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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugklimaanlage mit einer Filteröffnung und einem Filterdeckel, um den Austausch des Luftfilters in der Kraftfahrzeugklimaanlage zu ermöglichen.
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Kraftfahrzeugklimatisierungsanlagen saugen beim Betrieb Luft aus der Umgebung an. Die angesaugte Luft wird durch einen Luftfilter gefiltert und entsprechend dem Fahrgastwunsch klimatisiert, d.h. entsprechend gekühlt oder erwärmt und dabei entfeuchtet. Mit der angesaugten Luft kann dabei Feuchtigkeit durch z.B. Regen oder Schnee in das luftführende Kanalsystem gelangen, welches entsprechend aus der Klimatisierungsanlage abgeleitet werden muss. Aufgrund von Bauraumvorgaben sowie Gewichtsreduzierung ist es ein Bestreben, das Gehäuse für das luftführende Kanalsystem möglichst kompakt zu gestalten. Diese Bauraumvorgaben wirken sich ungünstig auf die Effektivität der Wasserableitung aus. Ferner müssen andere Vorgaben für eine leichte Wartung z.B. zum Austausch des Luftfilters erfüllt werden. Ist die Luftfilteröffnung von der Fahrgastkabine aus zugänglich, so muss insbesondere durch Dichtmaßnahmen sichergestellt werden, dass keine Feuchtigkeit in den Fußraum der Fahrgastzelle eindringt.
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Gattungsgemäße Kraftfahrzeugklimaanlagen umfassen dazu ein Gehäuse mit einem luftführenden Kanalsystem, ein Gebläse, welches im luftführenden Kanalsystem angeordnet ist, sowie einen Filtermontageraum, welcher geeignet ist, stromabwärts oder stromaufwärts vom Gebläse im luftführenden Kanalsystem einen Luftfilter aufzunehmen. Zum Austausch des Luftfilters ist ferner unterhalb vom Filtermontageraum eine Filteröffnung vorgesehen, durch welche ein Luftfilter einführbar oder ein eingeführter Luftfilter entfernbar ist. Ein lösbar mit dem Gehäuse verbundener Filterdeckel, mittels welchem die Filteröffnung verschließbar ist, ist dabei zum Sammeln von Wasser wannenförmig ausgebildet, wobei Wasser, insbesondere Spritzwasser von außen, im luftführenden Kanalsystem über den Filterdeckel aus dem Gehäuse über einen Wasserablaufkanal ableitbar ist.
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In der
DE 10 2011 007 754 A1 wird eine gattungsgemäße Kraftfahrzeugklimaanlage beschrieben, welche mit einem wasserabführenden Filterdeckel ausgestattet ist, der durch eine im Wesentlichen horizontale Bewegung mit dem Gehäuse verbunden und auch wieder gelöst werden kann. Eine weitere ähnliche Lösung ist aus der
DE 10 2009 009 065 A1 bekannt.
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Aufgrund der Bauraumsituation kann eine horizontale Bewegung des Filterdeckels zum Verbinden mit oder Lösen vom Gehäuse nachteilig sein, insbesondere wenn der Bauraum lokal um die Filteröffnung durch andere Gehäuseteile oder die Fahrzeuginnenverkleidung belegt ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives Filterdeckelkonzept bereitzustellen, welches den vorgenannten Anforderungen der Wasserableitung genügt und welches hinsichtlich des Öffnens und Schließens des Filterdeckels die durch den Bauraum verfügbaren Freiheitsgrade gut ausnutzt. Außerdem soll ein so gestaltetes Filterdeckelkonzept kostengünstig und wartungsfreundlich sein.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kraftfahrzeugklimaanlage nach Anspruch 1 sowie durch ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Klimaanlage nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugklimaanlage sieht vor, dass das Gehäuse zusätzlich zu dem eingangs bereits erwähnten (ersten) Wasserablaufkanal einen zweiten Wasserablaufkanal umfasst, wobei der zweite Wasserablaufkanal durch wenigstens einen Abschnitt einer Gehäuseinnenwand mit einem Durchlass zur Gehäuseaußenwand ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugklimaanlage ist dadurch gekennzeichnet, dass am Filterdeckel ein Auslassstutzen vorgesehen ist, welcher schräg von unten an dem Durchlass ansetzbar ist, wobei der Durchlass den Auslassstutzen von unten stützt und der Auslassstutzen in den zweiten Wasserablaufkanal mündet. Der Abschnitt der Gehäuseinnenwand mit dem Durchlass sowie der Filterdeckel sind derart angepasst, dass der Durchlass und die Filteröffnung durch Hochschwenken des Filterdeckels von außen dicht verschließbar sind. Der Durchlass in der Gehäusewand bildet dabei zusammen mit dem Auslassstutzen eine Vorfixierung, die komfortabel von schräg unten angesetzt werden kann, ohne dabei abzurutschen.
