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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit Easy-Entry-Verstellung. Der Fahrzeugsitz weist hierbei ein Sitzteil, eine gegenüber dem Sitzteil klappbare und in ihrer Ruhestellung verriegelbare Rückenlehne, und einen Easy-Entry-Entriegelungsmechanismus auf. Die Rückenlehne kann nach Entriegelung der Lehnenverriegelung nach vorne in eine z. B. teilweise vorgeklappte Easy-Entry-Stellung vorgeklappt werden und hierdurch eine Oberschiene des Sitzteils gegenüber einer Unterschiene entriegeln. Somit kann ein Benutzer zunächst an z. B. der Rückenlehne eine Easy-Entry-Entriegelungseinheit betätigen, und nachfolgend durch Vorklappen der Rückenlehne die Schienenentriegelung bzw. Längsverriegelung lösen, so dass der Sitz nachfolgend in Längsrichtung nach vorne verfahren werden kann und ein Zugang zu einer hinteren Sitzreihe frei wird.
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Die
DE 10 2006 028 899 B4 zeigt einen Fahrzeugsitz mit Sitzbereich, Rückenlehne und Untergestell, wobei der Sitzbereich in einer vorderen Koppel am Untergestell angelenkt ist. Zwischen dem Sitzteil und einem unteren Stützteil des Fahrzeugsitzes ist wiederum eine Koppel angelenkt, um eine geeignete Schwenkbewegung beim Vorklappen in eine Funktionsstellung zu ermöglichen.
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Die
EP 1 874 583 B1 beschreibt einen Kraftfahrzeugsitz mit längsverstellbarer Sitzschiene, einem über vordere und hintere Gelenkhebel höhenverstellbaren Sitzseitenteil und einer an dem Sitzseitenteil angelenkten Rückenlehne. An der Rückenlehne ist ein Lehnenhebel als Betätigungselement vorgesehen, über den eine Feststellvorrichtung der Sitzschiene an einer Unterschiene lösbar ist; weiterhin ist in der Rückenlehne ein weiterer Koppelmechanismus zur Betätigung der Feststellvorrichtung vorgesehen, der bei Vorklappen der Rückenlehne eine Entriegelung ermöglicht. Somit ist für beide Koppelmechanismen eine Entriegelung der Sitzschiene ermöglicht.
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Die
DE 102 60 826 B4 beschreibt eine Sitzvorrichtung mit Verriegelungs- und Entriegelungsmechanismus zum Lösen einer Schienen-Längsverriegelung bei Abwärtsdrehen einer Rückenlehne. Hierbei ist ein Drehbügel drehbar an einem an der oberen Schiene befestigten unteren Arm gestützt und dreht sich zusammen mit einem Betätigungshebel, wobei ein Verriegelungssegment durch die Bestätigungshebelbewegung bei Abwärtsschwenken der Rückenlehne aktiviert wird und die Verriegelung der Schienen löst.
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Die
DE 10 2013 112 390 A1 beschreibt einen Kraftfahrzeugsitz mit einer um eine Schwenkachse schwenkbaren Rückenlehne, die aus einer Komfortposition in eine Easy-Entry-Position vorklappbar ist, sowie weiter mit einer Sitzlängsverstellung und Arretiermitteln, wobei beim Vorklappen der Rückenlehne in die Easy-Entry-Position das Arretiermittel entriegelt wird, sodass der Kraftfahrzeugsitz in die Easy-Entry-Position verschiebbar ist. Hierbei ist ein schwenkbarer Verstellhebel vorgesehen, der durch eine Totpunktfeder in eine Grundstellung und eine Arbeitsstellung beaufschlagbar ist, und bei Vorklappen der Rückenlehne in die Easy-Entry-Position über eine Verbindungsstange gegen die Federwirkung über eine Totpunktlinie verstellt wird.
