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Die Erfindung betrifft eine Abwasserhebeanlage, mit zumindest einem Sperrstoff-Sammelbehälter für hierdurch geführtes und mit Sperrstoffen belastetes Abwasser, ferner mit einem Flüssigkeits-Sammelbehälter für das von Sperrstoffen befreite und in dem Sperrstoff-Sammelbehälter vorgereinigte Abwasser, und mit einem Abwasserschacht zur Aufnahme wenigstens des Sperrstoff-Sammelbehälters und des Flüssigkeits-Sammelbehälters, wobei der Flüssigkeits-Sammelbehälter und der Abwasserschacht zumindest eine gemeinsame Wandfläche aufweisen.
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Bekanntermaßen werden Abwasserhebeanlagen typischerweise dazu genutzt, endseitig eines Abwasserstauraumes gesammeltes Abwasser auf ein bestimmtes Niveau zu heben. Danach erfolgt dann meistens eine Weiterbehandlung in einer Abwasserreinigungsanlage. In der Vergangenheit und im Stand der Technik wird das Abwasserheben oftmals mit großen Pumpen vorgenommen, die jedoch vom Wirkungsgrad her nicht überzeugen können.
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Aus diesem Grund beschreibt die gattungsbildende Lehre nach der
EP 1 108 822 A1 eine Abwasserhebeanlage, bei welcher Rohfeststoffe bzw. Feststoffe von dem Fördermedium, in der Regel dem Abwasser, getrennt werden, bevor dieses in eine eingesetzte Pumpe eintritt. Für die beschriebene Trennung sorgt ein der Pumpe vorgeschalteter Sperrstoff-Sammelbehälter. In dem Sperrstoff-Sammelbehälter werden idealerweise die Sperrstoffe zurückgehalten, so dass einzig vorgereinigtes Abwasser in einen dem Sperrstoff-Sammelbehälter nachgeschalteten Flüssigkeits-Sammelbehälter überführt wird.
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Die in der Praxis eingesetzten Abwasserhebeanlagen werden typischerweise in einem Abwasserschacht aus Beton aufgenommen und platziert. Im Rahmen der gattungsbildenden
EP 1 108 822 A1 wird darüber hinaus die Möglichkeit beschrieben, dass der Flüssigkeits-Sammelbehälter und der die Abwasserhebeanlage aufnehmende Abwasserschacht aus Kunststoff gefertigt sind. Dabei bildet der Schachtboden gleichzeitig den Boden des Flüssigkeits-Sammelbehälters.
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Ähnlich geht die ebenfalls gattungsbildende
DE 295 05 028 U1 vor. Hier bilden eine Mittelwand in dem Abwasserschacht und ein Teil der Schachtwandung den Flüssigkeits-Sammelbehälter. Die Schachtwandung und die Mittelwand bzw. alle übrigen Wände sind aus Kunststoff im Sinne eines Konstruktionsverbundes gefertigt. Dadurch sollen Kosten und Bauraum eingespart werden.
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Die bekannten Maßnahmen können nicht rundherum überzeugen. Denn ein beispielsweise aus Beton hergestellter Abwasserschacht muss zunächst vor Ort gegründet und aufgebaut werden. Im Anschluss daran wird dann im Regelfall die Abwasserhebeanlage eingebaut. Dabei greift man in der Praxis meistens auf einen Flüssigkeits-Sammelbehälter zurück, der aus Metall oder Kunststoff gefertigt ist. Dieser Flüssigkeits-Sammelbehälter ist separat und getrennt vom Abwasserschacht ausgelegt und wird in dem fraglichen Abwasserschacht aufgenommen.
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Bei der Lehre nach der
EP 1 108 822 A1 sind der Flüssigkeits-Sammelbehälter und der Abwasserschacht aus Kunststoff gefertigt, wobei der Schachtboden gleichzeitig den Boden des Flüssigkeits-Sammelbehälters bildet. Dadurch wird der Einbauort des Flüssigkeits-Sammelbehälters im Abwasserschacht eingeschränkt. Außerdem steht am Boden kein zusätzlicher Einbauraum mehr zur Verfügung. Bedeutender ist jedoch die Materialwahl (Kunststoff). Zwar lassen sich Abwasserschächte aus Kunststoff industriell vorfertigen. Daraus resultieren Kostenvorteile (vgl.
