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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sehzeichendarstellung über ein Bildausgabegerät für eine Sehschärfeprüfung und/oder die Bestimmung einer Refraktion. Die Erfindung betrifft auch eine dazugehörige Sehzeichendarstellung, ein Bildausgabegerät und die Verwendung einer Sehzeichendarstellung.
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Um die Refraktion oder die Sehschärfe von menschlichen Augen zu untersuchen, wird üblicherweise zuerst das erste Auge untersucht, während das zweite Auge zugedeckt ist. Daraufhin wird das zweite Auge getestet, während das erste Auge zugedeckt ist. Dieses Verfahren benötigt relativ viel Zeit und zudem Ermüden die Augen einer Testperson im Laufe des Sehtestverfahrens, was zu Messfehlern führen kann. Bei dieser sogenannten monokularen Prüfung der Augen können beispielsweise zyklophore (Verrollungen) Einstellungen des Auges entstehen, die dann zu fehlerhaften Zylinderwerten führen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Nachteilen des Standes der Technik Abhilfe zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zur Sehzeichendarstellung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Es ist folglich vorgesehen, dass Optotypen in einem dreidimensionalen Bild dargeboten werden und dass eine Bildtrennung derart erfolgt, dass die Optotypen monokular und unter binokularen Bedingungen wahrnehmbar sind, wobei das dreidimensionale Bild binokular wahrnehmbar ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Dadurch, dass vorgesehen ist, dass beide Augen gleichzeitig ein dreidimensionales binokular Bild wahrnehmen, aber lediglich ein Auge das entsprechende Sehzeichen (Optotype) monokular wahrnimmt, kann eine Ermüdung der Augen und ein daraus resultierendes verfälschendes Testergebnis wirkungsvoll verhindert werden, da ein entspanntes, natürliches Sehen ermöglicht wird.
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Dabei wird der komplette Sehapparat des Menschen inklusive seiner höchsten entwickelten Form, dem dreidimensionalen, stereoskopischen Sehen, angesprochen und ein natürliches Sehen während eines Sehtests weitestgehend ermöglicht. Dies ermöglicht besonders vorteilhafte Sehteste und damit schlussendlich eine Brillenglaskorrektion, die für einen Brillenträger besonders vorteilhaft ist.
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Weiterhin ist es nicht mehr nötig, das binokulare Sehen durch eine Abdeckscheibe oder ähnliches zu unterbrechen, um einen monokularen Sehtest durchzuführen. Stattdessen sehen beide Augen während des ganzen Sehtestablaufs immer gleichzeitig, wobei dennoch die Optotypen monokular wahrnehmbar sind. Somit können in relativ kurzer Zeit alle notwendigen Funktionen eines Augenpaares binokular unter monokularer Zuordnung geprüft werden, wobei die Nachteile monokularer Sehteste, insbesondere das Ermüden der Augen und das unnatürliche Sehen mit nur einem Auge wirkungsvoll umgangen werden können, was zu exakteren und verträglicheren Brillenglaskorrektionen führt.
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Bei dem Bildausgabegerät kann es sich dabei um einen 3D-Monitor oder einen 3D-TV handeln. Ein derartiges Bildausgabegerät ermöglicht eine Sehzeichendarstellung auf eine besonders einfache Weise, da keine teuren und speziellen Gerätschaften zur Durchführung eines Sehtests durch beispielsweise einen Optiker angeschafft werden müssen.
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Weiterhin ist denkbar, dass zur Bildtrennung Filter mit zirkulärer Polarisation oder Shutterbrillen verwendet werden. Insbesondere dann, wenn es sich bei dem Bildausgabegerät um einen 3D-TV handelt, kann auf diese Weise ein besonders einfaches und kostengünstiges Verfahren zur Sehzeichendarstellung bereitgestellt werden. So wird bei der passiven 3D-Technologie beispielsweise der 3D-Effekt durch zeilenweise zirkuläre Polarisation erreicht, wobei zur Bildtrennung 3D-Brillen verwendet werden.
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Vorteilhafterweise erstreckt sich das dreidimensionale Bild bis zu den vertikal verlaufenden Rändern des Bildes beziehungsweise des Bildausgabegerätes. Auf diese Weise kann ein peripherer Fusionsanreiz bereitgestellt werden, indem auf der gesamten Breite des Bildausgabegeräts ein dreidimensionales Bild dargestellt ist, was eine weitere Annäherung an ein natürliches stereoskopisches Sehen bedeutet.