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Die
DE 10 2004 056 810 A1 beschreibt eine Verstellvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, mit einem Antriebsteil und einem Abtriebsteil, wobei das Antriebsteil durch Drehung um eine Drehachse antreibbar ist und das Abtriebsteil mit einem Rastmittel zusammenwirkt, das beim Drehen des Antriebsteils um die Drehachse in dieselbe Drehrichtung in drei Raststellungen verstellbar ist.
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Die
DE 10 2005 024 939 A1 beschreibt einen Kraftfahrzeugsitz mit einer vorklappbar an einem Sitzteil angelenkten Rückenlehne, wobei die Rückenlehne in der vorgeklappten Stellung durch ein mit einem sitzteilfesten Verriegelungselement zusammenwirkendes lehnenfestes Verriegelungselement verriegelbar ist und erst nach Lösen der Verriegelungselemente in ihrer Gebrauchsstellung zurückklappbar ist. Hierbei ist das sitzteilfeste Verriegelungselement mit einer um eine Drehachse schwenkbar und in Verriegelungsstellung vorgespannten Arretierklinke mit einem Klinkenbaum und einer Klinkennase ausgebildet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz mit Easy-Entry-Verstellung zu schaffen, der eine sichere Verstellung bei einfacher Bedienbarkeit ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
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Somit ist ein Easy-Entry-Entriegelungsmechanismus vorgesehen, der eine durch ein Mitnahmesystem von der Rückenlehne mitnehmbare Koppelstange aufweist, die wiederum zur Betätigung eines Schienenentriegelungs-Seilzugs dient.
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Die Koppelstange wird vorteilhafterweise durch eine an ihrem oberen Ende ausgebildete Koppelstangenanbindung von einer Mitnahmeeinrichtung der Rückenlehne mitgenommen. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausbildung ist der Easy-Entry-Entriegelungsmechanismus in der Sitzstellung bzw. Ruhestellung des Fahrzeugsitzes zunächst in einer inaktiven Mitnahmestellung, in der ein Schwenken der Rückenlehne nicht zu einer Mitnahme der Koppelstange führt. Erst bei Aktivierung, die insbesondere durch Bestätigung einer Easy-Entry-Handhabe durch den Benutzer erfolgt, wird die Koppelstangenanbindung der Koppelstange in den Bereich der Mitnahmeeinrichtung der Rückenlehne geführt, um nachfolgend bei der Klappbewegung der Rückenlehne mitgenommen zu werden, so dass die Entriegelung über den Schienenentriegelungs-Seilzug erfolgen kann.
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Indem die Verstellung der Koppelstange bei der Klappbewegung der Rückenlehne zu einem Erreichen oder Überschreiten einer Totpunktlinie der Koppelstange führt, kann der Fahrzeugsitz mit in Funktionsstellung vorgeklappter Rückenlehne selbsttätig die Schienenentriegelung offen halten, auch ohne weitere Betätigung der Easy-Entry-Handhabe; die Kopplungsstange ist über ihre Totpunktlage oder Totpunktlinie verstellt, insbesondere nach hinten geschwenkt, so dass auch eine Zugwirkung der Federeinrichtung der Lehnenverriegelung, die in ihre verriegelte Stellung vorgespannt ist, nicht zu einer Rückverstellung der Kopplungsstange führen kann; durch die vorgeklappte Rückenlehne wird die Koppelstange hinter oder in ihrer Totpunktlinie gehalten und kann somit nicht zurückverstellt werden.
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Somit ist insbesondere auch keine ergänzende Totpunktfeder zur Verriegelung in einem unteren Bereich erforderlich; es wird eine stabile bzw. selbststabilisierende Funktionsstellung mit (ganz oder teilweise) vorgeklappter Rückenlehne und durch die Rückenlehne und das Mitnahmesystem stabil in ihrer Verstellfunktionsstellung gehaltener Koppelstange ausgebildet. Somit wird auch eine hohe Sicherheit und einfache Bedienbarkeit ermöglicht. Die Teileanzahl kann erfindungsgemäß gering gehalten werden, insbesondere, da keine zusätzlichen Verriegelungen des Easy-Entry-Entriegelungs-Mechanismus zur Stabilisierung seiner Funktionsstellung erforderlich sind.
