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Die Erfindung betrifft einen Werkzeugrevolver, mit einem Grundkörper, der eine Revolverachse definiert, um die drehbar am Grundkörper eine Werkzeugscheibe gelagert ist, die mehrere an ihrem Umfang verteilt angeordnete, antreibbare Werkzeuge aufweist, die durch Drehen der Werkzeugscheibe in vorgebbarer Abfolge jeweils in eine Arbeitsposition bewegbar sind, in der ein Werkzeugantrieb mit seinem antriebsseitigen Kupplungsteil für den Antrieb des jeweiligen Werkzeuges mit einem jeweiligen werkzeugseitigen Kupplungsteil in eine gekuppelte Stellung kommt.
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Werkzeugrevolver dieser Art sind Stand der Technik. Beispielsweise offenbart das Dokument
EP 0 596 956 B1 einen derartigen Werkzeugrevolver für den Einsatz bei spanend abtragenden Werkzeugmaschinen. Die Werkzeugscheibe weist Anbringflächen auf, an denen in gleichen Winkelabständen voneinander am Umfang der drehbaren Werkzeugscheibe angetriebene Werkzeuge anbringbar sind, die für den Antrieb eines Werkzeuges, wie Bohrer oder Fräser, jeweils eine Welle mit einem werkzeugseitigen Kupplungsteil aufweisen. Die Werkzeuge sind durch Drehen der Werkzeugscheibe entlang einer zur Revolverachse konzentrischen Führungsbahn in eine Arbeitsposition bewegbar, in der ein Werkzeugantrieb mit seinem antriebsseitigen Kupplungsteil für den Antrieb eines jeweiligen Werkzeuges mit dessen werkzeugseitigem Kupplungsteil in Kupplungseingriff kommt, wobei die werkzeugseitigen Kupplungsteile einen Durchgang mit inneren Gleitflächen aufweisen, mit denen diese Kupplungsteile bei Bewegung zu der und aus der Arbeitsposition an einer die Führungsbahn bildenden Schiene geführt und dabei gegen Drehung gesichert sind, und wobei die Schiene an der Arbeitsposition eine Lücke aufweist, um die Drehung des jeweils in der Arbeitsposition befindlichen, werkzeugseitigen Kupplungsteils freizugeben.
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Die Werkzeugscheibe ist um die Revolverachse in Schaltschritten derart drehbar, dass ein gewünschtes angetriebenes Werkzeug in die Arbeitsposition gelangt, bei der die Welle mit ihrem werkzeugseitigen Kupplungsteil für eine Drehmomentübertragung in Kupplungseingriff mit einem antriebsseitigen Kupplungsteil kommt, das sich an einer Antriebswelle eines Werkzeugantriebes befindet. Die Antriebswelle des Werkzeugantriebes befindet sich in einem in die Werkzeugscheibe ragenden Zentralteil des Grundkörpers, auf dem die Werkzeugscheibe drehbar angeordnet ist, wobei das antriebsseitige Kupplungsteil der Antriebswelle am Umfang des Zentralteils für die Bildung eines Kupplungseingriffs mit dem werkzeugseitigen Kupplungsteil desjenigen angetriebenen Werkzeuges zugänglich ist, das auf die Arbeitsposition eingestellt ist.
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Für den Vorgang eines Werkzeugwechsels setzt die Maschinensteuerung die Antriebswelle des Werkzeugantriebes und damit das jeweilige werkzeugseitige Kupplungsteil des in der Arbeitsposition befindlichen angetriebenen Werkzeuges in einer Drehposition still, die der Drehposition entspricht, in der sich die werkzeugseitigen Kupplungsteile der übrigen angetriebenen Werkzeuge befinden, die durch den Eingriff der Führungsschiene in den Durchgang ihres werkzeugseitigen Kupplungsteils gegen Drehung gesichert sind. Bei diesen Drehpositionen ist das auszuwechselnde angetriebene Werkzeug durch Drehen der Werkzeugscheibe entlang der Führungsschiene aus der Arbeitsposition bewegbar, während ein gewünschtes, einzuwechselndes angetriebenes Werkzeug in die Arbeitsposition bewegbar ist. Bei der Verschiebebewegung in die Lücke der Führungsschiene kommt es bei der genannten, bekannten Lösung zu einem Kupplungseingriff zwischen dem Durchgang im werkzeugseitigen Kupplungsteil und axial vorspringenden Teilen des antriebsseitigen Kupplungsteils, wobei wegen der Lücke der Führungsschiene die Drehbewegung freigegeben ist.
