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Ausführungsbeispiele beziehen sich auf eine Dichtung für ein Wälzlager und ein Kreuzgelenk und eine Lagerbüchse mit der Dichtung.
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Dichtungen können in einer Vielzahl von Lagervorrichtung bzw. Wälzlagern eingesetzt werden. Meist wird mit der Dichtung ein Spalt zwischen einem Gehäuse und einem Bauteil, das drehbeweglich in dem Gehäuse eingesetzt ist, abgedichtet. Aus unterschiedlichen Gründen, beispielsweise um die Dichtung zu stabilisieren oder zu verstärken oder auch um die Dichtung an dem Gehäuse zu befestigen, kann die Dichtung einen Einsatz oder einen Stützring oder dergleichen umfassen.
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Dichtungen mit Einsatz werden beispielsweise auch in einer Lagerbüchse für ein Gelenk, eventuell einem Kreuzgelenk eingesetzt. Um eine dauerhafte Funktionsfähigkeit des Kreuzgelenks bzw. der Lagerbüchse sicher zu stellen, kann es erforderlich sein, den konstruktionsbedingt, jeweils zwischen der Lagerbüchse und einem darin drehbar gelagerten Zapfen vorhandenen Spalt abzudichten. Die dabei jeweils eingesetzte Dichtung soll ein Austreten des innerhalb der Lagerbüchse vorgehaltenen Schmiermittels verhindern und zum anderen ein Eindringen von Verunreinigungen aus der Umgebung in das Innere der Lagerbüchse ausschließen oder zumindest reduzieren.
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In der
DE 70 37 239 U ist ein Nadellager mit einer Dichtungsanordnung offenbart. Zwischen einem Dichtungsring und einem abgerundeten Ende der im Inneren eines Zylinderringes geführten Nadeln ist eine runde, durch Tiefziehen hergestellte Anschlagscheibe eingesetzt. Diese Anschlagscheibe hat einen im stumpfen Winkel verlaufenden Querschnittmit einem Teil, das eine radiale Verbiegung bildet, deren dem Dichtungsring abgewendete Fläche eine radiale Anschlagfläche für die Enden der Nadeln darstellen. Die Anschlagscheibe weist ausserdem einen kegelstumpfförmigen Teil auf, dessen äussere Kante eine zylindrische Fläche bildet, die an eine radiale Randleiste des Ringes angepreßt ist, wodurch diese Randleiste unter Verformung derart an den Zylinderring gedrückt wird, daß ihr äusserer über eine Umfangsfläche zu den Nadeln hinragender Teil einen radialen Wulst bildet.
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Die 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht einer konventionellen Dichtung 1 mit einem konventionellen Einsatz 2 für eine Lagerbüchse 3 an einem Kreuzgelenk. Dabei ist nicht das gesamte Kreuzgelenk, sondern lediglich ein Bereich 4 dargestellt, in den ein nicht dargestellter Zapfen des Kreuzgelenks angeordnet werden kann, der in der Lagerbüchse 3 drehbar gelagert werden kann. Zwischen dem Bereich 4 für den Zapfen und der Lagerbüchse 3 ist eine Mehrzahl von zylinderförmigen Wälzkörpern angeordnet, von denen ein Wälzkörper 5 erkennbar ist.