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Die Aktivierung des Mitnahmesystems kann insbesondere direkt bei Betätigung der Easy-Entry-Handhabe erfolgen, die vorteilhafterweise auch zu einer Entriegelung der Lehnenverriegelung führt. Hierbei können z. B. zwei Seilzüge durch die Easy-Entry-Handhabe betätigt werden, so dass lediglich eine Betätigung durch den Benutzer erforderlich ist; bei einer derartigen Ausbildung führt eine Entriegelung der Lehnenverriegelung durch eine andere Funktionsverstellung nicht zu einer unbeabsichtigten Easy-Entry-Verstellung. Die Aktivierung kann insbesondere erreicht werden, indem die obere Koppelstangenanbindung der Koppelstange durch eine Aktivierungseinrichtung, z. B. einen an der Rückenlehne gleitenden Gleiter, radial zur Rückenlehne hin geführt wird und somit in den Bereich einer Mitnahmeeinrichtung der Rückenlehne gelangt. Dies kann z. B. durch einen Gleiter mit Langloch zur Aufnahme eines Stiftes der Rückenlehne, insbesondere im Bereich der Schwenkachse der Rückenlehne, erreicht werden.
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Die Anbindung des Schienenentriegelungs-Seilzugs kann direkt an der Koppelstange, oder an einem durch die Koppelstange verstellbaren Seilzug-Betätiger erfolgen. Hierbei kann die Koppelstange mit ihrer oberen Koppelstangenanbindung starr von der Mitnahmeeinrichtung der Rückenlehne mitgenommen werden, oder in der Mitnahmeeinrichtung mit einem Verstellweg aufgenommen sein.
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Gemäß einer ersten Ausbildung ist die obere Koppelstangenanbindung hierbei fest in der Mitnahmeeinrichtung aufgenommen, so dass beim Vorklappen der Rückenlehne die Koppelstange entsprechend in ihrer oberen Koppelstangenanbindung verstellt wird und hierdurch z. B. einen unteren Seilzugbetätiger des Sitzteils verstellt. Die Koppelstange überträgt hierbei vorteilhafterweise Zug- und Schubkräfte, so dass sie z. B. den Seilzug-Betätiger an einem geeigneten Schwenkarm nach unten schwenken kann, wodurch er den Schienenentriegelungs-Seilzug zieht.
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Gemäß einer hierzu alternativen Ausbildung ist die Koppelstange bistabil oder zur federvorgespannten Aufnahme gegen einen vorderen Anschlag oder hinteren Anschlag der Mitnahmeeinrichtung vorgesehen. Hierbei kann die Koppelstange z. B. am Sitzteil mit einer Federvorspannung aufgenommen sein, die die Rückkoppelstangenanbindung jeweils gegen einen der beiden Anschläge der Mitnahmeeinrichtung drückt; somit wird die nach vorne klappende Rückenlehne die obere Koppelstangenanbindung über ihre Totpunktlinie führen, woraufhin die Koppelfeder der Koppelstange sich schlagartig entspannen kann und die Rückkoppelstangenanbindung an den hinteren Anschlag springt. Hierdurch wird ein ruckartiges teilweises Entriegeln der Schienenentriegelung und somit ein sicherer Beginn des Entriegelungsvorgangs ermöglicht. Nachfolgend kann die Rückenlehne weiter nach vorne in ihre Easy-Entry-Stellung vorgeklappt und hierdurch der Entriegelungsvorgang vollständig durchgeführt werden.
