-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen eines Batteriezellenstromes.
-
Aktuelle Batteriesysteme sind aus mehreren Batteriezellensteuereinheiten mit jeweils einer Batteriezelle aufgebaut, wodurch eine individuelle Steuerung der einzelnen mit der Batteriezellensteuereinheit verschalteten Batteriezellen ermöglicht wird. Die Batteriezellen sind über die Batteriezellensteuereinheiten in einer Reihenschaltung miteinander verbunden. Darüber hinaus ist eine zentrale Steuereinheit zur Steuerung des Batteriesystems vorhanden.
-
Zur Erzeugung einer geregelten Gesamtausgangsspannung des Batteriesystems werden einzelne Batteriezellen mit Hilfe der Batteriezellensteuereinheiten entweder in positiver oder in negativer Polarität, relativ zum Abgriff der Gesamtausgangsspannung, in die Reihenschaltung eingebracht (Zustand „positiv zugeschaltet“ oder „negativ zugeschaltet“). oder ausgeschaltet, d.h. die Batteriezellen werden von der Reihenschaltung getrennt und die Anschlussklemmen der zugehörigen Batteriezellensteuereinheit werden elektrisch leitfähig verbunden (Zustand „überbrückt“).
-
Darüber hinaus erfolgt die Steuerung des Batteriesystems so, dass Batteriezellen in Abhängigkeit von ihrem Ladezustand und weiteren Zustandsgrößen (z.B. SOH – State of Health), aktiviert werden, wodurch ein aktives Balancing der Batteriezellen ermöglicht wird.
-
Der SOH kann anhand der momentanen Zellspannung und der bereits entnommenen Energie bestimmt werden, was mit Hilfe eines Stromsensors möglich ist. Da bei einem solchen Batteriesystem jede Batteriezelle unabhängig von den anderen Batteriezellen angesteuert werden kann, benötigt jede Batteriezelle eine Möglichkeit, den Lade-/Entladestrom zu bestimmen, mit dem sie momentan geladen/entladen wird. Die Strommessung kann z.B. durch eine Shuntwiderstandsmessung oder einen Hallsensor auf jeder der Batteriezellensteuereinheiten erfolgen.
-
Ein Batteriesystem bzw. eine Batterie 60 nach dem Stand der Technik ist in 6 gezeigt. Das Batteriesystem 60 umfasst mehrere in Reihe geschaltete Batteriezellensteuereinheiten 61 (auch Smart-Cell-Units genannt). Jede Batteriezellensteuereinheiten 61 umfasst eine Batteriezelle 64. Die Batteriezellensteuereinheiten 61 sind über eine unidirektionale Kommunikationsschnittstelle 62 mit einem zentralen Regler 63 verbunden. Die Batteriezellen 64 der Batteriezellensteuereinheiten 61 können einzeln durch ein Steuersignal des zentralen Reglers 63 über die unidirektionale Kommunikationsschnittstelle 62 in eine Reihenschaltung aller Batteriezellen 54 eingefügt werden oder in dieser gebrückt werden.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Messen eines Batteriezellenstromes durch eine Batteriezelleneinheit umfasst die Schritte eines Entladens einer induktiv gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit nach einem Abschalten der Batteriezelleneinheit mittels einer Entladeeinheit, wobei die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit eine durch ein induktives Verhalten der Batteriezelleneinheit gespeicherte Energie ist, eines Ermittelns einer Zeitdauer, in der die induktiv gespeicherte Energie bis auf einen gegebenen Schwellenwert abgefallen ist, und eines Bestimmens eines Batteriezellenstroms basierend auf der ermittelten Zeitdauer.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Messen eines Batteriezellenstromes durch eine Batteriezelleneinheit umfasst eine Entladeeinheit, die eine induktiv gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit nach einem Abschalten der Batteriezelleneinheit entlädt, wobei die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit eine durch ein induktives Verhalten der Batteriezelleneinheit gespeicherte Energie ist, eine Messeinheit, die eine Zeitdauer ermittelt, in der die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit bis auf einen gegebenen Schwellenwert abgefallen ist, und eine Auswertungseinheit, die einen Batteriezellenstrom basierend auf der ermittelten Zeitdauer bestimmt.
