DE102014118068A1

DE102014118068A1 - System und verfahren zum korrigieren von wirbelsäulen

Info

Publication number: DE102014118068A1
Application number: DE102014118068.2A
Authority: DE
Inventors: Joshua W. Simpson; Dennis G. Crandall; Jason M. May
Original assignee: Warsaw Orthopedic Inc
Current assignee: Warsaw Orthopedic Inc
Priority date: 2013-12-12
Filing date: 2014-12-08
Publication date: 2015-06-18
Anticipated expiration: 2034-12-09
Also published as: FR3014677B1; FR3014677A1; US20150164561A1; DE102014118068B4; US9872713B2

Abstract

Eine Wirbelsäulenkonstruktion (12) weist einen Wirbelsäulenstab (14) und ein mit dem Wirbelsäulenstab (14) verbundenes Reduzierelement (16) auf, welches mit einem mit dem Wirbelsäulenstab (14) verbundenen Gurt (50) in Eingriff gebracht werden kann. Das Reduzierelement (16) ist relativ zu dem Gurt (50) verschiebbar, sodass der Wirbelsäulenstab (14) mit einem zum Eindringen in Gewebe ausgestalteten Befestigungsteil (30, 40) angeordnet werden kann.

Description

TECHNISCHES FELD
Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein medizinische Vorrichtungen zum Behandeln muskoloskeletaler Erkrankungen und betrifft insbesondere ein chirurgisches System zum Korrigieren einer Wirbelsäulenerkrankung.
HINTERGRUND
Wirbelsäulenerkrankungen wie degenerative Bandscheibenerkrankungen, Bandscheibenprolaps, Osteoporose, Spondylolisthese, Stenose, Skoliose und andere abnorme Verkrümmungen, Kyphose, Tumore und Frakturen resultieren möglicherweise aus Faktoren wie Traumata, Erkrankungen und degenerativen Zuständen durch Verletzungen und Alterung. Wirbelsäulenerkrankungen führen üblicherweise zu Symptomen wie Schmerzen, Nervenschäden und partiellem oder vollständigem Mobilitätsverlust.
Nichtchirurgische Behandlungen wie Medikation, Rehabilitation und physisches Training können effektiv sein, jedoch die durch die Wirbelsäulenerkrankung auftretenden Symptome unter Umständen nicht lindern. Chirurgische Behandlungen von Wirbelsäulenerkrankungen umfassen Diskektomie, Laminektomie, Fusion und implantierbare Prosthetik. Korrigierende Behandlungen zur Positionierung und Ausrichtung von Wirbeln können Implantate, beispielsweise Wirbelsäulenkonstruktionen umfassen. Diese Wirbelsäulenkonstruktionen können Stäbe und Knochenschrauben umfassen und werden mittels chirurgischer Instrumente zur Positionierung und Einrichtung eines oder mehrerer Wirbel mit den Wirbeln in Eingriff gebracht. Diese Offenbarung beschreibt eine Verbesserung gegenüber den Technologien des vorliegenden Überblick
Die vorliegende Erfindung stellt eine Wirbelsäulenkonstruktion bereit. Die Wirbelsäulenkonstruktion weist einen Wirbelsäulenstab und ein mit dem Wirbelsäulenstab verbundenes Reduzierelement auf, welches mit einem mit dem Wirbelsäulenstab verbundenen Gurt in Eingriff gebracht werden kann. Das Reduzierelement ist relativ zu dem Gurt verschiebbar, um den Wirbelsäulenstab an einem zum Eindringen in Gewebe ausgestalteten Befestigungsteil anzuordnen. In einigen Ausführungsformen werden Systeme und Verfahren bereitgestellt.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
Die vorliegende Offenbarung wird leichter ersichtlich aus der genauen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen:
1 eine Seitenansicht von Komponenten einer Ausführungsform eines Systems gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung ist,
2 ein seitlicher Querschnitt von Komponenten des in 1 gezeigten Systems ist,
3 ein seitlicher Querschnitt von Komponenten des in 1 gezeigten Systems ist,
4 ein Querschnitt von Komponenten des in 1 gezeigten Systems ist,
5 ein Querschnitt von Komponenten des in 1 gezeigten Systems ist,
6 eine Aufsicht von Komponenten einer Ausführungsform eines Systems gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung angeordnet an Wirbeln ist,
7 eine teilweise im Querschnitt gezeigte, seitliche, perspektivische Ansicht von Komponenten einer Ausführungsform eines Systems gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung ist,
8 eine Detailansicht von Komponenten des in 7 gezeigten Systems ist,
9 eine Detailansicht von Komponenten des in 7 gezeigten Systems ist,
10 eine Detailansicht von Komponenten einer Ausführungsform eines Systems gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung ist, und
11 eine teilweise im Querschnitt gezeigte, seitliche, perspektivische Ansicht von Komponenten des in 7 gezeigten Systems ist.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
Die hierin offenbarten beispielhaften Ausführungsformen des Systems und deren bezogene Verfahren zur Verwendung werden im Sinne medizinischer Vorrichtungen zur Behandlung muskuloskeletaler Erkrankungen beschrieben, insbesondere im Sinne eines chirurgischen Systems und Verfahrens zum Korrigieren von einer Wirbelsäulenerkrankung.
In einer Ausführungsform wird ein chirurgisches System bereitgestellt, welches einen Reduziermechanismus aufweist, der einen weiten Stellbereich hat. In einer Ausführungsform hat der Reduziermechanismus Variabilität in einer Richtung des Stellbereichs. In einer Ausführungsform weist das chirurgische System auf einen Gurt, der über ein Knochenbefestigungsteil, wie beispielsweise eine Knochenschraube, mit dem Wirbelgewebe verbunden ist, und einen Stab, wie z.B. einen Wirbelsäulenstab. Der Wirbelsäulenstab kann bis zum Wirbelgewebe hin abstandsreduziert werden, durch Einholen des Wirbelsäulenstabs am Gurt. In einer Ausführungsform kann ein Einweg-Crimp verwendet werden, um zu verhindern, dass der Wirbelsäulenstab zurück aus der Knochenschraube gelangt. In einer Ausführungsform wird das chirurgische System für eine große oder Hyperkyphose- oder eine Spondylolisthese-Reduzierung verwendet. In einer Ausführungsform kann das chirurgische System für eine translatorische Korrekturtechnik verwendet werden. In einer Ausführungsform ist der Crimp mit der Knochenschraube zum endgültigen Fixieren verriegelbar und kann eine permanent implantierbare Komponente des chirurgischen Systems sein. In einer Ausführungsform wird der Gurt bei einer Spondylolisthese-Reduzierung zum Heranziehen von Wirbeln zu dem Wirbelsäulenstab hin verwendet.
In einer Ausführungsform ist ein chirurgisches System bereitgestellt, aufweisend ein Knochenbefestigungsteil, beispielsweise eine Pedikelschraube, eine Stabbefestigungseinrichtung, beispielsweise Verbinder, eine Spannvorrichtung und ein langgestrecktes Element, beispielsweise einen Wirbelsäulenstab. In einer Ausführungsform weist die Pedikelschraube einen Kopf mit zwei Schlaufen zum Befestigen von zwei Gurten auf, wie beispielsweise 4 Millimeter (mm) breiten synthetischen Polyester-Faserbändern. In einer Ausführungsform ist die Pedikelschraube mit einem einzigen Gurt verbunden. In einer Ausführungsform weist die Pedikelschraube einen Kopf mit einem mit dem Gurt verbundenen Anker auf, wobei der Kopf relativ zur Pedikelschraube schwenkbar ist. In einer Ausführungsform ist der Verbinder mit dem Wirbelsäulenstab und dem Gurt in Eingriff, um den Wirbelsäulenstab mit dem Gurt zu koppeln. In einer Ausführungsform fixiert der Verbinder das Band an dem Stab. In einer Ausführungsform ist der Verbinder ein offener Verbinder. In einer Ausführungsform fixiert der Verbinder das 4 mm Band an dem Wirbelsäulenstab. In einer Ausführungsform zieht die Spannvorrichtung den Wirbelsäulenstab entlang des Bandes zu der Pedikelschraube hin. In einer Ausführungsform weist die Spannvorrichtung eine Ausgabepistolen-Konfiguration auf.
