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Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem berührungssensitiven Anzeigeelement und einer Bedienleiste, wobei das berührungssensitive Anzeigeelement einen ersten Anzeigebereich und einen von dem ersten Anzeigebereich unterschiedlichen zweiten Anzeigebereich, welcher zumindest ein virtuelles Bedienelement aufweist, umfasst. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Bedienen einer Bedienvorrichtung.
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In modernen Kraftfahrzeugen werden zunehmend berührungssensitive Anzeigelemente bzw. berührungsempfindliche Bildschirme, sogenannte Touchscreens, als Bedienvorrichtungen eingesetzt. Touchscreens sind kombinierte Ein- und Ausgabegeräte, bei welchen ein Programmablauf durch Berührung des Bildschirms gesteuert werden kann. So kann die Automobilelektronik, beispielsweise ein Navigationssystem oder Multimediasysteme des Kraftfahrzeugs, mittels dieser berührungssensitiven Anzeigelemente gesteuert werden. Dabei kann ein Insasse des Kraftfahrzeugs beispielsweise einen Sender für das Autoradio aus einer Senderliste, welche auf dem berührungssensitiven Anzeigeelement angezeigt ist, auswählen, indem der Insasse mit seinem Finger den angezeigten Sender berührt.
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Nachteilig an den berührungssensitiven Bildschirmen ist dabei, dass der Benutzer, beispielsweise ein Fahrer des Kraftfahrzeugs, zum Auswählen einer Funktion den Blick von der Straße abwenden muss, um auf den Bildschirm zu blicken. So wird er vom aktuellen Fahrgeschehen abgelenkt. Außerdem bekommt der Benutzer bei Betätigen des berührungssensitiven Bildschirms in der Regel keine Rückmeldung, beispielsweise in Form eines haptischen Feedbacks.
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Um einem Benutzer das Bedienen von Bedienvorrichtungen zu erleichtern bzw. intuitiver zu gestalten, sind aus dem Stand der Technik Bedienvorrichtungen bekannt, welche Anzeigeelemente beispielsweise mit Knöpfen, Schalter oder Drehrädern kombinieren.
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Beispielsweise zeigt die
DE 101 29 442 A1 eine Bedienvorrichtung, insbesondere für ein Autoradio, die ein Bedienelement umfasst, das zwischen zwei Anzeigen angeordnet ist. Das Bedienelement kann beispielweise in Form einer Kreuzwippe ausgestaltet sein. Die Anzeigen zeigen eine Rückmeldung über eine erfolgte Bedienung des Bedienelementes. Hier müssen insbesondere zwei Anzeigen vorgesehen sein, was zu einer aufwändigeren Ansteuerung der zwei Anzeigen führen kann. Außerdem können die zwei Anzeigen lediglich über das Bedienelement, nicht über eine Berührung der Anzeigen, gesteuert werden.
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Die
US 005577422 A offenbart eine Bedienvorrichtung für eine Klimaanlage in einem Kraftfahrzeug. Dabei sind einige der Bedienelemente in einem Schacht in der Vorderseite der Bedieneinrichtung angeordnet. Der Schacht ist mit einer Abdeckung bedeckt, welche mit einem Öffnungsmechanismus entfernt werden kann, sodass die im Schacht angeordneten Bedienelemente bedient werden können.
