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Zum ein- oder mehrfarbigen Bedrucken eines Aufzeichnungsträgers z.B. eines bandförmigen Aufzeichnungsträgers aus verschiedensten Materialien, z.B. Papier, können Digitaldrucker eingesetzt werden. Ein Digitaldrucker weist eine Druckersteuerung, in dem die Druckbilddaten gespeichert sind, und eine Druckeinheit auf, mit der die Druckbilder entsprechend den Druckbilddaten auf den Aufzeichnungsträger gedruckt werden. Digitaldrucker können als Tintendrucker oder elektrografische Drucker realisiert sein.
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Der Aufbau von Tintendruckern ist bekannt, s. z.B.
EP 0 788 882 B1 . Tintendrucker, die z.B. nach dem Drop-on Demand (DoD) Prinzip arbeiten, weisen als Druckeinheit einen Druckkopf oder mehrere Druckköpfe mit Tintenkanälen umfassenden Düsen auf, deren Aktuatoren gesteuert durch eine Druckersteuerung Tintentropfen in Richtung zum Aufzeichnungsträger anregen, die auf den Aufzeichnungsträger gelenkt werden, um dort Druckpunkte für ein Druckbild aufzubringen. Die Aktuatoren können Tintentropfen thermisch (Bubble Jet) oder piezoelektrisch erzeugen.
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Ein elektrografischer Drucker ist z.B. aus
US 5 767 888 A bekannt. Hier werden mit einem einen LED-Kamm aufweisenden Zeichengenerator Ladungsbilder der Druckbilder auf einem Fotoleiter erzeugt, die mit Toner zu Tonerbildern eingefärbt werden. Die Tonerbilder werden auf den Aufzeichnungsträger umgedruckt und dort fixiert.
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Entsprechend dem Offset-Druck können im Digitaldruck die Druckbilder nach bekannten Rasterdruckverfahren im Druckbildraster dargestellt werden. Dem Druckbildraster entspricht in der Druckersteuerung ein Raster aus PELs (printed elements), wobei ein PEL die Position ist, an dem ein Druckpunkt auf dem Aufzeichnungsträger durch die Druckeinheit erzeugt werden kann. Ein Druckpunkt kann größer als das zugeordnete PEL sein. Der Grauwert oder Tonwert eines derart gerasterten Druckbildes wird durch das Verhältnis der PELs, die Druckpunkte aufweisen, zu den PELs, die keine Druckpunkte aufweisen, definiert. Die Druckpunkte auf dem Aufzeichnungsträger werden dabei durch Druckelemente erzeugt, wobei z.B. ein Druckelement jeweils einer Reihe von PELS des Rasters zugeordnet werden kann. Druckelemente sind z.B. LEDs bei einer fotografischen Druckeinheit oder Düsen bei einer Tintendruckeinheit.
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Bei einem elektrografischen Druckgerät können die Druckpunkte eines Druckbildrasters über die Belichtung der zugeordneten PELs auf dem Fotoleiter erzeugt werden, die dann durch Toner entwickelt werden können. Dieses Verfahren ist ausführlich in
US 5 767 888 A erläutert worden, darauf wird verwiesen. Bei diesem sog. Rasterverfahren kann die Farbabstufung (Halbtonabstufung) der Druckbilder von Papierfarbe bis zum Vollton einer Grundfarbe durch Hinzufügen von weiteren Druckpunkten an einen Druckpunkt der Farbe gleicher Dicke erreicht werden. Dabei kann die Punktgröße der Druckpunkte über die Belichtungsenergie der Fotoleiterbelichtung durch den Zeichengenerator moduliert werden. Die Modulation der Belichtungsenergie bei einem Druckpunkt wird also eingesetzt, um zunächst die Größe eines Druckpunktes einzustellen. Wenn ein Druckpunkt bereits mit der höchst möglichen Belichtungsenergie belichtet worden ist und eine weitere Einfärbung im Druckbildraster erforderlich ist, dann können ein PEL oder mehrere benachbart liegende PELs zur Rasterbildung herangezogen werden und deren Belichtung schrittweise geändert werden (so
US 5 767 888 A ).
