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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Bei
einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art (
DE 197 15 875 C1 oder
DE 196 50 087 C1 )
mit einer um eine am Sitzgestell festgelegte Klappachse nach vorn
auf das Sitzkissen aufklappbaren Rückenlehne ist der mindestens
eine Haltebügel
für die
Kindersitzarretierung mittel eines Auslegers auf einer Schwenkwelle
befestigt, die um eine zur Klappachse der Rückenlehne parallele Schwenkachse
drehbar ist. Um diese Schwenkachse ist der mindestens eine Haltebügel aus
einer Nichtgebrauchs- oder Ruhepostion in eine Gebrauchs- oder Funktionsposition und
umgekehrt schwenkbar. In der Nichtgebrauchsposition ist der Haltebügel hinter
dem Sitzkissen und unter der Rückenlehne
angeordnet, so daß er
durch beide verdeckt ist, und in der Funktionspsotion ist der Haltebügel an der
Stoßstelle
zwischen Sitzkissen und Lehnenpolster hindurchgeführt. Um
den nötigen Freiraum
für eine
ungehinderte Schwenkbewegung des mindestens einen Haltebügels zu
schaffen, wird die Rückenlehne
nach vorn umgeklappt, wodurch ein Herausschwenken des Lehnenpolsters
aus dem Schwenkraum des Haltebügels
und gleichzeitig über ein
Getriebe ein Schwenken des Haltebügels in seine Funktionsstellung
bewirkt wird. Nach Vorschwenken des Haltebügels wird die Rückenlehne
wieder aufgerichtet. Auf den in seiner Funktionsposition sich befindlichen
Haltebügel
wird ein am Kindersitz befestigter mechanischer Verschluß aufgeschoben,
der sich am Haltebügel
verrastet.
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Ein
bekanntes Rückhaltesystem
für einen
in einem Kraftfahrzeug mitgeführten
Kindersitz (
EP 0 987
141 A2 ) ist für
einen Fahrzeugsitz mit Sitzteil und daran gehaltener Rückenlehne
konzipiert, der mit einer Höheneinstellvorrichtung
und einer Längseinstellvorrichtung
ausgestattet ist, so dass der Sitzbenutzer sowohl seine Sitzhöhe als auch
seinen Sitzabstand von der Front der Fahrgastzelle individuell einstellen
kann. Das Rückhaltesystem
weist eine im unteren Lehnenbereich in Sitzteilhöhe quer durch die Rückenlehne
verlaufende Rastteilanordnung auf, an der beabstandet zwei miteinander
gekoppelte, aus einer Nichtgebrauchsstellung in eine Funktionsstellung
schwenkbare Haltebügel
ausgebildet sind, die in der Funktionsstellung zur lösbaren Befestigung
des Kindersitzes dienen. Das Schwenken der Haltebügel erfolgt
durch Betätigen
eines Druckknopfes, der an einer Seite der Rückenlehne vorsteht. Eine Verriegelungsmechanik
sorgt dafür,
dass der Druckknopf nur dann betätigt
werden kann, wenn sich der Fahrzeugsitz in seiner höchsten Höheneinstellung
und in seiner hintersten Längseinstellung
befindet, also die größte Sitzhöhe und der
größte Abstand
von der Front der Fahrgastzelle eingestellt ist. Die Verriegelungsmechanik
umfasst zwei Schieberiegel, die über Bowdenzüge mit der
Höhen-
und Längseinstellung des
Fahrzeugs gekoppelt sind.
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Bei
einer bekannten Vorrichtung zur lösbaren Befestigung eines Kindersitzes
an einem Fahrzeugsitz (
DE
101 28 670 C1 ) sind die als sog. Isofix-Bügel bekannten
Haltebügel
zur lösbaren
Befestigung des Kindersitzes mit einem Querrohr starr verbunden,
das sich zwischen den beiden Rahmen-Seitenteilen des Sitzgestells
erstreckt und in den Rahmen-Seitenteilen drehbar gelagert ist. An
der Außenseite
des Querrohrs ist ein Bedienelement in Form eines Handhebels angeordnet,
mittels dessen das Querrohr – und
damit die Haltebügel – geschwenkt werden
kann. Der Quersteg des Haltebügels
liegt in der Funktionsstellung im Spalt zwischen Sitzpolster und
Lehnepolster und in der Nichtgebrauchsstellung unterhalb des Lehnenpols ters.