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Diese Art der Kupplungsverbindung weist wesentliche Nachteile auf. Für ein zufriedenstellendes Betriebsverhalten ist es wesentlich, dass die Kupplungsverbindung frei von Drehspiel ist. Dies verlangt eine eng tolerierte Passung der am werkzeugseitigen Kupplungsteil befindlichen, den Durchgang für die Führungsschiene begrenzenden Gleitflächen, die gleichzeitig die werkzeugseitigen Kupplungsflächen bilden, sowie der radialen Vorsprünge am antriebsseitigen Kupplungsteil. Bei entsprechend eng tolerierten Passungen ist ein sicheres Einfahren in die Arbeitsposition und das Herstellen des Kupplungseingriffs nur dann möglich, wenn die Drehpositionen äußerst exakt eingehalten sind, und zwar seitens der Maschinensteuerung für die Antriebswelle und seitens der Welle durch die Führung der werkzeugseitigen Kupplungsteile auf der Führungsschiene. Somit sind für das Gesamtsystem, sowohl bei der Maschinensteuerung als auch der Geometrie der Komponenten, einschließlich der Führungsschiene, enge Toleranzgrenzen einzuhalten, so dass Betriebssicherheit und gutes Betriebsverhalten nur mit hohem Aufwand realisierbar sind.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, einen Werkzeugrevolver zur Verfügung zu stellen, der sich bei verringertem baulichem Aufwand durch ein gutes Betriebsverhalten auszeichnet. Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe durch einen Werkzeugrevolver gelöst, der die Merkmale des Patentanspruchs 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
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Eine wesentliche Besonderheit der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik besteht demgemäß darin, dass zumindest eines der Kupplungsteile mittels einer Aktuatoreinrichtung durch eine in Axialrichtung erfolgende Zustellbewegung mit dem jeweils anderen Kupplungsteil in die gekuppelte Stellung und entgegengesetzt zu dieser Zustellbewegung in die entkuppelte Stellung kommt. Dadurch, dass der Einkuppel- und Auskuppelvorgang nicht durch eine Verschiebebewegung des angetriebenen Werkzeugs entlang der Kreisbahn der Führungsschiene, sondern durch axiales Verfahren eines Kupplungsteils erfolgt, sind die Funktionen, Führung auf der Führungsschiene bei Einstelldrehung der Werkzeugscheibe und Drehmomentübertragung voneinander entkoppelt, weil die Drehmomentübertragung nicht über die Gleitflächen an den Rändern des Durchgangs erfolgt, der im betreffenden Kupplungsteil für die Führungsschiene gebildet ist. Für eine Kupplungsverbindung ohne Drehspiel sind daher lediglich die für die Drehmomentübertragung wirksamen Kupplungsflächen an den Kupplungsteilen eng zu tolerieren. Darüber hinaus ist auch eine gute Betriebssicherheit bei hohen, zu übertragenden Drehmomenten und bei hohen Drehzahlen gewährleistet.
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Eine besonders kompakte Bauweise ist realisierbar, wenn zum Erzeugen der axialen Zustellbewegungen des axial zustellbaren Kupplungsteils ein durch ein Druckmittel betätigbarer Aktuator, oder ein elektrischer Stellmotor, jeweils als Teil einer Aktuatoreinrichtung zum Erzeugen der axialen Zustellbewegungen des mindestens einen Kupplungsteils, vorgesehen ist. In konstruktiv einfacher und kompakter Bauweise ist dadurch eine sichere Kupplungsbetätigung ermöglicht, wobei die Aktuatoreinrichtung gleichzeitig Bestandteil eines Hydraulik- oder Pneumatiksystems sein kann, das bei der den Werkzeugrevolver aufweisenden maschinellen Einrichtung vorhanden ist.