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Der Rasterdruck kann auch bei Tintendruckern eingesetzt werden. Hier kann einer Reihe von PELs jeweils eine Düse eines Druckkopfes einer Tintendruckeinheit zugeordnet werden, über die Tintentropfen auf den Aufzeichnungsträger gefeuert werden, um den jeweiligen Druckpunkt des zugeordneten PELs zu erzeugen. Dadurch entsteht auf dem Aufzeichnungsträger ein aus Tintentropfen oder Druckpunkten aufgebautes Druckbild, dessen Grauwert oder Tonwert durch die Anzahl der Druckpunkte pro Druckbildraster festgelegt wird. Dabei wird durch jeweils eine Düse des Druckkopfes eine Reihe von Druckpunkten in Druckrichtung erzeugt. Die Druckrichtung ist dabei die Richtung, in der die jeweilige Düse des Druckkopfes nacheinander Tintentropfen auf den Aufzeichnungsträger feuert. Ein derartiger Druckbetrieb ist z.B. aus
WO 2013/010803 A1 bekannt.
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Bei Druckgeräten, die im Rasterdruck arbeiten, werden somit die Druckpunkte mit Hilfe von Druckelementen, z.B. LEDs bei fotografischen Druckeinheiten oder Düsen bei Tintendruckeinheiten, erzeugt. Wenn die Druckelemente Druckpunkte unterschiedlicher Stärke auf dem Aufzeichnungsträger erzeugen, besteht die Gefahr, dass diese unterschiedliche Funktionsweise der Druckelemente als Streifen im Druckbild erkennbar sind. Diese Streifen können sich im Druckbild störend auswirken.
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Maßnahmen zur Beseitigung dieser Streifigkeit bei Druckbildern sind bekannt. In
WO 2013/010803 A1 ist ein Verfahren beschrieben, mit dem bei einem Tintendrucker die Streifigkeit im Druckbild beseitigt werden kann, die dadurch entsteht, dass Düsen beim Druckkopf ausfallen. Es wird als Lösung vorgeschlagen, die ausgefallenen Düsen durch andere funktionsfähige Düsen zu ersetzen, die benachbart der ausgefallenen Düsen angeordnet sind. Der Ersatz der ausgefallen Düsen durch funktionsfähige Düsen ist derart ausgeführt, dass die Streifigkeit im Druckbild nicht mehr erkennbar ist.
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Aus
DE 10 2005 009 803 B3 ist bei einem fotografischen Drucker eine Lösung des Problems der Streifigkeit beschrieben. Die Druckpunkte werden hier unter Verwendung von LEDs erzeugt, die Bildpunkte auf einem Ladungsbildträger erzeugen, die durch Toner entwickelt werden und dann auf einen Aufzeichnungsträger umgedruckt werden und dort den Druckpunkt bilden. Um die auf die LEDs zurückgehende Streifigkeit im Druckbild zu unterbinden, werden folgende Schritte vorgeschlagen:
- a) Mit der Druckeinheit wird mindestens ein Druckbild eines vorgegebenen Tonwertes als Testbild (Tonwert-Sollwert) auf den Aufzeichnungsträger gedruckt. Das Testbild wird durch einen Scanner abgetastet und das gescannte Testbild wird digitalisiert.
- b) Aus dem digitalisierten Testbild kann der Intensitätsverlauf (Tonwertverlauf) der mit Hilfe der LEDs erzeugten Druckpunkte festgestellt werden.
- c) Der Druckkopf (LED-Kamm) wird vertikal verschoben und die Schritte a) und b) wiederholt.