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Die Dichtung 1 weist einen äußeren Dichtring 6 und einen inneren Dichtring 7 auf, die axial nebeneinander angeordnet sind. Der innere Dichtring 7 weist einen Dichtkörper 8 und den Einsatz 2 auf, der teilweise innerhalb des Dichtkörpers 8 angeordnet ist. Der innere Dichtring 7 ist in einem Abstand axial neben den Wälzkörpern 5 an einem Innenumfang der Lagerbüchse 3 angeordnet und dabei drehfest und dichtend mit der Lagerbüchse 3 verbunden. Ein aus dem Dichtkörper 8 des inneren Dichtrings 7 herausragender Abschnitt des Einsatzes 2 greift in eine Ausnehmung an einem Innenumfang der Lagerbüchse 3 ein. Dadurch wird der innere Dichtring 7 gegen axiales Verschieben gesichert. Dies ist insbesondere wegen der Einwirkung einer Tellerfeder 9 erforderlich, die axial zwischen dem inneren Dichtring 7 und den Wälzkörpern 5 angeordnet ist. Die Tellerfeder 9 presst die Wälzkörper 5 axial gegenüberliegend gegen eine nicht dargestellte Anlaufscheibe, die sich gegen einen ebenfalls nicht dargestellten Boden der Lagerbüchse anlehnt und stützt sich dabei an dem inneren Dichtring 7 ab. Da die Wälzkörper 5 auf diese Weise eingeklemmt sind, kann die Lagerbüchse 3 inklusive Dichtung 1 und Wälzkörpern 5 als eine Einheit gehandhabt werden und als solche auf den nicht dargestellten Zapfen aufgeschoben werden.
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Die Tellerfeder 9 ist ein separates Bauteil, das bei der Montage des Dichtung 1 als Einzelteil montiert wird.
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Insgesamt sind damit bei einer Vormontage der Lagerbüchse 3 mit den Wälzkörpern 5, der Hülse selbst, dem inneren und dem äußeren Dichtring 7 und 8 und der Tellerfeder 9 eine hohe Anzahl von Einzelteilen vorzuhalten und zu montiert. Dadurch kann sich unter Umständen sowohl die Montage wie auch ein Bereithalten der unterschiedlichen Einzelbauteile relativ aufwändig gestalten. Dieser erhöhte Aufwand bezüglich Montage, Lagerung und Bereithalten der Einzelteile kann natürlich genauso bei Dichtungskonzepten für andere Lagerungen auftreten, beispielsweise, wenn die Dichtung an einem Außenring eines Wälzlagers angeordnet wird.
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Es besteht also ein Bedarf daran, ein Konzept zum Abdichten eines Wälzlagers, insbesondere in Bezug auf eine einfachere Montage, zu verbessern. Diesem Bedarf tragen eine Dichtung, ein Kreuzgelenk und eine Lagerbüchse nach einem der unabhängigen Ansprüche Rechnung.
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Ein Einsatz der Dichtung eines Wälzlagers weist eine Vorspannstruktur auf, die ausgebildet ist, um einen Wälzkörper des Wälzlagers in axialer Richtung vorzuspannen. Die Vorspannstruktur ist einteilig mit dem Einsatz ausgebildet. Dadurch, dass die Vorspannstruktur kein separates Bauteil ist, kann bei manchen Ausführungsbeispielen eine Einzelteilanzahl reduziert werden. Eine Anzahl von Montageschritten kann so gegebenenfalls reduziert werden bzw. eine Montage vereinfacht werden.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen umfasst die Vorspannstruktur eine Tellerfeder. Unter Umständen kann so eine ähnliche oder sogar gleiche Vorspannung, wie bei konventionellen Systemen, bei denen zwischen Einsatz und dem Wälzkörper eine lose Tellerfeder eingesetzt ist, erreicht werden.
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Der Einsatz umfasst eine Haltestruktur, die ausgebildet ist, um den Einsatz und/oder die Dichtung an einem Gehäuse zu befestigen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann der Einsatz so auch eine Befestigungs- und/oder Haltefunktion erfüllen und die Dichtung zumindest axial und eventuell sogar in Umfangsrichtung fixieren.
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Ergänzend oder alternativ ist der Einsatz wenigstens teilweise als Stabilisierungsabschnitt ausgebildet, um die Dichtung zu stabilisieren. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so gegebenenfalls ein Dichtverhalten der Dichtung verbessert werden, weil ein Verformen der Dichtung zumindest in manchen Bereichen durch den Stabilisierungsabschnitt eingeschränkt werden kann.
