-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieben eines Anzeigesystems sowie ein Anzeigesystem für ein Kraftfahrzeug.
-
Es ist an sich bekannt, mittels verschiedener Anzeigen im Kraftfahrzeug, wie beispielsweise einem Kombiinstrument oder anderer Displays, Navigationsinformationen oder auch Informationen über das Fahrzeugumfeld bereitzustellen. Je nach Art der angezeigten Informationen kann es insbesondere beim Fahrer zu Problemen kommen, diese Informationen zu erfassen ohne dass es zu einer Ablenkung vom Verkehrsgeschehen kommt.
-
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems und ein Anzeigesystem für einen Kraftwagen bereitzustellen, mittels welchen die Verkehrssicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs verbessert werden kann.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems sowie durch ein Anzeigesystem mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems werden Daten bezüglich eines in Fahrtrichtung vor einem Kraftfahrzeug liegenden Straßenverlaufs bereitgestellt. Des Weiteren wird eine Grafik mittels einer im Kraftfahrzeug angeordneten Anzeigeeinrichtung derart angezeigt, dass zumindest ein entlang des Straßenverlaufs liegender Bereich aus einer vorgegebenen innerhalb des Kraftfahrzeugs angeordneten Beobachtungsposition von der angezeigten Grafik zumindest teilweise überdeckt wird. Vorzugsweise wird die Position der Augen eines Fahrzeuginsassen mittels einer Erfassungseinrichtung ermittelt, wobei die Beobachtungsposition in Abhängigkeit von der erfassten Position der Augen vorgegeben wird. Als die Beobachtungsposition wird vorzugsweise die erfasste Position der Augen vorgegeben.
-
Mit anderen Worten ist es also erfindungsgemäß vorgesehen, die Grafik im Sinne einer erweiterten Realität, auch als Augmented Reality bezeichnet, anzuzeigen. Unter der erweiterten Realität bzw. Augmented Reality versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Dabei werden reale Objekte, welche von einem Fahrzeuginsassen, insbesondere von einem Fahrer des Kraftfahrzeugs, wahrgenommen werden können, mittels der angezeigten Grafik überlagert.
-
Dadurch dass die Grafik derart angezeigt wird, dass zumindest ein entlang des Straßenverlaufs liegender Bereich aus der vorgegebenen innerhalb des Kraftfahrzeugs angeordneten Beobachtungsposition von der angezeigten Grafik zumindest teilweise überdeckt wird, können insbesondere für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs wichtige Informationen bedarfsgerecht und gut ablesbar eingeblendet werden, wodurch insbesondere die Sicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs erhöht werden kann.
-
Vorzugsweise wird die Grafik in Form einer stereoskopischen Grafik angezeigt. Die Anzeigeeinrichtung ist in diesem Fall dazu ausgelegt, die Grafik für die jeweiligen Augen eines Fahrzeuginsassen leicht unterschiedlich darzustellen, so dass sich der stereoskopische, also räumliche Effekt, ergibt. Insbesondere, wenn die Grafik in Form einer stereoskopischen Grafik angezeigt wird, können die mittels der Anzeigeeinrichtung angezeigten Informationen durch die Grafik besonders gut der Fahrzeugumgebung zugeordnet werden. Dadurch erhöht sich nochmals die Sicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs, da bezüglich der Fahrzeugumgebung eingeblendete bzw. angezeigte Inhalte in Form der Grafik von dem Fahrzeuginsassen, insbesondere von dem Fahrer des Kraftfahrzeugs, besonders gut zugeordnet und erkannt werden können.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass Verkehrsteilnehmer, insbesondere andere Kraftfahrzeuge, erfasst und die Grafik mit derartigen Aussparungen angezeigt wird, dass die erfassten Verkehrsteilnehmer aus der vorgegebenen Beobachtungsposition innerhalb der Aussparungen angeordnet sind. Mit anderen Worten wird die Grafik also vorzugsweise derart angezeigt, dass an den Stellen, an welchen der betreffende Fahrzeuginsasse aus der vorgegebenen Beobachtungsposition seine Fahrzeugumgebung sehen kann, Aussparungen vorgesehen werden, so dass andere Verkehrsteilnehmer nicht durch die eingeblendete bzw. angezeigte Grafik überlagert werden. Zum Beispiel kann eine fahrzeugseitige Sensorik, wie beispielsweise Kamerasysteme, Radarsysteme oder dergleichen, insbesondere vor dem Kraftfahrzeug befindliche Fahrzeuge erfassen, wobei basierend auf diesen Informationen innerhalb der Grafik entsprechende Bereiche ausgeblendet bzw. nicht angezeigt werden, um die anderen Verkehrsteilenehmer nicht zu überdecken. Dadurch kann nochmals die Sicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs erheblich gesteigert werden, da andere Verkehrsteilnehmer trotz des Anzeigens der Grafik nicht verdeckt werden und insbesondere der Fahrer des Kraftfahrzeugs das Verkehrsgeschehen sicher und zuverlässig beobachten kann.