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Die Erfindung betrifft eine Operationstischsäule mit einem Säulenteil und einem Kopfteil zum Verbinden einer Patientenlagerfläche eines Operationstisches mit dem Kopfteil. Die Operationstischsäule umfasst eine an dem Säulenteil angeordnete Energieversorgungseinheit zum Versorgen des Operationstisches mit Energie. Das Kopfteil umfasst ein um eine erste Drehachse drehbar gelagertes erstes Kopfteilelement und ein um eine zweite Drehachse drehbar gelagertes zweites Kopfteilelement.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Operationstischsäule mit einem Säulenteil, einer an dem Säulenteil angeordneten Energieversorgungseinheit und einem Kopfteil zur Verbindung einer Patientenlagerfläche eines Operationstisches mit dem Kopfteil bekannt. Bei der bekannten Operationstischsäule ist das Kopfteil für eine Neigung und Kantung desselben um Neigungs- und Kantungsachsen innerhalb des Kopfteils drehbar.
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Das Dokument
DE 10 2011 000 628 A1 offenbart eine Operationstischsäule.
4 und
5 zeigen jeweils eine Seitenansicht dieser Operationstischsäule aus dem Stand der Technik. Die in
4 und
5 gezeigte Operationstischsäule aus dem Stand der Technik umfasst einen Säulenfuß, ein mit dem Säulenfuß verbundenes Säulenteil
10, ein Kopfteil
14, das zur Verbindung mit einer Patientenlagerfläche des Operationstisches bestimmt ist, und eine Mehrzahl von das Kopfteil
14 tragenden Stellantrieben
16,
18,
20, die jeweils ein erstes Element, d. h. den Zylinder
36,
64, und ein relativ zu diesem linear verstellbares, an dem Kopfteil
14 angreifendes zweites Element, d. h. die Kolbenstange
40,
56,
68, umfassen. Ferner umfasst die bekannte Operationstischsäule gemäß
4 und
5 Schellen
38, einen Gelenkkopf
42, Universalgelenke
66,
70 und Achsen
54,
62.
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Gemäß dem Stand der Technik wird bei Operationstischen mit hohen Verstellleistungen, d. h. mit einer Neigung > 20° und einer Kantung > 15°, in Bezug auf 4 und 5 die Energieversorgung zwischen der Patientenlagerfläche auf dem Kopfteil 14 und der Energieversorgungseinheit in der Nähe des Zylinders 36 mit Hilfe einer außerhalb der Verkleidung liegenden Schlauchleitung realisiert. Dabei wird die Schlauchleitung mit den Energie führenden Leitungen insbesondere über einen flexiblen Schlauch realisiert, der U-förmig zwischen den Bauteilen 14 und 36 verlegt wird. Die Anschlussarmaturen S des Schlauches sind in 4 und 5 mit Pfeilen gekennzeichnet. Die Schlauchleitung wird insbesondere außerhalb der an dem Säulenteil 10 befestigten, in 4 und 5 nicht dargestellten Verkleidung im Freien verlegt. Somit ist die Schlauchleitung den Verschmutzungen eines Operationsbetriebes ausgesetzt und muss reinigbar sein. Ferner sind die Anforderungen an den Schlauchwerkstoff und die Anschlussarmaturen S zur flüssigkeitsdichten Befestigung des Schlauches mit den feststehenden Elementen wegen der Reinigbarkeit sehr hoch und kostenintensiv. Darüber hinaus ist die notwendige Reinigung für das OP(Operations)-Personal aufwändig.
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Die in 4 und 5 gezeigte Operationstischsäule aus dem Stand der Technik hat insbesondere die folgenden Nachteile. Wegen der großen Verstellleistung und der obigen geometrischen Anordnung des Schlauches außerhalb der Drehpunkte bzw. Achsen 54 und 70 des jeweiligen Gelenkes ist eine relativ lange Schlauchleitung notwendig, um die Relativbewegungen, d. h. die Neigungs- und/oder Kantungsbewegung des Kopfteils 14, auszugleichen. Wegen der Reinigbarkeit ist eine relativ dicke Schlauchleitung mit ungünstigen Biegeradien notwendig. Wegen der Vielzahl der aufwändigen Bauteile ist diese bekannte Lösung kostenintensiv. Ferner ist das Abdichten der Austrittsöffnungen nur mit sehr hohem Aufwand zu realisieren.