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Mit besonderem Vorteil kann die Anordnung so getroffen sein, dass das antriebsseitige Kupplungsteil mindestens eine drehmomentübertragende Kupplungsfläche aufweist, die in der gekuppelten Stellung in Anlage ist mit mindestens einer drehmomentaufnehmenden Anlagefläche des anderen Kupplungsteils.
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Für einen besonders sicheren und spielfreien Kupplungseingriff, der eine besondere Betriebssicherheit insbesondere bei hohen Drehzahlen und hohen zu übertragenden Leistungen gewährleistet, ist bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen die jeweilige Kupplungs- und/oder Anlagefläche Teil eines Kurvenzuges und/oder Polygons, insbesondere in der Art eines Kreises, einer Ellipse, einer Parabel, eines Körpers mit konvexen und/oder konkaven Linienabschnitten oder eines Mehreckes.
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Bei derartiger Konfiguration kann mit besonderem Vorteil das eine Kupplungsteil in der Art eines Topfes ausgebildet sein, dessen Innenwand zumindest teilweise die drehmomentübertragende Kupplungsfläche ausbildet, wobei das andere Kupplungsteil in der Art eines Eingriffszapfens ausgebildet ist, dessen Außenflächen zumindest teilweise unter Bildung der Anlagefläche in der eingekuppelten Stellung in Anlage mit der Innenwand des anderen Kupplungsteils ist.
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Um eine besonders hohe Betriebssicherheit bei den Einkuppelvorgängen zu gewährleisten, ohne dass übermäßig enge Toleranzen hinsichtlich der Führungselemente und der relativen Drehpositionen eingehalten werden müssen, kann die Anordnung mit Vorteil so getroffen sein, dass die als Anlagefläche fungierenden Außenflächen des Eingriffszapfens zumindest teilweise über Schrägflächen in eine im Durchmesser verringerte Stirnfläche übergehen, die das Einführende des Eingriffszapfens in den Topf bildet.
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Ferner können hierfür die zumindest teilweise als Innenwand fungierenden Kupplungsflächen des Topfes in Richtung des Randes der offenen Seite des Topfes Schrägflächen aufweisen, die zu den Schrägflächen des Eingriffszapfens für eine formschlüssige Anlage in der gekuppelten Stellung korrespondierend ausgebildet sind.
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Hinsichtlich der Führung bei den Verfahrbewegungen der antreibbaren Werkzeuge kann in vorteilhafter Weise der Topf auf zu seiner Längsachse diametral gegenüberliegenden Seiten in der Wand des Topfes jeweils einen Durchgang aufweisen, der dem Durchgriff der Führungsschiene dient, die vorzugsweise stationär im Grundkörper angeordnet der Führung und der Drehsicherung des Topfes des einen Kupplungsteils dient, sobald dieser mit dem antreibbaren Werkzeug die Arbeitsposition verlässt.
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Für die Führungsfunktion kann der jeweilige Durchgang des Topfes von Gleiträndern begrenzt sein, die korrespondierende Gleitflächen der Führungsschiene außerhalb der Arbeitsposition übergreifen und entlang derselben geführt sind.
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Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen bilden die Kupplungsflächen des Topfes Teil eines polygonalen Linienzuges, wobei sechs Teile des Polygons ein Achteck definieren, das von den Durchgängen als Teil des Durchbruchs für die Führungsschiene unterbrochen ist.