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Aus der
DE 198 82 843 B4 ist eine Bedientafel mit einem Bildschirm bekannt. Außerdem weißt die Bedientafel einen Träger mit Bedienelementen auf, welche Funktionseinheiten steuern können, die mit der Bedientafel verbunden sind. Der Träger ist relativ zum Bildschirm verschiebbar. Um den Bildschirm über die Bedienelemente auf dem verschiebbaren Träger zu steuern, sind dabei Leitungen vorgesehen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine multifunktionale Bedienvorrichtung bereitzustellen, welche einem Benutzer eine intuitivere Bedienung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bedienvorrichtung sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
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Eine erfindungsgemäße Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug weist ein berührungssensitives Anzeigeelement und eine Bedienleiste auf. Die Bedienleiste kann in Form einer Zierleiste bzw. einer Zierblende ausgeführt sein. Das berührungssensitive Anzeigeelement umfasst einen ersten Anzeigebereich und einen von dem ersten Anzeigebereich unterschiedlichen zweiten Anzeigebereich, welcher zumindest ein virtuelles Bedienelement aufweist. Darüber hinaus ist die Bedienleiste derart auf dem berührungssensitiven Anzeigelement angeordnet, dass die Bedienleiste den zweiten Anzeigebereich zumindest bereichsweise überdeckt, und die Bedienleiste weist zumindest ein mechanisches Bedienelement auf, welches dazu ausgelegt ist, bei Betätigen des mechanischen Bedienelements das virtuelle Bedienelement auf dem zweiten Anzeigebereich zu berühren und dadurch zu betätigen.
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Ein berührungssensitives Anzeigeelement bzw. ein berührungsempfindlicher Bildschirm kann beispielsweise ein sogenannter Touchscreen sein, welcher in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs angeordnet sein kann. Ein Touchscreen ist ein kombiniertes Ein- und Ausgabegerät, welches beispielsweise Informationen auf dem Bildschirm darstellen und Bedieneingaben durch einen Benutzer erfassen kann. Eine solche Bedieneingabe kann beispielsweise eine Berührung des Bildschirms mit einem Finger sein. Mittels der Berührung können beispielsweise die angezeigten Inhalte auf dem Bildschirm verändert oder verschoben werden. Auch können auf dem Bildschirm virtuelle Bedienelemente, wie Druckknöpfe (Buttons) oder virtuelle Tastaturen, angezeigt werden, welche ein Benutzer berühren kann, um beispielsweise eine Eingabe für ein Navigationssystem zu tätigen.
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Es kann aber auch vorgesehen sein, dass durch eine Betätigung bzw. Berührung des Bildschirms eine Funktion im Kraftfahrzeug, beispielsweise ein Autoradio, ein CD-Spieler, eine Klimaanlage, eine Sitzheizung oder eine Beleuchtung, gesteuert wird. Dazu kann jedem der virtuellen Bedienelemente beispielsweise eine der genannten Funktionen zugeordnet sein, die bei Berührung des jeweiligen virtuellen Bedienelementes aufgerufen bzw. ausgeführt wird.
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Das berührungssensitive Anzeigeelement weist erfindungsgemäß zwei Anzeigebereiche bzw. Anzeigefelder auf. Auf dem ersten Anzeigebereiche kann ein erster Bildschirminhalt, beispielsweise eine Landkarte bzw. digitale Karte für das Navigationssystem, angezeigt sein. Auf dem zweiten Anzeigebereich ist zumindest ein virtuelles Bedienelement vorgesehen, welchem beispielsweise eine der bereits beschriebenen Funktionen zugeordnet sein kann.
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Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, dass die Bedienleiste bzw. Zierleiste mit zumindest einem mechanischen Bedienelemente über dem zweiten Anzeigebereich angeordnet ist und diesen zumindest bereichsweise überdeckt. Die Bedienleiste kann dabei ortsfest im Kraftfahrzeug angeordnet sein und sich beispielsweise über die gesamte Breite des berührungssensitiven Anzeigeelementes erstrecken. Dabei ist das mechanische Bedienelement der Bedienleiste über dem virtuellen Bedienelement angeordnet. Eine Betätigung des mechanischen Bedienelementes, beispielsweise durch eine Bedienperson, kann nun dazu führen, dass sich das Bedienelement bei der Betätigung derart bewegt, dass es das virtuelle Bedienelement berührt und dieses somit betätigt. Das Betätigen des virtuellen Bedienelementes durch das mechanische Bedienelement bewirkt also das gleiche Resultat wie ein direktes Betätigen des virtuellen Bedienelementes, beispielsweise durch ein Berühren des virtuellen Bedienelementes auf dem berührungssensitiven Bildschirm.
