DE102014101151A1 - Verfahren zum Schmieden, insbesondere Streckschmieden, von metallischen Werkstücken - Google Patents

Verfahren zum Schmieden, insbesondere Streckschmieden, von metallischen Werkstücken Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmieden, insbesondere Streckschmieden, von metallischen Werkstücken umfassend die folgenden Verfahrensschritte: a1) in jeweils einem Schmiedeschritt Längswalzen eines Werkstücks mit wenigstens einem Walzwerkzeugpaar, dessen beide Walzwerkzeuge in zueinander entgegengesetztem Drehsinn (D11 und D21 oder D12 und D22) um jeweils eine zugehörige Drehachse (A1, A2) rotiert werden, wodurch das Werkstück zwischen den Walzwerkzeugen umgeformt und in einer sich aus dem Drehsinn ergebenden Vorschubrichtung (VR, –VR) bewegt wird, b1) in einem ersten Zuführschritt Zuführen eines ersten Werkstücks (3) zu einem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) an einer ersten Arbeitsseite (51) mittels einer ersten Greifeinrichtung (5), c1) Durchführen eines Schmiedeschritts gemäß Merkmal a1) mit dem ersten Werkstück (3), wobei der Drehsinn (D11, D21) der beiden Walzwerkzeuge (11 und 21 oder 12 und 22) derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung (VR) des Werkstücks (3) von der ersten Arbeitsseite (51) zu einer zweiten Arbeitsseite (52) des Walzwerkzeugpaares (11 und 21 oder 12 und 22), die von der ersten Arbeitsseite (51) abgewandt angeordnet ist, gerichtet ist, und wobei die erste Greifeinrichtung (5) während zumindest eines Abschnittes des Schmiedeschrittes der Vorschubbewegung des ersten Werkstücks (3) in der Vorschubrichtung folgt, d1) in einem Übergabeschritt während oder nach dem Schmiedeschritt Übergeben des ersten Werkstücks (3) von der ersten Greifeinrichtung (5), die an der ersten Arbeitsseite (51) angeordnet ist oder arbeitet, an eine zweite Greifeinrichtung (6), die an der zweiten Arbeitsseite (51) angeordnet ist oder arbeitet und das erste Werkstück (3) ergreift, wobei die erste Greifeinrichtung (5) das erste Werkstück (3) zeitgleich mit dem Ergreifen durch die zweite Greifeinrichtung (6) oder zeitverzögert loslässt, sowie eine Schmiedewalzvorrichtung zum Durchführen eines solchen Verfahrens.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmieden, insbesondere Streckschmieden, von metallischen Werkstücken und eine Schmiedewalzvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
  • Das Schmieden von metallischen Werkstoffen wie Eisen- oder Stahlwerkstoffen oder Aluminiumwerkstoffen wird üblicherweise bei erhöhten Umformtemperaturen durchgeführt, um die zum Umformen erforderliche Umformbarkeit und Fließfähigkeit des Werkstoffes zu erreichen. Die beim Schmieden üblicherweise auftretenden Temperaturen sind bei einer Halbwarmumformung zwischen 550°C und 750°C und bei einer sogenannten Warmumformung oberhalb 900°C.
  • Zum Schmieden von metallischen Werkstücken aus einer Ausgangsform in eine gewünschte Zwischenform (Halbzeug, Vorformen) oder Endform (Fertigprodukt, Fertigformen) sind neben vielen anderen Verfahren auch Walzverfahren bekannt, die zu den Druckumformverfahren gezählt werden. Beim Walzen wird das Werkstück (Walzgut) in den Walzenspalt zwischen zwei rotierenden Walzen oder darauf angeordneten Werkzeugen angeordnet und durch Ausüben eines Umformdrucks durch die rotierenden Walzen oder Werkzeugen in seiner Form verändert. Beim Profilwalzverfahren sind Werkzeugprofile am Umfang der Walzen angeordnet, die die Erzeugung entsprechender Profile im Werkstück ermöglichen. Beim Flachwalzen wirken die zylindrischen oder kegeligen Außenflächen der Walzen unmittelbar auf das Werkstück. Einen Arbeitsbereich mit einem Walzenpaar oder auch nur einem Werkzeugpaar bezeichnet man auch als Stich oder Kaliber.
  • Bezüglich der Relativbewegung der Werkzeuge oder Walzen einerseits und des Werkstückes andererseits unterteilt man Walzverfahren in Längswalzen, Querwalzen und Schrägwalzen.
  • Beim Längswalzen wird das Werkstück während seiner Umformung senkrecht zu den Drehachsen der Walzen in einer translatorischen Bewegung und meist ohne Eigendrehung durch den Walzenspalt bewegt. Die beiden Walzen drehen dabei gegenläufig und bewegen sich somit mit ihren gegenüber liegenden Walzenrändern am Walzenspalt tangential in gleicher Richtung, die der Vorschubrichtung des Werkstücks entspricht. Zu den Längswalzverfahren zählt das Reckwalzen, das ein Streckschmiedeverfahren ist, bei dem ein Rohling zwischen rotierenden Reckwerkzeugsegmenten auf den Walzen in seiner Länge gereckt oder gestreckt und dabei in seinem Querschnitt verringert wird.
  • Beim Querwalzen bewegt sich das Werkstück nicht translatorisch bezüglich der Walzen oder deren Drehachsen, sondern dreht sich nur um seine eigene Achse. Die Walzen drehen hier im gleichen Drehsinn und bewegen sich somit mit ihren gegenüber liegenden Walzenrändern am Walzenspalt tangential in entgegen gesetzter Richtung, wodurch ein Drehmoment und eine rotatorische Bewegung auf das Werkstück übertragen wird.
  • Bei Kombination von Längswalzen und Querwalzen spricht man von Schrägwalzen. Die Walzen stehen dabei in der Regel schräg zueinander und zum Werkstück, das nun translatorisch und rotatorisch zugleich bewegt wird.
  • Die deutsche Patentschrift DE 103 19 258 B4 beschreibt eine Querkeilwalzmaschine, die auch für Reckwalzverfahren verwendbar ist, indem die Drehrichtung der Walzen dieser Walzmaschine reversierbar ist, so dass entweder eine gleichläufige Einstellung der Walzenrotation zur Verwendung als Querkeilwalzmaschine oder eine gegenläufige Einstellung der Walzenrotation zur Verwendung als Reckwalzmaschine möglich ist. Es ist auch möglich, während eines Umformprozesses eines Werkstückes die Drehrichtung der Walzen phasenweise umzukehren.
  • Die japanische Patentanmeldung JP 02182339 A offenbart in dem zugehörigen Patent Abstract of Japan ein Reckwalzverfahren, bei dem die Walzen in beiden Rotationsrichtungen angetrieben werden können, um dasselbe Werkstück im gleichen Werkzeug, jedoch bei umgekehrter Drehrichtung, ein weiteres Mal zu bearbeiten.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Schmieden, insbesondere Streckschmieden, von metallischen Werkstücken anzugeben sowie eine Schmiedewalzvorrichtung, mit dem bzw. mit der kurze Taktzeiten verwirklicht werden können.
  • Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich der Schmiedewalzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Anwendungen gemäß der Erfindung ergeben sich aus den von Patentanspruch 1 bzw. Patentanspruch 11 abhängigen Patentansprüchen.
  • Das Verfahren zum Schmieden, insbesondere Streckschmieden, von metallischen Werkstücken gemäß Patentanspruch 1 umfasst die folgenden Verfahrensschritte:
    • a1) in jeweils einem Schmiedeschritt Längswalzen eines Werkstücks mit wenigstens einem Walzwerkzeugpaar, dessen beide Walzwerkzeuge in zueinander entgegengesetztem Drehsinn um jeweils eine zugehörige Drehachse rotiert werden, wodurch das Werkstück zwischen den Walzwerkzeugen umgeformt und in einer sich aus dem Drehsinn ergebenden Vorschubrichtung bewegt wird,
    • b1) in einem ersten Zuführschritt Zuführen eines ersten Werkstücks zu einem ersten Walzwerkzeugpaar an einer ersten Arbeitsseite mittels einer ersten Greifeinrichtung,
    • c1) Durchführen eines Schmiedeschritts gemäß Merkmal a1) mit dem ersten Werkstück, wobei der Drehsinn der beiden Walzwerkzeuge derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung des Werkstücks von der ersten Arbeitsseite zu einer zweiten Arbeitsseite des Walzwerkzeugpaares, die von der ersten Arbeitsseite abgewandt angeordnet ist, gerichtet ist, und wobei die erste Greifeinrichtung während zumindest eines Abschnittes des Schmiedeschrittes der Vorschubbewegung des ersten Werkstücks in der Vorschubrichtung folgt,
    • d1) in einem Übergabeschritt während oder nach dem Schmiedeschritt Übergeben des ersten Werkstücks von der ersten Greifeinrichtung, die an der ersten Arbeitsseite angeordnet ist oder arbeitet, an eine zweite Greifeinrichtung, die an der zweiten Arbeitsseite angeordnet ist oder arbeitet und das erste Werkstück ergreift, wobei die erste Greifeinrichtung das erste Werkstück zeitgleich mit dem Ergreifen durch die zweite Greifeinrichtung oder zeitverzögert loslässt.
