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Die Erfindung betrifft eine Steckverbindungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Steckverbindungsvorrichtungen dienen der steckenden Verbindung von zwei Leiterabschnitten mit einem Steckverbinder, wobei ein erstes Steckelement das Ende des ersten Leiterabschnitts und ein zweites Steckelement das Ende des zweien Leiterabschnitts ausbildet. Bei den Leiterabschnitten kann es sich um elektrische und hydraulische Leiter handeln. Oftmals werden zum Beispiel im Automobilbau auch elektrische Leiter und hydraulische Leiter in einem Leiterbaum zusammengefasst. Unter anderem sind hier die Wischwasserleitungen betroffen, die in Kabelbäume integriert sind.
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Insbesondere in kalter Umgebung und bei Windbeaufschlagung, beispielsweise im Fahrzeug oder Flugzeug, ist der Steckverbinder anfällig gegen Schäden, z.B. durch Einfrieren des Fluids in einem hydraulischen Leiter. Um dies zu verhindern werden Steckverbinder mit Windschutzhüllen verpackt. Außerdem weisen Leitungssteckverbinder meist harte Materialien auf und können klappernde und klopfende Geräusche bei Vibrationen erzeugen, indem sie mit weiteren Leitungssteckverbindern oder Peripheriebauteilen kollidieren. Auch dies kann mit Windschutzhüllen verhindert werden.
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Als Windschutzhüllen kommen im Stand der Technik, insbesondere im Fahrzeugbau, Windschutzschläuche zum Einsatz. Diese flexiblen Windschutzschläuche werden über die Leitungssteckverbinder geschoben, wozu sie meist vorher bei geöffneten Leitungssteckverbindern auf einen der zu verbindenden Leiterabschnitte aufgeschoben werden müssen. Nachteilhaft hieran ist, dass sie elektrische Kabel inklusive der Leitungssteckverbinder und auch hydraulische Leitungssteckverbinder nur schlecht positionieren können. Es besteht die Gefahr, dass hierdurch Geräusche auftreten, z.B. Klappergeräusche. Außerdem liegen Windschutzschläuche teilweise am Leitungssteckverbinder an, wodurch Kältebrücken ausgebildet werden. Fluide in hydraulischen Verbindern können hierdurch einfrieren oder zumindest sehr zähflüssig werden.
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Ein weiterer Nachteil stellt die unkontrollierte Montage dar. Zuerst wird der Windschutzschlauch grob in Position gebracht und anschließend meist ein Kabelbinder um die Enden festgezogen. Das Anzugsmoment ist kaum vorherbestimmbar, sodass entweder Luftdurchlässe freibleiben oder Leiter gequetscht werden. Je nachdem wie Leiterbündel gerade fallen kann sich die Verbindung später wieder lockern und der Windschutzschlauch verrutschen. Bei der Montage und Demontage sind die Schlauchenden außerdem umzustülpen, was Handgeschick und Zeit erfordert. Im Wartungsfall ist nachteilig, dass der Windschutzschlauch zurückgeschoben werden muss, um an die einzelnen Leitungssteckverbinder heranzukommen.
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Ein alternativer Schutz von zumindest einem elektrischen Verbinder offenbart
US 7,307,219 B1 , nach der zwei Halbschalen eingesetzt werden, die zusammengesetzt eine Hülle mit einem inneren Hohlraum ausbilden. Die Öffnungen der Halbschalen sind jeweils mit einer Elastomermembran überspannt. Legt man den elektrischen Verbinder nunmehr zwischen die Halbschalen und schließt diese, verformen sich die zwei Membranen um den elektrischen Verbinder herum. Nachteilhaft ist, dass ein relativ großer Kasten um den elektrischen Verbinder notwendig ist, um dies zu realisieren. Legt man mehrere Leitungssteckverbinder zwischen die Membranen können diese wiederum miteinander kollidieren und sind nicht ordentlich zueinander positionierbar. Des Weiteren stellen die Membranen Wärmebrücken dar, welche von der Gehäusehülle unmittelbar zum elektrischen Verbinder führen. Für mehrere Leitungssteckverbinder oder hydraulische Verbinder ist die Hülle nach
US 7,307,219 B1 daher eher ungeeignet.
