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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungseinheit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zur Herstellung einer Verpackungseinheit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 12.
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Verpackungseinheiten aus einzelnen zu einer Produktformation zusammengefassten Produkten, insbesondere Dosen oder dgl. Behälter, die mittels einer schrumpffähigen Folie gegeneinander fixiert sind, sind hinlänglich bekannt.
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Zur Herstellung derartiger Verpackungseinheiten, wie beispielsweise in der
DE 10 2008 052 633 A1 beschrieben, wird die Schrumpffolie um die Produktformation unter Bildung zweiter gegenüberliegender seitlicher, vorzugsweise stirnseitiger Öffnungen geschlungen und anschließend aufgeschrumpft. Im Bereich dieser seitlichen Öffnungen ist die Schrumpffolie mit einer geschlossenen Oberfläche in Gestalt eines Verschlusses mit sich überlappenden Faltbereichen ausgebildet. Hierdurch weisen derartige Verpackungseinheiten bzw. die aufgeschrumpfte Folie zwei gegenüberliegende stirnseitige Schrumpfaugen auf, die sich an den gegenüberliegenden Seitenflächen ausbilden. Im Bereich dieser Schrumpfaugen kann die schrumpfende bzw. aufgeschrumpfte Folie eventuell keine geschlossene Fläche aufweisen und Öffnung ausbilden. Insbesondere in diesem Bereich ist damit ein direkter Kontakt der Produkte, insbesondere von Dosen bzw. deren umlaufende Seitenwandung möglich, welcher beispielsweise beim Abstellen der Verpackungseinheit auf einem mit Steinen oder anderweitigen spitzen Partikeln übersäten Bodenbereich dazu führen kann, dass die in der Verpackungseinheit aufgenommenen Produkte, insbesondere Dosen beschädigt werden und das darin aufgenommene Füllgut, beispielsweise Bier austritt.
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Auch sind bereits derartige folienverpackte Verpackungseinheiten bekannt, bei denen Dosen auf einen im Querschnitt U-förmigen Trägerelement aus Pappe aufgenommen sind, wobei die Produkte bzw. Dosen sich auf einem rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt des Tragelementes befinden und an dessen Randseiten sich zwei angeflanschte Wandabschnitte anschließen, welche jedoch eine geringe Breite besitzen. Die Wandabschnitte des Tragelementes erstrecken sich hinsichtlich ihrer Breite maximal bis zu einem Drittel der Höhe der Produkte bzw. der Dosenhöhe, und zwar entlang der Längsseiten der üblicherweise quaderförmigen Verpackungseinheiten. Somit besteht auch bei derartigen bekannten, auch „U-Boards“ genannten Tragelement weiterhin der Nachteil, dass durch Abstellen der folienverpackten Verpackungseinheiten im Bereich der Stirnseiten eine Beschädigung der Dosen entstehen kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verpackungseinheit und ein zugehöriges Verfahren zur Herstellung einer derartigen Verpackungseinheit anzugeben, die die eingangs beschriebenen Nachteile des Standes der Technik beseitigt, insbesondere einen verbesserten Schutz der in der Verpackungseinheit aufgenommenen Produkte, insbesondere Dosen durch äußere mechanische Einflüsse, beispielsweise beim Abstellen auf mit spitzen Partikeln verunreinigtem Boden, zu ermöglichen. Die Aufgabe wird ausgehend von dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Weiterhin wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung einer Verpackungseinheit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 12 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der wesentliche Aspekt der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit ist darin zu sehen, dass die Abmessungen des Seitenwandabschnittes, insbesondere dessen Breite und Länge derart gewählt sind, dass dieser die zugeordnete Stirnseite zumindest größtenteils, vorzugsweise vollständig abdeckt. Hierbei ist der Seitenwandabschnitt vorzugweise rechteckförmig ausgebildet und weist eine Breite und Länge auf, die es ermöglicht, mindestens 80% der Fläche der Stirnseite abzudecken, um eine Beschädigung der stirnseitigen Produkte, insbesondere Dosen beim Abstellen der vorzugsweise quaderförmigen Verpackungseinheit mit der Stirnseite auf eine verunreinigten Boden zu vermeiden. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Stirnseite der Verpackungseinheit zumindest größtenteils über den vergrößerten Seitenwandabschnitt des Tragelementes abgedeckt ist und somit die in der Verpackungseinheit aufgenommenen Produkte vor einer Beschädigung geschützt sind.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist die Breite des Seitenwandabschnittes größer als die Hälfte der Produkthöhe, jedoch kleiner als Produkthöhe und/oder der Seitenwandabschnittes laschenartig ausgebildet. Bei den erfindungsgemäßen Abmessungen des Seitenwandabschnittes ist einer optimaler Schutz der Produkte vor einer Beschädigung und ein sicherer Halt dessen durch die geschrumpfte Folie möglich.
