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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Darstellen von Messdaten mehrerer Sensoren einer Windenergieanlage und/oder deren Komponenten mit einem Anzeigegerät. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Darstellen von Messdaten mehrerer Sensoren einer Windenergieanlage und/oder deren Komponenten sowie ein System mit der Vorrichtung und mehreren Sensoren einer Windenergieanlage zum Ausführen des Verfahrens.
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Windenergieanlagen weisen eine Vielzahl von Sensoren auf, die dienen, um die Steuerung oder Regelung der Windenergieanlage während des Betriebs zu unterstützen. Ferner dienen diese Sensoren, um den aktuellen Betriebszustand einer Windenergieanlage darstellen zu können.
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Bei den Sensoren handelt es sich um Sensoren, die zum Beispiel Ströme, Spannungen, Temperaturen und Umwelteinflüsse auf die Windenergieanlage, wie Windgeschwindigkeit und Windrichtung, messen.
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Soll nun von einem Servicemitarbeiter der Zustand einer Windenergieanlage abgefragt werden, so lassen sich die Messwerte in einer Liste darstellen. In dieser Liste sind zum Beispiel innerhalb einer ersten Spalte zeilenweise Sensoren mit ihrer Bezeichnung und in einer Spalte daneben die entsprechenden Messwerte aufgelistet. In modernen Windenergieanlagen sind einige hundert Sensoren verbaut, sodass die entsprechende Liste für den Servicemitarbeiter mehrere hundert Zeilen aufweist.
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Will der Servicemitarbeiter nun einen bestimmten Messwert eines bestimmten Sensors prüfen, so muss er diesen zunächst in der Liste finden, was sehr aufwendig ist. Ferner sind von der Norm oder von Normwerten abweichende Messwerte nur dann vom Servicemitarbeiter aufzufinden, wenn dieser die Messwerte mit einem Normwertbereich vergleicht, wobei der Normwertbereich für jeden Sensor zum Beispiel in einer weiteren Liste enthalten ist. Jedenfalls ist das Aufsuchen abweichender Messwerte in einer Liste mit mehreren einhundert Zeilen sehr aufwendig. Es besteht daher die Gefahr, dass abweichende Messwerte in der Liste gar nicht gefunden oder übersehen werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Messdaten von Sensoren von Windenergieanlagen und/oder deren Komponenten derart für einen Servicemitarbeiter zu visualisieren, dass dieser einen schnellen Überblick über den aktuellen Betriebszustand der Windenergieanlage bekommt und insbesondere vom Normbereich abweichende Messdaten möglichst einfach erkennen kann.
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Die Erfindung umfasst daher ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Darstellen von Messdaten mehrerer Sensoren einer Windenergieanlage und/oder deren Komponenten mit einer Anzeige.
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Erfindungsgemäß wird zunächst eine Ansicht einer Abbildung mindestens einer Windenergieanlage und/oder mindestens einer Komponente einer Windenergieanlage mit einer Anzeige durch eine Steuerung dargestellt. Daraufhin werden mehrere Interaktionselemente zusammen mit der Ansicht der Abbildung der Windenergieanlage und/oder Komponenten mit der Anzeige durch die Steuerung dargestellt.
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Mit der Steuerung wird jedem Interaktionselement jeweils mindestens ein Sensor mindestens einer realen Windenergieanlage und/oder mindestens einer realen Komponente einer Windenergieanlage zugeordnet. Außerdem wird jedes Interaktionselement jeweils im Wesentlichen in der Position in der mit der Anzeige dargestellten Ansicht der Abbildung der Windenergieanlage und/oder Komponente dargestellt, die der Position entspricht, an der der mindestens eine Sensor in der realen Windenergieanlage und/oder Komponente angeordnet ist, der dem jeweiligen Interaktionselement zugeordnet ist.
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Demnach wird also mit der Anzeige eine Ansicht einer Abbildung mindestens einer Windenergieanlage und/oder Komponente einer Windenergieanlage dargestellt. Hierzu ist zum Beispiel ein Foto, eine Skizze, oder eine Computerdarstellung einer Windenergieanlage und/oder seiner Komponenten als Abbildung in der Steuerung hinterlegt. Die Abbildung steht demnach für eine reale Windenergieanlage und/oder Komponente einer Windenergieanlage, und umfasst eine oder mehrere Ansichten, die mit einer Anzeige dargestellt werden soll bzw. sollen.