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6 zeigt eine Prinzipskizze zur Verdeutlichung der oben genannten Nachteile. In 6 ist die bekannte Operationstischsäule mit der Hubführung 1 und dem Hubzylinder 2 schematisch dargestellt. Die den Hubzylinder 2 umgebende Hubführung 1 umfasst mindestens zwei als gleitende Schubrohre ineinander gesteckte Rohre. Der Hubzylinder 2 nutzt die Bauhöhe der Hubführung 1 maximal aus, um die nötige Verstellstrecke zu erreichen. Bei der bekannten Operationstischsäule wird die Energieversorgung aus einer Energieversorgungseinheit 3, die am obersten Säulenelement der Hubführung 1 befestigt ist, bereitgestellt. Die Patientenlagerfläche 4 wird dabei mit einer beweglichen, schlauchartigen Energieführung 5 mit der Energieversorgungseinheit 3 verbunden. Typischerweise wird die Energieführung 5 aus einem flexiblen Schlauch, der mit Elektro- oder Hydraulikleitungen gefüllt ist, gebildet.
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Wie in 6 gezeigt, ist die Energieführung 5 U-förmig zwischen der Hubführung 1 und der Patientenlagerfläche 4 angeordnet, da ein anderer Bauraum nicht günstig für das Endprodukt ist. Insbesondere sind bei der bekannten Operationstischsäule die Neigungsachse 6 und die Kantungsachse 7 oberhalb der Hubführung 1 angeordnet, um den Bauraum für die Energieführung 5 bzw. den Schlauch mit einem Schlauchdurchmesser von 30 bis 45 mm bereitzustellen. Nachteilig bei dieser bekannten Lösung ist, dass eine Bauhöhe I1 zwischen der Patientenlagerfläche 4 und der Hubführung 1 von mindestens 165 mm notwendig ist, um den U-förmigen Mantelschlauch unterzubringen. Der Abstand I2 der Neigungsachse 6 bzw. der Kantungsachse 7 von der Hubführung 1 beträgt typischerweise 100 mm. Ferner sind in 6 die Neigungs- und/oder Kantungsbewegung der Patientenlagerfläche 4 durch die Pfeile 8 schematisch dargestellt.
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Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Operationstischsäule anzugeben, die eine einfache und platzsparende Energieversorgung eines Operationstisches ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Operationstischsäule mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Durch eine Operationstischsäule mit den Merkmalen des Anspruchs 1 wird eine einfache und platzsparende Versorgung eines Operationstisches mit Energie ermöglicht, da insbesondere eine Energieversorgungseinheit an dem Säulenteil angeordnet ist und das Kopfteil ein um eine erste Drehachse drehbar gelagertes erstes Kopfteilelement und ein um eine zweite Drehachse drehbar gelagertes zweites Kopfteilelement umfasst. Das Säulenteil umfasst einen Aktuator zum Bewirken einer Hubbewegung der Patientenlagerfläche. Ferner umfasst der Aktuator ein Deckelelement, das derart ausgebildet ist, dass mindestens ein mit der Energieversorgungseinheit verbundener Schlauchabschnitt in einem Bereich nahe der ersten Drehachse zumindest teilweise durch das erste Kopfteilelement hindurch durchführbar ist. Somit kann die Verwendung eines relativ langen, reinigbaren Schlauches für die Energieversorgung vermieden werden. Dies ermöglicht die einfache und platzsparende Versorgung des Operationstisches mit Energie.
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Vorzugsweise erstreckt sich das Deckelelement des Aktuators entlang der ersten Drehachse zwischen zwei gegenüber liegenden Seiten des Säulenteils.