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Grafik derart angezeigt wird, dass aus der vorgegebenen Beobachtungsposition ein entlang des Straßenverlaufs bevorstehender Abbiegevorgang auf einen Fahrstreifen mittels der Grafik gekennzeichnet wird. Mit anderen Worten kann es also vorgesehen sein, dass beispielsweise Navigationshinweise in Form der Grafik angezeigt werden, vorzugsweise im unmittelbaren Bereich eines bevorstehenden Spurwechsels. Es kann vorgesehen sein, dass die Grafik einen Richtungspfeil aufweist, welcher derart angezeigt wird, dass aus der vorgegebenen Beobachtungsposition der Fahrstreifen zumindest teilweise durch den angezeigten Richtungspfeil überdeckt wird. Alternativ oder zusätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass die Grafik eine Markierung aufweist, welche derart angezeigt wird, dass aus der vorgegebenen Beobachtungsposition der Fahrstreifen zumindest teilweise durch die angezeigte Markierung überdeckt wird. Beispielsweise ist es möglich, dass der Fahrstreifen, dem der Fahrer folgen soll, durch die Grafik in Form einer Schattierung überdeckt wird. Alternativ ist es auch beispielsweise möglich, dass jeweilige Ränder bzw. Berandungen eines Fahrstreifens durch die Grafik überdeckt und somit der betreffende Fahrstreifen optisch hervorgehoben wird. Der Fahrer des Kraftfahrzeugs muss also seinen Blick überhaupt nicht vom Verkehrsgeschehen abwenden, da die Grafik zum Kennzeichnen des bevorstehenden Abbiegevorgangs in Form einer erweiterten Realität, vorzugweise in Form einer stereoskopischen Grafik, derart angezeigt wird, dass der zu befahrende Fahrstreifen durch die Grafik zumindest teilweise überlagert und somit gekennzeichnet wird.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Grafik einen virtuellen Straßenverlauf aufweist, welcher derart angezeigt wird, dass ein aus der vorgegebenen Beobachtungsposition uneinsehbarer Abschnitt des Straßenverlaufs mittels des virtuellen Straßenverlaufs angezeigt wird. Bei dem aus der vorgegebenen Beobachtungsposition uneinsehbaren Abschnitt des Straßenverlaufs kann es sich beispielsweise um einen nicht einsehbaren Fahrstreifen hinter einer Kurve oder beispielsweise hinter einer Bergkuppe handeln. Die Stärke bzw. der Kontrast der Anzeige des virtuellen Straßenverlaufs kann dabei mit zunehmender Entfernung von dem Kraftfahrzeug immer stärker reduziert werden. Mit anderen Worten kann also durch den virtuellen Straßenverlauf ein insbesondere von dem Fahrer des Kraftfahrzeugs von der vorgegebenen Beobachtungsposition aus nicht einsehbarer Straßenverlauf angezeigt werden, indem im unmittelbaren Sichtfeld des Fahrers der weitergehende Straßenverlauf eingeblendet wird. Dadurch kann insbesondere der Fahrer des Kraftfahrzeugs auf besonders einfache und zuverlässige Weise erkennen, wie der von aus seiner jetzigen Position nicht einsehbare Straßenverlauf aussieht.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der virtuelle Straßenverlauf derart angezeigt wird, dass nur ein innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne mit dem Kraftfahrzeug erreichbare Teil des uneinsehbaren Abschnitts des Straßenverlaufs mittels des virtuellen Straßenverlaufs angezeigt wird. Vorzugsweise wird der virtuelle Straßenverlauf der Grafik so angezeigt bzw. eingeblendet, dass die in den nächsten 10 bis 15 Sekunden zu befahrende Strecke markiert wird. Dadurch werden unnötige Ablenkungen, insbesondere beim Fahrer des Kraftfahrzeugs, verhindert, so dass die Verkehrssicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs nochmals gesteigert werden kann.