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Zusammen mit der Ansicht der Windenergieanlage und/oder der Komponente sind mehrere Interaktionselemente mit der Anzeige dargestellt. Ein Interaktionselement ist ein grafisches Element, mit dem eine Mensch-Computer-Interaktion erfolgen kann. Ein Beispiel für ein Interaktionselement ist zum Beispiel ein Bedienelement oder Steuerelement, das wiederum zum Beispiel ein Symbol, das auch Icon genannt wird, ist. Das Symbol kann im einfachsten Fall auch ein einfacher aus mehreren Bildpunkten einer Anzeige bestehender Punkt oder eine Markierung sein, die für einen Benutzer auf einer Anzeige wahrnehmbar ist.
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Jedem der dargestellten Interaktionselemente ist nun jeweils mindestens ein Sensor zugeordnet. Das heißt einem Interaktionselement kann ein oder können mehrere Sensoren zugeordnet sein. Jeder der Sensoren, der einem der Interaktionselemente zugeordnet ist, ist wiederum in eine realen Windenergieanlage oder eine realen Komponente einer Windenergieanlage angeordnet. Es besteht demnach eine Verknüpfung zwischen jedem Interaktionselement, das zusammen mit der Ansicht einer Windenergieanlage oder einer Komponente einer Windenergieanlage dargestellt ist, und einem oder mehreren Sensoren, die Bestandteil einer realen Windenergieanlage oder einer realen Komponente einer Windenergieanlage sind.
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Hierbei sind insbesondere mehrere Sensoren dem gleichen Interaktionselement zugeordnet, die in der realen Windenergieanlage in derselben Komponente oder im gleichen Bereich der Windenergieanlage angeordnet sind. Vorstellbar ist z. B., dass alle Temperatursensoren eines Umrichters der Windenergieanlage einem Interaktionselement zugeordnet sind.
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Jedes der Interaktionselemente weist eine Position innerhalb der Anzeige auf. Diese Positionen sind oder werden gemäß der Erfindung mit der Steuerung jeweils so gewählt, dass diese in der gleichzeitig dargestellten Ansicht der Windenergieanlage und/oder Komponente im Wesentlichen der Position entsprechen, an der der oder die zugeordneten Sensoren in der realen Windenergieanlage und/oder Komponente angeordnet sind.
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Beispielsweise ist auf einer realen Windenergieanlage ein Anemometer zur Messung der Windgeschwindigkeit angeordnet. Das Anemometer ist zum Beispiel mittig auf der Gondel der Windenergieanlage positioniert. Im Anemometer befinden sich neben den mechanischen Teilen ein oder mehrere Sensoren, die eine Elektronik aufweisen und an ihrem Ausgang ein Signal zur Verfügung stellen, das in Abhängigkeit der Windgeschwindigkeit variiert. Dieses Sensorsignal wird dann zu einer Datenverarbeitungseinrichtung, wie z. B. einem Computer, der Windenergieanlage geführt, der aus diesen Signalen reale Windgeschwindigkeitswerte zum Beispiel mit der Einheit Meter pro Sekunde bestimmt. Diese Werte, die aus den Sensorwerten erhalten werden, werden als Messwerte bezeichnet.
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Beim hier genannten Beispiel mit dem Anemometer ist auf einer Anzeige eine Ansicht, z. B. von der Seite, auf eine Windenergieanlage sowie ein Interaktionselement dargestellt, wobei das Interaktionselement dem Sensor des Anemometers zugeordnet ist. Das Interaktionselement in der Ansicht ist dann mittig oberhalb der Gondel dargestellt. Diese Position in der Anzeige entspricht somit im Wesentlichen der Position des Sensors in der realen Windenergieanlage.
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Dank der Erfindung ist es daher möglich, dass ein Servicemitarbeiter auf die Messdaten oder Messwerte eines Sensors einer Windenergieanlage und/oder deren Komponente zugreifen kann, indem er lediglich in der Ansicht die Positionen betrachtet, in denen nach seinem Wissen Sensoren einer realen Windenergieanlage oder der Komponente angeordnet sind. Ein Zugriff auf die Messdaten erfolgt über die entsprechenden Interaktionselemente.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform werden eines, mehrere oder alle der Interaktionselemente mit der Steuerung zumindest teilweise in einer Farbe oder einem Farbton dargestellt, wobei die Farbe oder der Farbton jeweils von dem aktuellen Messwert des dem Interaktionselement zugeordneten Sensor oder den dem jeweiligen Interaktionselement zugeordneten Sensoren abhängig ist.