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Vorteilhaft ist der rechteckförmige Aufnahmeabschnitt von dem zumindest einen Seitenwandabschnitt über eine Knicklinie getrennt, die sich entlang der Schwenkachse erstreckt. Hierdurch ist ein maschinelles Knicken der laschenartigen Seitenwandabschnitte bei einer reduzierten Anklappkraft möglich. Die Knicklinie weist hierzu mehrere, abwechselnd hintereinander angeordnete Biegelinienabschnitte und Schnittlinienabschnitte auf.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist das flache Tragelement einstückig ausgebildet und/oder aus Pappe, Wellpappe oder einem ähnlichen Material einstückig hergestellt. Vorzugsweise weist das flache Tragelement einen ersten und einen zweiten Seitenwandabschnitt auf, die sich jeweils an den gegenüberliegenden kürzeren Randabschnitten des rechteckförmigen Aufnahmeabschnittes anschließen. Der erste und zweite Seitenwandabschnitt können dieselbe oder unterschiedliche Breiten aufweisen, wobei die Länge des zumindest einen Seitenwandabschnittes vorzugsweise kleiner als die Breite des rechteckförmigen Aufnahmeabschnittes gewählt ist.
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Weiterhin vorteilhaft ist der zumindest eine Seitenwandabschnitt zumindest abschnittweise mit dem Produkten der Produktformation verklebt ist, und zwar erfolgt das verkleben vor dem Aufschrumpfen der Folie, so dass geringere Anklappkraft erforderlich ist.
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In einer alternativen Ausführungsvariante ist zur Reduzierung der Rückstellkraft des zumindest einen Seitenwandabschnittes dessen Materialstärke oder Materialstruktur geschwächt. Die Schwächung kann beispielsweise durch eine linienartige, parallel zur Schwenkachse verlaufende Perforierung, durch eine sich über die Teil der Materialstärke erstreckende, linienartige Einkerbung oder Einschneidung, durch zumindest eine Ausnehmung und/oder durch zumindest eine randseitige Aussparung gebildet sein, die in den Seitenwandabschnitt eingebracht ist bzw. sind.
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Ebenfalls ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung zumindest einer Verpackungseinheit bestehend aus einzelnen zu einer Produktformation zusammengefassten Produkten, die auf einem rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt eines flachen Tragelementes aufgenommenen sind, bei dem die auf dem rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt befindlichen Produkte mittels einer schrumpffähigen Folie gegeneinander und am flachen Tragelement fixiert werden, und bei dem das flache Tragelement zumindest einen sich an den rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt anschließenden Seitenwandabschnitt aufweist. Vorteilhaft wird durch Aufschrumpfen der schrumpffähigen Folie der zumindest eine Seitenwandabschnitt an der Stirnseite der Produktformation bzw. Verpackungseinheit derart zur Anlage gebracht, dass dieser die zugeordnete Stirnseite zumindest größtenteils, vorzugsweise vollständig abdeckt. Hierdurch wird bei der Herstellung der Verpackungseinheit bereits ein effektiver stirnseitiger Schutz vor einer Beschädigung der Produkte hergestellt.
