DE102014202894A1 - Verfahren zum Warnen des Fahrers eines Fahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Warnen eines Fahrers eines Fahrzeugs im Falle eines Ausfalls oder einer Störung einer Parksperre eines Getriebes, insbesondere eines Automatikgetriebes des Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass – eine Überwachungselektronik überwacht, ob die Einlegefunktion der Parksperre ausgefallen oder gestört ist, insbesondere, ob die Parksperre bei einem Abstellen eines Antriebsmotors des Fahrzeugs einlegbar ist bzw. automatisch eingelegt wird, und – ein Abstellen des laufenden Antriebsmotors des Fahrzeugs von der Überwachungselektronik verhindert wird, wenn die Einlegefunktion gestört oder ausgefallen ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Warnen des Fahrers eines Fahrzeugs im Falle eines Ausfalls oder einer Störung einer Parksperre eines Getriebes des Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe wird aus Sicherheitsgründen beim Abstellen des Motors in der Regel automatisch eine Parksperre des Automatikgetriebes eingelegt, da das Fahrzeug ansonsten nicht gegen Wegrollen gesichert wäre.
- Bei manchen Automatikgetrieben wird die Parksperre elektrisch gesteuert eingelegt. Bei einer Störung, z. B. wenn die Batterie des Fahrzeugs defekt oder nahezu leer ist oder bei einem Defekt der Einlegeaktuatorik der Parksperre, kann der Fall eintreten, dass die Parksperre beim Ausschalten des Motors nicht automatisch eingelegt wird. Selbst wenn daraufhin im Fahrzeug optisch und/oder akustisch eine Fehlermeldung ausgegeben wird, besteht das Risiko, dass der Fahrer die Fehlermeldung nicht wahrnimmt oder übergeht und dennoch aus dem Fahrzeug aussteigt ohne dass dieses gegen Wegrollen gesichert ist. Sofern das Fahrzeug an einer Steigung oder einem Gefälle abgestellt ist, besteht also weiterhin das Risiko, dass das Fahrzeug selbsttätig unkontrolliert wegrollt.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem der Fahrer eindringlicher gewarnt wird, wenn die Parksperre des Getriebes gestört oder ausgefallen ist.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Verfahren zum Warnen des Fahrers eines Fahrzeugs, wenn die Parksperre eines Getriebes, insbesondere eines Automatikgetriebes, des Fahrzeugs gestört oder ausgefallen ist. Unter dem Begriff „Störung” bzw. „Ausfall” versteht man eine Situation, in der die Parksperre des Getriebes nicht ordnungsgemäß eingelegt werden kann oder eingelegt wird bzw. nicht „automatisch” einrastet, obwohl dies bei ordnungsgemäßer Funktionsweise des Fahrzeugs der Fall sein müsste.
- Gemäß der Erfindung wird mittels einer Überwachungselektronik überwacht, ob die „Einlegefunktion der Parksperre” ausgefallen oder gestört ist, d. h. ob die Parksperre bei einem Abstellen bzw. Ausschalten des Antriebsmotors des Fahrzeugs einlegbar ist bzw. automatisch eingelegt wird. Um dies zu überwachen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die hier nicht näher erläutert werden müssen.
- Wird mittels der Überwachungselektronik detektiert, dass die Einlegefunktion gestört oder ausgefallen ist, so wird ein Abstellen bzw. Ausschalten des laufenden Antriebsmotors des Fahrzeugs von der Überwachungselektronik verhindert, d. h. der Antriebsmotor kann zumindest nicht in gewohnter Weise, z. B. durch bloßes einmaliges Betätigen einer Start-/Stopp-Taste, ausgeschaltet werden.
- Gemäß der Erfindung erhält der Fahrer also nicht eine bloße Fehlermeldung, sondern er erkennt die Tatsache, dass die Einlegefunktion der Parksperre gestört oder ausgefallen ist, unmissverständlich daran, dass wenn er z. B. das Fahrzeug verlassen möchte, der Antriebsmotor des Fahrzeugs sich nicht bzw. nicht ohne Weiteres ausschalten lässt. Das Risiko, dass das Fahrzeug geparkt und verlassen wird, ohne dass es zuvor gegen Wegrollen gesichert worden ist, wird dadurch signifikant reduziert.
- Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Abstellen des Antriebsmotors zumindest bei einem „ersten” von dem Fahrer durchgeführten Abstellversuch verhindert wird. Damit ist gemeint, dass, sofern der Fahrer innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer nach dem ersten Abstellversuch ein zweites Mal (oder ein drittes Mal) versucht, den Antriebsmotor des Fahrzeugs abzustellen bzw. auszuschalten, die Überwachungselektronik das Abstellen bzw. Ausschalten des Antriebsmotors zulässt und der Antriebsmotor dementsprechend durch den zweiten oder ggf. einen dritten Abstellversuch abgestellt wird. In diesem Fall kann der Fahrer also durch einen zweiten oder dritten Abstellversuch das Abstellen des Antriebsmotors auch bei einer Störung bzw. einem Ausfall der Parksperre „erzwingen”. Nichtsdestotrotz wird ihm dadurch unmissverständlich bewusst, dass die Parksperrenfunktion ausgefallen oder gestört ist und somit ein sicherheitsrelevanter „Fehler” vorliegt.