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Die Dichtung umfasst einen Dichtkörper, der ausgebildet ist, um einen Spalt zwischen einem Gehäuse und einem Bauteil, welches drehbar in dem Gehäuse gelagert ist, abzudichten. Dadurch, dass die Dichtung nicht mit einer separaten Tellerfeder oder Vorspannstruktur montiert werden muss, sondern die Vorspannstruktur an dem Einsatz befestigt ist, kann die Dichtung bei manchen Ausführungsbeispielen einfacher und mit einer geringeren Einzelteilanzahl montiert werden.
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Ergänzend kann der Einsatz zumindest einen in axiale Richtung zu dem Wälzkörper aus dem Dichtkörper herausragenden Schenkel umfasst, der die Vorspannstruktur bildet. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann die Vorspannstruktur so auf einfache Art und Weise hergestellt sein. Unter Umständen können auch noch weitere Bauteile von der Vorspannstruktur umfasst sein, beispielsweise ein Teil des Abschnitts der innerhalb des Dichtkörpers angeordnet ist und/oder ein Teil des Dichtkörpers selbst.
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Ergänzend weist der Einsatz zumindest einen weiteren, aus dem Dichtkörper herausragenden Abschnitt auf, der als Haltestruktur dient. Eventuell kann über die Haltestruktur, die sich über eine axiale Ausdehnung des Dichtkörpers erstreckt, eine einfache und/oder verbessere Befestigung der Dichtung an dem Gehäuse ermöglicht werden, gegebenenfalls sogar ohne den Dichtkörper zu deformieren.
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Ergänzend oder alternativ liegt bei manchen Ausführungsbeispielen eine in eine axiale Richtung gerichtete Stirnfläche der Vorspannstruktur zumindest abschnittsweise an einer in eine axiale Richtung gerichtete Stirnfläche des radial innerhalb des Einsatzes angeordneten Dichtkörpers an. Unter Umständen kann so ermöglicht werden, dass die Vorspannstruktur zu einer Versteifung und/oder einer Stabilisierung der Dichtung bzw. des Dichtkörpers beiträgt.
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Ergänzend oder alternativ kann der Dichtkörper mit der Vorspannstruktur formschlüssig verbunden sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen können so der Einsatz mit der Vorspannstruktur und der Dichtkörper als ein Bauteil montiert werden
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Ferner wird ein Kreuzgelenk mit einer Lagerbüchse oder die Lagerbüchse mit der Dichtung nach wenigstens einem der Ausführungsbeispiele vorgeschlagen, wobei die Dichtung zumindest teilweise in die Lagerbüchse eingesetzt ist. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so die Einzelteilanzahl bei einem Kreuzgelenk oder einer Lagerbüchse reduziert sein. Unter Umständen kann dadurch auch ein Montageaufwand reduziert sein.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den beigefügten Figuren offenbarten Ausführungsbeispiele sowie deren einzelne Merkmale können sowohl einzeln wie auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung eines Ausführungsbeispiels in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein und implementiert werden.
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So zeigen die Figuren schematisch die nachfolgenden Ansichten.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht einer Dichtung mit einem Einsatz gemäß einem Ausführungsbeispiel an einer Lagerbüchse;
- 2 zeigt eine bereits beschriebene schematische Darstellung einer Schnittansicht einer konventionellen Dichtung an einer Lagerbüchse.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der beigefügten Darstellungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten. Ferner werden zusammenfassende Bezugszeichen für Komponenten und Objekte verwendet, die mehrfach in einem Ausführungsbeispiel oder in einer Darstellung auftreten, jedoch hinsichtlich eines oder mehrerer Merkmale gemeinsam beschrieben werden. Komponenten oder Objekte, die mit gleichen oder zusammenfassenden Bezugszeichen beschrieben werden, können hinsichtlich einzelner, mehrerer oder aller Merkmale, beispielsweise ihrer Dimensionierungen, gleich, jedoch gegebenenfalls auch unterschiedlich ausgeführt sein, sofern sich aus der Beschreibung nicht etwas anderes explizit oder implizit ergibt.
