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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betätigen eines Signalgebers, insbesondere eines Funkschlüssels für ein Fahrzeug.
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Signalgeber dienen allgemein zum Übertragen eines Steuersignals an eine Vorrichtung, um eine gewünschte Funktion an der Vorrichtung auszulösen. Solche Signalgeber sind häufig als Funkfernbedienung ausgebildet. Hierbei kann durch manuelle Betätigung des Signalgebers z.B. ein Entriegelungssignal per Funk an ein Schloss gesendet werden, um das Schloss zu entriegeln. Eine derartige drahtlose Fernsteuerung bietet zwar in der Regel einen verbesserten Bedienkomfort gegenüber einer direkten manuellen Bedienung des Schlosses beziehungsweise der Vorrichtung. Ein Nachteil besteht allerdings darin, dass zur Auslösung einer gewünschten Funktion der betreffende Signalgeber verfügbar beziehungsweise "greifbar" sein muss und in bestimmter Weise manuell betätigt werden muss. Insbesondere bei einem Funkschlüssel für ein Fahrzeug ist es erforderlich, dass dieser von dem Fahrzeugbenutzer für eine Benutzung des Fahrzeugs mit sich geführt wird und dass zur Entriegelung oder Verriegelung des Fahrzeugs jeweils eine bestimmte Taste des Funkschlüssels gedrückt wird. Dies kann von einem Benutzer als umständlich empfunden werden.
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Darüber hinaus sind Signalgeber üblicherweise nur in begrenzter Anzahl verfügbar. Dies kann zum Beispiel dann ein Problem sein, wenn eine Vorrichtung mit einem einzigen zugeordneten Signalgeber für viele Benutzer bedienbar sein soll. In der Praxis müssen daher in begrenzter Anzahl verfügbare Signalgeber in geeigneter Weise verwaltet werden. Dies trifft beispielsweise auf Mietwagenfirmen zu, welche eine große Anzahl an Funkschlüsseln für viele Fahrzeuge zu verwalten haben. Ferner kann es auch vorkommen, dass einzelne Funkschlüssel verloren gehen und das Wiederbeschaffen oder Ersetzen verlorengegangener Funkschlüssel einen unerwünschten Aufwand nach sich zieht.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Bedienung von Vorrichtungen mit zugeordneten Signalgebern zu vereinfachen, das Risiko des Verlusts von Signalgebern zu verringern und den Aufwand der Verwaltung von Vorrichtungen mit zugeordneten Signalgebern zu minimieren.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch gelöst, dass die Vorrichtung eine Kommunikationseinheit zum Empfangen von Identifikationsdaten über eine drahtlose Kommunikationsverbindung und eine mit der Kommunikationseinheit verbundene Authentifizierungseinheit zum Authentifizieren der Identifikationsdaten aufweist. Ferner umfasst die Vorrichtung eine mit der Authentifizierungseinheit verbundene Aktoreinheit mit wenigstens einem Aktor zum Betätigen eines Signalgebers bei positiver Authentifizierung der Identifikationsdaten. Die Kommunikationseinheit, die Authentifizierungseinheit und die Aktoreinheit sind zu einer gemeinsamen Baueinheit zusammengefasst. Dies besitzt den Vorteil, dass die Vorrichtung einfach und platzsparend angeordnet und mit nur minimalem Aufwand installiert, insbesondere nachgerüstet werden kann.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist über eine drahtlose Kommunikationsverbindung steuerbar, d.h. die Vorrichtung kann kontaktlos, also ohne direkte manuelle Interaktion mit der Vorrichtung angesteuert und ausgelöst werden, um den Signalgeber zu betätigen. Somit ist der Signalgeber selbst fernbedienbar, zumindest innerhalb der Reichweite der drahtlosen Kommunikationsverbindung, und zur Betätigung des Signalgebers ist kein direkter Zugriff auf den Signalgeber erforderlich. Um ein Betätigen des Signalgebers zu veranlassen muss die Kommunikationseinheit zunächst gültige Identifikationsdaten empfangen, welche beispielsweise von einem mobilen Endgerät, wie z.B. einer Smartcard, einem Smartphone, etc., über die drahtlose Kommunikationsverbindung