DE102014217901A1 - Beschlageinheit für einen Fahrzeugsitz und Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Beschlageinheit für einen Fahrzeugsitz sowie einen Fahrzeugsitz.
- Stand der Technik
- Aus der
WO 2007/028506 A2 - Aus der
DE 10 2012 019 968 A1 ist eine Vorrichtung zum selbsttätigen, gedämpften Umklappen von Rückenlehnen von Fahrzeugsitzen bekannt. Die Rückenlehne ist um eine Schwenkachse zwischen einer gegenüber der Senkrechten etwas nach hinten geneigten Gebrauchsposition und einer im Wesentlichen horizontalen Ladeposition verlagerbar. Im oberen Bereich der Rückenlehne ist ein Anstellhebel angeordnet ist, der unter Federspannung steht und der über eine direkt und/oder indirekt auslösbare Entriegelung der Rückenlehne sowie über einen Bowdenzug mit einer im Drehpunkt der Rückenlehne angeordneten Exzentereinrichtung derart in einer Wirkverbindung steht, dass die Rückenlehne federkraftbetätigt klappbar ist, wobei durch eine Rückspannbarkeit des Anstellhebels während des Klappvorganges mittels der Exzentereinrichtung und der Zugkraftaufnahmeeinrichtung eine gebremste Klappbewegung der Rückenlehne bewirkbar ist. Die Anordnung der Vorrichtung in horizontaler Richtung erstreckt sich von der Schwenkachse der Rückenlehne bis in einen oberen Bereich der Rückenlehne. - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Beschlageinheit sowie einen entsprechenden Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere ein Zurückschwenken der Rückenlehne aus einer Ladeposition in eine Gebrauchsposition zu vereinfachen. Die Beschlageinheit soll insbesondere das Vorschwenken der Rückenlehne aus der Gebrauchsposition in Richtung der Ladeposition in einem ersten Schwenkwinkelbereich zunächst durch eine Federkraft unterstützen. Der erste Schwenkwinkelbereich entspricht insbesondere einem Schwenkwinkelbereich zwischen der gegenüber einer Vertikalen leicht nach hinten geneigten Rückenlehne und der Rückenlehne in einer vertikalen Stellung. Bei einem Zurückschwenken der Rückenlehne aus der Ladeposition in die Gebrauchsposition soll jedoch vermieden werden, dass der Benutzer ein von dem Federelement aufgebrachtes Moment überwinden muss, um das Federelement wieder zu spannen.
- Zudem soll eine Beschlageinheit zum selbsttätigen, gedämpften Umklappen von Rückenlehnen von Fahrzeugsitzen derart verbessert werden, dass die Vorrichtung eine prüffähige Einheit darstellt, so dass die Funktionsfähigkeit der Beschlageinheit geprüft werden kann, ohne dass diese in einer Rückenlehne verbaut ist.
- Lösung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Beschlageinheit mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Eine erfindungsgemäße Beschlageinheit für einen Fahrzeugsitz umfasst ein erstes Beschlagteil, ein zweites Beschlagteil, das um eine Schwenkachse relativ drehbar zu dem ersten Beschlagteil gelagert ist und einen primären Mitnehmer und einen sekundären Mitnehmer aufweist, ein mindestens zwei Getriebeglieder aufweisendes Getriebe, wobei die beiden Getriebeglieder zumindest mittelbar an dem ersten Beschlagteil gelagert sind und derart zusammenwirken, dass eine Drehung des ersten Getriebegliedes in eine erste Drehrichtung zu einer Drehung des zweiten Getriebegliedes in eine der ersten Drehrichtung entgegengesetzte zweite Drehrichtung führt, und eine Drehung des zweiten Getriebegliedes in die erste Drehrichtung zu einer Drehung des ersten Getriebegliedes in die zweite Drehrichtung führt, ein Federelement mit einem ersten Federende und einem zweiten Federende, wobei das erste Federende zumindest mittelbar an dem ersten Beschlagteil abgestützt ist und das zweite Federende zumindest mittelbar an dem ersten Getriebeglied abgestützt ist, und dieses in die erste Drehrichtung vorspannt.
- Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in einer ersten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil und dem zweiten Beschlagteil das Federelement gespannt ist, und das erste Getriebeglied an dem primären Mitnehmer des zweiten Beschlagteils anliegt und dieses in eine erste Schwenkrichtung mit einer Kraft beaufschlagt, beim Schwenken des zweiten Beschlagteils aus der ersten Relativposition in die erste Schwenkrichtung, das Federelement zumindest teilweise entspannt wird, das erste Getriebeglied in die erste Drehrichtung dreht, und eine zweite Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil und dem zweiten Beschlagteil erreicht wird, in der der sekundäre Mitnehmer in Anlage an das zweite Getriebeglied gelangt und beim weiteren Schwenken des zweiten Beschlagteils in die erste Schwenkrichtung und in Richtung einer dritten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil und dem zweiten Beschlagteil der sekundäre Mitnehmer das zweite Getriebeglied in die erste Drehrichtung mitnimmt und das zweite Getriebeglied das erste Getriebeglied in die zweite Drehrichtung bewegt, wodurch das Federelement wieder gespannt wird.
- Das Federelement kann unmittelbar an einem aus den Beschlagteilen und dem Umklammerungsring gebildeten Gehäuse der Beschlageinheit gelagert oder befestigt sein. Es ist jedoch auch möglich, das Federelement in einem Abstand zu dem Gehäuse anzuordnen, beispielsweise an einem Strukturteil des Sitzteils in der Umgebung der Lehnenschwenkachse. Der Umklammerungsring kann einteilig oder mehrteilig sein. Der Umklammerungsring kann beispielsweise ein tiefgezogenes Bauteil oder eine Schweißlösung aus einzelnen Blechteilen sein. Das Federelement muss nicht unmittelbar auf das erste Beschlagteil einwirken, sondern kann auch auf ein weiteres Bauteil, das mittelbar mit dem ersten Beschlagteil verbunden ist, einwirken. Beispielsweise kann das Federelement als Spiralfeder oder Torsionsfeder ausgeführt sein, die ein Federende aufweisen, das an einem karosseriefesten Adapter abgestützt ist. Dabei ist der karosseriefeste Adapter über die Karosserie und die Sitzstruktur fest mit dem ersten Beschlagteil verbunden.