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Das mechanische Bedienelement ist dabei vorzugsweise so gestaltet, dass die Bedienperson das Bedienelement erfühlen kann und somit das virtuelle Bedienelement betätigen kann, ohne dabei den Blick von der Verkehrsituation abzuwenden. Außerdem bekommt die Bedienpeson eine haptische Rückmeldung bzw. ein Feedback durch das Betätigen des mechanischen Bedienelementes. Die Bedienvorrichtung ist somit besonders intuitiv und benutzerfreundlich gestaltet.
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Besonders bevorzugt weist das zumindest eine mechanische Bedienelement auf einer dem berührungssensitiven Anzeigeelement zugewandten Seite ein Stiftelement auf, welches in einem unbetätigten Zustand des mechanischen Bedienelementes beabstandet zu dem berührungssensitiven Anzeigeelement angeordnet ist, und in einem betätigten Zustand das Anzeigelement berührt. Ein solches Stiftelement kann nach Art einer Spitze eines Eingabestifts, eines sogenannten Stylus oder Touchpens, ausgestaltet sein. Diese Eingabestifte sind beispielsweise für Mobiltelefone, insbesondere Smartphones, und Tablet-PCs bekannt. Das Stiftelement kann dabei an einer Rückseite des mechanischen Bedienelementes angeordnet sein, welche dem berührungssensitiven Anzeigeelement zugewandt ist. In einer Ruheposition, also in dem unbetätigten Zustand, weist das Stiftelement dabei einen vorbestimmten Mindestabstand zu dem Anzeigelement auf, sodass das Stiftelement das Anzeigeelement nicht berührt und/oder betätigt. Eine Bedienperson, welche beispielsweise eine Vorderseite des mechanischen Bedienelementes mit einem Finger betätigt, bewegt durch die Betätigung das Stiftelement auf das Anzeigeelement, sodass das Stiftelement das Anzeigeelement bzw. das virtuelle Bedienelement berührt und betätigt. Insbesondere sind durch die Verwendung des Stiftelements keine zusätzliche Elektronik, Verkabelungen oder Leitungen nötig, mittels derer Eingabedaten von dem mechanischen Bedienelement zu dem berührungssensitiven Anzeigeelement übertragen werden müssen. Die Bedienvorrichtung ist also besonders einfach gestaltet.
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Es kann vorgesehen sein, dass das zumindest eine mechanische Bedienelement als ein Taster ausgebildet ist. Ein Taster ist ein Bedienelement, welches durch Drücken betätigt wird und nach dem Drücken in die Ausgangslage zurückkehrt. Ein solcher Taster kann auch als Bedientaste bezeichnet werden. Bei dem Betätigen des Bedienelements, welches als Taster ausgebildet ist, erhält der Fahrer eine haptische Rückmeldung.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das berührungssensitive Anzeigeelement zumindest einen dritten Anzeigebereich, wobei der erste Anzeigebereich angrenzend an einen ersten Seitenrand der Bedienleiste ausgebildet ist und der dritte Anzeigebereich angrenzend an einen dem ersten Seitenrand der Bedienleiste gegenüber liegenden zweiten Seitenrand der Bedienleiste ausgebildet ist. Die Bedienleiste kann sich beispielsweise über eine gesamte Bildschirmbreite erstrecken. Die Bedienleiste kann derart angeordnet werden, dass die Bedienleiste die Anzeigefläche des Anzeigeelementes in zwei, insbesondere sichtbare, Anzeigebereiche, nämlich den ersten und den dritten Anzeigebereich, unterteilt, während der zweite Anzeigebereich insbesondere vollständig von der Bedienleiste überdeckt wird. So erstreckt sich beispielsweise der erste Anzeigebereich von einer Oberkante des Anzeigeelementes zu dem parallel zu der Oberkante angeordneten ersten Seitenrand der Bedienleiste und der dritte Anzeigebereich von dem zweiten Seitenrand der Bedienleiste zu der parallel dazu angeordneten Unterkante des Anzeigeelementes. Auf dem ersten und den dritten Anzeigebereich können dabei voneinander unabhängige Informationen oder Bildschirminhalte angezeigt werden. So kann beispielsweise auf dem ersten Anzeigebereich eine Landkarte eines Navigationssystems dargestellt werden, während auf dem dritten Anzeigebereich beispielsweise eine Senderliste des Autoradios angezeigt wird. Für eine das Anzeigeelement betrachtende Person ergibt sich der Anschein zweier separater, übereinander angeordneter Bildschirme, wobei sich zwischen den Bildschirmen eine Bedienleiste mit zumindest einem mechanischen Bedienelement befindet. Somit kann ein Bildschirm durch ein oder auch mehrere Bedienleisten bzw. Zierblenden in mehrere Anzeigebereiche bzw. Bildflächen unterteilt werden. Durch die Verwendung nur einer eines Bildschirms anstelle von mehreren kleineren Bildschirmen können Kosten sowie Verkabelungsaufwand gespart werden.