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Es ist vorteilhaft, wenn die radiale Ausdehnung des nahe der ersten Drehachse liegenden Bereichs kleiner als die Hälfte, vorzugsweise kleiner als ein Viertel, des radialen Abstands eines Rahmenabschnittes des ersten Kopfteilelements von der ersten Drehachse ist. Somit kann ein relativ kleiner Bereich nahe der ersten Drehachse bereitgestellt werden, in dem der Schlauchabschnitt für die Energieversorgung führbar ist.
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Vorzugsweise umfasst das Deckelelement des Aktuators mindestens eine Aussparung zum Führen des Schlauchabschnitts in dem nahe der ersten Drehachse liegenden Bereich. Somit kann der Schlauchabschnitt relativ nahe an der ersten Drehachse vorbei in das Kopfteil geführt werden.
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Vorzugsweise umfasst das Deckelelement des Aktuators zwei Aussparungen zum Führen von jeweiligen mit der Energieversorgungseinheit verbundenen Schlauchabschnitten in dem nahe der ersten Drehachse liegenden Bereich, wobei die zwei Aussparungen den zwei gegenüber liegenden Seiten des Säulenteils zugewandt sind. Vorzugsweise umfasst jede Aussparung ein rechteckiges Profil. Somit können mehrere Schlauchabschnitte für die Energieversorgung bereitgestellt werden, die jeweils in dem nahe der ersten Drehachse liegenden Bereich führbar sind.
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Es ist vorteilhaft, wenn die radiale Ausdehnung des nahe der ersten Drehachse liegenden Bereichs zwischen 15 mm und 35 mm, vorzugsweise zwischen 15 mm und 20 mm, liegt. Somit können geeignete Abmessungen des relativ kleinen Bereichs für die Führung des Schlauchabschnitts nahe der ersten Drehachse bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise ist das erste Kopfteilelement derart ausgebildet, dass der Schlauchabschnitt in dem Bereich nahe der ersten Drehachse und in einem weiteren Bereich nahe der zweiten Drehachse vollständig durch das erste Kopfteilelement hindurch durchführbar ist. Somit kann der Schlauchabschnitt nicht nur in dem Bereich nahe der ersten Drehachse, sondern auch in einem weiteren Bereich nahe der zweiten Drehachse innerhalb des Kopfteils geführt werden.
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Vorzugsweise ist die radiale Ausdehnung des nahe der zweiten Drehachse liegenden weiteren Bereichs kleiner als die Hälfte des radialen Abstands eines weiteren Rahmenabschnittes des ersten Kopfteilelements von der zweiten Drehachse. Somit kann ein relativ kleiner weiterer Bereich nahe der zweiten Drehachse bereitgestellt werden, in dem der Schlauchabschnitt für die Energieversorgung führbar ist.
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Vorzugsweise umfasst das erste Kopfteilelement mindestens eine Aussparung mit einem runden Profil zum Führen des Schlauchabschnitts in dem nahe der zweiten Drehachse liegenden weiteren Bereich. Somit kann der Schlauchabschnitt relativ nahe an der zweiten Drehachse innerhalb des Kopfteils geführt werden.
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Vorzugsweise sind das erste Kopfteilelement und das zweite Kopfteilelement derart ausgebildet, dass bei einer Kantungsbewegung des zweiten Kopfteilelements um die zweite Drehachse ein Abquetschen des Schlauchabschnitts in dem weiteren Bereich nahe der zweiten Drehachse verhindert wird. Somit kann der Schlauchabschnitt bei einer Kantungsbewegung des zweiten Kopfteilelements sicher innerhalb des Kopfteils geführt werden.
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Vorzugsweise findet die Kantungsbewegung des zweiten Kopfteilelements relativ zu dem ersten Kopfteilelement in einem Winkelbereich von 0° bis 25° statt.