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Weiterhin kann an der Stirnfläche des das Kupplungsteil mit ausbildenden Eingriffszapfens ein Brückenkörper angebracht sein, der eine Art Fortsetzung der durch eine Lücke der Führungsschiene unterbrochenen Führungsbahn bildet, die in der Arbeitsposition des antreibbaren Werkzeuges vorgesehen ist, um die Arbeits-Drehbewegung der Kupplungsteile zu ermöglichen. Dabei ist die Anordnung mit Vorteil so getroffen, dass bei der Kupplungsstellung ein Spiel zwischen dem Brückenkörper und den Gleiträndern des Durchgangs des jeweiligen werkzeugseitigen Topfes gebildet ist, um sicherzustellen, dass der Brückenkörper weder bei der Drehmomentübertragung beteiligt ist, noch die Zustellbewegung für den Einkuppelvorgang behindern kann.
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Vorzugsweise ist jedem antreibbaren Werkzeug ein Topf des abtriebsseitigen, werkzeugseitigen Kupplungsteils zugeordnet, wobei der Eingriffszapfen Bestandteil des antriebsseitigen Kupplungsteils ist.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im Einzelnen erläutert. Es zeigen.
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1 eine in einem Winkelschnitt teilweise aufgeschnitten gezeichnete perspektivische Schrägansicht eines Werkzeugrevolvers gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei lediglich ein angetriebenes Werkzeug an der Werkzeugscheibe angebracht ist;
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2 eine skizzenhafte Darstellung, in der zur Verdeutlichung des Funktionsprinzips der Werkzeug-Kuppeleinrichtung des Werkzeugrevolvers drei Werkzeugwellen, davon zwei im Schnitt, mit zugehöriger Führungsschiene gezeigt sind, von denen eine Welle sich in der Arbeitsposition befindet und die Werkzeug-Kuppeleinrichtung für den Antrieb dieser Welle in der Kupplungsstellung dargestellt ist;
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3 eine der 2 entsprechende Darstellung, wobei die Werkzeug-Kuppeleinrichtung in der Entkuppelstellung dargestellt ist;
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4 und 5 gegenüber 2 und 3 in größerem Maßstab gezeichnete perspektivische Schrägansichten des antriebsseitigen Kupplungsteils bzw. eines der werkzeugseitigen Kupplungsteile des Ausführungsbeispiels;
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6 eine gegenüber 4 und 5 in etwas kleinerem Maßstab und längs geschnittene Darstellung lediglich der einander zugewandten Endabschnitte von werkzeugseitigem Kupplungsteil und antriebsseitigem Kupplungsteil, wobei die Kuppelstellung dargestellt ist;
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7 eine vergrößerte Schnittdarstellung des in 6 gezeigten Bereichs, wobei die Führungsschiene angedeutet ist;
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8 eine der 7 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch mit um 90° gedrehter Schnittebene;
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9 eine der 6 entsprechende Darstellung, wobei jedoch die Entkuppelstellung gezeigt ist;
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10 und 11 den 7 und 8 entsprechende Darstellungen, die die Entkuppelstellung zeigen, und
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12 und 13 in Radialebene geschnittene Teildarstellungen des Werkzeugrevolvers mit einem an der Werkzeugscheibe angebrachten Werkzeug, wobei die Entkuppelstellung bzw. Kuppelstellung der Kupplungseinrichtung gezeigt ist.
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In 1, die ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Revolverkopfes in teilweise aufgeschnittener Darstellung zeigt, ist ein Grundkörper mit 1 bezeichnet, der mit einer (nicht dargestellten) Werkzeugmaschine verbindbar ist. Der Grundkörper 1 weist ein kreiszylinderförmiges, zu einer Revolverachse 4 (2 und 3) konzentrisches Zentralteil 3 auf, um das eine Werkzeugscheibe 5 drehbar ist. Die Werkzeugscheibe 5 weist an ihrem Umfang eine Mehrzahl von in gleichen gegenseitigen Winkelabständen voneinander angeordneter Anbringflächen 7 (von denen in 1 lediglich drei beziffert sind) auf, an denen jeweils ein angetriebenes Werkzeug 9 anbringbar ist. Durch Drehbewegungen der Werkzeugscheibe 5 in Schaltschritten ist ein gewünschtes angetriebenes Werkzeug 9 in eine Arbeitsposition einstellbar, in der sie in Antriebsverbindung mit einem Werkzeugantrieb kommt. Dieser und die zugehörige Maschinensteuerung befinden sich im Grundkörper 1 und in dessen Zentralteil 3 und können dem Stand der Technik gemäß ausgebildet sein, mit einer zur Revolverachse radial verlaufenden Werkzeugantriebswelle, die ein antriebsseitiges Kupplungsteil für den Antrieb eines Werkzeuges aufweist, das sich in dem auf die Arbeitsposition eingestellten angetriebenen Werkzeug 9 befindet.