In einigen Ausführungsformen können eine oder alle Komponenten des Systems zum Korrigieren von Wirbelsäulen wegwerfbare, als Peelpackung ausgebildete oder vorverpackte sterile Vorrichtungen sein. Eine oder alle Komponenten des Systems können wiederverwendbar sein. Das System kann als Komponentensatz mit konfigurierten Komponenten in unterschiedlichen Größen ausgebildet sein.
In einigen Ausführungsformen kann die vorliegende Offenbarung zur Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen, beispielsweise degenerativen Bandscheibenerkrankungen, Bandscheibenprolaps, Osteoporose, Spondylolisthese, Stenose, Skoliose und anderen abnormen Verkrümmungen, Kyphose, Tumoren und Frakturen eingesetzt werden. In einigen Ausführungsformen kann die vorliegende Offenbarung bei anderen ostealen oder knochenspezifischen Anwendungen, sowie bei mit diesen in Zusammenhang stehenden diagnostischen und therapeutischen Anwendungen eingesetzt werden. In einigen Ausführungsformen kann das offenbarte System alternativ bei der chirurgischen Behandlung eines Patienten in Bauch- oder Rückenlage und/oder für verschiedene chirurgische Zugänge zur Wirbelsäule, einschließlich anterior, posterior, posterior Mittellinie, direkt lateral, postero-lateral und/oder antero-lateral, und in anderen Körperregionen eingesetzt werden. Die vorliegende Offenbarung kann des Weiteren alternativ bei Eingriffen zur Behandlung der Lenden-, Hals-, Brust- und Becken-Bereiche einer Wirbelsäule eingesetzt werden. Das System und die Methoden der vorliegenden Offenbarung können des Weiteren bei Tieren, Knochenmodellen und anderen nichtlebenden Substraten, beispielsweise für Übungs-, Test- und Demonstrationszwecke eingesetzt werden.
Die vorliegende Offenbarung wird leichter verständlich anhand der folgenden ausführlichen Beschreibung der Offenbarung in Verbindung mit den ihr als Teil beigefügten Zeichnungen, die einen Teil dieser Offenbarung bilden. Es versteht sich, dass diese Offenbarung nicht auf die in ihr beschriebenen und/oder gezeigten spezifischen Vorrichtungen, Verfahren, Umstände oder Parameter beschränkt ist, sowie dass die hier verwendete Terminologie lediglich der beispielhaften Beschreibung bestimmter Ausführungsformen dient und nicht beschränkend auf die beanspruchte Offenbarung wirken soll. Die in den angehängten Ansprüchen bei einigen Ausführungsformen verwendeten Singularformen „ein“, „der“, „die“ und „das“ sollen auch die Pluralformen beinhalten, und das Beziehen auf einen bestimmten numerischen Wert beinhaltet mindestens diesen bestimmten Wert, sofern aus dem Zusammenhang nicht Entgegenstehendes hervorgeht. Bereiche können hierin ausgedrückt werden als von „etwa“ oder „ungefähr“ einem bestimmten Wert aus und/oder bis zu „etwa“ oder „ungefähr“ einem anderen bestimmten Wert. Wenn ein solcher Bereich formuliert wird, umfasst eine andere Ausführungsform von dem einen bestimmten Wert aus und/oder bis zu dem anderen bestimmten Wert hin. Ähnlich versteht es sich, wenn Werte durch Verwendung des vorhergehenden „etwa" als Annäherungen ausgedrückt werden, dass der bestimmte Wert eine andere Ausführungsform bildet. Es ist des Weiteren zu verstehen, dass alle räumlichen Bezüge, wie beispielsweise horizontal, vertikal, Oberseite, obere(r), untere(r), Unterseite, links und rechts lediglich der Veranschaulichung dienen und innerhalb des Geltungsbereiches der Offenbarung veränderbar sind. Beispielsweise sind die Bezüge „obere(r)“ und „untere(r)“ relativ und nur im Zusammenhang mit dem jeweils anderen verwendet und nicht notwendigerweise „besser“ oder „schlechter“.
Weiterhin beziehen sich in der Beschreibung und den angehängten Ansprüchen die Begriffe „behandeln“ oder „Behandlung“ einer Erkrankung oder eines Zustands auf das Ausführen eines Vorgangs, der das Verabreichen von einem oder mehreren Medikamenten an einen Patienten (menschlich, normal oder anderweitig oder anderer Säuger) zum Lindern der Anzeichen oder Symptome der Erkrankung oder des Zustandes beinhalten kann. Linderung kann vor oder nach Auftreten der Anzeichen oder Symptome der Erkrankung eintreten. Somit umfassen die Begriffe behandeln und Behandlung ebenso Vorbeugen oder Vorbeugung einer Erkrankung oder eines unerwünschten Zustands (beispielsweise das Verhindern des Auftretens der Erkrankung bei einem prädisponierten Patienten, bei dem die Erkrankung noch nicht diagnostiziert wurde). Des Weiteren bedeutet Behandeln und Behandlung nicht notwendigerweise ein komplettes Lindern der Anzeichen oder Symptome oder eine Heilung und umfasst insbesondere Verfahren, welche nur einen geringen Effekt auf den Patienten haben. Behandlung kann umfassen eine Inhibition der Erkrankung, beispielsweise ein Anhalten ihres Fortschreitens oder ein Abschwächen der Erkrankung, beispielsweise eine Regression der Erkrankung. Beispielsweise kann Behandlung umfassen eine Reduzierung einer akuten oder chronischen Entzündung, Schmerzlinderung und Milderung und das Anregen des erneuten Wachsens von Ligamenten, Knochen und anderem Gewebe, in Verbindung mit chirurgischen Eingriffen, und/oder jedes Wiederherstellungsverfahren. Weiterhin umfasst der in der Beschreibung und den angehängten Ansprüchen verwendete Begriff „Gewebe“ weiches Gewebe, Gefäße, Ligamente, Sehnen, Knorpel und/oder Knochen sofern aus dem Zusammenhang nichts Entgegenstehendes hervorgeht.
Im Folgenden wird ein System gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung beschrieben. Alternative Ausführungsformen sind ebenfalls offenbart. Ausführlich wird auf die beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung Bezug genommen, die in den angefügten Zeichnungen illustriert sind. 1 bis 6 illustrieren Komponenten eines Systems, beispielsweise eines Systems zum Korrigieren von Wirbelsäulen (Wirbelsäulen-Implantatsystem) 10 gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung.
Die Komponenten des Systems 10 können aus biologisch unbedenklichen Materialien zur Herstellung medizinischer Produkte hergestellt werden. Diese umfassen, abhängig von der spezifischen Anwendung und/oder Präferenz des Mediziners, Metalle, synthetische Polymere, Keramiken, Knochenmaterial, Gewebe und/oder deren Verbunde. Die Komponenten des Systems 10 können beispielsweise einzeln oder gemeinsam hergestellt sein aus Materialien wie rostfreien Stahllegierungen, Aluminium, handelsüblichem reinem Titan, Titanlegierungen, Grad 5 Titan, super-elastischen Titanlegierungen, Kobalt-Chrom-Legierungen, rostfreien Stahllegierungen, super-elastischen Metalllegierungen (beispielsweise Nitinol, super-elastoplastischen Metallen wie GUM METAL^® hergestellt von Toyota Material Incorporated, Japan), Keramiken und deren Verbundstrukturen davon Kalziumphosphaten (beispielsweise SKELITE^TM hergestellt von Biologix Inc.), Thermoplasten, wie Polyaryletherketon (PAEK) einschließlich Polyetheretherketon (PEEK), Polyetherketonketon (PEKK) und Polyetherketon (PEK), Karbon-PEEK-Verbunde, PEEK-BaSO4 polymeren Gummis, Polyethylenterephthalat (PET), Textilien, Silikon, Polyurethan, Silikon-Polyurethan Copolymeren, polymeren Gummis, polyolefinen Gummis, Hydrogels, halbsteifen und steifen Materialien, Elastomeren, Gummis, thermoplastischen Elastomeren, Duroplast-Elastomeren, elastomeren Verbunde, steifen Polymeren einschließlich Polyphenylen, Polyamid, Polyimid, Polyetherimid, Polyethylen, Epoxid, Knochenmaterial einschließlich Autotransplantat, Allotransplantat, Fremdtransplantat oder transgenem kortikalen und/oder kortikal-spongiösen Knochen und Gewebewachstums- oder Gewebedifferenzierungsfaktoren, partiell resorbierbaren Materialien, beispielsweise Verbundstrukturen aus PEEK und von Metallen und kalziumbasierten Keramiken, und kalziumbasierten Keramiken, Verbundstrukturen aus PEEK mit resorbierbaren Polymeren, komplett resorbierbaren Materialien wie beispielsweise kalziumbasierten Keramiken wie Kalziumphosphat, Tri-Kalziumphosphat (TCP), Hydroxylapatit (HA)-TCP, Kalziumsulfat, oder anderen resorbierbaren Polymeren wie Polyaetid, Polyglycolid, Polytyrosinkarbonat, Polycaprolactone und deren Verbindungen. Verschiedene Komponenten des Systems 10 können Materialverbindungen aufweisen, einschließlich der oben genannten Materialien, um verschiedene gewünschte Merkmale wie Stärke, Festigkeit, Elastizität, Konformität, biomechanisches Verhalten, Haltbarkeit und Strahlendurchlässigkeit oder Bildgebungspräferenz zu realisieren. Die Komponenten des Systems 10 können individuell oder gemeinsam auch aus einem heterogenen Material, wie beispielsweise einer Kombination von zwei oder mehr der oben genannten Materialien, gefertigt werden. Die Komponenten des Systems 10 können monolithisch geformt oder integral verbunden sein oder Fixationselemente oder Fixationsinstrumente aufweisen, wie hierin beschrieben.