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Die Vorfixierung kann z.B. zusätzlich durch einen Ansatz an der Unterseite des Auslassstutzens gebildet werden, welcher an der Gehäuseinnenwand an der Unterkante des Durchlasses eingehängt wird. Das schräge Ansetzen von unten nutzt insbesondere dann den Bauraum gut aus, wenn die Filteröffnung zum Filterwechsel fahrgastzellenseitig zugänglich sein soll, z.B. durch den Beinfreiraum unterhalb des Handschuhfachs vor dem Beifahrersitz. Der Beinfreiraum kann dann sowohl zum Einschwenken des Filterdeckels als auch zum Entfernen oder Einführen des Luftfilters durch die Filteröffnung zur Verfügung stehen.
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Die Dichtigkeit der Anordnung des Filterdeckels am Gehäuse bezieht sich insbesondere auf Luftdichtigkeit. Eine Wasserdichtigkeit wird hier nicht unbedingt benötigt, weil durch die wannenförmige Struktur des Filterdeckels die Ableitung durch den Auslassstutzen die Verbindung zwischen Filterdeckel mit Auslassstutzen einerseits und den Gehäuseteilen um die Filteröffnung und den Durchlass andererseits bei entsprechender Dimensionierung gar nicht mit dem abfließenden Spritzwasser in Berührung kommt. Für besonders hohe Anforderungen, z.B. für extreme Bedingungen durch Geländefahrten, kann ggf. eine zusätzliche Dichtung eingebaut werden. Diese wird für den gewöhnlichen Straßenbetrieb aber nicht benötigt.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung verschließt beim Hochschwenken des Filterdeckels dieser die Filteröffnung, wobei gleichzeitig der Auslassstutzen den Durchlass zwischen der Gehäuseinnenwand und der Gehäuseaußenwand verschließt. Die Befestigung am fernen Ende des Filterdeckels, d.h. an dem dem Auslassstutzen gegenüberliegenden Ende, erfolgt dann auf an sich bekannte Weise, beispielsweise durch eine Raste oder eine Schraubverbindung.
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Typischerweise ist der erste Wasserablaufkanal stromabwärts vom Gebläse im luftführenden Kanalsystem ausgebildet und sammelt insbesondere von außen eingedrungenes Wasser, z.B. Spritzwasser, um dieses über den Filterdeckel abzuführen. Der zweite Wasserablaufkanal ist typischerweise ausgebildet, um insbesondere Kondenswasser vom Verdampfer zu sammeln und abzuführen. Der Auslassstutzen ermöglicht nun, beide Wasserablaufkanäle ohne außenliegende Verbindungsschläuche integral in dem Gehäuse des luftführenden Kanalsystems zusammenzuführen. Dies erfolgt typischerweise in einem Bereich neben oder unterhalb von dem Verdampfer, durch den in verstärktem Maße Kondenswasser beim Entfeuchten der Luft erzeugt wird.