  • Durch die Übergabe des Werkstücks von der ersten an die zweite Greifeinrichtung wird die erste Greifeinrichtung von der Weiterbearbeitung des ersten Werkstücks entlastet und ist frei um gegebenenfalls ein zweites Werkstück ergreifen und dem Walzwerkzeug zuführen zu können. Auf diese Weise wird die Schmiedewalzproduktion nicht dadurch gebremst, dass die gesamte Handhabung, beispielsweise einschließlich Zu- und Abführung des Werkstücks, während des Walzens von ein und derselben Greifeinrichtung durchgeführt wird und das Walzwerkzeug zeitweise stillsteht um auf die Zuführung des nächsten Werkstücks zu warten. Somit können beim Walzen die Taktzeiten verkürzt werden, was zu höheren Produktionsausstößen führt. Des Weiteren bringt die Anordnung der beiden Greifeinrichtungen auf gegenüberliegenden Arbeitsseiten den Vorteil, dass die Werkstückführung in einer fortlaufenden Linie erfolgen und dass Zuführungs- und Abführungswege kurz gehalten werden können. Auch das führt zu besonders niedrigen Taktzeiten.
  • Im Schmiedeschritt selbst erfolgt das Längswalzen des Werkstücks durch das wenigstens eine Werkzeugpaar, dessen beide Walzwerkzeuge in zueinander entgegengesetztem Drehsinn um jeweils eine zugehörige Drehachse rotiert werden. Die Drehbewegungen der beiden Walzen sind dabei so ausgelegt, dass das Werkstück zwischen den Walzwerkzeugen umgeformt und in einer sich aus dem Drehsinn ergebenden Vorschubrichtung von einer ersten Arbeitsseite zu einer von der ersten Arbeitsseite abgewandten zweiten Arbeitsseite des Walzwerkzeugpaars bewegt wird. Günstigerweise sind die Drehgeschwindigkeiten so eingestellt, dass die jeweiligen Oberflächen der Walzwerkzeuge des Walzwerkzeugpaars, zwischen welchen das Werkstück bewegt wird, die gleichen Tangentialgeschwindigkeiten aufweisen.
  • In einem ersten Zuführschritt erfolgt zunächst das Zuführen des ersten Werkstücks zu einem ersten Walzwerkzeugpaar an einer ersten Arbeitsseite mittels einer ersten Greifeinrichtung, die an der ersten Arbeitsseite angeordnet ist oder dort arbeitet. Dazu kann die erste Greifeinrichtung das erste Werkstück beispielsweise von einer Förder- oder Zuführeinrichtung abgeholt oder bereits aus einem vorhergehenden Bearbeitungsschritt mitgebracht haben. Insbesondere hat die erste Greifeinrichtung das erste Werkstück von einem Heizofen abgeholt, in dem das Werkstück auf die Schmiedetemperatur gebracht worden war. Nach dem Zuführen des ersten Werkstücks geht die Bewegung in den Schmiedeschritt über, wobei die erste Greifeinrichtung das erste Werkstück weiterhin greift und während des Schmiedevorgangs der Vorschubbewegung des ersten Werkstücks in der Vorschubrichtung folgt.
  • Während oder nach dem Schmiedeschritt wird das erste Werkstück von der ersten Greifeinrichtung an die zweite Greifeinrichtung, die an der zweiten Arbeitsseite angeordnet ist oder dort arbeitet, übergeben, wobei die zweite Greifeinrichtung das erste Werkstück ergreift und die erste Greifeinrichtung das erste Werkstück loslässt. Das Loslassen kann gleichzeitig mit dem Ergreifen erfolgen, es ist jedoch auch denkbar, dass das erste Werkstück, insbesondere wenn es sich um ein bereits sehr dünngewalztes oder ein langes Teil handelt, eine überlappenden Zeitbereich durch beide Greifeinrichtungen geführt wird und beide Greifeinrichtungen der Vorschubbewegung des ersten Werkstücks gleichermaßen folgen.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein zweites Walzwerkzeugpaar vorgesehen ist, das neben dem ersten Walzwerkzeugpaar angeordnet ist und/oder das eine mit dem ersten Walzwerkzeugpaar gemeinsame erste Arbeitsseite sowie eine mit dem ersten Walzwerkzeugpaar gemeinsame zweite Arbeitsseite aufweist. Bei dieser Anordnung führt die zweite Greifeinrichtung in einem zweiten Zuführschritt nach dem ersten Schmiedeschritt in dem ersten Walzenwerkzeugpaar und dem ersten Übergabeschritt das erste Werkstück dem zweiten Walzwerkzeugpaar an der zweiten Arbeitsseite zu und ein zweiter Schmiedeschritt wird in analoger Weise zum ersten Schmiedeschritt mit dem ersten Werkstück in dem zweiten Walzwerkzeugpaar durchgeführt, wobei der Drehsinn der beiden Walzwerkzeuge des zweiten Walzwerkzeugpaares derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung des Werkstücks von der zweiten Arbeitsseite zur ersten Arbeitsseite hin gerichtet ist. Die zweite Greifeinrichtung folgt in diesem Fall während zumindest eines Abschnittes des zweiten Schmiedeschrittes der Vorschubbewegung des ersten Werkstücks in der Vorschubrichtung bis zur erneuten Übergabe des ersten Werkstücks von der zweiten Greifeinrichtung wieder an die erste Greifeinrichtung, welches während oder nach dem zweiten Schmiedeschritt ausgeführt wird. Auch dieser Übergabeschritt kann mit einem zeitgleichen oder zeitverzögerten Loslassen des ersten Werkstücks durch die zweite Greifeinrichtung einhergehen. Durch einen solchen Drehsinnwechsel der Walzen und einer damit verbundenen umgekehrten Vorschubrichtung für das erste Werkzeug von der zweiten zur ersten Arbeitsseite in diesem zweiten Schmiedeschritt kann ohne eine bedeutende Zeitverzögerung die Weiterbearbeitung des ersten Werkstücks erfolgen. Dieser Effekt kann durch eine geeignete Anordnung des zweiten Walzwerkzeugpaares auf dem Walzenumfang weiter optimiert werden, indem dieses zum Beispiel bereits in einer Anfangsstellung bereitsteht, wenn die zweite Greifeinrichtung mit der Zuführung des ersten Werkstücks beginnt. Besonders kurze Transportwege für das erste Werkstück und Vermeidung einer Verzögerung des Beginns des zweiten Schmiedeschritts führen nicht nur zu besonders hohen Taktraten, sondern auch noch dazu, dass sich das Werkstück zwischen den Schmiedeschritten kaum abkühlt, so dass auch die Anfangstemperatur zu Beginn der Abfolge von Schmiedevorgängen nicht übermäßig hoch eingestellt werden muss.
  • Eine ganz besonders hohe Taktrate kann dadurch eingestellt werden, dass in einem weiteren Zuführschritt, vorzugsweise nach dem zweiten Übergabeschritt für das erste Werkstück, wenigstens einem Walzwerkzeugpaar, vorzugsweise dem ersten Walzwerkzeugpaar, ein zweites Werkstück an der zweiten Arbeitsseite, vorzugsweise von der zweiten Greifeinrichtung, zugeführt wird und ein Schmiedeschritt mit dem zweiten Werkstück durchgeführt wird, wobei der Drehsinn der beiden Walzwerkzeuge derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung des zweiten Werkstücks von der zweiten Arbeitsseite zur ersten Arbeitsseite gerichtet ist. Auch hier folgt die zweite Greifeinrichtung während zumindest eines Abschnittes des Schmiedeschrittes unter Führung des zweiten Werkstücks dessen Vorschubbewegung. Analog zu vorstehend genannter Ausführungsweise wie beim ersten Werkstück wird auch hier in einem Übergabeschritt während oder nach dem Schmiedeschritt das zweite Werkstück von der zweiten Greifeinrichtung an die erste Greifeinrichtung, die entsprechend bereitsteht, übergeben, wobei auch beim zweiten Werkstück ein zeitverzögertes Loslassen durch die übergebende Greifeinrichtung eingestellt sein kann. Bei dieser noch weiter optimierten Fertigungsweise sind Zuführung des zweiten Werkstücks und Abführen des ersten Werkstücks im Wesentlichen zeitgleich, was auch dazu führt, dass die Greifeinrichtungen im Wesentlichen ständig in Bewegung sind und auch für eine Hand-in-Hand-Arbeitsweise geeigneter Weise besonders gut aufeinander abgestimmt sind.
  • Je nach erforderlicher Bearbeitung der Werkstücke kann auch noch wenigstens ein drittes Walzwerkzeugpaar auf den Walzen vorgesehen sein und in vorstehend genannter Weise wenigstens eine weitere Schmiedebearbeitung gegebenenfalls unter erneutem Drehsinnwechsel mit weiterer Übergabe des jeweiligen Werkstücks an die jeweilig andere Greifeinrichtung vorgesehen sein. Nach seinem letzten Schmiedeschritt wird das entsprechende Werkstück von dem diesen Schmiedeschritt ausübenden Walzwerkzeugpaar abgeführt, wobei diesen Abführschritt günstiger Weise die Greifeinrichtung ausführt, die an der Arbeitsseite angeordnet ist oder arbeitet, zu der die Bewegung des Werkstücks aufgrund der diesem letzten Schmiedeschritt zugeordneten Vorschubrichtung hin gerichtet ist.
  • Einer besonders hohen Taktrate kann weiterhin zuträglich sein, wenn auf ein Auseinanderfahren der Walzen zum Herausnehmen des Werkstücks nach dem jeweiligen Schmiedeschritt verzichtet wird. Dies ist durch die vorstehenden Maßnahmen mit den jeweiligen Übergaben des Werkstücks an die jeweils andere Greifeinrichtung und durch günstige Anordnung der Walzwerkzeuge auf den Walzen auch nicht unbedingt erforderlich. Gerade ein solches Auseinanderfahren der Walzen führt zu einer bedeutenden Verzögerung in der Werkstückbearbeitung und das erfindungsgemäße Verfahren führt demzufolge auch zu einer wesentlichen Einsparung der Schmiedezeit. Stattdessen werden die Werkstücke vollständig in der jeweiligen Vorschubrichtung aus dem Zwischenraum oder Werkzeugspalt herausbewegt und dann können von der jeweiligen Greifeinrichtung weitertransportiert oder in irgendeiner Weise gehandhabt werden.