Das System 10 weist eine Wirbelsäulenkonstruktion 12 auf, welche aufweist ein Implantat, wie beispielsweise einen Wirbelsäulenstab 14 und ein mit dem Wirbelsäulenstab 14 verbundenes Reduzierelement 16. Das Reduzierelement 16 abstandreduziert den Wirbelsäulenstab 14 entlang eines Gurts 50 in einen Kopf 42 eines Befestigungsteils hinein, beispielsweise einer Knochenschraube 40, in Verbindung mit der Behandlung einer Deformation der Wirbelsäule. Der Wirbelsäulenstab 14 weist ein Ende 18 und ein Ende 20 auf, zwischen welchen eine Längsachse A1 definiert ist. Das Ende 18 ist zum Verbinden mit einem Befestigungsteil, beispielsweise einer Knochenschraube 30, die mit Wirbeln verbunden ist, ausgebildet, und das Ende 20 ist zur Verbindung mit einer Knochenschraube 40 ausgebildet, welche mit Wirbeln verbunden ist, sodass einer Bewegung der Wirbel zwischen den Enden entgegengewirkt wird und/oder diese verhindert ist. Der Wirbelsäulenstab 14 hat eine bogenförmige Querschnittkonfiguration und ist im Wesentlichen zylindrisch. In einigen Ausführungsformen hat der Wirbelsäulenstab 14 eine divers ausgestaltete Querschnittkonfiguration, beispielsweise rund, oval, langgestreckt, quadratisch, dreieckig, rechteckig, unregelmäßig, gleichförmig, ungleichförmig, konsistent und/oder variabel. In einer Ausführungsform ist der Wirbelsäulenstab 14 so angeordnet, dass er sich entlang einer axialen Ebene erstreckt, beispielsweise einer Sagittalebene des Körpers eines Patienten. In einigen Ausführungsformen kann das System 10 einen oder eine Mehrzahl an Wirbelsäulenstäben 14 aufweisen. In einigen Ausführungsformen können ein oder eine Mehrzahl an Wirbelsäulenstäben 14 in verschiedenen relativen Ausrichtungen angeordnet sein, beispielsweise nebeneinander, parallel, transversal, perpendikulär oder winklig und/oder so angeordnet sein, dass sie sich entlang im Wesentlichen koronarer, sagittaler, und transversaler Ebenen eines Körpers erstrecken.
Das System 10 weist einen Gurt 50 auf. In einigen Ausführungsformen weist der Gurt 50 ein Band auf. Der Gurt 50 erstreckt sich zwischen einem Ende 54 und einem Ende 56, welches mit dem Kopf 42 der Knochenschraube 40 verbunden ist. In einer Ausführungsform weist der Gurt 50 eine um den Wirbelsäulenstab 14 gewundene Schlaufe auf. In einigen Ausführungsformen hat der Gurt 50 eine flexible Ausgestaltung, was eine Bewegung in seitlicher oder lateraler Richtung einschließt, und verhindert ein Ausdehnen und/oder Erweitern in axialer Richtung nach Fixieren mit einem Wirbel, wie hierin beschrieben. In einigen Ausführungsformen kann der gesamte oder ein Teil des Gurts 50 halbfest, fest, flexibel oder elastisch ausgestaltet sein, und/oder elastische und/oder flexible Eigenschaften aufweisen, beispielsweise elastische und/oder flexible Eigenschaften gemäß den oben beschriebenen Materialbeispielen, sodass der Gurt 50 einen selektiven Wert an Ausdehnung und/oder Erweiterung in einer axialen Richtung bereitstellt. In einigen Ausführungsformen kann der Gurt 50 in einer axialen Richtung kompressibel sein. Der Gurt 50 kann eine Mehrzahl an separat anbringbaren oder verbindbaren Teilen oder Abschnitten aufweisen, beispielsweise Bänder oder Schlaufen, oder kann monolithisch ausgebildet sein als ein durchgehendes Einzelelement.
Der Gurt 50 hat eine äußere Fläche 52 und eine gleichförmige Dicke/gleichförmigen Durchmesser. In einigen Ausführungsformen kann die äußere Fläche 52 verschiedene Oberflächenausgestaltungen haben, beispielsweise rau, mit Gewinde zum Verbinden mit chirurgischen Instrumenten, gekrümmt, wellig, porös, semi-porös, gedellt, poliert und/oder texturiert. In einigen Ausführungsformen kann die durch den Gurt 50 definierte Dicke gleichförmig zunehmen oder abnehmen oder entlang seiner Länge unterschiedliche Durchmesserdimensionen aufweisen. In einigen Ausführungsformen kann der Gurt 50 verschieden ausgestaltete Querschnitte aufweisen, beispielsweise oval, langgestreckt, dreieckig, rechteckig, quadratisch, polygonal, unregelmäßig, gleichförmig, ungleichförmig, variabel und/oder konisch.
In einigen Ausführungsformen kann der Gurt 50 verschiedene Längen aufweisen. In einigen Ausführungsformen kann der Gurt 50 wie ein Seil geflochten sein oder eine Mehrzahl an länglichen Elementen aufweisen, um eine vorbestimmte Widerstandskraft bereitzustellen. In einigen Ausführungsformen kann der Gurt 50 aus Autoimplantat und/oder Alloimplantat gefertigt sein, wie hierin beschrieben, und für resorbierbare oder abbaubare Anwendungen ausgestaltet sein.
In einigen Ausführungsformen kann der Gurt 50 einen oder eine Mehrzahl von flexiblen Drähten, Klammern, Kabeln, Bändern, künstlichen und/oder synthetischen Strängen, Stäben, Platten, Federn, sowie Kombinationen daraus aufweisen. In einer Ausführungsform ist der Gurt 50 eine Kadaversehne. In einer Ausführungsform ist der Gurt 50 ein Vollkern. In einer Ausführungsform ist der Gurt 50 röhrenförmig.
Das System 10 weist eine mit dem Ende 18 des Wirbelsäulenstabs 14 und Wirbelgewebe, beispielsweise Wirbeln, verbundene Knochenschraube 30 auf. Die Knochenschraube 30 weist einen ersten Abschnitt, beispielsweise einen Kopf 32, und einen zweiten Abschnitt auf, beispielsweise einen länglichen Schaft 34, welcher zum Eindringen in Gewebe ausgestaltet ist. Der Kopf 32 definiert eine innere Fläche, welche einen Hohlraum definiert, beispielsweise einen U-förmigen Implantathohlraum, welcher zum Anordnen des Endes 18 des Wirbelsäulenstabs 14 ausgestaltet ist.