DE 295 05 028 U1 ). Allerdings sind derartige Bauwerke oftmals den statischen und dynamischen Belastungen am Einbauort nicht immer oder nicht immer dauerhaft gewachsen. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Abwasserhebeanlage so weiter zu entwickeln, dass ein dauerhafter Betrieb gewährleistet wird und zugleich Kostenvorteile bei der Herstellung beobachtet werden.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Abwasserhebeanlage im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeits-Sammelbehälter einen abgeschlossenen Raum mit nur teilweise bedeckter Bodenfläche im Abwasserschacht definiert und dazu mit wenigstens einer vom Abwasserschacht unabhängigen sowie materialverschiedenen Wandfläche ausgerüstet ist.
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Im Rahmen der Erfindung wird zunächst einmal ein Flüssigkeits-Sammelbehälter realisiert, der einen abgeschlossenen Raum im Abwasserschacht definiert, also über Boden, Seitenwände und eine kopfseitige Abdeckung verfügt. Da der fragliche Flüssigkeits-Sammelbehälter die Bodenfläche im Abwasserschacht bzw. des Abwasserschachtes nur teilweise bedeckt, steht auf der nicht vom Flüssigkeits-Sammelbehälter eingenommenen verbleibenden Bodenfläche des Abwasserschachtes ein Einbauraum bzw. ein Freiraum für Einbauten zur Verfügung.
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Dieser Einbauraum bzw. Freiraum kann beispielsweise für die dortige Anbringung von einer oder mehreren Pumpen genutzt werden. Die betreffende Pumpe ist dabei dem Sperrstoff-Sammelbehälter zugeordnet und dient zur Entleerung des Flüssigkeits-Sammelbehälters über den fraglichen Sperrstoff-Sammelbehälter. Jedenfalls lässt sich die fragliche Pumpe (gegebenenfalls in Verbindung mit weiteren Elementen der Abwasserhebeanlage) gleichsam trocken in dem bereits angesprochenen Freiraum anbringen und platzieren, der im Abwasserschacht dadurch zur Verfügung steht, weil der Flüssigkeits-Sammelbehälter die Bodenfläche des Abwasserschachtes nur teilweise bedeckt, also nicht vollständig.
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Auf diese Weise ist nicht nur der Einbau der einen oder der mehreren Pumpen erleichtert, sondern lässt sich auch eine Wartung der Pumpe während des laufenden Betriebes realisieren und umsetzen. In gleicher Weise kann der zur Verfügung stehende Einbauraum bzw. Freiraum auch zur Anbringung und Platzierung eines Verteilergehäuses bzw. eines Verteilers genutzt werden, welcher das mit den Sperrstoffen belastete Abwasser zu dem Sperrstoff-Sammelbehälter führt und leitet. In dem Verteilergehäuse können grobe Festbestandteile von dem Abwasser getrennt werden.
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Jedenfalls besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, das Verteilergehäuse in dem angesprochenen Freiraum unterzubringen, so dass der Einbau und die Wartung sowie die Zugänglichkeit erleichtert sind. Gleiches gilt für den Sperrstoff-Sammelbehälter. In diesem Zusammenhang sollte betont werden, dass der Freiraum nicht nur gleichsam neben dem Flüssigkeits-Sammelbehälter auf der vom Flüssigkeits-Sammelbehälter unbedeckten Bodenfläche des Abwasserschachtes realisiert ist. Sondern der Freiraum kann sich auch oberhalb der kopfseitigen Abdeckung des Flüssigkeits-Sammelbehälters im Abwasserschacht weiter erstrecken. Dadurch wird ein besonders kompakter Aufbau und insbesondere ein reduzierter Schachtdurchmesser beobachtet.
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In diesem Zusammenhang sieht die Erfindung weiter vor, dass die fragliche kopfseitige Abdeckung gegebenenfalls demontierbar ausgelegt ist. Dadurch werden etwaige Wartungsarbeiten nochmals erleichtert. Durch die materialverschiedene Auslegung der Abdeckung bzw. der vom Abwasserschacht unabhängigen Wandfläche im Vergleich zum Abwasserschacht besteht die Möglichkeit, den Abwasserschacht massiv aus beispielsweise Beton auszulegen, wohingegen die vom Abwasserschacht unabhängigen Wandflächen des Flüssigkeits-Sammelbehälters typischerweise aus Kunststoff oder Metall gefertigt werden können. Dieser Materialmix vereint eine signifikante Stabilität des Abwasserschachtes und des Flüssigkeits-Sammelbehälters mit besonderen Kostenvorteilen.
