DE102014219861B4 - Schienenpaar für einen Fahrzeugsitz und Fahrzeugsitz mit einem Längsversteller - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Schienenpaar für einen Fahrzeugsitz und einen Fahrzeugsitz mit einem Längsversteller umfassend mindestens ein solches Schienenpaar.
- Aus der
EP 0 856 429 A1 ist ein Sitzschienenpaar bekannt, bei dem vier Kugeln zwischen einer Unterschiene und einer Oberschiene vorgesehen sind. Je zwei Kugeln liegen auf beiden Seiten eines schräg geneigten Endabschnitts der Unterschiene an, welcher als Kugellaufbahn in seiner Form den Kugeln angepasst ist. Die Oberschiene umschließt die Kugeln auf der jeweils anderen Seite mit Abschnitten unterschiedlicher Neigung als Kugellaufbahnen. Die Verriegelung der beiden Sitzschienen erfolgt durch einen außermittig eingeführten Riegel. - Des Weiteren ist aus der
GB 2 013 771 A - Weiterhin ist aus der
DE 198 12 045 A1 eine Längsführung für einen Fahrzeugsitz mit Rollen, die in einer Lagerführung angeordnet sind, bekannt. - Aus der
US 8 746 795 B2 ist eine Schienenführung für einen Fahrzeugsitz mit einer Kugelführung bekannt. - Aus der
DE 10 2011 122 278 A1 ist eine Gleitschiene für einen Fahrzeugsitz mit zwei Profilen bekannt, welche gleitfähig mit Bezug zueinander entlang einer Längsrichtung montiert sind. Zwischen den Profilen sind als Kugeln ausgebildete Lagerelemente, welche in Lagerbahnen oder -spuren angeordnet sind, vorgesehen. Die Lagerbahnen sind an Wangen eines feststehenden Profils und an Umschlägen eines beweglichen Profils angeordnet, um eine Gleitfähigkeit entlang der Längsrichtung des beweglichen Profils mit Bezug auf das feststehende Profil zu ermöglichen. - Weitere Sitzschienenanordnungen für Fahrzeugsitze sind aus der
DE 28 20 151 A1 , derUS 2003 / 0 085 330 A1 US 5 855 350 A und derUS 5 046 698 A bekannt. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Schienenpaar für einen Fahrzeugsitz sowie einen Fahrzeugsitz mit einem solchen verbesserten Schienenpaar anzugeben.
- Hinsichtlich des Schienenpaars wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit dem Schienenpaar mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich des Fahrzeugsitzes wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch den Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Das erfindungsgemäße Schienenpaar für einen Fahrzeugsitz umfasst zwei Sitzschienen, insbesondere mindestens eine fahrzeugfeste Sitzschiene und eine sitzfeste Sitzschiene, die einander unter Bildung eines Schienenprofils wechselseitig umgreifen und relativ zueinander in Längsrichtung beweglich sind und miteinander mittels einer Schienenverriegelung verriegelbar sind, Wälzelemente, welche zwischen den Sitzschienen in einem Zusammenwirkungsbereich angeordnet sind, und Wälzlaufbahnen, die im Zusammenwirkungsbereich gebildet sind, wobei je Wälzlaufbahn mehrere Wälzelemente in Schienenlängsrichtung hintereinander angeordnet sind, und der Abstand zwischen den äußersten Wälzelementen einer Wälzlaufbahn maximiert ist und in einem Bereich zwischen 100 mm und 300 mm liegt, wobei ein jeweiliges Wälzelement im Zusammenwirkungsbereich zwischen den Sitzschienen zwei Schienenkontakte zu der einen Sitzschiene und einen weiteren Schienenkontakt zu der anderen Sitzschiene aufweist, wobei für den zweifachen Schienenkontakt Randbereiche der einen Sitzschiene S-förmig und schräg nach außen gebogen sind, wodurch zwei Senken für zwei Wälzlaufbahnen auf jeder Außenseite des Schienenpaares gebildet sind, wobei die zwei Senken jeweils ein Wälzelement mit jeweils zwei Schienenkontakten zur oberen Sitzschiene aufnehmen. Dabei ist ein Wälzweg der Wälzelemente an der einen Sitzschiene mit zwei Schienenkontakten ungleich einem Wälzweg dieser Wälzelemente an der anderen Sitzschiene mit dem weiteren Schienenkontakt.
- Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein mit einem solchen Schienenpaar ausgestatteter Fahrzeugsitz eine höhere Eigenfrequenz als herkömmliche Fahrzeugsitze, insbesondere eine Eigenfrequenz von größer 17 Hz, aufweist, um Anregungsfrequenzen der Fahrzeugkarosserie zu vermeiden. Das Schienenpaar, insbesondere zwei Schienenpaare, werden für einen manuellen Längseinsteller eines Fahrzeugsitzes eingesetzt, wobei die obere Sitzschiene mit dem Fahrzeugsitz beispielsweise mittels Schrauben verbunden ist.
- Eine Ausführungsform sieht vor, dass die zwei Schienenkontakte der Wälzelemente in der einen Sitzschiene (Z-Y-Ebene) in einem Winkel in einem Bereich von 60° bis 120°, insbesondere in einem Bereich von 80° bis 100°, zueinander liegen. Bevorzugt beträgt der Winkel 90° zwischen den zwei Schienenkontakten zu einer Sitzschiene. Bei einem symmetrischen Aufbau des Schienenpaars betragen die Winkel von diesen beiden Schienenkontakten zu der einen Sitzschiene zu dem einen Schienenkontakt zu der anderen Sitzschiene jeweils 135°. Die Schienenkontakte oder Punktberührungen der beispielsweise als Kugeln ausgebildeten Wälzelemente sind durch korrespondierend ausgebildete und geformte Schienenprofile der Sitzschienen gebildet. Dabei sind die beiden Sitzschienen näherungsweise U-förmig ausgebildet und weisen im geöffneten Profil nach außen und nach innen korrespondierend mehrfach gewölbte Ränder auf. Die Sitzschienen sind so ineinander geschoben, dass sie mit ihren seitlich gewölbten Rändern einander hintergreifen, wodurch in diesen Randbereichen und somit im Zusammenwirkungsbereich der Sitzschienen Wälzlaufbahnen gebildet sind.
- Dabei können zwei, drei oder vier Wälzlaufbahnen im Zusammenwirkungsbereich der Sitzschienen vorgesehen sein, insbesondere durch entsprechend gewölbte Ränder gebildet sein, wobei die Wälzelemente einer jeden Wälzlaufbahn jeweils drei Schienenkontakte aufweisen.
- Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass je Wälzlaufbahn mehrere Wälzelemente nebeneinander angeordnet sind, wobei der Abstand zwischen den äußersten Wälzelementen einer Wälzlaufbahn maximiert ist und insbesondere in einem Bereich zwischen 150 mm und 250 mm liegt. Vorzugsweise liegt der Abstand in einem Bereich zwischen 200 mm und 250 mm.
- Die Ungleichheit der Wälz- oder Rollwege zwischen Ober- und Unterschiene ergibt sich über die Übersetzung, beruhend auf den 3-Punkt-Kontakten (= 3 Kontaktstellen) und den dazwischenliegenden Winkel. Dabei ergibt sich entsprechend der Wälzkreise (= wirksamer Rolldurchmesser) in der jeweiligen Wälzlaufbahn folgender Zusammenhang:
mit SW2 = Wälzweg in der oberen Sitzschiene S2 mit zwei Schienenkontakten KS2, Sein = Eingangs-/Summenweg der beweglichen Schiene, DW1 = wirksamer Wälzdurchmesser (Wälzkreis) der einen Sitzschiene S1 mit einem
Schienenkontakt KS1, DW2 = wirksamer Wälzdurchmesser (Wälzkreis) der anderen Sitzschiene S2 mit zwei Schienenkontakten KS2. - Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz umfasst zur Einstellung seiner Längsposition einen Längsversteller, der mit zwei der zuvor beschriebenen Schienenpaaren ausgestattet ist.
- Durch die Ausstattung des Fahrzeugsitzes mit zwei erfindungsgemäßen Schienenpaaren weist dieser über so beispielsweise längere Kugelabstände (längere Abstände der Wälzelemente) eine höhere Eigenfrequenz, insbesondere eine Eigenfrequenz von deutlich größer 17 Hz, auf.