Der Schaft 34 ist mit einem zylindrischen Querschnitt ausgestaltet und weist eine äußere Fläche mit Außengewinde auf. In einigen Ausführungsformen weist die Gewindeform einen einzelnen Gewindegang oder eine Mehrzahl diskreter Gewindegänge auf. In einigen Ausführungsformen kann der Schaft 34 andere Eingriffsstrukturen aufweisen, beispielsweise eine Nagelausbildung, Widerhaken, Expansionselemente, vorstehende Elemente und/oder Stifte, um ein Eingreifen des Schafts 34 mit Gewebe, beispielsweise Wirbeln, zu erleichtern.
In einigen Ausführungsformen kann der gesamte oder nur ein Abschnitt des Schafts 34 mit verschiedenen Querschnitten ausgestaltet sein, beispielsweise oval, rechteckig, dreieckig, quadratisch, polygonal, unregelmäßig, gleichförmig, ungleichförmig, versetzt, gestaffelt, wellig, gekrümmt, variable und/oder konisch. In einigen Ausführungsformen kann die äußere Fläche des Schafts 34 eine oder eine Mehrzahl von Öffnungen aufweisen. In einigen Ausführungsformen kann die komplette oder ein Teil der äußeren Fläche des Schafts 34 unterschiedliche Oberflächenausgestaltungen haben, um ein verbessertes Fixieren mit Gewebe zu erreichen, beispielsweise rau, gekrümmt, wellig, netzartig, porös, semi-porös, gedellt und/oder texturiert. In einigen Ausführungsformen kann der gesamte oder ein Teil des Schafts 34 in verschiedenen Richtungen relativ zu Achse A1 angeordnet sein, beispielsweise in transversaler, perpendikulärer und/oder winkliger Richtung, wie spitzwinklig oder stumpfwinklig, koaxial und/oder versetzt oder gestaffelt sein. In einigen Ausführungsformen kann der gesamte oder ein Teil des Schafts 34 mit einer Kanüle ausgebildet sein.
Das System 10 weist eine Knochenschraube 40, ähnlich der hierin beschriebenen Knochenschraube 30, auf. Die Knochenschraube 40 ist für den Eingriff mit Wirbelgewebe mit einem Abstand zur Knochenschraube 30 ausgestaltet. Die Knochenschraube 40 ist mit dem Ende 56 des Gurts 50 verbunden und durch Abstandsreduzieren des Wirbelsäulenstabs 14 entlang des Gurts 50 und In-Eingriffbringen desselben mit der Knochenschraube 40 mit dem Ende 20 des Wirbelsäulenstabs 14 verbindbar. Die Knochenschraube 40 weist auf einen ersten Bereich, beispielsweise einen Kopf 42, und einen zweiten Bereich, beispielsweise einen Schaft 44, welcher zum Eindringen in Gewebe, beispielsweise Wirbelgewebe, ausgestaltet ist. Der Kopf 42 weist auf ein Paar Arme, welches einen U-förmigen Implantathohlraum 43 bildet, welcher zum Anordnen des Wirbelsäulenstabs 14 dient. Das Ende 56 des Gurts 50 kann monolithisch ausgeformt sein und integral mit Fixationselementen an dem Kopf 42 der Knochenschraube 40 angebracht oder befestigt sein.
Die Knochenschraube 40 weist auf einen Eingriffsteil 46, welcher an einem distalen Ende des Kopfes 42 angeordnet ist. In einigen Ausführungsformen ist der Eingriffsteil 46 an verschiedenen Bereichen des Kopfes 42 der Knochenschraube 40 angeordnet, wie beispielsweise an den im Abstand voneinander angeordneten Armen, innerhalb des U-förmigen Hohlraums 43 oder am Schaft 44. Der Eingriffsteil 46 ist halbkreisförmig ausgestaltet und so ausgestaltet, dass der Gurt 50 um diesen schlingbar ist, sodass der Wirbelsäulenstab 14 entlang des Gurts 50 in den Implantathohlraum 43 verschiebbar ist. In einigen Ausführungsformen ist der Eingriffsteil 46 verschieden ausgebildet, beispielsweise oval, langgestreckt, dreieckig, rechteckig, quadratisch, polygonal, unregelmäßig, gleichförmig, ungleichförmig, hufeisenförmig, U-förmig, nierenförmig, variable und/oder konisch. In einigen Ausführungsformen ist der Gurt 50 durch verschiedene Befestigungsmechanismen, wie beispielsweise Knöpfe, Clips, Schnappverbindungen, Kraftschlussverbindungen, Kompressionsverbindungen, Spreiznieten, Klammern, Nägel und/oder Klebstoffe mit dem Kopf 42 verbunden.
In einigen Ausführungsformen kann eine oder eine Mehrzahl von Knochenschrauben mit dem Gurt 50 verbunden sein. In einigen Ausführungsformen kann das System 10 eine oder eine Mehrzahl von Knochenschrauben, wie hierin beschrieben, oder Fixationselemente aufweisen, welche die mit einer einzelnen Wirbelebene oder einer Mehrzahl von Wirbelebenen in Eingriff gebracht werden können. In einigen Ausführungsformen können die Knochenschrauben in verschiedenen Ausrichtungen mit den Wirbeln in Eingriff gebracht sein, beispielsweise in Reihe, parallel, versetzt, gestaffelt und/oder wechselnden Wirbelebenen. In einigen Ausführungsformen können die Knochenschrauben und/oder Fixationselemente aufweisen eine oder eine Mehrzahl von polyaxialen Schrauben, Sagittalwinkelschrauben, Pedikelschrauben, monoaxialen Schrauben, Uniplanarschrauben, Fixierschrauben, Gewebe durchdringenden Schrauben, konventionellen Schrauben, Spreizschrauben, Keilen, Ankern, Knöpfen, Clips, Schnappverbindungen, Kraftschlussverbindungen, Kompressionsverbindungen, Spreiznieten, Klammern, Nägeln, Klebstoffen, Stäben, Fixierplatten und/oder – stäben. Diese Knochenschrauben und oder/ Fixationselemente können mit einem osteoinduktiven oder osteokonduktiven Material beschichtet sein, um die Fixation zu verbessern, und/oder ein oder eine Mehrzahl von Therapeutika aufweisen.
Das Reduzierelement 16 ist mit dem Wirbelsäulenstab 14 verbunden und kann mit dem Gurt 50 in Eingriff gebracht werden, um den Gurt 50 mit dem Wirbelsäulenstab 14 zu verbinden. Das Reduzierelement 16 ist rechtwinklig ausgebildet. In einigen Ausführungsformen ist das Reduzierelement 16 verschieden ausgestaltet, beispielsweise zylindrisch, oval, langgestreckt, konisch, gleichförmig, ungleichförmig, gekrümmt, rund, dreieckig, quadratisch, nierenförmig, polygonal, unregelmäßig, konsistent und/oder variabel. Das Reduzierelement 16 weist eine innere Fläche 66 auf, welche einen Hohlraum 68 definiert, welcher sich durch die Dicke des Reduzierelements 16 erstreckt und zum Anordnen des Gurts 50 ausgestaltet ist. Das Reduzierelement 16 ist relativ zu und entlang des Gurts 50 verschiebbar, um den Wirbelsäulenstab 14 in dem Implantathohlraum 43 der Knochenschraube 40 anzuordnen. Das Reduzierelement 16 ist bewegbar, beispielsweise verschiebbar, in eine, durch Pfeil C in 1 gezeigte, erste Richtung. Wie durch Pfeil D in 1 gezeigt, wird dem Verschieben des Reduzierelements 16 in eine zweite Richtung vorgebeugt und/oder dieses wird verhindert. Das Reduzierelement 16 ist in der ersten Richtung relative zum Gurt 50 bewegbar, um den Wirbelsäulenstab 14 an die Knochenschraube 40 angrenzend zu verschieben. In einigen Ausführungsformen kann die Bewegungsrichtung des Elements 16 relativ zum Gurt 50 ein lineares, gekrümmtes, gestaffeltes und/oder versetztes Verschieben umfassen. In einigen Ausführungsformen kann einem Verschieben des Reduzierelements 16 in der zweiten Richtung selektiv vorgebeugt und/oder dieses verhindert werden.