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Vorteilhaft wird beim Schrumpfen der schrumpffähigen Folie der Seitenwandabschnitt um eine Schwenkachse geschwenkt.
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Weiterhin vorteilhaft werden vor dem Schrumpfen der schrumpffähigen Folie die Produkte und/oder der zumindest eine Seitenwandabschnitt mit einem Klebstoffauftrag versehen. Beispielsweise kann der Klebstoff aufgesprüht werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante wird der zumindest eine Seitenwandabschnitt vor dem Schrumpfen der schrumpffähigen Folie um eine in den zumindest einen Seitenwandabschnitt eingebrachte, parallel zur Schwenkachse verlaufende Perforierung, Einkerbung und/oder Einschneidung geknickt. Anschließend erfolgt das Aufschrumpfen der Folie mit reduzierter Anklappkraft.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der schematischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
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1 eine perspektivische Draufsicht auf eine gemäß dem Stand der Technik ausgebildete Verpackungseinheit,
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2 ein schematischer Querschnitt durch die Verpackungseinheit gemäß 1 entlang der Schnittlinie A-A,
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3 eine perspektivische Draufsicht auf eine erfindungsgemäß ausgebildetes flaches Tragelement,
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4 ein schematischer Querschnitt durch eine Verpackungseinheit mit einem Tragelement gemäß 3,
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5 eine perspektivische Draufsicht auf eine alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäß ausgebildeten flachen Tragelementes,
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6 ein schematischer Querschnitt durch eine Verpackungseinheit mit einem Tragelement gemäß 5,
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7 eine perspektivische Draufsicht auf eine alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäß ausgebildeten flachen Tragelementes mit Knickkanten,
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8 eine perspektivische Draufsicht auf den ersten Seitenwandabschnitt des Tragelementes mit einer linienartigen Schwächung,
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9 ein schematischer Querschnitt durch den Randbereich einer Verpackungseinheit mit einem Tragelement mit einer linienartigen Schwächung,
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10 eine perspektivische Draufsicht auf den ersten Seitenwandabschnitt des Tragelementes mit mehreren Ausnehmungen und
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11 eine perspektivische Draufsicht auf den ersten Seitenwandabschnitt des Tragelementes mit mehreren randseitigen Aussparungen.
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1 zeigt eine Verpackungseinheit 1 gemäß dem Stand der Technik bestehend aus einzelnen zu einer Produktformation zusammengefassten Produkten 2, insbesondere Dosen. Die Produkte 2 weisen eine Produkthöhe H auf, welche die Erstreckung entlang Ihrer Produktlängsachse widergibt. Die Verpackungseinheit 1 ist aufgrund der Anordnung der Produkte 2 in einer Produktformation vorzugsweise quaderförmig ausgebildet und weist zwei gegenüberliegende Stirnseiten 1a, 1b und zwei gegenüberliegende Längsseiten 1c, 1d. Schließlich weist die Verpackungseinheit 1 noch eine Oberseite 1e und eine Unterseite 1f auf.
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Die Produkte 2 sind auf einem flachen Tragelement 3 aufgenommen, und zwar stehender Weise, d.h. die Produktlängsachse verläuft senkrecht zur Oberseite des flachen Tragelementes 3, welches vorzugsweise aus Pappe, Wellpappe oder einem vergleichbaren Material hergestellt ist. Beispielsweise kann das flache Tragelement 3 auch aus Kunststoff hergestellt sein.