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Im Übrigen kann der Flüssigkeits-Sammelbehälter mit einer Revisionsöffnung ausgerüstet werden, die für Wartungszwecke oder auch zur Kontrolle des Flüssigkeits-Sammelbehälters abgenommen respektive geöffnet werden kann. Auf diese Weise lässt sich der Flüssigkeits-Sammelbehälter bei Bedarf kontrollieren und auch reinigen.
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Darüber hinaus empfiehlt die Erfindung, dass der Flüssigkeits-Sammelbehälter dicht und insbesondere gasdicht ausgebildet ist, um etwaige entstehende Faulgase zurückzuhalten. Damit in diesem Zusammenhang im Flüssigkeits-Sammelbehälter nicht ein Überdruck entsteht, empfiehlt die Erfindung ferner, den Flüssigkeits-Sammelbehälter mit einer Entlüftung auszurüsten.
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Sollte gleichwohl einmal eine Überflutung des Flüssigkeits-Sammelbehälters bzw. des Abwasserschachtes im Ganzen beobachtet werden, so sorgt eine zusätzliche Sumpfpumpe dafür, dass der Abwasserschacht mit ihrer Hilfe entleert werden kann. Diese Sumpfpumpe wird regelmäßig in dem bereits angesprochenen Freiraum bzw. Einbauraum auf der nicht vorn Flüssigkeits-Sammelbehälter bedeckten Bodenfläche des Abwasserschachtes platziert.
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Darüber hinaus empfiehlt es sich, wenn der Flüssigkeits-Sammelbehälter mit wenigstens einer Schrägfläche zur Reduzierung von Ablagerungen ausgerüstet wird. Tatsächlich finden sich in dem vorgereinigten Abwasser, welches in dem Flüssigkeits-Sammelbehälter aufgefangen und gesammelt wird, nach wie vor Schwebstoffe, die zu Ablagerungen im Innern des Flüssigkeits-Sammelbehälters führen können. Im Rahmen der Erfindung werden diese Schwebstoffe nun entlang der Schrägfläche zur Reduzierung von Ablagerungen bis hin zum Behältertiefsten geführt, von wo aus sie von der Pumpe angesaugt werden können. Dabei fällt dieses Behältertiefste typischerweise mit einem von der Pumpe erfassten Saugbereich zusammen, so dass etwaige Ablagerungen unmittelbar in den Pumpenzulauf befördert, hier von der Pumpe angesaugt und über den Sperrstoff-Sammelbehälter letztendlich abgeführt werden können. Dadurch sind etwaige Wartungs- und Reinigungsarbeiten des Flüssigkeits-Sammelbehälters auf ein Minimum reduziert.
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Die erfindungsgemäße Auslegung des Flüssigkeits-Sammelbehälters als abgeschlossener Raum unter nur teilweiser Bedeckung der Bodenfläche im Abwasserschacht eröffnet darüber hinaus die Möglichkeit, den Sperrstoff-Sammelbehälter sowie die optionale Pumpe und gegebenenfalls den Verteiler bzw. das Verteilergehäuse (jeweils) innerhalb, teilweise innerhalb oder auch außerhalb des Flüssigkeits-Sammelbehälters im Abwasserschacht anzuordnen. Im Regelfall und aus Gründen einer einfachen Wartung wird man die vorgenannten Bauteile typischerweise außerhalb des Flüssigkeits-Sammelbehälters platzieren, um sie einfach zugänglich zu halten. Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, einzelne oder sämtliche der zuvor genannten Bauteile teilweise oder auch vollständig in den Flüssigkeits-Sammelbehälter zu integrieren, um einen besonders kompakten Aufbau umzusetzen.