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Somit ermöglicht insbesondere eine mitnehmbare Koppelstange, die von einer vorderen Stellung in oder über ihre Totpunktlinie verstellt wird, eine sichere und mit wenigen Bauteilen ausbildbare Easy-Entry-Entriegelung.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einigen Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 bis 6 eine Easy-Entry-Verstellung eines Fahrzeugsitzes gemäß einer ersten Ausführungsform:
- 1 den Fahrzeugsitz in verriegelter Grundstellung;
- 2 die Systemstellung nach Betätigen eines Hebels zur Aktivierung der Easy-Entry-Funktion;
- 3 das Vorklappen der Rückenlehne unter Entriegelung der Sitz-Längsverriegelung;
- 4 die Längsverstellung des Fahrzeugsitzes in die Easy-Entry-Position;
- 5 die Rückverstellung des Fahrzeugsitzes in die hintere Position;
- 6 das Wiederaufrichten der Lehne und Verriegelung der Sitzlängsverstellung;
- 7 bis 12 die Easy-Entry-Verstellung eines Fahrzeugsitzes gemäß einer zweiten Ausführungsform:
- 7 die Grundstellung oder Sitzstellung;
- 8 die Aktivierung des Mitnehmersystems bei Lehnenentriegelung;
- 9 das Vorklappen der Lehne in einem ersten Klappbereich bis zur Aktivierung der Mitnahme;
- 10 die Verstellung des Koppelhebels und der Anfangs-Entriegelung der Sitzlängsverriegelung;
- 11 die weitere Klappbewegung der Rückenlehne unter vollständiger Entriegelung der Sitzlängsverriegelung; und
- 12 die vollständig vorgeklappte Rückenlehne mit Easy-Entry-Entriegelung.
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Ein in den 1 bis 6 gezeigter Fahrzeugsitz 1 gemäß einer ersten Ausführungsform weist ein Sitzteil 2, eine gegenüber dem Sitzteil 2 verstellbare Rückenlehne 3 und eine am Fahrzeugchassis zu befestigende Unterschiene 4 auf. Die Rückenlehne 3 ist in einer Lehnenschwenkachse A über eine Lehnenverriegelung 6 an dem Sitzteil 2, z. B. einem hier nicht detaillierter gezeigten, nach oben ragenden sitzteilseitigen Flansch, verriegelbar und durch eine hier nicht detaillierter gezeigte Lehnen-Entriegelungseinrichtung 13 entriegelbar. An dem Sitzteil 2 ist eine Schienen- Verriegelungseinrichtung 8 vorgesehen, die in ihrer verriegelten Stellung gemäß 1 und 2 in entsprechende Aufnahmen der Unterschiene 4 eingreift und in ihrer entriegelten Stellung gemäß z. B. 3, 4 eine Verstellbarkeit des Sitzteils 2 gegenüber der Unterschiene 4 in Längsrichtung ermöglicht.
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An z. B. einem oberen Ende der Rückenlehne 3 ist eine Easy-Entry-Handhabe 10 vorgesehen, die vom Benutzer zur Easy-Entry-Verstellung betätigbar, z. B. bei Ausbildung als schwenkbare Griffklappe hochschwenkbar ist. An der Easy-Entry-Handhabe 10 ist zum einen ein Entriegelungs-Seilzug 11 eingehängt, der in den Figuren lediglich angedeutet ist und die Lehnen-Entriegelungseinrichtung 13 betätigt, durch die die Lehnenverriegelung 6 entriegelbar ist. Weiterhin ist an der Easy-Entry-Handhabe 10 ein Aktivierungs-Seilzug 12 befestigt, der in der Rückenlehne 3 geführt ist und an dem unteren Ende an einer Aktivierungseinrichtung angebunden ist, die als mit einem Langloch 14a versehener Gleiter 14 ausgebildet ist. Der Aktivierungs-Seilzug 12 kann in der Rückenlehne 3 z. B. in einem Bowdenzugmantel 12a geführt sein. In dem Langloch 14a ist ein in der Lehnenachse A vorgesehener Führungsstift 15, z. B. eine als Teil der Lehnen- Entriegelungseinrichtung 13 vorgesehene Welle, aufgenommen, so dass der Gleiter 14 bei Betätigung durch den Aktivierungs-Seilzug 12 mit seinem Langloch 14a verstellbar und bei festem Aktivierungs-Seilzug 12 um den Führungsstift 15 schwenkbar ist.