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Die 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Schnittansicht einer Dichtung 11 mit einem Einsatz 12 gemäß einem Ausführungsbeispiel an einer Lagerbüchse 13. Der Einsatz 12 für die Dichtung 11 eines Wälzlagers umfasst eine Vorspannstruktur 19, die ausgebildet ist, um einen Wälzkörper 15 des Wälzlagers in axialer Richtung m vorzuspannen. Die Vorspannstruktur 19 ist einteilig mit dem Einsatz 12 ausgebildet.
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Die axiale Richtung m ist dabei eine Richtung, die parallel zu einer Rotationsachse des Wälzlagers liegt, in dem die Dichtung 11 bzw. der Einsatz 12 angeordnet ist. Unter Umständen, je nach Lagerbauart oder Form des Wälzlagers, kann eine Kraft, die die Vorspannstruktur 19 dazu auf den Wälzkörper 15 ausübt bzw. deren Richtung parallel zu der axialen Richtung angeordnet sein oder auch einen Winkel zwischen 0° und 15° in beide Richtungen mit der axialen Richtung einschließen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 ist die Vorspannstruktur 19 eine Tellerfeder. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Vorspannstruktur jedwedes Bauteil sein oder umfassen, das ausgebildet ist, um den Wälzkörper des Wälzlagers in axialer Richtung vorzuspannen, beispielsweise ein elastisches Element aus einem Elastomer, eine Feder, eine Schraubenfeder, eine Biegefeder, eine Spiralfeder, eine Membranfeder, eine Blattfeder, eine Elastomerfeder und/oder dergleichen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 ist der Wälzkörper 15 eine Nadelrolle für eine Lagerbüchse 13 in einem Kreuzgelenk. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können auch alle möglichen anderen Wälzkörper, die ein bewegliches Lagern eines Bauteils gegenüber einem Gehäuse ermöglichen, eingesetzt werden, beispielsweise Zylinderrollen, Kegelrollen, Kugeln, Tonnen und/oder dergleichen. Bei konventionellen Kreuzgelenklagern kommen zwischen einer Hauptdichtung oder Dichtung und einem Wälzkörpersatz, wie für 2 bereits beschrieben, meist Tellerfedern zum Einsatz, um den Wälzkörper bzw. einen als Wälzkörper eingesetzten Nadelsatz axial vorzuspannen. Hierfür wird meist eine Tellerfeder als separates Bauteil verwendet. Bei dem Einsatz 12 des Ausführungsbeispiels der 1 ist dem gegenüber die Funktion der Tellerfeder oder der Vorspannstruktur 19 in den Einsatz 12 integriert, der auch als Insert der Dichtung 11 bezeichnet werden kann. Unter Umständen lassen sich so Bauteilkosten und Montagekosten, Bauteile selbst und auch ein Arbeitsgang bei der Montage einsparen.
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Dabei ist in der 1 nicht das gesamte Kreuzgelenk, sondern lediglich ein Bereich 14 für einen nicht dargestellten Zapfen des Kreuzgelenks dargestellt, der in der Lagerbüchse 13 drehbar gelagert ist und hierzu von einem ersten axialen Ende 20 der Lagerbüchse 13 her in ein Inneres der Lagerbüchse 13 eingeführt werden kann. Zwischen dem Bereich 14 für den Zapfen und der Lagerbüchse 13 sind neben dem in der 1 erkennbaren Wälzkörper eine Mehrzahl von zylinderförmigen Wälzkörpern angeordnet, welche in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind. Die Wälzkörper 15 können unter Umständen durch ein Schmiermittel geschmiert werden. Der Zapfen und die Wälzkörper 15 laufen jeweils axial gegen eine nicht dargestellte Anlaufscheibe an einem Boden der Lagerbüchse 13 an, der sich an einem zweiten, dem ersten axialen Ende 20 gegenüberliegenden Ende der Lagerbüchse 13 befindet. Im Bereich des ersten axialen Endes 20 besteht zwischen dem Zapfen und der Lagerbüchse 13, wenn der Zapfen montiert ist, ein ringförmiger Spalt, der durch die Dichtung 11 verschlossen ist.