-
Auf diese Weise wird eine kostengünstige Möglichkeit zur Bestimmung eines Stroms, welcher unmittelbar vor dem Abschalten durch eine Batteriezelleneinheit geflossen ist, geschaffen. Zudem werden durch das Entladen Spannungsspitzen beim Einschalten der Batteriezelle vermieden, die durch das induktive Verhalten der Batteriezelleneinheit verursacht werden. Da der Batteriestrom bei abgeschalteter Batteriezelle erfolgt, werden zudem externe Störeinflüsse auf die Messung minimiert. Insbesondere können bereits vorhandene Leistungselektronik-Bauteile einer herkömmlichen Batteriezellensteuereinheit genutzt werden. Des Weiteren ist kein zusätzlicher Widerstand im Leistungspfad erforderlich, wodurch Leistungsverluste minimiert werden. Insbesondere gegenüber einer Messung mittels eines Hall-Sensors wird eine kostengünstige Alternative geschaffen.
-
Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
-
Es ist vorteilhaft, wenn das Abschalten der Batteriezelleneinheit durch die Entladeeinheit, erfolgt. Durch eine solche Mehrfachnutzung der Entladeeinheit kann die Anzahl notwendiger Bauelemente einer Batteriezellensteuereinheit verringert werden, wodurch ein Kostenvorteil entsteht.
-
Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit mittels einer nach dem Abschalten durch die Batteriezelleneinheit verursachten Messspannung erfasst wird. Dies ermöglicht eine Messung der induktiv gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit mit geringem Aufwand. Insbesondere sind in vielen Batterien bereits Mittel zum Messen eine Messspannung bereitgestellt, wodurch keine zusätzlichen Mittel zum Erfassen der gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit benötigt werden und somit ein Kostenvorteil entsteht.
-
Ebenso vorteilhaft ist es, wenn das Entladen der gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit und/oder das Abschalten der Batteriezelleneinheit über einen Transistor, insbesondere einen MOSFET, der Entladeeinheit erfolgt. Durch die schnellen Schaltzeiten eines Transistors kann damit eine besonders präzise Messung erfolgen. Zudem werden andere induktive verursachte Spannungsspitzen, wie sie bei anderen Schaltern auftreten können, weitgehend vermieden. Ein MOSFET ist insbesondere vorteilhaft, da ein solcher für das Leiten und Sperren von großen elektrischen Strömen und Spannungen optimiert ist, die bei einer Reihenschaltung mehrerer Batteriezellen auftreten.
-
Vorteilhaft erfolgt das Entladen der induktiv gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit über eine parasitäre Diode eines MOSFETs, die aufgrund einer durch die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit verursachten Spannung in Durchbruch geht. Somit kann die Anzahl notwendiger Bauelemente weiter reduziert werden, was zu einer höheren Zuverlässigkeit und niedrigeren Kosten führt. Zudem wird auf einfache Weise sichergestellt, dass die Entladeeinheit nur während einer Entladephase aktiv ist.
-
Insbesondere wird die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit zum Schalten des Transistors genutzt, um die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit über den geschalteten Transistor zu entladen. Somit kann auf eine zusätzliche Schaltspannung und auf Mittel zum Bereitstellen dieser zusätzlichen Schaltspannung verzichtet werden.
-
Zudem ist es von Vorteil, wenn das Entladen der induktiv gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit mittels einer Diode, insbesondere mittels einer Zenerdiode, ausgelöst wird, die aufgrund einer durch die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit verursachten Spannung in Durchbruch geht und damit eine Spannung zum Schalten des Transistors bereitstellt. Somit wird auf einfache Weise sichergestellt, dass die Entladeeinheit nur während einer Entladephase aktiv ist.
-
Ferner ist eine Batteriezellensteuereinheit vorteilhaft, welche die Vorrichtung zum Messen des Batteriezellenstromes und die Batteriezelleneinheit umfasst. Dies ist vorteilhaft, da somit eine kostengünstige Batteriezellensteuereinheit mit den zuvor genannten Vorteilen geschaffen wird, die in aktuellen Batteriesystemen eingesetzt werden kann.