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Vorzugsweise bilden das erste Kopfteilelement und das zweite Kopfteilelement ein Kardangelenk. Dabei liegen die erste Drehachse und die zweite Drehachse in zwei übereinander angeordneten, parallelen Ebenen. Ferner beträgt der Abstand der zwei übereinander angeordneten, parallelen Ebenen maximal 60 mm. Somit kann ein Kardangelenk für eine sehr sichere Funktion des Kopfteils bereitgestellt werden.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Säulenteil und die an dem Säulenteil angeordnete Energieversorgungseinheit von einer Verkleidung abgedeckt sind, und wenn der entlang des Säulenteils verlaufende Schlauchabschnitt vollständig innerhalb der Verkleidung verlegt ist. Dies bewirkt, dass dieser Schlauchabschnitt vollständig durch die Verkleidung geschützt ist. Somit wird kein zusätzlicher Schutzschlauch zur Abdeckung des Schlauchabschnitts benötigt. Ferner muss der vollständig innerhalb der Verkleidung verlegte Schlauchabschnitt nicht aufwändig gereinigt werden.
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Vorzugsweise bildet das zweite Kopfteilelement ein Gehäuse zur Abdeckung des zumindest teilweise durch das erste Kopfteilelement durchführbaren Schlauchabschnitts. Dabei ist dieser Schlauchabschnitt vollständig von dem durch das zweite Kopfteilelement gebildete Gehäuse umschlossen. Somit kann ein Gehäuse für die Abdeckung des Schlauchabschnitts innerhalb des Kopfteils bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise umfasst das Säulenteil eine Hubführung und eine in der Hubführung integrierte Teleskopanordnung von mindestens zwei relativ zueinander beweglichen Säulenteilelementen. Die Hubführung umfasst ein oberhalb der zwei relativ zueinander beweglichen Säulenteilelemente angeordnetes Fenster zum Hindurchführen des entlang des Säulenteils verlaufenden Schlauchabschnitts von außerhalb des Säulenteils in das Innere des Säulenteils. Somit kann ein Abscheren des Schlauchabschnitts durch die beweglichen Säulenteilelemente der Teleskopanordnung vermieden werden. Dies ermöglicht einen robusten Aufbau der Operationstischsäule.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Operationstischsäule gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2 eine perspektivische Ansicht des Säulenteils der in 1 gezeigten Operationstischsäule;
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3 eine perspektivische Ansicht eines Operationstisches mit der in 1 gezeigten Operationstischsäule;
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4, 5 Seitenansichten einer Operationstischsäule gemäß dem Stand der Technik; und
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6 eine Prinzipskizze einer bekannten Operationstischsäule.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Operationstischsäule 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Wie in 1 gezeigt, umfasst die Operationstischsäule 100 ein Säulenteil 102, eine an dem Säulenteil 102 angeordnete Energieversorgungseinheit 106 und ein Kopfteil 104. Das Kopfteil 104 umfasst ein um eine erste Drehachse 108a drehbar gelagertes erstes Kopfteilelement 110a und ein um eine zweite Drehachse 108b drehbar gelagertes zweites Kopfteilelement 110b. Das erste Kopfteilelement 110a ist an dem Säulenteil 102 um die erste Drehachse 108a drehbar gelagert. Ferner ist das zweite Kopfteilelement 110b an dem ersten Kopfteilelement 110a um die zweite Drehachse 108b drehbar gelagert.
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Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel bilden das erste Kopfteilelement 110a und das zweite Kopfteilelement 110b ein Kardangelenk für eine kardanische Lagerung des zweiten Kopfteilelements 110b an dem Säulenteil 102. Wie in 1 gezeigt, liegen die erste Drehachse 108a und die zweite Drehachse 108b in zwei übereinander angeordneten parallelen Ebenen. Diese Ebenen sind parallel zu der oberen Oberfläche des Kopfteils 104 in seiner Grundstellung. Der Abstand der zwei übereinander angeordneten, parallelen Ebenen beträgt maximal 60 mm. Durch diesen relativ geringen Höhenunterschied kann eine sehr sichere kardanische Lagerung des zweiten Kopfteilelements 110b an dem Säulenteil 102 erreicht werden.