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An seinem unteren Ende ist der Gleiter 14 mit einer Koppelstange 18 in einem Mitnahmestift 16 (obere Koppelstangenanbindung 16) gelenkig verbunden. Die Koppelstange 18 ist an ihrem unteren Ende in einem unteren Gelenkpunkt 19 in einem Seilzug-Betätiger 20 drehbar gelagert. Der Seilzug- Betätiger 5 ist wiederum schwenkbar an dem Sitzteil 2 gelagert und dient der Anbindung eines Schienenentriegelungs-Seilzugs 22, der im Sitzteil 2 (z. B. in einem Bowdenzugmantel) geführt ist und zur Entriegelung der Schienen-Verriegelungseinrichtung 8 dient.
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Von der Grundposition oder Sitzposition S0 der 1 ausgehend erfolgt eine Easy-Entry-Verstellung des Fahrzeugsitzes 1, indem ein Benutzer zunächst die Easy-Entry-Handhabe 10 betätigt, d. h. bei der gezeigten Ausbildung als Griffklappe nach oben schwenkt. Hierdurch wird der Aktivierungs-Seilzug 12 gezogen, der mit seinem unteren Ende den als Aktivierungseinrichtung dienenden Gleiter 14 zieht, der mit seinem Langloch 14a an dem Führungsstift 15 gleitet und an seinem unteren Ende den als Koppelstangenanbindung dienenden Mitnahmestift 16 zieht. Die Koppelstange 18 schwenkt in ihrem unteren Gelenkpunkt 19 auf dem Seilzug-Betätiger 20 nach hinten und oben. Der Gleiter 14 ist in seinem unteren Bereich in einer Mitnahmeeinrichtung 17 geführt, die am unteren Ende der Rückenlehne 3 ausgebildet ist. Bei Betätigung des Seilzugs 12 wird der Gleiter 14 somit nach oben gezogen, bis sein als Koppelstangenanbindung dienender Mitnahmestift 16 gemäß 2 in die Mitnahmeeinrichtung 17 gelangt bzw. von dieser erfasst wird. Somit ist gemäß 2 das zwischen der Rückenlehne 3 und dem Sitzteil 2 ausgebildete Kopplungssystem bzw. Mitnahmesystem durch Betätigen der Easy-Entry-Handhabe 10 aktiviert, wobei weiterhin über den Entriegelungs-Seilzug 11 die Rückenlehne 3 entriegelt ist und somit nachfolgend vorgeklappt werden kann.
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Gemäß 3 wird nachfolgend die Rückenlehne 3 nach vorne vorgeklappt in eine schräg nach vorne gestellte Easy-Entry-Stellung S3. Die Mitnahmeeinrichtung 17 schwenkt bei dieser Klappbewegung mit dem unteren Bereich der Rückenlehne 3 um die Achse A nach hinten und unten weg und nimmt hierbei den als Koppelstangenanbindung dienenden Mitnahmestift 16 mit. Da die Koppelstange 18 starr und zur Übertragung von Zugkräften und Schubkräften ausgebildet ist, wird über die Koppelstange 18 der Seilzug-Betätiger 20 um seinen vorderen Drehpunkt 20a am Sitzteil 2 nach hinten und unten geschwenkt. Die Schwenkbewegung der Rückenlehne 3 nach vorne wird durch einen geeigneten Anschlag gestoppt, z. B. gemäß dieser Ausführungsform einen am Sitzteil 2 vorgesehenen Anschlag 24, für die Mitnahmeeinrichtung 17 oder auch für die Koppelstange 18.