-
Ebenso ist eine Batterie vorteilhaft, die zumindest eine erfindungsgemäße Batteriezellensteuereinheit umfasst. Es wird somit eine kostengünstige Batterie mit den zuvor genannten Vorteilen geschaffen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
-
1 ein Ablaufdiagram eines bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrens zum Messen eines Batteriezellenstromes,
-
2 eine schematische Darstellung einer Batteriezellensteuereinheit mit einer Vorrichtung zum Messen eines Batteriezellenstromes in einer ersten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform darstellt,
-
3 ein Diagramm, das Spannungen und Ströme an einer Entladeeinheit entsprechend der ersten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
-
4 eine schematische Darstellung einer Batteriezellensteuereinheit mit einer Vorrichtung zum Messen eines Batteriezellenstromes in einer zweiten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
-
5 ein Diagramm das Spannungen und Ströme an einer Entladeeinheit entsprechend der zweiten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform, und
-
6 eine schematische Darstellung einer Batterie nach dem Stand der Technik mit mehreren Batteriezellensteuereinheiten.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
1 zeigt ein Ablaufdiagram eines bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrens zum Messen eines Batteriezellenstromes IB. Das Verfahren umfasst einen ersten Schritt S1, einen zweiten Schritt S2 und einen dritten Schritt S3. Das Verfahren wird vorteilhaft durch ein Signal zum Abschalten einer Batteriezelleneinheit 20, durch die der zu messende Batteriezellenstrom IB fließt, angestoßen. Ein solches Signal kann beispielsweise von einem zentralen Regler eine Batterie ausgegeben werden. Wenn das Verfahren angestoßen wurde, wird zuerst der erste Schritt S1, dann der zweite Schritt S2 und zuletzt der dritte Schritt S3 ausgeführt. Nach dem Ausführen des dritten Schrittes S3 wird das Verfahren beendet.
-
In dem ersten Schritt S1 erfolgt ein Entladen einer induktiv gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit 20 nach einem Abschalten der Batteriezelleneinheit 20 mittels einer Entladeeinheit 10. Dabei ist die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 eine durch ein induktives Verhalten der Batteriezelleneinheit 20 gespeicherte Energie. Eine Batteriezelleneinheit 20 ist eine Einheit, die zumindest eine Batteriezelle 23 umfasst. Die Batteriezellen 23 einer Batteriezelleneinheit 20 können in Reihe und/oder parallel zueinander geschaltet sein. Jede der Batteriezellen 23 weist ein induktives Verhalten auf, wenn die Batteriezelle 23 abgeschaltet wird. Abgeschaltet bedeutet dabei, dass die Batteriezelle 23 von einer Last getrennt wird. Das induktive Verhalten der Batteriezelle 23 kann beispielsweise durch den physikalischen Aufbau der Batteriezelle 23 bedingt sein. So kann ein spulenähnliches Verhalten der Batteriezelle 23 beispielsweise durch eine Wicklung der Elektroden der Batteriezelle 23 verursacht werden. Durch das induktive Verhalten der einzelnen Batteriezellen 23 wird das induktive Verhalten der Batteriezelleneinheit 20 begründet. Ähnlich einer Spule wird durch die Batteriezelleneinheit 20 also eine Energie gespeichert. Die durch das induktive Verhalten der Batteriezelleneinheit 20 induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 ist also eine Energie die zusätzlich, neben der elektrochemisch gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit 20, temporär in der Batteriezelleneinheit 20 gespeichert wird. Die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 wird erfindungsgemäß nach einem Abschalten der Batteriezelleneinheit 20 durch eine Entladeeinheit 10 ganz oder teilweise entladen. Dazu wird beispielsweise eine elektrisch leitfähige Verbindung eines Anschlusspoles 21, 22 der Batteriezelleneinheit mit einem Massepunkt hergestellt oder eine Verbindung eines Anschlusspoles 21, 22 der Batteriezelleneinheit mit einem Punkt hergestellt dessen elektrisches Potential niedriger ist als das der Batteriezelleneinheit 20 nach dem Abschalten. Diese elektrisch leitfähige Verbindung weist vorzugsweise einen Widerstand auf, durch den eine Geschwindigkeit des Entladens beeinflusst werden kann. Vorzugsweise wird diese elektrisch leitfähige Verbindung getrennt, sobald die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 entladen ist, um ein Entladen der elektrochemisch gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit 20 über die Entladeeinheit 10 zu vermeiden.
-
In dem zweiten Schritt S2 erfolgt ein Ermitteln einer Zeitdauer tM, in der die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 bis auf einen gegebenen Schwellenwert abfällt. Dabei kann die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 direkt gemessen werden und der Messwert mit einem Schwellenwert verglichen werden. Ebenso kann ein Parameter gemessen werden, der durch die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 beeinflusst wird. So könnte beispielsweise nach dem Abschalten der Batteriezelleneinheit 20 eine Spannung über die Entladeeinheit 10 und/oder die Batteriezelleneinheit 20 gemessen werden und mit einem Schwellenwert, der in diesem Falle ein Spannungswert S ist, verglichen werden. Ebenso kann als Zeitdauer tM auch ein Zeitintervall zwischen dem Zeitpunkt des Abschaltens und einem Ereignis gemessen werden, dass auftritt, wenn die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 den Schwellenwert erreicht hat. Ein solches Ereignis könnte beispielsweise ein Beenden des Entladens durch die Entladeeinheit 10 oder das Schalten eines Transistors sein.