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Typischerweise sind der Filterdeckel und die Filteröffnung länglich ausgebildet. Der Durchlass ist dann vorzugsweise in Verlängerung zur Schmalseite der Filteröffnung angeordnet und der Auslassstutzen ist dann an der Schmalseite des Filterdeckels in Längsrichtung vorgesehen. Hierdurch wird eine möglichst geradlinige und einfach herzustellende Verbindung des Auslassstutzens mit dem Durchlass ermöglicht, wodurch auch ein Öffnen und Schließen des Filterdeckels ohne Verkanten erleichtert wird. Filter anderer Bauformen und entsprechend dazu angepasste Filteröffnungen und Filterdeckel sind aber ebenso denkbar.
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Gemäß bevorzugter Ausgestaltungen der Erfindung weist der Auslassstutzen einen rechteckigen oder einen U-förmigen Querschnitt auf. Alternativ oder auch zusätzlich ist der Auslassstutzen in Einbaulage oben offen. Ein oben offenes Bauteil kann mit einem einfacheren Werkzeug und in vereinfachtem Spritzgussverfahren hergestellt werden. Insbesondere kann der gesamte Filterdeckel mit Auslassstutzen einstückig ohne Verbindungsteile hergestellt werden. Dies ist nicht nur kostengünstiger, sondern benötigt damit auch keine Abdichtung zwischen Auslassstutzen und Filterdeckel. Ferner liegt der Auslassstutzen in montiertem Zustand dicht an dem Gehäuse an, sodass es aus diesen Gründen keiner zusätzlichen oberen Begrenzung bedarf.
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Vorzugsweise ist ferner vorgesehen, dass die Unterseite des Auslassstutzens und/oder des Filterdeckels in Einbaulage durch eine Rinne gebildet wird, welche in Auslassrichtung unter einem geringen Winkel nach unten geneigt ist. Dadurch wird vermieden, dass stehendes Restwasser im Filterdeckel und im Auslassstutzen verbleibt. Ferner ist ein verbesserter Ablauf des Wassers bei schwallartigem Wassereintritt ermöglicht. Ein geringer Winkel im Sinne der Erfindung bedeutet eine Neigung derart, dass Wasser trotz Adhäsionskräften durch die eigene Gewichtskraft abfließen kann, ohne turbulent und sturzartig auszuströmen. Je nach Profil und Abmaßen des Auslassstutzens liegen solche Winkelbereiche zwischen 1° - 10°, bevorzugter zwischen 2° und 5°.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind am Auslassstutzen Anschlagmittel vorgesehen, welche den Filterdeckel beim Ansetzen des Auslassstutzens in den Durchlass vorpositionieren, sodass durch Hochschwenken um den Anschlagpunkt die Filteröffnung verschließbar ist. Hierdurch wird das Einsetzen des Filterdeckels weiterhin vereinfacht. Die Anschlagmittel können hierbei durch eine kleine Hervortretung an der Unterseite des Filterdeckels gebildet sein. Alternativ oder auch zusätzlich können die Anschlagmittel auch ein Scharnier umfassen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das freie Ende des Auslassstutzens bei montiertem Filterdeckel in den zweiten Wasserablaufkanal hineinragt und am freien Ende des Auslassstutzens in den zweiten Wasserablaufkanal hineinragende Tropfmittel ausgebildet sind. Diese werden beispielsweise durch wenigstens eine nach unten in den zweiten Wasserablaufkanal hineinragende Tropfnase gebildet. Alternativ kann auch eine Tropfkante ausgebildet sein. Durch diese Abtropfmittel wird sichergestellt, dass das Wasser nicht direkt an der Verbindungsstelle zwischen Durchlass und Auslassstutzen abtropft, sodass auf zusätzliche Dichtmittel in diesem Fügungsbereich verzichtet werden kann. Die Tropfnase kann dabei rückseitig gleichzeitig zur Anlage an der Gehäuseinnenwand dienen.