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Vorzugsweise ist das berührungssensitive Anzeigeelement bezüglich der Bedienleiste verschiebbar, wobei sich bei Verschieben des berührungssensitiven Anzeigeelements eine Abmessung des ersten Anzeigebereichs und eine Abmessung des dritten Anzeigebereichs verändert. Dabei ist insbesondere die Zierblende, welche die Anzeigefläche des Anzeigebereichs beispielsweise horizontal in zwei separate Anzeigebereiche unterteilen kann, ortsfest im Kraftfahrzeug angeordnet. Das berührungslose Anzeigelement bzw. der Touchscreen wird dabei bezüglich der ortsfesten Zierleiste verschoben. Der Bildschirm kann also beispielsweise in vertikaler Richtung unter der Zierleiste nach unten bzw. nach oben verschoben werden. Durch das Verschieben wird die ortfeste Zierblende auf einer anderen Position auf dem Bildschirm angeordnet. Dabei wird durch das Verschieben die Abmessung des ersten Anzeigebereichs vergrößert bzw. verkleinert. Im Gegensatz dazu wird durch das Verschieben die Abmessung des dritten Anzeigebereichs verkleinert bzw. vergrößert. Die Abmessung des ersten Anzeigebereichs und des zweiten Anzeigebereichs ändern sich also relativ zu einander. Zum Verschieben kann eine Stelleinrichtung bereitgestellt sein, welche dazu ausgelegt ist, den Bildschirm automatisch oder nutzerinitiiert zu verschieben. Somit kann eine Bedienperson, beispielsweise der Fahrer, die Abmessungen der Anzeigebereiche individuell konfigurieren.
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Es erweist sich als vorteilhaft, wenn die Bedienvorrichtung eine Steuereinrichtung aufweist, welche dazu ausgelegt ist, einen auf dem ersten Anzeigebereich und/oder dem dritten Anzeigebereich angezeigten Bildschirminhalt entsprechend der Abmessung des ersten Anzeigebereichs und/oder des dritten Anzeigebereichs zu verändern. Wie bereits beschrieben, verändern sich durch das Verschieben des Anzeigeelementes die Abmessungen des ersten und der dritten Anzeigebereichs. Die Stelleinrichtung ist dazu ausgelegt die jeweiligen Bildschirminhalte des ersten oder des dritten Anzeigebereichs beispielsweise zu skalieren, sodass die Bildschirminhalte an die Abmessungen des jeweiligen Anzeigebereichs angepasst werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass eine Steuereinrichtung der Bedienvorrichtung dazu ausgelegt ist, eine Position der Bedienleiste auf dem berührungssensitiven Anzeigeelement zu erfassen und dabei den zweiten Anzeigebereich derart auf dem berührungssensitiven Anzeigeelement zu verschieben, dass der zweite Anzeigebereich stets von der Bedienleiste überdeckt wird. Durch Verschieben des Anzeigelementes sollen trotzdem die Funktionen der Bedienleiste erhalten bleiben. Dazu ist es nötig, den zweiten Anzeigebereich bei einer Bewegung des Bildschirminhaltes stets unter der Bedienleiste zu positionieren, sodass bei Betätigen des mechanischen Bedienelementes des Bedienleiste das mechanische Bedienelement das virtuelle Bedienelement betätigen kann. Dazu kann die Steuereinrichtung die Position der Bedienleiste erfassen und den zweiten Anzeigebereich unter der Bedienleiste positionieren bzw. stabilisieren. Somit ist auch bei einer Verschiebung des Anzeigelementes die Funktionalität der Bedienleiste bzw. Zierblende gewährleistet.