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Jedes Interaktionselement weist also teilweise oder größtenteils eine Farbe auf, die sich in Abhängigkeit des Messwerts des oder der zugeordneten Sensoren ändert, der bzw. die dem Interaktionselement zugeordnet sind. Es kann demnach zum Beispiel einem Interaktionselement, das einem Temperatursensor zugeordnet ist, ein blauer Farbton zugeordnet werden, wenn der Sensor sehr niedrige Temperaturen misst. Dieser blaue Farbton kann sich dann über Gelb- und/oder Grüntöne bis hin zu einem roten Farbton ändern, wenn die gemessene Temperatur des Sensors steigt.
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Sind einem Interaktionselement mehrere Sensoren zugeordnet, so wird z. B. ein stellvertretender Messwert für alle Messwerte der Sensoren, z. B. durch Mittelwertbildung, andere mathematische Methoden oder Bestimmung eines positiven und/oder negativen Spitzenwerts, mit der Steuerung ermittelt, in dessen Abhängigkeit dann der Farbton des Interaktionselements angepasst wird.
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Zur besseren Übersichtlichkeit wird vorliegend jedoch immer von Messwert gesprochen, wobei gleichzeitig im Falle mehrerer Messwerte, die durch ein Interaktionselement angezeigt werden sollen, alternativ oder zusätzlich auch ein stellvertretender Messwert gemeint ist.
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Die Farbe und/oder der Farbton des Interaktionselements dient einem Servicemitarbeiter demnach sofort als Indikator für den Messwert des zugeordneten Sensors.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform, wird mindestens ein Interaktionselement zumindest teilweise in einem ersten Farbton, der zum Beispiel grün ist, dargestellt, wenn der dem jeweiligen Interaktionselement zugeordnete Sensor aktuelle Messwerte in einem für den Sensor vordefinierten Normalbereich aufweist. Außerdem oder alternativ wird das Interaktionselement teilweise in einem zweiten Farbton und/oder blinkend dargestellt, wenn der dem Interaktionselement zugeordnete Sensor Messwerte aufweist, die in einem für den Sensor vordefinierten kritischen Bereich liegen. Außerdem oder alternativ wird das Interaktionselement, in einem dritten Farbton, der zum Beispiel gelb ist, dargestellt, wenn der Sensor, der dem Interaktionselement zugeordnet ist, Werte in einem Bereich aufweist, der zwischen dem vordefinierten Normalbereich für den Sensor und dem vordefinierten kritischen Bereich für den Sensor liegt.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist ein globaler Überblick über die Messwerte der Sensoren möglich, da ein Servicemitarbeiter anhand der Abbildung der Windenergieanlage sowie der Farbe der Interaktionselemente sofort auf einen Bereich schließen kann, in dem die Messwerte der zugeordneten Sensoren liegen. Sind zum Beispiel einige der Interaktionselemente zumindest teilweise in einer zweiten Farbe, z. B. rot, dargestellt, die stellvertretend für einen kritischen Bereich steht, so kann der Servicemitarbeiter unmittelbar auf die kritischen Messwerte reagieren. Ist andererseits zum Beispiel jedes der Interaktionselemente zumindest teilweise in einem ersten Farbton, z. B. grün, dargestellt, der auf Messwerte in einem vordefinierten Normalbereich schließen lässt, so kann ein Servicemitarbeiter sofort den einwandfreien Betrieb der Windenergieanlage feststellen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird von der Steuerung ein Bereich der Ansicht der Windenergieanlage und/oder Komponente automatisch vergrößert dargestellt oder optischer hervorgehoben, sobald ein oder mehrere Sensoren, die in den dem Bereich entsprechenden Positionen der realen Windenergieanlage und/oder Komponente angeordnet sind, Messwerte aufweisen, die in ihrem kritischen Bereich oder außerhalb ihres Normalbereichs liegen.