-
In dem dritten Schritt S3 erfolgt ein Bestimmen eines Batteriezellenstroms IB basierend auf der ermittelten Zeitdauer tM. Da die anfängliche induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 von dem Batteriezellenstrom IB abhängig ist, der vor dem Abschalten durch die Batteriezelleneinheit 20 geflossen ist, steigt die ermittelte Zeitdauer tM mit dem Batteriezellenstrom IB, da eine größere gespeicherte Energie eine längere Zeitdauer benötigt, um Entladen zu werden. Somit lässt sich aus der ermittelten Zeitdauer tM auf den Batteriezellenstrom IB schließen, der vor dem Abschalten durch die Batteriezelleneinheit 20 geflossen ist. Dies kann beispielsweise durch ein vorangehende Kalibrierung erfolgen in der unterschiedlichen Zeitdauern tM jeweils ein Batteriezellenstrom IB zugeordnet wird.
-
2 zeigt eine schematische Darstellung einer Batteriezellensteuereinheit 50 mit einer Vorrichtung zum Messen eines Batteriezellenstromes IB in einer ersten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform. Durch die in 2 gezeigte Batteriezellensteuereinheit 50 wird das zuvor beschriebene Verfahren ausgeführt. Die Batteriezellensteuereinheit 50 umfasst eine Batteriezelleneinheit 20, ein Entladeeinheit 10, eine Messeinheit 30 und eine Auswertungseinheit 40.
-
Die Batteriezellensteuereinheit 50 weist einen ersten Anschlusskontakt 51, einen zweiten Anschlusskontakt 52 und einen Steuerkontakt 53 auf. Die Entladeeinheit 10 umfasst in dieser ersten Ausführungsform einen MOSFET 14. Die Batteriezelleneinheit 20 umfasst einen ersten Anschlusspol 21 und einen zweiten Anschlusspol 22. Zwischen dem ersten und den zweiten Anschlusspol 21, 22 sind mehrere Batteriezellen 23 in Reihe geschaltet. Die Messeinheit 30 umfasst einen ersten Messeingang 31 und einen zweiten Messeingang 32.
-
Der MOSFET 14 weist die Eigenschaft auf, dass bei einer Durchbruchspannung S, die größer ist als eine Leerlaufspannung der Batteriezelleneinheit 20, ein Lawinendurchbruch zwischen einem Drain-Kontakt 11 und einem Source-Kontakt 12 des MOSFETs 14 erfolgt. Dieser Lawinendurchbruch ist ein Durchbruch einer parasitären Diode zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 des MOSFETs 14.
-
Der erste Anschlusskontakt 51 ist elektrisch leitfähig mit dem ersten Anschlusspol 21 verbunden. Der zweite Anschlusspol 22 ist elektrisch leitfähig mit dem ersten Messeingang 31 und dem Drain-Kontakt 11 des MOSFETs 14 verbunden. Der zweite Anschlusskontakt 52 ist elektrisch leitfähig mit dem zweiten Messeingang 32 und dem Source-Kontakt 12 des MOSFETs 14 verbunden. Ein Gate-Kontakt 13 des MOSFETs 14 ist über einen Widerstand R mit dem Steuereingang 53 verbunden. Die Auswertungseinheit 40 ist derart mit der Messeinheit 30 gekoppelt, dass von der Messeinheit 30 zumindest ein Signal an die Auswertungseinheit 40 übertragen werden kann, welches die Zeitdauer tM beschreibt.
-
Die Batteriezellensteuereinheit 50 umfasst ferner noch einen Schalteinheit 54, die hier als ein mechanischer Schalter ausgeführt ist, aber ebenso ein Transistor oder ein anderer elektrischer Schalter sein kann. Diese Schalteinheit 54 ist zwischen den ersten Anschlusskontakt 51 und den zweiten Anschlusskontakt 52 geschaltet. Die Schalteinheit 54 ermöglicht es in einem offenen Zustand die Batteriezelleneinheit 20 mit anderen Batteriezelleneinheiten anderer Batteriezellensteuereinheiten in Reihe zu schalten und in einem geschlossenen Zustand die Batteriezelleneinheit 20 bei einer Reihenschaltung mit anderen Batteriezelleneinheiten zu überbrücken.