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Die Dichtung 11 weist einen äußeren Dichtring 16 und einen inneren Dichtring 17 auf, welcher den Einsatz 12 umfasst. Die beiden Dichtringe 16 und 17 sind axial nebeneinander angeordnet. Dabei ist der äußere Dichtring 16 im Bereich des ersten axialen Endes 20 der Lagerbüchse 13 außerhalb der Lagerbüchse 12 angeordnet. Der innere Dichtring 17 mit dem Einsatz 12 und der Vorspannstruktur 19 ist innerhalb der Lagerbüchse 13 angeordnet, direkt benachbart zu den Wälzkörpern 15.
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Der innere Dichtring 17 weist neben dem Einsatz 12 mit der Vorspannstruktur 19, welcher auch als Stützring bezeichnet werden kann, auch einen Dichtkörper 18 mit einem radial außen an dem Einsatz liegenden Teilstück 18-a und eine radial innen an dem Einsatz 12 liegenden Teilstück 18-b auf. Der Einsatz 12 ist damit zumindest teilweise innerhalb des Dichtkörpers 18 angeordnet. Ein Abschnitt des Einsatzes 12, der innerhalb des Dichtkörpers 18 angeordnet ist oder in axialer Richtung mit diesem überlappt und den Dichtkörper 18 dabei berührt, wird als Stabilisierungsabschnitt 23 bezeichnet. Dieser kann dazu dienen, um die Dichtung 11 bzw. den inneren Dichtring 17 zu stabilisieren.
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Der Dichtkörper 18 kann aus Viton, einem anderen Elastomermaterial und/oder einem anderen elastischen Material hergestellt sein. Der Einsatz 12 und/oder die Vorspannstruktur 19 können aus allen möglichen Materialen, beispielsweise Metall, Stahl oder einem Federstahl hergestellt sein. Beispielsweise können der Einsatz 12 und die Vorspannstruktur 19 aus dem gleichen Material hergestellt sein. Ein Material des Dichtkörpers 18 kann sich dabei beispielsweise von dem Material des Einsatzes 12 unterscheiden. Der Dichtkörper 18 ist bei dem Ausführungsbeispiel der 1 mit dem Einsatz 12 verbunden. Dazu weist der Einsatz 12 nicht dargestellte Öffnungen auf, an denen sich das radial äußere Teilstück 18-b und das radial innere Teilstück 18-a treffen und miteinander verbunden sind. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können diese Öffnungen entfallen und/oder auch der radial äußere Dichtkörper zumindest abschnittweise oder sogar vollständig entfallen. Beispielsweise können der Dichtkörper und der Einsatz dann form- und/oder reibschlüssig aneinander haften. Der Einsatz kann zum Beispiel ein Bauteil sein, das zumindest abschnittsweise an dem Dichtkörper anliegt. Eventuell kann der Einsatz ein härteres oder ein weniger elastisches Material als der Dichtkörper aufweisen.
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Der Einsatz 12 mit der Vorspannstruktur 19 ist als ein Stanzteil hergestellt. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Einteiligkeit auch auf andere Art und Weise erreicht werden. Eine einteilige Verbindung von zwei Bauteilen, beispielsweise dem Einsatz und der Vorspannstruktur kann dabei zum Beispiel durch ein Verbinden der beiden Bauteil, zum Beispiel durch eine form- und/oder eine kraftschlüssige Verbindung, eventuell ein Vernieten, Verschweißen, Vercrimpen, Verschrauben, Verlöten, Verkleben und/oder dergleichen erreicht werden. Optional können die beiden Bauteile dazu auch einteilig hergestellt sein, beispielsweise als ein Stanzteil, ein Schmiedeteil, ein Gussteil, ein spanend hergestelltes Bauteil oder dergleichen.