- d) Die Differenz der Intensitätsverläufe der Testbilder wird gebildet, um die LEDs zu ermitteln, auf die die mangelhaften Druckpunkte zurückgehen.
- e) Durch Vergleich des Intensitätswerts des durch den mangelhaften LED erzeugten Druckpunkts mit dessen Sollwert wird die Abweichung vom Sollwert ermittelt. Mit Hilfe der Abweichung wird ein Korrekturwert berechnet, mit dem das Ansteuersignal für das LED so geändert wird, dass der erzeugte Druckpunkt seinen Sollwert annimmt. Dazu kann die Belichtungszeit oder die Belichtungsstärke des LEDs verändert werden. Die Korrekturwerte für die LEDs des Druckkopfes können in einem Korrekturspeicher in der Druckersteuerung gespeichert werden.
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Das von der Erfindung zu lösende Problem besteht darin, ein Verfahren zur Beseitigung von Streifigkeiten bei einem Digitaldrucker anzugeben. Das Verfahren soll sowohl bei Tintendruckgeräten als auch bei fotografischen Druckgeräten einsetzbar sein.
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Dieses Problem wird durch einen Digitaldrucker gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das Verfahren wird insbesondere eingesetzt, um systematische Druckkopf – spezifische Streifigkeiten zu kompensieren. Dabei werden zunächst die systematischen Ungleichmäßigkeiten der Druckeigenschaften der Druckeinheit mit einem Druckkopf oder mehreren Druckköpfen ermittelt. Dies erfolgt durch Einscannen von durch die Druckeinheit gedruckten Testbildern bei unterschiedlichen Betriebsparametern und Tonwerten. Die ermittelten Intensitätsverläufe der Tonwerte der Testbilder werden untersucht, um die systematischen durch die Konstruktion bedingten Wiedergabeeigenschaften der Druckköpfe von den Eigenschaften der individuellen, zur Analyse verwendeten Druckköpfe zu trennen.
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Die bei der Analyse gewonnenen Informationen werden dazu verwendet, um die Druckdaten derart zu modifizieren, dass der störende Effekt der Streifigkeit zumindest reduziert wird. Wird z.B. bei der Analyse ermittelt, dass bestimmte Düsen einer Tintendruckeinheit eine geringere Einfärbung als andere Düsen erzielen, so wird über die Kompensation für diese Düsen ein höherer Tonwert in der Druckpunktreihe angesteuert. Dazu wird mit diesen Düsen mehr Tinte pro Druckpunktreihe ausgedruckt und in der Folge eine zuvor als Streifen sichtbare Aufhellung kompensiert.
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Dieser Vorgang wird für eine Vielzahl repräsentativer Tonwerte durchgeführt, so dass für jede Stufe des Tonwertumfangs eine Kompensation durchgeführt werden kann.
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Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Um dieses Ziel zu erreichen, können die Druckdaten vor dem Screening (Halbtonrasterung) über eine Lookup Tabelle (Korrekturtabelle) modifiziert werden, die Halbtonrasterung bleibt dann unverändert. Dabei muss eine exakte Zuordnung der Positionen der Lookup-Tabelle zu den Druckelementen (Düsen) sicher gestellt sein.
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In einer zweiten Ausführungsform können die Korrekturwerte in der Halbtonrasterung berücksichtigt werden. Die Aufbereitung der Druckdaten bis zur Halbtonrasterung bleibt dann unverändert.
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Vorteile der Erfindung sind:
Es wird eine Verbesserung der Druckqualität erreicht. Eine systematische durch die Konstruktion der Druckköpfe bedingte Längsstreifigkeit wird verhindert. Es wird eine Vereinfachung des Aufwands zum Betrieb des Druckers erreicht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen schematischen Aufbau einer Druckeinheit eines Tintendruckers,
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2 ein auf einen Aufzeichnungsträger gedrucktes Druckbild,
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3 Intensitätskurven für einen Tonwert bei zwei konstruktiv gleich aufgebauten Druckköpfen,
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4 eine Darstellung der Funktion der Tonstufenrasterung,
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5 ein Blockschaltbild zur Darstellung des Ablaufs der Rasterung eines Druckbildes mit Korrektur der Tonwerte,
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6 ein Blockschaltbild zur Darstellung des Ablaufs der Rasterung eines Druckbildes mit Korrektur der Tonwerte pro Düse bei einer Tintendruckeinheit.