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Durch Schwenken des Seilzug-Betätigers 20 wird somit der Schienenentriegelungs-Seilzug 22 betätigt, der mit seinem vorderen Ende die Schienen-Entriegelungseinrichtung 9, hier z. B. einen geeigneten Entriegelungshebel 9, zieht und hierdurch das als Schienen-Verriegelungseinrichtung 8 dienende Schloss entriegelt bzw. öffnet.
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Beim Schwenken der Rückenlehne 3 in die vorgeklappte Easy-Entry-Lage bilden die Lehnenschwenkachse A und die Endpunkte 16 und 19 der Koppelstange 18 eine nahezu gerade Linie. Es wird somit auch ohne z. B. zusätzliche Federeinrichtung (Totpunktfeder) eine Totpunktlage ausgebildet. Hierdurch wird die Schienen-Verriegelungseinrichtung 8 offen gehalten, wenn die Rückenlehne 3 sich in der Easy-Entry-Lage befindet; somit ist auch eine Betätigung oder ein Festhalten an der Easy-Entry-Handhabe 10 nicht mehr erforderlich, da die Schienen-Verriegelungseinrichtung 8 bereits alleine durch die vorgeklappte Rückenlehne 3 offen gehalten wird.
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Der Benutzer kann somit gemäß 4 den gesamten Fahrzeugsitz 1 auf der Unterschiene 4 nach vorne verstellen, z. B. indem er mit seiner Hand, mit der er die Easy-Entry-Handhabe 10 entriegelt hat, den Fahrzeugsitz 1 weiter nach vorne schiebt, oder auch mit Hilfe der bereits betätigten Easy-Entry-Handhabe 10 .
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Gemäß 5 kann nachfolgend der Fahrzeugsitz 1 zunächst wieder in Längsrichtung auf der Unterschiene 4 zurück nach hinten in die Ausgangslage gefahren werden. Vorteilhafterweise ist eine starke Lehnenfeder vorgesehen, die es ermöglicht, den Fahrzeugsitz 1 längs zur Unterschiene 4 wieder in die hintere Endlage zurück zu verstellen, bevor die Rückenlehne 3 wieder aufgerichtet wird.
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Gemäß 6 wird nachfolgend die Rückenlehne 3 wieder nach hinten in ihre Sitzposition bzw. Ruheposition zurückgeschwenkt. Beim Schwenkvorgang schiebt nunmehr die Mitnahmeeinrichtung 17 den Mitnahmestift 16 nach vorne und schwenkt hierdurch die Koppelstange 18. Somit gerät die Koppelstange 18 aus der Totpunktlage, in der sie mit der Lehnenschwenkachse A eine gerade Linie bildet. Die Federvorspannung der Schienen-Verriegelungseinrichtung 8 in ihre Verriegelungsposition wirkt somit über den Schienenentriegelungshebel 9 und den Schienenentriegelungs-Seilzug 22 auf den Seilzug-Betätiger 20 und schwenkt den Seilzug-Betätiger 20 zurück in seine Ausgangsposition; die Schienen-Verriegelungseinrichtung 8 ist somit nicht mehr blockiert und kann wieder verriegeln.
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Somit wird wiederum die in 1 gezeigte verriegelte Ruheposition oder Ausgangsposition erreicht.
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Gemäß dieser Ausführungsform ist somit der zusätzliche Einsatz einer Totpunktfeder bzw. eine zusätzliche Stabilisierung der Totpunktlage gemäß 5 nicht mehr erforderlich.
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Die 7 bis 12 zeigen eine zweite Ausführungsform eines Fahrzeugsitzes 101, der im Wesentlichen ähnliche Funktionsteile wie die erste Ausführungsform aufzeigt, die entsprechend mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Gemäß dieser Ausführungsform ist die Koppelstange 118 gegenüber der Rückenlehne 3 federvorgespannt und wird somit mit ihrer oberen Koppelstangenanbindung 116 nach oben gedrückt. Gemäß der gezeigten Ausführungsform ist hierzu am unteren Ende der Koppelstange 118 ein Langloch 114 mit einer Kopplungs-Feder 119 und einem in dem Langloch 114 aufgenommenen Stift 115 vorgesehen. Die obere Koppelstangenanbindung 116 ist in der in 7 gezeigten Ruhestellung (Sitzstellung) noch nicht aktiviert, d. h. sie wird von der Mitnahmeeinrichtung 117 am unteren Ende der Rückenlehne 3 zunächst noch nicht erfasst.