  • Es kann vorgesehen sein, dass die Abfolge der beschriebenen Verfahrensschritte mit verschiedenen aufeinanderfolgenden Werkstücken mehrfach hintereinander ausgeführt wird. Dies wird dann durch die entsprechenden Bewegungen und Handhabungen der Greifeinrichtungen sichergestellt.
  • Besonders kurze Zuführ- und Abführwege mit entsprechend kurzen Schmiedezeiten können auch dadurch erreicht werden, dass diese Handhabungsschritte entlang einer Werkstückebene erfolgt, die durch einen Walzenspalt oder Zwischenraum zwischen den Walzen, senkrecht zu einer durch die beiden Walzenachsen verlaufenden Ebene und/oder im Wesentlichen tangential zu den Walzenmantelflächen verläuft.
  • Die bisher genannten Ausführungsformen der Erfindung gehen alle davon aus, dass die das Werkstück während des jeweiligen Schmiedevorgangs haltende Greifeinrichtung dem Werkstück hinterherläuft, also das Werkstück in das Walzwerkzeug „hineinschiebt”. Eine oftmals günstigere Variante sieht jedoch vor, dass die haltende Greifeinrichtung in Vorschubrichtung dem Werkstück vorausläuft, d. h. das Werkstück sozusagen aus dem Walzwerkzeug „herauszieht”. Unter „Hineinschieben” bzw. „Herausziehen” soll jedoch nicht verstanden werden, dass durch die Führungsbewegung der Greifeinrichtung in irgendeiner Weise eine Spannung auf das Werkstück aufgebracht wird, es soll lediglich durch diese Ausdrucksweise nur anschaulich die Nachlauf- bzw. Vorlaufbewegung der Greifeinrichtung nahegebracht werden. Vielmehr sind die Vorschubbewegung durch das Walzwerkzeugpaar und die Handhabungsbewegung der Greifeinrichtung derart aufeinander abgestimmt, dass das Werkstück spannungsfrei bleibt.
  • Dieser Fall der vorlaufenden Greifeinrichtung unterscheidet sich von der vorher geschilderten Ausführungsform dadurch, dass der Übergabeschritt mit Übergabe des ersten Werkstücks von der ersten Greifeinrichtung an die zweite Greifeinrichtung vor dem ersten Schmiedeschritt bereits stattfindet, so dass die zweite Greifeinrichtung die Führung des Werkstücks während des Schmiedeschritts übernimmt und demzufolge dem ersten Werkstück vorausläuft. Die erste Greifeinrichtung sorgt zunächst lediglich für eine Bereitstellung des ersten Werkstücks zur Abholung durch die zweite Greifeinrichtung. Schließt sich jedoch ein zweiter Schmiedeschritt mit Hilfe eines zweiten Walzwerkzeugpaars bei umgekehrtem Drehsinn der Walzen an, dann übernimmt die erste Greifeinrichtung das Halten des ersten Werkstücks während diesem zweiten Schmiedeschritt, nachdem sie das erste Werkstück von der zweiten Greifeinrichtung – wiederum bereits vor diesem Schmiedeschritt – übernommen hat, wobei die zweite Greifeinrichtung in diesem Fall für die Bereitstellung des ersten Werkstücks am zweiten Walzwerkzeugpaar nach dem Abführen aus dem ersten Walzwerkzeugpaar zuständig war. Ansonsten erfolgt das Schmieden selbst in analoger Weise wie beim Halten und Führen während des Schmiedens durch die jeweils andere Greifeinrichtung. Auch bei einem zeitoptimierten Bearbeiten eines zweiten Werkstücks ist die Handhabungsweise durch die beiden Greifeinrichtungen in analoger Weise vorgesehen.
  • Eine zur Durchführung von wenigstens Teilen der voranstehend genannten Verfahrensschritte geeignete Schmiedewalzvorrichtung umfasst wenigstens ein Walzenpaar mit zwei jeweils um eine Walzenachse drehbaren und im Drehsinn reversierbaren Walzen und eine an einer ersten Arbeitsseite der Walzen angeordnete oder arbeitende erste Greifeinrichtung zum Greifen und Bewegen und/oder zur Abführung und/oder zur Bereitstellung eines ersten Werkstücks und eine an einer zweiten Arbeitsseite der Walzen angeordnete oder arbeitende zweite Greifeinrichtung zum Greifen und Bewegen und/oder zur Abführung und/oder zur Bereitstellung eines zweiten Werkstücks. Eine solche Schmiedewalzvorrichtung ist durch vorzugsweise wenigstens teilweise gleichzeitige und/oder parallele Handhabung der beiden Werkstücke geeignet, insgesamt eine geringere Taktrate im Schmiedeprozess von Werkstücken einzustellen.
  • Jede der beiden Walzen des Walzenpaares kann mit zwei Werkzeugsegmenten bestückt sein, wobei vorzugsweise jedes Werkzeugsegment sich um einen jeweiligen Segmentwinkel von kleiner als 180° um die zugehörige Walzenachse erstreckt und/oder die beiden Werkzeugsegmente bezüglich einer die Walzenachse enthaltenden Mittelebene der Walze auf verschiedenen Hälften der Walze angeordnet sind.
  • Vorzugsweise sind ein Walzwerkzeug des ersten Walzwerkzeugpaares an einer ersten Walze und das andere Walzwerkzeug an einer zweiten Walze vorgesehen. In gleicher Weise können auch ein Walzwerkzeug des zweiten Walzwerkzeugpaares an der ersten Walze und das andere Walzwerkzeug des zweiten Walzwerkzeugpaares an der zweiten Walze vorgesehen sein.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Dabei wird auch auf die Zeichnungen Bezug genommen, in denen zeigen:
  • 1 eine Schmiedewalzvorrichtung mit einer Schmiedewalzmaschine mit mehreren Walzwerkzeugen und mit zwei an entgegen gesetzten Arbeitsseiten der Walzwerkzeuge angeordneten und arbeitenden Handhabungsgeräten mit Greifeinrichtungen in einer Draufsicht von oben,
  • 2 in einem ersten Zuführschritt das Zuführen eines von der ersten Greifeinrichtung gegriffenen erwärmten ersten Schmiede-Werkstücks von einer ersten Arbeitsseite zu einem gegenläufig rotierenden ersten Walzwerkzeugsegmentpaar eines ersten Walzwerkzeugs der Schmiedewalzmaschine gemäß 1, in einer teilweise geschnittenen seitlichen Ansicht,
  • 3 in einem auf den Zuführschritt gemäß 2 folgenden ersten Schmiedeschritt das Walzen des ersten Schmiede-Werkstücks durch das erste Walzwerkzeugsegmentpaar des ersten Walzwerkzeugs der beiden gegenläufig rotierenden Walzen in einem Zwischenstadium des Schmiedeschritts, in dem die erste Greifeinrichtung das erste Schmiede-Werkstück noch greift, die zweite Greifeinrichtung aber noch nicht greift, in einer teilweise geschnittenen seitlichen Ansicht,
  • 4 das Walzen des ersten Schmiede-Werkstücks durch das erste Walzwerkzeugsegmentpaar des ersten Walzwerkzeugs in einem gegenüber 3 fortgeschrittenen Stadium des ersten Schmiedeschritts, in dem die erste Greifeinrichtung das erste Schmiede-Werkstück losgelassen hat und die zweite Greifeinrichtung das erste Schmiede-Werkstück greift, in einer teilweise geschnittenen seitlichen Ansicht,
  • 5 das Walzen des ersten Schmiede-Werkstücks durch das erste Walzwerkzeugsegmentpaar des ersten Walzwerkzeugs in einem Endstadium des ersten Schmiedeschritts, kurz bevor das Schmiede-Werkstück das Walzwerkzeugsegmentpaar verlässt, wobei die zweite Greifeinrichtung das erste Schmiede-Werkstück weiterhin greift, in einer teilweise geschnittenen seitlichen Ansicht,
  • 6 in einem zweiten Zuführschritt das Zuführen eines von der zweiten Greifeinrichtung gegriffenen erwärmten ersten Schmiede-Werkstücks von einer zweiten Arbeitsseite zu einem gegenläufig rotierenden ersten Walzwerkzeugsegmentpaar eines zweiten Walzenwerkzeugs der Schmiedewalzmaschine gemäß 1, in einer teilweise geschnittenen seitlichen Ansicht,
  • 7 in einem auf den Zuführschritt gemäß 6 folgenden zweiten Schmiedeschritt das Walzen des ersten Schmiede-Werkstücks durch das erste Walzwerkzeugsegmentpaar des zweiten Walzwerkzeugs der beiden gegenläufig rotierenden Walzen in einem Zwischenstadium des zweiten Schmiedeschritts, in dem die zweite Greifeinrichtung das erste Schmiede-Werkstück noch greift, die erste Greifeinrichtung aber noch nicht greift, in einer teilweise geschnittenen seitlichen Ansicht,
  • 8 das Walzen des ersten Schmiede-Werkstücks durch das erste Walzwerkzeugsegmentpaar des zweiten Walzwerkzeugs in einem gegenüber 7 fortgeschrittenen Stadium des zweiten Schmiedeschritts, in dem die erste Greifeinrichtung das erste Schmiede-Werkstück bereits ergriffen hat und die zweite Greifeinrichtung das erste Schmiede-Werkstück noch immer greift, in einer teilweise geschnittenen seitlichen Ansicht,
  • 9 das Walzen des ersten Schmiede-Werkstücks durch das erste Walzwerkzeugsegmentpaar des zweiten Walzwerkzeugs in einem Endstadium des zweiten Schmiedeschritts, kurz bevor das Schmiede-Werkstück das zweite Walzwerkzeugsegmentpaar verlässt, in dem die zweite Greifeinrichtung das erste Schmiede-Werkstück losgelassen hat und die erste Greifeinrichtung das erste Schmiede-Werkstück weiterhin greift, in einer teilweise geschnittenen seitlichen Ansicht, und
  • 10 eine zweites Ausführungsbeispiel analog 2, jedoch mit abweichender Funktion der Greifeinrichtungen, jeweils schematisch dargestellt. Einander entsprechende Teile und Größen sind in den 1 bis 10 mit denselben Bezugszeichen versehen.
