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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Alarmverteilung bei einem Alarm einer Alarmanlage eines Fahrzeuges. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung, ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt zur Alarmverteilung bei einem Alarm einer Alarmanlage eines Fahrzeuges.
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Viele heutige Fahrzeuge weisen eine Alarmanlage auf. Die Alarmanlage eines Fahrzeuges ist insbesondere für eine Alarmgebung bei einem Einbruch in das Fahrzeug und/oder bei einem Diebstahl des Fahrzeuges vorgesehen.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Verfahren und eine korrespondierende Vorrichtung zu schaffen, das beziehungsweise die dazu beiträgt, dass ein Alarm einer Alarmanlage eines Fahrzeuges sehr effektiv ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren zur Alarmverteilung bei einem Alarm einer Alarmanlage eines Fahrzeuges. Die Erfindung zeichnet sich des Weiteren aus durch eine korrespondierende Vorrichtung. Es wird eine vorgegebene Menge an Kommunikationseinheiten bereitgestellt, die jeweils einem potentiellen Helfer zugeordnet sind. Falls der Alarm der Alarmanlage ausgelöst wurde, wird ermittelt, ob sich ein Teil der Menge an Kommunikationseinheiten in einem vorgegebenen Alarmbereich um das Fahrzeug befindet. Falls ermittelt wurde, dass sich ein Teil der Menge an Kommunikationseinheiten in dem vorgegebenen Alarmbereich befindet, wird an den Teil der Menge an Kommunikationseinheiten eine Information zu dem Alarm gesendet.
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Die Kommunikationseinheiten sind beispielsweise jeweils einem Smartphone eines potentiellen Helfers zugeordnet. Will ein potentieller Helfer bei Alarmen von Fahrzeugen helfen, so kann sich der potentielle Helfer beispielsweise mittels der Kommunikationseinheit in einen hierfür vorgesehenen Dienst einbuchen, beispielsweise durch eine entsprechende Anwendung auf dem Smartphone. Die vorgegebene Menge an Kommunikationseinheiten wird somit insbesondere dadurch vorgegeben, wie viele Kommunikationseinheiten zu dem jeweiligen Zeitpunkt in dem Dienst eingebucht sind.
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Ein potentieller Helfer kann hierbei auch mehrere Kommunikationseinheiten aufweisen. Ist eine Kommunikationseinheit des potentiellen Helfers in dem Dienst eingebucht, so ist diese insbesondere immer einem und insbesondere immer dem potentiellen Helfer zugeordnet.
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Auf diese Weise ist es einfach möglich eine Information zu dem Alarm an Kommunikationseinheiten potentieller Helfer zu senden, die in der näheren Umgebung des Fahrzeuges sind. Die potentiellen Helfer können hieraufhin gegebenenfalls den Ursprung des Alarms inspizieren um beispielsweise einen Einbrecher abzuschrecken oder zu überprüfen, wieso der Alarm ausgelöst wurde. Hierdurch ist der Alarm sehr effektiv, da zusätzliche Personen informiert werden, die ohne das erläuterte Vorgehen nicht informiert worden wären.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung werden jeweilige erste Positionsdaten der Menge an Kommunikationseinheiten bereitgestellt. Abhängig von den jeweiligen ersten Positionsdaten wird ermittelt, ob sich ein Teil der Menge an Kommunikationseinheiten in dem vorgegebenen Alarmbereich um das Fahrzeug befindet.
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Die ersten Positionsdaten werden beispielsweise in regelmäßigen vorgegebenen Abständen von den Kommunikationseinheiten gesendet, beispielsweise im Minutenabstand. Hierzu weist die Kommunikationseinheit beispielsweise ein satellitenbasiertes Positionsbestimmungssystem auf zur Detektion einer Position der jeweiligen Kommunikationseinheit. Alternativ oder zusätzlich werden die ersten Positionsdaten beispielsweise jeweils ereignisgesteuert gesendet. Hierzu sind beispielsweise jeweilige Positionsbereiche vorgegeben und falls die Kommunikationseinheit von einem Positionsbereich in einen nächsten Positionsbereich wechselt, werden die ersten Positionsdaten gesendet. Die Positionsbereiche sind beispielsweise sechseckig.