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Die Erfindung wird an Hand eines digitalen Tintendruckers weiter erläutert. Der Aufbau eines Tintendruckers kann z.B.
WO 2013/ 010803 A1 entnommen werden.
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Ein schematisches Beispiel eines Teils einer Druckeinheit eines Tintendruckers ist 1 zu entnehmen. Die Druckeinheit weist einen Druckriegel 1 mit z.B. fünf Druckköpfen 2 auf, mit denen ein Aufzeichnungsträger 3 in Richtung y bedruckt werden soll, im Ausführungsbeispiel z.B. in Transportrichtung PF des Aufzeichnungsträgers 3. Auf dem Aufzeichnungsträger 3 ist ein Beispiel eines Druckbildes 4 gezeigt. Die Druckköpfe 2 sind konstruktiv gleich aufgebaut. Jeder Druckkopf 2 ist auf bekannte Weise aufgebaut und weist z.B. 2558 Düsen auf, mit denen Tintentropfen zum Aufzeichnungsträger 3 gefeuert werden können, um dort Druckpunkte zu erzeugen. Jede Düse ist einer Position x senkrecht zur Druckrichtung y zugeordnet, so dass mit einer Düse eines Druckkopfes 2 eine Reihe von Druckpunkten eines Druckrasters in Druckrichtung y gedruckt werden kann. In der Erläuterung wird die Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 3 mit PF, die Druckrichtung, d.h. die Richtung, in der die jeweilige Düse Druckpunkte erzeugt, mit y bezeichnet.
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Wenn die von den Düsen der Druckköpfe 2 abgegebenen Tintentropfen z.B. unterschiedliche Größe haben, kann dies im Druckbild 4 zu einer Streifigkeit führen. Diese wird insbesondere bei Druckbildern sichtbar, in denen größere Flächen mit nominal gleicher Einfärbung wiedergegeben werden sollen.
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Um die Streifigkeiten messtechnisch zu erfassen, können Test-Druckbilder aus einer Druckzeile oder mehreren Druckzeilen (Buchstaben „A“ in 1) vom Druckgerät gedruckt werden, die zu einer homogenen Einfärbung des Druckbildes führen sollen. Beispiele sind Volltonflächen mit maximaler Einfärbung oder Halbtonflächen, die z.B. 50% Einfärbung (Tonwert) aufweisen. Eine solche gedruckte Fläche ist in 2 gezeigt. Die gedruckte Fläche 5 ist in Abhängigkeit ihres Tonwertes aus verteilt liegenden Druckpunkten zusammengesetzt, die nach einer Rasterregel in einem Druckraster angeordnet sind. Jeweils eine Düse eines Druckkopfes 2 kann eine Reihe von Druckpunkten in y-Richtung erzeugen, die Druckpunkte in x-Richtung können durch benachbart liegende Düsen des Druckkopfes 2 erzeugt werden. Ein Druckraster besteht wie oben erläutert aus PELs (printed elements), an deren Positionen die physikalischen Druckpunkte gesetzt werden, die größer als das zugeordnete PEL sein können. Durch die Anzahl der Druckpunkte im Druckraster kann der Tonwert des Druckbildes 5 festgelegt werden.