Das Reduzierelement 16 weist einen Verbinder 90 auf, wie in 3 dargestellt, welcher mit dem Wirbelsäulenstab 14 verbunden ist. Der Verbinder 90 koppelt den Wirbelsäulenstab 14 mit dem Gurt 50, sodass sich der Wirbelsäulenstab 14 mit dem Reduzierelement 16 mitbewegt. Der Verbinder 90 weist einen gekrümmten Arm 92 und einen gekrümmten Arm 94 auf, welche zusammen einen Hohlraum 96 definieren, der zum Anordnen des Wirbelsäulenstabs 14 ausgebildet ist. In einigen Ausführungsformen sind die Arme 92, 94 relativ bewegbar, um den Hohlraum 96 zu erweitern und/oder zu verengen. Der Verbinder 90 weist ein Koppelelement auf, beispielsweise eine Schraube 98. Die Schraube 98 steht in Gewindeeingriff mit mindestens einem der Arme 92, 94. Bei dem in dem Hohlraum 96 angeordneten Wirbelsäulenstab 14 ist die Schraube 98 axial in Eingriff mit dem Wirbelsäulenstab 14 verschoben, sodass der Wirbelsäulenstab 14 in dem Hohlraum 96 zwischen den Armen 92, 94 gefasst ist. In einigen Ausführungsformen ist der Verbinder 90 integral mit dem Reduzierelement 16 verbunden oder monolithisch mit diesem ausgebildet. In einer Ausführungsform weist das Ende 20 des Wirbelsäulenstabs 14 eine Bohrung (nicht dargestellt) auf, welche sich durch dessen Dicke erstreckt und zum Anordnen des Gurts 50 ausgebildet ist, sodass der Gurt 50 durch die Bohrung verschiebbar ist.
In einer Ausführungsform, dargestellt in 4, weist das Reduzierelement 16 einen Crimp 70 auf, der eine Bewegung des Reduzierelements 16 in mindestens eine Richtung verhindert, beispielsweise in die durch Pfeil D dargestellte Richtung. Der Crimp 70 weist eine innere Fläche 66 auf, welche mindestens ein Eindringelement aufweist, wie beispielsweise Zähne 72, welches mit dem Gurt 50 in Eingriff gebracht werden kann, um eine Bewegung in der mindestens einen Richtung zu verhindern. Die Zähne 72 erstrecken sich von der inneren Fläche 66 winklig in den Hohlraum 68, sodass die Zähne 72 den Gurt 50 penetrieren, wenn sich der Crimp 70 in die zweite Richtung bewegt. In einigen Ausführungsformen können die Zähne 72 in unterschiedlichen Ausrichtungen relativ zur inneren Fläche 66 des Crimps 70, beispielsweise transversal, und/oder in anderen winkligen Ausrichtungen, beispielsweise spitzwinklig oder stumpfwinklig, co-axial und/oder versetzt oder gestaffelt angeordnet sein. In einigen Ausführungsformen weist der Crimp 70 auf einen oder mehrere Penetrationselemente. In einigen Ausführungsformen können die Zähne 72 unterschiedlich ausgebildet sein, beispielsweise als Nägel, gezackt, texturiert, gestaffelt, uneben, wellig, glatt, als Widerhaken und/oder als vorstehende Elemente, sodass ein Zusammenfügen mit dem Gurt 50 während einer Bewegung des Crimps 70 in die zweite Richtung erleichtert ist.
In einer Ausführungsform, dargestellt in 5, weist das Reduzierelement 16 eine mit dem Gurt 50 in Eingriff bringbare Ratsche 80 auf. Die Ratsche 80 weist eine Reihe linearer Klinken 82 auf, welche sich umfänglich von der inneren Fläche 66 aus in einer Winkelorientierung in den Hohlraum 68 erstrecken, sodass die Klinken 82 mit der äußeren Fläche 52 des Gurts 50 in Eingriff gebracht werden, wenn sich die Ratsche 80 in die zweite Richtung bewegt. Die Klinken 82 sind von der inneren Fläche 66 aus hin zum Hohlraum 68 vejüngt ausgebildet. In einigen Ausführungsformen sind die Klinken 82 unterschiedlich ausgestaltet, beispielsweise oval, langgestreckt, dreieckig, rechteckig, quadratisch, polygonal, unregelmäßig, gleichförmig, ungleichförmig, variabel und/oder konisch. In einigen Ausführungsformen weist der Gurt 50 eine Eingriffsvorrichtung auf, beispielsweise eine Klaue (nicht dargestellt), welche ausgestaltet ist, sodass sie mit den Klinken 82 bei einer Bewegung der Ratsche 80 in die zweite Richtung in Eingriff kommt.
Bei Verwendung ist die Knochenschraube 40 mit dem Ende 56 des Gurts 50 verbunden. Die Knochenschraube 40 ist mit Wirbelgewebe, beispielsweise einer ausgewählten ersten Wirbelebene, verbunden und dabei für ein Eindringen in die erste Wirbelebene ausgestaltet. Die Knochenschraube 30 ist mit Wirbelgewebe, beispielsweise einer zweiten Wirbelebene verbunden, welche einen Abstand zur ersten Wirbelebene aufweist. Das Ende 18 des Wirbelsäulenstabs 14 ist mit der mit der zweiten Wirbelebene verbundenen Knochenschraube 30 verbunden, und das Ende 20 des Wirbelsäulenstabs 14 ist in dem Hohlraum 96 des Verbinders 90 gefasst. Der Gurt 50 ist in dem Hohlraum 68 des Reduzierelements 16 angeordnet, sodass der Wirbelsäulenstab 14 mit dem Gurt 50 verbunden ist. Auf den Gurt 50 wird eine Spannung ausgeübt, wobei das Reduzierelement 16 in der durch Pfeil C in 1 angegebenen Richtung relativ zum Gurt 50 verschoben wird, wodurch das Ende 20 des Wirbelsäulenstabs 14 entlang des Gurts 50 verschoben wird, um den Wirbelsäulenstab 14 und den U-förmigen Implantathohlraum 43 der Knochenschraube 40 und/oder eine angrenzende Knochenschraube einander anzunähern. In einigen Ausführungsformen wirkt durch das Verschieben des Wirbelsäulenstabs 14 entlang des Gurts 50 eine korrektive Kraft auf die Wirbel, um die Wirbel selektiv auszurichten. In einigen Ausführungsformen wird der Gurt 50, bei Anordnung des Endes 20 des Wirbelsäulenstabes 14, an der Knochenschraube 40 gelöst.
Bei Zusammenbau, Anwendung und Gebrauch ist ein chirurgisches System, einschließlich des Systems zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10, wie dem hierin beschriebenen System und Verfahren, gemeinsam mit einem chirurgischen Korrekturverfahren eingesetzt. Das System zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 kann beispielsweise bei chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen, beispielsweise abnormalen Krümmungen der Wirbelsäule einschließlich Hyperkyphose, eingesetzt werden.
In einigen Ausführungsformen können ein oder alle Komponenten des Systems zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 als vormontierte Vorrichtung eingesetzt oder implantiert werden oder in situ montiert werden. Die Komponenten des Systems zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 können komplett oder partiell bearbeitet, entfernt oder ersetzt werden. Das System zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 kann beispielsweise bei einer chirurgischen Korrekturbehandlung eines entsprechenden Zustands oder einer Verletzung eines betroffenen Abschnitts der Wirbelsäule und angrenzender Körperregionen, beispielsweise Wirbeln V in 6, eingesetzt werden.
Bei Verwendung zum Behandeln eines ausgewählten Abschnitts der Wirbel V erhält ein Mediziner Zugang zur chirurgischen Eingriffsstelle mit den Wirbeln V durch irgendeine angemessen Form, wie beispielsweise Inzision und Geweberetraktion. In einigen Ausführungsformen kann das System zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 in allen existierenden chirurgischen Verfahren oder Techniken eingesetzt werden, einschließlich offenen chirurgischen Eingriffen, Mini-open-Eingriffen, minimalinvasiven Eingriffen und perkutanen chirurgischen Implantationen, wobei der Zugang zu den Wirbeln V durch einen Minimalschnitt erfolgt oder eine Hülse, die einen geschützten Zugang bereitstellt. Wenn der Zugang zur chirurgischen Eingriffsstelle erlangt ist, kann das entsprechende chirurgische Verfahren zum Behandeln der Wirbelsäulenerkrankung durchgeführt werden.
Am Körper eines Patienten werden ein oder mehrere Schnitte durchgeführt, und ein Schneidinstrument (nicht dargestellt) erzeugt einen oder mehrere chirurgische Zugänge und/oder Öffnungen zum Implantieren der Komponenten des Systems zum Korrigieren der Wirbelsäule 10. Zum Vorbereiten der Gewebeflächen der Wirbel V sowie zur Aspiration und Irrigation eines Eingriffabschnitts kann ein Präparationsinstrument (nicht dargestellt) eingesetzt werden.
