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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines Fahrgastsitzes in einem Verkehrsmittel, insbesondere einem Bus oder einem Schienenfahrzeug, nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Derartige Vorrichtungen sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt und dienen zur sicheren Befestigung des Fahrgastsitzes innerhalb des Fahrzeugs. Hierbei wird ein aus zwei Haltearmen bestehender Grundrahm meist über entsprechende Verbindungselemente mit einer Seitenwand des Verkehrsmittels verbunden, so dass unterhalb des Fahrgastsitzes ein möglichst großer Freiraum bzw. Fußraum entsteht, der ein einfaches Reinigen des Bodens des Verkehrsmittels erlaubt. Die mit solchen Vorrichtungen ausgestatteten Fahrgastsitze sind demnach nicht mit dem Boden des Verkehrsmittels verbunden.
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Problematisch bei den bekannten Lösungen ist jedoch der meist sehr große Aufwand, der zur Montage der Haltearme an den Verbindungselementen erforderlich ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Befestigung eines Fahrgastsitzes in einem Verkehrsmittel zu schaffen, mit der die Montage vereinfacht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch den die Ausnehmung des ersten Verbindungselementes hintergreifenden Vorsprung des ersten Haltearms kann der erste Haltearm auf sehr einfache Weise und insbesondere ohne zusätzliche Verbindungsmittel in das erste Verbindungselement eingehängt werden, woraufhin der zweite Haltearm auf ebenfalls sehr einfache Weise in eine Position gebracht werden kann, in der derselbe mit geringem Aufwand mittels geeigneter Verbindungsmittel mit dem zweiten Verbindungselement verbunden werden kann. Die erfindungsgemäße Konstruktion erlaubt also eine sehr bequeme Anbringung der Vorrichtung an dem Verkehrsmittel, die auch von lediglich einer Person und gegebenenfalls sogar nur mit einem Arm durchgeführt werden kann, da durch das Hintergreifen der Ausnehmung des ersten Verbindungselements durch den Vorsprung des ersten Haltearms der erste Haltearm und damit die gesamte Vorrichtung bereits in seiner bzw. ihrer Endlage gegenüber den beiden mit dem Verkehrsmittel verbundenen Verbindungselementen positioniert ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht also eine freitragende Befestigung eines Fahrgastsitzes in einem Verkehrsmittel, deren Montage auf sehr einfache Art und Weise insbesondere von nur einer Person durchgeführt werden kann.
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In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erste Haltearm und das erste Verbindungselement in einem oberen, dem Fahrgastsitz zugewandten Bereich angeordnet ist, und dass der zweite Haltearm und das zweite Verbindungselement in einem unteren, dem Fahrgastsitz abgewandten Bereich angeordnet ist. Wenn das Hintergreifen der Ausnehmung des ersten Verbindungselements durch den Vorsprung des ersten Haltearms in einem oberen Bereich der erfindungsgemäßen Vorrichtung stattfindet, wird der zweite und in diesem Fall untere Haltearm durch die Schwerkraft bereits in seine korrekte Position gegenüber dem zweiten Verbindungselement gebracht, so dass eine weitere Vereinfachung der Montage gegeben ist.
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Eine sehr einfache Ausführungsform des ersten Verbindungselements ergibt sich, wenn dasselbe als C-Profil mit einer schlitzartigen Ausnehmung ausgebildet ist.
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Um den zweiten Haltearm einfach und sicher über das zweite Verbindungselement fest mit dem Verkehrsmittel zu verbinden, kann des Weiteren vorgesehen sein, dass die den zweiten Haltearm mit dem zweiten Verbindungselement verbindenden Verbindungsmittel als Schrauben ausgebildet sind.
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Wenn in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der Vorsprung des ersten Haltearms an einem Strangpressprofilteil angeordnet ist, so ergibt sich eine einfache und kostengünstige Fertigung des Vorsprungs.
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Um einerseits den Vorsprung mit dem ersten Haltearm zu verbinden und andererseits dennoch das Strangpressprofilteil so klein wie möglich ausführen zu können, kann des Weiteren vorgesehen sein, dass das Strangpressprofilteil einen sich an den Vorsprung anschließenden Abschnitt aufweist, der mittels Schrauben mit dem ersten Haltearm verbunden ist.
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Um eine sehr exakte Fixierung des ersten Haltearms an dem ersten Verbindungselement zu erreichen, kann außerdem vorgesehen sein, dass der Vorsprung zwei ebene Flächen aufweist, die im montierten Zustand am Rand der Ausnehmung anliegen.
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Ein Fahrgastsitz für ein Verkehrsmittel mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Anspruch 8 angegeben.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Fahrgastsitzes mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Befestigung desselben an einem Verkehrsmittel;
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2 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines Fahrgastsitzes mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Befestigung desselben an einem Verkehrsmittel;
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3 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Befestigung des Fahrgastsitzes in einem Verkehrsmittel;
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4 eine Seitenansicht der Vorrichtung aus 3;
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5 einen ersten Schritt bei der Anbringung eines Halteelements der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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6 einen zweiten Schritt bei der Anbringung eines Halteelements der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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7 einen dritten Schritt bei der Anbringung eines Halteelements der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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8 eine vergrößerte Ansicht nach der Linie VIII aus 5;
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9 eine vergrößerte Ansicht nach der Linie IX aus 6; und
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10 eine vergrößerte Ansicht nach der Linie X aus 7.
