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Die Erfindung betrifft eine Vitrinentür mit einem an einer Kante der Vitrinentür angeordneten Befestigungselement, mit dem die Vitrinentür an einem Vitrinengehäuse schwenkbar verbunden ist.
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Vitrinen werden in vielfältigen Ausführungen hergestellt. Vorzugsweise werden derartige Vitrinen von Juwelieren zur Präsentation von Schmuck, in Parfümerien und bei Optikern verwendet. Dabei ist eine ansprechende ästhetische Ausführung der Vitrinen erforderlich. Im Allgemeinen werden die Vitrinen als Glasvitrinen verwendet. Eine besondere Rolle spielt dabei die Gestaltung der Vitrinentüren, die zum Bestücken und beim Entnehmen von ausgestellten Gegenständen geöffnet werden müssen. Die Vitrinentüren sollen einen ästhetischen Eindruck hinterlassen, leicht bedienbar sein und eine hohe Sicherheit gegen unberechtigtes Öffnen gewährleisten.
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In
DE 10 2007 040 886 A1 ist ein Möbelelement mit einem Korpus beschrieben, der wenigstens eine Frontseite sowie wenigstens eine Seitenwandung aufweist, mit einem Verschlusselement, das im geschlossenen Zustand im Bereich der Vorderseite des Korpus angeordnet ist, sowie mit einem Schwenkbeschlag, mittels dessen das Verschlusselement relativ zum Korpus verschwenkbar ist.
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Ferner ist aus
DE 20 2006 017 556 U1 eine Vorrichtung zur Zurschaustellung von Gegenständen bekannt, die eine obere, eine untere, eine hintere, eine linke, eine rechte und eine vordere Seitenfläche aufweist, wobei die Seitenflächen aus einer Glasscheibe bestehen und die vordere Seitenfläche als Tür ausgebildet ist, welche mittels Scharniere schwenkbar befestigt ist, wobei das Scharnier ein an der Innenseite des Oberteils angebrachtes Befestigungsteil aufweist, welches über einen ersten Lenker und einen zweiten Lenker beweglich verbunden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vitrinentür zu schaffen, die weit und besonders elegant geöffnet werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vitrinentür, welche die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Vitrinentür ist mit einer Öffnungsvorrichtung ausgerüstet, welche eine Schwenkbewegung der Vitrinentür ausführt, wobei die Vitrinentür eine allgemeine Bewegung ausführt, deren Drehpunkt sich außerhalb der Vitrinentürkante befindet. Die Öffnungsvorrichtung ist zweifach angeordnet, wobei eine erste Öffnungsvorrichtung an der Oberseite der Vitrine und eine zweite Öffnungsvorrichtung an der Unterseite der Vitrine angebracht ist. Dabei ist der erste Schwenkhebel an einer oberen Gehäuseplatte der Vitrine angeordnet und mit einem an einer unteren Gehäuseplatte angeordneten Unterseitenschwenkhebel über eine Verbindungsstange drehgesichert verbunden. Damit kann eine weite Öffnung der Vitrinentür mit einer eleganten Bewegung erreicht werden. Weiterhin ist vorteilhaft, dass die Vitrinentür geöffnet werden kann, ohne dass davor stehende Personen zurücktreten müssen.
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Vorzugsweise besteht die Öffnungsvorrichtung aus einem Gelenkgetriebe. Hierbei sind zwei Schwenkhebel angeordnet, wovon ein erster Schwenkhebel an einem Ende mit einem ersten Drehgelenk am Vitrinengehäuse und an seinem anderen Ende mit einem der Vitrinentür angeordneten Drehschubgelenk verbunden ist. Ein zweiter Schwenkhebel ist an einem Ende mit einem zweiten Drehgelenk, welches am Vitrinengehäuse angebracht ist, und an seinem anderen Ende mit einem dritten Drehgelenk an der Vitrinentür verbunden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die beiden Schwenkhebel gegeneinander verdreht angeordnet. Damit wird erreicht, dass beim Schließen der Vitrinentür eine Seite, vorzugsweise die obere, zuerst anschlägt und anschließend die gegenüberliegende Seite von Hand angedrückt wird und in eine Haltesicherung einrastet. Die vorzugsweise aus Stahl bestehende Verbindungsstange wird dabei tordiert, wobei eine Federkraft zu überwinden ist. Dadurch ist es erforderlich, die gegenüberliegende Seite der Vitrinentür durch Überwinden dieser Federkraft zu schließen. Damit ist sichergestellt, dass eine Seite der Vitrinentür, vorzugsweise die obere, mit einer Federkraft anliegt, wenn die Vitrine geschlossen ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Darin zeigen:
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1 eine schematische Darstellung der Öffnungsvorrichtung,
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2 eine schematische Darstellung der Funktionsweise,
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3A bis 3D eine schematische Darstellung der Verbindung von oberen und unteren Schwenkhebeln,
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4 und 5 perspektivische Darstellungen der Elemente zur Bewegungskopplung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt die Anordnung der Bauteile des Hebelgetriebes für die Vitrinentürbetätigung. Die Bauteile sind auf der oberen Gehäuseplatte 9 angeordnet. Dabei ist ein erster Schwenkhebel 1 mit einem ersten Drehgelenk 4 mit der oberen Gehäuseplatte 9 verbunden. Das andere Ende des Schwenkhebels 1 ist an einem Drehschubgelenk 3 befestigt, welches sich an der Vitrinentür 7 befindet. Ein zweiter Schwenkhebel 2 ist an einem Ende mit Hilfe des Drehgelenks 5 an der oberen Gehäuseplatte 9 befestigt. Das andere Ende des Schwenkhebels 2 ist mit dem Drehgelenk 6 verbunden, welches ebenfalls an der Vitrinentür 7 angeordnet ist.