  • In den 1 bis 10 ist zumindest in Teilen eine Schmiedewalzmaschine 50 gezeigt, die wenigstens eine erste Walze 1 mit einer zentralen Drehachse A1 und wenigstens eine zweite Walze 2 mit einer zentralen Drehachse A2 aufweist.
  • In der Draufsicht der 1 ist die untere Walze 2 von der oberen Walze 1 verdeckt. Gemäß 1 sind zwei Lagereinrichtungen 41 und 42 für die Walzen 1 und 2 sowie eine Drehantriebseinrichtung 40 vorgesehen, die in an sich bekannter Weise ausgebildet sein können. Die Drehantriebseinrichtung 40 ist jedoch gemäß der Erfindung in der Drehrichtung reversierbar, um die Walzendrehrichtung umzukehren, wie noch näher erläutert wird.
  • Die beiden Walzen 1 und 2 sind gemäß 2 bis 10 entlang einer in Richtung der Schwerkraft verlaufenden vertikalen Ebene VE übereinander angeordnet, die sich mit einer horizontalen, d. h. senkrecht zur Schwerkraft verlaufenden, Ebene H1 der oberen Walze 1 in der Drehachse A1 und mit einer zweiten horizontalen Ebene H2 der unteren Walze 2 in deren Drehachse A2 schneidet. Eine dritte horizontale Ebene H3 ist zwischen den Ebenen H1 und H2 und den Walzen 1 und 2 angeordnet und bildet eine Ebene, die durch den Walzenspalt 53 zwischen den Walzen 1 und 2 verläuft und entlang derer das Werkstück 3 während des Walzens bewegt wird, und wird deshalb hier auch als Werkstückebene H3 bezeichnet. Die horizontalen Ebenen H1, H2 und H3 sowie die Drehachsen A1 und A2 sind parallel zueinander gerichtet. Die Walzen sind also in den dargestellten Ausführungsbeispielen horizontal und übereinander angeordnet, wobei die erste Walze 1 die obere Walze und die zweite Walze 2 die untere Walze sind.
  • Die Anordnung der Walzen kann aber auch anders im Raum oder bezüglich der Schwerkraft gewählt werden, beispielsweise so um 90° gedreht werden, dass die Ebenen VE und H1 bis H3 sowie die Drehachsen A1 und A2 alle vertikal, also parallel zur Schwerkraft, gerichtet sind, die Walzen also senkrecht stehen, oder, alternativ, auch so, dass die Ebene VE sowie die Drehachsen A1 und A2 horizontal sind und die Ebenen H1 bis H3 vertikal sind, die Walzen also nebeneinander und horizontal angeordnet sind. Auch andere z. B. schräge Walzenanordnungen sind möglich. Die Werkstückzuführung ändert sich dann jeweils entsprechend.
  • In den 2 bis 5 ist der erste Drehsinn D11 der oberen Walze 1 entgegensetzt zum Uhrzeigersinn und der erste Drehsinn D21 der unteren Walze 2 im Uhrzeigersinn gerichtet, während in den 6 bis 9 umgekehrt der zweite Drehsinn D12 der oberen Walze 1 im Uhrzeigersinn und der zweite Drehsinn D22 der unteren Walze 2 entgegensetzt zum Uhrzeigersinn gerichtet sind, die Walzen 1 und 2 also jeweils entgegengesetzt zu dem Zustand gemäß 2 bis 5 rotieren. Durch die gegenläufige Rotation der Walzen 1 und 2 sowohl im Betrieb gemäß 2 bis 5 als auch im Betrieb gemäß 6 bis 9 verlaufen in der für das Werkstück 3 und dessen Bewegung vorgesehenen Werkstückebene H3 die beiden Walzen 1 und 2 an ihren Außenseiten in gleicher Richtung, d. h. ihre tangentialen Bahngeschwindigkeiten sind dort betragsmäßig gleich groß und jeweils parallel zueinander. Dadurch wird das Werkstück 3 auch in dieser tangentialen Richtung in einer Vorschubrichtung VR in 2 bis 5 bzw. in der entgegen gesetzten Vorschubrichtung –VR in 6 bis 9 durch die Walzen 1 und 2 bewegt, wie beim Längswalzen generell vorgesehen ist.
  • Am Umfang der oberen Walze 1 sind ein erstes Walzwerkzeug mit zwei ringsegmentartigen Werkzeugen oder Werkzeugsegmenten 11 und 12 und ein zweites Walzwerkzeug mit zwei ringsegmentartigen Werkzeugen oder Werkzeugsegmenten 11 und 12' angeordnet, wobei erstes und zweites Walzwerkzeug in einer axial zueinander versetzten Anordnung sind und wobei sich das Werkzeugsegment 11 um die Drehachse A1 um einen Erstreckungswinkel (oder Segmentwinkel) γ1, das Werkzeugsegment 11' um einen Erstreckungswinkel γ1', das Werkzeugsegment 12 um einen Erstreckungswinkel γ2 und das Werkzeugsegment 12' um einen Erstreckungswinkel γ2' erstrecken. Zwischen dem ersten Werkzeugsegment 11 und dem zweiten Werkzeugsegment 12 des ersten Walzwerkzeugs sind jeweils an ihren Umfangsenden ein Zwischenraum 13 sowie diametral gegenüberliegend ein weiterer Zwischenraum 14 angeordnet. Ebenso sind beim zweiten Walzwerkzeug zwischen dem ersten Werkzeugsegment 11' und dem zweiten Werkzeugsegment 12' jeweils an ihren Umfangsenden ein Zwischenraum 13' sowie diametral gegenüberliegend ein weiterer Zwischenraum 14' angeordnet. Eine zentral durch die Zwischenräume 13 und 14 sowie 13' und 14' verlaufende radiale Zwischenraumebene ZE1 verläuft ebenfalls durch die Drehachse A1 und die jeweils beiden Werkzeugsegmente 11 und 12 bzw. 11' und 12' der beiden Walzwerkzeuge liegen auf entgegen gesetzten Seiten dieser Zwischenraumebene ZE1.
  • Analog sind bei der unteren Walze ZE2 zwei Werkzeugsegmente 21 und 22 bzw. 21 und 22' je Walzwerkzeug mit den Erstreckungswinkeln (Segmentwinkeln) δ1 und δ2 bzw. δ1' und δ2' am Umfang angeordnet, welche durch Zwischenräume 23 und 24 bzw. 23' und 24' voneinander getrennt sind und durch eine radiale zentrale Zwischenraumebene ZE2 der Zwischenräume 23 und 24 bzw. 23' und 24' auf verschiedenen Seiten liegen. Die Werkzeugsegmente 11 und 21 sowie 11' und 21' arbeiten gemeinsam jeweils als erstes Walzwerkzeugsegmentpaar zum Walzen eines Werkstücks und die Werkzeugsegmente 12 und 22 sowie 12' und 22' arbeiten zusammen jeweils als zweites Walzwerkzeugsegmentpaar zum Walzen eines Werkstücks. Grundsätzlich könnte aber auch das Werkzeugsegment 12 mit dem Werkzeugsegment 21 als Walzwerkzeugsegmentpaar kombiniert werden und das Werkzeugsegment 11 mit dem Werkzeugsegment 22 (oder entsprechend das Werkzeugsegment 12' mit dem Werkzeugsegment 21' und das Werkzeugsegment 11' mit dem Werkzeugsegment 22), sofern die Gestaltung der Werkzeugkonturen oder Profile dies erlaubt.
  • Die Werkzeugform der Werkzeugsegmente, insbesondere deren Profile und Konturen, sind an die gewünschte Gestalt des zu walzenden Werkstücks angepasst. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird in einem ersten Walzschritt gemäß 2 bis 5 der Querschnitt des Werkstücks 3 verjüngt zur besseren Materialverteilung in einem Reckwalzschritt und in einem zweiten Walzschritt wird gemäß 6 bis 9 eine teilweise weitere Verjüngung am Werkstück 3 eingebracht. Es sind aber vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten möglich und die konkrete Gestalt und Formgebung durch die Werkzeugsegmente 11 und 12 bzw. 11' und 12' sowie 21 und 22 bzw. 21' und 22' ist in keiner Weise beschränkt gemäß der Erfindung.