Hinter dem Sitzpolster ist unterhalb des Lehnenpolsters ein genügend großer Freiraum
geschaffen, in dem der Haltebügel
geschwenkt werden kann.
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Bei
einem ebenfalls bekannten Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer
Rückenlehne
(
DE 100 04 598 C2 )
weist das Sitzteil eine Sitzteilstruktur mit zwei seitlichen Flanschen
auf, die in ihren nahe der Rückenlehne
liegenden Flanschabschnitten durch ein Querrohr starr miteinander
verbunden sind. Zwei voneinander beabstandete Haltebügel zum
Festlegen eines Kindersitzes sind aus einem Verankerungsdraht so
gebogen, dass sie einerseits jeweils eine Schlaufe zum Einhängen von
am Kindersitz ausgebildeten Befestigungsmitteln aufweisen und andererseits
um das Querrohr herumgelegt sind, wobei durch Zug an der Schlaufe
sich der Verankerungsdraht auf dem Querrohr festzieht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz, insbesondere
einen Beifahrersitz, mit mindestens einem Haltebügel zur Sicherung eines auf
den Fahrzeugsitz aufgesetzten Kindersitzes zu schaffen, der in Nichtgebrauchsstellung
verdeckt ist und zur Überführung in
seine Funktionsstellung weder eine Klappbarkeit der Rückenlehne
benötigt, noch
eine separate manuelle Bedienung erfordert.
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Die
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Fahrzeugsitz
hat den Vorteil, dass zur Verbringung des mindestens einen Haltebügels für die Kindersitzsicherung
aus der verdeckten Ablagestellung in die zugängliche Funktionsstellung kein
separates Bedienelement oder keine Klapplehne betätigt werden
muss, die bei Beifahrersitzen von viertürigen Personenkraftwagen oder
Beifahrersitzen mit elektromotorischer Sitzverstellung ohnehin nicht
vorhanden ist. Zur Herstellung der Funktion der Kindersitzsicherung werden
nur beim Fahrzeugsitz ohnehin vorhandene Verstellmittel genutzt,
so die für
eine Sitzlängsverstellung,
die für
eine Sitztiefenverstellung und die für eine Höhenverstellung des Sitzkissens
vorhandenen Verstellmittel. Da diese Sitzverstellungen mit wenigen
Ausnahmen bereits elektromotorisch durchgeführt werden, läßt sich auch
das Herbeiführen
der Funktion der Kindersitzsicherung über die elektrische Sitzverstellung
bewerkstelligen. Bei vorhandenen Sitzmemory, in dem individuell
gewünschte
Sitzpositionen für
verschiedene Fahrzeuginsassen abgespeichert und zum automatischen
Einstellen der Sitzposition wieder aufgerufen werden, läßt sich
in dem Sitzmemory ein Kindersitzmodus abspeichern, über den
eine Sitzpolsterverschiebung und Sitzkissenhöhenverstellung für das Schwenken
des Haltebügels
automatisch aufrufbar und damit die Funktionsherstellung des Haltebügels für den Einsatz
des Kindersitzes automatisch herbeiführbar ist. Der Kindersitzmodus
kann dabei so vorgegeben werden, daß Sitzkissen und Rückenlehne nicht
nur eine optimale Stellung (Lehnen- und Sitzkissenneigung, Höhen- und
Längsverstellung)
für die Montage
des Kindersitzes, sondern auch eine optimale Stellung unter Sicherheitsaspekten
einnehmen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes
mit zweckmäßigen Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen angegeben.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vor einem Ende des Höhenverstellwegs des Sitzkissens
ein Verstellwegabschnitt so definiert, daß bei Durchlaufen dieses Verstellwegabschnitts
der mindestens eine Haltebügel
aus seiner Ruhestellung in seine Funktionsstellung oder umgekehrt
schwenkbar ist. Der Verstellwegabschnitt ist dabei vorzugsweise
so gewählt,
daß der
Sitzrahmen am Ende des Verstellwegabschnitts die maximal mögliche Höheneinstellung
erreicht.
