, dass sie deutlich schneller hergestellt und auch wieder gelöst werden kann. Zudem ist sie leicht dergestalt konstruierbar, dass sie wenig empfindlich gegen Verschmutzung ist.
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„Lösbar“ bedeutet vorliegend, dass die Verbindung im normalen Betrieb und vorzugsweise ohne Werkzeug geöffnet und geschlossen werden kann. Demgemäß ist „lösbar“ von „demontierbar“ zu unterscheiden; eine lediglich „demontierbare“ Verbindung ist im normalen Betrieb immer geschlossen (verbunden), und wird typischerweise nur bei der Erstmontage oder zu Wartungszwecken gelöst. Dazu ist typischerweise auch Werkzeug nötig. Dieses „Lösen“ durch Demontage dient dann auch nicht dem vereinfachten Herausnehmen eines Laufrads.
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Erfindungsgemäß umfasst das Gegenstück auch einen Entriegelungsmechanismus, mit welchem der Verriegelungsmechanismus entriegelbar ist, so dass Gegenstück und zweites Ende voneinander gelöst werden. Anders ausgedrückt, mittels Betätigung des Entriegelungsmechanismus können zweites Ende und Gegenstück voneinander getrennt werden. Zum Verbinden der beiden Komponenten werden sie hingegen einfach ineinander gesteckt. Ein Betätigen des Entriegelungsmechanismus ist hierzu nicht nötig.
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Eine derartige Konstruktion bietet eine sehr schnelle und einfache Montage eines Laufrades in der Gabel oder dem Hinterbau eines Zweirades. Die Nabe wird zwischen den Innenseiten der Ausfallenden positioniert. Die Vorrichtung zum Aufbringen von axialen Druckkräften (typischerweise ein Spannhebel) wird geöffnet, die Spannachse wird durch die Öffnung des ersten Ausfallendes, die Hohlachse der Nabe, und die Öffnung des zweiten Ausfallendes gesteckt. Im oder hinter dem zweiten Ausfallende ist das Gegenstück mit dem Verriegelungsmechanismus platziert. Durch Ein- oder Aufstecken wird die Spannachse mit ihrem zweiten Ende im Gegenstück verankert; ein Rotieren oder wie auch immer geartetes Positionieren der Achse ist nicht nötig. Durch Betätigen der Vorrichtung zum Aufbringen von axialen Druckkräften werden auf die erste Klemmfläche Druckkräfte ausgeübt, welche sich als Zugkräfte durch die Spannachse fortpflanzen und schließlich über die zweite Klemmfläche in das zweite Ausfallende abgeleitet werden, da sich diese unmittelbar oder indirekt am zweiten Ausfallende abstützt. Die auf die beiden Außenseiten der Ausfallenden wirkenden Druckkräfte drücken diese zusammen; zwischen den Innenseiten der Ausfallenden ist die Hohlachse der Nabe angeordnet. Somit entsteht ein geschlossener Kraftfluss. Die Nabe wird somit geklemmt, das Laufrad ist befestigt.
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Im umgekehrten Fall, also beim Lösen des Laufrades, wird zunächst die Vorrichtung zum Aufbringen von axialen Druckkräften gelöst. Somit steht die Spannachse nicht mehr unter Zug, die Klemmflächen sind entlastet. Durch Betätigen des Entriegelungsmechanismus im Gegenstück wird die mechanische Verbindung zwischen Gegenstück und Spannachse gelöst. Die Spannachse kann nun einfach aus dem zweiten Ausfallende, der Hohlachse und schließlich dem ersten Ausfallende herausgezogen werden. Die Nabe ist dann leicht aus der Gabel bzw. dem Hinterbau entnehmbar.
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Somit ist ein Schnellspannsystem bereitgestellt, welches leicht und sicher zu bedienen ist, da die zu seiner Verwendung benötigten Schritte einfach durchzuführen sind und ohne umständliches Positionieren der Komponenten zueinander auskommen.