Pilotbohrungen (nicht dargestellt) werden bilateral in ausgewählten Ebenen der Wirbel V, beispielsweise Wirbel V1, V2, vorgenommen, um die Knochenschrauben 30, 40 aufzunehmen. Schäfte 34, 44 werden zum Befestigen der Knochenschrauben 30, 40 in die Wirbel V eingeführt, eingebohrt oder anderweitig an den Wirbeln V1, V2 fixiert. Jede der Knochenschrauben 40 ist mit einem separaten Gurt 50 verbunden.
Der Wirbelsäulenstab 14 und ein Wirbelsäulenstab 13, ähnlich dem hierin beschriebenen Wirbelsäulenstab 14, werden entlang des chirurgischen Zugangs bis zur Eingriffsstelle in der Nähe der Wirbel V geführt. In einigen Ausführungsformen können die Wirbelsäulenstäbe 13, 14 und die Wirbelsäulenkonstruktion 12 und/oder die Knochenschrauben 30, 40 als vormontierte Komponenten eingesetzt oder implantiert, oder in situ montiert werden. Die Wirbelsäulenstäbe 13, 14 sind zum Anordnen in den U-förmigen Implantathohlräumen der Knochenschrauben 30 positioniert, um die Wirbelsäulenstäbe 13, 14 mit den Knochenschrauben 30 zu verbinden. In einigen Ausführungsformen können die Wirbelsäulenstäbe 13, 14 mit mehreren Knochenbefestigungsteilen über mehrere Wirbelebenen mit den Wirbeln V verbunden sein. Die Wirbelsäulenstäbe 13, 14 sind mit den Wirbeln nebeneinander angeordnet. In einigen Ausführungsformen sind die Wirbelsäulenstäbe 13, 14 in verschiedenen Ausrichtungen angeordnet, wie hierin beschrieben.
Feststellschrauben (nicht dargestellt) werden angezogen und in Gewinden der U-förmigen Implantathohlräume der gewählten Knochenschrauben 30 eingeschraubt, um die Wirbelsäulenstäbe 13, 14 an den Wirbeln V2 zu sichern. Die Feststellschrauben fassen beispielsweise das Ende 18 des Wirbelsäulenstabs 14 in den U-förmigen Implantathohlräumen der Knochenschrauben 30.
Die Knochenschraube 40 ist mit dem Ende 56 des Gurts 50 verbunden. Das Ende 20 des Wirbelsäulenstabs 14 ist in dem Hohlraum 96 des Verbinders 90 gefasst. Der Gurt 50 ist in dem Hohlraum 68 des Reduzierelements 16 angeordnet, sodass der Wirbelsäulenstab 14 mit dem Gurt 50 verbunden ist. Auf den Gurt 50 wird eine Spannung ausgeübt, wobei das Reduzierelement 16 in der durch Pfeil C in 1 angegebenen Richtung relativ zum Gurt 50 verschoben wird, wodurch das Ende 20 des Wirbelsäulenstabs 14 entlang des Gurts 50 verschoben wird, um den Wirbelsäulenstab 14 und den U-förmigen Implantathohlraum 43 der Knochenschraube 40 einander anzunähern und den Stab 14 in der Schraube 40 anzuordnen. Durch das Verschieben des Wirbelsäulenstabs 14 entlang des Gurts 50 wirkt eine korrektive Kraft auf die Wirbel V ausgeübt, um diese selektiv auszurichten. In einigen Ausführungsformen ist der Gurt 50, bei Anordnung des Endes 20 des Wirbelsäulenstabes 14 in der Knochenschraube 40, von der Knochenschraube 40 gelöst. In einigen Ausführungsformen wird eine Spannung auf den Gurt 50 ausgeübt, und das Element 16 verschiebt sich entlang des Gurts 50, um den Stab 14 zu verschieben und/oder um die Aufnahme der Knochenschraube 40 zum Aufnehmen des Stabs 14 nach oben zu ziehen. In einigen Ausführungsformen kann das Element 16 den Stab 14 und die Schraube 40 stufenweise oder kontinuierlich einander annähern.
In einigen Ausführungsformen kann das Wirbelsäulen-Implantatsystem 10 eine Wirbelsäulenkonstruktion aufweisen, welche eine oder mehrere Wirbelsäulenkonstruktionen 12 aufweist, von welchen jede mit einer ausgewählten Wirbelebene der Wirbel V, oder zwei oder mehr Wirbelebenen der Wirbel V verbindbar ist. Das System zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 erlaubt ein Wachstum von Wirbeln eines ausgewählten Abschnitts der Wirbelsäule für eine korrigierende Behandlung verschiedener Wirbelsäulenpathologien, wie beispielsweise adoleszente idiopathische Skoliose und Scheuermanns Kyphose.
In einer Ausführungsform weist das System zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 einen Wirkstoff auf, welcher innerhalb, auf oder um die Komponenten und/oder Oberflächen des Systems zum Korrigieren der Wirbelsäule 10 angeordnet, gepackt, aufgetragen oder geschichtet werden kann. In einigen Ausführungsformen kann der Wirkstoff Material zur Förderung des Knochenwachstums, wie beispielsweise Knochentransplantat für eine verbesserte Fixierung der Komponenten und/oder Oberflächen des Systems zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 mit den Wirbeln enthalten. In einigen Ausführungsformen kann der Wirkstoff einen oder mehrere therapeutische und/oder pharmakologische Wirkstoffe zur Ausschüttung, einschließlich nachhaltigen Ausschüttung, zur Behandlung von beispielsweise Schmerzen, Entzündungen und Degenerationen enthalten.
Bei Abschluss des Verfahrens werden die chirurgischen Instrumente, Vorrichtungen und nicht-implantierten Komponenten des Systems zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 entfernt und der Schnitt verschlossen. Das System zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 kann aus strahlendurchlässigem Material, wie beispielsweise Polymeren, hergestellt sein. Radiomarker können zur Identifikation unter Röntgenstrahlung, Fluoroskopie, CT oder anderen bildgebenden Verfahren eingefügt sein. In einigen Ausführungsformen können chirurgische Navigation, mikrochirurgische und bildgesteuerte Technologien für das Erreichen, Untersuchen und Behandeln von Wirbelsäulenerkrankungen mit Hilfe des Systems zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 eingesetzt werden. In einigen Ausführungsformen kann das System zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10 eine oder mehrere Platten, Verbinder und/oder Knochenbefestigungen zur Anwendung bei einer einzelnen oder mehreren Wirbelebenen aufweisen.
In einer Ausführungsform, dargestellt in den 7 bis 11, weist das System zum Korrigieren von Wirbelsäulen 10, ähnlich den mit Bezug auf die 1 bis 6 beschriebenen Systemen und Verfahren, eine der in Bezug auf die 1 bis 6 beschriebenen Wirbelsäulenkonstruktion 12 ähnliche Wirbelsäulenkonstruktion 212 auf. Die Wirbelsäulenkonstruktion 212 weist ein Implantat, beispielsweise den Wirbelsäulenstab 14 und ein Reduzierelement auf, beispielsweise eine Spannvorrichtung 216.
Die Spannvorrichtung 216 ist mittels eines Verbinders mit dem Wirbelsäulenstab 14 verbunden und kann mit dem Gurt 50 in Eingriff gebracht werden. Die Spannvorrichtung 216 weist einen Körper 218 auf, welcher sich zwischen einem Ende 219 und einem Ende 221 erstreckt. Der Körper 218 ist zylindrisch ausgebildet. Der Körper 218 weist eine innere Fläche 266 auf, welche einen Durchgang 268 definiert, der sich durch eine Länge der Spannvorrichtung 216 erstreckt und zur Anordnung des Gurts 50 ausgebildet ist. Der Körper 218 weist einen Arm 220 auf, welcher sich in einem Winkel von dem Körper 218 aus erstreckt. Der Arm 220 ist schwenkbar mit dem Körper 218 verbunden, sodass der Arm 220 zwischen einer ersten Konfiguration, dargestellt in 7, und einer zweiten Konfiguration, dargestellt in 11, relativ zum Körper 218 schwenkbar ist. In einigen Ausführungsformen ist der Arm 220 in die zweite Konfiguration elastisch vorgespannt. Der Arm 220 weist eine der hierin beschriebenen Ratsche 80 ähnliche Ratsche 280 auf, welche sich in den Hohlraum 268 erstreckt und mit dem Gurt 50 in Eingriff gebracht werden kann, um einer Bewegung der Spannvorrichtung 216 relativ zum Gurt 50 in einer durch Pfeil G in 7 dargestellten Richtung zu widerstehen. Die Ratsche 280 weist eine Reihe von Zähnen 281 auf, welche mit dem Gurt 50 reibschlüssig in Eingriff gebracht werden können, um, wie hierin beschrieben, eine Bewegung der Vorrichtung 216 in einer durch Pfeil I dargestellten Richtung zu erleichtern.