-
In weiterer vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass eine Position eines auf einem aus der vorgegebenen Beobachtungsposition uneinsehbaren Abschnitts des Straßenverlaufs angeordneten Verkehrsteilnehmers ermittelt und ein virtuelles Kraftfahrzeug, welches Teil der Grafik ist, korrespondierend mit der erfassten Position des Verkehrsteilnehmers angezeigt wird. Bei dem erfassten Verkehrsteilnehmer kann es sich beispielweise um einen Pkw, ein Motorrad, einen Lkw oder dergleichen handeln, welcher hinter einer Kurve oder einer Bergkuppe angeordnet ist, so dass insbesondere der Fahrer des Kraftfahrzeugs aus der vorgegebenen Beobachtungsposition diesen Verkehrsteilnehmer nicht sehen kann. Beispielsweise ist es möglich, dass über eine Car2 Car-Kommunikation Positionsinformationen zwischen den Verkehrsteilnehmern und dem Kraftfahrzeug ausgetauscht werden, so dass jederzeit ermittelt werden kann, ob sich gegebenenfalls Verkehrsteilnehmer in einem zurzeit noch uneinsehbaren Abschnitt des vorausliegenden Straßenverlaufs befindet. Durch das Anzeigen des virtuellen Kraftfahrzeugs kann insbesondere einem Fahrer des Kraftfahrzeugs kenntlich gemacht werden, dass sich in einem uneinsehbaren Bereich weitere Verkehrsteilnehmer befinden. Die Sicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs kann erhöht werden, da dadurch insbesondere gefährlichen Verkehrssituationen, wie beispielsweise potenziellen Kollisionen und dergleichen, vorgebeugt werden kann.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass mittels einer fahrzeugseitigen Erfassungseinrichtung die Fahrzeugumgebung erfasst und mit bereitgestellten Umgebungsdaten verglichen wird, wobei der virtuelle Straßenverlauf und/oder das virtuelle Kraftfahrzeug solange ausgeblendet wird, wie ein Widerspruch zwischen der erfassten Fahrzeugumgebung und den bereitgestellten Umgebungsdaten besteht. Beispielsweise kann ein Kamerasystem mit einer Time-of-Flight-Kamera, ein Radarsystem oder dergleichen eingesetzt werden, um die Fahrzeugumgebung zu erfassen. Bereitgestellte Umgebungsdaten können beispielsweise prädiktive Streckendaten betreffen, die mittels eines Navigationssystems oder dergleichen bereitgestellt werden. Mit anderen Worten ist es also vorzugsweise vorgesehen, dass zum einen die Fahrzeugumgebung mittels entsprechend dafür geeigneter Sensoren erfasst und zum anderen mit bereitgestellten Streckendaten bzw. Umgebungsdaten abgeglichen wird. Solange kein Widerspruch zwischen diesen Informationen besteht, wird der virtuelle Straßenverlauf und/oder das virtuelle Kraftfahrzeug eingeblendet. Sobald sich ein Widerspruch ergeben sollte, wird aus Sicherheitsgründen der virtuelle Straßenverlauf und/oder das virtuelle Kraftfahrzeug ausgeblendet. Dadurch kann die Sicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs nochmals erhöht werden.
-
Das erfindungsgemäße Anzeigesystem für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Datenverarbeitungseinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, Daten bezüglich eines in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug liegenden Straßenverlaufs bereitzustellen. Das Anzeigesystem umfasst des Weiteren eine in dem Kraftfahrzeug angeordnete oder anordnenbare Anzeigeeinrichtung. Schließlich umfasst das Anzeigesystem noch eine Steuereinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, die Anzeigeeinrichtung derart anzusteuern, dass eine Grafik mittels der Anzeigeeinrichtung derart angezeigt wird, dass zumindest ein entlang des Straßenverlaufs liegender Bereich aus einer vorgegebenen innerhalb des Kraftfahrzeugs angeordneten Beobachtungsposition von der angezeigten Grafik zumindest teilweise überdeckt wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind dabei als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Anzeigesystems anzusehen, wobei das Anzeigesystem insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anzeigesystems ist es vorgesehen, dass die Anzeigeeinrichtung eine Augmented-Reality-Brille oder ein kontaktanaloges Head-Up-Display ist. Falls es sich bei der Anzeigeeinrichtung um eine Augmented-Reality-Brille handelt, liegt der Vorteil insbesondere darin, dass zumindest im Wesentlichen das