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Der Einsatz 12 weist im Querschnitt eine Z-Form auf, wobei zwei Schenkel aus dem Dichtkörper 18 herausragen. Die Schenkel schließen jeweils in axialer Richtung gegenüberliegend an den innerhalb des Dichtkörpers 18 angeordneten, bereits beschriebenen Stabilisierungsabschnitt 23 an. Einer der Schenkel dient zumindest abschnittsweise als Haltestruktur 21, ist zudem gestuft ausgebildet ist. Die Haltestruktur 21 erstreckt sich weiter in eine axiale Richtung als der Dichtkörper 18 auf einer radialen Höhe, auf der die Haltestruktur 21 aus dem Dichtkörper 18 austritt, auf einer der Vorspannstruktur 19 in axialer Richtung abgewandten Seite. Über die Haltestruktur 21 kann die Dichtung 11 an der Lagerbüchse 13 oder einem anderen Gehäuse, beispielsweise einem Außenring oder einer Bohrung in einem Gehäuse festgelegt werden. Um die Dichtung 11 bzw. den Dichtring 17 in Umfangsrichtung zu fixieren, kann die Haltestruktur an ihrem Außenumfang einen Durchmesser aufweisen, der mit einer Innenfläche der Lagerbüchse 13 eine Presspassung ergibt.
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Der andere, in eine axiale Richtung zu dem Wälzkörper 15 aus dem Dichtkörper 18 herausragende Schenkel umfasst die bereits beschriebene Vorspannstruktur 19. Die Vorspannstruktur 19 liegt zumindest abschnittsweise mit einer in die axiale Richtung gerichteten Stirnfläche an einer ebenfalls in die axiale Richtung gerichteten Stirnfläche des Teilstücks 18-a des Dichtkörpers 18 an. Die Vorspannstruktur 19 liegt nicht an einer in die axiale Richtung gerichtete Stirnfläche 24 an dem Teilstück 18-b des Dichtkörpers 18 an. Der Dichtkörper 18 bzw. das Teilstück 18-a ist in einem Bereich radial innerhalb eines Durchmessers m, auf dem die Wälzkörper 15 mit ihren Mittelpunkten angeordnet sind von der Vorspannstruktur 19 beabstandet. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Vorspannstruktur auch weiter radial innen oder außen an dem Dichtkörper anliegen.
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Der innere Dichtring 17 ist also in einem Abstand axial neben den Wälzkörpern 15 an einem Innenumfang der Lagerbüchse 13 angeordnet und dabei drehfest und dichtend mit der Lagerbüchse 13 verbunden. Dies wird zum einen dadurch erreicht, dass der Dichtkörper 18 des inneren Dichtrings 17 mit einer Vorspannung an der Lagerbüchse 2 anliegt. Zum anderen greift die aus dem Dichtkörper 18 herausragender Haltestruktur 21 des Einsatzes 12, wie bereits beschrieben, in eine Ausnehmung an einem Innenumfang der Lagerbüchse 13, nämlich den Axialanschlag 22 ein. Bei Ausführungsbeispielen, bei denen der radial äußere Teil des Dichtkörpers fehlt, kann die Haltestruktur gegenüber der Lagerbüchse nur mittels einer Presspassung festgelegt sein. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann diese Verbindung auch gegenüber einem anderen Gehäuse, in dem der Zapfen oder ein anderes Bauteil drehbar gelagert ist, erfolgen.
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Der innere Dichtring 17 wird über die Haltestruktur 21 gegen axiales Verschieben gesichert. Dies ist insbesondere wegen der Einwirkung der Vorspannstruktur 19 erforderlich. Die Vorspannstruktur 19 presst die Wälzkörper 15 axial gegen eine nicht dargestellte Anlaufscheibe die an einem nicht dargestellten Boden, auf einer der Dichtung 11 abgewandten Seite der Lagerbüchse 13 angeordnet ist. Da die Wälzkörper 15 auf diese Weise eingeklemmt sind, kann die Lagerbüchse 13 inklusive Dichtung 11 und Wälzkörpern 15 als eine Einheit gehandhabt werden und auf den Zapfen aufgeschoben werden.