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Auf diese Weise kann sehr schnell und effektiv überprüft werden, ob Kommunikationseinheiten potentieller Helfer in der Nähe des Fahrzeuges sind, bei dem der Alarm ausgelöst wurde.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt die Ermittlung des Teils der Menge an Kommunikationseinheiten, indem abhängig von den jeweiligen ersten Positionsdaten und abhängig von dem vorgegebenen Alarmbereich eine Untermenge der Menge an Kommunikationseinheiten ermittelt wird, die für den Teil der Menge an Kommunikationseinheiten in Frage kommt.
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Von der Untermenge der Menge an Kommunikationseinheiten werden jeweils zweite Positionsdaten angefordert. Abhängig von den jeweiligen zweiten Positionsdaten wird ermittelt, ob sich ein Teil der Menge an Kommunikationseinheiten in dem vorgegebenen Alarmbereich um das Fahrzeug befindet.
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Werden die ersten Positionsdaten beispielsweise, wie schon erläutert, in vorgegebenen regelmäßigen Abständen und/oder ereignisgesteuert übertragen, so sind sie gegebenenfalls ungenau. Allerdings können die ersten Positionsdaten zur Ermittlung einer Vorauswahl von in Frage kommenden potentiellen Helfern verwendet werden. Von den Kommunikationseinheiten der in Frage kommenden potentiellen Helfer wird anschließend eine aktuelle Position angefordert. Hierdurch kann einerseits der Datenschutz der Helfer erhöht werden, da die Position der Kommunikationseinheiten der Helfer nicht andauernd exakt bestimmt werden muss. Weiterhin kann hierdurch ein insgesamt benötigtes Datenvolumen verringert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Information einen Hinweis zu einer Position des Fahrzeuges auf, bei dem der Alarm ausgelöst wurde.
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Hierdurch kann der potentielle Helfer sehr einfach über den Ursprung des Alarms informiert werden. Der Hinweis zur Position des Fahrzeuges kann beispielsweise in Form eines Pfeils oder in Form eines Punkts auf einer Karte auf einem Bildschirm der Kommunikationseinheit visualisiert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Information ein oder mehrere Bilder von einem oder mehreren berechtigten Fahrzeugnutzern auf.
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Hierdurch kann der potentielle Helfer einfach überprüfen, ob der Auslöser des Alarms gegebenenfalls berechtigt ist, das Fahrzeug zu benutzen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Menge an Kommunikationseinheiten von einem Nutzer des Fahrzeuges vorgegeben.
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Der Nutzer kann beispielsweise vorgeben, dass nur ein vorgegebener Personenkreis und/oder nur autorisierte Personen wie z.B. Freunde, Verwandte und/oder Bekannte als Helfer für ihn zugelassen werden. Somit können Wünsche des Nutzers bei der Helferauswahl berücksichtigt werden. Der Nutzer ist beispielsweise ein Fahrzeughalter, ein Fahrzeugeigentümer und/oder ein Fahrzeugbesitzer des Fahrzeuges.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird dem Teil der Menge an Kommunikationseinheiten zusätzlich eine Kontaktierungsmöglichkeit bereitgestellt, mittels der der jeweilige potentielle Helfer Kontakt zu einem Nutzer des Fahrzeuges aufnehmen kann.
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Hierdurch erhält der potentielle Helfer eine einfache Möglichkeit beispielsweise Fehlalarme oder Fragen aufzuklären. Hierzu wird beispielsweise eine Telefonnummer des Nutzers übertragen oder eine andere Möglichkeit, mittels der der potentielle Helfer den Nutzer des Fahrzeuges telefonisch oder mittels Videotelefonie erreichen kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Computerverfahren zur Alarmverteilung bei einem Alarm einer Alarmanlage eines Fahrzeuges, wobei das Computerprogramm ausgebildet ist, das Verfahren zur Alarmverteilung bei einem Alarm einer Alarmanlage eines Fahrzeuges oder eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens auf einer Datenverarbeitungsvorrichtung durchzuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Computerprogrammprodukt, das ausführbaren Programmcode umfasst, wobei der Programmcode bei Ausführung durch eine Datenverarbeitungsvorrichtung das Verfahren zur Alarmverteilung bei einem Alarm einer Alarmanlage eines Fahrzeuges oder eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ausführt.