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Ein solcher kompakter Aufbau wird erfindungsgemäß jedoch auch schon durch die Grundkonstruktion zur Verfügung gestellt, weil der Flüssigkeits-Sammelbehälter und der Abwasserschacht wenigstens eine gemeinsame Wandfläche aufweisen. Bei dieser gemeinsamen Wandfläche kann es sich um eine Seitenwandfläche und/oder eine Bodenfläche handeln. Demgegenüber ist eine gemeinsame Deckenfläche von Flüssigkeits-Sammelbehälter und Abwasserschacht regelmäßig nicht realisiert, wenngleich im Rahmen der Erfindung auch nicht ausgeschlossen.
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Um dies im Detail umsetzen zu können, sind die gemeinsame Wandfläche des Flüssigkeits-Sammelbehälters und des Abwasserschachtes nach vorteilhafter Ausgestaltung materialeinheitlich ausgebildet. Das heißt, der Flüssigkeits-Sammelbehälter nutzt in diesem Fall die gemeinsame Wandfläche mit dem Abwasserschacht und verfügt nicht über eine eigene Wand in diesem Bereich. Dadurch werden besondere Kostenvorteile erreicht, weil die fragliche Wand des Flüssigkeits-Sammelbehälters entbehrlich ist und folglich weder hergestellt noch aufgebaut werden muss.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu können die gemeinsame Wandfläche des Flüssigkeits-Sammelbehälters und des Abwasserschachtes auch aus zwei miteinander verbundenen Werkstoffen bestehen. In diesem Fall sind die Wand des Flüssigkeits-Sammelbehälters einerseits und die Wand des Abwasserschachtes andererseits jeweils getrennt voneinander ausgelegt, allerdings miteinander verbunden. Dadurch kann beispielsweise die Wand des Abwasserschachtes zusätzlich zur Abstützung der Wand des Flüssigkeits-Sammelbehälters genutzt werden und diesen stabilisieren.
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Schließlich steht im Rahmen der Erfindung als weitere Alternative oder auch zusätzliche Möglichkeit die Option im Raum, dass die gemeinsame Wandfläche des Flüssigkeits-Sammelbehälters und diejenige des Abwasserschachtes als verlorene Form fungieren. Das heißt, in diesem Fall wird typischerweise die Wand des Flüssigkeits-Sammelbehälters, die zugleich die Wand des Abwasserschachtes darstellt, als Form bei der Herstellung des Flüssigkeits-Sammelbehälters genutzt bzw. die entsprechende Wand ausgespart. Beispielsweise mag es sich bei dem Flüssigkeits-Sammelbehälter um einen Kunststoffbehälter handeln, der in einer Spritzgussform produziert wird. Die gemeinsame Wandfläche mit dem Abwasserschacht fungiert in diesem Fall als verlorene Form. Die besagte gemeinsame Wandfläche braucht also bei der Herstellung nicht notwendigerweise berücksichtigt zu werden.
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Schlussendlich hat es sich empfohlen, wenn der Flüssigkeits-Sammelbehälter und der Abwasserschacht aus Beton, Metall, Kunststoff sowie Kombinationen hergestellt werden. Dabei kommt im Bereich der vom Abwasserschacht unabhängigen Wandfläche des Flüssigkeits-Sammelbehälters jeweils ein anderes Material als beim Abwasserschacht zum Einsatz. Im einfachsten Fall kann der Flüssigkeits-Sammelbehälter beispielsweise so im Innern des Abwasserschachtes (aus Beton) umgesetzt und realisiert werden, dass in den Abwasserschacht eine zusätzliche Wand (aus Beton) eingezogen und mit einer kopfseitigen Abdeckung aus beispielsweise Kunststoff oder Metall verschlossen wird. Jedenfalls ist die erfindungsgemäße Abwasserhebeanlage besonders kompakt und kostengünstig aufgebaut sowie eröffnet Vorteile bei der Wartung und Reinigung. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 eine Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Abwasserhebeanlage, teilweise im Schnitt,
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2 einen Schnitt durch den Gegenstand nach der 1,
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3 ebenfalls einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Abwasserhebeanlage in einer Variante und
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4 eine weitere Abwandlung mit angedeutetem Flüssigkeits-Sammelbehälter.
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In den Figuren ist eine Abwasserhebeanlage 1 dargestellt, die in einem Abwasserschacht 8 aufgenommen wird. Die Abwasserhebeanlage 1 verfügt in ihrem grundsätzlichen Aufbau über einen Sperrstoff-Sammelbehälter 2 bzw. nach dem Ausführungsbeispiel in der 1 über zwei Sperrstoff-Sammelbehälter 2 und einen Flüssigkeits-Sammelbehälter 3. Darüber hinaus ist noch wenigstens eine Pumpe 4 realisiert bzw. finden sich im Ausführungsbeispiel zwei Pumpen 4.