an die Kommunikationseinheit gesendet werden. Die empfangenen Identifikationsdaten dienen zum einen als Auslösebefehl für die Vorrichtung und zum anderen als Berechtigungsnachweis zur Steuerung der Vorrichtung. Um festzustellen, ob die Identifikationsdaten zur Steuerung der Vorrichtung berechtigen, ist die Authentifizierungseinheit vorgesehen, welche z.B. drahtgebunden mit der Kommunikationseinheit verbunden ist. Die Authentifizierungseinheit wertet die empfangenen Identifikationsdaten aus, beispielsweise durch Abgleich der Identifikationsdaten mit Referenzdaten, welche vorzugsweise in der Authentifizierungseinheit gespeichert sind. Sofern aus den Referenzdaten für die empfangenen Identifikationsdaten eine Berechtigung zum Steuern der Vorrichtung hervorgeht, werden die Identifikationsdaten beziehungsweise der Sender der Identifikationsdaten positiv authentifiziert. Geht aus den Referenzdaten keine Berechtigung zum Steuern der Vorrichtung hervor, werden die Identifikationsdaten nicht positiv authentifiziert und eine Steuerung der Vorrichtung ist ausgeschlossen. Ein solcher erfolgloser Authentifizierungsversuch kann dem Sender der Identifikationsdaten beispielsweise optisch oder akustisch signalisiert werden.
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Die Identifikationsdaten sind beispielsweise als elektronischer Tag oder Schlüssel ausgebildet, welcher codiert sein kann, um ein unberechtigtes Steuern der Vorrichtung zumindest zu erschweren.
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Bei positiver Authentifizierung der Identifikationsdaten wird eine vorzugsweise drahtgebunden mit der Authentifizierungseinheit verbundene Aktoreinheit aktiviert, welche wenigstens einen Aktor zum Betätigen des Signalgebers aufweist. Der Aktor kann beispielsweise als Stößel oder Betätigungsarm ausgebildet sein, welcher durch eine elektromechanische Vorrichtung der Aktoreinheit bewegbar ist. Bei einer Aktivierung steuert die Aktoreinheit den Aktor derart an, dass dieser beispielsweise eine Taste des Signalgebers unmittelbar drückt oder ein Drücken der Taste zumindest indirekt bewirkt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Kommunikationseinheit, die Authentifizierungseinheit und die Aktoreinheit in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht. Die Vorrichtung kann hierdurch besonders kompakt ausgebildet werden. Ferner kann das Gehäuse derart dichtend ausgebildet werden, dass Staub, Schmutz und Feuchtigkeit nicht in das Innere des Gehäuses eindringen und die Funktion der Vorrichtung beeinträchtigen. Bevorzugt erfüllt das Gehäuse einen gesetzlich vorgeschriebenen Grad von Einbruchsicherheit, um etwaige unbefugte Manipulationsversuche zumindest zu erschweren.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann als Zugangskontrollvorrichtung dienen, beispielsweise für ein Kraftfahrzeug. Bei positiver Authentifizierung der Identifikationsdaten kann die Vorrichtung einen Funkschlüssel des Fahrzeugs betätigen, welcher bei Betätigung auf an sich bekannte Weise ein Entriegelungssignal oder ein Verriegelungssignal aussendet, das eine Entriegelung oder Verriegelung wenigstens eines Türschlosses des Fahrzeugs auslöst. Insbesondere sind auf diese Weise im Sinne einer Zentralverriegelung alle Türschlösser, insbesondere der Fahrzeugseitentüren, entriegelbar oder verriegelbar. Ferner können auch andere Funktionen des Fahrzeugs wie etwa ein Öffnen oder Schließen von Fahrzeugfenstern ausgelöst werden, sofern der Funkschlüssel hierfür entsprechende Betätigungstasten aufweist. Beispielsweise kann der Funkschlüssel eine Betätigungstaste für ein Kofferraumschloss des Fahrzeugs aufweisen und die Vorrichtung bei positiver Authentifizierung der Identifikationsdaten diese Taste betätigen, so dass der Funkschlüssel ein Entriegelungssignal an das Kofferaumschloss und/oder ein Öffnungssignal für eine Kofferraumklappe aussendet. Eine solche Funktionalität kann beispielsweise dazu