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Das Computerprogrammprodukt umfasst insbesondere ein von der Datenverarbeitungsvorrichtung lesbares Medium, auf dem der Programmcode gespeichert ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein Fahrzeug mit einer Alarmanlage und
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2 ein Ablaufdiagramm zur Alarmverteilung bei einem Alarm der Alarmanlage des Fahrzeuges.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt ein Fahrzeug 1. Das Fahrzeug 1 weist eine Alarmanlage 3 auf. Die Alarmanlage 3 ist beispielsweise dazu ausgebildet, im Alarmfall eine Nachricht an eine Verteilungseinheit 20 zu senden. Die Nachricht umfasst beispielsweise eine Fahrzeugidentifikationsnummer und/oder eine Position des Fahrzeuges 1 und/oder eine Parkplatznummer und/oder eine Parkdecknummer, auf dem/der das Fahrzeug 1 abgestellt ist. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Nachricht beispielsweise einen Zustand des Fahrzeuges 1, wie beispielsweise ob ein Fenster zerbrochen wurde, oder ob das Fahrzeug 1 angehoben wurde.
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Die Verteilungseinheit 20 ist beispielsweise einem zentralen Dienstanbieter zugeordnet und wird später näher erläutert.
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Innerhalb eines vorgegebenen Bereichs 10 um das Fahrzeug 1 befinden sich beispielsweise mehrere Kommunikationseinheiten 5, die jeweils einem potentiellen Helfer zugeordnet sind. Außerdem sind beispielsweise außerhalb des vorgegeben Bereichs 10 mehrere Kommunikationseinheiten 5 angeordnet, die jeweils einem potentiellen Helfer zugeordnet sind. Der vorgegebene Bereich 10 entspricht beispielsweise einem vorgegebenen Alarmbereich AB (2), der später näher erläutert wird.
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Die Kommunikationseinheiten 5 sind beispielsweise jeweils einem Smartphone zugeordnet.
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Die Verteilungseinheit 20 ist beispielsweise dazu ausgebildet, an jeweilige Kommunikationseinheiten 5 eine Information zu einem ausgelösten Alarm zu senden. Hierbei weist die Verteilungseinheit 20 insbesondere eine Steuervorrichtung SV auf, die einen Daten- und Programmspeicher sowie eine Recheneinheit aufweist.
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Die Steuervorrichtung SV kann auch als Vorrichtung zur Alarmverteilung bei einem Alarm einer Alarmanlage 3 eines Fahrzeuges bezeichnet werden.
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In dem Daten- und Programmspeicher der Steuervorrichtung SV ist insbesondere ein Programm gespeichert, das im Folgenden anhand des Ablaufdiagramms der 2 näher erläutert wird.
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Das Programm wird in einem Schritt S1 gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden können.
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In einem Schritt S3 wird eine vorgegebene Menge an Kommunikationseinheiten M_K bereitgestellt, die jeweils einem potentiellen Helfer zugeordnet sind. Die vorgegebene Menge an Kommunikationseinheiten M_K wird beispielsweise dadurch vorgegeben, wie viele Kommunikationseinheiten 5 bei Abarbeitung des Schrittes S3 in einem vorgegebenen Dienst eingebucht sind. Will beispielsweise ein potentieller Helfer bei Alarmen von Fahrzeugen helfen, so kann sich der potentielle Helfer beispielsweise mittels der Kommunikationseinheit 5 in den hierfür vorgesehenen Dienst einbuchen, beispielsweise durch eine entsprechende Anwendung auf dem Smartphone. Der Dienst wird insbesondere von dem zentralen Dienstanbieter bereitgestellt, dem die Verteilungseinheit 20 zugeordnet ist.
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In einem Schritt S5 werden jeweils erste Positionsdaten POS1_i der Menge an Kommunikationseinheiten M_K bereitgestellt. Die ersten Positionsdaten POS1_i werden beispielsweise in regelmäßigen vorgegebenen Abständen von den Kommunikationseinheiten 5 gesendet, beispielsweise im Minutenabstand. Alternativ oder zusätzlich werden die ersten Positionsdaten POS1_i beispielsweise jeweils ereignisgesteuert gesendet. Hierzu sind beispielsweise Positionsbereiche vorgegeben. Falls die Kommunikationseinheit 5 von einem Positionsbereich in einen nächsten Positionsbereich wechselt, werden die ersten Positionsdaten POS1_i gesendet.