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Das flache Tragelement 3 weist zumindest einen rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt 3.1 auf, auf dem die Produkte 2, insbesondere Dosen stehend angeordnet sind, und zwar vorzugsweise unmittelbar nebeneinander und matrixartig angeordnet, d.h. in mehreren Reihen und Spalten nebeneinander. Der rechteckförmige Aufnahmeabschnitt 3.1 des flachen Tragelementes 3 bildet hierbei die Unterseite 1f der Verpackungseinheit 1. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst die Verpackungseinheit 1 vier Spalten mit jeweils sechs Dosen, d.h. in Summe 24 Dosen. Es versteht sich, dass die Erfindung keinesfalls auf eine derartige Anzahl an Produkten 2 bzw. Dosen beschränkt ist, sondern auch eine unterschiedliche Anzahl an Produkten 2 pro Verpackungseinheit 1 umfassen kann, ohne das hierdurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
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Die Verpackungseinheit 1 weist eine schrumpffähige Folie 4 auf, mittels der die auf dem rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt 3.1 befindlichen Produkte 2 gegeneinander und am flachen Tragelement 3 fixiert sind. Zur Herstellung derartiger Verpackungseinheiten 1 wird die schrumpffähige Folie 4 um die Produktformation geschlungen, und zwar derart, dass diese im Bereich der Stirnseiten 1a, 1b der Verpackungseinheit 1 eine Öffnung bildet. Anschließend wird die schrumpffähige Folie 4 in einer zugehörigen Schrumpftunnelanlage aufgeschrumpft, wodurch die Stirnseiten 1a, 1b entweder vollflächig mit der aufgeschrumpften Folie 4 bedeckt sind oder diese nur teilweise bedeckt sind, d.h. die schrumpffähige Folie bzw. Schrumpffolie 4 in einem solchen Fall zwei gegenüberliegende stirnseitige Öffnungen 4a, 4b ausbildet, die sich an den gegenüberliegenden Stirnseiten 1a, 1b der Verpackungseinheit 1 befinden. Im Bereich dieser Öffnungen 4a, 4b bzw. Schrumpfaugen weist die schrumpfende bzw. aufgeschrumpfte Folie 4 damit keine geschlossene Fläche auf. Insbesondere in diesem Bereich ist ein direkter Kontakt der in der Verpackungseinheit 1 aufgenommenen Produkte 2, insbesondere von Dosen mit der äußeren Umgebung möglich.
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Beim Abstellen der Verpackungseinheit 1 auf deren Stirnseiten 1a, 1b kann es bei einem mit Steinen oder anderweitigen spitzen Partikeln 5 übersäten Bodenbereich 6 dazu kommen, dass die in der Verpackungseinheit 1 aufgenommenen Produkte 2, insbesondere Dosen beschädigt werden und das darin aufgenommene Füllgut, beispielsweise Bier austritt.
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In 1 ist eine Verpackungseinheit 1 mit einer die Produktformation vollflächig umgebenden aufgeschrumpften Folie 4 dargestellt, bei der eine mögliche Beschädigung der stirnseitig angeordneten Dosen 2 angedeutet ist. Um ein vereinfachtes Tragen einer derartigen Verpackungseinheit 1 zu ermöglichen, weisen diese üblicherweise im Bereich der Stirnseiten 1a, 1b einen henkelartiges Griffelement 7 auf, das vorzugsweise durch ein Kunststoffband gebildet ist, welches mit seinen freien Enden an den Längsseiten 1c, 1d der Verpackungseinheit 1 befestigt ist, vorzugsweise mit diesen verklebt ist.
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In 2 ist ein schematischer Schnitt entlang der Schnittachse A-A durch eine Verpackungseinheit 1 mit seitlichen Öffnungen 4a, 4b in der aufgeschrumpften Folie 4 beispielhaft dargestellt. Das gemäß dem Stand der Technik ausgebildete flache Tragelement 3 weist einen U-förmigen Querschnitt auf, d.h. an den rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt 3.1 schließen sich an zwei gegenüberliegende Seitenwandabschnitte 3.2, 3.3 an, welche dieselbe Breite B aufweisen, die kleiner als die Höhe H der Produkte 2 ist. Diese sind jeweils um eine Schwenkachse SA schwenkbar am rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt 3.1 angelenkt, die beispielsweise jeweils entlang der kürzeren Randseite des rechteckförmigen Aufnahmeabschnittes 3.1 verläuft. Das flache Tragelement 3 ist vorzugsweise einstückig ausgebildet und aus einer Materialbahn durch entsprechendes Schneiden, Stanzen und/oder Falzen hergestellt.