genutzt werden, einen Boten dafür zu berechtigen, eine Lieferung für einen Benutzer des Fahrzeugs in dem Kofferraum des Fahrzeugs zu deponieren, ohne dass der Bote einen unerwünschten vollständigen Zugang zu dem Fahrzeug erhält ("delivery to trunk"). Nach dem Verschließen des Kofferraums wird die Kofferraumklappe bevorzugt wieder verriegelt, sodass sie ohne erneute Betätigung des Funkschlüssels nicht wieder geöffnet werden kann. Hierdurch ist sichergestellt, dass nachdem der Bote die Lieferung in dem Kofferaum deponiert hat und diesen wieder geschlossen hat, der Kofferaum unmittelbar wieder verriegelt und letztlich vor einem unberechtigten Zugang Dritter geschützt ist. Die Vorrichtung dient gewissermaßen also als ein Zusatzmodul für den Funkschlüssel, um eine kontaktlose und gegebenenfalls berechtigungsspezifische Fahrzeugbedienung zu ermöglichen. Auf diese Weise lassen sich z.B. auch ältere Fahrzeuge so nachrüsten, dass sie durch ein mobiles Endgerät, wie z.B. eine Smartcard oder ein Smartphone, entriegelt, verriegelt oder selektiv geöffnet werden können.
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Die Vorrichtung ist bevorzugt in einem Innenraum des Fahrzeugs derart angeordnet, dass sie von außerhalb des Fahrzeuginnenraums angesteuert werden kann. Ein mobiles Endgerät braucht folglich nur von außen an das Fahrzeug gehalten zu werden, um mit der Vorrichtung zu kommunizieren und bei positiver Authentifizierung eine Entriegelung oder Verriegelung des Fahrzeugs zu bewirken.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kommunikationsverbindung eine Nahfeld-Kommunikationsverbindung mit RFID(radio-frequencyidentification)-Funktionalität, insbesondere gemäß dem NFC(near field communication standard)-Standard. Der NFC-Standard besitzt den Vorteil einer weiten Verbreitung. Ferner erlaubt der NFC-Standard eine robuste drahtlose ad-hoc Kommunikation und ist gut dafür geeignet, eine begrenzte Menge von Daten, insbesondere die Identifikationsdaten, von einem mobilen Endgerät an die Kommunikationseinheit zu übertragen. Grundsätzlich kommen aber auch andere Kommunikationsstandards, wie etwa Bluetooth, GPRS (general packet radio service), WLAN (wireless local area network) und dergleichen in Frage.
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Die Kommunikationsverbindung kann sowohl aktiv (peer-to-peer) als auch passiv sein. Die Identifikationsdaten können beispielsweise auf einer Smartcard, einem Smartphone oder dergleichen gespeichert oder emuliert sein, wobei zum Übertragen der Identifikationsdaten an die Kommunikationseinheit die Smartcard oder das Smartphone in einen Nahbereich um die Kommunikationseinheit oder die Vorrichtung gebracht wird und die Identifikationsdaten automatisch übertragen werden, insbesondere ohne dass es einer manuellen Betätigung der Smartcard oder des Smartphones bedarf. Das heißt, die Kommunikationseinheit kann beispielsweise eine Smartcard oder ein Smartphone in dem Nahbereich detektieren und ein Senden der Identifikationsdaten veranlassen. Das Ansteuern und Auslösen der Vorrichtung ist hierdurch für einen Bediener der Vorrichtung besonders komfortabel.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Signalgeber in der Vorrichtung gesichert und bei einer positiven Authentifizierung der Identifikationsdaten aus der Vorrichtung entnehmbar. Hierdurch kann der Signalgeber von der Vorrichtung zur weiteren Verwendung freigegeben werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Vorrichtung wie oben beschrieben in einem Fahrzeug vorgesehen ist. Hierbei steuert ein Benutzer des Fahrzeugs die Vorrichtung zunächst mit einem mobilen Endgerät an, um das Fahrzeug von außen kontaktlos zu öffnen. Danach kann sich der Benutzer in das Fahrzeug hineinsetzen und den Signalgeber bzw. den Funkschlüssel aus der Vorrichtung entnehmen, insbesondere um den Motor des Fahrzeugs auf bekannte Weise über ein dem Funkschlüssel zugeordnetes Zündschloss zu starten.