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Das Test-Druckbild 5 der 2 kann auf bekannte Weise mit einem Scanner abgetastet werden und die abgetasteten Werte können digitalisiert werden, um damit die Intensitätswerte (Tonwerte) des Test-Druckbildes zu ermitteln. Die Intensitätswerte in x-Richtung geben den Intensitätsverlauf quer zur Druckrichtung y wieder und die Intensitätswerte in y-Richtung den Intensitätsverlauf in Druckrichtung. Aus einem derart aufbereiteten Druckbild können dann Streifigkeiten in x-Richtung und y-Richtung berechnet werden.
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Im Folgenden wird nur die Streifigkeit in Druckrichtung y behandelt, im Folgenden Längsstreifigkeit genannt. Zur Berechnung der Streifigkeit in einer Richtung ist es üblich, die Werte der jeweils anderen Dimension zu mitteln. Eine Längsstreifigkeit entsteht prinzipiell durch einen ungleichmäßigen Auftrag von Farbmittel über die Druckbreite. Längsstreifigkeiten im Druckbild können vielfältige Ursachen haben. Beim Tintendruck sind z.B. ausgefallene oder schief spritzende Düsen typische Ursachen für Längsstreifigkeit. Die entstehende Längsstreifigkeit bei schief spritzenden Düsen kann jedoch z.B. durch Spülung des Druckkopfes
2 beseitigt werden. Die Längsstreifigkeit wegen ausfallender Düsen kann entsprechend
WO 2013/010803 A1 kompensiert werden. Im Folgenden wird die Längsstreifigkeit behandelt, die herstellungsbedingt bei einem Druckkopf
2 vorliegt, bei denen sich z.B. die Düsen nicht gleich verhalten. Daraus können sich z.B. geringfügig unterschiedliche Tropfengrößen ergeben, die dann in jeder von der jeweiligen Düse erzeugten Druckpunktreihe zu Unterschieden in der aufgebrachten Tintenmenge führen; dies kann als Folge zu einer unterschiedlichen Einfärbung in den einzelnen Druckpunktreihen führen und als Längsstreifigkeit sichtbar werden. In der folgenden Erläuterung wird die Kompensation dieses Typs der Druckkopf – bedingten Längsstreifigkeit als systematische Längsstreifigkeit bezeichnet und deren Beseitigung im Folgenden behandelt. Dabei wird zunächst nur die Längsstreifigkeit bei einem Druckkopf behandelt.
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Zur Kompensation der systematischen Längsstreifigkeit werden folgende Verfahrensschritte nacheinander ausgeführt:
- 1. Erfassung der gesamten Längsstreifigkeit;
- 2. Extraktion der systematischen Längsstreifigkeit;
- 3. Kompensation der systematischen Anteile zur Längsstreifigkeit mittels Korrektur der aufgebrachten Farbmittelmenge durch Modifikation der Ansteuerung der Düsen des Druckkopfes 2.
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Zu 1) Erfassung der gesamten Längsstreifigkeit
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Die Erfassung der Längsstreifigkeit erfolgt wie oben erläutert durch Ausdrucken eines Test-Druckbildes mit anschließendem Scannen und digitalisieren des gescannten Test-Druckbildes. Ergebnis ist der Intensitätsverlauf (Tonwertverlauf) über die Druckbreite des Druckkopfes 2, also in x-Richtung (2).
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Anschließend wird die Zuordnung der Intensitäten des Tonwertes zu den Düsen des Druckkopfes 2 hergestellt, um zu ermitteln, welche Düsen zu einer geringeren oder stärkeren Einfärbung des Aufzeichnungsträgers 3 beitragen und somit Verursacher der Längsstreifigkeit sein können.
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Zur Ermittlung der Zuordnung zwischen dem gescannten Test-Druckbild und den Düsen eines Druckkopfes 2 können z.B. folgende Methoden eingesetzt werden:
- – Ist ein Druckkopf 2 Teil eines Druckriegel 1 aus mehreren Druckköpfen 2, werden beim Ausdruck des Test-Druckbildes einzelne Druckköpfe 2 gezielt abgeschaltet. Im Intensitätsverlauf des Tonwertes sind die abgeschalteten Druckköpfe 2 erkennbar.