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Es ist außerdem unempfindlich gegen Verschmutzung, da es einfach aufgebaut sein kann, was zudem Herstell- und Montagekosten einerseits und Gewicht andererseits zu reduzieren hilft.
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Figurenbeschreibung
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen unter Zuhilfenahme der Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine Explosionsansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schnellspannsystems;
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2 einen Zusammenbau der in 1 gezeigten Ausführungsform als Längsschnitt;
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3 Teile des Gegenstücks aus der 1;
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4 eine Schnittansicht des Gegenstücks;
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5 eine Detailansicht eines Schnittes durch eine Ausführungsform des zweiten Endes;
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6 eine Detailansicht eines Schnittes durch eine weitere Ausführungsform des zweiten Endes mit Gegenstück;
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7 eine Detailansicht eines Schnittes durch eine weitere Ausführungsform des zweiten Endes;
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8 eine Detailansicht eines Schnittes durch eine weitere Ausführungsform des zweiten Endes mit Gegenstück.
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In der 1 ist eine Explosionsansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schnellspannsystems dargestellt. Links im Bild ist das erste Ende 2, rechts das zweite Ende 5 zu sehen. Am ersten Ende 2 ist die Vorrichtung zum Aufbringen von axialen Druckkräften 3 angeordnet, die vorliegend als Spannhebel mit Exzenter und separater Druckscheibe ausgeführt ist. Über eine Zugstange 10 ist die Vorrichtung 3 mit dem Mittelteil 11 der Spannachse 1 verbunden. Selbstverständlich kann die Vorrichtung 3 auch unmittelbar am Mittelteil 11 angebracht sein. Am zweiten Ende 5, rechts im Bild, ist der Verriegelungsmechanismus 6 angeordnet.
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Besonders bevorzugt umfasst der Verriegelungsmechanismus Sperrklinken. Vorliegend sind dies die Sperrklinken 6A, 6B. Die in Richtung der ersten Klemmfläche 4 weisenden Kanten bilden die (vorliegend somit zweiteilige) zweite Klemmfläche 7. Diese Kanten ragen im Betriebszustand (Achse verriegelt) seitlich über den Durchmesser D des zweiten Endes 5 hinaus (vgl. auch nächste Figur). Sie stützen sich an einem Absatz 8B ab, welcher in dem Gegenstück 8 vorhanden ist.
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In 2 ist der Zusammenbau der Ausführungsform gemäß 1 in einer Schnittansicht dargestellt, mit einem anders geformten, aber identisch funktionierenden Spannhebel. Gut erkennbar ist das hohl ausgeführte Mittelteil 11 der Spannachse 1. Außerdem erkennbar sind die ausgeklappten Sperrklinken 6A, 6B, welche sich am Absatz 8B des Gegenstücks 8 abstützen.
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Die 3 zeigt Teile des Gegenstücks 8 als Detail der in 1 dargestellten Ausführungsform. Die gezeigte, optionale Schraube dient als Sicherung des Gegenstücks 8 im Ausfallende (nicht dargestellt).
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In der 5 ist eine Detailansicht eines Schnittes durch eine weitere Ausführungsform des zweiten Endes 5 gezeigt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Schraffuren weggelassen. Diese Ausführungsform des Verriegelungsmechanismus 6 zeichnet sich durch eine besonders einfache Konstruktion aus. Die beiden Sperrklinken 6A, 6B sind über gemeinsame Stege (nur ein Steg 6C sichtbar, der andere liegt vor der Blattebene) miteinander verbunden und vorzugsweise einteilig hergestellt. Somit ist der Einbau der Sperrklinken 6A, 6B besonders einfach. Diese werden auf einen Bolzen 6D mit Innensechskant gesteckt, der dann bis zu einem Absatz 6E in das zweite Ende 5 des Mittelteils 11 geschraubt wird. Die Sperrklinken 6A, 6B sind so gefertigt, dass sie im unbelasteten Zustand ausgeklappt sind. Die Aussparung 5A am zweiten Ende 5 (nur eine Aussparung mit Bezugszeichen) ist so bemessen, dass die Außenseiten der Sperrklinken 6A, 6B im eingeklappten Zustand vollständig und bündig mit der Mantelfläche des zweiten Endes 5 abschließen. Sie überragen den Durchmesser D nicht.