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Die
Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 ausschnittweise eine Seitenansicht
eines Beifahrersitzes für
einen Personenkraftwagen, teilweise geschnitten;
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2 eine Seitenansicht eines
am Sitzrahmen angeordneten Schwenkmechanismus für mindestens einen Haltebügel für die Kindersitzsicherung in
der Nichtgebrauchsposition des Haltebügels,
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3 eine gleiche Darstellung
wie in 2 mit dem in
seine Funktionsstellung überführten Haltebügel,
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4 ausschnittweise eine perspektivische Darstellung
des Sitzrahmens des Sitzkissens mit einem daran festgelegten Haltebügel mit
Schwenkmechanismus,
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5 eine perspektivische Darstellung
eines Ausschnitts eines Sitzgestells des Fahrzeugsitzes in 1.
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Der
in 1 ausschnittweise
in Seitenansicht und teilweise geschnitten und in 2 bis 5 in verschiedenen
Einzelansichten dargestellte Fahrzeugsitz für ein Fahrzeug, vorzugsweise
einen Personenkraftwagen, weist ein an einem Fahrzeugboden 10 längsverschiebbar
verankertes Sitzgestell 13 auf, in dem ein Sitzkissen 11 und
eine Rückenlehne 12 aufgenommen
sind. Am Sitzgestell 13 sind zwei parallele Gleitschienen 14 angeordnet,
die in Führungsschienen 15 zur
Längsverschiebung
vorzugsweise rollengelagert sind. Die Führungsschienen 15 sind
am Fahrzeugboden 10 fest verankert. Die Befestigungsschrauben 16 zur
Verankerung der Führungsschienen 15 sind
in 1 schematisch angedeutet.
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Die
Rückenlehne 12 weist
ein Lehnengestell 17 und ein im Lehnengestell 17 gehaltenes
Lehnenpolster 18 auf. Das Lehnengestell 17 ist über einen Lehnenbeschlag 19 um
eine horizontale Achse schwenkbar an dem Sitzkissen 11,
und zwar an einem noch zu beschreibenden Sitzrahmen, gehalten, so
daß die
Rückenlehne 12 in
ihrer Neigung gegenüber
dem Sitzkissen 11 einstellbar ist.
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Das
Sitzkissen 11 umfaßt
den Sitzrahmen 20, der im Sitzgestell 13 höhenverstellbar
und in der Neigung gegenüber
dem Fahrzeugboden 10 einstellbar ist, sowie ein Sitzpolster 21,
das auf einer Kissenschale 22 aufgespannt ist. Die Kissenschale 22 ist zur
Einstellung der Sitz- oder Kissentiefe, also des Abstands der Vorderkante
des Sitzpolsters 21 zum Lehnenpolster 18, im Sitzrahmen 20 in
Grenzen längsverschiebbar
gehalten, wozu die Kissenschalen 22 über hier nicht dargestellte
vordere und hintere Kissenführungen
mit dem Sitzrah men 20 verbunden sind. Alle Verstellbewegungen
am Fahrzeugsitz, also die Verschiebung des Sitzgestells 13 in
den Führungsschienen 15,
die Höhenverstellung
des Sitzkissens 11 im Sitzgestell 13, die Neigung
des Sitzkissens 11 gegenüber dem Sitzgestell 13,
die Längsverschiebung
der Kissenschale 22 mit Sitzpolster 21 im Sitzrahmen 20 und
die Neigung der Rückenlehne 12 gegenüber dem
Sitzkissen 11 werden elektromotorisch durchgeführt. Aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
sind die Elektromotoren und die Getriebe zur Übertragung der Stellkraft auf
die entsprechenden Teile des Fahrzeugsitzes nicht dargestellt.