  • Die Erstreckungswinkel γ1, γ1', γ2 und γ2' der Werkzeugsegmente 11, 11', 12 und 12' sind im dargestellten Ausführungsbeispiel gleich (γ1 = γ1' = γ2 = γ2') und die Werkzeugsegmente 11 und 12 bzw. 11' und 12' sind auch im Wesentlichen symmetrisch zur Zwischenraumebene ZE1 angeordnet. Das gleiche gilt für die Werkzeugsegmente 21, 21', 22 und 22' und deren Erstreckungswinkel δ1 = δ1' = δ2 = δ2' und symmetrische Anordnung bezüglich der Zwischenraumebene ZE2. Daraus folgt auch, dass alle Erstreckungswinkel γ1, γ1', γ2 und γ2' sowie δ1, δ1', δ2 und δ2' jeweils kleiner als 180° sind. Dies muss aber nicht so sein, die Erstreckungswinkel γ1 und γ2, γ1' und γ2', δ1 und δ2 sowie δ1' und δ2' können sich paarweise auch unterscheiden und es kann sogar einer der beiden Erstreckungswinkelpaare γ1 und γ2, γ1' und γ2', δ1 und δ2 sowie δ1' und δ2' größer als 180° sein. Außerdem muss die Anordnung der Werkzeugsegmente nicht unbedingt symmetrisch zu einer Symmetrieebene sein.
  • Die Drehwinkel α11 bis α24 bzw. α11' bis α24' der Walzen 1 und 2 sind in den 2 bis 10 zwischen der Zwischenraumebene ZE1 bzw. ZE2 und der horizontalen Ebene H1 bzw. H2 der jeweiligen Walze 1 oder 2 gemessen oder definiert. Selbstverständlich kann jeder Drehwinkel auch auf andere Referenzebenen oder -achsen bezogen werden. Dies ist lediglich eine Frage der Definition.
  • Es sind ferner in 1 bis 10 eine Greifeinrichtung 5 und eine Greifeinrichtung 6 zum Greifen von Werkstücken vorgesehen, die insbesondere Greifzangen bilden und/oder die an einem zugehörigen Handhabungsgerät 15, 16, vorzugsweise einem Roboter wie einem Industrieroboter oder einem Manipulator, befestigt sind und von diesem Handhabungsgerät 15, 16 bewegt werden, insbesondere entlang der Werkstückebene H3, die zwischen den Werkzeugsegmenten 11 und 21 sowie 12 und 22 in 2 bis 5 bzw. 11' und 21' sowie 12' und 22' in 6 bis 19 liegt.
  • Im Folgenden wird nun der Verfahrensablauf beim Schmieden eines metallischen Werkstücks 3 durch Längswalzen mittels der Walzen 1 und 2 und deren Werkzeugsegmenten 11 und 21 anhand der 2 bis 5 beschrieben. Das Werkstück 3 ist vor dem Walzen auf eine zum Umformen oder Fließen seines metallischen Werkstoffes ausreichende Schmiedetemperatur vorerwärmt.
  • In 2 wird an einer ersten Arbeitsseite 51 der Anordnung der Walzen 1 und 2, hier der links liegenden Arbeitsseite, ein als Rohling ausgebildetes Werkstück 3.1, das von der Greifeinrichtung 5 gehalten oder gegriffen ist, entlang der Werkstückebene H3 in den zwischen den Zwischenräumen 23 und 13 liegenden Bereich am Walzenspalt 53 eingebracht. Der Werkstückrohling 3.1 ist insbesondere als kurzes zylindrisches massives oder blockförmiges metallisches vorerwärmtes Schmiedeteil ausgebildet.
  • Der Drehwinkel α11 der ersten Walze 1 und α21 der zweiten Walze 2 liegt jeweils in einem Bereich zwischen 0 und 90°, insbesondere 20° und 70°, hier in 2 etwa bei 50° bis 60°. Dadurch öffnen sich die Zwischenräume 13 und 23 etwas nach links zum Werkstück 3 hin, so dass dieses gut in den Bereich zwischen den Zwischenräumen 13 und 23 zugeführt werden kann. Diese Zuführung des Werkstücks 3 kann bei stehenden Walzen 1 und 2 erfolgen oder auch bei langsam oder sogar auch schon auf hoher bis voller Geschwindigkeit drehenden Walzen 1, 2. Es muss lediglich die Zuführung durch die Greifeinrichtung 5 dann mit der Drehung der Walzen 1 und 2 synchronisiert oder angepasst werden.
  • Die Greifeinrichtung 5 bewegt sich während des Längswalzens entlang der Werkstückebene H3 in der Vorschubrichtung VR nach oder mit, um der Mitführung des Werkstücks 3 durch die Walzen 1 und 2 zu folgen. Die Vorschubrichtung VR ist dabei infolge der gewählten Drehsinne D11 und D21 der Walzen 1 und 2 von der ersten Arbeitsseite 51 zur gegenüberliegenden zweiten Arbeitseite 52 der Walzenanordnung, die in den 2 bis 9 rechts angeordnet ist, gerichtet ist, also hier von links nach rechts verläuft, wie mit dem Pfeil angedeutet.
  • Gemäß 3 haben sich die beiden Walzen 1 und 2 weitergedreht, und zwar die erste Walze 1 auf den neuen Drehwinkel α12 und die zweite Walze 2 auf den Drehwinkel α22, die beide fast 90° betragen. Das erste Werkzeugsegment 11 der ersten Walze 1 und das erste Werkzeugsegment 21 der zweiten Walze 2 greifen nun als Werkzeugsegmentpaar in das Werkstück 3 ein. Das nunmehr bereits in der Umformung befindliche Werkstück 3 ist in 3 als Werkstück 3.2 im Anfangsstadium des Walzprozesses bezeichnet.
  • In 4 wurden die Walzen 1, 2 weitergedreht auf einen Drehwinkel α13 bzw. α23, der größer ist als 180°, beispielsweise 190° bis 200° beträgt. Das Werkstück 3.3 ist nun zwischen den Werkzeugsegmenten 11 und 21 bereits um eine beträchtliche Länge gereckt oder umgeformt worden und befindet sich somit in einem Zwischenstadium des Walzprozesses. In diesem Stadium des Walzprozesses hat auch – wie nicht explizit dargestellt – eine Übergabe des Werkstücks 3.3 von der ersten Greifeinrichtung 5 auf die zweite Greifeinrichtung 6 stattgefunden. Etwa bei halber Werkstücklänge greift die auf der zweiten Arbeitsseite 52 angeordnete und arbeitende zweite Greifeinrichtung 6 das Werkstück 3 an seinem den Walzprozess bereits durchlaufenen vorderen Ende und gleichzeitig oder etwas zeitverzögert Isst die erste Greifeinrichtung 5 das noch nicht gewalzte hintere Ende des Werkstücks 3 los. Von diesem Zeitpunkt an ist die zweite Greifeinrichtung 6 für das Halten, Führen und weitere Handhaben des Werkstücks 3 zuständig.
  • In 5 ist der Walzprozess im Endstadium und das Werkstück 3 fertig geschmiedet. Die Greifeinrichtung 6 ist nun dem Werkstück 3, das in 5 in seiner im Endstadium befindlichen Form mit 3.4 bezeichnet ist, vorgelaufen und hält dieses an seinem im abgeschlossenen Walzprozess vorlaufenden Ende weiter fest. Die beiden Walzen 1 und 2 haben sich in 5 weitergedreht auf einen Drehwinkel α14 bzw. α24 von jeweils etwas weniger als 360°, wobei sich bei diesem Drehwinkel das Werkzeugsegmentpaar 12 und 22 am Werkzeugspalt 53 gegenübersteht. In diesem Stadium findet kein Walzen statt, da das Werkstück 3 bereits mit Werkzeugsegmentpaar 11 und 21 fertig geschmiedet worden ist und von der zweiten Greifeinrichtung 6 auf der zweiten Arbeitsseite 52 außerhalb des Schmiedebereiches gehalten wird. Die sich weiterdrehenden Walzen 1, 2 befinden sich in 5 sozusagen im Leerlauf.
  • Das Schmiedewalzen des Werkstücks 3 in der Abfolge gemäß 2 bis 5 ist nun abgeschlossen und das Werkstück 3 kann von der Greifeinrichtung 6 je nach Prozessanforderung abgelegt werden oder es wird, wie in 6 bis 9 gezeigt, einem weiteren Walzschritt bzw. Schmiedeschritt durch ein weiteres Werkzeugsegmentpaar 11, 21 der Schmiedewalzmaschine 50 unterzogen.
  • Der weitere Schmiedeschritt am Werkstück 3 wird nun gemäß 6 bis 9 wieder zwischen denselben Walzen 1 und 2 aber mit reversierter Drehrichtung und mit Hilfe des zweiten Werkzeugsegmentpaars 11, 21' durchgeführt. Dabei werden die Walzen 1 und 2 und ihre Werkzeugsegmente 11' und 12' bzw. 21' und 22' entgegen gesetzt zu dem Walzprozess gemäß 2 bis 5 rotiert, was durch die entgegen gesetzten Drehsinne D12 (hier im Uhrzeigersinn) und D22 (hier im Gegenuhrzeigersinn) in 6 bis 9 im Vergleich zu den Drehsinnen D11 und D21 in den 2 bis 5 verdeutlicht ist. Das Werkstück 3 weist noch eine ausreichende Schmiedetemperatur auf, wurde also vor dem gesamten Schmiedeprozess auf eine Schmiedetemperatur aufgewärmt, die für ein zweistufiges Schmieden ausreichend ist. Um das Werkstück 3 dem zweiten Werkzeugsegmentpaar 11, 21', das auf den Walzen 1, 2 gegenüber dem ersten Werkzeugsegmentpaar 11, 21 axial versetzt angeordnet ist, zuführen zu können, transportiert die zweite Greifeinrichtung 6 (wie nicht explizit dargestellt) das Werkstück 3, vorzugsweise in einer zu den Walzendrehachsen A1, A2 parallelen Bewegung, vom Entnahmebereich des ersten Werkzeugsegmentpaares 11, 21 zum Zuführbereich des zweiten Werkzeugsegmentpaares 11, 21. Jeder andere, nicht-parallele Bewegungsweg ist denkbar, sofern er für den Transport zweckmäßig ist, jedoch ist ein paralleler Transport in der Regel der bezüglich des Zeitbedarfes günstigste.