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US 2010/0264647 A1 offenbart eine Spritzschutzvorrichtung für die Schnellkupplung eines Flüssigkeitskühlsystems für ein Computersystem. Der Spritzschutz beinhaltet ein erstes Schirmelement und ein zweites Schirmelement. Das erste Schirmelement und das zweite Schirmelement weisen Verriegelungselemente zum lösbaren Eingriff des ersten Schirmelements mit dem zweiten Schirmelement auf. Die Verriegelungselemente bilden eine Schirmmanschette, die geeignet ist, eine Verbindung zwischen einer Schnelltrennverbindung und einer Betätigungseinrichtung zu schaffen. Die Schirmmanschette schirmt die Umgebung im Wesentlichen gegen Kühlmittelspritzer aus der Verbindung ab.
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Weiterhin ist aus
GB 1 413 650 A eine Hülle bestehend aus zwei Halbschalen bekannt. Die zwei Halbschalen folgen exakt der Geometrie der aufzunehmenden elektrischen Leiter und Verbinder. Die Halbschalen werden um diese gelegt und dann an einem Flanschrand durch Schrauben miteinander verbunden. Nachteilhaft ist, dass eine große Wärmebrücke vorhanden ist, sodass sich diese Ausbildung bei niedrigen Temperaturen nicht für hydraulische Leitungssteckverbinder eignet.
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Allen bekannten Lösungen ist gemein, dass im Wartungsfalle zuerst die Windschutzhülle zu entfernen ist, um anschließend den Leitungssteckverbinder zu entkoppeln. Aufgrund des engen Bauraums in Fahrzeugen ist dies oft schwierig. Das Hantieren mit Standardwerkzeugen wie Schraubendrehern und Zangen ist nur eingeschränkt möglich und kann außerdem zu Schäden führen.
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Aufgabe ist es daher, eine wartungsfreundliche Vorrichtung bereitzustellen, welche geeignet ist, Geräuschentwicklungen im Bereich von Leitungssteckverbindern zu verhindern und hydraulische Leitungssteckverbinder vor niedrigen Temperaturen zu schützen. Außerdem soll sie kompakt, einfach und korrekt montierbar sowie kostengünstig sein.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.
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Die Erfindung betrifft eine Steckverbindungsvorrichtung mit einem Leitungssteckverbinder und einer Windschutzhülle. Der Leitungssteckverbinder weist ein erstes und zweites Steckelement auf, die in einer axialen Richtung zusammengesteckt sind. Dabei stehen Arretiermittel des ersten Steckelements mit dem zweiten Steckelement in Eingriff. Die Windschutzhülle weist eine Kunststoffschale mit einer ersten Teilschale und einer zweiten Teilschale auf, die sich in einer Trennebene gegenüberliegen und einen Aufnahmeraum umschließen sowie eine erste und zweite Leitungsöffnung ausbilden, die den Aufnahmeraum mit dem Umgebungsbereich außerhalb des Aufnahmeraums verbinden. Das erste Steckelement ist im Aufnahmeraum durch Formschluss axialfest in axialer Richtung mit der ersten Teilschale und/oder der zweiten Teilschale gekoppelt. Die Arretiermittel sind als Haltefedern ausgestaltet und die Betätigungsmittel greifen in die Haltefedern ein. Dabei sind Betätigungsmittel derart mit den Arretiermitteln gekoppelt, dass durch eine Bewegung der Windschutzhülle in axialer Richtung sowie weg vom zweiten Steckelement die Arretiermittel, insbesondere mit den Betätigungsmitteln, betätigbar sind und das erste Steckelement vom zweiten Steckelement trennbar ist.