-
Wird eine entsprechende Steuerspannung UGS an dem Steuereingang 53 angelegt, so schaltet der MOSFET 14 durch und es wird somit ein Stromfluss zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 ermöglicht. Dieser Zustand ist in einem ersten Zeitraum 100 in dem Diagramm aus 3 dargestellt. Dabei ist der Batteriezellenstrom IB durch eine Strichpunktlinie, eine Messspannung UDS durch eine durchgezogene Linie und die Steuerspannung UGS durch eine gestrichelte Linie dargestellt. Es kann, wenn ein Verbraucher an die Batteriezellensteuereinheit 50 angeschossen ist, ein Batteriezellenstrom IB von dem ersten Anschlusskontakt 51 über die Batteriezelleneinheit 20 und die Entladeeinheit 10 zu dem zweiten Anschlusskontakt 52 fließen. Durch die Messeinheit 30 wird eine Messspannung UDS zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 gemessen. In dieser ersten Ausführungsform beträgt die Messspannung UDS zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 „0“ Volt, wenn die Steuerspannung UGS an dem Steuereingang 53 anliegt, da der Widerstand zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 des MOSFET 14 in diesem Falle gegen 0 Ohm geht.
-
In dieser ersten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform erfolgt das Abschalten der Batteriezelleneinheit 20 durch den MOSFET 14 der Entladeeinheit 10, wenn die Steuerspannung UGS nicht mehr an dem Steuereingang 53 anliegt. Zeitgleich mit dem Abschalten der Batteriezelleneinheit 20 wird diese durch ein Schließen der Schalteinheit 54 gebrückt, um einen Stromfluss durch eventuelle weitere in Reihe mit Batteriezelleneinheit 20 geschaltete Batteriezelleneinheiten 20 nicht zu unterbrechen. Dieser Zustand ist in dem Diagramm aus 3 in einem zweiten Zeitraum 200 dargestellt. Die Steuerspannung UGS wird unterbrochen und fällt auf „0“ Volt ab. In diesem Zustand schaltet der MOSFET 14 ab und der Stromfluss zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 wird unterbrochen. Durch die fehlende oder zumindest hochohmige elektrische Verbindung zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 kommt es zu einer Messspannung UDS größer als „0“ Volt. Aufgrund des induktiven Verhaltens der Batteriezelleneinheit 20 übersteigt die Messspannung UDS die Leerlaufspannung der Batteriezelleneinheit 20. Somit erfolgt der Lawinendurchbruch des MOSFETs 14 und es wird eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 hergestellt. Die in der Batteriezelleneinheit 20 induktiv gespeicherte Energie wird über diese elektrisch leitfähige Verbindung und somit über den MOSFET 14 bzw. über die Entladeeinheit 10 entladen, da die Batteriezelleneinheit 20 über die Schalteinheit 54 und den MOSFET 14 kurzgeschlossen ist. Da die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 abnimmt, verringert sich ebenfalls die Messspannung UDS zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12. Wird die Durchbruchspannung S des MOSFETs 14 durch die absinkende Messspannung UDS erreicht, so sperrt der MOSFET 11 die elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12. Die Messspannung UDS fällt auf den Wert einer Spannung der Batteriezelleneinheit (bzw. einer Spannung einer Batterie, falls mehrere Batteriezelleneinheiten in Reihe geschaltet sind) ab. Die Batteriezellensteuereinheit 50 geht somit in den Zustand über, der durch den dritten Zeitraum 300 in 3 dargestellt ist. Die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 wird also nach dem Abschalten der Batteriezelleneinheit 20 mittels der Entladeeinheit 10 entladen und somit der zuvor beschriebene erste Schritt S1 durchgeführt.
-
Durch die Messeinheit 30 wird die Messspannung UDS und somit auch das Ansteigen der Messspannung UDS über die Leerlaufspannung nach dem Abschalten und das Abfallen der der Messspannung UDS, wenn die Durchbruchspannung S wieder unterschritten wird, gemessen. Dabei ist die Messeinheit 30 dazu eingerichtet, die Zeitdauer tM zwischen diesem Ansteigen und Abfallen der Messspannung UDS zu ermitteln. Diese ermittelte Zeitdauer tM wird als ein analoger oder digitaler Wert an die Auswertungseinheit 40 übermittelt. Somit wird durch die Messeinheit 30 die Zeitdauer tM ermittelt, in der die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit bis auf einen gegebenen Schwellenwert abgefallen ist. Der Schwellenwert ist in dieser ersten Ausführungsform durch die Durchbruchspannung S des MOSFET 14 definiert. Somit wird durch die Messeinheit 30 der zuvor beschriebene zweite Schritt S2 durchgeführt.