- Ein mit zwei erfindungsgemäßen Schienenpaaren ausgestatteter Fahrzeugsitz wird in einem Kraftfahrzeug eingesetzt, und zwar in der Regel als Vordersitz. Die als Längseinsteller dienenden Schienenpaare sind derart angebracht, dass eine der Sitzschienen die Unterschiene und eine fahrzeugstrukturfeste Führungsschiene und die andere Sitzschiene die Oberschiene und eine sitzstrukturfeste Gleitschiene bilden. Die Funktionen der beiden Sitzschienen können aber auch genau umgekehrt sein.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 schematisch im Schnitt ein Schienenpaar für einen Fahrzeugsitz, -
2 schematisch im Schnitt ein Wälzelement mit den zugehörigen Schienenkontakten und Wälzwegen, -
3 schematisch ein Wälzelement in Seitenansicht mit den zwei Wälzwegen für ein drei Schienenkontakte in zwei Sitzschienen aufweisendes Wälzelement, -
4 schematisch in Seitendarstellung ein Schienenpaar mit einem inneren Wälzkörperkäfig mit Wälzelementen und zugehörigem Schnittbild eines der Wälzelemente mit drei Schienenkontakten, -
5 schematisch in Seitendarstellung ein herkömmliches Schienenpaar mit einem inneren Wälzkörperkäfig mit Wälzelementen und zugehörigem Schnittbild eines der Wälzelemente mit herkömmlichen zwei Schienenkontakten, und -
6 ein Eigenfrequenz-Stützlängen-Diagramm zur Darstellung der Abhängigkeit der Eigenfrequenz des Fahrzeugsitzes von der Abstützlänge der äußersten Wälzelemente. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt schematisch im Schnitt ein Schienenpaar 1 für einen Fahrzeugsitz (nicht dargestellt). - Das erfindungsgemäße Schienenpaar 1 umfasst zwei Sitzschienen S1 und S2. Dabei ist beispielsweise die Sitzschiene S1 eine fahrzeugfeste, untere Schiene und die andere Sitzschiene S2 eine sitzfeste, obere Schiene.
- Zur Längseinstellung auf seinen beiden in Fahrtrichtung links und rechts gelegenen Seiten weist der Fahrzeugsitz je ein erfindungsgemäßes Schienenpaar 1 auf. Die fahrzeugfeste, untere Sitzschiene S1 bildet dabei eine Führungsschiene für die sitzfeste, obere Sitzschiene S2, die als linear bewegliche Schiene ausgebildet ist. Die Sitzschienen S1, S2 sind auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes gleich aufgebaut, so dass im Folgenden der Einfachheit halber nur die Sitzschienen S1, S2 und das Schienenpaar 1 auf einer Seite beschrieben werden.
- Die Sitzschienen S1, S2 sind derart ausgeformt, dass sie einander unter Bildung eines Schienenprofils wechselseitig umgreifen und relativ zueinander in Längsrichtung beweglich sind und miteinander mittels einer Schienenverriegelung 2 verriegelbar sind.
- Die beiden Sitzschienen S1, S2 sind näherungsweise U-förmig ausgebildet. Dabei weist die obere Sitzschiene S2 im geöffneten Profil an beiden Schenkeln einen nach außen mehrfach gewölbten Rand auf. Die untere Sitzschiene S1 weist hierzu korrespondierend an den beiden Schenkeln einen nach innen mehrfach gewölbten Rand auf. Die Sitzschienen S1, S2 sind so ineinander geschoben, dass sie mit ihren seitlich gewölbten Rändern einander hintergreifen, wodurch in diesen Randbereichen ein Zusammenwirkungsbereich der Sitzschienen S1, S2, in welchem Wälzelemente 3 beweglich in Wälzlaufbahnen L1 bis L4 zwischen den Sitzschienen S1, S2 gelagert sind.
- Die Wälzelemente 3 einer jeden Wälzlaufbahn L1 bis L4 weisen jeweils drei Schienenkontakte KS1, KS2 auf. Dabei weist ein jeweiliges Wälzelement 3 im Zusammenwirkungsbereich zwischen den Sitzschienen S1, S2 zwei Schienenkontakte KS2 zu der einen, der oberen Sitzschiene S2 und einen weiteren Schienenkontakt KS1 zu der anderen, unteren Sitzschiene S1 auf.
- Im Ausführungsbeispiel nach
1 sind hierzu die Randbereiche der Sitzschienen S1, S2 entsprechend gebogen und bilden vier Wälzlaufbahnen L1 bis L4. Für den zweifachen Schienenkontakt KS2 der oberen Sitzschiene S2 sind deren Randbereiche S-förmig und schräg nach außen gebogen. Die hierdurch gebildeten Senken bilden zwei Wälzlaufbahnen L1 (obere Wälzlaufbahn), L2 (untere Wälzlaufbahn) bzw. L3 (obere Wälzlaufbahn), L4 (untere Wälzlaufbahn) auf jeder Außenseite des Schienenpaares 1 und nehmen jeweils ein Wälzelement 3 mit jeweils zwei Schienenkontakten KS2 zur oberen Sitzschiene S2 auf. - Für den einfachen Schienenkontakt KS1 der unteren Sitzschiene S1 sind deren Randbereiche annähernd horizontal nach außen gebogen und zur Ausbildung unterer Wälzlaufbahnen L2, L4 nach oben gebogen und verlaufen vertikal weiter. Zur Ausbildung der oberen Wälzlaufbahnen L1, L3 sind die Randbereiche wieder horizontal nach innen gebogen und verlaufen horizontal weiter und werden anschließend senkrecht nach unten gebogen.