- Der primäre Mitnehmer und der sekundäre Mitnehmer können einteilig miteinander verbunden sein. Genau ein Mitnehmer kann somit die Funktion des primären Mitnehmers und des sekundären Mitnehmers aufweisen.
- Die Bauteile der erfindungsgemäßen Beschlageinheit bilden eine prüffähige Einheit, ohne dabei in einem Fahrzeugsitz verbaut sein zu müssen. Dies gilt auch dann, wenn das Federelement in dem Fahrzeugsitz in einem Abstand zu dem aus den Beschlagteilen und dem Umklammerungsring gebildeten Gehäuse angeordnet wird. Eine geeignete Prüfvorrichtung weist dann eine entsprechende Feder auf. Dies erleichtert die Vermarktung einer solchen Beschlageinheit. Eine erfindungsgemäße und geprüfte Beschlageinheit eines ersten Herstellers lässt sich dadurch einfach mit einer Rückenlehnenstruktur eines zweiten Herstellers kombinieren.
- Das erste Beschlagteil kann mit einem Sitzteil eines Fahrzeugsitzes verbunden sein. Das zweite Beschlagteil kann mit einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes verbunden sein. Die erste Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil und dem zweiten Beschlagteil kann, zumindest weitgehend, einer gegenüber einer Vertikalen leicht nach hinten geneigten Rückenlehne entsprechen. Die dritte Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil und dem zweiten Beschlagteil kann, zumindest weitgehend, einer Ladeposition der Rückenlehne entsprechen.
- Die Beschlageinheit lässt sich mit an sich bekannten Schlössern oder Beschlägen zur Verriegelung einer Rückenlehne kombinieren. Die Beschlageinheit lässt sich mit an sich bekannten Beschlägen zur Lehnenneigungseinstellung kombinieren.
- Dadurch, dass beim Schwenken des zweiten Beschlagteils in die erste Schwenkrichtung und in Richtung der dritten Relativposition der sekundäre Mitnehmer das zweite Getriebeglied in die erste Drehrichtung mitnimmt und das zweite Getriebeglied das erste Getriebeglied in die zweite Drehrichtung bewegt, wodurch das Federelement wieder gespannt wird, ist das Federelement von der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes entkoppelbar. Beim Zurückschwenken der Rückenlehne in die Gebrauchsposition übt das Federelement kein Moment auf die Rückenlehne aus, das heißt, das Federelement ist vom Kraftfluss auf die Rückenlehne entkoppelbar. Dies wird dadurch erreicht, dass das erste Getriebeglied von dem ersten Mitnehmer des zweiten Beschlagteils entkoppelbar ist.
- Das Getriebe ist vorzugsweise in einer Spannstellung des Getriebes, in der das Federelement gespannt ist, fixierbar. Dadurch kann das Federelement unabhängig von der Getriebestellung in einem vorgespannten Zustand gehalten werden. Vorzugsweise wird die Spannstellung beim Vorschwenken in der dritten Relativposition erreicht, beispielsweise beim Vorschwenken der Rückenlehne. Beim Zurückschwenken in die erste Relativposition bleibt die Spannstellung erhalten.
- Das Getriebe ist in der Spannstellung vorzugsweise mittels einer Klinke fixierbar. Dadurch steht eine kostengünstige Möglichkeit der Fixierung zur Verfügung. Vorzugsweise ist mittels der Klinke das erste Getriebeglied verriegelbar. Dabei ist es vorteilhaft, wenn in der Spannstellung die Klinke eine Hakenkontur des ersten Getriebeglieds hintergreift. Alternativ kann die Klinke auch das zweite Getriebeglied verriegeln und in der Spannstellung die Klinke eine Hakenkontur des zweiten Getriebeglieds hintergreifen.
- Vorzugsweise ist beim Zurückschwenken des zweiten Beschlagteils aus der dritten Relativposition in eine der ersten Schwenkrichtung entgegengesetzte zweite Schwenkrichtung, das Getriebe von dem Federelement entkoppelt, und die Spannstellung verriegelt.
- Beim Schwenken des zweiten Beschlagteils aus der ersten Relativposition in die erste Schwenkrichtung und kurz vor dem Erreichen der dritten Relativposition, gerät das schwenkende erste Getriebeglied vorzugsweise in Anlage an die Klinke, wodurch die Klinke in eine öffnende Richtung geschwenkt wird. Beim Erreichen der dritten Relativposition schwenkt die Klinke in eine schließende Stellung zurück, und das erste Getriebeglied und somit das Getriebe ist verriegelt. Dadurch kann auf ein manuelles Verriegeln des Getriebes beim Erreichen der dritten Relativposition verzichtet werden.
- Die Aufgabe wird auch durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 2 gelöst, welcher mindestens eine erfindungsgemäße Beschlageinheit umfasst. Eine erfindungsgemäße Beschlageinheit kann zwischen dem Sitzteil und einer Rückenlehne wirken. Eine erfindungsgemäße Beschlageinheit kann grundsätzlich an beliebiger Stelle zwischen zwei bewegten Bauteilen eines Fahrzeugsitzes wirken.
- Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Es zeigen:
-
1 : eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit in Gebrauchsposition befindlicher Rückenlehne, -
2 : eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes mit in Vertikalrichtung ausgerichteter Rückenlehne, -
3 : eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes mit in Wechselposition befindlicher Rückenlehne, -
4 : eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes mit in Ladeposition befindlicher Rückenlehne, -
5 : eine schematische Rückansicht des Fahrzeugsitzes mit in Gebrauchsposition befindlicher Rückenlehne, -
6 : eine Explosionsdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Beschlageinheit, -
7 : eine perspektivische Darstellung der Beschlageinheit aus6 , ohne zweites Beschlagteil, -
8 : eine Seitenansicht der Beschlageinheit aus6 , ohne zweites Beschlagteil, -
9 : eine Vorderansicht auf die Beschlageinheit aus6 mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Gebrauchsposition befindlicher Rückenlehne und verriegelter Beschlageinheit, -
10 : eine Vorderansicht auf die Beschlageinheit aus6 mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Gebrauchsposition befindlicher Rückenlehne und entriegelter Beschlageinheit, -
11 : eine Vorderansicht auf die Beschlageinheit aus6 mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Vertikalrichtung ausgerichteter Rückenlehne und entriegelter Beschlageinheit, -
12 : eine Vorderansicht auf die Beschlageinheit aus6 mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Wechselposition befindlicher Rückenlehne und entriegelter Beschlageinheit, -
13 : eine Vorderansicht auf die Beschlageinheit aus6 mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei unmittelbar vor der Ladeposition befindlicher Rückenlehne und entriegelter Beschlageinheit, -
14 : eine Vorderansicht auf die Beschlageinheit aus6 mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Ladeposition befindlicher Rückenlehne und verriegelter Beschlageinheit, -
15 : eine Vorderansicht auf die Beschlageinheit aus6 mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Wechselposition befindlicher Rückenlehne und verriegelter Beschlageinheit, -
16 : eine Explosionsdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Beschlageinheit, -
17 : eine Explosionsdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels einer Beschlageinheit, -
18 : eine perspektivische Darstellung der Beschlageinheit aus17 , -
19 : eine18 entsprechende perspektivische Darstellung der Beschlageinheit des dritten Ausführungsbeispiels ohne zweites Beschlagteil, -
20 : eine perspektivische Ansicht einer geschnittenen Beschlageinheit des dritten Ausführungsbeispiels, -
21 : eine Seitenansicht auf die geschnittene Beschlageinheit aus20 , -
22 : eine Vorderansicht auf das dritte Ausführungsbeispiel mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Gebrauchsposition befindlicher Rückenlehne und verriegelter Beschlageinheit, -
23 : eine22 entsprechende Darstellung ohne zweites Beschlagteil, -
24 : eine22 entsprechende Darstellung mit zweitem Beschlagteil, -
25 : eine Rückansicht auf das dritte Ausführungsbeispiel, -
26 : eine Vorderansicht auf das dritte Ausführungsbeispiel mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Vertikalrichtung ausgerichteter Rückenlehne und entriegelter Beschlageinheit, -
27 : eine der26 entsprechende Rückansicht, -
28 : eine Vorderansicht auf das dritte Ausführungsbeispiel mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Wechselposition befindlicher Rückenlehne und entriegelter Beschlageinheit, -
29 : eine der28 entsprechende Rückansicht, -
30 : eine Vorderansicht auf das dritte Ausführungsbeispiel mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei in Ladeposition befindlicher Rückenlehne und verriegelter Beschlageinheit, -
31 : eine Vorderansicht auf das dritte Ausführungsbeispiel mit transparent dargestelltem zweitem Beschlagteil bei über die Ladeposition hinaus geschwenkter Rückenlehne (Polsterpressung bei Beladung) der Rückenlehnenrückseite und -
32 : eine Detailansicht der Verriegelung des dritten Ausführungsbeispiels. - In den
1 bis16 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Beschlageinheit50 dargestellt. Ein Fahrzeugsitz1 für ein Kraftfahrzeug weist ein mit der Fahrzeugstruktur5 verbundenes Sitzteil2 und eine Rückenlehne3 auf. An einem dem Sitzteil2 abgewandten Ende der Rückenlehne3 ist eine Kopfstütze7 angebracht. Die Rückenlehne3 ist mittels zweier in den Figuren nicht dargestellter Drehlager um eine in Querrichtung verlaufende Lehnenschwenkachse A schwenkbar an dem Sitzteil2 gelagert. Mittels einer in den Figuren ebenfalls nicht dargestellten Verriegelungsvorrichtung, vorliegend einem Drehfallenschloss, ist die Rückenlehne3 in einer gegenüber einer Vertikalen leicht nach hinten geneigten Gebrauchsposition an einem in den Figuren nicht dargestellten Fahrzeugstrukturteil verriegelbar. Im entriegelten Zustand der Verriegelungsvorrichtung kann die Rückenlehne3 aus ihrer Gebrauchsposition in eine weitgehend flache Ladeposition vorgeschwenkt werden. - Zwischen der Rückenlehne
3 und dem Sitzteil2 wirkt zudem, vorliegend in Querrichtung betrachtet auf genau einer Seite, eine Beschlageinheit50 . Die Beschlageinheit50 kann auf der linken oder der rechten Sitzseite angeordnet sein. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels ist auf beiden Sitzseiten jeweils eine Beschlageinheit50 angeordnet. Die Beschlageinheit50 dient dazu, in definierten Relativpositionen zwischen der Rückenlehne3 und dem Sitzteil2 und in Abhängigkeit der Schwenkrichtung der Rückenlehne3 eine Federkraft auf die Rückenlehne3 aufzubringen. Die Rückenlehne3 kann alternativ statt mittels eines Drehfallenschlosses auch mittels eines zusätzlichen Neigungseinstellbeschlags, insbesondere eines Rastbeschlags, relativ zu dem Sitzteil2 verriegelbar sein. - Die Anordnung des Fahrzeugsitzes