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Bevorzugt ist die Bedienleiste derart ausgebildet, dass sie mit einem Beleuchtungselement und/oder dem berührungssensitiven Anzeigeelement beleuchtbar ist. Ein Beleuchtungselement kann beispielsweise eine LED sein, welche an und/oder unterhalb der Zierleiste angeordnet sein kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Bedienleiste bzw. die Zierleiste zumindest bereichsweise und/oder zumindest teilweise transparent bzw. lichtdurchlässig gestaltet sein. Somit kann die Bedienleiste von dem Anzeigeelement beleuchtet bzw. durchleuchtet werden. Dazu kann die Bedienleiste derart ausgestaltet und auf dem Anzeigeelement angeordnet sein, dass das Licht des Anzeigelementes optimal eingekoppelt wird und die Bedienleiste beleuchtet. Auch kann vorgesehen sein, dass auf dem zweiten Anzeigebereich des berührungssensitiven Anzeigelementes Symbole oder Animationen dargestellt werden, welche durch die transparente Ausgestaltung für den Benutzer sichtbar sind. Die Symbole können dabei beispielsweise derart auf dem zweiten Anzeigebereich angezeigt sein, dass sie als Beschriftungen oder Markierungen für die mechanischen Bedienelemente dienen. Insbesondere können die Beschriftungen bzw. Markierungen jederzeit individuell verändert und konfiguriert werden, indem die Bildschirminhalte auf dem zweiten Anzeigebereich verändert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Bedienvorrichtung eine Blende auf, wobei das berührungssensitive Anzeigeelement bei einem Bewegen des berührungssensitiven Anzeigeelements zumindest bereichsweise hinter der Blende angeordnet ist, sodass die Blende das berührungssensitive Anzeigeelement zumindest bereichsweise bedeckt. Somit kann der berührungssensitive Bildschirm beispielsweise abgesenkt werden und dabei bereichsweise oder komplett hinter die Blende geschoben werden. So kann beispielsweise realisiert werden, dass diejenige Anzeigefläche, welche zwischen der ortfeste Blende und der ortfeste Bedienleiste angeordnet ist, optisch stets die selbe Abmessung behält, selbst wenn das berührungssensitive Anzeigelement verschoben bzw. abgesenkt wird.
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Zur Erfindung gehört außerdem ein Verfahren zum Bedienen einer Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Das Verfahren umfasst das Bereitstellen eines berührungssensitiven Anzeigeelements, welches einen ersten Anzeigebereich und einen von dem ersten Anzeigebereich unterschiedlichen zweiten Anzeigebereich umfasst, wobei der zweite Anzeigebereich zumindest ein virtuelles Bedienelement aufweist, und das Bereitstellen einer Bedienleiste. Darüber hinaus umfasst das Verfahren das Anordnen der Bedienleiste auf dem berührungssensitiven Anzeigelement derart, dass die Bedienleiste den zweiten Anzeigebereich zumindest bereichsweise überdeckt, und das Berühren und Betätigen des zumindest einen virtuellen Bedienelements durch zumindest ein mechanisches Bedienelement der Bedienleiste.