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Der
mit Hohlprofil ausgebildete U-förmige Sitzrahmen 20 weist
zwei parallele Rahmenschenkel 201 auf (5 und 4),
die sich in Längsrichtung
der Führungsschienen 15 erstrecken,
sowie einen die beiden Rahmenschenkel 201 miteinander einstückig verbindenden
Rahmenquersteg 202 (2–4) auf, der im Sitzgestell 13 unterhalb
der Rückenlehne 12 liegt
und in 2 und 3 im Querschnitt zu sehen
ist. In 1 ist zur Sichtbarmachung
des einen Rahmenschenkels 201 eine am Sitzrahmen 20 gehaltene Rahmenblende 29 nur
ausschnittweise angedeutet. Der Sitzrahmen 20 ist mit seinen
Rahmenschenkeln 201 einerseits über eine Höhenverstellvorrichtung 23 und
andererseits über
eine Neigungseinstellvorrichtung 24 (1) mit dem Sitzgestell 13 gelenkig
verbunden. Die Höhenverstellvorrichtung 23 weist
zwei jeweils an einem Rahmenschenkel 201 über einen Winkelhebel 28 angelenkte
Verstellarme 25 auf. Jeder Verstellarm 25 greift
mit einem an seinem einen Ende angeordneten Zapfen 26 in
ein im Sitzgestell 13 ausgebildetes Langloch 27 ein
und ist über
den Zapfen 26 im Langloch 27 verschieblich geführt (5). Am anderen Ende eines
jeden Verstellarms 25 ist das eine Hebelende eines Winkelhebels 28 angelenkt, dessen
anderes Hebelende an dem einen Rahmenschenkel 201 angelenkt
ist (1). Jeder Winkelhebel 28 ist
am Sitzgestell 13 um einen Schwenkpunkt 281 schwenkbar
gehalten. Der Winkelhebel 28 ist dabei so ausgebildet,
daß bei
einer Verschiebebewegung des Verstellarms 25 nach vorn
(in 1 und 5 nach links) der Sitzrahmen 20 angehoben
und bei einer Verschiebebewegung des Verstellarms nach hinten (in 1 und 5 nach rechts, wobei der Zapfen 26 sich
in den strichlinierten Teil des Langlochs 27 hineinbewegt)
der Sitzrahmen 20 absenkt wird. Die Verschiebebewegung
der beiden Verstellarme 25 der Höhenverstellvorrichtung 23 wird
durch einen Elektromotor bewirkt.
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Zur
Befestigung eines Kindersitzes auf dem Fahrzeugsitz ist der Fahrzeugsitz
mit zwei Haltebügeln 30 ausgestattet,
die jeweils mit einer an dem Kindersitz angeordneten Arretiervorrichtung 31 zusammenwirken.
In 2 bis 4 ist jeweils nur ein Haltebügel 30 dargestellt.
Befinden sich die Haltebügel 30 in
einer in 3 dargestellten
Funktionsstellung, so kann jeweils eine am Kindersitz angeordnete
Arretiervorrichtung 31 in einem der beiden Haltebügeln 30 verrastet
werden, wie dies in 3 für eine Arretiervorrichtung 31 und
einen Haltebügel 30 dargestellt
ist, und der Kindersitz an den Haltebügeln 30 lösbar verriegelt
werden.
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Damit
die Haltebügel 30 bei
vom Fahrzeugsitz entferntem Kindersitz nicht den Sitzkomfort beeinträchtigen
oder bei einem Crash die Verletzungsgefahr erhöhen, ist vorgesehen, die Haltebügel 30 bei
demontiertem Kindersitz in eine Nichtgebrauchsstellung zu verschwenken,
in welcher sie hinter dem Sitzpolster 21 unterhalb der
Rückenlehne 12 verdeckt
abgelegt sind. Die Schwenkmechanik für die Haltebügel 30 ist
dabei so ausgelegt, daß die Schwenkbewegung
der Haltebügel 30 von
der Höhenverstellbewegung
des Sitzkissens 11 abgeleitet ist.
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Die
beiden Haltebügel 30 sind
mit einer am Rahmenquersteg 202 des Sitzrahmens 20 schwenkbar
gehaltenen Schwenkwelle 32 starr verbunden, im Ausführungsbeispiel
einstückig
mit der Schwenkwelle 32 ausgeführt. Wie 4 für
einen Haltebügel 30 zeigt,
ist vorzugsweise jeweils ein Endabschnitt der Schwenkwelle 32 zur
Bildung eines Haltebügels 30 U-förmig mit
einem von der Schwenkwelle 32 rechtwinklig abgehenden,
kurzen Schenkel 301 und einem dazu parallelen, langen Schenkel 302 und
einem die beiden Schenkel 301 und 302 miteinander verbindenden
Quersteg 303 ausgebogen. Der über den kurzen Schenkel 301 hinausragende
Endabschnitt 302a des langen Schenkels 302 ist
parallel zum Quersteg 302 so umgebogen, daß das U
zu einem Rechteck geschlossen ist. Der abgebogene Endabschnitt 302a des
langen Schenkels 302 ist mit einer Lasche 33 am
Rahmenquerteil 202 des Sitzrahmens 20 schwenkbar
festgelegt. Auf der Schwenkwelle 32 sitzt drehfest ein
Schwenkhebel 34, an dessen freiem Ende die Drahtseele 351 eines
Bowdenzugs 35 befestigt ist. Die Hülle 352 des Bowdenzugs 35 ist
an einem Abstützglied 36 festgelegt.