1 innerhalb des Fahrzeugs und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung definieren die im Folgenden verwendeten Richtungsangaben. Dabei wird eine senkrecht zum Erdboden orientierte Richtung im Folgenden als Vertikalrichtung bezeichnet und eine Richtung senkrecht zur Vertikalrichtung und senkrecht zur Fahrtrichtung wird im Folgenden als Querrichtung bezeichnet. - Die Beschlageinheit
50 umfasst ein erstes Beschlagteil51 und ein relativ zu dem ersten Beschlagteil51 um eine Beschlagachse drehbar gelagertes zweites Beschlagteil52 . Das erste Beschlagteil51 ist dabei an dem Sitzteil2 befestigt, und das zweite Beschlagteil52 ist an der Rückenlehne3 befestigt. Die Beschlagachse fluchtet dabei mit der Lehnenschwenkachse A, so dass das zweite Beschlagteil52 relativ zu dem ersten Beschlagteil51 um die Lehnenschwenkachse A des Fahrzeugsitzes1 drehbar ist. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels ist das erste Beschlagteil51 unmittelbar an der Fahrzeugstruktur befestigt. - Die Beschlageinheit
50 gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels umfasst einen primären Hebel61 als ein erstes Getriebeglied und einen sekundären Hebel62 als ein zweites Getriebeglied. Die beiden Hebel61 ,62 sind jeweils mittels eines Lagerbolzens65 drehbar um eine Drehachse gelagert. Die Lagerbolzen65 sind vorliegend an dem ersten Beschlagteil51 befestigt. - Die beiden Hebel
61 ,62 weisen jeweils eine Verzahnung auf, wobei besagte Verzahnungen miteinander kämmen. Die Hebel61 ,62 sind somit Getriebeglieder eines Zahnradgetriebe. Die Getriebeverbindung der Hebel61 ,62 bewirkt jeweils gegenläufige Drehbewegungen der Hebel61 ,62 . Vorliegend weist die Getriebeverbindung eine Übersetzung von 1:1 auf, aber auch größere oder kleinere Übersetzungen sind denkbar und realisierbar. - Die Verzahnung des primären Hebels
61 verläuft kreisbogenförmig um die Drehachse des primären Hebels61 . Die Verzahnung des sekundären Hebels62 verläuft kreisbogenförmig um die Drehachse des sekundären Hebels62 . Die Drehachse des primären Hebels61 und die Drehachse des sekundären Hebels62 liegen jeweils exzentrisch zur Lehnenschwenkachse A. Die Drehachse des primären Hebels61 liegt exzentrisch zur Drehachse des sekundären Hebels62 . Vorliegend verläuft die Lehnenschwenkachse A mittig durch eine Verbindungslinie zwischen der Drehachse des primären Hebels61 und der Drehachse des sekundären Hebels62 . Zwischen einem Schwenkwinkel des primären Hebels61 und einem Schwenkwinkel des zweiten Beschlagteils52 liegt aufgrund des Abstandes zwischen der Lehnenschwenkachse A und der Drehachse des primären Hebels61 ein Übersetzungsverhältnis ungleich 1:1 vor. Die Verzahnungen des primären Hebels61 und des sekundären Hebels62 erstrecken sich entsprechend des maximalen Schwenkwinkels des primären Hebels61 . Vorliegend erstrecken sich die Verzahnungen dabei jeweils in einem Bereich von etwa 180° um den jeweiligen Lagerbolzen65 herum. - Auf der dem Getriebe abgewandten Seite des ersten Beschlagteils
51 ist ein Federelement55 angeordnet. Das Federelement55 ist vorliegend als Spiralfeder ausgeführt, deren eines Ende an dem ersten Beschlagteil51 befestigt ist. Das andere Ende des Federelements55 steht in Kontakt mit einem an dem primären Hebel61 angebrachten Mitnahmebolzen67 , welcher sich parallel zu der Beschlagachse, also in axiale Richtung, durch ein Fenster81 des ersten Beschlagteils51 hindurch erstreckt. Das Fenster81 ist derart ausgefomt, dass es den Bewegungsablauf des Mitnahmebolzens67 und damit des primären Hebels61 nicht beeinflusst. Das Federelement55 übt somit ein Moment direkt auf den primären Hebel61 aus. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels wirkt eine Torsionsfeder zwischen dem primären Hebel61 und dem ersten Beschlagteil51 . - Das zweite Beschlagteil
52 umfasst einen primären Mitnehmer71 und einen sekundären Mitnehmer72 , welche in axialer Richtung von dem zweiten Beschlagteil52 abstehen. Die Mitnehmer71 ,72 können dabei in Abhängigkeit von der Winkellage des zweiten Beschlagteils52 zu dem ersten Beschlagteil51 in Kontakt mit den Hebeln61 ,62 gelangen, wodurch in jeweils einer Richtung jeweils eine in Umfangsrichtung wirkende formschlüssige Verbindung zwischen dem zweiten Beschlagteil52 und einem der Hebel61 ,62 entsteht. Die Mitnehmer71 ,72 sind beispielsweise als Verprägung in dem zweiten Beschlagteil52 oder als durchgesteckter Bolzen ausgestaltet. - Ein Umklammerungsring
75 ist vorliegend mit dem ersten Beschlagteil51 verbunden, beispielsweise verschweißt oder gebördelt. Der Umklammerungsring75 übergreift dabei das zweite Beschlagteil52 in radialer und axialer Richtung und verhindert eine Auseinanderbewegung der Beschlagteile51 ,52 relativ zueinander in axialer Richtung. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann der Umklammerungsring75 auch mit dem zweiten Beschlagteil52 verbunden sein und das erste Beschlagteil51 übergreifen. - Auf einem Zapfen des ersten Beschlagteils