-
In dieser ersten Ausführungsform wird die ermittelte Zeitdauer tM in einen digitalen Wert gewandelt und von der Messeinheit 30 an die Auswertungseinheit 40 übermittelt. In der Auswertungseinheit 40 wird die ermittelte Zeitdauer tM mit einer vorgegebenen Tabelle verglichen und somit die ermittelte Zeitdauer tM in einen Wert umgesetzt, der den Batteriezellenstrom IB beschreibt. Eine solche Tabelle kann beispielsweise werksseitig vorgegeben werden und vorab durch eine Versuchsreihe bei gleichzeitiger direkter Messung des Batteriestromes IB erstellt werden. Ebenso könnte eine Induktivität der Batteriezelleneinheit 20 ermittelt werden und der Batteriezellenstrom IB von der Auswertungseinheit 40 errechnet werden. Die Auswertungseinheit 40 bestimmt den Batteriezellenstrom IB somit basierend auf der ermittelten Zeitdauer tM. Somit wird durch die Auswertungseinheit 40 der zuvor beschriebene dritte Schritt S3 durchgeführt.
-
4 zeigt eine schematische Darstellung einer Batteriezellensteuereinheit mit einer Vorrichtung zum Messen eines Batteriezellenstromes in einer zweiten bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform. Durch die in 4 gezeigte Batteriezellensteuereinheit 50 wird das zuvor beschriebene Verfahren ausgeführt. Die Batteriezellensteuereinheit 50 umfasst eine Batteriezelleneinheit 20, eine Entladeeinheit 10, eine Messeinheit 30 und eine Auswertungseinheit 40.
-
Die Batteriezellensteuereinheit 50 weist einen ersten Anschlusskontakt 51, einen zweiten Anschlusskontakt 52 und einen Steuerkontakt 53 auf. Die Entladeeinheit 10 umfasst in dieser zweiten Ausführungsform einen MOSFET 14, eine Diode 15 und eine Zenerdiode 16. Die Batteriezelleneinheit 20 umfasst einen ersten Anschlusspol 21 und einen zweiten Anschlusspol 22. Mehrere Batteriezellen 23 sind zwischen dem ersten und den zweiten Anschlusspol 21, 22 in Reihe geschaltet. Die Messeinheit umfasst einen ersten Messeingang 31 und einen zweiten Messeingang 32.
-
Der Zenerdiode 16 weist die Eigenschaft auf, dass bei einer Zenerspannung S, die größer als eine Leerlaufspannung der Batteriezelleneinheit 20 ist, ein Durchbruch erfolgt.
-
Der erste Anschlusskontakt 51 ist elektrisch leitfähig mit dem ersten Anschlusspol 21 verbunden. Der zweite Anschlusspol 22 ist elektrisch leitfähig mit dem ersten Messeingang 31 und dem Drain-Kontakt 11 des MOSFETs 14 verbunden. Der zweite Anschlusskontakt 52 ist elektrisch leitfähig mit dem zweiten Messeingang 32 und dem Source-Kontakt 12 des MOSFETs 14 verbunden. Ein Gate-Kontakt 13 des MOSFETs 14 ist über einen Widerstand R mit dem Steuereingang 53 elektrisch leitfähig verbunden. Eine Anode der Diode 15 ist mit dem Drain-Kontakt 11 elektrisch leitfähig verbunden und eine Kathode der Diode 15 ist mit einer Kathode der Zenerdiode 16 elektrisch leitfähig verbunden. Eine Anode der Zenerdiode 16 ist mit dem Gate-Kontakt 13 elektrisch leitfähig verbunden. Die Auswertungseinheit 40 ist derart mit der Messeinheit 30 gekoppelt, dass von der Messeinheit 30 zumindest ein Signal an die Auswertungseinheit 40 übertragen werden kann, welches die Zeitdauer tM beschreibt.
-
Die Batteriezellensteuereinheit 50 umfasst ferner noch einen Schalteinheit 54, die hier als ein mechanischer Schalter ausgeführt ist, aber ebenso ein Transistor oder ein anderer elektrischer Schalter sein kann. Diese Schalteinheit 54 ist zwischen den ersten Anschlusskontakt 51 und den zweiten Anschlusskontakt 52 geschaltet. Die Schalteinheit 54 ermöglicht es in einem offenen Zustand die Batteriezelleneinheit 20 mit anderen Batteriezelleneinheiten anderer Batteriezellensteuereinheiten in Reihe zu schalten und in einem geschlossenen Zustand die Batteriezelleneinheit 20 bei einer Reihenschaltung mit anderen Batteriezelleneinheiten zu überbrücken.