  • Wie in 6 dargestellt, wird das Werkstück 3, in diesem Anfangsstadium des zweiten Schmiedeschrittes wegen seiner gegenüber dem Endstadium nach dem ersten Schmiedeschritt gemäß 5 unveränderten Gestalt immer noch als Werkstück 3.4 bezeichnet, mittels der zweiten Greifeinrichtung 6, die an der zweiten Arbeitsseite 52 der Walzen 1 und 2 angeordnet ist, von dieser zweiten Arbeitsseite 52 dem Werkzeugsegmentpaar 11, 21 zugeführt. Das Zuführen des Werkstücks 3.4 erfolgt wiederum durch eine Zuführbewegung entlang der Werkstückebene H3 in den zwischen den Zwischenräumen 23' und 13' liegenden Bereich am Walzenspalt 53, jedoch wegen umgekehrter Drehrichtung der Walzen 1, 2 in einer entgegen gesetzten Vorschubrichtung –VR, was bei der im Vergleich zu der Vorschubrichtung VR beim ersten Schmiedeschritt umgekehrten Bewegung des Werkstücks 3.4 durch das Minuszeichen ausgedrückt ist.
  • Das Werkstück 3 wird nun in den 6 bis 9 in verschiedenen Stadien des zweiten Schmiedevorgangs analog zu dem in den 2 bis 5 dargestellten Schmiedevorgang zwischen den Werkzeugsegmenten 11' und 21' umgeformt, wobei es je nach gezeigtem Stadium in den 6 bis 9 mit 3.4 bis 3.7 bezeichnet ist.
  • Der Drehwinkel α11' der ersten Walze 1 und α21' der zweiten Walze 2 im Anfangsstadium des zweiten Schmiedeschritts gemäß 6 liegt wieder analog zu dem Anfangszustand des ersten Schmiedeschrittes gemäß 2 jeweils in einem Bereich zwischen 0 und 90°, insbesondere 20° und 70°, hier in 6 etwa bei 50° bis 60°. Bei den Winkelangaben ist allerdings zu beachten, dass alle Drehwinkel der 6 bis 9 gegenüber den Winkelangaben in 2 bis 5 wegen der umgekehrten Drehrichtung der Walzen 1, 2 ein negatives Vorzeichen tragen müssten, der Einfachheit halber werden jedoch alle Drehwinkel mit ihrem Betrag angegeben.
  • Bei dieser Drehwinkelstellung von etwa 50° bis 60° öffnen sich die Zwischenräume 13' und 23' etwas nach rechts zum Werkstück 3 hin, so dass dieses gut in den Bereich zwischen den Zwischenräumen 13' und 23' zugeführt werden kann. Auch beim zweiten Schmiedeschritt kann die Zuführung des Werkstücks 3 bei stehenden oder mit beliebiger Geschwindigkeit drehenden Walzen 1 und 2 erfolgen, sofern auf entsprechende Synchronisation mit der zuführenden Greifeinrichtung 6 geachtet werden muss.
  • Während des zweiten Schmiedeschritts bewegt sich die Greifeinrichtung 6 während des Längswalzens entlang der Werkstückebene H3 in der Vorschubrichtung –VR nach oder mit, um der Mitführung des Werkstücks 3 durch die Walzen 1 und 2 zu folgen.
  • Gemäß 7 haben sich die beiden Walzen 1 und 2 weitergedreht, und zwar die erste Walze 1 auf den neuen Drehwinkel α12 und zweite Walze 2 auf den Drehwinkel α22, die beide fast 90° betragen. Das erste Werkzeugsegmentpaar 11, 21' des zweiten Walzwerkzeugs greifen nun in das Werkstück 3 ein, das in diesem Umformstadium gemäß 7 als Werkstück 3.5 bezeichnet ist.
  • In 8 wurden die Walzen 1, 2 weitergedreht auf einen Drehwinkel α13' bzw. α23, der größer ist als 180°, beispielsweise 190° bis 200° beträgt. Das Werkstück 3.6 ist nun zwischen den Werkzeugsegmenten 11' und 21' weiter umgeformt worden. In diesem Stadium des zweiten Walzprozesses erfolgt, wie in 8 dargestellt, die Übergabe des Werkstücks 3.6 von der zweiten Greifeinrichtung 6 zurück auf die erste Greifeinrichtung 5. Etwa bei halber Werkstücklänge greift die auf der ersten Arbeitsseite 51 angeordnete und arbeitende erste Greifeinrichtung 5 das Werkstück 3 an seinem den zweiten Schmiedeschritt bereits durchlaufenen vordere Ende und gleichzeitig oder etwas zeitverzögert Isst die zweite Greifeinrichtung 6 das noch nicht gewalzte Ende des Werkstücks 3 los. Von diesem Zeitpunkt an ist wieder die erste Greifeinrichtung 5 für das Halten, Führen und weitere Handhaben des Werkstücks 3 zuständig.
  • In 9 ist der zweite Schmiedeschritt im Endstadium und das Werkstück 3 fertig geschmiedet. Die erste Greifeinrichtung 5 ist nun dem Werkstück 3, das in 9 in seiner im Endstadium befindlichen Form mit 3.7 bezeichnet ist, vorgelaufen und hält dieses an seinem im abgeschlossenen Walzprozess vorlaufenden Ende weiter fest. Die beiden Walzen 1 und 2 haben sich in 9 weitergedreht auf einen Drehwinkel α14' bzw. α24' von jeweils etwas weniger als 360°, wobei sich bei diesem Drehwinkel das Werkzeugsegmentpaar 12' und 22' am Werkzeugspalt 53 gegenübersteht. Das Walzen ist in diesem Stadium abgeschlossen, die sich weiterdrehenden Walzen 1, 2 befinden sich in 9 analog zu 5 sozusagen im Leerlauf.
  • Nach abgeschlossenem zweiten Schmiedeschritt kann sich ein weiterer Bearbeitungsschritt anschließen oder aber das Werkstück 3 ist fertig bearbeitet und kann abtransportiert werde. In jedem Fall aber wird der Transportvorgang von der ersten Greifeinrichtung 5 ausgeführt.
  • Die Ausführungsform gemäß den 2 bis 9 ist lediglich ein besonderes praktisches Beispiel für die Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung. Weitere unterschiedliche Varianten sind vorstellbar und könnten ebenfalls dargestellt werden. Insbesondere findet bei der voranstehend geschilderten Ausführungsform die Übergabe des Werkstücks 3 während des Schmiedeschritts statt, etwa wenn das Werkstück 3 zur Hälfte bereits geschmiedet ist. Die Übergabe des Werkstücks 3 von einer Greifeinrichtung zur jeweils anderen kann beispielsweise erst nach vollendetem Schmiedeschritt erfolgen. Auch eine Übergabe des Werkstücks 3 vor dem Schmiedeschritt ist möglich und in einigen Fälle vorteilhaft, da bei speziellen Ausgestaltungen des Werkstücks 3 dieses besser geführt werden kann, wenn die zuständige Greifeinrichtung 5, 6 vor dem Werkstück 3 läuft und dieses sozusagen hinter sich herzieht. Die letztgenannte Variante wird anhand der 10 kurz angedeutet.
  • 10 zeigt eine gegenüber 2 veränderte Ausgangsstellung zu Beginn des ersten Schmiedeschritts. Während in 2 die erste Greifeinrichtung 5 das Werkstück 3 dem Werkzeugsegmentpaar 11, 21 zuführt und dieses auch noch während der ersten Phase des Schmiedeschritts greift, übernimmt die erste Greifeinrichtung 5 bei der Ausführungsform gemäß 10 das Werkstück 3 eine Bereitstellung des Werkstücks 3 an der ersten Arbeitsseite 51. Während des gesamten Schmiedeschritts ist jedoch die an der zweiten Arbeitsseite 52 angeordnete bzw. arbeitende zweite Greifeinrichtung 6 für das Halten und Führen des Werkstücks 3 zuständig. Zu diesem Zweck erfolgt der Übergabeschritt für das Werkstück 3 von der ersten Greifeinrichtung 5 auf die zweite Greifeinrichtung 6 vor Beginn des Schmiedeschritts, also bevor das Werkzeugsegmentpaar 11, 21 mit der Bearbeitung beginnt. Wie in 10 dargestellt, ergreift die zweite Greifeinrichtung 6 das Werkstück 3 an seinem in Vorschubrichtung VR vorderen Ende und unmittelbar nach dem Ergreifen durch die zweite Greifeinrichtung 6 lässt die erste Greifeinrichtung 5 (wie nicht dargestellt) das Werkstück 3 los. Die Walzen 1, 2 haben sich zwischenzeitlich so weitergedreht, dass das Werkzeugsegmentpaar 11, 21 mit dem Schmieden beginnt. Die zweite Greifeinrichtung 6 läuft dem Werkstück 3 während des gesamten Schmiedeschritts mit der Geschwindigkeit voraus, die die Walzen 1, 2 als Vorschub vorgeben.
  • Der Schmiedevorgang selbst wird in analoger Weise durchgeführt wie in 2 bis 5 dargestellt. Nach dem Beenden des Schmiedeschritts kann die zweite Greifeinrichtung 6 das geschmiedete Werkstück 3 entweder abtransportieren oder aber einem zweiten Schmiedeschritt analog 6 bis 9 zuführen, wobei „zuführen” wie für den vorausgegangenen ersten Schmiedeschritt „bereitstellen” bedeutet. Für das Greifen und Halten des Werkstücks 3 während des zweiten Schmiedeschritts ist nämlich wiederum die erste Greifeinrichtung 5 zuständig, die das Werkstück 3 vor dem zweiten Schmiedeschritt von der zweiten Greifeinrichtung 6 analog zum Übergabevorgang gemäß 10 übernimmt.