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Vorteilhaft hieran ist, dass die Kunststoffschale der Windschutzhülle ein Demontagewerkzeug zum Trennen des Leitungssteckverbinders ausbildet. Die Windschutzhülle hat bereits einen größeren Durchmesser als der innenliegende Steckverbinder und kann dadurch besser gegriffen werden. Die Anpassung der Kunststoffschale an den jeweiligen Einbauort ist dabei wesentlich einfacher zu realisieren als an jedem Einsatzort individuelle Leitungssteckverbinder anzuordnen. Gleichzeitig erfüllt die Windschutzhülle auch ihre Kernaufgaben, nämlich eine dauerhafte und exakte Positionierung des Leitungssteckverbinders in der Windschutzhülle, eine Ausbildung eines isolierenden Luftpolsters um die Leitungssteckverbinder-Kontur und eine Verhinderung von Klappergeräusche, denn der Leitungssteckverbinder befindet sich in einer definierten Position in der Windschutzhülle und kann nicht mit anderen Bauteilen kollidieren.
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Im Zusammenbau bildet dann der Leitungssteckverbinder eine Steckverbindung zwischen einem ersten und einem zweiten Leiterabschnitt aus, wobei der erste Leiterabschnitt am ersten Steckelement festgelegt und durch die erste Leitungsöffnung sowie der zweite Leiterabschnitt am zweiten Steckelement festgelegt und durch die zweite Leitungsöffnung aus dem Aufnahmeraum heraus in den Umgebungsbereich geführt sind. Bei den ersten und zweiten Leiterabschnitten kann es sich um elektrische Leiterabschnitte und/oder hydraulische Leiterabschnitte handeln. Immer wenn ein Leiterbaum aus zumindest zwei Leitern vorgesehen ist, bietet es sich an, dass der Leitungssteckverbinder zwei hydraulische Leiterabschnitte miteinander verbindet, und ein zweiter Leitungssteckverbinder beabstandet zum ersten Leitungssteckverbinder im Aufnahmeraum angeordnet ist. Sofern nur einer der Leitungssteckverbinder mit Hilfe der Windschutzhülle geöffnet werden soll, wird der zweite Leitungsteckverbinder gleitend an der Windschutzhülle gelagert. Wenn beide Leitungssteckverbinder gleichzeitig mit der Windschutzhülle entkoppelt werden sollen, entspricht die Lagerung des zweiten Leitungssteckverbinders derjenigen des ersten.
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Gemäß einer näheren Ausgestaltung der Steckverbindungsvorrichtung ist vorgesehen, dass die Arretiermittel als Haltefedern ausgestaltet sind und die Betätigungsmittel in die Haltefedern eingreifen. Hierdurch wird eine Kopplung bereitgestellt, mit der die Haltefedern gelöst werden können. Damit lässt sich mit der Windschutzhülle also auch ein Leitungssteckverbinder öffnen, welcher Verriegelungsmittel, nämlich die Haltefedern, aufweist.
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Beispielsweise können die Betätigungsmittel durch Rippen ausgebildet sein, insbesondere von Rippen, die quer zur axialen Richtung ausgerichtet ist. Die Rippe versteift zugleich die Teilschalen und verhindert deren Verformung.
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In einer besonderen Ausführungsform umfassen die Arretiermittel zwei gegenüberliegende Haltefedern am ersten Steckelement, wobei ein erstes Betätigungsmittel an der ersten Teilschale angeordnet ist und in die erste Haltefeder eingreift, und wobei ein zweites Betätigungsmittel an der zweiten Teilschale angeordnet ist und in die zweite Haltefeder eingreift.
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Gemäß einer speziellen Variante der Steckverbindungsvorrichtung ist die Windschutzhülle für die Distanz eines in axialer Richtung verlaufenden Betätigungsweges auf dem ersten Steckelement gleitgelagert, wobei in einer ersten Endstellung des Betätigungsweges die Arretiermittel des ersten Steckelements mit dem zweiten Steckelement in Eingriff stehen, und wobei in einer zweiten Endstellung des Betätigungsweges die Arretiermittel des ersten Steckelements nicht mit dem zweiten Steckelement in Eingriff stehen. Damit wird erreicht, dass die Arretiermittel vollständig schließen können und nur gelöst werden, wenn an der Windschutzhülle in axialer Richtung gezogen wird. Die Bedienung ist hierdurch besonders einfach.