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Um zu verhindern, dass der Funkschlüssel beispielsweise nach einem erfolgreichen Aufbrechen des Fahrzeugs ohne weiteres entnommen werden kann, weist die Vorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein verschließbares und verriegelbares Fach zur Aufnahme des Funkschlüssels auf. Bei positiver Authentifizierung der Identifikationsdaten wird dieses Fach entriegelt, so dass der Benutzer den Funkschlüssel entnehmen kann. Alternativ kann der Funkschlüssel auch mit Hilfe eines elektromechanischen Mechanismus zumindest teilweise aus dem Fach herausfahrbar sein, um die Entnahme des Funkschlüssels einfach und intuitiv zu gestalten.
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Nach einer Benutzung des Funkschlüssels kann der Benutzer des Fahrzeugs den Schlüssel wieder in das Fach legen und dieses sodann wieder verschließen und verriegeln. Alternativ kann auch ein automatischer Verriegelungsmechanismus an der Vorrichtung vorgesehen sein, um das Verriegeln des Faches zu vereinfachen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zur definierten Lagerung des Signalgebers in dem Fach ein Adapter vorgesehen. Hierdurch wird dem Umstand Rechnung getragen, dass Funkschlüssel sich in aller Regel bezüglich ihrer Form und Größe, oder der Anordnung und Größe ihrer Tasten, unterscheiden. Mit Hilfe eines geeigneten Adapters können auch unterschiedlich ausgebildete Signalgeber an einer vorbestimmten Position in dem Fach angeordnet werden. Insbesondere können unterschiedliche Signalgeber so angeordnet werden, dass ein oder mehrere Aktoren der Aktoreinheit die Tasten beziehungsweise Schalter des Signalgebers zuverlässig betätigen können, ohne dass die Aktoren an den betreffenden Signalgeber angepasst werden müssen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Signalgeber einen ersten Schalter zum Aussenden eines Entriegelungssignals und die Aktoreinheit einen ersten Aktor zum Betätigen des ersten Schalters auf. Hierdurch ist die Vorrichtung derart eingerichtet, dass der Signalgeber für ein Entriegeln z.B. eines Türschlosses, angesteuert werden kann. Zur Verriegelung kann der Signalgeber entsprechend einen zweiten Schalter zum Aussenden eines Verriegelungssignals aufweisen und die Aktoreinheit einen zweiten Aktor zum Betätigen des zweiten Schalters umfassen. Darüber hinaus kann der Signalgeber weitere Schalter zum Aussenden von Steuerungssignalen, insbesondere zum Entriegeln oder Öffnen einer Kofferraumklappe des Fahrzeugs, aufweisen. Die Aktoreinheit kann entsprechend zugeordnete Aktoren zum Betätigen der weiteren Schalter aufweisen.
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Die Vorrichtung ist bei Verwendung in einem Fahrzeug vorzugsweise an einer Innenseite einer Glasscheibe, z.B. einer Windschutzscheibe, des Fahrzeugs befestigt. Dies besitzt zumindest drei Vorteile. Zum einen ist die Vorrichtung durch die Glasscheibe von außen gut zu erkennen, so dass insbesondere ein fremder Benutzer des Fahrzeugs, wie etwa eines Mietwagens, unmittelbar angezeigt bekommt, in welchem Bereich er sein mobiles Endgerät halten muss, um die Vorrichtung zur Entriegelung des Fahrzeugs anzusteuern. Zum anderen ist die Platzierung der Vorrichtung an einer Glasscheibe des Fahrzeugs hinsichtlich einer möglichst unbeeinträchtigten und zuverlässigen drahtlosen Kommunikationsverbindung zwischen dem mobilen Endgerät und der Vorrichtung vorteilhaft. Des Weiteren kann der Funkschlüssel des Fahrzeugs, nachdem der Benutzer in dem Fahrzeug Platz genommen hat, einfach aus der Vorrichtung entnommen werden. Hierzu kann die Vorrichtung besonders vorteilhaft an einem fahrerseitigen Randbereich der Frontscheibe des Fahrzeugs befestigt sein. Zur Befestigung kann ein Adapter vorgesehen sein, welcher mittels eines Glasklebers an der Frontscheibe angeklebt wird. Der Adapter weist zur Befestigung der Vorrichtung an dem Adapter beispielsweise einen oder mehrere Befestigungszapfen auf, welche in zugeordnete Aufnahmevertiefungen des Vorrichtungsgehäuses rastend eingreifen. Zur Vermeidung eines Diebstahls der Vorrichtung können zusätzlich Mittel vorgesehen sein, um die Befestigungszapfen innerhalb des Gehäuses zu verriegeln. Ein besonders hoher Diebstahlschutz kann zudem dadurch gewährleistet werden, dass eine Entriegelung der Befestigungszapfen nur dann vorgenommen werden kann, wenn der Signalgeber zuvor von der Vorrichtung freigegeben wurde. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass entsprechende Fixiermittel nur bei einem geöffneten Verriegelungsfach des Signalgebers zugänglich sind.