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Somit ist eine vereinfachte Übersicht und/oder ein vereinfachter Zugriff auf die Interaktionselemente möglich, die den Zugriff auf die Messwerte von Sensoren mit kritischen oder vom Normalbereich abweichenden Messwerten erlauben. Außerdem wird durch diese vergrößerte Darstellung oder das optische Hervorheben des Bereichs ein Servicemitarbeiter zusätzlich auf die kritischen Messwerte der Sensoren der Interaktionselemente, die in diesem Bereich angeordnet sind, hingewiesen. Insbesondere wird auch weitestgehend verhindert, dass kritische Messwerte von einem Servicemitarbeiter übersehen werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird oder werden mit der Anzeige der oder die Messwerte des oder der Sensoren als Beschriftung des Interaktionselements angezeigt oder dargestellt, der oder die einem Interaktionselement zugeordnet sind, wenn das Interaktionselement durch Auswählen mit einem Eingabegerät, zum Beispiel einer Computermaus, einer Tastatur oder einer berührungsempfindliche Anzeige, ausgewählt wird.
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So wird z. B. beim Bewegen eines Cursors mit dem Eingabeberät auf das Interaktionselement die Beschriftung, also z. B. der Messwert, solange eingeblendet, bis der Cursor weiter bewegt wird. Alternativ oder zusätzlich wird durch ein erstes Anklicken des Interaktionselements die Beschriftung von der Steuerung permanent auf der Anzeige eingeblendet und durch erneutes Anklicken von der Steuerung wieder ausgeblendet.
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Ferner ist es somit dem Benutzer möglich, ein oder mehrere Messwerte des oder der Sensoren durch einfaches Auswählen eines oder mehrerer Interaktionselemente anzuzeigen oder darzustellen.
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Es ist demnach für einen Servicemitarbeiter möglich, der zum Beispiel detaillierte Messwerte neben den durch einen Farbton der Interaktionselemente dargestellten Messwertbereichen betrachten möchte, diese durch einfaches Auswählen der entsprechenden Interaktionselemente zu erhalten. Dadurch können mehrere interessierende Messwerte auf der Anzeige dargestellt werden, wobei eine übersichtliche Darstellung erhalten bleibt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Abbildung der Windenergieanlage und/oder Komponente eine dreidimensionale Abbildung, die beliebige Ansichten auf die Windenergieanlage und/oder Komponente umfasst und in der Steuerung hinterlegt ist. Durch Auswählen einer Ansicht mit dem Eingabegerät wird die ausgewählte Ansicht der Abbildung mit der Anzeige dargestellt.
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Gemäß einer Alternative dieser Ausführungsform ist die Abbildung, die in der Steuerung hinterlegt ist, zweidimensional und umfasst mehrere, z. B. vier, Ansichten, die gleichzeitig auf der Anzeige dargestellt werden.
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Demnach können die Interaktionselemente noch genauer – den tatsächlichen Sensorpositionen in der realen Windenergieanlage entsprechend – dargestellt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird ein Bereich der Ansicht der Windenergieanlage oder Komponente mit der Steuerung auf dem Anzeigegerät vergrößert dargestellt, wenn dieser Bereich mit dem Eingabeberät ausgewählt wird. Für den Benutzer ist daher ein detaillierter Überblick über die Messwerte des ausgewählten Bereichs möglich.
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Nach einer weiteren Ausführungsform lässt sich, insbesondere durch das Aufrufen mit dem Eingabegerät, durch die Steuerung ein Suchfeld auf der Anzeige anzeigen, mit dem ein bestimmter Sensor anhand eines ihm zugeordneten Begriffs gesucht werden kann. Nach Eingabe eines Suchbegriffs wird dann in der Steuerung nach Sensoren gesucht, die Interaktionselementen zugeordnet sind und die in Verbindung mit dem Suchbegriff gebracht werden können. Diese Sensoren werden von der Steuerung in der Anzeige aufgelistet. Mit dem Eingabegerät lässt sich dann einer der Sensoren auswählen woraufhin die Ansicht auf der Anzeige von der Steuerung kontinuierlich so verändert wird, dass ein "Anfliegen" auf das Interaktionselement, dass dem ausgewählten Sensor zugeordnet ist, simuliert wird. Optional ist es vorgesehen, dass gleichzeitig eine Beschriftung des dem Sensor zugeordneten Interaktionselements eingeblendet wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Steuerung eine Schnittstelle auf, um mit einem Computer oder einer Datenverarbeitungseinheit einer Windenergieanlage verbunden zu werden. Ferner weist die Steuerung einen Speicher auf, um die Abbildung mindestens einer Windenergieanlage und/oder Komponente zu speichern. Außerdem umfasst die Steuerung grafische Ansteuermittel, um eine Anzeige anzusteuern. Zudem ist ein Prozessor vorgesehen, um über die Schnittstelle empfangene Messwerte der Sensoren einer Windenergieanlage und/oder Komponente einer Windenergieanlage Interaktionselementen zuzuordnen und um mit Hilfe der grafischen Ansteuermittel die Anzeige entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung anzusteuern, sodass jedes Interaktionselement jeweils im Wesentlichen in der Position, in der mit der Anzeige dargestellten Ansicht angeordnet wird, die im Wesentlichen der Position entspricht an der der dem jeweiligen Interaktionselement zugeordnete Sensor in der realen Windenergieanlage und/oder Komponente angeordnet ist.