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In 7 sind die relevantesten Schwenkstellungen S0 bis S3 der Rückenlehne 3, d.h. die Schwenkstellungen S0 der 7 und 8, S1 der 9 und 10, S2 der 11 und S3 der 12 für den nachfolgenden Schwenkvorgang eingezeichnet.
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Gemäß 7 wird bei Betätigung der Easy-Entry-Handhabe 10 zum einen wiederum - gemäß der ersten Ausführungsform - über einen Entriegelungs-Seilzug 11 eine Lehnen-Verriegelung 6 der Rückenlehne 3 am Sitzteil 2 gelöst, und weiterhin die obere Koppelstangenanbindung 116 von ihrer inaktivierten Stellung aus aktiviert, d. h. gemäß 8 nach oben verschwenkt in den Bereich der Mitnahmeeinrichtung 117, die hier durch einen vorderen Anschlag 117a und einen hinteren Anschlag 117b ausgebildet ist und somit einen Schwenkraum für die obere Koppelstangenanbindung 116, die z. B. wiederum als Mitnahmestift ausgebildet ist, lässt. Gemäß 8 ist somit die obere Koppelstangenanbindung 116 aktiviert und wird von der Mitnahmeeinrichtung 117 erfasst, ohne an den Anschlägen 117a, 117b anzuliegen. Der Schienenentriegelungs-Seilzug 22 wird noch nicht betätigt, jedoch bei dieser Aktivierung gegebenenfalls schon gestrafft.
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Beim nachfolgenden teilweisen Vorklappen der Rückenlehne 3 in die Schwenk-Stellung S1 der 9, die noch nicht die vollständig vorgeklappte Easy-Entry-Lage darstellt, wird die Koppelstange 118 von dem vorderen Anschlag 117a der Mitnahmeeinrichtung 117 erfasst und nach hinten geschwenkt. Gemäß 9 überschreitet die obere Koppelstangenanbindung 116 eine gestrichelt eingezeichnete Totpunkt-Linie T, die die Gerade zwischen dem das untere Ende der Koppelstangen 118 definierenden unteren Gelenkpunkt 115 und der Lehnenschwenkachse A bildet. Diese Verstellung von 8 bis 9 erfolgt unter Stauchung der Koppel-Feder 119; beim Überschreiten der Totpunktlinie T gemäß 9 gleitet somit die Koppelstange 118 weiter nach rechts, überwindet diesen Totpunkt und wird nachfolgend unter Entspannung der Koppel-Feder 119 ruckartig in die hintere Lage der 10 verstellt, wo die obere Koppelstangenanbindung 116 gegen den hinteren Anschlag 117b der Mitnahmeeinrichtung 117 gelangt. Diese Verstellung von 9 zu 10, d. h. bei Überschreiten der Totpunktlinie T, erfolgt somit ruckartig bzw. schlagartig, unter Zugwirkung auf den Schienenentriegelungs-Seilzug 22, ohne eine Klappbewegung der Rückenlehne 3, bzw. ohne eine direkte Einwirkung der Rückenlehne 3: Die selbsttätige Verstellung der Koppelstange 118 durch die sich entspannende, starke Koppel-Feder 119 erfolgt schneller als ein mögliches Vorklappen der Rückenlehne 3. Grundsätzlich wird die Position des vorderen Anschlags 117a derartig gewählt sein, dass die obere Totpunktlinie T von der oberen Koppelstangenanbindung 116 bei Erreichen bzw. kurz vor Erreichen der Easy-Entry-Lage sichergestellt wird, so dass ein Überschreiten der Totpunktlinie T sicher gewährt ist.