- – Die Zuordnung von Intensitätsverlauf zu den Düsen eines Druckkopfes 2 lässt sich dadurch herstellen, dass bei der Erzeugung der Testbilder gezielt Düsen, z.B. zwei Düsen, nicht angesteuert werden. Im Intensitätsverlauf sind die abgeschalteten Düsen als Abweichungen in der Helligkeit erkennbar.
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Zu 2) Extraktion der systematischen Längsstreifigkeit
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Die ermittelten Intensitätsverläufe geben die gesamte zum Zeitpunkt des Drucks des Test-Druckbildes vorhandene Streifigkeit wieder. Diese Streifigkeit beinhaltet auch zufällig vorhandene z.B. durch schief spritzende Düsen verursachte Streifigkeiten. Mit der Kompensation der Streifigkeit basierend auf diesen Daten würde nur kurzfristig eine Verbesserung erzielt. Z.B. nach der Reinigung des jeweiligen Druckkopfes 2, bei dem z.B. das Schiefspritzen beseitigt wird, würde dann aber eine Verschlechterung des Druckbildes eintreten. Zudem würde die Kompensation nur den untersuchten Druckkopf 2 eines Druckriegels 1 betreffen. Aus diesem Grunde werden eine Vielzahl von Intensitätsverläufen untersucht, um die systematischen Anteile des Druckkopfes 2 an der Längsstreifigkeit heraus zu filtern. Diese Testschritte werden bei unterschiedlichen Betriebsparametern durchgeführt, z.B. unterschiedlicher Tropfengröße (wenn diese einstellbar ist), Tonwertabstufungen, Temperatur, Luftfeuchte usw., da die Intensitätsverläufe abhängig von den Betriebsparametern unterschiedlich in Form und Intensität sein können. Durch Vergleiche der Intensitätsverläufe können dann die systematischen Anteile in der Längsstreifigkeit ermittelt werden und die diesen Anteilen verursachenden Düsen festgestellt werden. Wenn z.B. konstruktiv identisch hergestellte Druckköpfe 2 untersucht werden, ist erkennbar, dass deren Intensitätsverläufe weitgehend identisch sind. Unterschiede in den Intensitätsverläufen bei unterschiedlichen Parametern bei den Druckköpfen 2 rühren darum nicht von systematischen Druckkopf – bedingten Anteilen her.
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Durch Vergleich der Intensitätsverläufe können die systematischen Druckkopf – bedingten Anteile herausgefiltert werden und diese den verursachenden Düsen zugeordnet werden. 3 zeigt die Intensitätsverläufe K1, K2 für zwei konstruktiv gleich aufgebaute Druckköpfe 2. Die beiden Kurven K1, K2 zeigen eine große qualitative Übereinstimmung im Verlauf. Wenn hier Unterschiede auftreten, gehen diese auf Ursachen zurück, die nicht durch die Bauart der Druckköpfe 2 bedingt sind.
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Wenn der Intensitätsverlauf, der den Ist-Wert des Tonwertes (Einfärbung) des Test-Druckbildes auf dem Aufzeichnungsträger 3 zeigt, mit dem Sollwert des Tonwertes des Test-Druckbildes verglichen wird, können die die systematische Streifigkeit verursachenden Düsen festgestellt werden und das Ausmaß der Abweichung des Ist-Tonwertes vom Soll-Tonwert pro Düse ermittelt werden. Ziel der Erfindung ist, diese Abweichungen vom Sollwert pro Düse zu kompensieren.