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Ferner erkennt man noch einen Verteiler bzw. ein Verteilergehäuse 5, mit dessen Hilfe zulaufendes und mit Sperrstoffen belastetes Abwasser zu den beiden Sperrstoff-Sammelbehältern 2 geleitet wird. Zu diesem Zweck ist der Verteiler 5 an einen Zulauf 6 für das Abwasser angeschlossen.
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Mit Hilfe der beiden Sperrstoff-Sammelbehälter 2 wird das über den Verteiler 5 zugeführte und mit Sperrstoffen belastete Abwasser vorgereinigt. Dazu sind in dem fraglichen Sperrstoff-Sammelbehälter 2 Siebe oder dergleichen vorgesehen. Auch der Verteiler 5 mag mit einer Art Sieb, vorliegend einem Rechen für grobe Festbestandteile in dem Abwasser, ausgerüstet sein, was allerdings nicht zwingend ist. Das von den Sperrstoffen befreite und vorgereinigte Abwasser gelangt anschließend an die SperrstoffSammelbehälter 2 in den Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 für das vorgereinigte Abwasser.
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Bei diesem Vorgang fließt das vorgereinigte Abwasser entgegen der Förderrichtung durch die jeweilige Pumpe 4 und dann in den Flüssigkeits-Sammelbehälter 3. Hierbei wird in oder an dem Sperrstoff-Sammelbehälter 2 eine nicht dargestellte Rückschlagklappe geschlossen, so dass etwaiger Zulauf von Abwasser aus dem Verteiler 5 gesperrt ist. Die Pumpen 4 laufen vorliegend im wechselseitigen Betrieb, um in diesem Zusammenhang einen ungehinderten Zulauf zum Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 zu ermöglichen.
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Sobald der Flüssigkeitsstand im Flüssigkeits-Sammelbehälter
3 ein bestimmtes Niveau erreicht bzw. überschritten hat, wird jeweils eine der Pumpen
4 in Betrieb genommen. Dann saugt die Pumpe
4 das vorgereinigte Abwasser aus dem Flüssigkeits-Sammelbehälter
3 an und überführt dieses in den zugehörigen Sperrstoff-Sammelbehälter
2. Durch diesen Strömungsvorgang wird die angesprochene Rückschlagklappe geschlossen und werden die zuvor im Sperrstoff-Sammelbehälter
2 zurückgehaltenen Feststoffe mit dem Abwasser gehoben und abgeführt. Dazu steht ausgangsseitig eine Druckleitung
7 zur Verfügung. – Weitere Details zur Funktionsweise sind in der einleitend bereits in Bezug genommenen
EP 1 108 822 A1 beschrieben, Von besonderer erfinderischer Bedeutung ist nun der Umstand, dass der Flüssigkeits-Sammelbehälter
3 als gleichsam fester Bestandteil eines Abwasserschachtes
8 ausgebildet ist. Tatsächlich dient der Abwasserschacht
8 zur Aufnahme des Sperrstoff-Sammelbehälters bzw. der beiden Sperrstoff-Sammelbehälter
2 und auch des Flüssigkeits-Sammelbehälters
3. Darüber hinaus werden im Ausführungsbeispiel im Innern des Abwasserschachtes
8 noch der bereits beschriebene Verteiler
5 sowie die beiden Pumpen
4 aufgenommen. Dabei ist die Auslegung insgesamt so getroffen, dass der Flüssigkeits-Sammelbehälter
3 und der Abwasserschacht
8 zumindest eine gemeinsame Wandfläche
9,
10 aufweisen.
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Bei der gemeinsamen Wandfläche 9, 10 von einerseits dem Abwasserschacht 8 und andererseits dem Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 handelt es sich im Rahmen der gezeigten Ausführungsbeispiele um eine Bodenfläche 9 und eine Seitenwandfläche 10. Die Bodenfläche 9 und die Seitenwandfläche 10 sind – wie der gesamte Abwasserschacht 8 – aus Beton gefertigt. Außerdem ist die Auslegung so getroffen, dass der Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 einen abgeschlossenen Raum im Abwasserschacht 8 definiert. Darüber hinaus bedeckt der Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 die fragliche Bodenfläche 9 im Abwasserschacht 8 nur teilweise, wie insbesondere die Schnittdarstellungen in den 2 bis 4 deutlich machen.