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Die mit Bezug auf die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Im Folgenden wird die Erfindung nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, wie auch unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 schematische Darstellung der einzelnen Komponenten einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung;
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2 schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung mit einem Anzeigelement in einer ersten Position;
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3 schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung mit einem Anzeigelement in einer zweiten Position; und
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4 schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung mit einem Anzeigelement in einer dritten Position;
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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1 zeigt einzelnen Komponenten, welche zu einer Bedienvorrichtung 10 kombiniert werde können. Dabei sind die einzelnen Komponenten ein berührungssensitives Anzeigeelement 12 und eine Bedienleiste 14.
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Das berührungssensitive Anzeigeelement 12 kann beispielsweise als ein berührungsempfindlicher Bildschirm, ein sogenannter Touchscreen, ausgeführt sein, welchen eine hier nicht gezeigte Bedienperson durch Berührungen, beispielsweise mit zumindest einem Finger oder einem Eingabestift, bedienen kann. Das berührungssensitive Anzeigeelement 12 kann beispielsweise in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Auf dem berührungssensitiven Anzeigeelement 12 können beispielsweise Inhalte zur Auswahl und Steuerung der Automobilelektronik dargestellt werden. Solche Inhalte der Automobilelektronik können beispielsweise Inhalte eines Fahrerassistenzsystems, beispielsweise eine Landkarte für ein Navigationssystem, Inhalte eines Multimediasystems des Kraftfahrzeugs, beispielsweise eine Senderliste für ein Autoradio, oder Inhalte von Funktionen des Kraftfahrzeugs, beispielsweise eine Temperaturanzeige für eine Heizeinrichtung oder eine Klimaanlage, sein.
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Mittels des berührungssensitiven Anzeigeelements 12 kann die Bedienperson, beispielsweise ein Fahrer des Kraftfahrzeugs durch Berührung einen Bildschirminhalt verändern und/oder auswählen und damit gegebenenfalls eine Funktion des Kraftfahrzeugs steuern.
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Das berührungssensitive Anzeigeelement 12 umfasst hier einen ersten Anzeigebereich 16, einen zweiten Anzeigebereich 18 und einen dritten Anzeigebereich 20. Dabei erstreckt sich der erste Anzeigebereich 16 von einer Oberkante 22 des berührungssensitiven Anzeigeelements 12 zu einem ersten Seitenrand 24 des zweiten Anzeigebereichs 18. Der dritte Anzeigebereich 20 erstreckt sich von einem dem ersten Seitenrand 24 gegenüberliegenden zweiten Seitenrand 26 zu einer Unterkante 28 des berührungssensitiven Anzeigeelements 12. Dies bedeutet, dass der zweite Anzeigebereich 18, welcher hier in Form einer Leiste ausgeführt ist, das berührungssensitive Anzeigeelement 12 in zwei Segmente, nämlich den ersten Anzeigebereich 16 und den dritten Anzeigebereich 20, unterteilt.
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Dabei können auf dem ersten Anzeigebereich 16 und dem dritten Anzeigebereich 20 unterschiedliche Bildschirminhalte angezeigt und/oder gesteuert werden. So kann beispielsweise auf dem ersten Anzeigebereich 16 eine Landkarte für eine Navigationssystem und auf dem dritten Anzeigebereich 20 eine Senderliste für ein Autoradio oder eine Telefonliste für eine Freisprechanlage des Kraftfahrzeugs angezeigt und/oder gesteuert bzw. ausgewählt werden.
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Der zweite Anzeigebereich 18 weist hier drei virtuelle Bedienelemente 30, 32, 34 auf. Jedem der virtuellen Bedienelemente 30, 32, 34 kann eine Funktion zugeordnet sein. Hier sind die drei Bedienelemente 30, 32, 34 als an sich bekannte Tasten für einen hier nicht gezeigte CD-Spieler des Kraftfahrzeugs dargestellt. So kann beispielsweise das Bedienelement 30 eine Auswurftaste bzw. eine Eject-Taste sein, mittels welcher eine CD aus einem CD-Laufwerk des CD-Spielers ausgeben werden kann. Das Bedienelement 32 kann beispielsweise eine Abspieltaste bzw. Play-Taste und das Bedienelement 34 eine Stopp-Taste sein. Der CD-Spieler kann also gesteuert werden, indem die Bedienperson das jeweilige Bedienelement 30, 32, 34 berührt.