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Der Formschluss zwischen der Windschutzhülle und dem ersten Steckelement sollte so viel Spiel haben, dass die Windschutzhülle für die Distanz des in axialer Richtung verlaufenden Betätigungsweges auf dem ersten Steckelement gleitgelagert ist. In einer ersten Endstellung des Betätigungsweges stehen die Arretiermittel des ersten Steckelements dann mit dem zweiten Steckelement in Eingriff. In einer zweiten Endstellung des Betätigungsweges stehen die Arretiermittel des ersten Steckelements nicht mehr mit dem zweiten Steckelement in Eingriff.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Betätigungsmittel entlang des Betätigungsweges auf den Haltefedern gleitgelagert, welche im Wesentlich in axialer Richtung A ausgerichtet sind, jedoch in Richtung weg vom zweiten Steckelement außenseitig eine ansteigende Rampe ausbilden. Durch Übergleiten der Rampe mit den Betätigungsmittel werden die Haltefedern um einen Wippenachse geschwenkt und die Arretiermittel heben sich von dem zweiten Steckelement. Die Wippenachse ist vorzugsweise als elastische Rippe ausgestaltet.
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Gemäß einer speziellen Ausführungsform weist die Rampe Vertiefungen auf, in welche die Betätigungsmittel springen. Insbesondere sollte zumindest eine Vertiefung in der ersten Endstellung vorgesehen sein. Hierdurch wird die Windschutzhülle in der ersten Endstellung auf dem ersten Steckelement in definierter Position fixiert. Klappergeräusche werden vermieden und dichtende Elemente sind korrekt zueinander positioniert. Vorzugsweise ist auch in der zweiten Endstellung eine Vertiefung vorgesehen. Damit ist auch die zweite Endstellung haptisch erkennbar und die Arretiermittel springen nicht bei der Demontage zurück in die Arretierungsposition. Außerdem sind die erste Endstellung und die zweite Endstellung haptisch vom Bediener erkennbar, und es bedarf einer Betätigungskraft, um die Vertiefungen zu überwinden.
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In bevorzugter Ausgestaltung passt das zweite Steckelement durch die zweite Leitungsöffnung hindurch. Dann kann die Trennung der Steckelemente komplett durchgeführt werden, ohne dass die Windschutzhülle entfernt werden muss.
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Des Weiteren ist in einer Detailausgestaltung vorgesehen, dass die Kunststoffschale bei bestehender Steckverbindung zwischen dem ersten und zweiten Steckelement durch eine lineare oder rotierende Relativbewegung der ersten und zweiten Teilschale in der Normalenebene der axialen Richtung öffenbar und schließbar ist. Damit kann zum einen der bereits zusammengesteckte Leitungssteckverbinder in die Kunststoffschale eingelegt und letztere geschlossen werden. Zum anderen ist auch ein öffnen der Kunststoffschale möglich, bei dem der Leitungssteckverbinder nicht mitgeöffnet wird.
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Um eine hohe thermische Isolation bereitzustellen besteht die Option, dass der Leitungssteckverbinder im Aufnahmeraum durch einen Luftspalt von der ersten Teilschale und der zweiten Teilschale beabstandet gehalten ist. Bevorzugt ist der Luftspalt um den Leitungssteckverbinder im Wesentlichen gleichmäßig groß. Damit ist die thermische Isolierung in allen Richtungen homogen ausgebildet.
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Eine komfortable Handhabung der Steckverbindungsvorrichtung gelingt, wenn die erste und zweite Teilschale über ein in axialer Richtung ausgerichtetes Drehgelenk miteinander gekoppelt sind, sodass die erste und zweite Teilschale relativ zueinander aufklappbar und zuklappbar sind. Bei dem Gelenk kann es sich beispielsweise um ein Folienscharnier handeln. Ein solches ist kostengünstig.