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In 1, in der von den an der Werkzeugscheibe 5 anbringbaren angetriebenen Werkzeug 9 lediglich eines dargestellt ist, befindet sich dieses angetriebene Werkzeug 9 in der Arbeitsposition, in der die Kupplungsverbindung mit dem Werkzeugantrieb herstellbar ist. Bei der Darstellung von 1 sind an der Werkzeugscheibe 5 Anbringflächen 7 für zwölf anzubringende angetriebene Werkzeuge 9 gebildet. Innerhalb jeder Anbringfläche 7 weist die Werkzeugscheibe 5 einen zentralen, radial verlaufenden Durchgang 12 (1) auf, durch den sich eine Welle 13 (2 und 3) von jeweils angebrachten angetriebenen Werkzeugen 9 hindurch erstreckt.
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In den 2 und 3 sind beispielhaft Wellen 13 von drei im Übrigen nicht gezeigten angetriebenen Werkzeugen 9 dargestellt. Die Wellen 13 weisen am radial innenliegenden Ende ein werkzeugseitiges Kupplungsteil 14 und am anderen Ende ein Zahnrad 15 auf, das über ein inneres Getriebe des angetriebenen Werkzeuges 9 ein in der Werkzeugaufnahme 16 befindliches (nicht gezeigtes) Werkzeug antreibt. Die Welle 13 durchgreift einen hülsenartigen Einsetzkörper 13', der sich von der Anlagefläche 10 des Werkzeuges 9 weg erstreckt und im Durchgang 12 der Werkzeugscheibe 5 festlegbar ist.
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Die 2 bis 11 zeigen nähere Einzelheiten der Kupplungseinrichtung, über die die Welle 13 des in der Arbeitsposition befindlichen angetriebenen Werkzeuges 9 mit einem antriebsseitigen Kupplungsteil 11 kuppelbar ist, das sich an der (nicht gezeigten) Antriebswelle des Werkzeugantriebes befindet. Diesbezüglich zeigt 2 die Kuppelstellung und 3 die Entkuppelstellung. Wie ersichtlich, befindet sich das antriebsseitige Kupplungsteil 11 bei der Kuppelstellung in einer vorgeschobenen Axialposition, bei der es sich von der Revolverachse 4 in einem größeren Abstand befindet als bei der der Entkuppelstellung entsprechenden, zurückgezogenen Axialposition, die in 3 gezeigt ist.
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Bei Drehbewegungen der Werkzeugscheibe 5 sind die werkzeugseitigen Kupplungsteile 14 der Wellen 13 der angetriebenen Werkzeuge 9 auf einer Führungsschiene 17 geführt, die sich am Außenumfang des Zentralteils 3 des Grundkörpers 1 konzentrisch zur Revolverachse 4 erstreckt. Die Führungsschiene 17 hat die Form einer Rippe mit rechteckförmigem Querschnitt, die an der Arbeitsposition durch eine Lücke 19 unterbrochen ist. Außerhalb der Lücke 19 durchgreift die Führungsschiene 17 einen in den werkzeugseitigen Kupplungsteilen 14 gebildeten Durchgang 21, der von Gleitflächen 23 seitlich begrenzt ist, die außerhalb der Lücke 19 an der Führungsschiene 17 geführt sind. Auf der Bewegungsbahn außerhalb der Lücke 19 sind dadurch die werkzeugseitigen Kupplungsteile 14 und damit die Wellen 13 gegen Drehen gesichert.