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Dabei ist denkbar, dass die Optotypen in einer horizontalen Reihe angeordnet werden. Insbesondere ist weiterhin denkbar, dass mehrere derartige Reihen vertikal übereinander angeordnet werden. Dies ermöglicht insbesondere die Durchführung von Sehtests, bei denen zur Durchführung mehrere Optotypen benötigt werden. Weiterhin ermöglicht dies die Durchführung mehrerer Sehtests mittels lediglich einer Sehzeichendarstellung.
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Weiterhin ist denkbar, dass eine Sehprobentafel in dem dreidimensionalen Bild dargestellt wird, wobei die Optotypen innerhalb der Sehprobentafel angeordnet werden. Damit ist es möglich, die bisher zur Sehschärfeprüfung verwendeten Sehprobentafeln zusammen mit den Optotypen in einem dreidimensionalen Bild darzustellen.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch eine Sehzeichendarstellung, dargeboten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, gelöst. Eine derartige Sehzeichendarstellung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass während einer Sehschärfeprüfung und/oder einer Bestimmung einer Refraktion Optotypen monokular unter binokularen Bedingungen wahrnehmbar sind, wobei ein dreidimensionales Bild binokular wahrnehmbar ist und wobei Optotypen in dem dreidimensionalen Bild monokular wahrnehmbar sind.
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Weiterhin wird die eingangs genannte Aufgabe auch durch ein Bildausgabegerät, eingerichtet zur erfindungsgemäßen Sehzeichendarstellung, gelöst. Das Bildausgabegerät kann einen 3D-Monitor oder 3D-TVumfassen. Zur Einrichtung des Bildausgabegeräts zur erfindungsgemäßen Sehzeichendarstellung wird insbesondere ein Steuergerät wie beispielsweise ein Computer, ein Tablet-Computer, ein Laptop oder ein Smartphone verwendet, wobei das Steuergerät eine Software aufweist, mittels derer das Bildausgabegerät derart angesteuert werden kann, dass über das Bildausgabegerät eine erfindungsgemäße Sehzeichendarstellung ausgegeben werden kann.
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Schließlich wird die eingangs genannte Aufgabe auch durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Sehzeichendarstellung in einem Sehtest gelöst. Bei einem derartigen Sehtest kann es sich insbesondere um eine Sehschärfeprüfung und/oder die Bestimmung einer Refraktion handeln.
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Bei dem Sehtest kann es sich auch um einen binokularen Feinabgleich oder um einen Dominanztest handeln.
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Vorzugsweise werden bei der verwendeten Sehzeichendarstellung Optotypen in einer horizontalen Reihe derart dargestellt, dass drei unterschiedliche Sehteste durchgeführt werden können. Dabei kann es sich bei einem ersten und einem zweiten der drei Sehteste um ein Screening des Kontrastsehens und um Zylinderrefraktion handeln. Dadurch kann in besonders kurzer Zeit eine Prüfung der Funktionen des Augenpaares binokular unter monokularer Zuordnung durchgeführt werden.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die Sehzeichendarstellung bei einem Stereotest verwendet wird. Dabei werden die Optotypen während des Sehtests stereoskopisch wahrgenommen und können beispielsweise auch in einem bestimmten Stereowinkel angeordnet sein.
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Die Erfindung zeichnet sich weiterhin dadurch aus:
Die Erfindung betrifft eine Sehzeichendarstellung über ein Bildausgabegerät (z. B. 3D-Monitor oder 3D TV), das dreidimensionale Bilder zeigt, die für die subjektiven Refraktion von Menschen bestimmt sind.