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Gemäß 1 umfasst das erste Kopfteilelement 110a einen rechteckigen Rahmen mit einem ersten Rahmenabschnitt 122a und einem zweiten Rahmenabschnitt 122b. Dabei verläuft der erste Rahmenabschnitt 122a parallel zur ersten Drehachse 108a, während der zweite Rahmenabschnitt 122b parallel zur zweiten Drehachse 108b verläuft. Ferner ist in 1 gezeigt, dass die erste Drehachse 108a und die zweite Drehachse 108b bei einer Projektion auf eine gemeinsame Ebene senkrecht zueinander verlaufen. Die erste Drehachse 108a entspricht einer Neigungsachse bei einer Neigungsbewegung des ersten Kopfteilelements 110a. Ferner entspricht die zweite Drehachse 108b einer Kantungsachse bei einer Kantungsbewegung des zweiten Kopfteilelements 110b. Wie in 1 gezeigt, umfasst auch das zweite Kopfteilelement 110b einen rechteckigen Rahmen. Dieser Rahmen des zweiten Kopfteilelements 110b umgibt das erste Kopfteilelement 110a mit den Rahmenabschnitten 122a, 122b.
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Wie in 1 gezeigt, umfasst das zweite Kopfteilelement 110b ein Durchgangsloch 134a in einem dem ersten Rahmenabschnitt 122a des ersten Kopfteilelements 110a gegenüberliegenden Rahmenabschnitt. Ferner umfasst das erste Kopfteilelement 110a ein weiteres Durchgangsloch 134b in dem ersten Rahmenabschnitt 122a. Das Durchgangsloch in dem Rahmenabschnitt des ersten Kopfteilelements 110a, der dem ersten Rahmenabschnitt 122a gegenüberliegt, ist in 1 nicht sichtbar. Gemäß 1 verläuft die zweite Drehachse 108b mittig durch die Durchgangslöcher 134a, 134b. Die Durchgangslöcher 134a, 134b dienen zur Aufnahme eines Drehelements, das in den Durchgangslöchern 134a, 134b drehbar gelagert und mit dem zweiten Kopfteilelement 110b fest verbunden ist. Somit wird die Kantungsbewegung des zweiten Kopfteilelements 110b relativ zu dem ersten Kopfteilelement 110a ermöglicht.
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Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Säulenteil 102 eine Hubführung 128 und zwei relativ zueinander bewegliche Säulenteilelemente 130a, 130b. Diese zwei Säulenteilelemente 130a, 130b sind parallel zu einer Längsachse des Säulenteils 102, d. h. in Höhenrichtung, bewegbar. Ferner bilden die zwei relativ zueinander beweglichen Säulenteilelemente 130a, 130b eine Teleskopanordnung, die in der Hubführung 128 integriert ist. Die Teleskopanordnung dient zur Verstellung der Höhe der Operationstischsäule 100.
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Die in 1 gezeigte Energieversorgungseinheit 106 ist mit einem ersten Schlauchabschnitt 118a und einem zweiten Schlauchabschnitt 118b verbunden. Der erste Schlauchabschnitt 118a verläuft im Wesentlichen durch das Kopfteil 104, während der zweite Schlauchabschnitt 118b entlang des Säulenteils 102 verläuft. Die Energieversorgungseinheit 106 umfasst beispielsweise ein Hydraulikaggregat. Ferner umfassen die Schlauchabschnitte 118a, 118b beispielsweise mehrere Elektro- und/oder Hydraulikleitungen. Wie in 1 gezeigt, ist der zweite Schlauchabschnitt 118b durch ein oberhalb der zwei relativ zueinander beweglichen Säulenteilelemente 130a, 130b angeordnetes Fenster 132 hindurch durchführbar. Das Fenster 132 ist in der Hubführung 128 des Säulenteils 102 vorgesehen.