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Hier erkennt man, dass die Bodenfläche 9 im Abwasserschacht 8 gleichsam zweigeteilt ist mit einer Teilbodenfläche 9a, die nicht von dem Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 bedeckt wird und einer weiteren Teilbodenfläche 9b, die zum Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 gehört bzw. von diesem bedeckt wird. Die vom Sammelbehälter 3 freie bzw. nicht bedeckte Teilbodenfläche 9a definiert einen Freiraum bzw. Einbauraum. In diesem Freiraum bzw. Einbauraum oberhalb der Teilbodenfläche 9a sind im Ausführungsbeispiel die beiden Pumpen 4 an der Sohle des Abwasserschachtes 8 angeordnet. Darüber hinaus finden sich die beiden Sperrstoff-Sammelbehälter 2 und auch der Verteiler 5 in dem betreffenden Freiraum, welcher sich ferner oberhalb einer demontierbaren Abdeckung 11 des Flüssigkeits-Sammelbehälters 3 erweitert. Tatsächlich verfügt der Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 nicht nur über die bereits angesprochene gemeinsame Wandfläche 9, 10 mit dem Abwasserschacht 8, sondern ist darüber hinaus noch mit unabhängigen Wandflächen 11 bzw. 11, 12 vom Abwasserschacht 8 ausgerüstet.
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Bei diesen unabhängigen Wandflächen 11, 12 handelt es sich einerseits um die bereits angesprochene demontierbare und kopfseitige Abdeckung 11 für den Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 und andererseits eine oder mehrere Seitenwände 12. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels nach der 2 ist die dortige Seitenwand 12 im Abwasserschacht 8 direkt definiert und mag beispielsweise wie der Abwasserschacht 8 materialeinheitlich insgesamt aus Beton gefertigt sein, um eine besonders haltbare und druckfeste Konstruktion zur Verfügung zu stellen. Hier ist nur die Wandfläche 11 bzw. Abdeckung 11 vom Abwasserschacht 8 unabhängig und aus Metall, also materialverschieden, gefertigt.
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Bei der Variante nach der 3 und auch im Rahmen der 4 stellen die vom Abwasserschacht 8 unabhängigen Wandflächen 11, 12 Bestandteile des in den Abwasserschacht 8 eingesetzten und einsetzbaren Flüssigkeits-Sammelbehälters 3 aus Kunststoff dar. In diesem Fall mag der Abwasserschacht 8 als gleichsam verlorene Form fungieren. Das heißt, zur Definition des Flüssigkeits-Sammelbehälters 3 im Innern des Abwasserschachtes 8 ist es lediglich erforderlich, die demontierbare Abdeckung 11 in Verbindung mit den Seitenwänden 12 außerhalb zu fertigen und die gemeinsamen Wandflächen 9, 10 des Abwasserschachtes 8 zu nutzen. Der Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 ist in diesem Fall gleichsam geöffnet ausgelegt und nutzt die gemeinsame Wandfläche 9, 10 als verlorene Form bzw. zu seiner Vervollständigung, damit insgesamt eine geschlossene Auslegung des Flüssigkeits-Sammelbehälters 3 realisiert wird.
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Die gemeinsame Wandfläche 9, 10 des Flüssigkeits-Sammelbehälters 3 und des Abwasserschachtes 8 können materialeinheitlich ausgebildet sein, wie dies im Rahmen der Variante nach den 2 und 3 dargestellt ist. In diesem Fall fungiert die Wandfläche 9, 10 des Abwasserschachtes 8 (aus Beton) zugleich als Wandfläche 9, 10 für den Flüssigkeits-Sammelbehälter 3, dessen übrige Wandflächen 11, 12 beispielsweise aus Kunststoff oder Metall oder auch Kombinationen hergestellt sind oder sein können.