-
Wird eine entsprechende Steuerspannung UGS an dem Steuereingang 53 angelegt, so schaltet der MOSFET 14 durch und es wird somit ein Stromfluss zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 ermöglicht. Durch die Diode 15 wird sichergestellt, dass kein durch den Widerstand R und die Steuerspannung UGS definierter Strom über den ersten oder zweiten Anschlusskontakt 51, 52 abfließt. Dieser Zustand ist in einem ersten Zeitraum 101 in dem Diagramm aus 5 dargestellt. Dabei ist in 5 der Batteriezellenstrom IB durch eine Strichpunktlinie, eine Messspannung UDS durch eine durchgezogene Linie und die Steuerspannung UGS durch eine gestrichelte Linie dargestellt. Es kann, wenn ein Verbraucher an die Batteriezellensteuereinheit 50 angeschossen ist, ein Batteriezellenstrom IB von dem ersten Anschlusskontakt 51 über die Batteriezelleneinheit 20 und die Entladeeinheit 10 zu dem zweiten Anschlusskontakt 52 fließen. Durch die Messeinheit 30 wird eine Messspannung UDS zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 gemessen. In dieser ersten Ausführungsform beträgt die Messspannung UDS „0“ Volt, wenn die Steuerspannung UGS an dem Steuereingang 53 anliegt, da der elektrische Widerstand zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 des MOSFET 14 gegen „0“ Ohm geht.
-
In dieser zweiten Ausführungsform erfolgt das Abschalten der Batteriezelleneinheit 20 durch den MOSFET 14 der Entladeeinheit 10, wenn die Steuerspannung UGS an dem Steuereingang 53 nicht mehr anliegt. Zeitgleich mit dem Abschalten der Batteriezelleneinheit 20 wird diese durch ein Schließen der Schalteinheit 54 gebrückt, um einen Stromfluss durch eventuelle weitere in Reihe mit Batteriezelleneinheit 20 geschaltete Batteriezelleneinheiten 20 nicht zu unterbrechen. Dieser Zustand ist in dem Diagramm aus 5 in einem zweiten Zeitraum 201 dargestellt. Die Steuerspannung UGS wird unterbrochen und fällt ab. In diesem Zustand schaltet der MOSFET 14 ab und der Stromfluss zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 wird unterbrochen. Durch die fehlende oder zumindest hochohmige elektrische Verbindung zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 kommt es zu einer Messspannung UDS größer „0“ Volt. Aufgrund des induktiven Verhaltens der Batteriezelleneinheit 20 übersteigt die Messspannung UDS die Leerlaufspannung der Batteriezelleneinheit 20. Durch die das erhöhte Spannungsniveau an dem Drain-Kontakt 11 des MOSFETs 14 überschreitet in diesem Zustand eine Spannung zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Gate-Kontakt 13 die Zenerspannung S der zwischen diesen Kontakten angeordneten Zenerdiode 16. Die Zenerdiode 16 geht in Durchbruch, und es kann ein Strom von dem Drain-Kontakt 11 zu dem Gate-Kontakt 13 des MOSFETs 14 fließen. Daher liegt an dem MOSFET 14 eine verringerte Steuerspannung UGS an, die aus der induktiv gespeicherten Energie der Batteriezelleneinheit 20 gespeist wird. Somit wird die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 zum Schalten des MOSFETs 14 genutzt. Der MOSFET wird dadurch in seinem linearen Arbeitsbereich betrieben und eine widerstandsbehaftete elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 12 wird herstellt. Die in der Batteriezelleneinheit 20 induktiv gespeicherte Energie wird über diese elektrisch leitfähige Verbindung und somit über den MOSFET 14 bzw. über die Entladeeinheit 10 entladen, da die Batteriezelleneinheit 20 über die Schalteinheit 54 und den MOSFET 14 kurzgeschlossen ist. Da die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 abnimmt, verringert sich ebenfalls das erhöhte Spannungsniveau an dem Drain-Kontakt 13 des MOSFETs 14. Wird die Zenerspannung S der Zenerdiode 16 unterschritten, so fällt die Steuerspannung UGS auf 0 Volt ab, und der MOSFET 14 sperrt die elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem Drain-Kontakt 11 und dem Source-Kontakt 13. Die Messspannung UDS fällt auf den Wert einer Spannung der Batteriezelleneinheit 20 (bzw. einer Spannung einer Batterie, falls mehrere Batteriezelleneinheiten in Reihe geschaltet sind) ab. Die Batteriezellensteuereinheit 50 geht in den Zustand über, der durch den dritten Zeitraum 301 in 5 dargestellt ist. Somit wird die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 nach dem Abschalten der Batteriezelleneinheit 20 mittels der Entladeeinheit 10 entladen und somit der zuvor beschriebene erste Schritt S1 durchgeführt.