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Zum Bedienen des virtuellen Bedienelemente 30, 32, 34 des zweiten Anzeigebereichs 18 muss die Bedienperson üblicherweise auf das Anzeigeelement 12 blicken, da sie die virtuellen Bedienelemente 30, 32, 34 nicht erfühlen kann. Dies lenkt die Bedienperson, insbesondere den Fahrer, vom Führen des Kraftfahrzeugs ab. Erfindungsgemäß ist nun die Bedienleiste 14 bzw. eine Zierblende vorgesehen, welche über dem zweiten Anzeigebereich 18 angeordnet werden kann.
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Wenn die Bedienleiste 14 auf dem berührungssensitiven Anzeigeelement 12 angeordnet ist, überdeckt sie den zweiten Anzeigebereich 18 hier vollständig und unterteilt das berührungssensitive Anzeigeelement 12 horizontal in zwei Anzeigeflächen. Für die Bedienperson ergibt sich der Eindruck von zwei getrennten bzw. separaten Anzeigeelementen.
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Um die virtuellen Bedienelemente 30, 32, 34 bedienen zu können, weist die Bedienleiste hier drei mechanische Bedienelemente 30', 32', 34' auf. Die mechanischen Bedienelemente 30', 32', 34' sind hier als Taster, insbesondere als Druckknöpfe ausgeführt. Die Bedienleiste 14 wird derart auf dem zweiten Anzeigebereich 18 angeordnet, dass sich die mechanischen Bedienelemente 30', 32', 34' über den virtuellen Bedienelementen 30, 32, 34 befinden. So kann mittels des mechanischen Bedienelementes 30', beispielsweise durch Drücken des mechanischen Bedienelementes 30', das virtuelle Bedienelement 30 betätigt werden, mittels des mechanischen Bedienelementes 32' das virtuelle Bedienelement 32 betätigt werden und mittels des mechanischen Bedienelementes 34' das virtuelle Bedienelement 34 betätigt werden. Die Bedienleiste 14 kann teilweise transparent bzw. lichtdurchlässig gestaltet sein. So kann sie beispielsweise von dem berührungssensitiven Anzeigeelement 12 durchleuchtet werden.
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Zum Betätigen der virtuellen Bedienelemente 30, 32, 34 kann beispielsweise auf einer Rückseite der mechanischen Bedienelemente 30', 32', 34', welche beim Platzieren der Bedienleiste 14 dem berührungssensitiven Anzeigelement 12 zugewandt ist, an jedem der mechanischen Bedienelemente 30', 32', 34' ein Stiftelement vorgesehen sein. Das Stiftelement kann in Form einer Spitze eines Eingabestiftes, eines sogenannten Touchpens oder Stylus, ausgestaltet sein. In einem unbetätigten bzw. nicht gedrückten Zustand des jeweiligen mechanischen Bedienelementes 30', 32', 34' berührt das Stiftelement das jeweilige virtuelle Bedienelement 30, 32, 34 nicht. In einem betätigten bzw. gedrückten Zustand des jeweiligen mechanischen Bedienelementes 30', 32', 34' berührt das Stiftelement das jeweilige virtuelle Bedienelement 30, 32, 34 und betätigt es auf diese Weise. Dabei ist keine aufwändige Verkabelung oder Elektronik zur Ansteuerung der virtuellen Bedienelemente 30, 32, 34 nötig.
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Durch die mechanischen Bedienelemente 30', 32', 34' erhält die Bedienperson also beim Betätigen ein haptisches Feedback. Zudem kann die Bedienperson die mechanischen Bedienelemente 30', 32', 34' zum Betätigen erfühlen.