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Wie in den bisherigen Ausführungsformen dargestellt, ist es bevorzugt, dass die Sperrklinken 6A, 6B seitlich aus dem zweiten Ende 5 herausfedern und in Richtung der ersten Klemmfläche 4 wirken.
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Eine solche Ausführungsform ist beispielsweise in der 6 gezeigt. Nach dieser Ausführungsform sind die Sperrklinken 6A, 6B (nur eine dargestellt) integriert mit dem zweiten Ende 5 gefertigt. Um eine ausreichende Flexibilität zu erreichen, kann, wie gezeigt, ein zusätzlicher radialer Schlitz (Einstich, ohne Bezugszeichen) vorgesehen sein. Auch die Aussparung 5A am zweiten Ende 5 ist unmittelbar in dieses eingebracht.
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Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt in der kleinstmöglichen Anzahl der Einzelteile für den Verriegelungsmechanismus 6.
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Nach der u.a. in 1 gezeigten Ausführungsform können die Sperrklinken 6A, 6B hingegen mehrteilig und schwenkbar im zweiten Ende 5 gelagert sein.
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Nach der in 5 gezeigten Ausführungsform sind sie als zusammenhängendes Bauteil gefertigt.
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Die Sperrklinken 6A, 6B können mittels integrierter Federn (5, 6), mittels Elastomeren 6F (1, 2), oder mittels eingesetzten Federblättern 6G (7) in der ausgeklappten Lage gehalten werden.
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Nach einer Ausführungsform weist das Gegenstück 8 einen Hohlraum 8A auf, in welchem das zweite Ende 5 mit den ausgefahrenen Sperrklinken 6A, 6B aufnehmbar ist, und welcher eine Verjüngung aufweist, die einen Absatz 8B bereitstellt, mit welchem die ausgefahrenen Sperrklinken 6A, 6B sperrend zusammenwirken. Ein solches Gegenstück 8 ist in der 3 und 4 gezeigt. Es „übergreift“ das zweite Ende 5, wird demnach auf dieses „aufgesteckt“.
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Ein solches Gegenstück 5 ist auch für die in den 5, 6 und 7 gezeigten zweiten Enden 5 bzw. Verriegelungsmechanismen 6 verwendbar.
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Nach einer anderen Ausführungsform sind die Sperrklinken 6A, 6B in einem Ausfallende angeordnet, und besonders bevorzugt in radialer Richtung bewegbar. Eine solche Ausführungsform ist in 8 gezeigt.
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Das Gegenstück 8 ist nach dieser Ausführungsform kein separater Körper, sondern (jedenfalls teilweise) in das Ausfallende integriert. Der hier gezeigte Entriegelungsmechanismus 9 weist ein nach links im Bild weisendes Ende auf; dieses interagiert mit Schrägen der Sperrklinken 6A, 6B, so dass diese bei axialer Bewegung des Entriegelungsmechanismus 9 in eine Entriegelungsposition gebracht werden können (dargestellt ist die Verriegelungsposition). Die zweite Klemmfläche 7 befindet sich am zweiten Ende 5 der Spannachse 1, das somit Teil des Verriegelungsmechanismus 6 ist, und interagiert mit den Sperrklinken 6A, 6B.
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Nach dieser Ausführungsform wird das Gegenstück 8 nicht aufgesteckt; das zweite Ende 5 wird lediglich in das Gegenstück 8 eingesteckt. Ebenfalls eingesteckt wird das zweite Ende 5 nach der in 6 gezeigten Ausführungsform.