gesamte Sichtfeld eines Trägers der Augmented-Reality-Brille mit der Grafik versorgt werden kann. Vorzugsweise umfasst die Augmented-Reality-Brille auch entsprechende Erfassungseinrichtungen zur Erfassung der Kopfposition des Trägers der Augmented-Reality-Brille, so dass die mittels der Augmented-Reality-Brille angezeigte Grafik angepasst an die gerade erfasste Kopfposition des Trägers der Augmented-Reality-Brille angezeigt werden kann. Der Vorteil bei einem kontaktanalogen Head-Up-Display ist, dass insbesondere der Fahrer des Kraftfahrzeugs keine Brille oder irgendeine andere Form von Anzeigeeinrichtung direkt auf dem Kopf tragen muss.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs, welches ein Anzeigesystem mit einer Datenverarbeitungseinrichtung, einer Anzeigeeinrichtung und einer Steuereinrichtung aufweist; und
-
2 eine schematische Darstellung des Kraftfahrzeugs und eines weiteren Verkehrsteilnehmers, welcher hinter einer Kurve uneinsehbar von einem Fahrer des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
-
In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Kraftfahrzeug 10 ist in einer schematischen Draufsicht in 1 gezeigt. Das Kraftfahrzeug 10 umfasst ein Anzeigesystem 14, welches eine Datenverarbeitungseinrichtung 16, eine Anzeigeeinrichtung 18 sowie eine Steuereinrichtung 20 aufweist. Die Datenverarbeitungseinrichtung 16 ist dazu ausgebildet, Daten bezüglich eines in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug 10 liegenden Straßenverlaufs bereitzustellen. Die Datenverarbeitungseinrichtung 16 kann beispielsweise Teil eines Navigationssystems des Kraftfahrzeugs 10 sein, so dass mittels der Datenverarbeitungseinrichtung 16 entsprechendes Kartenmaterial und weitere Informationen insbesondere über den in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug 10 liegenden Straßenverlauf bereitgestellt werden können.
-
Bei der Anzeigeeinrichtung 18 kann es sich um eine Augmented-Reality-Brille oder auch um ein kontaktanaloges Head-Up-Display handeln, wobei mittels der Anzeigeeinrichtung 18 insbesondere stereoskopisch eine Grafik mit unterschiedlichsten Elementen angezeigt werden kann, so dass insbesondere einem Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 wichtige Informationen hinsichtlich der Fahrzeugumgebung bereitgestellt werden können. Die Steuereinrichtung 20 ist dazu ausgebildet, die Anzeigeeinrichtung 18 derart anzusteuern, dass eine Grafik mittels der Anzeigeeinrichtung 18 derart angezeigt wird, dass zumindest ein entlang des Straßenverlaufs liegender Bereich aus einer vorgegebenen, innerhalb des Kraftfahrzeugs 10 angeordneten Beobachtungsposition von der angezeigten Grafik zumindest teilweise überdeckt wird.
-
In 2 ist das Kraftfahrzeug 10 in einer schematischen Draufsicht gezeigt, wobei das Kraftfahrzeug 10 entlang einer Fahrbahn 22 einer Straße 24 fährt. Durch ein schematisch angedeutetes Gebäude 26 wird die Sicht eines Fahrers aus der im Fahrzeug 10 liegenden Beobachtungsposition P auf einen weiteren Verkehrsteilnehmer 30 hinter einer nicht näher bezeichneten Kurve der Fahrbahn 22 versperrt. Im vorliegend gezeigten Fall ist die Anzeigeeinrichtung 18 als Augmented-Reality-Brille ausgebildet, welche der Fahrer 28 aufgesetzt hat.
-
Nachfolgend wird ein Verfahren zum Betreiben des Anzeigesystems 14 näher erläutert. Mittels der Datenverarbeitungseinrichtung 16 werden Daten bezüglich des in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug 10 liegenden Straßenverlaufs bereitgestellt. Mittels der Anzeigeeinrichtung 18 wird eine Grafik derart angezeigt, dass zumindest ein entlang des Straßenverlaufs liegender Bereich aus der vorgegebenen innerhalb des Kraftfahrzeugs angeordneten Beobachtungsposition P von der angezeigten Grafik zumindest teilweise überdeckt wird. Die Grafik wird dabei in Form einer stereoskopischen Grafik angezeigt. Für den Fall, dass die Anzeigeeinrichtung 18 als Augmented-Reality-Brille ausgebildet ist, kann diese beispielsweise jeweilige Displays für ein linkes und ein rechtes Auge des Fahrers 28 aufweisen, wobei die Grafik dann jeweils für die unterschiedlichen Augen leicht unterschiedlich angezeigt wird, so dass eine stereoskopische Grafik erzeugt wird.