- Ergänzend kann vorgesehen sein, dass spätestens nach Durchführen des ersten Abstellversuchs eine den Ausfall oder die Störung der Einlegefunktion anzeigende Warnmeldung z. B. in einem Kombi-Instrument des Fahrzeugs oder in einem Display ausgegeben wird. Alternativ oder ergänzend zu einer optischen Warnmeldung kann zusätzlich eine akustische Warnmeldung z. B. durch einen Hinweiston oder eine Sprachmitteilung ausgegeben werden, die auf den Ausfall oder die Störung der Einlegefunktion der Parksperre hinweist. Selbstverständlich kann vorgesehen sein, dass eine solche Warnmeldung bereits dann ausgegeben wird, sobald die Überwachungselektronik erkennt, dass die Parksperrenfunktion ausgefallen oder gestört ist, d. h. nicht erst nach Durchführen des ersten Abstellversuchs. Nach Durchführen des ersten Abstellversuchs kann zusätzlich eine erinnernde Warnmeldung ausgegeben werden, z. B. in Form einer bloßen Wiederholung der bereits nach Erkennen der Störung oder des Ausfalls ausgegebenen Warnmeldung.
- Alternativ oder ergänzend dazu kann eine Warnmeldung ausgegeben werden, die den Fahrer zum Anziehen einer manuell betätigbaren Handbremse oder zum Einlegen einer elektromechanischen Feststellbremse anhält. Ein unbeabsichtigtes Wegrollen des Fahrzeugs kann bei einem Ausfall der Getriebeparksperre somit auch durch Anziehen einer Handbremse oder Einlegen einer elektromechanischen Feststellbremse verhindert werden.
- Ferner könnte vorgesehen sein, dass der Antriebsmotor überhaupt nur dann abstellbar ist, wenn im Falle eines Ausfalls oder einer Störung der Getriebeparksperre eine manuell betätigbare Handbremse oder eine elektromechanische Feststellbremse eingelegt worden ist.
- Ferner kann vorgesehen sein, dass nach oder während des Durchführen des ersten Abstellversuchs eine elektromechanische Feststellbremse des Fahrzeugs von der Überwachungselektronik gesteuert (automatisch) eingelegt wird.
- Zum Abstellen des Fahrzeugs kann – wie bei älteren Fahrzeugen – ein Zündschlüssel oder – wie bei neueren Fahrzeugen – eine Start-/Stopptaste vorgesehen sein. Ein Abstellversuch kann also durch Drehen eines Zündschlüssels aus einer Betriebsstellung in eine Motor-Aus-Stellung oder durch Betätigen einer Start-/Stopptaste durchgeführt werden.
Claims (8)
- Verfahren zum Warnen eines Fahrers eines Fahrzeugs im Falle eines Ausfalls oder einer Störung einer Parksperre eines Getriebes, insbesondere eines Automatikgetriebes, des Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass – eine Überwachungselektronik überwacht, ob die Einlegefunktion der Parksperre ausgefallen oder gestört ist, insbesondere, ob die Parksperre bei einem Abstellen eines Antriebsmotors des Fahrzeugs einlegbar ist bzw. automatisch eingelegt wird, und – ein Abstellen des laufenden Antriebsmotors des Fahrzeugs von der Überwachungselektronik verhindert wird, wenn die Einlegefunktion gestört oder ausgefallen ist.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem ersten, von dem Fahrer durchgeführten Abstellversuch ein Abstellen des Antriebsmotors verhindert wird.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach Durchführen des ersten Abstellversuchs eine den Ausfall oder die Störung der Einlegefunktion anzeigende Warnmeldung ausgegeben wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach Durchführen des ersten Abstellversuchs eine den Fahrer zum Anziehen einer manuell betätigbaren Handbremse oder zum Einlegen einer elektromechanischen Feststellbremse anhaltende Warnmeldung ausgegeben wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor nur dann abstellbar ist, wenn im Falle eines Ausfalls oder einer Störung der Parksperre eine manuell betätigbare Handbremse oder eine elektromechanische Feststellbremse des Fahrzeugs angezogen bzw. eingelegt worden ist.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach oder während des Durchführens des ersten Abstellversuchs im Falle eines Ausfalls oder einer Störung der Parksperre eine elektromechanische Feststellbremse des Fahrzeugs von der Überwachungselektronik eingelegt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem weiteren, innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer nach dem ersten Abstellversuch durchgeführten zweiten Abstellversuch die Überwachungselektronik das Abstellen des Antriebsmotors zulässt und der Antriebsmotor abgestellt wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der zweite Abstellversuch durch Drücken einer Start-/Stopptaste oder durch Drehen eines Zündschlüssels des Fahrzeugs aus einer Betriebsstellung in eine Motor-Aus-Stellung durchgeführt wird.
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DE (1) | DE102014202894B4 (de) |
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DE102014202894B4 (de) | 2020-10-01 |
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