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Bei der bisher üblichen Vorgehensweise zur Bestimmung der Refraktion wurde zunächst das eine Auge untersucht, während das andere Auge zugedeckt war und umgekehrt. Das zweite Auge wurde zu einem späteren Zeitpunkt dazu geschaltet. Durch die relativ lange Dauer dieses Verfahrens ermüden die Augen des Patienten im Lauf des Verfahrens, was zu Fehlern in der Messung führen kann. Zudem können bei dieser sog. monokularen Prüfung zyklophore (Verrollungen) Einstellungen des Auges entstehen, die zu einer fehlerhaften Korrektion der Zylinderwerte führen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestimmung der Refraktion zu schaffen, welches Messfehler aufgrund einer Ermüdung der Augen sowie aufgrund einer zyklophoren Einstellung des Auges vermeidet. Es werden Optotypen (Sehzeichen) im dreidimensionalen Umfeld auf einem 3D-Monitor oder 3D TV-Gerät mit zirkulärer Polarisation dargeboten. Zur Bildtrennung werden Filter mit zirkulärer Polarisation verwendet, durch die beide Augen gleichzeitig monokular unter binokularen Bedingungen sehen können. Das Neue an diesem Verfahren ist, dass der gesamte Sehapparat ein 3D-Bild im Hintergrund sieht aber nur ein Auge das entsprechende Sehzeichen präsentiert bekommt. Auf diese Weise wird der komplette Sehapparat des Menschen inklusive seiner am höchst entwickelten Form, dem stereoskopischen Sehen, angesprochen und das natürliche ganzheitliche Sehen gefordert. Hierdurch wird ein Refraktionsergebnis erzielt wird, das dem normalen, natürlichen Sehen entspricht. Bei dieser Vorgehensweise bleiben von Anfang an beide Augen des Prüflings geöffnet. Durch diese Refraktionsmöglichkeit können besonders exakte Korrektionen erzielt werden, die für eine verträgliche Brillenglaskorrektion, insbesondere einer komfortablen Gleitsichtbrille besonders notwendig sind. Der Vorteil dieses Vorgehens liegt darin, dass in kürzester Zeit, alle notwendigen Funktionen des Augenpaares binokular, unter monokularer Zuordnung, geprüft werden.
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Die Erfindung zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass Optotypen für den kompletten Ablauf einer Sehschärfenprüfung, in einem dreidimensionalen Bild dargestellt werden. Ferner zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass der Patient die Optotypen (Sehzeichen), zur Bestimmung der Refraktion (Augenglasbestimmung), bei der Untersuchung mit beiden Augen gleichzeitig monokular unter binokularen Bedingungen sehen kann. Während des gesamten Refraktionsablaufs, muss das binokulare Sehen nicht mehr durch eine Abdeckscheibe unterbrochen werden. Beide Augen sehen immer gleichzeitig, wenn auch je nach Bedarf unterschiedliche Bilder. Die Darstellung kann auf einem 3D-Monitor oder einem anderen dazu geeigneten Gerät erfolgen. Die Trennung der Seheindrücke erfolgt durch zirkular polarisierende Trennerverfahren.
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Neben den bisher üblichen Testen wurden neue Teste entwickelt:
- a. Stereotest im 3D Umfeld;
- b. Dominanztest, zur Feststellung des dominierenden Auges;
- c. Sehprobentafel mit 3 unterschiedlichen Testen;
- d. Optotypen zum binokularen Feinabgleich im 3D Umfeld ohne einen zusätzlichen Hintergrund.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung, anhand derer die in den Figuren gezeigten Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben und erläutert werden. Es zeigen:
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1 erfindungsgemäßes Bildausgabegerät, eingerichtet zur Sehzeichendarstellung;
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2 Steuergerät zur Steuerung des erfindungsgemäßen Bildausgabegeräts;
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3 schematische Darstellung eines Systems mit dem Steuergerät nach 2 zur Einrichtung des erfindungsgemäßen Bildausgabegeräts;
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4 Erstes und zweites Halbbild einer erfindungsgemäßen Sehzeichendarstellung zum binokularen Feinabgleich;
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5 Erstes und zweites Halbbild einer erfindungsgemäßen Sehzeichendarstellung mit einer Sehprobentafel, die Optotypen für unterschiedliche Sehtests aufweist;
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6 Erstes und zweites Halbbild einer erfindungsgemäßen Sehzeichendarstellung zur Durchführung eines Stereotests;
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7 Erstes und zweites Halbbild einer erfindungsgemäßen Sehzeichendarstellung zur Durchführung eines Dominanztests.