- Je nach Form und Anforderung an das Schienenpaar 1 können die Randbereiche der Sitzschienen S1, S2 anstatt nach außen nach innen angeordnet und somit umgekehrt mit innen liegenden Wälzlaufbahnen (nicht dargestellt) ausgestaltet sein.
- Im Ausführungsbeispiel sind vier Wälzlaufbahnen L1 bis L4 gezeigt. Alternativ kann das Schienenpaar 1 durch entsprechend geformte und gebogene Randbereiche nur zwei Wälzlaufbahnen (nicht dargestellt) aufweisen.
-
2 zeigt schematisch im Schnitt ein Wälzelement 3 mit den zugehörigen Schienenkontakten KS1, KS2. - Dabei sind die zwei Schienenkontakte KS2 der Wälzelemente 3 in der oberen Sitzschiene S2 in einem Winkel α in einem Bereich von 60° bis 120°, insbesondere in einem Bereich von 80° bis 100°, zueinander liegend. Ein Winkel größer 90° führt dabei zu ungünstigen, insbesondere steigenden Kontaktkräften. Ein bevorzugter Winkel α beträgt daher 90° zwischen diesen zwei Schienenkontakten KS2 zu der oberen Sitzschiene S2.
- Aufgrund des symmetrischen Aufbaus betragen die Winkel β dieser beiden Schienenkontakte KS2 zu dem einen Schienenkontakt KS1 in der unteren Sitzschiene S1 jeweils 135°. Je nach Größe des Winkels α variieren die Wälzwege SW2 der Wälzelemente 3 in der oberen Schiene S2: Mit größerem Winkel α (90° < α < 180°) werden diese kleiner; mit geringerem Winkel α (0° < α < 90°) werden diese größer. Auch eine unsymmetrische Anordnung der Schienenkontakte KS1 und/oder KS2 ist möglich.
- Die Wälzelemente 3 sind beispielsweise als Kugeln oder Tonnen ausgebildet.
- Bedingt durch die Ausbildung der Wälzelemente 3 als Kugeln und die profilierte Ausbildung der Randbereiche der Sitzschienen S1, S2 sind die von den Wälzelementen 3 in der jeweiligen Sitzschiene S1 und S2 zurückgelegten Wälzwege SW1 bzw. SW2 entlang der Schienenkontakte KS1 bzw. KS2 oder Punktberührungen verschieden.
- Insbesondere sind die Wälzwege SW2 der Wälzelemente 3 mit zwei Schienenkontakten KS2 zu der einen oberen Sitzschiene S2 kürzer als die Wälzwege SW1 der Wälzelemente 3 mit dem einen Schienenkontakt KS1 zu der anderen unteren Sitzschiene S1, wie dies in
3 schematisch anhand der Darstellung eines Wälzelements 3 mit den zwei Wälzwegen SW1, SW2 dargestellt ist. - Die Ungleichheit des Wälzweges SW1 mit einem Schienenkontakt KS1 zur unteren Sitzschiene S1 zu den zwei Wälzwegen SW2 mit zwei Schienenkontakten KS2 zur oberen Sitzschiene S2 ist insbesondere abhängig vom Winkel α der beiden Schienenkontakte KS2 und von der Profilform der Randbereiche der oberen Sitzschiene S2.