Wird der Bowdenzug 35 betätigt, so schwenkt der Schwenkhebel 34 in 2 bis 4 nach unten und dreht dadurch die Schwenkwelle 32 im
Uhrzeigersinn, so daß der Schwenkhebel 34 im
Uhrzeigersinn gegen die Kraft einer Rückstellfeder 37 (2 und 3) in die in 3 dargestellte Funktionsstellung einschwenkt.
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Um
den nötigen
Freiraum zum Schwenken der Haltebügel 30 zu schaffen,
muß das
Sitzpolster 21 aus der Schwenkbahn der Haltebügel 30 entfernt werden.
Hierzu wird die Kissenschale 22 mit darauf festgelegtem
Sitzpolster 21 mittels der elektromotorischen Sitztiefenverstellvorrichtung
im Sitzrahmen 20 maximal nach vorn verfahren, so daß die Haltebügel 30 an
der Hinterkante des Sitzpolsters 21 vorbei zu schwenken
vermögen
(3).
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Die
nach Vorfahren des Sitzpolsters 21 erfolgende Schwenkbewegung
der Haltebügel 30 ist
aus der Höhenverstellbewegung
des Sitzkissens 11 abgeleitet, wozu der Bowdenzug 35 mit
der Höhenverstellvorrichtung 23 verbunden
ist. Die Ableitung der Schwenkbewegung ist dabei so getroffen, daß vor Ende
des Höhenverstellwegs
des Sitzkissens 11 in die maximal mögliche Höheneinstellung ein Verstellwegabschnitt
so definiert ist, daß bei
Durchlaufen dieses Verstellwegabschnitts die Haltebügel 30 die beschriebene
Schwenkbewegung aus ihrer Nichtgebrauchstellung in ihre Funktionsstellung
ausführen. Hierzu ist
das von dem Schwenkhebel 34 abgekehrte Ende der Drahtseele 351 des
Bowdenzugs 35 an einem Kupplungsteil einer Kupplung angebunden.
Das andere Kupplungsteil ist an dem Verstellarm 25 der Höhenverstellvorrichtung 23 befestigt.
Die Kupplung ist normalerweise geöffnet und wird in einer bestimmten
Längsverschiebestellung
des Sitzgestells 13 in den Führungsschienen 15 geschlossen,
so daß nunmehr
durch Betätigen
der Höhenverstellvorrichtung 23 die
Ausschwenkung der Haltebügel 30 aus
ihrer Nichtgebrauchsstellung durchgeführt wird.
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Wie
in 5 dargestellt ist,
ist bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
der eine Kupplungsteil von einem Haken 38 gebildet, der
mit dem Ende der Drahtseele 351 des Bowdenzugs 35 fest verbunden
und auf einer Blattfeder 39 angeordnet ist. Die Blattfeder 39 ist
an ihrem hakenfernen Ende am Sitzgestell 13 befestigt,
an dem auch gleichzeitig ein Abstützglied 36 für die Hülle 352 des
Bowdenzugs 35 befestigt ist. An der Blattfeder 39 ist
eine Steuerzuge 391 so ausgebildet, daß sie sich oberhalb einer der beiden
Führungsschienen 15 befindet
und bei Verschiebung des Sitzgestells 13 mit einem auf
der Führungsschiene 15 befestigten
Nocken 41 zusammenwirkt. Der andere Kupplungsteil ist als
Mitnahmestift 42 ausgebildet, der horizontal von dem Verstellarm 25 hin
zum Haken 38 absteht. Läuft
die Steuerzunge 391 der Blattfeder 39 auf den
Nocken 41 auf, so wird das den Haken 38 tragende
freie Ende der Blattfeder 39 soweit angehoben, daß der Haken 38 nunmehr
im Verschiebeweg des Mintahmestifts 42 liegt, wenn der Verstellarm 25 durch
Betätigen
der Höhenverstellvorrichtung 23 verschoben
wird.