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Die 2 bis 4 zeigen eine Ausführungsform einer Bedienvorrichtung 10 mit einem berührungssensitiven Anzeigelement 12, welches hier in verschiedene Positionen verschoben werden kann. Die Bedienvorrichtung 10 ist hier in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs angeordnet. Die Bedienleiste 14 ist hier ortsfest im Kraftfahrzeug angeordnet und weist mechanische Bedienelemente 30', 32', 34' auf. Hinter der Bedienleiste 14 ist das verschiebbar gelagerte bzw. bewegliche berührungssensitive Anzeigeelement 12 angeordnet.
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In 2 ist das berührungssensitive Anzeigeelement 12 in einer ersten Position gezeigt. Hier unterteilt die Bedienleiste 14 das berührungssensitive Anzeigeelement 12 horizontal in den ersten Anzeigebereich 16 und den dritten Anzeigebereich 20. Der zweite Anzeigebereich 18 mit den virtuellen Bedienelementen 30, 32, 34 ist unter der Bedienleiste 14 angeordnet und wird von dieser verdeckt.
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Der erste Anzeigebereich 16 weist dabei eine erste vertikale Abmessung a1 auf. Der dritte Anzeigebereich weist eine zweite vertikale Abmessung b1 auf. Für eine Bedienperson ergibt sich der Eindruck zweier separater Bildschirme. Auf dem ersten Anzeigebereich 16 ist hier eine Landkarte eines Navigationssystems dargestellt.
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In 3 ist das berührungssensitive Anzeigeelement 12 in einer zweiten Position gezeigt. Dabei wurde das berührungssensitive Anzeigeelement 12 im Bild nach unten bewegt bzw. abgesenkt. Eine Stelleinrichtung kann beispielsweise dazu ausgelegt sein, das berührungssensitive Anzeigeelement 12 automatisch oder nutzerinitiiert zu verschieben bzw. zu bewegen. Da die Bedienleiste 14 hier ortsfest im Kraftfahrzeug installiert ist, bewegt sich das berührungssensitive Anzeigeelement 12 bezüglich der Bedienleiste 14. Dadurch verändern sich die Abmessungen des Anzeigebereiche 16 und 20. In der zweiten Position weist der erste Anzeigebereich eine zweite vertikale Abmessung a2, welche kleiner ist als die erste vertikale Abmessung a1. Der dritte Anzeigebereich 20 weist hingegen eine zweite vertikale Abmessung b2 auf, welche größer ist als die erste vertikale Abmessung b1. Dabei hat sich die vertikale Abmessung des ersten Anzeigebereichs 16 um den gleichen Betrag verkleinert, wie sich die vertikale Abmessung des dritten Anzeigebereichs 20 vergrößert hat.
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In 3 befindet sich der zweite Anzeigebereich 18 mit den virtuellen Bedienelementen 30, 32, 34 nach wie vor unter der Bedienleiste 14, sodass die virtuellen Bedienelemente 30, 32, 34 von den mechanischen Bedienelementen 30', 32', 34' betätigt werden können. Eine Steuereinrichtung kann beispielsweise dazu ausgelegt sein, eine Position der Bedienleiste 14 auf dem berührungssensitiven Anzeigeelement 12 bzw. eine Verschiebung oder Bewegung des berührungssensitiven Anzeigeelements 12 zu erfassen und den zweiten Anzeigebereich 18 stets unter der Bedienleiste 14 anzuordnen.
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In 4 ist das berührungssensitive Anzeigeelement 12 in einer dritten Position gezeigt. Dabei wurde das berührungssensitive Anzeigeelement 12 derart bezüglich der ortsfesten Bedienleiste 14 im Bild nach unten bewegt, dass der erste Anzeigebereich 16 verschwunden ist und dem Benutzer nur der dritte Anzeigebereich 20 sowie der zweite Anzeigebereich 18 unter der Bedienleiste 14 bereitgestellt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10129442 A1 [0005]
- US 005577422 A [0006]
- DE 19882843 B4 [0007]