- Eine solche Ungleichheit der Roll- oder Wälzwege SW1, SW2 zwischen den Sitzschienen S1, S2 ermöglicht neben der Kraftübertragung zwischen diesen eine veränderte Übersetzung. Dabei bewirkt das Übersetzungsverhältnis zwischen den Sitzschienen S1, S2 über die wirksamen Wälzkreise, d.h. die Rolldurchmesser oder Wälzdurchmesser DW1, DW2 der Wälzelemente 3 den Wälzweg SW2 für die obere Sitzschiene S2 gemäß der Beziehung:
mit SW2 = Wälzweg in der oberen Sitzschiene S2 mit zwei Schienenkontakten KS2, Sein = Eingangs-/Summenweg der beweglichen Schiene, DW1 = wirksamer Wälzdurchmesser (Wälzkreis) der einen Sitzschiene S1 mit einem
Schienenkontakt KS1, DW2 = wirksamer Wälzdurchmesser (Wälzkreis) der anderen Sitzschiene S2 mit zwei Schienenkontakten KS2. -
4 zeigt schematisch in Seitendarstellung das Schienenpaar 1 mit einem enthaltenen Wälzkörperkäfig 4 mit Wälzelementen 3 und zugehörigem Schnittbild eines der Wälzelemente 3 mit drei Schienenkontakten KS1, KS2. - Dabei sind je Wälzlaufbahn L1 bis L4 mehrere Wälzelemente 3 nebeneinander angeordnet, wobei der Abstand A zwischen den äußersten Wälzelementen 3 einer jeden Wälzlaufbahn L1 bis L4 maximiert ist und in einem Bereich zwischen 100 mm und 300 mm liegt. Insbesondere liegt der Abstand A zwischen den äußersten Wälzelementen 3 in einem Bereich zwischen 150 mm und 250 mm. Vorzugsweise liegt der Abstand A in einem Bereich zwischen 200 mm und 250 mm. Dabei kann der Abstand A auch in anderen Bereichen liegen.
- Die
4 und5 zeigen im direkten Vergleich den Vorteil der 3-Punkt-Kontakte (drei Kontaktstellen je Wälzelement). Mit der sich ergebenden Übersetzung und dem verkürzten Rollweg der oberen Sitzschiene S2 kann die Länge des Wälzkörperkäfigs 4 bei Beibehaltung des Weges Sein vergrößert werden. -
5 zeigt schematisch in Seitendarstellung ein herkömmliches Schienenpaar 1' mit einem enthaltenen Wälzkörperkäfig 4' mit Wälzelementen 3' und zugehörigem Schnittbild eines der Wälzelemente 3' mit herkömmlichen zwei Schienenkontakten KS1, KS2, nämlich einen in der unteren Sitzschiene S1 und einen in der oberen Sitzschiene S2, wodurch die Wälzwege SW1, SW2 gleich sind. -
6 zeigt ein Eigenfrequenz-Stützlängen-Diagramm zur Darstellung der Abhängigkeit der Eigenfrequenz f des Fahrzeugsitzes von den Abstützlängen (= Abstand A) der äußersten Wälzelemente 3. - Ein Fahrzeugsitz umfasst zur Einstellung seiner Längsposition einen Längsversteller, der mit zwei der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Schienenpaare 1 gemäß
1 bis4 und6 ausgestattet ist. - Durch die Ausstattung des Fahrzeugsitzes mit zwei erfindungsgemäßen Schienenpaaren 1 kann dieses somit im Hinblick auf die Eigenfrequenzen f des Fahrzeugsitzes optimiert werden. Zusammenfassend führen die drei Schienenkontakte KS1, KS2 je Wälzelement 3 je Wälzlaufbahn L1 bis L4 zu unterschiedlichen Wälzwegen SW1, SW2 und zu einer somit möglichen Längenvergrößerung der Wälzkörperkäfige 4 gleichbedeutend mit einer optimierten Abstützlängen (= größerer äußerer Abstände A der Wälzelemente 3).
- Ein solcher Fahrzeugsitz wird in einem Kraftfahrzeug eingesetzt, in der Regel als Vordersitz. Die als Längseinsteller dienenden Schienenpaare 1 sind derart angebracht, dass eine der Sitzschienen S1 die Unterschiene und eine fahrzeugstrukturfeste Führungsschiene und die andere Sitzschiene S2 die Oberschiene und eine sitzstrukturfeste Gleitschiene bilden. Die Funktionen der beiden Sitzschienen S1, S2 können aber auch genau umgekehrt sein.
- Durch die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schienenpaares 1 mit unterschiedlicher Anzahl von Schienenkontakten KS1 und KS2 in den zugehörigen Sitzschienen S1 bzw. S2 sind unterschiedliche Wälzwege SW1 und SW2 der Wälzelemente 3 in den Sitzschienen S1 bzw. S2 und ein vergrößerter Abstand A zwischen den äußersten Wälzelementen 3 pro Wälzlaufbahn L1 bis L4 möglich, wodurch wiederum ein maximal langer (gegenüber herkömmlichen Wälzkörperkäfigen 4' längerer) Wälzkörperkäfig 4 mit positivem Einfluss auf die Eigenfrequenz f (Steigerung) des Fahrzeugsitzes ermöglicht ist.