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Hier setzt die Erfindung an und will Abhilfe schaffen, dass keine Beschädigung der in der Verpackungseinheit 1 aufgenommenen Produkte 2 durch spitze Gegenstände von außen, beispielsweise beim Abstellen der Verpackungseinheit 1 mehr möglich ist.
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Gemäß der Erfindung sind die Abmessungen des Seitenwandabschnittes 3.2, insbesondere dessen Breite B und Länge L derart gewählt, dass dieser die zugehörige Stirnseite 1a, 1b größtenteils, vorzugsweise vollständig abdeckt und damit vor einer Beschädigung schützt. Hierzu weist der Seitenwandabschnitt 3.2 zumindest eine Breite B auf, die größer als die halbe Produkthöhe H, jedoch kleiner als die Produkthöhe H ist. Der zumindest eine Seitenwandabschnitt 3.2 bildet somit eine Anlagelasche aus, die im verpackten Zustand die Stirnseiten 1a, 1b der Produktformation bzw. die die Stirnseite 1a, 1b bildenden Produkte 2 der Produktformation größtenteils abdeckt und damit einen wirksamen Schutz vor Beschädigung bildet.
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In 3 ist beispielhaft eine Draufsicht auf ein derartig ausgebildetes flaches Tragelement 3 dargestellt. Das flache Tragelement 3 weist einen an den rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt 3.1 angelenkten Seitenwandabschnitt 3.2 auf, der um die Schwenkachse SA schwenkbar ausgebildet ist. Der Seitenwandabschnitt 3.2 weist eine Länge L auf, die vorzugsweise kleiner als die Breite BA des rechteckförmigen Aufnahmeabschnittes 3.1 ist. Die Länge L des Seitenwandabschnittes 3.2 ist erfindungsgemäß derart gewählt, dass der Seitenwandabschnitt 3.2 die Stirnseite 1a der Produktformation bzw. Verpackungseinheit 1 größtenteils, vorzugsweise vollständig abdeckt.
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In 4 ist beispielhaft ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-A durch ein erfindungsgemäß ausgebildete Verpackungseinheit 1 dargestellt. Hieraus geht hervor, dass durch die erfindungsgemäße Verbreiterung des Seitenwandabschnittes 3.2 besonders vorteilhaft die Stirnseite 1a der aufgeschrumpften Folie 4 größtenteils abgedeckt wird.
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In einer weiteren Ausführungsvariante gemäß der 5 und 6 weist das flache Tragelement 3 einen ersten Seitenwandabschnitt 3.2 und einen zweiten Seitenwandabschnitt 3.3, die an den einander gegenüberliegenden Randabschnitten des rechteckförmigen Aufnahmeabschnittes 3.1 angelenkt sind, und zwar jeweils schwenkbar um eine Schwenkachse SA, SA*. Der erste Seitenwandabschnitt 3.2 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel erfindungsgemäß wiederum derart ausgebildet, dass dieser im eingeklappten Zustand, d.h. dieser liegt an der Stirnseite 1a der Verpackungseinheit 1 an und deckt diese zumindest größtenteils, vorzugweise vollständig ab. Die Breite B* des zweiten Seitenwandabschnittes 3.3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel kleiner als die Breite B des ersten Seitenwandabschnittes 3.2 gewählt, insbesondere kleiner als ein Drittel der Produkthöhe H. In einer weiteren, nicht in den Figuren dargestellten Ausführungsvariante weisen der erste und zweite Seitenwandabschnitt 3.2, 3.3 jeweils dieselbe Breite B und/oder Länge L auf, so dass durch beide Seitenwandabschnitte 3.2, 3.3 die Stirnseiten 1a, 1b der Verpackungseinheit 1 größtenteils abgedeckt sind.
