DE102013100588A1

DE102013100588A1 - Hohlkammerprofil für Fenster oder Türen

Info

Publication number: DE102013100588A1
Application number: DE102013100588.8A
Authority: DE
Inventors: Uwe Wagner
Original assignee: Duespohl Maschinenbau GmbH
Current assignee: Duespohl Maschinenbau GmbH
Priority date: 2013-01-21
Filing date: 2013-01-21
Publication date: 2014-07-24
Also published as: US20150308181A1; EP2946058A1; CN105008648A; WO2014111353A1

Abstract

Hohlkammerprofil aus Kunststoff, insbesondere für Fenster oder Türen, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlkammerprofil (10) zumindest auf einem Teil seiner Außenfläche (20, 22) mit einem Metallblech (18) ummantelt ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Hohlkammerprofil aus Kunststoff, insbesondere für Fenster oder Türen.
Für Fenster und Türen sind Profile aus Holz, Metall oder Kunststoff bekannt, die jeweils ihre speziellen Vor- und Nachteile haben. Es sind auch Hohlkammerprofile aus Kunststoff bekannt, die im Inneren durch Kernprofile aus Metall ausgesteift sind. Ebenso sind Profile aus Metall bekannt, die an der Oberfläche eine Pulverbeschichtung auf Kunststoffbasis aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Hohlkammerprofil zu schaffen, das vorwiegend aus Kunststoff besteht, kostengünstig herstellbar ist und eine hochwertige Oberfläche sowie eine hohe mechanische Steifigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Hohlkammerprofil zumindest auf einem Teil seiner Außenfläche mit einem Metallblech ummantelt ist.
Durch die Ummantelung mit dem Metallblech wird die Oberfläche des Profils optisch aufgewertet, wobei die Oberfläche des Metallblechs ihrerseits veredelt, beispielsweise lackiert oder eloxiert sein kann. Zugleich wird durch die Ummantelung mit dem Metallblech erreicht, dass die Oberfläche des Profils unempfindlicher gegenüber Witterungseinflüssen und UV-Strahlung wird. Schließlich wird durch die Ummantelung mit Metallblech auch eine zusätzliche Versteifung des Profils erreicht.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass für das Kernprofil ein verhältnismäßig preisgünstiges Kunststoffmaterial verwendet werden kann, insbesondere Recyclingkunststoff, ohne dass das Erscheinungsbild des Profils darunter leidet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei dem Metallblech handelt es sich vorzugsweise um ein Blech aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Die Dicke des Metallbleches kann beispielsweise zwischen 0,1 und 1 mm betragen und liegt vorzugsweise in der Größenordnung von 0,25 mm.
Die Biegesteifigkeit des Profils wird durch die Ummantelung insbesondere dann gesteigert, wenn zwei nicht parallel zueinander verlaufende Oberflächenzonen des Kunststoffprofils mit einem durchgehenden Metallblech ummantelt sind.
Das Kunststoffprofil weist bevorzugt einen Kern aus Recyclingkunststoff und eine äußere Kunststofflage aus einem höherwertigen Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen auf. Dieses Kunststoff-Verbundmaterial kann beispielsweise im Co-Extrusionsverfahren hergestellt werden.
Zum Ummanteln des Profils kann eine Ummantelungsanlage verwendet werden, wie sie in ähnlicher Form auch zum Ummanteln von Profilen mit anderen Dekormaterialien wie Papier- oder Kunststofffolien verwendet wird, nur mit dem Unterschied, dass die Rollen, die zum Anwalzen des Dekormaterials an das Profil dienen, angesichts der größeren Rückstellkräfte des Metallbleches in der Lage sein müssen, höhere Andruckkräfte aufzubringen.
Gegebenenfalls kann es erforderlich sein, das Kunststoffprofil vor dem Ummanteln mit dem Metallblech in geeigneter Weise vorzubehandeln, beispielsweise durch Plasma- oder Korona-Behandlung oder durch Auftragen eines Primers. Das Metallblech lässt sich dann beispielsweise mit Hilfe eines Schmelzklebers, etwa mit Hilfe eines PUR-Schmelzklebstoffes auftragen. Dabei kann es zweckmäßig sein, das Metallblech vor dem Auftragen des Schmelzklebers vorzuerwärmen. Das eigentliche Verkleben sollte bei ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit erfolgen. Gegebenenfalls sollte deshalb die Luftfeuchtigkeit kontrolliert und erforderlichenfalls durch Begasung der Ummantelungszone mit Wasserdampf geeignet eingestellt werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Hohlkammerprofil; und
2 eine schematische Darstellung einer Anlage zur Herstellung des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils.
1 zeigt ein Hohlkammerprofil 10, beispielsweise ein Fensterprofil, das einen Kern 12 aus Recyclingkunststoff und eine Außenschicht 14 aus einem hochwertigeren Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen aufweist. Der Kern 12 weist im gezeigten Beispiel vier Hohlkammern 16 auf, deren Wände aufgrund der Eigenschaften des Recyclingkunststoffs eine relativ unregelmäßige Form haben. Die Außenschicht 14 wird im Co-Extrusionsverfahren gemeinsam mit dem Kern 12 hergestellt und gibt dem Hohlkammerprofil 10 eine glatte und regelmäßige Außenfläche.
Im gezeigten Beispiel weisen diejenigen Zonen des Fensterprofils, die auch nach dem Einbau des Fensters und dem Einsetzen der Verglasung sichtbar sind, zusätzlich eine Ummantelung aus einem Metallblech 18 (Aluminium) mit einer Dicke von 0,25 mm auf. Im gezeigten Beispiel sind zwei Ummantelungszonen vorgesehen, von denen sich nach dem Einbau des Fensters eine auf der Gebäudeinnenseite und die andere auf der Gebäudeaußenseite befindet.
Die beiden Ummantelungszonen umfassen jeweils neben einem ebenen Oberflächenabschnitt 20 auch mindestens einen gewölbten Oberflächenabschnitt 22, so dass sich die Ummantelung über mindestens zwei nicht parallele Oberflächenbereiche des Kunststoffprofils erstreckt. Da somit auch jedes der Aluminiumbleche selbst eine gewölbte oder abgewinkelte Profilform hat, wird ein besonders hoher Versteifungseffekt erreicht.
Ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 10 soll unter Bezugnahme auf 2 erläutert werden. Mit Hilfe eines Extruders 24 wird im Co-Extrusionsverfahren ein Verbundprofil 10’ hergestellt, das durch den Kern 12 und die Außenschicht 14 gebildet wird. Im gezeigten Beispiel wird das Verbundprofil 10’ als Endlosstrang durch eine Kühlzone 26 geleitet. Wenn der Kunststoff des Verbundprofils 10' vollständig ausgehärtet ist, erfolgt eine Vorbehandlung der Oberfläche der Außenschicht 14, beispielsweise in einer Plasma-Vorbehandlungsstation 28. Unterdessen wird das Metallblech 18 als Endlosbahn von einer Vorratsrolle 30 abgezogen, in einer Vorerwärmungsstation 32 erwärmt und dann in einer Beleimungsstation 34 mit einem Schmelzkleber, beispielsweise einem PUR-Kleber beleimt. Das beleimte Metallblech 18 wird dann in einer Ummantelungszone 36, in der das Verbundprofil 10’ auf Transportrollen 38 abgestützt wird, mit Hilfe von mehreren unterschiedlich geformten und unterschiedlich orientierten Andruckrollen 40 sukzessive an die Oberfläche des Profils angewalzt und dabei so verformt, dass es den Wölbungen der Oberfläche des Profils folgt, so dass schließlich die Ummantelung gebildet wird. In 2 ist nur die Ummantelung auf der Oberseite gezeigt. Die in 1 dargestellte Ummantelung auf der Unterseite kann auf analoge Weise angebracht werden.
In einer modifizierten Ausführungsform des oben beschriebenen Herstellungsverfahrens ist es auch möglich, das Verbundprofil 10’ nach der Extrusion zunächst in Stücke geeigneter Länge zu schneiden und zwischenzulagern und diese Profilstücke dann in einem späteren Schritt mit dem Metallblech 18 zu ummanteln.
Je nach Art des verwendeten Klebers kann es zweckmäßig sein, hinter der Vorbehandlungsstation 28 oder anstelle der Plasma-Vorbehandlung einen Primer auf die Oberfläche des Verbundprofils 10’ aufzutragen. Im Fall eines PUR-Schmelzklebers sollte die Luft in der Ummantelungszone 36 auch einen ausreichenden Feuchtigkeitsgehalt haben, da das Abbinden des Klebers durch die Luftfeuchtigkeit begünstigt wird. Sofern die natürliche Luftfeuchtigkeit nicht ausreicht, kann mit Hilfe eines Gebläses 40 zusätzlich Wasserdampf eingeblasen werden.