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Die Verbindung zwischen dem Filterdeckel mit dem Auslassstutzen einerseits und dem Bereich um die Filteröffnung und/oder dem Bereich um den Durchlass ist vorzugsweise als eine Nut-Federverbindung ausgebildet. Vorzugsweise sind dabei Gehäuse und Filterdeckel aus demselben Kunststoff hergestellt, wobei keine weiteren Dichtelemente oder Dichtstoffe in die Nut-Federverbindung eingesetzt werden. Ferner kann dazu insbesondere vorgesehen sein, dass am Gehäuse im Bereich der Filteröffnung Abtropfnasen vorgesehen sind, welche innerhalb des Querschnitt der Filteröffnung und beabstandet von der Nut-Federverbindung angeordnet sind. Es hat sich durch Tests herausgestellt, dass aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Filterdeckels und des Gehäuses auf eine solche zusätzliche Dichtmaßnahme verzichtet werden kann und es zu keiner Wasserleckage aus dem Verbindungsbereich zwischen Filterdeckel und Filteröffnung/Gehäuse kommt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass im Filterdeckel eine in Längsrichtung verlaufende Rippenstruktur ausgebildet ist, welche bei montiertem Filterdeckel mit dem Luftfilter in körperlichem Kontakt steht. Die Rippenstruktur kann dabei aus einer einzelnen oder auch mehreren parallelen Rippen oder einem Labyrinth aus Rippen gebildet sein, welche den Luftfilter an seiner Unterseite kontaktieren und eine Barriere für die vom Gebläse kommende Luft darstellen, sodass die Luft nicht unterhalb des Filters passieren kann. Das Wasser kann dann parallel zu den Rippen unterhalb des Luftfilters zum Auslassstutzen vorbeifließen.
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Erfindungsgemäß ist ein Kraftfahrzeug mit einer zuvor beschriebenen Klimaanlage ausgestattet, wobei die durch den Filterdeckel verschließbare Filteröffnung insbesondere oberhalb des Fußraumes des Beifahrersitzes angeordnet ist. Hier entfalten sich die Vorteile der Öffnungsrichtung durch eine vertikale Schwenkbewegung des Filterdeckels am besten.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels und mit Bezug zu den Figuren näher erläutert.
- Die 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer unteren Gehäusehälfte eines luftführenden Kanalsystems für eine Kraftfahrzeugklimaanlage mit einem lösbar verbundenen Filterdeckel gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- die 2 zeigt eine Draufsicht der in der 1 dargestellten unteren Gehäusehälfte mit Filterdeckel einschließlich einer Erläuterung des Wasserablaufkonzepts gemäß der vorliegenden Offenbarung,
- die 3 zeigt eine Schnittansicht durch den in der 2 dargestellten Filterdeckel entlang der Linie I - I mit einer Erläuterung des Wasserablaufkonzepts gemäß der vorliegenden Offenbarung,
- die 4 zeigt eine Seitenansicht eines Filterdeckels gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- die 5 zeigt eine Draufsicht des in der 4 dargestellten Filterdeckels,
- die 6 zeigt eine Detailansicht des in den 4 und 5 dargestellten Filterdeckels am Ende des Auslassstutzens,
- die 7 zeigt einen Ausschnitt der Kraftfahrzeugklimaanlage während dem Befestigen bzw. Lösen des Filterdeckels gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- die 8 zeigt eine Seitenansicht der unteren Gehäusehälfte mit Filterdeckel,
- die 9 zeigt eine Schnittansicht der in der 8 dargestellten unteren Gehäusehälfte entlang der Linie II - II,
- die 10 zeigt den Detailausschnitt A2 aus der 9 und
- die 11 - 12 zeigen den Detailausschnitt A1 aus der 3. In zwei Ausfü hru ngsvarianten.