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Die 1 zeigt ein Bildausgabegerät 4 für eine Sehschärfeprüfung und/oder die Bestimmung einer Refraktion, welches zur Sehzeichendarstellung 2 eingerichtet ist. Das Bildausgabegerät 4 umfasst einen 3D-TV, wobei zeilenweise unterschiedlich polarisiertes Licht ausgestrahlt wird, sodass die Sehzeichendarstellung 2 aus einer Überlagerung zweier – in 2 dargestellter – Halbbilder 5, 7 aufgebaut ist. 2 zeigt ein Steuergerät in Form eines Tablet-Computers 12 zur Steuerung des Bildausgabegeräts 4, wobei der Tablet-Computer 12 eine Software zur Ansteuerung des Bildausgabegeräts 4 aufweist.
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Gemäß den 1 und 2 weist das erste Halbbild 5 einen ersten Bildabschnitt 6' auf, der eine Landschaft mit einem See 21', mit Bergen 23', mit Bäumen 25' und mit einem Heißluftballon 27' zeigt. Innerhalb des ersten Bildabschnitts 6' ist eine Sehprobentafel 8 angeordnet, wobei Optotypen 10 innerhalb der Sehprobentafel 8 in Form eines relativ großen Buchstabens "E" 10a, in Form von fünf kleineren Buchstaben "F, A, O, T, U" 10b und in Form eines Kreisfigur 10c in einer horizontalen Reihe angeordnet sind. In einer zweiten darunter liegenden Reihe sind im Vergleich zur ersten Reihe kleinere Optotypen in Form eines relativ großen Buchstabens "A" 10a, in Form von fünf kleineren Buchstaben "V, U, L, K, M" 10b und in Form eines Kreisfigur 10c in einer horizontalen Reihe angeordnet. Wiederum darunter sind in einer dritten Reihe im Vergleich zur zweiten Reihe kleinere Optotypen in Form eines relativ großen Buchstabens "R" 10a, in Form von fünf kleineren Buchstaben "P, B, O, A, R" 10b und in Form eines Kreisfigur 10c in einer horizontalen Reihe angeordnet. Die Größenverhältnisse der einzelnen Reihe sind den Kennwerten 29 zu entnehmen.
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Das zweite Halbbild 7 weist ebenfalls einen ersten Bildabschnitt 6'', der eine Landschaft mit einem See 21'', mit Bergen 23'', mit Bäumen 25'' und mit einem Heißluftballon 27'' zeigt, auf, wobei der erste Bildabschnitt 6'' mit dem ersten Bildabschnitt 6' des ersten Halbbilds 5 korrespondiert. Weiterhin ist innerhalb des ersten Bildabschnitts 6'' eine Sehprobentafel 8'' angeordnet, welche mit der Sehprobentafel 8' des ersten Halbbildes 5 korrespondiert. Allerdings weist das zweite Halbbild 7 keine Optotypen auf.
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Eine Person, die den Sehtest durchführt, kann – wie durch die Auswahlleiste 3 angedeutet ist – auswählen, welches dreidimensionale Bild 6 und welche Art von Optotypen 10 auf dem Bildausgabegerät 4 dargestellt werden sollen. Weiterhin wird auf dem Tablet-Computer 12, ausgewählt, ob das erste Halbbild 5 oder/und das zweite Halbbild 7 Optotypen 10 aufweist bzw. aufweisen. Schließlich kann unter anderem die Größe der Optotypen 10 mittels der Ansteuerungstasten 31 verändert werden.
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Wie in 3 gezeigt ist, wird das Bildausgabegerät 4 über den Tablet-Computer 12 kabellos angesteuert, indem Steuersignale über einen Router 14 an eine Empfangseinrichtung 16 des Bildausgabegeräts 4 geleitet werden. Dabei werden auf dem Bildausgabegerät 4 das erste Halbbild 5 und das zweite Halbbild 7 zeilensequenziell dargestellt. Folglich wird auf dem Bildausgabegerät 4 eine Sehzeichendarstellung 2 dargeboten, die aus zwei Halbbildern 5, 7 aufgebaut ist.
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Zur Durchführung des Verfahrens zur Sehzeichendarstellung ist weiterhin vorgesehen, dass eine Bildtrennung mittels einer 3D-Brille erfolgt. Dabei ist das erste Halbbild 5 der Sehzeichendarstellung 2 lediglich für das linke Auge wahrnehmbar, während das zweite Halbbild 7 der Sehzeichendarstellung 2 lediglich für das rechte Auge wahrnehmbar ist, wobei das Gehirn die beiden Seheindrücke des linken und des rechten Auges zu einem Seheindruck verschmelzt (fusioniert).