  • In 10 sind die gleichen Bezugszeichen wie in 2 verwendet und diese haben auch die gleiche Bedeutung. Es ist jedoch zu beachten, dass die zweite Greifeinrichtung 6 für die Übernahme des Werkstücks vor dem Schmiedeschritt vollständig in den Werkzeugspalt 53 einfahren muss und entsprechenden Platz benötigt. Zu diesem Zweck sind der Zwischenraum 13 zwischen dem ersten Werkzeugsegment 11 und dem zweiten Werkzeugsegment 12 an der Walze 1 sowie der Zwischenraum 23 zwischen dem ersten Werkzeugsegment 12 und dem zweiten Werkzeugsegment 22 an der Walze 2 im Vergleich zur Ausführung gemäß 2 größer. Dies hat auch zur Folge, dass die Drehwinkel α11 und α21 der Walzen 1, 2 zu Beginn des Schmiedeschritts gegenüber 2 ebenfalls größer sind, in 10 etwa 100° bis 110°.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    erste Walze
    2
    zweite Walze
    3
    Werkstück
    3.1 bis 3.4
    Werkstück in verschiedenen Stadien
    5
    erste Greifeinrichtung
    6
    zweite Greifeinrichtung
    9, 9'
    Fördereinrichtung
    11
    erstes Werkzeugsegment des ersten Walzwerkzeugs an der Walze 1
    11'
    erstes Werkzeugsegment des zweiten Walzwerkzeugs an der Walze 1
    12
    zweites Werkzeugsegment des ersten Walzwerkzeugs an der Walze 1
    12'
    zweites Werkzeugsegment des zweiten Walzwerkzeugs an der Walze 1
    13, 14; 13, 14'
    Zwischenraum
    15
    erstes Handhabungsgerät
    16
    zweites Handhabungsgerät
    21
    erstes Werkzeugsegment des ersten Walzwerkzeugs an der Walze 2
    21'
    erstes Werkzeugsegment des zweiten Walzwerkzeugs an der Walze 2
    22
    zweites Werkzeugsegment des ersten Walzwerkzeugs an der Walze 2
    22'
    zweites Werkzeugsegment des zweiten Walzwerkzeugs an der Walze 2
    23, 24; 23, 24'
    Zwischenraum
    35
    erster Greifarm
    36
    zweiter Greifarm
    40
    Drehantriebseinrichtung
    41, 42
    Lagereinrichtungen
    50
    Schmiedewalzmaschine
    51
    erste Arbeitsseite
    52
    zweite Arbeitsseite
    53
    Walzenspalt
    A1
    Drehachse der Walze 1
    A2
    Drehachse der Walze 2
    D11
    erste Drehrichtung der Walze 1
    D12
    zweite Drehrichtung der Walze 1
    D21
    erste Drehrichtung der Walze 2
    D22
    zweite Drehrichtung der Walze 2
    H1
    Horizontalebene der Walze 1
    H2
    Horizontalebene der Walze 2
    H3
    Werkstückebene
    VE
    vertikale Ebene
    VR, –VR
    Vorschubrichtung
    ZE1
    Zwischenraumebene der Walze 1
    ZE2
    Zwischenraumebene der Walze 2
    α11
    erster Drehwinkel der ersten Walze 1
    α12
    zweiter Drehwinkel der ersten Walze 1
    α13
    dritter Drehwinkel der ersten Walze 1
    α14
    vierter Drehwinkel der ersten Walze 1
    α21
    erster Drehwinkel der zweiten Walze 2
    α22
    zweiter Drehwinkel der zweiten Walze 2
    α23
    dritter Drehwinkel der zweiten Walze 2
    α24
    vierter Drehwinkel der zweiten Walze 2
    γ1
    Erstreckungswinkel des ersten Werkzeugsegments 11
    γ1'
    Erstreckungswinkel des ersten Werkzeugsegments 11'
    γ2
    Erstreckungswinkel des zweiten Werkzeugsegments 12
    γ2'
    Erstreckungswinkel des zweiten Werkzeugsegments 12'
    δ1
    Erstreckungswinkel des ersten Werkzeugsegments 21
    δ1'
    Erstreckungswinkel des ersten Werkzeugsegments 21'
    δ2
    Erstreckungswinkel des zweiten Werkzeugsegments 22
    δ2
    Erstreckungswinkel des zweiten Werkzeugsegments 22'
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 10319258 B4 [0008]
    • JP 02182339 A [0009]

Claims (13)

  1. Verfahren zum Schmieden, insbesondere Streckschmieden, von metallischen Werkstücken umfassend die folgenden Verfahrensschritte: a1) in jeweils einem Schmiedeschritt Längswalzen eines Werkstücks mit wenigstens einem Walzwerkzeugpaar, dessen beide Walzwerkzeuge in zueinander entgegengesetztem Drehsinn (D11 und D21 oder D12 und D22) um jeweils eine zugehörige Drehachse (A1, A2) rotiert werden, wodurch das Werkstück zwischen den Walzwerkzeugen umgeformt und in einer sich aus dem Drehsinn ergebenden Vorschubrichtung (VR, –VR) bewegt wird, b1) in einem ersten Zuführschritt Zuführen eines ersten Werkstücks (3) zu einem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) an einer ersten Arbeitsseite (51) mittels einer ersten Greifeinrichtung (5), c1) Durchführen eines Schmiedeschritts gemäß Merkmal a1) mit dem ersten Werkstück (3), wobei der Drehsinn (D11, D21) der beiden Walzwerkzeuge (11 und 21 oder 12 und 22) derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung (VR) des Werkstücks (3) von der ersten Arbeitsseite (51) zu einer zweiten Arbeitsseite (52) des Walzwerkzeugpaares (11 und 21 oder 12 und 22), die von der ersten Arbeitsseite (51) abgewandt angeordnet ist, gerichtet ist, und wobei die erste Greifeinrichtung (5) während zumindest eines Abschnittes des Schmiedeschrittes der Vorschubbewegung des ersten Werkstücks (3) in der Vorschubrichtung folgt, d1) in einem Übergabeschritt während oder nach dem Schmiedeschritt Übergeben des ersten Werkstücks (3) von der ersten Greifeinrichtung (5), die an der ersten Arbeitsseite (51) angeordnet ist oder arbeitet, an eine zweite Greifeinrichtung (6), die an der zweiten Arbeitsseite (51) angeordnet ist oder arbeitet und das erste Werkstück (3) ergreift, wobei die erste Greifeinrichtung (5) das erste Werkstück (3) zeitgleich mit dem Ergreifen durch die zweite Greifeinrichtung (6) oder zeitverzögert loslässt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, a2) bei dem wenigstens ein zweites Walzwerkzeugpaar (11 und 21' oder 12' und 22') vorgesehen ist, das neben dem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) angeordnet ist und/oder das eine mit dem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) gemeinsame erste Arbeitsseite (51) sowie eine mit dem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) gemeinsame zweite Arbeitsseite (52) aufweist, b2) bei dem die zweite Greifeinrichtung (6) in einem zweiten Zuführschritt das erste Werkstück (3) nach dem ersten Schmiedeschritt in dem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) und dem ersten Übergabeschritt dem zweiten Walzwerkzeugpaar (11' und 21' oder 12' und 22') an der zweiten Arbeitsseite (52) zuführt, c2) bei dem ein zweiter Schmiedeschritt gemäß Merkmal a1) mit dem ersten Werkstück (3) in dem zweiten Walzwerkzeugpaar (11' und 21' oder 12' und 22') durchgeführt wird, wobei der Drehsinn (D11, D21) der beiden Walzwerkzeuge (11, 21') des zweiten Walzwerkzeugpaares (11' und 21' oder 12' und 22') derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung (–VR) des Werkstücks (3) von der zweiten Arbeitsseite (52) zur ersten Arbeitsseite (51) gerichtet ist, und wobei die zweite Greifeinrichtung (6) während zumindest eines Abschnittes des zweiten Schmiedeschrittes der Vorschubbewegung des ersten Werkstücks (3) in der Vorschubrichtung folgt, d2) und bei dem in einem zweiten Übergabeschritt während oder nach dem zweiten Schmiedeschritt das erste Werkstück (3) von der zweiten Greifeinrichtung (6) wieder an die erste Greifeinrichtung (5) übergeben wird, wobei die erste Greifeinrichtung (5) das erste Werkstück (3) ergreift und die zweite Greifeinrichtung (6) das erste Werkstück (3) zeitgleich mit dem Ergreifen durch die erste Greifeinrichtung (5) oder zeitverzögert loslässt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, a3) bei dem in einem weiteren Zuführschritt, vorzugsweise nach dem zweiten Übergabeschritt für das erste Werkstück (3), wenigstens einem Walzwerkzeugpaar, vorzugsweise dem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22), ein zweites Werkstück an der zweiten Arbeitsseite (52), vorzugsweise von der zweiten Greifeinrichtung (6), zugeführt wird und b3) ein Schmiedeschritt gemäß Merkmal a1) mit dem zweiten Werkstück durchgeführt wird, wobei der Drehsinn (D12, D22) der beiden Walzwerkzeuge derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung (–VR) des zweiten Werkstücks von der zweiten Arbeitsseite (52) zur ersten Arbeitsseite (51) gerichtet ist, und wobei die zweite Greifeinrichtung (6) während zumindest eines Abschnittes des Schmiedeschrittes der Vorschubbewegung des zweiten Werkstücks in der Vorschubrichtung folgt, c3) und bei dem in einem Übergabeschritt während oder nach dem Schmiedeschritt das zweite Werkstück von der zweiten Greifeinrichtung (6) an die erste Greifeinrichtung (5) übergeben wird, wobei die erste Greifeinrichtung (5) das zweite Werkstück ergreift und die zweite Greifeinrichtung (6) das zweite Werkstück zeitgleich mit dem Ergreifen durch die erste Greifeinrichtung (5) oder zeitverzögert loslässt.