- Bezugszeichenliste
-
- 1, 1'
- Schienenpaar
- 2, 2'
- Schienenverriegelung
- 3, 3'
- Wälzelemente
- 4, 4'
- Wälzkörperkäfig
- f
- Eigenfrequenz
- S1, S1'
- (untere) Sitzschiene
- S2, S2'
- (obere) Sitzschiene
- KS1, KS2, K'S1, K'S2
- Schienenkontakte
- L1 bis L4
- Wälzlaufbahnen
- SW, SW1, SW2, S'W1, S'W2
- Wälzwege
- α, β
- Winkel
- A
- Abstand
- i
- Übersetzungsverhältnis
- Sein
- Eingangs/-Summenweg
- DW1, DW2
- Wälzdurchmesser
Claims (7)
- Schienenpaar (1) für einen Fahrzeugsitz, umfassend - mindestens eine Sitzschiene (S1) und eine weitere Sitzschiene (S2), die einander unter Bildung eines Schienenprofils wechselseitig umgreifen und relativ zueinander in Längsrichtung beweglich sind und miteinander mittels einer Schienenverriegelung (2) verriegelbar sind, - Wälzelemente (3), welche zwischen den Sitzschienen (S1, S2) in einem Zusammenwirkungsbereich angeordnet sind, und - Wälzlaufbahnen (L1 bis L4), die im Zusammenwirkungsbereich gebildet sind, wobei -je Wälzlaufbahn (L1 bis L4) mehrere Wälzelemente (3) in Schienenlängsrichtung hintereinander angeordnet sind, und - der Abstand (A) zwischen den äußersten Wälzelementen (3) einer Wälzlaufbahn (L1 bis L4) maximiert ist und in einem Bereich zwischen 100 mm und 300 mm liegt, wobei - ein jeweiliges Wälzelement (3) im Zusammenwirkungsbereich zwischen den Sitzschienen (S1, S2) zwei Schienenkontakte (KS2) zu der einen Sitzschiene (S2) und einen weiteren Schienenkontakt (KS1) zu der anderen Sitzschiene (S1) aufweist, wobei für den zweifachen Schienenkontakt (KS2) Randbereiche der einen Sitzschiene (S2) S-förmig und schräg nach außen gebogen sind, wodurch zwei Senken für zwei Wälzlaufbahnen (L1 bis L4) auf jeder Außenseite des Schienenpaares (1) gebildet sind, wobei die zwei Senken jeweils ein Wälzelement (3) mit jeweils zwei Schienenkontakten (KS2) zur oberen Sitzschiene (S2) aufnehmen, und - ein Wälzweg (SW1) der Wälzelemente (3) an der einen Sitzschiene (S1) mit zwei Schienenkontakten (KS2) ungleich einem Wälzweg (SW2) dieser Wälzelemente (3) an der anderen Sitzschiene (S2) mit dem weiteren Schienenkontakt (KS1) ist.
- Schienenpaar (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Schienenkontakte (KS2) der Wälzelemente (3) in der einen Sitzschiene (S2) in einem Winkel (α) in einem Bereich von 60° bis 120°, insbesondere in einem Bereich von 80° bis 100°, zueinander liegen. - Schienenpaar (1) nach
Anspruch 1 oder2 , gekennzeichnet durch zwei, drei oder vier Wälzlaufbahnen (L1 bis L4) im Zusammenwirkungsbereich der Sitzschienen (S1, S2), wobei die Wälzelemente (3) einer jeden Wälzlaufbahn (L1 bis L4) jeweils drei Schienenkontakte (KS1, KS2) aufweisen. - Schienenpaar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass je Wälzlaufbahn (L1 bis L4) mehrere Wälzelemente (3) hintereinander angeordnet sind, wobei der Abstand (A) zwischen den äußersten Wälzelementen (3) einer Wälzlaufbahn (L1 bis L4) maximiert ist und in einem Bereich zwischen 150 mm und 250 mm liegt.
- Schienenpaar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass je Wälzlaufbahn (L1 bis L4) mehrere Wälzelemente (3) hintereinander angeordnet sind, wobei der Abstand (A) zwischen den äußersten Wälzelementen (3) einer Wälzlaufbahn (L1 bis L4) maximiert ist und in einem Bereich zwischen 200 mm und 250 mm liegt.
- Fahrzeugsitz mit einem Längsversteller, umfassend mindestens ein Schienenpaar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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