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Bei intaktem stereoskopischem Sehvermögen einer Testperson vereinigt das Gehirn den ersten Bildabschnitt 6' des ersten Halbbildes 5 und den ersten Bildabschnitt 6'' des zweiten Halbbildes 7 zu einem dreidimensionalen Bild 6 in Form einer Landschaft mit einem See 21, mit Bergen 23, mit Bäumen 25 und mit einem Heißluftballon 27. Weiterhin wird die Sehprobentafel 8' des ersten Halbbildes 5 und die Sehtafel 8'' des zweiten Halbbildes 7 zu einer Sehtafel 8 vereinigt.
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Die Optotypen 10a, 10b und 10c des ersten Halbbildes 5 gemäß der 2 sind lediglich für das linke Auge wahrnehmbar und werden somit auch nach Verschmelzung der Seheindrücke des linken und des rechten Auges zu einem Seheindruck, auf Grund der lediglich monokularen Wahrnehmung, nicht stereoskopisch wahrgenommen.
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Die Sehzeichendarstellung 2 ermöglicht folglich die Durchführung eines Sehtests, wobei das dreidimensionales Bild in Form einer Landschaft mit einem See 21, mit Bergen 23, mit Bäumen 25 und mit einem Heißluftballon 27 binokular wahrnehmbar ist, während die Optotypen 10a, 10b, 10c monokular unter binokularen Bedingungen wahrnehmbar sind. Somit wird ein entspanntes, natürliches Sehen während eines Sehtests weitestgehend ermöglicht. Eine Ermüdung der Augen und ein daraus resultierendes verfälschtes Testergebnis kann wirkungsvoll verhindert werden.
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Gemäß der 1 erstreckt sich das dreidimensionale Bild 6 dabei bis zu den vertikal verlaufenden Rändern 20 des Bildschirms des Bildausgabegeräts 4, womit ein peripherer Fusionsreiz bereitgestellt wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Sehtests, die unter Verwendung einer Sehzeichendarstellung 2 erfolgen und die einen rationalen, schnellen Sehtestablauf ermöglichen:
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Die 4 bis 7 zeigen jeweils ein erstes Halbbild 5 mit einem ersten Bildabschnitt 6' und ein zweites Halbbild 7, mit einem zweiten Bildabschnitt 6'', wobei der zweite Bildabschnitt 6'' mit dem ersten Bildabschnitt 6' korrespondiert.
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Gemäß der 4 weist das erste Halbbild 5 Optotypen 15' in Form von nummerierten Ballons mit den Nummern 1 bis 4 auf. Ebenso weist das zweite Halbbild 7 Optotypen 15'' in Form von nummerierten Ballons mit den Nummern 1 bis 4 auf. Dabei sind die Optotypen 15' und 15'' in einem bestimmten Stereowinkel zueinander angeordnet. Dabei wird das räumliche Sehen einer Testperson geprüft. Um räumliches Sehen zu ermöglichen, ist es erforderlich, dass die beiden Bildeindrücke des linken und des rechten Auges zu einem einzigen Bildeindruck fusioniert werden können. In einem Stereotest gemäß der 4 kann geprüft werden, ob der Sehapparat der Testperson stereoskopisches Sehen zulässt, da in diesem Fall nicht nur das dreidimensionale Bild 6, sondern auch die Optotypen in Form der Ballons 1 bis 4 stereoskopisch wahrnehmbar sind. Ist Stereopsis vorhanden, so stehen die Ballons mit den Ziffern 1 und 2 scheinbar im Hintergrund, während die Ballons mit den Ziffern 3 und 4 der Testperson entgegenzukommen scheinen und zum Greifen nahe erscheinen.