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Ferner kann die Windschutzhülle optional betätigbare Rastmittel aufweisen, mit denen die erste und zweite Teilschale miteinander verschließbar sind, um den Aufnahmeraum auszubilden. Es wird hierdurch eine werkzeuglose Montage ermöglicht. Je nach Auslegung ist eine werkzeuggebundene oder werkzeuglose Demontage realisierbar. Bevorzugt umfassen die Rastmittel erste Rastmittel an der ersten Teilschale und zweite Rastmittel an der zweiten Teilschale. Preiswert in der Herstellung ist es insbesondere, wenn die ersten Rastmittel einstückig, insbesondere monolithisch, mit der ersten Teilschale ausgebildet sind, und die zweiten Rastmittel einstückig, insbesondere monolithisch, mit der zweiten Teilschale ausgebildet sind.
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Optional kann die Kunststoffschale eine relativ zur axialen Richtung umfangseitige Griffverdickung aufweisen. Entsprechend einfach und ergonomisch kann man die Windschutzhülle werkzeuglos greifen und die Steckverbindung durch Ziehen lösen.
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Die Steckverbindungsvorrichtung eignet sich insbesondere für Ausführungsvarianten, bei denen das zweite Steckelement ein ortsfester Anschlussstutzen ist. Die zweite Leitungsöffnung kann hierbei mit einem Trägerelement, z.B. einer Wand, des Anschlussstutzens verschlossen bzw. abgedeckt werden. Hierdurch wird die thermische Isolation verbessert.
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In einer bevorzugten kostengünstigen Ausgestaltung ist das erste Betätigungsmittel einstückig, insbesondere monolithisch, mit der ersten Teilschale ausgebildet. Eine einfache und schnelle Montage gelingt insbesondere, nach einer optionalen Ausgestaltung, bei der die erste und zweite Leitungsöffnung in der Trennebene zwischen der ersten und zweiten Teilschale angeordnet sind.
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Im Übrigen sollten die erste und zweite Teilschale der Außenkontur des oder der Leitungssteckverbinder folgen. Idealer Weise ergibt sich eine längliche Windschutzhülle, die an ihren Enden die Leiteröffnungen aufweist. Vorzugsweise liegt die maximale Verdickung der Windschutzhülle in der der Trennebene zwischen den zwei Teilschalen. Dies erleichtert die Montage durch Einlegen des oder der Leitungssteckverbinder.
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In einer Variante der Windschutzhülle ist eine Dichtung zwischen der ersten Teilschale und der zweiten Teilschale ausgebildet und/oder angeordnet. Dies gelingt durch mechanisch aneinander anliegende Dichtflächen oder durch eine elastische Dichtung. Damit dringt kein Wind in die Windschutzhülle ein. Auch im Bereich der Leitungsöffnungen können Dichtungen vorgesehen sein, insbesondere elastische Dichtmuffen.
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Zur Vermeidung von Klappergeräuschen und zur Erzielung einer definierten Montageposition, bietet sich eine Ergänzung der Steckverbindungsvorrichtung derart an, dass die Kunststoffschale ein Befestigungsmittel zur Festlegung an einem anderen Bauteil aufweist.
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Dieses Befestigungsmittel kann beispielsweise eine Clipskontur, ein Rastmittel oder eine Lasche mit einer Öffnung sein.
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In besonders kalter Einsatzumgebung besteht die Option eine Steckverbindungsvorrichtung einzusetzen, bei der ein elektrisch betriebenes Heizelement in dem Aufnahmeraum angeordnet ist. Diese ist vorzugsweise als Frostschutzheizung in Relation zum im Leitungssteckverbinder vorliegenden Fluid betrieben.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Steckverbindungsvorrichtung mit einem Leitungssteckverbinder in einer geöffneten Windschutzhülle; und
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Schnitthälfte der in 1 gezeigten Steckverbindungsvorrichtung mit geschlossener Windschutzhülle.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Steckverbindungsvorrichtung 1 mit einem Leitungssteckverbinder 10 in einer geöffneten Windschutzhülle 50.