51 ist ferner eine Klinke57 schwenkbar gelagert. Der Zapfen kann ein separat ausgebildeter und an dem ersten Beschlagteil51 befestigter Bolzen sein oder einteilig aus dem ersten Beschlagteil ausgeformt sein. Die Klinke57 ist mittels einer Spannfeder58 in Richtung auf den primären Hebel61 zu vorgespannt. Der primäre Hebel61 weist eine Hakenkontur69 auf, welche in formschlüssigem Kontakt mit einem Haken der Klinke57 stehen kann. Die Klinke57 ist dabei gemeinsam mit der Verriegelungsvorrichtung der Rückenlehne3 entriegelbar. - Bei in Gebrauchsposition befindlicher Rückenlehne
3 , welche in1 dargestellt ist, und verriegelter Beschlageinheit50 , wie in9 dargestellt, ist die Rückenlehne3 relativ zur Vertikalrichtung vorliegend um etwa 25° nach hinten geneigt. In Abwandlungen des Ausführungsbeispiels beträgt der Winkel zwischen der Rückenlehne3 und der Vertikalrichtung 5° bis 30°. Die Rückenlehne3 ist mittels der Verriegelungsvorrichtung an dem Fahrzeugstrukturteil5 verriegelt. Die Gebrauchsstellung der Rückenlehne3 entspricht einer ersten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil51 und dem zweiten Beschlagteil52 , in der das Federelement55 gespannt ist, und das erste Getriebeglied61 an dem primären Mitnehmer71 des zweiten Beschlagteils52 anliegt und dieses in eine erste Schwenkrichtung mit einer Kraft beaufschlagt. - In der ersten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil
51 und dem zweiten Beschlagteil52 befinden sich die Hebel61 ,62 jeweils in ihrer Ausgangsstellung. Das Federelement55 ist maximal gespannt und beaufschlagt den primären Hebel61 in seine Entriegelungsrichtung. - In einer Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels ist in der Gebrauchsposition der Rückenlehne
3 der primäre Hebel61 geringfügig von dem primären Mitnehmer71 beabstandet. Die Gebrauchsposition der Rückenlehne3 entspricht dann nicht exakt der ersten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil51 und dem zweiten Beschlagteil52 , sondern ist gegenüber einer der ersten Relativposition entsprechenden Position geringfügig weiter nach hinten geschwenkt. - Die Klinke
57 greift in der ersten Relativposition formschlüssig in die Hakenkontur69 des primären Hebels61 ein und verhindert eine Bewegung des primären Hebels61 in seine Entriegelungsrichtung. Dadurch ist die Beschlageinheit50 verriegelt. Durch Betätigung einer nicht dargestellten Fernentriegelung durch einen Benutzer des Fahrzeugsitzes1 werden die Verriegelungsvorrichtung und die Klinke57 gleichzeitig entriegelt. Dabei gelangt die Klinke57 außer Eingriff mit der Hakenkontur69 des primären Hebels61 , wodurch die Beschlageinheit50 entriegelt wird. Diese Stellung mit in Gebrauchsposition befindlicher Rückenlehne3 und entriegelter Beschlageinheit50 ist in10 dargestellt. - Das Federelement
55 übt nun ein Moment auf den primären Hebel61 aus. Eine erste Schwenkrichtung der Rückenlehne3 ist durch eine Schwenkrichtung ausgehend von der Gebrauchsposition in Richtung der Ladeposition definiert. Beim Vorschwenken der Rückenlehne3 in die erste Schwenkrichtung aus der Gebrauchsposition in Richtung einer vertikal ausgerichteten Rückenlehne3 entspannt sich das Federelement55 und übt dabei weiterhin ein Moment auf den primären Hebel61 aus, wodurch dieser in eine erste Drehrichtung, vorliegend seine Entriegelungsrichtung geschwenkt wird. Sofern der primäre Hebel61 in der Ausgangsstellung von dem primären Mitnehmer71 beabstandet war, gelangt der primäre Hebel61 nun in Kontakt mit dem primären Mitnehmer71 . Über die Verzahnungen der Hebel61 ,62 wird der sekundäre Hebel62 in eine der ersten Drehrichtung entgegengesetzte zweite Drehrichtung geschwenkt, die einer Entriegelungsrichtung des sekundären Hebels62 entspricht. Der sekundäre Hebel62 und der sekundäre Mitnehmer72 laufen dadurch aufeinander zu. - Der primäre Hebel
61 beaufschlagt den primären Mitnehmer71 und schwenkt dadurch das zweite Beschlagteil52 relativ zu dem ersten Beschlagteil51 oder unterstützt zumindest eine von einem Benutzer durchgeführte Schwenkbewegung der Rückenlehne3 und damit des zweiten Beschlagteils52 entgegen der Schwerkraft der Rückenlehne3 . Dadurch erfährt die Rückenlehne3 eine Schwenkbewegung um die Lehnenschwenkachse A und bewegt sich nach vorne. - Nach Durchlaufen eines Schwenkwinkels von etwa 25° steht die Rückenlehne
3 annähernd aufrecht in Vertikalrichtung, wie in2 und11 dargestellt. - Beim weiteren Vorschwenken der Rückenlehne
3 in die erste Schwenkrichtung entspannt sich das Federelement55 noch weiter, übt aber weiterhin ein Moment auf den primären Hebel61 aus, wodurch dieser entsprechend der Bewegung der Rückenlehne3 weiter in seine Entriegelungsrichtung geschwenkt wird. Dadurch wird auch der sekundäre Hebel62 weiter in seine (der Entriegelungsrichtung des primären Hebels61 entgegengesetzte) Entriegelungsrichtung geschwenkt. Die Bewegung der Rückenlehne3 wird dabei durch ihre Schwerkraft und die Massenträgheit unterstützt. - Wenn die Rückenlehne
3 eine Wechselposition erreicht hat, wie in3 und12 dargestellt, gelangt der sekundäre Mitnehmer72 in Kontakt mit dem sekundären Hebel62 . Die Wechselposition der Rückenlehne3 entspricht einer zweiten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil51 und dem zweiten Beschlagteil, in der der sekundäre Mitnehmer72 in Anlage an das zweite Getriebeglied (sekundärer Hebel62 ) gelangt. - Beim weiteren Vorschwenken der Rückenlehne
3 in die erste Schwenkrichtung findet unmittelbar nach der zweiten Relativposition ein Kontaktwechsel statt. Die aufgrund der Schwerkraft weiter vorschwenkende Rückenlehne3 dreht das zweite Beschlagteil52 weiter, wodurch der sekundäre Mitnehmer72 den sekundären Hebel62 in die erste Drehrichtung mitschwenkt, die einer Verriegelungsrichtung des sekundären Hebels62 entspricht. Dabei verliert der primäre Hebel61 den Kontakt zu dem primären Mitnehmer71 und wird in die zweite Drehrichtung gedreht, die einer Verriegelungsrichtung des primären Mitnehmers71 entspricht. Dadurch spannt der primäre Hebel61 das Federelement55 . - Das Federelement