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In einer Ausführungsvariante der Erfindung sind die Seitenwandabschnitte 3.2, 3.3 über eine Knickkante 3a, 3b mit dem rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt 3.1 verbunden, die sich entlang der Schwenkachse SA, SA* erstreckt. In 7 ist beispielhaft eine vergrößerte schematische Abbildung einer derartigen Knickkante 3a, 3b dargestellt. Die Knickkante 3a, 3b besteht aus entlang der Schwenkachse SA, SA* sich abwechselnden Abschnitten, und zwar jeweils einer Schnittlinienabschnitt SL und einem Biegelinienabschnitt BL, die jeweils abwechselnd aneinander anschließen. Der Schnittlinienabschnitt SL ist durch eine symmetrisch zur Schwenkachse SA angeordnete, näherungsweise U-förmige oder C-förmige Schnittlinie gebildet, welche sich über die gesamte Materialdicke D des flachen Tragelementes 3 erstreckt und das Material entlang der näherungsweise U-förmigen oder C-förmigen Schnittlinie vollständig durchtrennt. Der Biegelinienabschnitt BL ist vorzugsweise durch eine sich entlang der Schwenkachse LA erstreckende Perforierung des flachen Trageelementes 3 gebildet.
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Bei der Verwendung von erfindungsgemäß ausgebildeten flachen Tragelementen 3 mit entsprechend verbreiterten Seitenwandabschnitten 3.2, 3.3 zur Herstellung von Verpackungseinheiten 1 kann beim Aufschrumpfen der schrumpffähigen Folie 4 in einer Schrumpftunnelanlage das Problem auftreten, dass die beim Aufschrumpfen der Folie 4 durch das Schrumpfen der Folie 4 erzeugte Anpresskraft nicht ausreichend ist, um zumindest einen erfindungsgemäß verbreiterten Seitenwandabschnitt 3.2, 3.3 stirnseitig an die Produkteformation anzudrücken. Dieser steht damit leicht von der Stirnseite 1a, 1b der Verpackungseinheit 1 ab. Hier schafft das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung zumindest einer Verpackungseinheit 1 Abhilfe.
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Beim erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer derartigen Verpackungseinheit 1 werden zunächst die einzelnen Produkte 2 zu einer Produktformation zusammengefasst und auf dem rechteckförmigen Aufnahmeabschnitt 3.1 des flachen Tragelementes 3 abgesetzt. Anschließend werden diese am flachen Tragelement 3 und den zumindest einem Seitenwandabschnitt 3.2, 3.3 mittels einer schrumpffähigen Folie 4 gegeneinander fixiert, und zwar wird hierzu die schrumpffähigen Folie 4 in einer Schrumpftunnelanlage erhitzt und entsprechend aufgeschrumpft.
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Erfindungsgemäß werden die Produkte 2 und/oder der zumindest eine Seitenwandabschnitt 3.2, 3.3 vor dem Aufschrumpfen der schrumpffähigen Folie 4 mit einem Klebstoffauftrag versehen und/oder die Steifigkeit des zumindest einen Seitenwandabschnittes 3.2, 3.3 zumindest abschnittsweise geschwächt, um die Rückstellkräfte des zumindest einen Seitenwandabschnittes 3.2, 3.3 bzw. die zum Anpressen dieser an die Produkte 2 erforderliche Anpresskraft beim Aufschrumpfen der schrumpffähigen Folie 4 zu reduzieren.
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Die Schwächung der Steifigkeit des Seitenwandabschnittes 3.2, 3.3 kann beispielsweise durch zumindest eine linienartige, parallel zur Schwenkachse SA, SA* verlaufende Perforierung 8, einen sich über die Teil der Materialdicke erstreckende, linienartige Einkerbung oder Einschneidung 9, zumindest eine Ausnehmung 10 und/oder zumindest eine randseitige Aussparung 11 realisiert sein, die in den jeweiligen Seitenwandabschnitt 3.2, 3.3 eingebracht ist bzw. sind. Hierdurch wird ein optimales Anliegen der Seitenwandabschnitte 3.2, 3.3 nach dem Aufschrumpfen der Folie 4 an der Produktformation bzw. den Produkten 2 gewährleistet.