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Die Funktionsweise der Anordnung erläutert 2. Hier sind drei Stellungen beim Öffnen der Vitrinentür 7 gezeigt. Die erste Position ist mit Volllinien dargestellt und zeigt den Zustand bei geschlossener Vitrinentür 7. Beim Öffnen der Vitrinentür 7 wird das am dritten Drehgelenk 6 befestigte Türende auf einer Kreisbahn um den Drehpunkt des zweiten Drehgelenkes 5 geführt, während sich die Befestigungsstelle der Vitrinentür 7 mit dem Drehschubgelenk 3 auf einer Kreisbahn um den Drehpunkt des ersten Drehgelenkes 4 bewegt. Die Vitrinentür 7 führt dabei eine allgemeine Bewegung aus, bei der sich der Winkel zwischen Vitrinentür 7 und Vitrinengehäuse 8 nur wenig verändert. Da sich die Bewegungsbahnen der Vitrinentür 7 an diesen Befestigungspunkten für die Gelenke 3 und 6 unterscheiden, muss das Drehschubgelenk 3 außer einer Drehbewegung auch eine translatorische Bewegung ausführen, was durch die Ausführung als Drehschubgelenk 3 ermöglicht wird. In der 2 ist außer der Ausgangsstellung noch eine Zwischenstellung gezeigt, bei der die Funktionselemente gestrichelt dargestellt sind, und es strichpunktiert die Endposition dargestellt. Aus der Darstellung ist ersichtlich, dass die Vitrinentür 7 im vollständig geöffneten Zustand ein weiteres Öffnen ermöglicht, als dass bei einer Drehung der Vitrinentür 7 mit einem üblichen Scharniergelenk möglich wäre, bei dem die Türkante direkt an der anschließenden Kante des Vitrinengehäuses 8 befestigt ist. Außerdem führt die Vitrinentür 7 beim Öffnen eine sehr elegant wirkende Bewegung aus.
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In den 3A bis 3D ist die Verbindung der beiden Bewegungsmechanismen dargestellt. 3A zeigt die Gesamtansicht. In 3B ist die Kopplung der Bauteile erster Schwenkhebel 1 und erster Unterseitenschwenkhebel 1a mit der Verbindungsstange 11 dargestellt. Die 3C und 3D zeigen die Einzelteile.
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Die Vitrinentür 7 ist sowohl an ihrer Oberseite als auch an ihrer Unterseite mit dem in 2 beschriebenen Bewegungsmechanismus versehen. Ein oberer Bewegungsmechanismus ist auf der oberen Gehäuseplatte 9 und ein unterer Bewegungsmechanismus auf der unteren Gehäuseplatte 10 angeordnet. Die beiden Bewegungsmechanismen sind miteinander gekoppelt. Die Kopplung erfolgt mittels einer Verbindungsstange 11. Hierbei ist der obere erste Schwenkhebel 1 am oberen Gelenk 4 mit der durchgehenden Verbindungsstange 11 mit dem korrespondierenden ersten Unterseitenschwenkhebel 1a der Unterseite mittels des ersten Unterseitendrehgelenks 4a verdrehsicher verbunden. Die Verbindung ist dabei so gestaltet, dass zwischen dem oberen Schwenkhebel 1 und dem ersten Unterseitenschwenkhebel 1a ein gewisser Winkelversatz besteht. Der Winkel kann dabei etwa 5° bis 10° betragen und ist so ausgeführt, dass beim Schließen der Vitrinentür 7 deren obere Seite zuerst anschlägt und anschließend die Unterseite von Hand angedrückt wird und in eine Haltesicherung einrastet. Damit wird ein sicherer Verschluss gewährleistet, wobei der Verschluss mit einer Sicherung gegen unberechtigtes Öffnen kombiniert werden kann.
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4 und 5 zeigen in perspektivischer Darstellung die Elemente zur Bewegungskopplung.
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Aus 4 ist die Anordnung der Hebel und Gelenke auf der oberen Gehäuseplatte 9 und unter der unteren Gehäuseplatte 10 ersichtlich.
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5 zeigt die Anordnung des ersten Schwenkhebels 1 und des zweiten Schwenkhebel 2 an der oberen Türinnenseite und die Anordnung des ersten Unterseitenschwenkhebels 1a mit dem unteren Drehschubgelenk 3a und dem ersten Unterseitendrehgelenk 4a. An der Unterseite ist ein zweiter Schwenkhebel 2 nicht erforderlich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Schwenkhebel
- 1a
- erster Unterseitenschwenkhebel
- 2
- zweiter Schwenkhebel
- 3
- Drehschubgelenk
- 3a
- unteres Drehschubgelenk
- 4
- erstes Drehgelenk
- 4a
- erstes Unterseitendrehgelenk
- 5
- zweites Drehgelenk
- 6
- drittes Drehgelenk
- 7
- Vitrinentür
- 8
- Vitrinengehäuse
- 9
- obere Gehäuseplatte
- 10
- untere Gehäuseplatte
- 11
- Verbindungsstange