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Außerdem umfasst die Erfindung ein System mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und einer Windenergieanlage mit mehreren Sensoren, das insbesondere eingerichtet ist, ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen.
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Weitere Ausführungsformen ergeben sich anhand der Zeichnungen näher erläuterten Ausführungsbeispielen. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Windenergieanlage,
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2 eine Anzeige mit einer Ansicht einer Windenergieanlage in einer vergrößerten Darstellung und
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3 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt eine Windenergieanlage 100 mit einem Turm 102 und einer Gondel 104. An der Gondel 104 ist ein Rotor 106 mit drei Rotorblättern 108 und einem Spinner 110 angeordnet. Der Rotor 106 wird im Betrieb durch den Wind in eine Drehbewegung versetzt und treibt dadurch einen Generator in der Gondel 104 an.
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2 zeigt eine Anzeige 10 mit einer Ansicht 12 einer Windenergieanlage 100. Neben der Ansicht 12 der Windenergieanlage sind mehrere Interaktionselemente 14a–14f dargestellt. Die Interaktionselement 14a–14f weisen Positionen innerhalb der Ansicht 12 der Windenergieanlage auf, die Positionen entsprechen, an denen in einer realen Windenergieanlage 100 ebenfalls Sensoren angeordnet sind.
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Das Interaktionselement 14c ist hier beispielsweise einem Sensor zugeordnet, der bei der realen Windenergieanlage 100 an einem Anemometer angeordnet ist und die Windgeschwindigkeit bestimmt. Vorliegend wird nun der Messwert, nämlich die Windgeschwindigkeit, dieses Sensors vom Interaktionselement 14c repräsentiert.
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Ferner ist das Interaktionselement 14d einem Temperatursensor zugeordnet, der oberhalb der Gondel 104 einer realen Windenergieanlage 100 hinter einer Flugbefeuerung der Windenergieanlage angeordnet ist. Durch Auswählen des Interaktionselements 14d verändert dieses sein Aussehen und wird um eine Beschriftung 16a ergänzt, wie es hier bereits dargestellt ist. Das Auswählen erfolgt manuell durch einen Benutzer mit einem Eingabegerät, wobei das Auswählen durch eine Steuerung erkannt wird und diese dann die Beschriftung 16a auf der Anzeige einblendet. Die Beschriftung 16a enthält hier den Schriftzug „T =" sowie den danach angegebenen aktuellen Messwert „9°".
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Ein aktueller Messwert eines Sensors entspricht dem Messwert eines Sensors, der der Steuerung, die die Anzeige ansteuert und die Messwerte und Interaktionselemente einander zuordnet, zuletzt von dem Sensor oder einer zwischengeschalteten Datenverarbeitungseinheit empfangen hat.
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Im Ausführungsbeispiel der 2 ist noch ein weiteres Interaktionselement 14b mit einem Eingabegerät ausgewählt, sodass auch hier eine Beschriftung 16b eingeblendet ist.
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Das Interaktionselement 14a ist ebenfalls einem Temperatursensor der realen Windenergieanlage 100 zugeordnet und weist eine hier nicht dargestellte Färbung auf, die von der gemessenen Temperatur des zugeordneten Sensors abhängig ist. Das Interaktionselement 14a weist hier zum Beispiel einen grünen Farbton auf, der anzeigt, dass die Temperatur des dem Interaktionselement 14a zugeordneten Sensors in einem Normbereich oder Normalbereich liegt. Würde die Temperatur, die mit dem Sensor, der dem Interaktionselement 14a zugeordnet ist, gemessen wird, einen kritischen Wert erreichen, so würde das Interaktionselement 14a sich rot verfärben.