Ein Betätigen des Arms 220 durch eine auf den Arm 220 in einer durch Pfeil H in 7 dargestellten Richtung ausgeübte Kraft bringt die Zähne 281 der Ratsche 280 mit dem Gurt 50 in Eingriff. Der Gurt 50 wird in einer durch Pfeil G dargestellten Richtung durch den Durchgang 268 der Spannvorrichtung 216 gezogen, sodass sich die Spannvorrichtung 216 relativ zum und entlang des Gurts 50 in einer durch Pfeil I in 7 dargestellten Richtung verschiebt. Ähnlich dem hierin beschriebenen Reduzierelement 16 ist die Spannvorrichtung 216 relativ zum Gurt 50 verschiebbar, um den Wirbelsäulenstab 14 an einer Knochenschraube 140 anzuordnen.
Die Wirbelsäulenkonstruktion 212 weist einen Verbinder auf, beispielsweise eine C-förmige Klemme 290, die, ähnlich dem hierin beschriebenen Verbinder 90, mit dem Wirbelsäulenstab 14 verbunden ist und mit dem Gurt 50 in Eingriff gebracht werden kann. Die C-förmige Klemme 290 verbindet den Wirbelsäulenstab 14 mit dem Gurt 50, sodass der Wirbelsäulenstab 14 entlang des Gurts 50 bewegbar ist. Die C-förmige Klemme 290 weist eine innere Fläche 292 auf, welche einen Hohlraum 294 zur Anordnung des Wirbelsäulenstabs 14 definiert. Die C-förmige Klemme 290 weist ein Sperrelement auf, beispielsweise eine Schraube 296. Die Schraube 296 steht in Gewindeeingriff mit der C-förmigen Klemme 290. Bei einer Anordnung des Wirbelsäulenstabs 14 in dem Hohlraum 294 wird die Schraube 296 mit dem Wirbelsäulenstab 14 in Eingriff geschoben, sodass der Wirbelsäulenstab 14 in dem Hohlraum 294 gefasst ist. Die C-förmige Klemme 290 weist einen Hakenabschnitt 298 auf, welcher um den Gurt 50 angeordnet sein kann und dieses mit der C-förmigen Klemme 290 verbindet, sodass die mit dem Wirbelsäulenstab 14 in Eingriff stehende C-förmige Klemme 290 entlang des Gurts 50 verschiebbar ist. Der Hakenabschnitt 298 weist eine mit einer Nut versehene innere Fläche 299 auf, wie in 8 dargestellt. In einigen Ausführungsformen ist die Fläche 299 glatt oder eben.
Der Gurt 50 ist mit der Knochenschraube 140, ähnlich der hierin beschriebenen Knochenschraube 40, in Eingriff gebracht. In einer Ausführungsform, dargestellt in 10, weist der Kopf 142 der Knochenschraube 140 einen Schwenkteil 148 auf, welches um eine Achse A2 drehbar ist, sodass der Kopf 142 relativ zu einem Schaft 144 in eine durch Pfeil A dargestellte Richtung drehbar ist. Das Schwenkteil 148 hat eine scheibenförmige Konfiguration. In einigen Ausführungsformen ist das Schwenkteil 148 entsprechend der hierin beschriebenen Alternativen unterschiedlich ausgebildet. Das Schwenkteil 148 weist einen Anker 160 auf, welcher mit dem Ende 56 des Gurts 50 verbunden ist und den Gurt 50 um eine Achse A3 relativ zum Schwenkteil 148 in der durch Pfeil B dargestellten Richtung schwenkt. Der Anker 160 weist ein Paar im Abstand voneinander angeordnete Enden 162, welche mit dem Schwenkteil 148 verbunden sind, und einen zwischen den Enden 162 angeordneten Stab 164 auf. Der Stab 164 ist drehbar mit den Enden 162 in Eingriff. Der Gurt 50 ist mit dem Stab 164 verbunden, sodass der Kopf 142 den Gurt 50 in einer Mehrzahl axialer Richtungen relativ zum Schaft 144 dreht. In einer Ausführungsform, dargestellt in 9, weist die Schraube 148 kein Schwenkteil 148 auf, und der Anker 160 weist ein erstes, eine Öffnung 161 aufweisendes Ende und ein zweites, eine Öffnung 163 aufweisendes Ende auf. Zwischen den Öffnungen 161 und 163 ist ein Durchgang 165 angeordnet. Die Öffnungen 161, 163 und der Durchgang 165 sind zur Einführung und Anordnung des Gurts 50 ausgebildet.
Bei Verwendung ist die Knochenschraube 140 durch den Anker 160 mit dem Ende 56 des Gurts 50 verbunden. Die Knochenschraube 140 ist in einer Konfiguration zum Durchdringen von Wirbelgewebe mit dem Wirbelgewebe verbunden. Die Knochenschraube 30 (1) ist in einem Abstand zur Knochenschraube 140 mit dem Wirbelgewebe verbunden. Das Ende 20 des Wirbelsäulenstabs 14 ist in dem Hohlraum 294 der C-förmigen Klemme 290 gefasst. Der Gurt 50 ist in dem Hakenabschnitt 298 der C-förmigen Klemme 290 und dem Hohlraum 268 der Spannvorrichtung 216 angeordnet. Die Ratsche 280 steht mit dem Gurt 50 in Eingriff.
In eine durch Pfeil H dargestellte Richtung wird eine Kraft auf den Arm 220 ausgeübt, um die Zähne 281 der Ratsche 280 mit dem Gurt 50 in Eingriff zu bringen. Der Gurt 50 wird in einer durch Pfeil G dargestellten Richtung durch den Durchgang 268 der Spannvorrichtung 216 gezogen, sodass sich die Spannvorrichtung 216 relativ zu und entlang des Gurts 50 in einer durch Pfeil I dargestellten Richtung verschiebt. Die Verschiebung der Spannvorrichtung 216 entlang des Gurts 50 bringt die Spannvorrichtung 216 mit der C-förmigen Klemme 290 in Eingriff, um auf die C-förmige Klemme 290 eine Kraft in einer durch Pfeil I dargestellten Richtung auszuüben. Wenn die Spannvorrichtung 216 den Gurt 50 dort hindurchzieht, verschiebt die Spannvorrichtung 216 die mit dem Wirbelsäulenstab 14 verbundene C-förmige Klemme 290 entlang des Gurts 50, um den Wirbelsäulenstab 14 an der Knochenschraube 140 anzuordnen. Ein Lösen der auf den Arm 220 angewendeten Kraft erlaubt ein Schwenken des Arms 220 aus der ersten Konfiguration in die zweite Konfiguration. Der Arm 220 wird wiederholt betätigt und gelöst, bis die C-förmige Klemme 290 an der Knochenschraube 140 angeordnet ist. Das Verschieben des Wirbelsäulenstabs 14 entlang des Gurts 50 ordnet an einer chirurgischen Eingriffstelle den Wirbelsäulenstab 14 zum Verbinden mit Wirbeln an die Wirbel angrenzend an, wodurch eine korrektive Kraft auf die Wirbel ausgeübt wird, um diese, wie hierin beschrieben, selektiv auszurichten. In einigen Ausführungsformen ist die Spannvorrichtung 216 mit der C-förmigen Klemme 290 monolithisch ausgebildet, integral verbunden oder mittels Befestigungselementen an dieser befestigt.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den folgenden Absätzen dargestellt:
Eine erste bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine Wirbelsäulenkonstruktion aufweisend: einen Wirbelsäulenstab, und ein mit dem Wirbelsäulenstab verbundenes Reduzierelement, welches mit einem mit dem Wirbelsäulenstab verbundenen Gurt in Eingriff gebracht werden kann, wobei das Reduzierelement relativ zu dem Gurt verschiebbar ist, um den Wirbelsäulenstab an einem zum Penetrieren von Gewebe ausgebildeten Befestigungsteil anzuordnen.