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Die Windschutzhülle 50 weist eine Kunststoffschale 51 mit einer ersten Teilschale 52 und einer zweiten Teilschale 53 auf. Wenn die Teilschalen 52, 53 geschlossen werden, liegen sich diese in einer Trennebene T gegenüber und umschließen einen Aufnahmeraum 54. Die geschlossene Position ist in 2 gezeigt. Die Ausführungen zu 1 treffen daher auch auf 2 zu.
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An der Kunststoffschale 51 sind endseitig eine erste und zweite Leitungsöffnung 55, 56 ausgebildet, die jeweils in der Trennebene T angeordnet sind. Sie verbinden den Aufnahmeraum 54 mit dem Umgebungsbereich U.
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Der Leitungssteckverbinder 10 besteht aus einem ersten und einem zweiten Steckelement 11, 12, die in einer axialen Richtung A zusammengesteckt sind. Er bildet eine Steckverbindung zwischen einem ersten und einem zweiten Leiterabschnitt 14, 15 aus, wobei der erste Leiterabschnitt 14 am ersten Steckelement 11 festgelegt und durch die erste Leitungsöffnung 55 sowie der zweite Leiterabschnitt 15 am zweiten Steckelement 12 festgelegt und durch die zweite Leitungsöffnung 56 aus dem Aufnahmeraum 54 heraus in den Umgebungsbereich U geführt sind. Es handelt sich bei dem ersten und zweiten Leiterabschnitt 14, 15 um hydraulische Leiterabschnitte. Man sieht, dass der Leitungssteckverbinder 10 im Aufnahmeraum 54 durch einen Luftspalt L von der ersten Teilschale 52 und der zweiten Teilschale 53 beabstandet gehalten ist.
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Das erste Steckelement 11 ist im Aufnahmeraum 54 angeordnet und durch Formschluss axialfest in axialer Richtung A mit der ersten Teilschale 52 und der zweiten Teilschale 53 gekoppelt. Dies geht insbesondere aus der Kontur gemäß 1 hervor.
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Man erkennt, dass Arretiermittel 13 des ersten Steckelements 11 mit dem zweiten Steckelement 12 in Eingriff stehen, dies insbesondere mit einem umlaufenden Kragen am zweiten Steckelement 12 (siehe hierzu 2).
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Zum ergonomischen Lösen der Arretiermittel 13 sind Betätigungsmittel 57, 58 derart mit den Arretiermitteln 13 gekoppelt, dass durch eine Bewegung der Windschutzhülle 50 in axialer Richtung A sowie weg vom zweiten Steckelement 12 die Arretiermittel 13 betätigbar sind und das erste Steckelement 11 vom zweiten Steckelement 12 trennbar ist. Bei den Arretiermitteln 13 handelt es sich um Haltefedern und die Betätigungsmittel 57, 58 greifen in die Haltefedern ein. Insbesondere umfassen die Arretiermittel 13 zwei gegenüberliegende Haltefedern am ersten Steckelement 11, wobei ein erstes Betätigungsmittel 57 an der ersten Teilschale 52 angeordnet ist und in die erste Haltefeder eingreift, und wobei ein zweites Betätigungsmittel 58 an der zweiten Teilschale 53 angeordnet ist und in die zweite Haltefeder eingreift. Insbesondere gleiten die Betätigungsmittel 57, 58 über die Haltefedern, welche im Wesentlich in axialer Richtung A ausgerichtet sind, jedoch in Richtung weg vom zweiten Steckelement 12 außenseitig eine ansteigende Rampe 59 ausbilden. Durch Übergleiten der Rampe 59 mit den Betätigungsmittel 57, 58 werden die Haltefedern um einen Wippenachse 60 geschwenkt und die Arretiermittel 13 heben sich von dem zweiten Steckelement 12. Die Wippenachse 60 ist als elastische Rippe ausgestaltet.