55 übt dabei über den primären Hebel61 ein Moment auf die Rückenlehne3 aus, welches dem durch die Schwerkraft auf die Rückenlehne3 wirkenden Moment entgegenwirkt. Die Folge ist eine reduziert Fallgeschwindigkeit der Rückenlehne3 und eine Energierückgewinnung durch das Spannen des Federelements55 . Die Bewegung der Rückenlehne3 endet, wenn die Rückenlehne3 eine Ladeposition erreicht hat, die einer dritten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil51 und dem zweiten Beschlagteil52 entspricht, in welcher die Rückenlehne3 annähernd flach auf dem Sitzteil2 aufliegt, wie in4 dargestellt. - In
13 ist eine Stellung dargestellt, in welcher sich die Rückenlehne3 unmittelbar vor der Ladeposition befindet. Die Hakenkontur69 des primären Hebels61 ist noch nicht in Eingriff mit der Klinke57 und die Beschlageinheit50 ist noch entriegelt. - 12In der dritten Relativposition, wenn die Rückenlehne
3 die Ladeposition erreicht, wie in14 dargestellt, und annähernd flach auf dem Sitzkissen2 aufliegt, ist der primäre Hebel61 wieder in seiner Ausgangsstellung. Die Hakenkontur69 ist in Eingriff mit der Klinke57 . Die Klinke57 verhindert somit eine Entspannung des Federelements55 . - Die Rückenlehne
3 kann nun manuell in die Gebrauchsposition zurück geschwenkt werden. Das Federelement55 ist dabei vollständig von der Rückenlehne3 entkoppelt. Das bedeutet, eine manuelle Schwenkung der Rückenlehne3 aus der Ladeposition in die Gebrauchsposition erfolgt weder mit Unterstützung des Federelements55 noch entgegen eines von dem Federelement55 aufgebrachten Moments. - Während der Schwenkung der Rückenlehne
3 aus der Ladeposition in die Gebrauchsposition besteht kein Kontakt der Mitnehmer71 ,72 zu den Hebeln61 ,62 . Bei besagter Schwenkbewegung durchläuft die Rückenlehne3 unter anderem die Wechselposition, wie in15 dargestellt. - Bei Erreichen der Gebrauchsposition verriegelt die Verriegelungsvorrichtung wieder die Rückenlehne
3 mit der weiteren Struktur des Fahrzeugs und die Beschlageinheit50 befindet sich in der in6 dargestellten Stellung. - Eine Beschlageinheit
150 gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels, welches in16 gezeigt ist, entspricht dem ersten Ausführungsbeispiel, soweit nachfolgend nicht abweichend beschrieben. Die Beschlageinheit150 umfasst als erstes Getriebeglied einen primären Hebel161 , welcher mittels eines Lagerbolzens165 an einem ersten Beschlagteil151 drehbar gelagert ist. Analog zum ersten Ausführungsbeispiel ist das erste Beschlagteil151 um eine Lehnenschwenkachse A relativ zu einem zweiten Beschlagteil152 verdrehbar. Das zweite Beschlagteil152 umfasst einen primären Mitnehmer171 und einen sekundären Mitnehmer172 , die mit einem Getriebe der Beschlageinheit150 zusammenwirken und dadurch entsprechend mit einem Federelement155 zusammenwirken. Das Getriebe ist weitgehend in einem durch das erste Beschlagteil151 und das zweite Beschlagteil152 gebildeten Hohlraum angeordnet. Das erste Beschlagteil151 und das zweite Beschlagteil152 sind mittels eines Umklammerungsrings175 relativ zueinander miteinander verbunden. - Ein erstes Getriebeglied ist analog zum ersten Ausführungsbeispiel als primärer Hebel
161 ausgebildet. Anstelle des sekundären Hebels ist als zweites Getriebeglied ein Zahnsegment193 vorgesehen. Das Zahnsegment193 ist in Form eines Hohlradsegments mit einer Innenverzahnung ausgestaltet und ist in dem ersten Beschlagteil151 drehbar gelagert. Ein Zwischenelement191 umfasst zwei drehfest miteinander verbundene, außenverzahnte Stirnräder mit unterschiedlichem Durchmesser und unterschiedlicher Zähnezahl, und ist somit mit zwei Außenverzahnungen versehen. Das Zwischenelement191 ist ebenfalls drehbar an dem ersten Beschlagteil151 gelagert. Eine erste Außenverzahnung des Zwischenelements191 kämmt dabei mit der Verzahnung des primären Hebels161 . Eine zweite Außenverzahnung des Zwischenelements191 kämmt mit der Innenverzahnung des Zahnsegments193 . Der primäre Hebel161 , das Zwischenelement191 und das Zahnsegment193 bilden gemeinsam ein Getriebe. - Die beiden Zähnezahlen des Zwischenelements
191 sind bevorzugt derart ausgelegt, dass zwischen den Schwenkwinkeln von primärem Hebel161 und zweitem Beschlagteil152 ein Übersetzungsverhältnis von 1:1 vorliegt. - Die Beschlageinheit
150 umfasst zudem eine Klinke und die Spannfeder, die in der in16 gezeigten Darstellung nicht dargestellt sind, deren Wirkungsweisen aber dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechen. - Eine Beschlageinheit
250 gemäß eines dritten Ausführungsbeispiels, welches in den17 bis32 gezeigt ist, entspricht dem ersten Ausführungsbeispiel, soweit nachfolgend nicht abweichend beschrieben. Insbesondere die in den22 bis31 dargestellten Bewegungsabläufe entsprechen dem ersten Ausführungsbeispiel. - Die Beschlageinheit