Claims

Hohlkammerprofil aus Kunststoff, insbesondere für Fenster oder Türen, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlkammerprofil (10) zumindest auf einem Teil seiner Außenfläche (20, 22) mit einem Metallblech (18) ummantelt ist.
Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, bei dem mindestens zwei nicht parallel zueinander verlaufende Oberflächenzonen (20, 22) des Hohlkammerprofils 10 mit einem durchgehenden Metallblech (18) ummantelt sind.
Hohlkammerprofil nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Metallblech (18) ein Blech aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung ist.
Hohlkammerprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der Kunststoff oder zumindest ein überwiegender Teil des Kunststoffs des Hohlkammerprofils ein Recyclingkunststoff ist.
Hohlkammerprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einem Kern (12) aus einem ersten Kunststoff und einer die Oberfläche des Profils bildenden Außenschicht (14) aus einem höherwertigen zweiten Kunststoff.
Hohlkammerprofil nach Anspruch 5, bei dem der Kern (12) und die Außenschicht (14) ein im Co-Extrusionsverfahren hergestelltes Verbundprofil (10’) bilden.
Verfahren zur Herstellung eines Hohlkammerprofils nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem ein Profil (10’) aus Kunststoff in einem kontinuierlichen Verfahren mit einem als Endlosbahn von einer Vorratsrolle (30) abgezogenen Metallblech (18) ummantelt wird.
Verfahren nach Anspruch 7, bei dem das Metallblech (18) mit Hilfe eines Schmelzklebers auf dem Kunststoffprofil (10’) fixiert wird.
Verfahren nach Anspruch 8, bei dem das Metallblech (18) vor der Ummantelung vorerwärmt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei dem der Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre in der Ummantelungszone (36) kontrolliert wird.