  4. Verfahren zum Schmieden, insbesondere Streckschmieden, von metallischen Werkstücken umfassend die folgenden Verfahrensschritte: a4) in jeweils einem Schmiedeschritt Längswalzen eines Werkstücks mit wenigstens einem Walzwerkzeugpaar, dessen beide Walzwerkzeuge in zueinander entgegengesetztem Drehsinn (D11 und D21 oder D12 und D22) um jeweils eine zugehörige Drehachse (A1, A2) rotiert werden, wodurch das Werkstück zwischen den Walzwerkzeugen umgeformt und in einer sich aus dem Drehsinn ergebenden Vorschubrichtung (VR, –VR) bewegt wird, b4) in einem ersten Zuführschritt Zuführen eines ersten Werkstücks (3) zu einem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) an einer ersten Arbeitsseite (51) mittels einer zweiten Greifeinrichtung (6), c4) Durchführen eines Schmiedeschritts gemäß Merkmal a4) mit dem ersten Werkstück (3), wobei der Drehsinn (D11, D21) der beiden Walzwerkzeuge (11 und 21 oder 12 und 22) derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung (VR) des Werkstücks (3) von der ersten Arbeitsseite (51) zu einer zweiten Arbeitsseite (52) des Walzwerkzeugpaares (11 und 21 oder 12 und 22), die von der ersten Arbeitsseite (51) abgewandt angeordnet ist, gerichtet ist, und wobei die zweite Greifeinrichtung (6) während zumindest eines Abschnittes des Schmiedeschrittes der Vorschubbewegung des ersten Werkstücks (3) in der Vorschubrichtung folgt, d4) in einem Übergabeschritt vor dem Schmiedeschritt Übergeben des ersten Werkstücks (3) von einer ersten Greifeinrichtung (5), die an der ersten Arbeitsseite (51) angeordnet ist oder arbeitet, an die zweite Greifeinrichtung (6), die an der zweiten Arbeitsseite (52) angeordnet ist oder arbeitet und das erste Werkstück (3) ergreift, wobei die erste Greifeinrichtung (5) das erste Werkstück (3) zeitgleich mit dem Ergreifen durch die zweite Greifeinrichtung (6) oder zeitverzögert loslässt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, a5) bei dem wenigstens ein zweites Walzwerkzeugpaar (11 und 21' oder 12' und 22') vorgesehen ist, das neben dem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) angeordnet ist und/oder das eine mit dem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) gemeinsame erste Arbeitsseite (51) sowie eine mit dem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) gemeinsame zweite Arbeitsseite (52) aufweist, b5) bei dem die erste Greifeinrichtung (6) in einem zweiten Zuführschritt das erste Werkstück (3) nach dem ersten Schmiedeschritt in dem ersten Walzenwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22) dem zweiten Walzwerkzeugpaar (11' und 21' oder 12' und 22') an der zweiten Arbeitsseite (52) zuführt, c5) bei dem ein zweiter Schmiedeschritt gemäß Merkmal a4) mit dem ersten Werkstück (3) in dem zweiten Walzwerkzeugpaar (11 und 21' oder 12' und 22') durchgeführt wird, wobei der Drehsinn (D11, D21) der beiden Walzwerkzeuge (11, 21') des zweiten Walzwerkzeugpaares (11' und 21' oder 12' und 22') derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung (–VR) des Werkstücks (3) von der zweiten Arbeitsseite (52) zur ersten Arbeitsseite (51) gerichtet ist, und wobei die erste Greifeinrichtung (5) während zumindest eines Abschnittes des zweiten Schmiedeschrittes der Vorschubbewegung des ersten Werkstücks (3) in der Vorschubrichtung folgt, d5) und bei dem in einem zweiten Übergabeschritt vor dem zweiten Schmiedeschritt das erste Werkstück (3) von der zweiten Greifeinrichtung (6) wieder an die erste Greifeinrichtung (5) übergeben wird, wobei die erste Greifeinrichtung (5) das erste Werkstück (3) ergreift und die zweite Greifeinrichtung (6) das erste Werkstück (3) zeitgleich mit dem Ergreifen durch die erste Greifeinrichtung (5) oder zeitverzögert loslässt.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, a6) bei dem in einem weiteren Zuführschritt, vorzugsweise nach dem zweiten Übergabeschritt für das erste Werkstück (3), wenigstens einem Walzwerkzeugpaar, vorzugsweise dem ersten Walzwerkzeugpaar (11 und 21 oder 12 und 22), ein zweites Werkstück an der zweiten Arbeitsseite (52), vorzugsweise von der ersten Greifeinrichtung (5), zugeführt wird und b6) ein Schmiedeschritt gemäß Merkmal a4) mit dem zweiten Werkstück durchgeführt wird, wobei der Drehsinn (D12, D22) der beiden Walzwerkzeuge derart eingestellt wird, dass die Vorschubrichtung (–VR) des zweiten Werkstücks von der zweiten Arbeitsseite (52) zur ersten Arbeitsseite (51) gerichtet ist, und wobei die erste Greifeinrichtung (5) während zumindest eines Abschnittes des Schmiedeschrittes der Vorschubbewegung des zweiten Werkstücks in der Vorschubrichtung folgt, c6) und bei dem in einem Übergabeschritt vor dem Schmiedeschritt das zweite Werkstück von der zweiten Greifeinrichtung (6) an die erste Greifeinrichtung (5) übergeben wird, wobei die erste Greifeinrichtung (5) das zweite Werkstück ergreift und die zweite Greifeinrichtung (6) das zweite Werkstück zeitgleich mit dem Ergreifen durch die erste Greifeinrichtung (5) oder zeitverzögert loslässt.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in einem ersten Abführschritt das erste Werkstück (3) an der ersten oder zweiten Arbeitsseite (51 oder 52) abgeführt wird und/oder in einem zweiten Abführschritt das zweite Werkstück an der ersten oder zweiten Arbeitsseite (51 oder 52) abgeführt wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Walzwerkzeuge zwischen dem Umkehren ihrer Drehsinne nicht auseinander gefahren werden, sondern das Werkstück (3) vollständig in der jeweiligen Vorschubrichtung aus dem Zwischenraum (53) oder Walzenspalt zwischen den Walzen (1, 2) herausbewegt oder im Zwischenraum (53) oder Walzenspalt an die jeweils andere Greifeinrichtung (5 oder 6) übergeben werden und dann von der jeweiligen Greifeinrichtung (5 oder 6) weitertransportiert oder gehandhabt werden.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Abfolge der Verfahrensschritte mehrfach hintereinander mit verschiedenen aufeinanderfolgenden Werkstücken ausgeführt wird.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Zuführen und/oder Abführen der Werkstücke entlang einer Werkstückebene (H3) erfolgt, die durch einen Walzenspalt oder Zwischenraum (53) zwischen den Walzen (1, 2) verläuft und/oder die senkrecht zu einer durch die beiden Walzenachsen (A1, A2) verlaufenden Ebene (VE) verläuft und/oder die im Wesentlichen tangential zu den Walzenmantelflächen verläuft.
  11. Schmiedewalzvorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfassend – wenigstens ein Walzenpaar (1 und 2) mit zwei jeweils um eine Walzenachse (A1, A2) drehbaren und im Drehsinn (D12, D22) reversierbaren Walzen (1, 2), – einer an der ersten Arbeitsseite (51) der Walzen (1, 2) angeordneten oder arbeitenden ersten Greifeinrichtung (5) zum Greifen und Bewegen und/oder zur Abführung und/oder zur Bereitstellung eines ersten Werkstücks (3) und einer an der zweiten Arbeitsseite (52) der Walzen (1, 2) angeordneten oder arbeitenden zweiten Greifeinrichtung (6) zum Greifen und Bewegen und/oder zur Abführung und/oder zur Bereitstellung eines zweiten Werkstücks.
  12. Schmiedewalzvorrichtung nach Anspruch 11, wobei jede der beiden Walzen (1, 2) des Walzenpaares (1 und 2) mit zwei Werkzeugsegmenten bestückt ist, wobei vorzugsweise jedes Werkzeugsegment sich um einen jeweiligen Segmentwinkel von kleiner als 180° um die zugehörige Walzenachse (A1, A2) erstreckt und/oder die beiden Werkzeugsegmente bezüglich einer die Walzenachse (A1, A2) enthaltenden Mittelebene (ZE1, ZE2) der Walze (1, 2) auf verschiedenen Hälften der Walze (1, 2) angeordnet sind.
  13. Schmiedewalzvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, bei dem ein Walzwerkzeug (11, 12) des ersten Walzwerkzeugpaares (11 und 21 oder 12 und 22) an einer ersten Walze (1) und das andere Walzwerkzeug (21, 22) an einer zweiten Walze (2) vorgesehen sind und/oder bei dem ein Walzwerkzeug (11, 12') des zweiten Walzwerkzeugpaares (11 und 21' oder 12' und 22') an der ersten Walze (1) und das andere Walzwerkzeug (21, 22') des zweiten Walzwerkzeugpaares (11' und 21' oder 12' und 22') an der zweiten Walze (2) vorgesehen sind.
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