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Die 5 zeigt ein erstes und ein zweites Halbbild 5, 7 für eine Sehzeichendarstellung 2 zur Verwendung in einem Dominanztest. Dabei weist das erste Halbbild 5 eine Optotype in Form einer "1" 17' innerhalb eines "Heißluftballons 1" auf, wobei es sich bei der "1" beispielsweise um einen Hund handeln kann. Das zweite Halbbild 7 weist eine Optotype in Form einer "2" 17'' innerhalb eines "Heißluftballons 2" auf, wobei es sich bei der "2" beispielsweise um eine Katze handeln kann. Unter Verwendung einer Sehzeichendarstellung 2 ist die "1" 17' lediglich für das linke Auge wahrnehmbar, während die "2" 17'' lediglich für das rechte Auge wahrnehmbar ist. Regelmäßig weist eine menschliche Person ein dominantes Auge auf, sodass der Seheindruck einer Testperson derart ist, dass zwar "Heißluftballon 1" und "Heißluftballon 2" zu einem stereoskopisch wahrgenommenen Heißluftballon fusioniert werden. Allerdings verschmelzt das Gehirn der Testperson die Seheindrücke des linken und des rechten Auges zu einem Seheindruck derart, dass entweder die "1" 17' oder die "2" 17'' wahrgenommen wird. Somit kann mittels dieses Dominanztests geprüft werden, welches Auge das dominante Auge beim Sehen ist.
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6 zeigt ein erstes Halbbild 5 und ein zweites Halbbild 7, wie sie auch in 2 dargestellt sind. Unter Verwendung einer Sehzeichendarstellung 2, wie sie in der 1 gezeigt ist, können mittels der einen Sehzeichendarstellung 2 drei unterschiedliche Sehteste durchgeführt werden. Dabei sind die Optotypen 10a, 10b und 10c lediglich für das rechte Auge wahrnehmbar. Die erste Optotype in Form des Buchstabens 10a dient zum Screening des Kontrastsehens, während die weiteren fünf Optotypen 10b für einen an sich bekannten Sehtest verwendet werden und wobei die Kreisfigur 10c zur Messung der Zylinderrefraktion dient. Bei Durchführung eines Sehtests wird in der oberen Reihe der Sehzeichendarstellung 2 gemäß 1 von der ersten Optotype 10a bis zur letzten Optotype 10c geprüft, ob bestimmte Eigenschaften der Optotypen 10 erkannt werden. Danach wird die zweite Reihe der Sehprobentafel 8 abgeprüft, wobei die Optotypen 10 dabei kleiner sind als die Optotypen 10 der ersten Reihe. Schließlich wird mit der dritten Reihe der Sehtest fortgeführt, wobei wiederum die Optotypen 10 dieser Reihe kleiner sind als die Optotypen 10 der zweiten Reihe.
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Die Verwendung einer Sehzeichendarstellung 2 aufgebaut aus dem ersten Halbbild 5 und dem zweiten Halbbild 7 gemäß der 7 dient zur Durchführung eines binokularen Feinabgleichs. Dabei ist im ersten Halbbild 5 ein Fusionselement 18' und im zweiten Halbbild 7 ein Fusionselement 18'' vorhanden, wobei die Fusionselemente 18', 18'' unter Verwendung der Sehzeichendarstellung 2 binokular als ein zentrales Fusionselement wahrnehmbar sind. Hierbei können mittels einer einzigen Sehzeichendarstellung 2 Seheigenschaften des linken und des rechten Auges abgeprüft werden. Es ist folglich nicht nötig, zwei getrennte Sehzeichendarstellungen zum Testen der Seheigenschaften des linken Auges beziehungsweise des rechten Auges zu verwenden. Wird ein derartiger Sehtest durchgeführt, so kann beispielweise zunächst die erste Reihe der Optotypen 12a, 12b des Halbbildes 5, welches vom linken Auge wahrnehmbar ist, abgeprüft werden, wobei zunächst die erste Optotype 12a in Form einer Kreisfigur abgeprüft wird, während daraufhin mit den fünf Optotypen in Form von Buchstaben 12b fortgeführt wird. Daraufhin kann entweder mit den Reihen zwei bis vier des Halbbildes 5 fortgeführt werden oder es wird zunächst die erste Reihe der Optotypen 19a, 19b des Halbbildes 7, welches vom rechten Auge wahrnehmbar ist, abgeprüft, wobei zunächst die Optotype in Form der Kreisfigur 19b abgeprüft wird, während daraufhin die fünf Optptypen in Form von Buchstaben 19a abgeprüft werden.