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In der 1 ist eine perspektivische Ansicht einer unteren Gehäusehälfte eines luftführenden Kanalsystems für eine Kraftfahrzeugklimaanlage 1 dargestellt, welche mit einem lösbar verbundenen Filterdeckel 30 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgestattet ist. Die 2 zeigt eine entsprechende Draufsicht derselben Fahrzeugklimaanlage 1. Die untere Gehäusehälfte weist mehrere Gehäusebereiche 10 - 15 auf, die einstückig als integrales Kunststoffspritzgussteil hergestellt ist. Das luftführende Kanalsystem wird durch Aufsetzen einer oberen Gehäusehälfte luftdicht mit der unteren Gehäusehälfte entlang der gemeinsamen Verbindungslinie geschlossen (nicht dargestellt). Diese beiden Gehäusehälften stellen den Hauptkörper des luftführenden Kanalsystems dar, wobei ggf. weitere Gehäuseteile, z.B. Motorhalter oder Erweiterungskanäle zu den Luftauslässen oder einer Heck-Klimatisierungseinheit (nicht dargestellt), hiermit verbindbar sein können.
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Die untere Gehäusehälfte umfasst unter anderem einen spiralförmigen Gehäusebereich 10, in welchem ein Gebläse, insbesondere ein Radiallüfter einsetzbar ist (nicht dargestellt). Durch den Betrieb des Gebläses wird die Luft im luftführenden Kanalsystem über den Gehäusebereich 11 beschleunigt, um in Richtung der Luftauslässe zur Fahrgastzelle geleitet zu werden. Dazu passiert die Luft zunächst einen hier nicht dargestellten Filter, welcher im Gehäusebereich 12, dem Filtermontageraum, einsetzbar und auch wieder entfernbar ist. Zu diesem Zweck ist unterhalb vom Filtermontageraum 12 eine Filteröffnung 18 vorgesehen, durch welche der Luftfilter von unten einführbar oder ein eingeführter Luftfilter nach unten wieder entfernbar ist. Die Filteröffnung 18 ist vorzugsweise bei eingebauter Fahrzeugklimaanlage 1 derart angeordnet, dass sie oberhalb des Fußraumes des Beifahrersitzes zugänglich ist, sodass ein Filterwechsel komfortabel über die Fahrgastkabine und nicht über den Motorraum durchgeführt werden kann. Die Filteröffnung 18 ist mit einem Filterdeckel 30 verschließbar, wie dies weiter unten noch im Detail beschrieben wird. Die durch den Luftfilter gefilterte Luft wird dann weiter über einen Gehäusebereich 13 zu den Luftauslässen in die Fahrgastzelle geleitet, wo sie je nach Steuerung der Luftauslassklappen in die Fahrgastzelle geblasen werden kann (nicht dargestellt).
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Beim Betrieb der Kraftfahrzeugklimaanlage 1 kommt es regelmäßig vor, dass Wasser, insbesondere Spritzwasser, von außerhalb des Kraftfahrzeugs in das luftführende Kanalsystem gelangt. Zu diesem Zweck ist im luftführenden Kanalsystem ein Spritzwasser- Ablaufkanal 16 vorgesehen, mittels welchem das so eingedrungene Wasser sich entlang der stromabwärts vom Gebläse gelegenen Gehäusebereiche 10, 11 durch die Schwerkraft nach unten absetzt, über den Filterdeckel 30 gesammelt und aus dem Gehäuse 10 - 15 abgeleitet wird. Durch das Ableiten des Spritzwassers über den Spritzwasser-Ablaufkanal 16 wird verhindert, dass Spritzwasser bis in den Bereich stromabwärts hinter dem Luftfilter, also dem Gehäusebereich 13, eindringen kann.
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Ferner ist in der Kraftfahrzeugklimaanlage 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Kondenswasser-Ablaufkanal 17 vorgesehen, welcher zwischen einem nicht dargestellten im Gehäusebereich 14 anzuordnenden Verdampfers und der angrenzenden Gehäuseinnenwand dieses Gehäusebereichs 14 geführt wird. In der Gehäuseinnenwand ist in diesem Bereich ein Durchlass 19 zur Gehäuseaußenwand ausgebildet, welcher seitlich unterhalb der Filteröffnung 18 aus dem Gehäuse herausführt. Am Filterdeckel 30 ist ein Auslassstutzen 32 vorgesehen, welcher in den Durchlass 19 einführbar ist, sodass der Spritzwasser-Ablaufkanal 16 über den Auslassstutzen 32 in den Kondenswasser-Ablaufkanal 17 mündet.