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1 zeigt einen Fahrgastsitz 1, der im dargestellten Ausführungsbeispiel als Doppelsitz ausgebildet ist und sich in einem nicht dargestellten Verkehrsmittel befindet. Von dem Verkehrsmittel ist lediglich in den 5, 6 und 7 eine Seitenwand 2 dargestellt, an der der Fahrgastsitz 1 mittels einer nachfolgend ausführlich beschriebenen Vorrichtung 3 angebracht wird. Durch die Anbringung der Vorrichtung 3 an der Seitenwand 2 wird eine freitragende Befestigung des Fahrgastsitzes 1 an dem Verkehrsmittel erreicht. Bei dem Verkehrsmittel handelt es sich vorzugsweise um einen Bus oder ein Schienenfahrzeug.
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Während bei der Ausführungsform von 1 der Fahrgastsitz 1 in einem seitlichen Bereich an der Seitenwand 2 des Verkehrsmittels angebracht wird, erfolgt bei der Ausführungsform von 2 die Anbringung des Fahrgastsitzes 1 in einem hinteren Bereich desselben, also in einer gegenüber 1 um 90° gedrehten Ausrichtung. Die Seitenwand 2 muss dabei nicht notwendigerweise in Längsrichtung des Verkehrsmittels verlaufen.
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Wie in der perspektivischen Ansicht der Vorrichtung 3 gemäß 3 erkennbar ist, weist diese eine Aufnahmeplatte 4 auf, die zur Aufnahme des Fahrgastsitzes 1 dient. An der Aufnahmeplatte 4 kann der Fahrgastsitz 1 beispielsweise angeschraubt oder auf andere, im Prinzip beliebige Art und Weise angebracht werden. Die in einer im wesentlichen horizontalen Richtung verlaufende Aufnahmeplatte 4 ist Teil eines Halteelements 5, das zum Halten des Fahrgastsitzes 1 dient und das auf die nachfolgend näher beschriebene Art und Weise an der Seitenwand 2 des Verkehrsmittels angebracht wird.
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Das Halteelement 5 weist zwei Haltearme 6 und 7 auf, von denen der obere, sich an die Aufnahmeplatte 4 anschließende bzw. teilweise die Aufnahmeplatte 4 bildende Haltearm nachfolgend als erster Haltearm 6 bezeichnet wird. Von der Aufnahmeplatte 4 zweigt der zweite Haltearm 7 ab, der im vorliegenden Fall bogenförmig ausgeführt ist und dessen von der Aufnahmeplatte 4 abgewandtes Ende von dem entsprechenden Ende des ersten Haltearms 6 beabstandet ist. Im vorliegenden Fall ist das Halteelement 5 im Wesentlichen V-förmig ausgebildet. Zwischen dem ersten Haltearm 6 und dem zweiten Haltearm 7 befindet sich in dem der Aufnahmeplatte 4 zugewandten Bereich ein Abstützelement 8, mit dem zusätzliche, von sich auf den Fahrgastsitz 1 befindenden Personen in die Vorrichtung 3 eingeleitete Kräfte auf den zweiten Haltearm 7 umgeleitet werden. Das Abstützelement 8 dient somit als Versteifung für die Vorrichtung 3.
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Wie ebenfalls in den 3 und 4 erkennbar ist, weist der erste Haltearm 6 einen Vorsprung 9 auf, dessen Funktion nachfolgend näher erläutert wird. Der Vorsprung 9 ist an einem Strangpressprofilteil 10 angeordnet bzw. ist als Teil des Strangpressprofilteils 10 ausgeführt. Das Strangpressprofilteil 10 weist außerdem einen sich an den Vorsprung 9 anschließenden Abschnitt 11 auf, der mittels nicht dargestellter Schrauben mit dem ersten Haltearm 6 verbunden ist. Auf diese Weise ergibt sich eine sichere Befestigung des Strangpressprofilteils 10 an dem ersten Haltearm 6, so dass der Vorsprung 9 starr mit dem ersten Haltearm 6 verbunden ist. Selbstverständlich können zur Verbindung des Strangpressprofilteils 10 mit dem ersten Haltearm 6 auch andere Verbindungselemente eingesetzt werden. Des Weiteren wäre es grundsätzlich auch möglich, den Vorsprung 9 an einem Frästeil oder einem Gussteil anzubringen, die Verwendung eines Strangpressprofils zur Bildung des Vorsprungs 9 hat sich jedoch als besonders wirtschaftlich herausgestellt.
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In den 5, 6 und 7 sind drei aufeinanderfolgende Schritte beim Anbringen des Halteelements 5 an der Seitenwand 2 des Verkehrsmittels dargestellt. Die 8, 9 und 10 zeigen dieselben Schritte in vergrößerten Darstellungen.