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In 8 ist beispielhaft in einer schematischen Ausschnittsdarstellung der erste Seitenwandabschnitt 3.2 des in 4 dargestellten flachen Tragelementes 3 dargestellt, der über eine linienartige, parallel zur Schwenkachse SA verlaufende Perforierung 8 verfügt. Es versteht sich das zwei oder mehrere derartiger linienartige Perforierung 8 vorgesehen sein können, um die Rückstellkraft weiter zu reduzieren.
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9 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Querschnitt durch den Randbereich einer Verpackungseinheit 1 mit einem ersten Seitenwandabschnitt 3.2, der zur Schwächung der Steifigkeit eine linienartige, parallel zur Schwenkachse SA verlaufende Einkerbung oder Einschneidung 9 aufweist, die sich vorzugsweise über zumindest die halbe Materialdicke erstreckt. Bei Verwendung einer Wellpappe zur Herstellung des flachen Tragelementes 3 erstreckt sich die Einkerbung oder Einschneidung 9 vorzugsweise über eine Decklage der Wellpappe. Vorzugsweise sind die Einkerbung oder Einschneidung 9 im Anschluss an die Knickkante 3a im innenliegenden Bereich des ersten Seitenwandabschnittes 3.2 angeordnet.
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In einer weiteren Ausführungsvariante gemäß 10 weist der erste Seitenwandabschnitt 3.2 des in 4 dargestellten flachen Tragelementes 3 mehrere, vorzugweise drei Ausnehmungen 10 auf, die gleichmäßig über die Fläche des ersten Seitenwandabschnitt 3.2 verteilt sind. Die Ausnehmungen sind beispielsweise rechtförmig ausgebildet und erstrecken sich beispielsweise über mindestens die halbe Breite B des ersten Seitenwandabschnittes 3.2. Vorzugsweise werden die Ausnehmungen 10 derart zueinander angeordnet, dass diese im eingeklappten Zustand zwischen den Dosenfreiräumen zu liegen kommen, d.h. die Dosen 2 liegen dann an den durch die Ausnehmungen 10 gebildeten Stegabschnitten an.
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Gemäß einer weiteren, in 10 dargestellten Ausführungsvariante weist der erste Seitenwandabschnitt 3.2 mehrere, vorzugsweise drei randseitige Aussparungen 11 auf, die zum freien Rand des ersten Seitenwandabschnittes 3.2 hin geöffnet sind. Diese erstrecken sich ebenfalls vorzugsweise über die halbe Breite B des ersten Seitenwandabschnittes 3.2 und sind beispielsweise rechteckförmig ausgebildet.
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Der Klebstoffauftrag kann beispielsweise durch Aufsprühen des Klebstoffes auf die Produkte 2 und/oder die in Richtung der Produkte 2 zu klappende Oberfläche des zumindest einen Seitenwandabschnittes 3.2, 3.3 erfolgen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Ansprüche variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verpackungseinheit
- 1a, 1b
- Stirnseiten
- 1c, 1d
- Längsseiten
- 1e
- Oberseite
- 1f
- Unterseite
- 2
- Produkte bzw. Dosen
- 3
- Tragelement
- 3.1
- rechteckförmiger Aufnahmeabschnitt
- 3.2
- erster Seitenwandabschnitt
- 3.3
- zweiter Seitenwandabschnitt
- 3a, 3b
- Knicklinien
- 4
- schrumpffähige bzw. geschrumpfte Folie
- 4a
- erste Öffnung
- 4b
- zweite Öffnung
- 5
- Partikel
- 6
- Bodenabschnitt
- 7
- Griffelement
- 8
- Perforierung
- 9
- Einkerbung oder Einschneidung
- 10
- Ausnehmung
- 11
- randseitige Aussparung
- B
- Breite
- B*
- Breite
- BA
- Breite
- BL
- Biegelinienabschnitt
- H
- Produkthöhe
- L
- Länge
- SA, SA*
- Schwenkachsen
- SL
- Schnittlinienabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008052633 A1 [0003]