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In der 3 ist eine Schnittansicht durch den in der 2 dargestellten Filterdeckel 30 entlang der Linie I - I näher dargestellt. Das Wasserablaufkonzept sowie die Zusammenführung der beiden Wasserablaufkanäle 16, 17 gemäß der vorliegenden Offenbarung wird hierdurch weiter verdeutlicht. Weitere Details zu dem Auslassstutzen 32 im Bildausschnitt A1 wird mit Bezug zu der 11 weiter unten noch näher erläutert.
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In den 4 - 6 ist der Filterdeckel 30 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben. Die 4 und 5 zeigen den Filterdeckel 30 in Seitenansicht bzw. in Draufsicht, während in der 6 eine Detailansicht des Filterdeckels 30 am Ende des Auslassstutzens 32 dargestellt ist.
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Der Filterdeckel 30 ist zum Sammeln von Wasser wannenförmig ausgebildet und aus demselben Kunststoff wie das Gehäuse 10 - 15 des luftführenden Kanalsystems hergestellt. Am Boden des Filterdeckels 30 ist eine Rinne 35 ausgebildet, welche sich bis zum Auslassstutzen 32 erstreckt. Die Neigung der Rinne 35 beträgt im Ausführungsbeispiel etwa 5% in Auslassrichtung. In modifizierten Ausführungsformen können andere flache Neigungswinkel, insbesondere zwischen 2° und 10° zweckmäßig sein, je nachdem welche Einbaubreite für den Filterdeckel 30 vorgesehen ist und für welches Fassungsvermögen der Filterdeckel 30 bzw. für welche maximale Durchflussrate das Wasserablaufsystem ausgelegt ist.
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An der Oberkante des Filterdeckels 30 verläuft eine Nut 31, die ausgebildet ist, um mit einem umfänglich um die Filteröffnung 18 verlaufenden Wulst 20 eine Nut-Federverbindung einzugehen, wie dies mit Bezug zu der 10 noch erläutert wird. An dem dem Auslassstutzen 32 entgegengesetzten Ende ist am Filterdeckel 30 eine Raste 40 vorgesehen.
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Der Auslassstutzen 32 weist eine kantige U-Form, d.h. einen rechteckigen, in Einbaulage oben offenen Querschnitt auf. Der ansonsten in einer Ebene liegende Umfang der Oberseite des Filterdeckels 30 umfasst zum Ende des Auslassstutzens 32 eine Abschrägung 33. Am Ende des Auslassstutzens 32 ist ein Anschlag 34 vorgesehen, welcher U-förmig entlang dem gesamten Querschnitt des Auslassstutzens 32 verläuft. Der innere Querschnitt des Auslassstutzens 32, also der für den Spritzwasser-Ablaufkanal 16 wirksame Querschnitt, ragt relativ zum äußeren Querschnitt des Auslassstutzens 32 einige Millimeter bis etwa ein Zentimeter heraus. Direkt am Auslassende des Inneren Querschnitts ist an der Unterseite eine senkrecht nach unten ragende Tropfnase 36 vorgesehen, deren Funktion mit Bezug zu der 11 noch näher erklärt wird.
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Im Filterdeckel 30 ist eine Rippenstruktur aus einer Mittelrippe 37, mehreren dazu parallel verlaufenden Längsrippen 38 und weiteren Schrägrippen 39 ausgebildet. Die Schrägrippen 39 moderieren den Wasserstrom des Spritzwasser-Ablaufkanals 16, indem einerseits das Wasser schräg zur Rinne geleitet wird und andererseits ein ggf. heftiger Spritzwasserschwall gebrochen und sukzessive zur Auslassrichtung in eine laminare Strömung überführt wird. Auf die weitere Funktion der Rippenstruktur wird in Zusammenhang mit der 10 noch näher eingegangen.