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Entsprechend der
4, die prinzipiell in einem Blockbild den Ablauf der Rasterung eines Druckbildes zeigt, soll mit einem Druckkopf
2 ein Druckbild erzeugt werden, das einen Tonwert von z.B. 50% aufweist. Dieses Druckbild (Block
6) ist z.B. in der Druckersteuerung des Tintendruckers mit seinem Tonwert gespeichert. Beim Digitaldruck erfolgt zunächst eine Rasterung des Druckbildes (Block
7, Halbtonrasterung) zu einem gerasterten Druckbild (Block
8), das der Druckeinheit zugeführt wird und mit dem Druckkopf
2 auf dem Aufzeichnungsträger
3 gedruckt wird. Es wird ein Druckbild erzeugt, bei dem entsprechend dem Tonwert die Druckpunkte verteilt sind. Wenn somit ein Druckbild einen Tonwert von 50% aufweisen soll, sollen auf 50% der Druckfläche Druckpunkte erzeugt werden. Die Verteilung der Druckpunkte auf der Druckfläche (Rasterfläche) erfolgt nach bekannten Algorithmen. Wenn ein Soll-Tonwert eines Druckbildes mit einem Druckkopf
2 z.B. wegen Längsstreifigkeit nicht erreicht wird, können die in den Druckdaten für den Druckkopf
2 enthaltenen Tonwerte so verändert werden, dass die Druckelemente des Druckkopfes
2 den Sollwert des Druckbildes auf dem Aufzeichnungsträger
3 erzeugen. Dazu werden z.B. in der Druckersteuerung Korrekturtabellen eingesetzt, die einem Eingangstonwert einen korrigierten Tonwert zuordnen, derart dass die Druckelemente ein Druckbild mit dem Solltonwert drucken. Dies erfolgt z.B. bei
DE 10 2005 0009 803 B3 durch eine korrigierte Ansteuerung der LEDs des Druckkopfes, wobei entweder die Belichtungsstärke oder die Belichtungsdauer verändert werden kann.
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Zu 3) Kompensation der systematischen Anteile zur Längsstreifigkeit
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Für Druckköpfe 2, bei denen eine ausreichende Tonwert-Ansteuerung zur Beseitigung der Längsstreifigkeit nicht möglich ist, gibt die Erfindung einen Weg an, trotzdem die Längsstreifigkeit zu minimieren. Hier werden die in den Druckdaten ankommenden Tonwerte vor der Halbtonrasterung mit einer Korrekturtabelle ebenfalls verändert. D.h. jedem möglichen Eingangstonwert wird ein korrigierter Tonwert zugeordnet, bei dem nach Rasterung die Anzahl der Druckpunkte im Druckraster so geändert sind, dass der Tonwert des Druckbildes dem Sollwert des Tonwertes entspricht. Wenn z.B. bei einem wiederzugebenden Eingangs-Tonwert von 50% ein Druckbild mit einem Ist-Tonwert von 48% auf dem Aufzeichnungsträger 3 gedruckt wird, so wird das Druckbild auf dem Aufzeichnungsträger 3 heller wiedergegeben. Zur Kompensation kann der Eingangstonwert über die Korrekturtabelle so korrigiert werden, dass z.B. 52% der möglichen Druckpositionen des gerasterten Druckbildes angesteuert werden, um das Druckbild dunkler im Vergleich zum ohne Kompensation gedruckten Druckbild wiederzugeben.
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Ein Beispiel für diese Vorgehensweise kann einem Blockbild nach 5 entnommen werden. Hier werden die Tonwerte (Block 9) des zu druckenden Druckbildes (Soll-Tonwerte des Druckbildes) einer Korrekturtabelle (Block 10) zugeführt, die die Soll-Tonwerte in korrigierte Tonwerte verändert. Mit den korrigierten Tonwerten wird die Halbtonrasterung (Block 7) durchgeführt, die dann die gerasterte Tonwerte (Block 11) zur Ansteuerung der Druckelemente des Druckkopfes 2 abgibt.