In einem ersten Aspekt der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Reduzierelement eine Ratsche auf, welche mit dem Gurt in Eingriff gebracht werden kann.
In einem zweiten Aspekt der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Reduzierelement einen Crimp auf, welcher einer Bewegung des Reduzierelements in mindestens eine Richtung verhindert. Der Crimp kann eine innere Fläche mit mindestens einem Penetrationselement aufweisen, welches mit dem Gurt in Eingriff gebracht werden kann, um eine Bewegung in die mindestens eine Richtung zu verhindern.
In einem dritten Aspekt der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Reduzierelement in einer ersten axialen Richtung verschiebbar und ein Verschieben des Reduzierelements in einer zweiten axialen Richtung ist verhindert.
In einem vierten Aspekt der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Reduzierelement einen Verbinder auf, welcher einen Hohlraum definiert, wobei der Hohlraum zum Anordnen des Wirbelsäulenstabs und Koppeln des Wirbelsäulenstabs mit dem Gurt ausgebildet ist.
In einem fünften Aspekt der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Gurt ein Band auf.
In einem sechsten Aspekt der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Wirbelsäulenstab ein erstes mit einer Knochenschraube verbundenes Ende, wobei die Knochenschraube mit den Wirbeln fixiert ist, und ein zweites Ende auf, welches mit dem Befestigungsteil verbunden ist.
In einem siebenten Aspekt der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Befestigungsteil einen Kopf und einen Schaft zum Penetrieren des Gewebes auf, wobei der Kopf relativ zum Schaft schwenkbar ist. Der Kopf kann ein Schwenkteil, welches um eine Schaftaxe drehbar ist, und einen mit dem Gurt verbundenen Anker aufweisen, wobei der Anker den Gurt um eine Ankerachse relativ zum Schwenkteil dreht. Weiterhin kann der Kopf den Gurt in einer Mehrzahl axialer Ausrichtungen relativ zum Schaft drehen.
In einem achten Aspekt der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Gurt eine um den Wirbelsäulenstab positionierte Schlaufe auf.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Wirbelsäulen-Implantatsystem aufweisend: einen Gurt, ein Implantat und ein mit dem Implantat verbundenes Reduzierelement, welches mit dem Gurt so in Eingriff gebracht werden kann, dass das Reduzierelement in einer ersten Richtung relativ zum Gurt bewegbar ist, um das Implantat angrenzend an ein Befestigungsteil zu verschieben, das zum Eindringen in Gewebe ausgebildet ist, und eine Bewegung des Reduzierelements in einer zweiten Richtung verhindert ist.
In einem ersten Aspekt der zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das Reduzierelement eine Spannvorrichtung auf, welche mit dem Gurt in Eingriff gebracht werden kann. Die Spannvorrichtung kann eine Ratsche aufweisen, welche den Gurt durch die Spannvorrichtung zieht.
In einem zweiten Aspekt der zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Befestigung einen Kopf und einen Schaft zum Eindringen in das Gewebe auf, wobei der Kopf relativ zum Schaft drehbar ist. Der Kopf kann ein Schwenkteil, welches um eine Schaftaxe drehbar ist, und einen mit dem Gurt verbundenen Anker aufweisen, der den Gurt um eine Ankerachse relativ zum Schwenkring dreht. Weiterhin kann der Kopf den Gurt in einer Mehrzahl axialer Ausrichtungen relativ zum Schaft drehen.
Eine dritte bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung einer Wirbelsäule, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: Bereitstellen eines Befestigungsteils, welches mit einem Gurt verbindbar ist, Verbinden des Befestigungsteils mit Wirbelgewebe, wobei das Befestigungsteil zum Eindringen in das Wirbelgewebe ausgebildet ist, Bereitstellen eines Wirbelsäulenstabs, welcher mit dem Gurt in Eingriff gebracht werden kann und Verschieben des Wirbelsäulenstabs entlang des Gurts zum aneinander Annähern des Wirbelsäulenstabs und des Befestigungsteils. Das Verfahren zum Behandeln einer Wirbelsäule kann weiterhin aufweisen: einen Schritt des Bereitstellens eines Reduzierelements, welches mit dem Gurt in Eingriff gebracht werden kann und welches so mit dem Wirbelsäulenstab verbunden ist, dass das Reduzierelement in einer ersten Richtung relativ zum Gurt bewegbar ist, um den Wirbelsäulenstab an die Befestigung angrenzend zu verschieben, und eine Bewegung des Reduzierelements in eine zweite Richtung verhindert ist.
Es ist zu verstehen, dass zahlreiche Modifizierungen der hierin offenbarten Ausführungsformen möglich sind. Daher ist obige Beschreibung nicht als Begrenzung, sondern vielmehr als beispielhafte Darstellung der verschiedenen Ausführungsformen zu verstehen. Der Fachmann wird sich andere Modifikationen vorstellen können, die im Umfang der beigefügten Ansprüche liegen.

Claims

Eine Wirbelsäulenkonstruktion (12) aufweisend: einen Wirbelsäulenstab (14), und ein mit dem Wirbelsäulenstab (14) verbundenes Reduzierelement (16), welches mit einem mit dem Wirbelsäulenstab (14) verbundenen Gurt (50) in Eingriff gebracht werden kann, wobei das Reduzierelement (16) relativ zum Gurt (50) verschiebbar ist, um den Wirbelsäulenstab (14) an einem zum Eindringen in Gewebe ausgebildeten Befestigungsteil (30, 40) anzuordnen.
Wirbelsäulenkonstruktion (12) gemäß Anspruch 1, wobei das Reduzierelement (16) eine Ratsche (80) aufweist, welche mit dem Gurt (50) in Eingriff gebracht werden kann.
Wirbelsäulenkonstruktion (12) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Reduzierelement (16) aufweist, einen Crimp (70) mit einer inneren Fläche (66) aufweisend mindestens ein Penetrationselement (72), welches mit dem Gurt (50) in Eingriff gebracht werden kann, sodass eine Bewegung des Reduzierlements (16) in mindestens eine Richtung (D) verhindert ist.
Wirbelsäulenkonstruktion (12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Reduzierelement (16) in eine erste axiale Richtung (C) verschiebbar ist und ein Verschieben des Reduzierelements (16) in eine zweite axiale Richtung (D) verhindert ist.
Wirbelsäulenkonstruktion (12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Reduzierelement (16) einen Verbinder (90) aufweist, welcher einen Hohlraum (96) definiert, wobei der Hohlraum (96) zum Anordnen des Wirbelsäulenstabs (14) und Koppeln des Wirbelsäulenstabs (14) mit dem Gurt (50) ausgebildet ist.
Wirbelsäulenkonstruktion (12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Wirbelsäulenstab (14) ein erstes Ende, welches an einer mit Wirbeln verbundenen Knochenschraube (140) befestigt ist, und ein zweites Ende, welches mit dem Befestigungsteil (40) verbunden ist, aufweist.
Wirbelsäulenkonstruktion (12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Befestigungsteil (30, 40) einen Kopf (32, 42, 142) und einen Schaft (34, 44, 144) zum Eindringen in das Gewebe aufweist, wobei der Kopf (32, 42, 142) relativ zu dem Schaft (34, 44, 144) drehbar ist.
Wirbelsäulenkonstruktion (12) gemäß Anspruch 7, wobei der Kopf (142) ein Schwenkteil (148), welches um eine Achse (A2) drehbar ist, und einen mit dem Gurt (50) verbundenen Anker (160) aufweist, der den Gurt (50) um eine Ankerachse (A3) relativ zu dem Schwenkteil (148) dreht.
Wirbelsäulenkonstruktion (12) gemäß Anspruch 7, wobei der Kopf (142) den Gurt (50) in einer Mehrzahl axialer Orientierungen relativ zu dem Schaft (144) dreht.
Wirbelsäulenkonstruktion (12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Gurt (50) eine um den Wirbelsäulenstab (14) gefasste Schlaufe aufweist.