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Dabei ist zu erkennen, dass an der Seitenwand 2 zwei Verbindungselemente, nämlich ein erstes Verbindungselement 12 und ein zweites Verbindungselement 13 angebracht sind. Die beiden im vorliegenden Fall als Strangpressprofile ausgebildeten Verbindungselemente 12 und 13 sind Teile der Vorrichtung 3 und stellen die Verbindung zwischen dem Halteelement 5 und der Seitenwand 2 des Verkehrsmittels dar. Grundsätzlich könnten die beiden Verbindungselemente 12 und 13 auch direkt in die Seitenwand 2 des Verkehrsmittels integriert sein. Dabei ist das erste Verbindungselement 12 oben und das zweite Verbindungselement 13 unten angeordnet, so dass das erste Verbindungselement 12 zur Verbindung mit dem ersten Haltearm 6 und das zweite Verbindungselement 13 zur Verbindung mit dem zweiten Haltearm 7 vorgesehen ist. Insbesondere in den 7 und 10 ist erkennbar, dass der Vorsprung 9 des ersten Haltearms 6 im montierten Zustand des Halteelements 5 eine Ausnehmung 14 des ersten Verbindungselements 12 hintergreift. Das erste Verbindungselement 12 ist dabei als C-Profil ausgebildet und die Ausnehmung 14 verläuft in Längsrichtung des C-Profils und ist schlitzartig ausgeführt.
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Zur Anbringung des Halteelements 5 an den beiden Verbindungselementen 12 und 13 und somit an der Seitenwand 2 wird, wie in 5 dargestellt, zunächst der Vorsprung 9 in die Ausnehmung 14 eingeführt. Anschließend wird das Halteelement 5 gemäß dem Pfeil ”A” gedreht, so dass der Vorsprung 9 tiefer in die Ausnehmung 14 eindringt und das dem zweiten Verbindungselement 13 zugewandte Ende des zweiten Haltearms 7 näher zu dem zweiten Verbindungselement 13 bewegt wird. Die Drehbewegung ist abgeschlossen, sobald sich der Vorsprung 9 vollständig innerhalb der Ausnehmung 14 befindet und diese vollständig hintergreift, wie in 7 und 10 dargestellt. Zusätzlich liegt in diesem Zustand der zweite Haltearm 7 an dem zweiten Verbindungselement 13 an. Nun kann der zweite Haltearm 7 mit Hilfe entsprechender Verbindungsmittel 15, die im vorliegenden Fall als Schrauben ausgebildet sind, mit dem zweiten Verbindungselement 13 verbunden, d. h. verschraubt, werden. Wie in der vergrößerten Darstellung von 10 erkennbar ist, weist der Vorsprung 9 zwei ebene Flächen 16 auf, die im montierten Zustand des Halteelements 5 an den beiden gegenüberliegenden Rändern der Ausnehmung 14 anliegen. Durch die beiden ebenen Flächen 16 ist der Vorsprung 9 annähernd formschlüssig in dem ersten Verbindungselement 12 gehalten.
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In dem Zustand von 10 kann eine die Montage des Halteelements 5 durchführende Person das Halteelement 5 loslassen, da es durch das Hintergreifen der Ausnehmung 14 des ersten Verbindungselements 12 durch den Vorsprung 9 an dem ersten Verbindungselement 12 hält. In diesem Zustand wird zwischen dem Vorsprung 9 und dem ersten Verbindungselement 12 eine Spannung erzeugt, die zu einer Klemmung führt. Diese Verspannung des Halteelements 5 in seinem Einhängepunkt an dem ersten Verbindungselement 12 führt zu einer Flächenpressung und zu einer Haftreibung, die die Qualität der Verbindung zwischen dem Halteelement 5 und dem ersten Verbindungselement 12 erheblich verbessert. Diese zwischen dem Vorsprung 9 und der Ausnehmung 14 des ersten Verbindungselements 12 vorhandene Haftreibung kann nicht überwunden werden, so dass der Vorsprung 9 sicher in der Ausnehmung 14 gehalten ist. Hierzu ist vorzugsweise der Vorsprung 9 masslich so abgestimmt, dass er im montierten, eingeschwenkten Zustand am Rand der Ausnehmung 14 unter Vorspannung anliegt. Die dadurch erzeugte Flächenpressung führt zu der genannten Haftreibung und einer prozesssicheren Montageverbindung.
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Grundsätzlich wäre es auch möglich, den Vorsprung 9 an dem unteren, zweiten Haltearm 7 anzubringen und denselben an dem unteren, zweiten Verbindungselement 13 einzuhängen. Durch die dargestellte und beschriebene Lösung wird jedoch sichergestellt, dass die mit dem Pfeil ”A” angedeutete Drehbewegung im Prinzip ohne große Kraftaufwendung durchgeführt werden kann, da sich das Halteelement 5 durch die Schwerkraft nach unten bewegt.