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Die in 1 gezeigte Operationstischsäule 100 ist derart ausgebildet, dass der erste Schlauchabschnitt 118a in einem ersten Bereich 120a nahe der ersten Drehachse 108a und in einem zweiten Bereich 120b nahe der zweiten Drehachse 108b durch das Kopfteil 104 hindurch durchführbar ist. Der zweite Bereich 120b nahe der zweiten Drehachse 108b ist in 1 gut sichtbar. Gemäß 1 wird dieser zweite Bereich 120b durch eine Aussparung 126 in dem ersten Rahmenabschnitt 122a des ersten Kopfteilelements 110a gebildet. Ferner umfasst die Aussparung 126 beispielsweise ein rundes Profil, dessen Höhe mit größer werdendem radialen Abstand von der zweiten Drehachse 108b monoton abfällt. Durch die Bereitstellung dieses Profils zur Führung des ersten Schlauchabschnitts 118a kann ein Abquetschen dieses Schlauchabschnitts 118a bei einer Kantungsbewegung des zweiten Kopfteilelements 110b um die zweite Drehachse 108b verhindert werden. Dabei sollte die Kantungsbewegung des zweiten Kopfteilelements 110b relativ zu dem ersten Kopfteilelement 110a in einem Winkelbereich von 0° bis 25° durchgeführt werden. Insbesondere entspricht ein Winkel von 0° der in 1 gezeigten Grundstellung des Kopfteils 104, bei der das erste Kopfteilelement 110a und das zweite Kopfteilelement 110b jeweils senkrecht zur Längsachse des Säulenteils 110 ausgerichtet sind.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Säulenteils 102 der in 1 gezeigten Operationstischsäule 100. In 2 ist insbesondere der erste Bereich 120a nahe der ersten Drehachse 108a gut sichtbar. Wie in 2 gezeigt, umfasst das Säulenteil 102 einen Aktuator 112 mit einem Deckelelement 114. Das in 2 gezeigte Deckelelement 114 erstreckt sich entlang der ersten Drehachse 108a zwischen gegenüberliegenden Seiten 116a, 116b des Säulenteils 102. Die erste Drehachse 108a verläuft mittig durch einen in dem oberen Bereich des Säulenteils 102 aufgenommenen Drehbolzen 136. Der Drehbolzen 136 erstreckt sich durch zwei Durchgangslöcher in den zwei gegenüberliegenden Seiten 116a, 116b des Säulenteils 102 und durch das Deckelelement 114 des Aktuators 112. Ferner ist der Drehbolzen 136 an dem Säulenteil 102 drehbar gelagert und mit dem ersten Kopfteilelement 110a fest verbunden. Somit kann eine Neigungsbewegung des ersten Kopfteilelements 110a relativ zu dem Säulenteil 102 erreicht werden. Der in 2 gezeigte Aktuator 112 dient zur Verstellung der Höhe bzw. Durchführung einer Hubbewegung der Operationstischsäule 100.
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Gemäß 2 umfasst das Deckelelement 114 des Aktuators 112 zwei Aussparungen 124a, 124b mit einem rechteckigen Profil. Die zwei Aussparungen 124a, 124b sind den zwei gegenüberliegenden Seiten 116a, 116b des Säulenteils 102 zugewandt. Ferner dienen die zwei Aussparungen 124a, 124b zur Führung von jeweiligen mit der Energieversorgungseinheit 106 verbundenen Schlauchabschnitten in dem nahe der ersten Drehachse 108a liegenden ersten Bereich 120a. Insbesondere sind in 2 die mit der Energieversorgungseinheit 106 verbundene Schlauchabschnitte 118a, 118b gezeigt. Der erste Schlauchabschnitt 118a wird von der ersten Aussparung 124a geführt und verläuft in dem ersten Bereich 120a nahe der ersten Drehachse 108a. Ein weiterer mit der Energieversorgungseinheit 106 verbundener Schlauchabschnitt, der von der zweiten Aussparung 124b geführt werden kann, ist in 2 nicht dargestellt. Bezugnehmend auf 1 und 2 kann der erste Schlauchabschnitt 118a mit Hilfe der Aussparung 124a des Deckelelements 114 und der Aussparung 126 des ersten Kopfteilelements 110a sowohl in dem ersten Bereich 120a nahe der ersten Drehachse 108a als auch in dem zweiten Bereich 120b nahe der zweiten Drehachse 108b vollständig durch das erste Kopfteilelement 110a hindurch durchgeführt werden. Ferner kann der erste Schlauchabschnitt 118a auch durch das zweite Kopfteilelement 110b und somit durch das gesamte Kopfteil 104 hindurch weitergeführt werden.