250 umfasst als erstes Getriebeglied einen primären Hebel261 , welcher mittels eines Lagerbolzens265 an einem ersten Beschlagteil251 drehbar gelagert ist. Die Beschlageinheit250 umfasst als zweites Getriebeglied einen sekundären Hebel262 , welcher mittels eines Lagerbolzens265 an dem ersten Beschlagteil251 drehbar gelagert ist. Analog zum ersten Ausführungsbeispiel ist das erste Beschlagteil251 um eine Lehnenschwenkachse A relativ zu einem zweiten Beschlagteil252 verdrehbar. Das zweite Beschlagteil252 umfasst ebenfalls einen primären Mitnehmer271 und einen sekundären Mitnehmer272 , die mit dem aus primärem Hebel261 und sekundärem Hebel262 bestehenden Getriebe der Beschlageinheit250 zusammenwirken und dadurch entsprechend mit einem Federelement255 zusammenwirken. Das Getriebe ist weitgehend in einem durch das erste Beschlagteil251 und das zweite Beschlagteil252 gebildeten Hohlraum eingeschlossen. Das erste Beschlagteil251 und das zweite Beschlagteil252 sind mittels eines Umklammerungsrings275 miteinander verbunden. - Ein erstes Ende des Federelements
255 ist mittels eines Federadapters285 drehfest mit dem ersten Beschlagteil251 verbunden. Der Federadapter285 greift mit einem Vierkant in ein annähernd quadratisches Loch des ersten Beschlagteils251 und ist mit diesem verbunden, vorliegend verschweißt. Ein weiterer Vierkant des Federadapters285 nimmt das Federelement255 drehfest auf. Die beiden Vierkantbereiche des Federadapters285 sind durch einen rechteckigen Bereich miteinander verbunden, der umlaufend über die Außenkonturen der Vierkantbereiche hinausragt, als Anlage für das Federmittel255 dient und mit einem Schweißbereich des ersten Beschlagteils251 verschweißt sein kann. Ein zweites Federende des Federelements255 stützt sich an einem in axialer Richtung durch ein Fenster281 des ersten Beschlagteils251 hindurchragenden Arm des primären Hebels261 ab. Der Arm ist vorliegend an dem primären Hebels261 angebracht, kann jedoch auch einteilig mit dem primären Hebels261 ausgeführt sein, beispielsweise um 90° umgebogen sein. Das Fenster281 ist derart ausgelegt, dass die Rückenlehne3 aufgrund einer infolge einer durch Beladung der Rückseite der Rückenlehne3 entstehenden Polsterpressung über die Ladeposition hinaus geschwenkt werden kann. Dies ist in31 dargestellt. - Eine als Wellscheibe ausgebildete Federscheibe
290 übt eine Axialkraft auf den sekundären Hebel262 aus, so dass dieser aufgrund resultierender Reibkräfte Geräusche vermeidet, die durch ein Spiel in der Verzahnung zwischen dem primären Hebel261 und dem sekundären Hebel262 auftreten könnten. - Die Beschlageinheit
250 umfasst zudem eine Klinke257 zum Zusammenwirken mit einer Hakenkontur269 des primären Hebels261 und eine Spannfeder258 , deren Wirkungsweise dem ersten Ausführungsbeispiel entspricht. - Die Konturen der Hakenkontur
269 und eines Hakens der Klinke257 sind derart ausgeformt, dass bei in Gebrauchsposition verriegelter Rückenlehne3 ein geringfügiger Spalt zwischen dem primären Hebel261 und dem primären Mitnehmer271 vorhanden ist. Dadurch wird das Federelement255 während des Verriegelns der Rückenlehne3 , das heißt während des Verriegelns des Drehfallenschlosses nicht weiter gespannt. Dies hat eine für den Benutzer angenehmere Bedienkraftcharakteristik zur Folge, da nur Federelemente des Drehfallenschlosses gespannt werden müssen. Die Gebrauchsposition der Lehne entspricht dann nicht der ersten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil251 und dem zweiten Beschlagteil252 , sondern ist gegenüber einer der ersten Relativposition entsprechenden Position geringfügig weiter nach hinten geschwenkt. - Die Konturen der Hakenkontur
269 und des Hakens der Klinke257 sind zudem derart ausgeformt, dass während des Entriegelns der Beschlageinheit250 eine Relativbewegung in der Kontaktstelle zwischen der Hakenkontur269 und des Hakens der Klinke257 dazu führt, dass der primäre Hebel261 eine Bewegung in Richtung des primären Mitnehmers271 macht. Dabei wird der zuvor beschriebene Spalt zwischen dem primären Hebel261 und dem primären Mitnehmer271 eliminiert. Dadurch wird die Entriegelungskraft reduziert und mögliche Geräusche durch ein dynamisches Anschlagen des primären Hebels261 an dem primären Mitnehmer271 unmittelbar nach dem Entriegeln vermieden. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Rückenlehne
- 5
- Fahrzeugstruktur
- 7
- Kopfstütze
- 50, 150, 250
- Beschlageinheit
- 51, 151, 251
- erstes Beschlagteil
- 52, 152, 252
- zweites Beschlagteil
- 55, 155, 255
- Federelement
- 57, 257
- Klinke
- 58, 258
- Spannfeder
- 61, 161, 261
- primärer Hebel
- 62, 262
- sekundärer Hebel
- 65, 165, 265
- Lagerbolzen
- 67
- Mitnahmebolzen
- 69, 269
- Hakenkontur
- 71, 171, 272
- primärer Mitnehmer
- 72, 172, 272
- sekundärer Mitnehmer
- 75, 175, 275
- Umklammerungsring
- 81, 281
- Fenster
- 191
- Zwischenelement
- 193
- Zahnsegment
- 285
- Federadapter
- 290
- Federscheibe
- A
- Schwenkachse, Lehnenschwenkachse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2007/028506 A2 [0002]
- DE 102012019968 A1 [0003]
Claims (10)
- Beschlageinheit (
50 ,150 ,250 ) für einen Fahrzeugsitz (1 ), umfassend a) ein erstes Beschlagteil (51 ,151 ,251 ), b) ein zweites Beschlagteil (52 ,152 ,252 ), das um eine Schwenkachse (A) relativ drehbar zu dem ersten Beschlagteil (51 ,151 ,251 ) gelagert ist und einen primären Mitnehmer (71 ,171 ,271 ) und einen sekundären Mitnehmer (72 ,172 ,272 ) aufweist, c) ein mindestens zwei Getriebeglieder (61 ,161 ,261 ,62 ,193 ,262 ) aufweisendes Getriebe, wobei die beiden Getriebeglieder (61 ,161 ,261 ,62 ,193 ,262 ) zumindest mittelbar an dem ersten Beschlagteil (51 ,151 ,251 ) gelagert sind und derart zusammenwirken, dass eine Drehung des ersten Getriebegliedes (61 ,161 ,261 ) in eine erste Drehrichtung zu einer Drehung des zweiten Getriebegliedes (62 ,193 ,262 ) in eine der ersten Drehrichtung entgegengesetzte zweite Drehrichtung führt, und eine Drehung des zweiten Getriebegliedes (62 ,193 ,262 ) in die erste Drehrichtung zu einer Drehung des ersten Getriebegliedes (61 ,161 ,261 ) in die zweite Drehrichtung führt, d) ein Federelement (55 ,155 ,255 ) mit einem ersten Federende und einem zweiten Federende, wobei das erste Federende zumindest mittelbar an dem ersten Beschlagteil (51 ,151 ,251 ) abgestützt ist und das zweite Federende zumindest mittelbar an dem ersten Getriebeglied (61 ,161 ,261 ) abgestützt ist, und dieses in die erste Drehrichtung vorspannt, wobei e) in einer ersten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil (51 ,151 ,251 ) und dem zweiten Beschlagteil (52 ,152 ,252 ) das Federelement (55 ,155 ,255 ) gespannt ist, und das erste Getriebeglied (61 ,161 ,261 ) an dem primären Mitnehmer (71 ,171 ,271 ) des zweiten Beschlagteils (52 ,152 ,252 ) anliegt und dieses in eine erste Schwenkrichtung mit einer Kraft beaufschlagt, f) beim Schwenken des zweiten Beschlagteils (52 ,152 ,252 ) aus der ersten Relativposition in die erste Schwenkrichtung, das Federelement (55 ,155 ,255 ) zumindest teilweise entspannt wird, das erste Getriebeglied (61 ,161 ,261 ) in die erste Drehrichtung dreht, und eine zweite Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil (51 ,151 ,251 ) und dem zweiten Beschlagteil (52 ,152 ,252 ) erreicht wird, in der der sekundäre Mitnehmer (72 ,172 ,272 ) in Anlage an das zweite Getriebeglied (62 ,193 ,262 ) gelangt und g) beim weiteren Schwenken des zweiten Beschlagteils (52 ,152 ,252 ) in die erste Schwenkrichtung und in Richtung einer dritten Relativposition zwischen dem ersten Beschlagteil (51 ,151 ,251 ) und dem zweiten Beschlagteil (52 ,152 ,252 ), der sekundäre Mitnehmer (72 ,172 ,272 ) das zweite Getriebeglied (62 ,193 ,262 ) in die erste Drehrichtung mitnimmt und das zweite Getriebeglied (62 ,193 ,262 ) das erste Getriebeglied (61 ,161 ,261 ) in die zweite Drehrichtung bewegt, wodurch das Federelement (55 ,155 ,255 ) wieder gespannt wird. - Beschlageinheit (
50 ,150 ,250 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das Getriebe (61 ,161 ,261 ,62 ,193 ,262 ) in einer Spannstellung des Getriebes (61 ,161 ,261 ,62 ,193 ,262 ), in der das Federelement (55 ,155 ,255 ) gespannt ist, fixierbar ist. - Beschlageinheit (
50 ,150 ,250 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet dass die Spannstellung in der dritten Relativposition erreicht wird. - Beschlageinheit (
50 ,150 ,250 ) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet dass das Getriebe (61 ,161 ,261 ,62 ,193 ,262 ) in der Spannstellung mittels einer Klinke (57 ,257 ) fixierbar ist. - Beschlageinheit (
50 ,150 ,250 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet dass mittels der Klinke (57 ,257 ) das erste Getriebeglied (61 ,161 ,261 ) oder das zweite Getriebeglied (62 ,193 ,262 ) verriegelbar ist. - Beschlageinheit (
50 ,150 ,250 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet dass in der Spannstellung die Klinke (57 ,257 ) eine Hakenkontur (69 ,269 ) des ersten Getriebeglieds (61 ,161 ,261 ) oder des zweiten Getriebeglieds (62 ,193 ,262 ) hintergreift. - Beschlageinheit (
50 ,150 ,250 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schwenken des zweiten Beschlagteils (52 ,152 ,252 ) aus der dritten Relativposition in eine der ersten Schwenkrichtung entgegengesetzte zweite Schwenkrichtung, das Federelement (55 ,155 ,255 ) von dem zweiten Beschlagteil (52 ,152 ,252 ) entkoppelt ist. - Beschlageinheit (
50 ,150 ,250 ) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schwenken des zweiten Beschlagteils (52 ,152 ,252 ) aus der ersten Relativposition in die erste Schwenkrichtung und vor dem Erreichen der dritten Relativposition, das erste Getriebeglied (61 ,161 ,261 ) in Anlage an die Klinke (57 ,257 ) gerät, wodurch die Klinke (57 ,257 ) in eine öffnende Richtung geschwenkt wird, und beim Erreichen der dritten Relativposition die Klinke (57 ,257 ) in eine schließende Stellung zurückschwenkt und das Getriebe (61 ,161 ,261 ,62 ,162 ,262 ) dadurch verriegelt wird. - Beschlageinheit (
50 ,150 ,250 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Beschlagteil (52 ,152 ,252 ) durch eine Verriegelungsvorrichtung in einer von der ersten Relativposition abweichenden Gebrauchsposition festlegbar ist, in der sich das Getriebe (61 ,161 ,261 ,62 ,193 ,262 ) in der Spannstellung befindet und der primäre Mitnehmer (71 ,171 ,271 ) von dem ersten Getriebeglied (61 ,161 ,261 ) beabstandet ist. - Fahrzeugsitz (
1 ), umfassend mindestens eine Beschlageinheit (50 ,150 ,250 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102014217901.7A DE102014217901A1 (de) | 2014-04-22 | 2014-09-08 | Beschlageinheit für einen Fahrzeugsitz und Fahrzeugsitz |
Applications Claiming Priority (3)
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN115454201A (zh) * | 2022-08-19 | 2022-12-09 | 歌尔股份有限公司 | 同步式功能件和电子设备 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007028506A2 (de) | 2005-09-09 | 2007-03-15 | Johnson Controls Gmbh | Fahrzeugsitz |
DE102012019968A1 (de) | 2012-10-08 | 2014-04-10 | BÖCO Böddecker & Co. GmbH & Co. KG | Vorrichtung zum selbsttätigen Umklappen von Rückenlehnen von Fahrzeugsitzen |
-
2014
- 2014-09-08 DE DE102014217901.7A patent/DE102014217901A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
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DE102012019968A1 (de) | 2012-10-08 | 2014-04-10 | BÖCO Böddecker & Co. GmbH & Co. KG | Vorrichtung zum selbsttätigen Umklappen von Rückenlehnen von Fahrzeugsitzen |
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CN115454201B (zh) * | 2022-08-19 | 2023-11-17 | 歌尔股份有限公司 | 同步式功能件和电子设备 |
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