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Dieses Verfahren wird erfindungsgemäß zur Beseitigung der Längsstreifigkeit bei den Druckbildern eingesetzt. Hier wird dieses Verfahren für jedes Druckelement des Druckkopfes 2, z.B. jede Düse des Tintendruckkopfes, eingesetzt. Jedem Druckelement des Druckkopfes 2 wird eine Korrekturtabelle 12 zugeordnet, die entsprechend dem Schritt 2) ermittelte Korrekturwerte für dieses Druckelement aufweist. Damit ist für jedes Druckelement eine individuelle Korrektur der wiederzugebenden Tonwerte und damit eine Kompensation der Einfärbung von Druckpunktreihen möglich, für die in der Analyse Abweichungen der Istwerte von den Sollwerten im Tonwert im Druckbild ermittelt worden sind. Damit werden auch auf diese Druckelemente zurück gehende Längsstreifen kompensiert.
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6 zeigt ein Blockschaltbild, das den Ablauf des Verfahrens darstellt. Bezogen auf ein Tintendruckgerät ist jeder Düse eines Druckkopfes 2 eine Korrekturtabelle 12 zugeordnet, in der die in der Analyse ermittelten Korrekturwerte für die Solltonwerte für die zugeordnete Düse gespeichert sind (Block 12). Beim Druck werden die Tonwerte eines zu rasternden Druckbildes den Korrekturtabellen 12 pro Düse zugeführt, die Tonwerte pro Düse werden korrigiert und die korrigierten Tonwerte nach der Halbtonrasterung (Block 13) zum Druck verwendet. Nach der Halbtonrasterung werden somit die Tonwerte pro Düse abgegeben, die für die Ansteuerung der Düsen des Tintendruckkopfes 2 verwendet werden. Damit werden die durch die Düsen des Tintendruckkopfes 2 verursachten unerwünschten Einflüsse auf das Druckbild verhindert.
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Da bei einem Tintendrucker mit einem Druckriegel 1 in der Regel mehrere Druckköpfe 2 konstruktiv gleicher Bauart verwendet werden, muss der Aufwand für den Aufbau der Korrekturtabellen 12 nur einmal erbracht werden; diese können dann für alle Druckköpfe 2 gleicher Bauart verwendet werden.
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Die Erfindung ist für einen Tintendrucker beschrieben worden. Das erläuterte Verfahren kann aber auch bei elektrografischen Druckern verwendet werden, z.B. wenn die Änderung der Ansteuerung der LEDs nicht ausreichend ist, um unerwünschte Längstreifen vollständig zu vermeiden.
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Im Ausführungsbeispiel sind vor der Halbtonrasterung (Screening) des Druckbildes die Korrekturtabellen pro Druckelement angeordnet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Korrekturtabellen in die Vorschrift für die Halbtonrasterung einzuberechnen, so dass wegen der Längsstreifenkompensation keine Performance Reduzierung im Druckbetrieb auftritt.
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Bezugszeichenliste
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- K
- Intensitätskurve
- PF
- Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers
- Y
- Richtung, in der die Druckelemente Druckpunkte erzeugen = Druckrichtung
- X
- Richtung, in der die Druckelemente im Druckkopf angeordnet sind
- 1
- Druckriegel
- 2
- Druckkopf
- 3
- Aufzeichnungsträger
- 4
- Druckbild
- 5
- homogen eingefärbtes Druckbild
- 6
- Blockdarstellung: angesteuerter Tonwert des Druckbildes
- 7
- Blockdarstellung: Halbtonrasterung
- 8
- Blockdarstellung: gerastertes Druckbild
- 9
- Blockdarstellung: angesteuerter Tonwert des Druckbildes
- 10
- Korrekturtabelle
- 11
- Blockdarstellung: Halbtonrasterung
- 12
- Korrekturtabelle
- 13
- Blockdarstellung: Halbtonrasterung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0788882 B1 [0002]
- US 5767888 A [0003, 0005, 0005]
- WO 2013/010803 A1 [0006, 0008, 0026, 0031]
- DE 102005009803 B3 [0009]
- DE 1020050009803 B3 [0039]