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Wie am deutlichsten aus 5 zu ersehen ist, weisen die werkzeugseitigen Kupplungsteile die Form eines runden, stirnseitig offenen Topfes 14 auf, dessen Wand zur Bildung des Durchgangs 21 diametral einander gegenüberliegende Durchbrüche aufweist, deren einander zugekehrte Ränder die Gleitflächen 23 für die Anlage an der Führungsschiene 17 bilden. Zwischen den Gleitflächen 23 weist die Innenwand des Topfes 14 für die Drehmomentübertragung Kupplungsflächen 25 auf, die derart konfiguriert sind, dass sie Teile eines Polygons umschreiben. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind beidseits des Durchgangs 21 jeweils drei Kupplungsflächen 25 gebildet, deren Ebenen sechs Seiten eines Achtecks definieren, das von den Durchbrüchen unterbrochen ist, die in der Wand des Topfes 14 den Durchgang 21 für die Führungsschiene 17 bilden.
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Wie am deutlichsten aus 4 entnehmbar ist, weist das antriebsseitige Kupplungsteil 11 für die Drehmomentübertragung antriebsseitige Kupplungsflächen 27 auf, die eine zu den werkzeugseitigen Kupplungsflächen 25 korrespondierende, polygonale Form besitzen und bei der vorgeschobenen, der Kupplungsstellung entsprechenden Axialposition, die in 2 sowie 6 bis 8 dargestellt ist, durch Eingriff in den Topf 14 des werkzeugseitigen Kupplungsteils an dessen Kupplungsflächen 25 zur Anlage kommen. Wie ebenfalls aus 4 am deutlichsten zu ersehen ist, bilden die antriebsseitigen Kupplungsflächen 27 am zugehörigen Topf 14 eine Art vorspringenden Zapfen, wobei die die Außenfläche des Zapfens bildenden, polygonalen Kupplungsflächen 27 am vorderen Rand des Zapfens über Schrägflächen 29 in eine im Durchmesser verringerte Stirnfläche 31 übergehen. In ähnlicher Weise sind am werkzeugseitigen Kupplungsteil am Rand der offenen Seite des Topfes 14 Schrägflächen 33 (s. 5) gebildet, über die die werkzeugseitigen Kupplungsflächen 25 in den Rand des Topfes 14 übergehen. Bei Einkuppelvorgängen bilden diese Abrundungen 29, 33 eine Art Einführflächen, die eine sichere Einfahrbewegung in den Topf 14 des werkzeugseitigen Kupplungsteils auch bei geringen Fehlern der gegenseitigen Drehposition gewährleisten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die in Längsrichtung des antriebsseitigen Kupplungsteils 11 verlaufenden antriebsseitigen Kupplungsflächen 27 jeweils zwischen ihrem konvex ausgebildeten stirnseitigen Kopfteil, das in Richtung des Leistenkörpers 35 weist, und dem gegenüberliegenden konkav ausgebildeten Fußteil innerhalb der Kupplungsfläche mit einer Balligkeit versehen sein, so dass die Kupplungsfläche 27 dann nicht über ihre gesamte Fläche in Anlage kommt mit der Kupplungsfläche 25 des werkzeugseitigen Kupplungsteils, sondern in Form einer Linienberührung. Die in Längsrichtung vorgesehene Balligkeit kann auch quer dazu fortgesetzt sein, so dass die Kupplungsfläche 27 eine Art domartigen Vorsprung ausbildet, was nicht näher dargestellt ist, mit der Folge, dass eine punktförmige Anlage mit dem werkzeugseitigen Kupplungsteil erreichbar ist. Aufgrund der Reduzierung der wirksamen Kontaktfläche für jede Kupplungsfläche 27 ergibt sich damit eine erhöhte Flächenpressung, was der sicheren Drehmomentübertragung förderlich ist und ferner lassen sich dergestalt die korrespondierend zueinander ausgebildeten Kupplungsflächen 25 und 27 in positionsgenaue Anlage miteinander bringen und ein etwaiges Herstellungsspiel beseitigen. Dabei können die korrespondierenden Kupplungsflächen 25 des werkzeugseitigen Kupplungsteils der Formgebung der jeweiligen Kupplungsfläche 25 korrespondierend nachfolgen oder als eben verlaufende Anlagefläche konzipiert sein.