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Bei dem in 2 gezeigten rechteckigen Profil der Aussparungen 124a, 124b entspricht die radiale Ausdehnung des ersten Bereichs 120a beispielsweise einem radialen Abstand einer seitlichen Kante des Deckelelements 114 von der ersten Drehachse 108a. Die Aussparungen 124a, 124b des Deckelelements 114 sowie die Aussparung 126 des ersten Kopfteilelements 110a können derart dimensioniert werden, dass der erste Bereich 120a und der zweite Bereich 120b relativ kleine Bereiche mit einer geringen radialen Ausdehnung um die erste Drehachse 108a bzw. die zweite Drehachse 108b darstellen. Insbesondere ist die radiale Ausdehnung des ersten Bereichs 120a relativ gering im Vergleich zum radialen Abstand des ersten Rahmenabschnittes 122a des ersten Kopfteilelements 110a von der ersten Drehachse 108a. Ferner ist die radiale Ausdehnung des zweiten Bereichs 120b relativ gering im Vergleich zum radialen Abstand des zweiten Rahmenabschnittes 122b des ersten Kopfteilelements 110a von der zweiten Drehachse 108b.
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In 2 ist der durch das Fenster 132 hindurch geführte zweite Schlauchabschnitt 118b gut sichtbar. Wie in 2 gezeigt, wird dieser Schlauchabschnitt 118b von außerhalb des Säulenteils 102 in das Innere des Säulenteils 102 geführt. Die zwei relativ zueinander beweglichen Säulenteilelemente 130a, 130b der in der Hubführung 128 integrierten Teleskopanordnung sind relativ zu dem darüber angeordneten Fenster 132 nur nach unten bewegbar. Somit kann ein Abscheren des durch das Fenster 132 hindurch geführten zweiten Schlauchabschnitts 118b verhindert werden.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Operationstisches 200 mit der in 1 gezeigten Operationstischsäule 100. Von der Operationstischsäule 100 ist nur das zweite Kopfteilelement 110b teilweise sichtbar. Das Säulenteil 102 und die an dem Säulenteil 102 angeordnete Energieversorgungseinheit 106 der Operationstischsäule 100 sind von einer Verkleidung 204 abgedeckt. Die von der Verkleidung 204 abgedeckten Komponenten der Operationstischsäule sind auf einem Fuß 206 des Operationstisches 200 angeordnet. Bezugnehmend auf 1 und 3 dient das Kopfteil 104 der Operationstischsäule 100 zur Verbindung einer Patientenlagerfläche 202 des Operationstisches 200 mit dem Kopfteil 104. Die innerhalb des Kopfteils 104 verlaufende zweite Drehachse 108b ist in 3 dargestellt. Bei einer Kantungsbewegung des zweiten Kopfteilelements 110b um die zweite Drehachse 108b wird die Patientenlagerfläche 202 entsprechend mitbewegt. Die Hubbewegung der Patientenlagerfläche 202 wird von dem Aktuator 112 der Operationstischsäule 100 bewirkt.
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Gemäß 1 und 3 werden die Schlauchabschnitte 118a, 118b, die von der Energieversorgungseinheit 106 in Richtung der Patientenlagerfläche 202 verlaufen, durch ein von dem zweiten Kopfteilelement 110b gebildeten Gehäuse und die Verkleidung 204 vollständig abgedeckt. Somit ist ein robuster Betrieb des Operationstisches 200 ohne die Verwendung zusätzlicher Schutzschläuche möglich. Ferner müssen die vollständig abgedeckten Schlauchabschnitte 118a, 118b nicht aufwändig gereinigt werden.
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Die vorliegende Erfindung schafft eine geschickte Anordnung des Schlauchabschnittes 118a nahe der auch als Neigungsachse bezeichneten ersten Drehachse 108a und nahe der auch als Kantungsachse bezeichneten zweiten Drehachse 108b. Dadurch wird eine sehr kurze Leitungsführung des Schlauchabschnittes 118a ermöglicht. Die Anordnung des Kardangelenkes mit einem Höhenunterschied der Kantungs- und Neigungsachse 108b, 108a von maximal 60 mm führt bei der in 1 gezeigten Anordnung zu einer sehr sicheren Funktion.