-
Durch die Messeinheit wird die Spannung UDS und somit auch das Ansteigen der Messspannung UDS über die Leerlaufspannung nach dem Abschalten und das Abfallen der Messspannung UDS, wenn die Zenerspannung S wieder unterschritten wird, gemessen. Dabei ist die Messeinheit 30 dazu eingerichtet, die Zeitdauer tM zwischen diesem Ansteigen und Abfallen der Messspannung UDS zu ermitteln. Diese ermittelte Zeitdauer tM wird als ein analoger oder digitaler Wert an die Auswertungseinheit 40 übermittelt. Somit wird durch die Messeinheit 30 die Zeitdauer tM ermittelt, in der die induktiv gespeicherte Energie der Batteriezelleneinheit 20 bis auf einen gegebenen Schwellenwert abgefallen ist. Der Schwellenwert ist in dieser zweiten Ausführungsform durch die Zenerspannung S der Zenerdiode 16 definiert. Somit wird durch die Messeinheit 30 der zuvor beschriebene zweite Schritt S2 durchgeführt.
-
In dieser zweiten Ausführungsform wird die ermittelte Zeitdauer tM in einen digitalen Wert gewandelt und von der Messeinheit 30 an die Auswertungseinheit 40 übermittelt. In der Auswertungseinheit 40 wird die ermittelte Zeitdauer tM mit einer vorgegebenen Tabelle verglichen und somit die ermittelte Zeitdauer tM in einen Wert umgesetzt, der den Batteriezellenstrom IB beschreibt. Eine solche Tabelle kann beispielsweise werksseitig vorgegeben werden und vorab durch eine Versuchsreihe bei gleichzeitiger direkter Messung des Batteriestromes IB erstellt werden. Ebenso könnte eine Induktivität der Batteriezelleneinheit 20 ermittelt werden und der Batteriezellenstrom IB von der Auswertungseinheit 40 errechnet werden. Die Auswertungseinheit 40 bestimmt den Batteriezellenstrom IB somit basierend auf der ermittelten Zeitdauer tM. Somit wird durch die Auswertungseinheit 40 der zuvor beschriebene dritte Schritt S3 durchgeführt.
-
Allgemein gilt, dass Batteriezelleneinheiten 20 in einer Batterie oder einem Batteriesystem häufig ein- und ausgeschaltet werden, so dass eine gleichmäßige Belastung aller Zellen erfolgt. Bei jedem Ausschaltvorgang muss die Energie, welche durch den Lade- bzw. Entladestrom in der Induktivität der Zelle gespeichert ist, abgebaut werden. Dies kann beispielsweise unter Ausnutzung des Avalanchebetriebs eines MOSFETs 14 erfolgen oder, mit Hilfe einer Zenerdiode, im Linearbetrieb des MOSFETs 11. Bei beiden Varianten steigt eine Sourcespannung des MOSFETs nach dem Abschalten des Batteriezellenstromes IB sehr schnell bis auf die Sperrspannung des MOSFETs bzw. die Zenerspannung der Zenerdiode an, bis die Energie abgebaut ist und fällt anschließend wieder auf das Niveau der Batteriespannung ab. Die Zeitdauer tM, welche der Source-Kontakt 12 des MOSFETs 14 auf dem höheren Spannungsniveau verharrt, ist bei gleicher Sperrspannung und gleicher Induktivität proportional zur abgebauten Energie und somit proportional zum zuvor geflossenen Batteriestrom IB. Diese Zeitdauer tM kann durch die typischerweise in jeder Batteriezellensteuereinheit 50 vorhandenen Microcontrollereinheit einfach gemessen werden.
-
Jede Batteriezellensteuereinheit 50 kennt die Zeitdauer, mit der diese geladen bzw. entladen wurde. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kenn die Batteriezellensteuereinheit 50 ebenfalls den dazugehörigen Batteriezellenstrom IB. Somit ist es der Batteriezellensteuereinheit 50 möglich zu berechnen, welche Energie diese bereits abgegeben hat. Unter Betrachtung der Leerlaufspannung der Batteriezelleneinheit 20 im direkten Vergleich mit der bereits abgegebenen Energie ist es der Batteriezellensteuereinheit 50 möglich, den Gesundheitszustand (SOH – State of Health) der Batteriezelleneinheit 20 zu bestimmen. Mit geeigneten Algorithmen kann somit dazu beigetragen werden, dass eine bereits sehr stark gealterte Batteriezelleneinheit 20 geschont wird. Somit wird die maximale Lebensdauer der Batterie bzw. des Batteriesystems verbessert.
-
Neben der obigen schriftlichen Offenbarung wird explizit auf die Offenbarung der 1 bis 6 verwiesen.