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Bei
der Überführung der
Haltebügel 30 in ihre
in 3 dargestellte Funktionsstellung
wird wie folgt vorgegangen:
Das Sitzpolster 21 wird
im Sitzrahmen 20 maximal nach vorn verschoben, so daß der Sitz
die maximal mögliche
Sitztiefe erhält.
Hierzu wird die elektromotorische Kissentiefenver stellung betätigt, die
die Kissenschale 22 in den Führungen im Sitzrahmen 20 nach
vorn verschiebt. Nunmehr wird über
die elektromotorische Längsverstellung
der gesamte Sitz nach hinten gefahren, also maximal zurückgestellt.
Der Nocken 41 ist so auf der einen Führungsschiene 15 plaziert,
daß in
dieser Verschiebestellung des Sitzgestells 13 die Steuerzunge 391 auf
den Nocken 41 aufläuft
und dadurch das vordere Ende der Blattfeder 39 und damit
der Haken 38 angehoben werden. Der Haken 38 liegt
nunmehr mit seiner Hakenöffnung
vor dem Mitnahmestift 42. Wird nunmehr die Höhenverstellvorrichtung 23 eingeschaltet,
so verschiebt sich der Verstellarm 25 nach vorn, wobei
der Sitzrahmen 20 angehoben wird. Ab einem bestimmten Verschiebeweg
des Verstellarms 25 greift der Mitnahmestift 42 in
die Hakenöffnung
des angehobenen Hakens 38 ein, und bei weiterer Verschiebung
des Verstellarms 25 wird der Haken 38 mitgenommen.
Der Haken 38 schwenkt den Bowdenzug 35 über den
Schwenkhebel 34 und dieser die Schwenkwelle 32,
so daß die beiden
Haltebügel 30 in
ihre Funktionsstellung (3) überführt werden,
in der sie in den Zwischenraum zwischen Sitzpolster 21 und
Lehnenpolster 18 hineinragen. Nunmehr kann der Kindersitz
auf den mit maximaler Sitz- oder Kissentiefe versehenen Fahrzeugsitz
aufgesetzt und mit seinen beiden Arretiervorrichtungen 31 in
den Haltebügeln 30 gesichert werden.
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Ist
der Kindersitz wieder von dem Fahrzeugsitz abgenommen, so wird zum
Rückschwenken
der Haltebügel 30 in
ihre in 2 dargestellte
Nichtgebrauchsstellung der Vorgang umgekehrt, nämlich zunächst die Höhenverstellvorrichtung 23 bis
in die vorbestimmte Position, in welcher der Mitnahmestift 42 aus
der Hakenöffnung
des Hakens 38 ausfährt,
zurückgefahren.
Die Rückstellfeder 37 schwenkt
bei diesem Vorgang die Haltebügel 30 entgegen
Uhrzeigersinn in dessen Nichtgebrauchsstellung. Wird der Fahrzeugsitz
aus seiner maximalen Zurückstellung herausgefahren
oder der Nocken 41 von der Führungsschiene 15 demontiert,
so kann jede beliebige Höheneinstellung
des Sitzkissens 11 vorgenommen werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, bei Fahrzeugsitzen mit sog. Sitzmemory, in welchem
individuelle Sitzeinstellpositionen für verschiedene Fahrzeuginsassen
abgespeichert und wieder aufgerufen und elektromotorisch selbsttätig eingestellt
werden, im Sitzmemory einen Kindersitzmodus einzuprogrammieren,
in dem die beschriebenen Sitzeinstellungen abgespeichert sind, die
für die
Aufnahme des Kindersitzes und zum Schwenken der Haltebügel 30 erforderlich
sind. Wird der Kindersitzmodus angewählt, so werden die entsprechenden
Sitzeinstellungen aus dem Speicher abgerufen und nacheinander in
der beschriebenen Weise durchgeführt,
so daß die Überführung der
Haltebügel 30 in
ihre Funktionsstellung automatisch per Knopfdruck ausgelöst werden
kann.
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Die
Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So
kann anstelle des Bowdenzugs auch eine andere Ansteuerung der Haltebügel vorgesehen
werden. Z.B. kann ein Gestänge,
eine elektrische, eine pneumatische oder eine hydraulische Vorrichtung
zum Einsatz kommen.