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Das Darstellen der unterschiedlichen Farbtöne erfolgt mit der Steuerung, in der in einem Speicher die verschiedenen Temperaturbereiche, wie Normalbereich und/oder kritischer Bereich, für einen oder mehrere Sensoren hinterlegt sind, wobei die Steuerung die aktuellen Messwerte mit diesen Bereichen vergleicht und entsprechend dem Vergleichsergebnis die zugeordneten Interaktionselemente in den dem Bereich entsprechenden Farbton darstellt.
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3 zeigt eine Windenergieanlage 100, die eine Datenverarbeitungseinrichtung 18 aufweist. Die Datenverarbeitungseinrichtung 18 ist hier exemplarisch mit einem Sensor 20 verbunden. Diese Darstellung ist exemplarisch, da tatsächlich jeder der Sensoren 20 der Windenergieanlage 100 mit der Datenverarbeitungseinrichtung 18 verbunden ist. Die Datenverarbeitungseinrichtung empfängt die Sensordaten und wandelt diese in Messwerte um. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es aber auch möglich, dass einige oder mehrere Sensoren 20 jeweils eine eigene elektrische Schaltung aufweisen, die die Sensordaten, also die vom Sensor 20 gelieferten Rohdaten, in Messwerte umwandelt und die umgewandelten Messwerte der Datenverarbeitungseinrichtung 18 zuführt.
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Einer Steuerung 22 werden nun alle Messwerte von der Datenverarbeitungseinrichtung 18 zugeführt und mit der Steuerung 22 eine Anzeige 10 angesteuert. Ferner ist mit der Steuerung 22 ein Eingabegerät 24 verbunden. Das Eingabegerät 24 dient zur Auswahl einer oder mehrerer Interaktionselemente 14a–14f, die mit der Anzeige 10 dargestellt werden. Die Steuerung 22 steuert ferner die Anzeige 10 und stellt somit eine in der Steuerung 22, z. B. in einem Speicher, hinterlegte Abbildung einer Windenergieanlage auf der Anzeige 10 in mindestens einer Ansicht 12 der Abbildung dar.
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Wie bereits zuvor ausgeführt, werden der Steuerung 22 die Messwerte von der Datenverarbeitungseinrichtung 18 zugeführt. Hierzu ist eine exemplarische Verbindung 26 zwischen der Datenverarbeitungseinrichtung 18 und der Steuerung 22 dargestellt. Es sind verschiedene zur Datenübertragung geeignet Verbindungen 26 vorstellbar, wobei die Steuerung 22 hierzu nicht direkt mit der Datenverarbeitungseinrichtung 18, sondern auch mittelbar über eine oder mehrere zwischengeschaltete elektronische Schaltungen verbunden sein kann.
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Die Steuerung 22 ist gemäß einer Ausführungsform demnach z. B. Bestandteil einer Leitwarte, mit der eine Vielzahl von Windenergieanlagen oder Windparks über eine oder mehrere Verbindungen 26 verbunden sind. Hierzu lässt sich mit der Steuerung 22, die entsprechend auch die Messwerte der Sensoren 20 der Vielzahl von Windenergieanlagen 100 oder Windparks empfängt, zunächst eine Windenergieanlage auswählen, auf deren aktuelle Messwerte dann über die Anzeige 10 mit den Interaktionselementen 14a–14f zugegriffen werden kann.
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Mit der Steuerung 22 wird nun jedem Sensor und seinem Messwert eines der Interaktionselemente 14a–14f zugeordnet, die dann von der Steuerung 22 ebenfalls mit der Anzeige 10 dargestellt werden. Mit einem Eingabegerät 24, das ebenfalls mit der Steuerung 22 verbunden ist, lassen sich dann die Interaktionselemente 14a–14f auswählen, wobei ein Auswählen natürlich elektronisch in der Steuerung 22 erfolgt und zur Nachvollziehbarkeit für einen Benutzter auf der Anzeige 10 dargestellt wird.
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Mit dem Eingabegerät 24 lassen sich einzelne Bereiche auf der Anzeige 10 auswählen, wobei dieses Auswählen durch die Steuerung 22 detektiert wird und dann mittels der Steuerung 22 eine vergrößerte Darstellung dieses Bereichs, der ausgewählt wurde, auf der Anzeige 10 dargestellt wird.
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Somit ermöglicht die Erfindung eine Darstellung von Messwerten oder Messwertbereichen mehrerer Sensoren 20 mindestens einer Windenergieanlage 100, die es einem Servicemitarbeiter ermöglicht, auf einfach und schnelle Art und Weise, den Betriebszustand einer Windenergieanlage 100 prüfen zu können.