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In der 7 ist ein Ausschnitt der Kraftfahrzeugklimaanlage 1 während dem Befestigen bzw. Lösen des Filterdeckels 30 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Zum Einsetzten des Filterdeckels 30 wird der Auslassstutzen 32 schräg von unten in den Durchlass 19 eingeführt. Um ein Abrutschen zu verhindern, wird der Filterdeckel 30 beim Ansetzen des Auslassstutzens 32 in den Durchlass 19 mittels des Anschlags 34 vorpositioniert, sodass durch Hochschwenken in Montagerichtung M um den Anschlagpunkt die Filteröffnung 18 verschließbar ist. Der U-förmig umlaufende Anschlag 34 verschließt dabei den Durchlass 19 vollständig. Die Befestigung am fernen Ende erfolgt dann durch die Raste 40, welche in integral am Gehäuseabschnitt 10, 11 vorgesehene Gegenrastmittel (nicht dargestellt) einrastet.
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In der 8 ist eine Seitenansicht der unteren Gehäusehälfte der Kraftfahrzeugklimaanlage 1 dargestellt. Der dort dargestellte Schnitt entlang der Linie II - II ist in der 9 dargestellt. In dieser Darstellung ist der Filtermontageraum 12 mit dem darunter liegenden Filterdeckel 30 besser zu sehen. Der dort eingezeichnete Detailausschnitt A2 ist in der 10 näher wiedergegeben.
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Der Bereich um die Filteröffnung 18 ist wie oben erwähnt mit einem Wulst 20 ausgestattet, welcher in die Nut 31 an der Oberkante des Filterdeckels 30 eingreift und mit dieser in montiertem Zustand eine Nut-Federverbindung bildet. Dadurch, dass das Wasser in der Rinne 35 gesammelt wird und über den Ablaufstutzen 32 abgeleitet wird, muss die Nut-Federverbindung nicht wasserdicht ausgebildet sein. Daher kann in diesem Bereich auf zusätzliches Dichtungsmaterial verzichtet werden.
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Am Gehäuse im Bereich der Filteröffnung 18 ist ferner umfänglich eine Abtropfkante 21 vorgesehen, welche innerhalb des Querschnitts der Filteröffnung 18 und beabstandet von der Nut-Federverbindung 20, 31 angeordnet ist. Spritzwasser, welches über den Spritzwasser-Ablaufkanal 16 geleitet wird, kann somit frei in die Rinne 35 des Filterdeckels 30 abtropfen, ohne dass sich Wasser an der Innenseite der Nut 31 absetzen könnte.
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In montiertem Zustand steht der Luftfilter im Luftfilterraum 12 auf den im Filterdeckel 30 ausgebildeten Längsrippen 38 und wird von diesen von unten gestützt. Der Luftfilter wird beim Schließen des Filterdeckels 30 an die Mittelrippe 37 gedrückt. Vorteilhafterweise ist die Mittelrippe 37 etwas höher als die Längsrippen 38 ausgebildet. Sie ist beispielsweise 1mm - 3mm höher. Dadurch wird im Kontaktbereich der Mittelrippe 37 mit dem Luftfilter eine große Luftdichtigkeit erzeugt, sodass keine Luft unterhalb des Luftfilters von dem Gehäusebereich 11 in den Gehäusebereich 13 entweichen kann. Die Luftfilterung wird somit durch den erfindungsgemäßen Filterdeckel 30 nicht beeinträchtigt.
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In der 11 ist ein Detailausschnitt A1 aus der 3. näher dargestellt. Das Einführen des Auslassstutzens 32 in den Durchlass 19 wird durch die Abschrägung 33 erleichtert. Hierdurch kann die Abtropfnase 36 leicht an der Unterkante des Durchlasses 19 passieren, bis der umlaufende Anschlag 34 am unteren Punkt der Außenkante des Durchlasses 19 anschlägt. Der Filterdeckel 30 kann dann komfortabel ohne Verrutschen wie zuvor beschrieben nach oben geschwenkt und verrastet werden.