-
Die Grafik kann beispielsweise derart angezeigt werden, dass aus der vorgegebenen Beobachtungsposition P ein entlang des Straßenverlaufs bevorstehender Abbiegevorgang kenntlich gemacht wird. Die Grafik kann beispielsweise einen hier nicht dargestellten Richtungspfeil aufweisen, welcher derart angezeigt wird, dass aus der vorgegebenen Beobachtungsposition P der Fahrstreifen 22 zumindest teilweise durch den angezeigten Richtungspfeil überdeckt wird, so dass dem Fahrer 28 auf einfache Weise kenntlich gemacht wird, wohin er gleich abbiegen muss. Alternativ oder zusätzlich kann die Grafik auch eine hier nicht dargestellte Markierung aufweisen, welche derart angezeigt wird, dass aus der vorgegebenen Beobachtungsposition P der Fahrstreifen 22 über die zumindest teilweise angezeigte Markierung überdeckt wird. Die Markierung kann beispielsweise als Schattierung angezeigt werden, so dass die weiterhin zu befahrende Fahrbahn 22 hervorgehoben wird. Alternativ ist es auch möglich, dass beispielsweise nur die Ränder der betreffenden Fahrbahn 22 markiert werden, so dass der Fahrer 28 auf einfache Weise erkennen kann, welchem Fahrstreifen er folgen muss.
-
Es kann auch vorgesehen sein, dass Verkehrsteilnehmer, insbesondere andere Kraftfahrzeuge 30, erfasst und die Grafik mit derartigen Aussparungen angezeigt wird, dass die erfassten Verkehrsteilnehmer 30 aus der vorgegebenen Beobachtungsposition P innerhalb der Aussparungen angeordnet sind. Mit anderen Worten wird die Grafik also derart angezeigt, dass andere Verkehrsteilnehmer 30 durch die Grafik nicht verdeckt werden.
-
Die Grafik kann auch einen virtuellen Straßenverlauf aufweisen, welcher derart angezeigt wird, dass ein aus der vorgegebenen Beobachtungsposition P uneinsehbarer Abschnitt des Straßenverlaufs mittels des virtuellen Straßenverlaufs angezeigt wird. Im vorliegend gezeigten Beispiel der 2 könnte also der weitere Verlauf der Fahrbahn 22, welche durch das Gebäude 26 teilweise verdeckt wird, mittels der Anzeigeeinrichtung 18 angezeigt werden, so dass der Fahrer trotz des Gebäudes 26 sehen kann, wie die Fahrbahn 22 hinter dem Gebäude 26 verläuft. In analoger Weise kann auch beispielsweise bei Bergkuppen oder dergleichen verfahren werden, falls ein Teil des vor dem Kraftfahrzeug 10 liegenden Streckenabschnitts deswegen nicht einsehbar sein sollte. Vorzugsweise wird der nicht einsehbare Abschnitt des Straßenverlaufs mittels des virtuellen Straßenverlaufs nur so weit angezeigt, wie er mittels des Kraftfahrzeugs 10 innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne erreichbar ist, beispielsweise innerhalb der nächsten 10 bis 15 Sekunden.
-
Darüber hinaus ist es auch möglich, dass die Position eines Verkehrsteilnehmers ermittelt wird, der sich aus der vorgegebenen Beobachtungsposition P gesehen in einem uneinsehbaren Abschnitt des Straßenverlaufs befindet. Ein virtuelles Kraftfahrzeug, welches Teil der Grafik ist, wird korrespondierend mit der erfassten Position des Verkehrsteilnehmers angezeigt. Im vorliegend gezeigten Fall kann es sich bei dem Verkehrsteilnehmer also um das Kraftfahrzeug 30 handeln, welches durch das Gebäude 26 aus der aktuellen Beobachtungsposition P verdeckt wird. Mittels der Anzeigeeinrichtung 18 wird korrespondierend mit der erfassten Position des Kraftfahrzeugs 30 ein virtuelles Kraftfahrzeug eingeblendet, so dass der Fahrer 28 erkennen kann, dass hinter der Kurve der Fahrbahn 22 ein weiterer Verkehrsteilnehmer angeordnet ist bzw. fährt.
-
Mittels fahrzeugseitiger Erfassungseinrichtungen kann die Fahrzeugumgebung erfasst und mit bereitgestellten Umgebungsdaten, wie beispielsweise prädiktiven Streckendaten, verglichen werden. Der besagte virtuelle Straßenverlauf und/oder das virtuelle Kraftfahrzeug werden dabei solange ausgeblendet, wie ein Widerspruch zwischen der erfassten Fahrzeugumgebung und den bereitgestellten Umgebungsdaten besteht.
-
Anhand der 2 waren unterschiedliche Fallgestaltungen der Verfahrensführung zum Betreiben des Anzeigesystems 10 erläutert worden. Das vorstehend Gesagte gilt in analoger Weise auch für eine als kontaktanaloges Head-Up-Display ausgebildete Anzeigeeinrichtung 18.