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Sofern eine regelmäßige Entnahme des Funkschlüssels aus der Vorrichtung nicht notwendig ist, kann die Vorrichtung wahlweise auch an einer anderen Stelle im Fahrzeug, etwa an einer Innenseite eines Kofferraums des Fahrzeugs, befestigt werden. Eine Positionierung der Vorrichtung im Kofferraum des Fahrzeugs ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das Fahrzeug lediglich dafür eingerichtet werden soll, dass ein Bote eine Lieferung im Kofferraum des Fahrzeugs deponieren kann (delivery to trunk). Zudem kann bei Anordnung der Vorrichtung im Kofferraum eine ästhetische Beeinträchtigung des Fahrzeuginnenraums weitgehend vermieden werden. Um eine möglichst unbeeinträchtigte drahtlose Kommunikationsverbindung zwischen der Vorrichtung und einem mobilen Endgerät im Außenbereich um den Kofferraum zu gewährleisten, wird die Vorrichtung vorzugsweise in einem innenseitigen Bereich des Kofferraums angeordnet, welcher eine geringe elektromagnetische Abschirmwirkung aufweist. Beispielsweise kann die Vorrichtung innenseitig an einer Heckleuchtenverkleidung des Fahrzeugs oder an einer Heckscheibe angeordnet werden. Alternativ oder zusätzlich is es denkbar, die Heckklappe zumindest im Bereich der Vorrichtung aus einem Kunststoffmaterial zu bilden. Selbstverständlich ist es auch möglich, zwei Vorrichtungen in dem Fahrzeug anzuordnen, wobei eine erste Vorrichtung zur Ansteuerung der Zentralverriegelung beispielsweise vorne in dem Fahrzeug angeordnet wird und eine zweite Vorrichtung zum Öffnen der Kofferraumklappe im Kofferraum angeordnet wird.
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Zur Spannungsversorgung der Vorrichtung kann z.B. eine Batterie vorgesehen sein. Alternativ kann die Vorrichtung aus einem fahrzeugeigenen Bordnetz gespeist werden. Hierzu kann die Vorrichtung ein Kabel mit einem Stecker für bekannte 12 V-Zigarettenanzünder oder kofferaumseitige Steckdosen aufweisen, um die Vorrichtung besonders einfach mit dem Bordnetz verbinden zu können. Der Installationsaufwand zum Nachrüsten der Vorrichtung an einem Fahrzeug wird dadurch minimiert.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein System zur Verwaltung der Zugangsberechtigung zu einem Fahrzeug einer Flotte von Fahrzeugen, welche jeweils mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestattet sind. Das System umfasst eine Verwaltungseinheit zum Erzeugen und Senden von Identifikationsdaten an ein mobiles Endgerät, dessen Benutzer zur Steuerung der Vorrichtung eines bestimmten Fahrzeugs berechtigt werden soll. Mithilfe des betreffenden mobilen Endgeräts kann der Benutzer die Vorrichtung dieses Fahrzeugs ansteuern, um Zugang zu dem Fahrzeug zu erlangen und das Fahrzeug mittels des von der Vorrichtung freigegebenen Funkschlüssels in Betrieb nehmen zu können.