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In einem Schritt S7 wird überprüft, ob ein Alarm AL der Alarmanlage 3 ausgelöst wurde. Wird ein Alarm AL ausgelöst, so wird das Programm in einem Schritt S8 fortgeführt. Um zu detektieren ob ein Alarm AL ausgelöst wurde, kann beispielsweise überprüft werden, ob eine Nachricht von der Alarmanlage 3 des Fahrzeuges 1 an die Verteilungseinheit 20 gesendet wurde.
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In dem Schritt S8 wird ein vorgegebener Alarmbereich AB bereitgestellt. Der vorgegebenen Alarmbereich AB ist beispielsweise dynamisch vorgegeben, je nachdem wo das Fahrzeug 1 abgestellt ist. Beispielsweise ist der vorgegebene Alarmbereich AB auf Basis von Karten vorgegeben, so kann sich der vorgegebene Alarmbereich AB beispielsweise über einen Parkplatz oder ein Parkdeck erstrecken, auf dem das Fahrzeug 1 abgestellt ist.
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In dem Schritt S9 werden abhängig von den jeweiligen ersten Positionsdaten POS1_i und abhängig von dem vorgegebenen Alarmbereich AB eine Untermenge der Menge an Kommunikationseinheiten UM_K ermittelt, die für eine potentielle Hilfe in Frage kommen. Insbesondere kommen die Kommunikationseinheiten 5 in Frage, die sich wahrscheinlich in dem vorgegebenen Alarmbereich AB befinden.
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In einem Schritt S11 werden von der Untermenge der Menge an Kommunikationseinheiten UM_K jeweils jeweilige zweite Positionsdaten POS2_i angefordert.
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In einem Schritt S13 wird abhängig von den jeweiligen angeforderten zweiten Positionsdaten POS2_i ermittelt, ob sich ein Teil der Menge an Kommunikationseinheiten T_K in dem vorgegebenen Alarmbereich AB um das Fahrzeug 1 befindet.
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In einem Schritt S15 wird falls sich ein Teil der Menge an Kommunikationseinheiten T_K in dem vorgegebenen Alarmbereich AB befindet, an den Teil der Menge an Kommunikationseinheiten T_K eine Information INF zu dem Alarm AL gesendet. Alternativ oder zusätzlich wird einem Nutzer des Fahrzeuges 1 die Information INF gesendet, wie beispielsweise einem Fahrzeughalter, einem Fahrzeugeigentümer und/oder einem Fahrzeugbesitzer des Fahrzeuges 1.
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Die Information INF umfasst beispielsweise einen Hinweis zu der Position des Fahrzeuges 1 und/oder ein oder mehrere Bilder von einem oder mehreren berechtigten Fahrzeugnutzern und/oder eine Information zu dem Fahrzeugtyp des Fahrzeuges 1 und/oder eine Information zu der Wagenfarbe des Fahrzeuges 1.
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Anschließend wird das Programm in einem Schritt S17 beendet und kann gegebenenfalls wieder in dem Schritt S1 gestartet werden.
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Die Kommunikationseinheiten 5 können beispielsweise mit einem Fahrzeug gekoppelt werden, insbesondere zur Visualisierung der Information INF auf einem Bildschirm des Fahrzeuges.
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Die Menge an Kommunikationseinheiten M_K kann beispielsweise von dem Nutzer des Fahrzeuges 1 vorgegeben werden, sodass nur Freunde und/oder Verwandte und/oder Helfer und/oder Bekannte als potentielle Helfer zugelassen werden.
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Weiterhin kann alternativ oder zusätzlich dem Teil der Menge an Kommunikationseinheiten T_K eine Kontaktierungsmöglichkeit bereitgestellt werden, mittels der der jeweilige potentielle Helfer Kontakt zu dem Nutzer des Fahrzeuges 1 aufnehmen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 3
- Alarmanlage
- 5
- Kommunikationseinheiten
- 10
- Bereich
- 20
- Verteilungseinheit
- AB
- vorgegebener Alarmbereich
- AL
- Alarm
- INF
- Information
- M_K
- Menge an Kommunikationseinheiten
- POS1_i
- jeweilige erste Positionsdaten
- POS2_i
- jeweilige zweite Positionsdaten
- T_K
- Teil der Menge an Kommunikationseinheiten
- UM_K
- Untermenge der Menge an Kommunikationseinheiten