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Das erste Betätigungsmittel 57 ist an der ersten Teilschale 52 angeordnet, insbesondere einstückig monolithisch mit dieser hergestellt. Es handelt sich um eine Rippe, die quer zur axialen Richtung A ausgerichtet ist. Gleichermaßen ist das zweite Betätigungsmittel 58 an der zweiten Teilschale 53 angeordnet, insbesondere einstückig monolithisch mit dieser hergestellt. Es handelt sich ebenfalls um eine Rippe, die quer zur axialen Richtung A ausgerichtet ist.
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Der Formschluss zwischen der Windschutzhülle 50 und dem ersten Steckelement 11 hat Spiel, sodass die Windschutzhülle 50 für die Distanz eines in axialer Richtung A verlaufenden Betätigungsweges auf dem ersten Steckelement 11 gleitgelagert. In der gezeigten ersten Endstellung des Betätigungsweges stehen die Arretiermittel 13 des ersten Steckelements 11 mit dem zweiten Steckelement 12 in Eingriff. In einer zweiten Endstellung des Betätigungsweges, die nicht näher dargestellt ist, stehen die Arretiermittel 13 des ersten Steckelements 11 nicht mehr mit dem zweiten Steckelement 12 in Eingriff. Um zu dieser zweiten Endstellung zu gelangen, gleiten die Betätigungsmittel 57, 58 die Rampen 59 hinauf. Die Rampe 59 verfügt dabei über Vertiefungen, in welche die Betätigungsmittel 57, 58 springen. Hierdurch sind die erste Endstellung und die zweite Endstellung haptisch vom Bediener erkennbar, und es bedarf einer Betätigungskraft, um die Vertiefungen zu überwinden. Hierdurch wird die Windschutzhülle 50 insbesondere in der ersten Endstellung auf dem ersten Steckelement 11 in definierter Position fixiert.
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Um das erste Steckelement 11 komplett vom zweiten Steckelement 12 trennen zu können, ist die zweite Leitungsöffnung 56 so dimensioniert, dass das zweite Steckelement 12 durch sie hindurchpasst. Das zweite Steckelement 12 ist insbesondere ein ortsfester Anschlussstutzen.
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Weiterhin ist die Kunststoffschale 51 bei bestehender Steckverbindung zwischen dem ersten und zweiten Steckelement 11, 12 durch eine rotierende Relativbewegung der ersten und zweiten Teilschale 52, 53 in der Normalenebene der axialen Richtung A öffenbar und schließbar. Hierzu sind die erste und zweite Teilschale 52, 53 über ein in axialer Richtung A ausgerichtetes Drehgelenk 66 miteinander gekoppelt, sodass die erste und zweite Teilschale 52, 53 relativ zueinander aufklappbar und zuklappbar sind. Zur ergonomischen Betätigung weist die Kunststoffschale 51 eine relativ zur axialen Richtung A umfangseitige Griffverdickung 61 auf (siehe insbesondere 1).
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steckverbindungsvorrichtung
- 10
- Leitungssteckverbinder
- 11
- erstes Steckelement
- 12
- zweites Steckelement
- 13
- Arretiermittel
- 14
- erster Leiterabschnitt
- 15
- zweiter Leiterabschnitt
- 50
- Windschutzhülle
- 51
- Kunststoffschale
- 52
- erste Teilschale
- 53
- zweite Teilschale
- 54
- Aufnahmeraum
- 55
- erste Leitungsöffnung
- 56
- zweite Leitungsöffnung
- 57
- erstes Betätigungsmittel
- 58
- zweites Betätigungsmittel
- 59
- Rampe
- 60
- Wippenachse
- 61
- Griffverdickung
- 66
- Drehgelenk
- A
- axiale Richtung
- L
- Luftspalt
- T
- Trennebene
- U
- Umgebungsbereich