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Bei der Variante nach der 4 sind die gemeinsame Wandfläche 9, 10 des Abwasserschachtes 8 und diejenige des Flüssigkeits-Sammelbehälters 3 aus zwei miteinander verbundenen Werkstoffen hergestellt. In diesem Fall fungiert der Abwasserschacht 8 als gleichsam Stütze oder Abstützung, für die separat vorhandenen Wandflächen 9, 10 des Flüssigkeits-Sammelbehälters 3.
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Anhand der Variante in der 3 erkennt man, dass die gegebenenfalls demontierbare kopfseitige Abdeckung 11 des Flüssigkeits-Sammelbehälters 3 mit einer Revisionsöffnung 13 ausgerüstet werden kann. Über diese Revisionsöffnung 13 lässt sich der Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 kontrollieren und gegebenenfalls reinigen. Als weitere Option ist in der 1 neben der Revisionsöffnung 13 noch eine Entlüftung 14 für den Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 dargestellt. Mit Hilfe dieser Entlüftung 14 wird vermieden, dass sich in dem Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 ein etwaiger Überdruck einstellt.
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Tatsächlich ist der Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 im Rahmen des Ausführungsbeispiels nämlich dicht und insbesondere gasdicht ausgelegt, so dass im Innern entstehende etwaige Faulgase abgeführt werden müssen. Hierfür wird die Entlüftung 14 eingesetzt.
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In der 1 erkennt man noch eine weitere Pumpe 4', die vorliegend als Sumpfpumpe ausgelegt ist und dazu dient, etwaige im Abwasserschacht 8 gesammelte Flüssigkeit bei einer Flutung abzupumpen und aus dem Abwasserschacht 8 zu entfernen.
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Im Rahmen der Variante nach der 2 ist noch die Möglichkeit dargestellt, den Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 mit einer innenseitigen Beschichtung 15 auszurüsten. Diese Beschichtung 15 findet sich vorliegend im Bereich der Wandflächen bzw. Wände 9, 10, 12, die bei diesem Ausführungsbeispiel jeweils aus Beton gefertigt sind. Damit durch den Beton keine Flüssigkeit aus dem Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 entweichen kann, ist die fragliche Beschichtung 15 vorgesehen, die beispielsweise als Kunststoffbeschichtung ausgelegt sein kann.
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Im Rahmen der Variante nach der 3 erkennt man eine Schrägfläche 16 als Bestandteil des Flüssigkeits-Sammelbehälters 3. Mit Hilfe dieser Schrägfläche 16 wird verhindert, dass sich im Innern des Flüssigkeits-Sammelbehälters Ablagerungen bilden können. Dazu ist die fragliche Schrägfläche 16 so angeordnet, dass die Ablagerungen entlang der Schrägfläche 16 bis in einen Zulauf 17 für die Pumpe 4 befördert werden, von wo aus sie einwandfrei von der Pumpe 4 angesaugt und letztendlich über die Druckleitung 7 abgeführt werden.
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Schließlich zeigt das Ausführungsbeispiel nach der 4 noch eine weitere Variante derart, dass eine Sohle des Sperrstoff-Sammelbehälters 2 und eine Druckleitung 18 der Pumpe 4 in etwa auf gleicher Höhe angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Druckleitung 18 um ein Zwischenstück zwischen der Pumpe 4 und dem Sperrstoff-Sammelbehälter 2. Jedenfalls führt die in etwa ebenengleiche Anordnung der Druckleitung 18 der Pumpe 4 und des Sperrstoff-Sammelbehälters 2 insgesamt dazu, dass die im Sperrstoff-Sammelbehälter 2 zurückgehaltene Feststoffe besonders wirkungsvoll von einem dort meistens vorgesehenen Trennsieb abgelöst werden, wenn die Pumpe 4 das vorgereinigte Abwasser aus dem Flüssigkeits-Sammelbehälter 3 ansaugt und über den Sperrstoff-Sammelbehälter 2 zusammen mit den dort zurückgehaltenen Feststoffen in die Druckleitung 7 fördert. Diese Variante nach der 4 ist noch dadurch gekennzeichnet, dass eine besonders geringe Bauhöhe beobachtet wird und der Aufbau der erfindungsgemäßen Abwasserhebeanlage nicht nur kompakt, sondern auch mit einer geringen Tiefe bzw. Schachthöhe des Abwasserschachtes 8 verbunden ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1108822 A1 [0003, 0004, 0007, 0034]
- DE 29505028 U1 [0005, 0007]