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Mittels der Verwaltungseinheit kann eine Rechteverwaltung realisiert werden, um eine professionelle Rechtevergabe für die Benutzer der Fahrzeugflotte durchzuführen, wobei die Verwaltungseinheit beispielsweise ein zentraler Server eines IT-Dienstleisters sein kann. In einem beispielhaften Anwendungsfall kann jedem Benutzer der Fahrzeugflotte ein mobiles Endgerät zugeordnet werden, welches durch Übertragen von Identifikationsdaten über eine mobile Datenverbindung, z.B. in Form einer Email oder SMS, Rechte zur Steuerung eines ausgewählten Fahrzeugs erhält. Die Identifikationsdaten können z.B. mit einer zeitlich begrenzten Validität versehen werden, um ein mobiles Endgerät lediglich für einen begrenzten Zeitraum zur Ansteuerung der Vorrichtung des ausgewählten Fahrzeugs der Fahrzeugflotte zu autorisieren. Dies ist insbesondere für gewerbliche Betreiber einer Fahrzeugflotte, z.B. Mietwagenfirmen vorteilhaft.
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Ferner kann ein mobiles Endgerät dafür eingesetzt werden, eine erfindungsgemäße Vorrichtung zu aktualisieren. Beispielsweise kann das mobile Endgerät die Vorrichtung z.B. mittels einer geeigneten App aktualisieren. Alternativ kann das mobile Endgerät auch lediglich dazu dienen, die Vorrichtung über eine mobile Internetverbindung mit einem zentralen Server zu verbinden, der die Vorrichtung aktualisiert. Insbesondere kann die Vorrichtung über ein Smartphone mit einer Verwaltungseinheit verbunden werden, wobei Konfigurationsdaten und/oder ein oder mehrere Sätze von Identifikationsdaten an die Vorrichtung gesendet werden und dort in einem Speicher abgelegt werden.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders gut als Nachrüstmodul für PKWs mit herkömmlichen Funkschlüsseln geeignet, wobei ein Eingriff in die Bordelektronik des PKWs vollständig vermieden werden kann. Durch die Ausführung der Vorrichtung als in sich abgeschlossene Baueinheit kann diese an allen gängigen PKWs nachgerüstet werden und z.B. über eine fahrzeugseitige Steckdose mit der notwendigen Betriebsspannung versorgt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigt:
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1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betätigen eines Signalgebers.
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Die in 1 gezeigte Vorrichtung 11 zum Betätigen eines Signalgebers umfasst ein Gehäuse 13, in dem eine NFC-fähige Kommunikationseinheit 15, eine Authentifizierungseinheit 17 sowie eine Aktoreinheit 19 angeordnet sind. In dem Gehäuse 13 befindet sich ferner ein Verriegelungsfach 21, in dem ein Fahrzeugfunkschlüssel 23 angeordnet ist. Der Fahrzeugfunkschlüssel 23 ist mittels eines Adapters 25 mittig in dem Verriegelungsfach 21 fixiert.
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Der Fahrzeugfunkschlüssel 23 weist eine Entriegelungstaste 27 und eine Verriegelungstaste 29 auf, wobei eine Betätigung der Entriegelungstaste 27 die Aussendung eines Entriegelungssignals und eine Betätigung der Verriegelungstaste 29 die Aussendung eines Verriegelungssignals an ein dem Fahrzeugfunkschlüssel 23 zugeordnetes, nicht gezeigtes Fahrzeug auslöst.
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Die Aktoreinheit 19 weist mindestens zwei Aktoren 31 auf, welche durch nicht gezeigte Öffnungen des Verriegelungsfachs 21 hindurchgreifen, sodass ein erster Aktor 31a im Bereich der Entriegelungstaste 27 und ein zweiter Aktor 31b im Bereich der Verriegelungstaste 29 endet. Grundsätzlich können aber auch weitere Aktoren vorgesehen sein, welche jeweils im Bereich einer zugeordneten Taste des Fahrzeugfunkschlüssels 23 enden.