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Im Folgenden werden die Vorteile der erfindungsgemäßen Operationstischsäule 100 zusammengefasst. In dem ersten Kopfteilelement 110a ist zumindest eine Aussparung 126 vorgesehen, so dass bei einer Verstellbewegung des zweiten Kopfteilelements 110b um die Kantungsachse 108b ein Abquetschen des Schlauchabschnittes 118a durch den besonders geformten Rahmenabschnitt 122a des ersten Kopfteilelements 110a bei einem Winkel um die Waagerechte der Kantungsachse 108b von 0° bis 25° bei dieser Anordnung nicht stattfindet. Durch die geschickte Anordnung des mindestens einen Schlauchabschnittes 118a wird es ermöglicht, jeden Schlauchabschnitt innerhalb der Verkleidungen zu verlegen. Im Gegensatz dazu ist dies bei bekannten Operationstischen nicht möglich. Gemäß dem Stand der Technik müssen die Leitungen typischerweise von einem Faltenbalg oder einem Schutzschlauch umhüllt werden, um die hohen Verstellleistungen zu erreichen. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Abdeckfunktion insbesondere von dem durch das zweite Kopfteilelement 110b gebildete Gehäuse übernommen, das auch die Last der Patientenlagerfläche 202 aufnimmt. Das Fenster 132 ist in der Höhe derart angeordnet, dass die Verkleidung 204 das Fenster 132 vollständig abdeckt. Die Schlauchabschnitte 118a, 118b können von der Energieversorgungseinheit 106 unter der Verkleidung 204 durch das Fenster 132 innerhalb der äußeren Hubführung 128 durch die beidseitigen Aussparungen 124a, 124b nahe der ersten Drehachse 108a verlegt werden. Dabei sind die Schlauchabschnitte durch die erfindungsgemäß hohe Anordnung des Fensters 132 vor dem Abscheren durch die beweglichen Säulenteilelemente 130a, 130b der in der Hubführung 128 integrierten Teleskopanordnung geschützt. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die mindestens eine Aussparung 124a im Deckelelement 114 des für den Hubantrieb vorgesehenen Aktuators 112 angebracht. Durch diese vorteilhafte Anordnung wird keine Bauhöhe verschenkt. Im Gegensatz dazu wird bei bekannten Operationstischen ein Bauraum von mindestens 40 mm in der Höhe zwischen der Patientenlagerfläche und dem Gehäuse des Kopfteils für die flexible Verlegung des Schlauches verschenkt.
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Für den Anwender ergibt sich der erfindungsgemäße Vorteil, dass der Schlauch nicht im Freien verlegt wird und nicht extra gereinigt werden muss. Die erfindungsgemäße Lösung ist kostengünstiger, da Elektroleitungen oder Druckschläuche ohne besondere teure Vorkehrungen wie Schutzschläuche verwendet werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1-8, 10–70
- Komponenten einer Operationstischsäule gemäß dem Stand der Technik
- 100
- Operationstischsäule
- 102
- Säulenteil
- 104
- Kopfteil
- 106
- Energieversorgungseinheit
- 108a, 108b
- Drehachse
- 110a, 110b
- Kopfteilelement
- 112
- Aktuator
- 114
- Deckelelement
- 116a, 116b
- Seite des Säulenteils
- 118a, 118b
- Schlauchabschnitt
- 120a, 120b
- Bereich nahe der Drehachse
- 122a, 122b
- Rahmenabschnitt
- 124a, 124b, 126
- Aussparung
- 128
- Hubführung
- 130a, 130b
- Säulenteilelement
- 132
- Fenster
- 134a, 134b
- Durchgangsloch
- 136
- Drehbolzen
- 200
- Operationstisch
- 202
- Patientenlagerfläche
- 204
- Verkleidung
- 206
- Säulenfuß
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011000628 A1 [0003]