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Auch nach der in 6 gezeigten Ausführungsform weist der Entriegelungsmechanismus 9 ein nach links im Bild weisendes Ende auf; dieses interagiert mit Schrägen der Sperrklinken 6A, 6B, so dass diese bei axialer Bewegung des Entriegelungsmechanismus 9 in eine Entriegelungsposition gebracht werden können.
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Bevorzugt weist der Entriegelungsmechanismus 9 eine in Richtung der ersten Klemmfläche 4 weisende Stirn- oder Innenfläche auf, die in axialer Richtung entgegen der ersten Klemmfläche 4 bewegbar ist und mit Schrägen des Verriegelungsmechanismus 6 (wie insbesondere der Sperrklinken 6A, 6B) zusammenwirkt, so dass bei axialer Bewegung der Stirn- oder Innenfläche der Verriegelungsmechanismus 6 zunehmend einfeder- und somit schließlich entriegelbar ist. Ein solcher Entriegelungsmechanismus ist u.a. in 4 in Form des Gegenstücks 8 gezeigt. In 1 und 2 ist das Gegenstück zusammen mit der Spannachse 1 zu sehen.
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Vorzugsweise ist der Entriegelungsmechanismus 9 als hülsenartiger Druckknopf ausgebildet. Ein solcher Druckknopf ist in den 1, 2, 4, 6 und 8 gezeigt. Er ist axial bewegbar gelagert, so dass er mit dem Verriegelungsmechanismus 6 interagieren kann. Besonders bevorzugt kehrt der Entriegelungsmechanismus 9 selbsttätig in eine (in 2, 4, 6 und 8 gezeigte) Ruheposition zurück, in der er den Verriegelungsmechanismus 6 nicht betätigt (also nicht entriegelt). Hierzu kann beispielsweise eine Feder 9B eingesetzt werden, welche der Entriegelungsrichtung (im Bild nach links) entgegenwirkt.
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Der Entriegelungsmechanismus 9 kann demnach in einem separaten Gehäuse 13 gelagert sein. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt in der Unabhängigkeit zwischen Gegenstück 8 und Ausfallende. Zudem lässt sich das Gegenstück 8 bei Beschädigung leicht austauschen.
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Nach einer anderen Ausführungsform, die in 6 und 8 beispielhaft gezeigt ist, kann der Entriegelungsmechanismus 9 auch in ein Ausfallende integriert sein. Demnach kann das Ausfallende die Funktion des Gegenstücks 8 übernehmen. Der in das Ausfallende integrierte Absatz 8B dient als Widerlager für die Sperrklinken 6A, 6B. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt in dem geringeren Gewicht und dem unauffälligen Äußeren der Konstruktion. Auch sind das Verletzungsrisiko sowie der Luftwiderstand aufgrund der weitgehenden Versenkung des Entriegelungsmechanismus 9 im Ausfallende verringert.
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Wie dargelegt löst ein erfindungsgemäßes Schnellspannsystem die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme. Das Schnellspannsystem ist leicht und sicher zu bedienen, außerdem unempfindlich gegen Verschmutzung, und weist zudem reduzierte Herstell- und Montagekosten einerseits sowie geringeres Gewicht andererseits auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spannachse
- 2
- erstes Ende
- 3
- Vorrichtung zum Aufbringen von axialen Druckkräften
- 4
- erste Klemmfläche
- 5
- zweites Ende
- 5A
- Aussparung
- 6
- Verriegelungsmechanismus
- 6A, 6B
- Sperrklinke
- 6C
- Steg
- 6D
- Bolzen
- 6E
- Absatz
- 6F
- Elastomer
- 6G
- Federblatt
- 7
- zweite Klemmfläche
- 8
- Gegenstück
- 8A
- Hohlraum
- 8B
- Absatz
- 9
- Entriegelungsmechanismus
- 9B
- Feder
- 10
- Zugstange
- 11
- Mittelteil
- 12
- Nut
- 13
- Gehäuse
- D
- Durchmesser