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An einem Innenumfang des Dichtkörpers 18 des inneren Dichtrings 17 ist eine Dichtlippe 27 ausgebildet, die in einem montierten Zustand an dem Zapfen anliegt. Durch eine umlaufende Spiralfeder 28, die auch als Wurmfeder bezeichnet wird, wird die Dichtlippe 27 gegen den Zapfen gepresst. In der Nähe der Dichtlippe 27 ist eine Dichtlippe 29 ausgebildet, die eine sehr lang gestreckte Form aufweist und sich mit einer von der Axialrichtung radial nach außen abweichenden Orientierung zum äußeren Dichtring 16 hin erstreckt und an dessen Dichtkörper anliegt. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann die zweite Lippe auch entfallen oder eine andere Form aufweisen. Optional kann der Dichtring auch noch weitere Lippen aufweisen.
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Der äußere Dichtring 16 ist in axialer Richtung an einer Radialnut 30 gesichert, die sich an einer nach radial außen gerichteten Fläche der Lagerbüchse 13, welche auch ein anderes Gehäuse oder ein andere Außenring sein kann, befindet. Der äußere Dichtring 16 weist ebenfalls einen Dichtkörper 31 und einen Stützring 32 oder Einsatz auf. Der Dichtkörper 31 des äußeren Dichtrings 16 ist vorzugsweise aus Viton oder einem anderen Elastomermaterial hergestellt. Der Stützring 32 des äußeren Dichtrings 16 ist aus Metall hergestellt und weist einen C-förmigen Querschnitt auf.
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Selbst wenn Wasser oder sonstige Fremdstoffe in den vom äußeren Dichtring 16 abgedichteten Bereich vordringen, gelangen sie nicht in das Innere der Lagerbüchse 13, sondern können eventuell von dem inneren Dichtring 17 zurückgehalten werden, welcher auch als. eine Dichtung für eine Kreuzgelenkbüchse mit eine integrierten Tellerfeder bezeichnet werden kann. Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Dichtung nur den inneren Dichtring umfassen. Optional kann dieser auch mit anderen äußeren Dichtringen, die beispielsweise keinen Einsatz aufweisen oder eine andere Anzahl an Dichtlippen, kombiniert sein.
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Der Einsatz und/oder die Dichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel kann auch bei allen möglichen Wälzlagern und nicht nur wie für die Figuren beschrieben, bei Lagerbüchsen für Kreuzgelenke zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann die Dichtung und/oder der Einsatz an allen möglichen Lagern, die zum drehbeweglichen Lagern von zwei Bauteilen, eventuell an Fahrzeugen, Arbeitsmaschinen, Wellen, Getrieben, Gelenkwellen, Kreuzgelenkbüchsen und/oder dergleichen eingesetzt werden. Lager können dabei zum Beispiel Kugellager, Kegelrollenlager, Nadellager, Zylinderrollenlager und/oder dergleichen in ein- oder auch mehrreihiger Anordnung sein.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den beigefügten Figuren offenbarten Ausführungsbeispiele sowie deren einzelne Merkmale können sowohl einzeln wie auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung eines Ausführungsbeispiels in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein und implementiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtung
- 2
- Einsatz
- 3
- Lagerbüchse
- 4
- Bereich für Zapfen
- 5
- Wälzkörper
- 6
- äußerer Dichtring
- 7
- innerer Dichtring
- 8
- Dichtkörper
- 9
- Tellerfeder
- 11
- Dichtung
- 12
- Einsatz
- 13
- Lagerbüchse
- 14
- Bereich für Zapfen
- 15
- Wälzkörper
- 16
- äußerer Dichtring
- 17
- innerer Dichtring
- 18
- Dichtkörper
- 19
- Vorspannstruktur
- 20
- axiales Ende
- 21
- Haltestruktur
- 22
- Axialanschlag
- 23
- Stabilisierungsabschnitt
- 24
- Stirnfläche
- 27
- Dichtlippe
- 28
- Spiralfeder
- 29
- Dichtlippe
- 30
- Radialnut
- 31
- Dichtkörper
- 32
- Stützring
- M
- axiale Richtung