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Somit erfolgt eine einheitliche Ruckwirkung auf den Schienenentriegelungs-Seilzug 22, unabhängig von der Verstellgeschwindigkeit der Rückenlehne 3. Bei dem Vorklappen der Rückenlehne 3 in die 9 erfolgt eine erste Teil-Entriegelung; durch den zusätzlichen Ruck erfolgt dann eine vollständige Entriegelung.
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Nachfolgend schwenkt die Rückenlehne 3 gemäß 11 und 12 weiter in ihre Easy-Entry-Lage. Bei dieser Schwenkbewegung der Rückenlehne 3 liegt die Koppelstange 118 mit ihrem Mitnahmestift 116 zunächst bis zur Schwenkstellung S2 der 11 weiterhin am hinteren Anschlag 117b der Mitnahmeeinrichtung 117 an und folgt entsprechend der Schwenkbewegung der Rückenlehne 3; somit wird weiterhin eine Zugbewegung auf den Schienenentriegelungs-Seilzug 22 ausgeübt, und die Schienen- Verriegelungseinrichtung 8 vollständig gelöst.
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Von 11 ausgehend wird nachfolgend die Rückenlehne 3 noch weiter in die Easy-Entry-Stellung S3 der 12 vorgeklappt. Daher gelangt die Koppelstange 118 in 12 mit ihrer oberen Koppelstangenanbindung 116 wiederum gegen den vorderen Anschlag 117a der Mitnahmeeinrichtung 117.
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Die Schwenkbewegung der Rückenlehne 3 kann insbesondere wiederum durch einen hinteren Anschlag begrenzt werden, der wiederum - gemäß der ersten Ausführungsform - als hinterer Anschlag der Koppelstange 118 ausgebildet sein kann, oder ggf. auch an der Rückenlehne 3.
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Somit wird bei der zweiten Ausführungsform der 7 bis 12 eine Schienenentriegelung erreicht, bei der auf einen ersten langsamen Teil- Entriegelungsvorgang ein ruckartiger Teil-Entriegelungsvorgang folgt, woraufhin wieder eine langsame, weitere Entriegelung erfolgt. Das eigentliche Öffnen der Schiene erfolgt somit schnell bzw. digital und einheitlich. Ein möglicherweise vorhandenes Spiel im Schienenentriegelungs-Seilzug 22 wird hierdurch sicher unterbunden.
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Nachfolgend kann der Fahrzeugsitz 101 nach vorne in seine Längsposition oder Easy-Entry-Position verstellt werden.
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Bei der Rückverstellung kann der Fahrzeugsitz 101 zunächst wieder nach hinten verstellt werden, wobei ein fehlerhaftes Rückschwenken der Rückenlehne 3 bei dieser Ausführungsform grundsätzlich nicht erfolgen kann. Dann wird der Benutzer wiederum zunächst die Rückenlehne 3 nach hinten schwenken, wobei von der Easy-Entry-Stellung S3 12 ausgehend zunächst die Stellung S2 der 11 erreicht wird und somit die obere Koppelstangenanbindung 116 zur Anlage an den hinteren Anschlag 117b gelangt; nachfolgend wird von 11 aus die obere Koppelstange 118 unter Stauchung der Koppel-Feder 119 nach vorne geschwenkt, bis sie wiederum gemäß 9 in der Schwenkstellung S1 die Totpunktlinie T überschreitet, woraufhin sie wiederum ruckartig gemäß 8 unter Entspannung der Koppel-Feder nach vorne gelangt.
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Nachfolgend kann die Schienen-Verriegelungseinrichtung 8 selbsttätig unter Entspannung ihrer Federvorspannung einrasten, wobei über den Schienenentriegelungs-Seilzug 22 auch die Koppelstange 118 freigegeben wird und wiederum gemäß 7 in ihre inaktivierte Stellung zurückverstellt wird. Hierbei wird die Grundstellung bzw. Sitzstellung S0 der 7 erreicht.