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Zur Ansteuerung der Vorrichtung 11 wird ein Smartphone 33 oder ein anderes geeignetes mobiles Endgerät, wie z.B. eine Smartcard oder ein Tablet, in einen Nahbereich 35 der Vorrichtung 11 geführt. Das Smartphone 33 weist einen NFC-Chip 34 zur kontaktlosen Kommunikation mit NFC-fähigen Geräten auf. Die Kommunikationseinheit 15 detektiert das Smartphone 33 und veranlasst das Smartphone 33 einen NFC-Tag drahtlos an die Kommunikationseinheit 15 zu senden. Die Kommunikationseinheit 15 leitet den empfangenen NFC-Tag weiter an die Authentifizierungseinheit 17, welche den NFC-Tag mit in einem Speicher 37 der Authentifizierungseinheit 17 gespeicherten Referenztags vergleicht. Bei Übereinstimmung des empfangenen NFC-Tags mit einem Referenztag sendet die Authentifizierungseinheit 17 ein Aktivierungssignal an die Aktoreinheit 19. Bei Empfang des Aktivierungssignals steuert die Aktoreinheit 19 in Abhängigkeit von dem jeweils aktuell vorliegenden Betätigungszustands entweder den ersten Aktor 31a oder den zweiten Aktor 31b an.
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Der Betätigungszustand liefert eine Information über den jeweils zuletzt angesteuerten Aktor 31a oder 31b. Hierfür ist ein entsprechendes Flag in einem Speicher 39 vorgesehen, welches den Betätigungszustand angibt. Bei Empfang des Aktivierungssignals steuert die Aktoreinheit 19 in Abhängigkeit von dem Betätigungszustand denjenigen Aktor 31 an, welcher zuletzt nicht angesteuert wurde. Beispielsweise wird der erste Aktor 31a angesteuert, wenn der Betätigungszustand angibt, dass aufgrund eines früheren Aktivierungssignals zuletzt der zweite Aktor 31b angesteuert wurde. Bei Ansteuerung des ersten Aktors 31a drückt dieser die Entriegelungstaste 27 des Fahrzeugfunkschlüssels 23, sodass von dem Fahrzeugfunkschlüssel 27 ein Entriegelungssignal gesendet wird. Entsprechend steuert die Aktoreinheit 19 den zweiten Aktor 31b zum Drücken der Verriegelungstaste 29 an, wenn der Betätigungszustand angibt, dass zuletzt der erste Aktor 31a angesteuert worden ist. Sofern noch kein Betätigungszustand in dem Speicher 39 gespeichert ist, steuert die Aktoreinheit 19 bei Empfang eines Aktivierungssignals von der Authentifizierungseinheit 17 den ersten Aktor 31a zur Betätigung der Entriegelungstaste 27 an.
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Wird das Smartphone 33 wieder aus dem Nahbereich 35 entfernt und danach zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den Nahbereich 35 gebracht, wird somit jeweils nach Übermittlung des berechtigenden NFC-Tags jeweils diejenige Taste 27, 29 des Fahrzeugfunkschlüssels 23 betätigt, welche zuvor nicht betätigt wurde. Sofern kein Betätigungszustand ausgewertet werden kann, wird die Entriegelungstaste 27 betätigt.
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Die Vorrichtung 11 kann also dazu verwendet werden, den Fahrzeugfunkschlüssel 23 durch das Smartphone 33 jeweils so zu betätigen, dass dieser abwechselnd ein Entriegelungssignal oder ein Verriegelungssignal aussendet. Der Bedienkomfort ist hierbei besonders hoch, da die Türschlösser des Fahrzeugs kontaktlos und intelligent angesteuert werden, ohne dass es einer besonderen manuellen Bedienung des Smartphones 33 bedarf.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Vorrichtung
- 13
- Gehäuse
- 15
- Kommunikationseinheit
- 17
- Authentifizierungseinheit
- 19
- Aktoreinheit
- 21
- Verriegelungsfach
- 23
- Fahrzeugfunkschlüssel
- 25
- Adapter
- 27
- Entriegelungstaste
- 29
- Verriegelungstaste
- 31
- Aktor
- 33
- Smartphone
- 34
- NFC-Chip
- 35
- Nahbereich
- 37
- Speicher
- 39
- Speicher