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Die Abschrägung 33 kann je nach Ausführungsform angepasst werden. Der Winkel der Abschrägung 33 gegenüber der restlichen Oberkante des Filterdeckels 30 bzw. des Auslassstutzens 32 kann wenige Grad betragen. Die Abschrägung 33 muss insbesondere so an die Geometrie des Durchlasses 19 und des Auslassstutzens 32 angepasst werden, dass ein Einführen von schräg unten ermöglicht wird. Dabei ist zu beachten, dass beim Einführend des Auslassstutzens 32 in den Durchlass 19 weder die Abschrägung 33 an der Oberkante des Durchlasses 19 noch die Abtropfnase 36 an der Unterkante des Durchlasses 19 hängenbleibt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel reicht bei einer Wandstärke des Gehäuses im Bereich des Durchlasses 19 von typischerweise 1 - 2mm und der Länge der Abtropfnase 36 in ähnlicher Größenordnung eine Abschrägung von ca. 10% über die halbe Länge des Auslassstutzens 32. Die Abschrägung kann aber auch wesentlich größere Winkel aufweisen, z.B. 30° oder 45°, wodurch ein steileres Ansetzen zur Montage ermöglicht wird. Dabei muss sichergestellt sein, dass ein maximal spezifizierter Schwall an Spritzwasser noch durch die so abgeschrägte und erniedrige Wandung des Auslassstutzens 32 abgeleitet werden kann. Ein Anliegen des Auslassstutzens 32 an dem Gehäuseabschnitt 15 erhöht dabei den Festsitz des Filterdeckels 30 in montiertem Zustand.
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In der 12 ist eine zu der in der 11 gezeigten alternativen Ausführungsvariante dargestellt. Der Unterschied zu der Ausführungsvariante in der 11 besteht darin, dass an der Außenseite des Gehäusebereichs 14 unterhalb des Durchlasses 19 eine Scharnierbuchse 34a vorgesehen ist. An der Unterseite des Filterdeckels 30 ist dazu ein Scharnierschenkel 34c angebracht, welcher an seinem Ende eine Scharnierachse 34b aufweist. Die Scharnierachse 34b kann in die Scharnierbuchse 34a angesetzt werden und erleichtert somit die Montage des Filterdeckels 30. Um beim diesem Ansetzen das Einführen des Auslassstutzens 32 in den Durchlass 19 zu erleichtern, ist anstelle der Tropfnase 36 eine Tropfkante 36' vorgesehen.
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Nach dem Hochschwenken des Filterdeckels 30 ragt das freie Ende des Auslassstutzens 32 in den Kondenswasser-Ablaufkanal 17 hinein, wobei die Tropfnase 36 bzw. die Tropfkante 36' beabstandet von der Innenwand des Gehäuseabschnitts 14 angeordnet ist. Auf dies Weise wird vermieden, dass sich Wasser an dem Innenquerschnitt des Durchlasses 19 ablagert, sodass auch in diesem Bereich auf zusätzliche Dichtmittel verzichtet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugklimaanlage
- 10 - 15
- Gehäusebereiche
- 16
- Spritzwasser-Ablaufkanal
- 17
- Kondenswasser-Ablaufkanal
- 18
- Filteröffnung
- 19
- Durchlass
- 20
- Wulst, Feder
- 21
- Abtropfkante
- 30
- Filterdeckel
- 31
- Nut
- 32
- Auslassstutzen
- 33
- Abschrägung
- 34
- Anschlag
- 34a
- Scharnierbuchse
- 34b
- Scharnierachse
- 34c
- Scharnierschenkel
- 35
- Rinne
- 36
- Tropfnase
- 36'
- Tropfkante
- 37
- Mittelrippe
- 38, 39
- Rippen
- 40
- Raste
- M
- Montagerichtung