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Wie ebenfalls aus 4 am deutlichsten ersichtlich ist, ist an der Stirnfläche 31 des Zapfens des antriebsseitigen Kupplungsteils 11 ein Brückenkörper 35 mittels Befestigungsschrauben 37 angebracht. Der Brückenkörper 35 besitzt einen rechteckigen Querschnitt und bildet innerhalb der Lücke 19 der Führungsschiene 17 eine Fortsetzung der durch die Lücke 19 unterbrochenen Führungsbahn. Wenn bei der Entkuppelstellung Werkzeugstationen 9 zu der Arbeitsposition oder aus der Arbeitsposition oder über die Arbeitsposition hinweg bewegt werden, sind die die jeweiligen antriebsseitigen Kupplungsteile bildenden Töpfe 14 auch innerhalb der Lücke 19 gegen Verdrehen gesichert. Dadurch ist nicht nur ein sicheres Einfahren des antriebsseitigen Kupplungsteils 11 in die Kupplungsstellung gewährleitet, sondern auch das sichere Ausfahren aus der Arbeitsposition. Diesbezüglich ist es auch von Vorteil, wenn die Gleitflächen 23 an den Rändern des den Durchgang 21 bildenden Durchbruchs der Wand des Topfes 14 eine Abrundung aufweisen.
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Um sicherzustellen, dass die Drehmomentübertragung ausschließlich an den antriebsseitigen Kupplungsflächen 27 und den werkzeugseitigen Kupplungsflächen 25 erfolgt, ist der Leistenkörper 35 vorzugsweise derart dimensioniert, dass bei der Kuppelstellung ein Spiel zwischen dem Leistenkörper 35 und den Gleitflächen 23 an den Rändern des Durchgangs 21 gebildet ist.
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Es versteht sich, dass die Maschinensteuerung und die ihr zugeordneten Mittel zum Festlegen der Drehposition, die die Antriebswelle mit ihrem antriebsseitigen Kupplungsteil 11 in der für Wechselvorgänge vorgesehenen Entkuppelstellung einnimmt, sowie die Einrichtung zur Axialbewegung des antriebsseitigen Kupplungsteils 11 zwischen Kuppelstellung und Entkuppelstellung von üblicher, dem Fachmann geläufiger Bauweise sein können.
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Die 12 und 13 verdeutlichen aus der Vielzahl der Möglichkeiten ein Beispiel der Anwendung eines pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Aktuators. Wie gezeigt, ist in dem von der Werkzeugscheibe 5 umgebenen Zentralteil 3 ein zylinderförmiger Innenraum 41 ausgebildet, in dem ein Raum 43 einerseits von einem stationär angeordneten Gehäusedeckel 45 eines Elektromotors 47 und andererseits von einem bewegbaren Schieberkolben 49 begrenzt ist, der im Innenraum 41 für eine Axialbewegung geführt ist. Die Motorwelle 51 des Elektromotors 47 ist über den Schieberkolben 49 kolbenstangenartig mit dem Kupplungsteil 11 auf Drehung verbunden, wobei das Kupplungsteil 11 mittels der Motorwelle 51 axial hin und her verschiebbar ist. Hierzu ist die Motorwelle 51 mittels des vorstehend bezeichneten Aktuators, der im Gehäuse des Elektromotors 47 mit untergebracht ist, bewegbar. Um die Bewegungen des Schieberkolbens 49 als Zustellbewegungen auf das Kupplungsteil 11 zu übertragen, kann dieses über ein Drucklager 53 am Schieberkolben 49 abgestützt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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