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Die Erfindung betrifft eine Abscheideeinheit für eine Oberflächenbehandlungsanlage, in welcher Overspray, der in einer Beschichtungskabine entsteht, von einem Luftstrom aufgenommen und zu einer oder mehreren Abscheideeinheiten geführt wird, wobei Overspray in einem Innenraum der Abscheideeinheit abgeschieden wird.
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Außerdem betrifft die Erfindung eine Anlage zur Oberflächenbehandlung von Gegenständen, insbesondere von Fahrzeugkarosserien, mit
- a) einer Beschichtungskabine, durch welche ein Luftstrom geleitet werden kann, der entstehendes Overspray aufnimmt und abführt;
- b) einer Abscheidevorrichtung, die wenigstens eine Abscheideeinheit mit einem Innenraum umfasst, welcher der mit Overspray beladene Luftstrom zuführbar ist und wo sich ein Großteil zumindest der Feststoffe aus dem Overspray abscheidet;
- c) einer Feuerlöschvorrichtung.
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Bei der manuellen oder automatischen Applikation von Lacken auf Gegenstände wird ein Teilstrom des Lackes, der im Allgemeinen sowohl Festkörper und/oder Bindemittel als auch Lösemittel enthält, nicht auf den Gegenstand appliziert. Dieser Teilstrom wird in der Fachwelt ”Overspray” genannt. Im Weiteren werden die Begriffe Overspray, Overspraypartikel oder Oversprayfeststoffe immer im Sinne eines dispersen Systems, wie einer Emulsion oder Suspension oder einer Kombination daraus, verstanden. Der Overspray wird von dem Luftstrom in der Beschichtungskabine erfasst und einer Abscheidung zugeführt, sodass die Luft gegebenenfalls nach einer geeigneten Konditionierung wieder in die Beschichtungskabine zurückgeleitet werden kann.
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Insbesondere bei Anlagen mit größerem Lackverbrauch, beispielsweise bei Anlagen zum Lackieren von Fahrzeugkarosserien, kommen in bekannter Weise Nassabscheidesysteme einerseits oder elektrostatisch arbeitende Trockenabscheider andererseits zum Einsatz.
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Als Alternative zu diesen Abscheidesystemen ist beispielsweise aus der
DE 10 2011 108 631 A1 bekannt, mit austauschbaren Abscheideeinheiten der eingangs genannten Art zu arbeiten, die als Einweg-Filtermodule nach Erreichen einer Grenzbeladung mit Overspray gegen unbeladene Filtermodule ausgetauscht und entsorgt oder gegebenenfalls recycelt werden. Die Aufbereitung und/oder Entsorgung von derartigen Filtermodulen kann energetisch und auch im Hinblick auf die erforderlichen Ressourcen verträglicher sein als der Aufwand bei einem Nassabscheider oder einer elektrostatisch arbeitenden Abscheidevorrichtung.
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Unabhängig davon, ob Anlagen der eingangs genannten Art mit austauschbaren oder fest installierten Abscheideeinheiten arbeiten, bei denen es sich auch beispielsweise um regenerative Abscheidefilter handeln kann, ist stets auch eine Löschvorrichtung vorhanden, um ein mögliches Feuer schnell und effektiv bekämpfen zu können. Durch die Löschvorrichtung wird bei einem Brand Feuerlöschmaterial in verschiedene Bereiche der Anlage abgegeben, bei dem es sich beispielsweise um Wasser, einen Löschschaum, Kohlendioxid CO2 oder dergleichen handeln kann.
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Der Innenraum der Abscheideeinheiten ist jedoch durch Gehäusekomponenten oder gegebenenfalls durch sonstige Bauteile der Anlage gegenüber der Umgebung abgeschirmt. Daher gelangt solches Feuerlöschmaterial in der Regel gar nicht oder höchstens in unzureichendem Maße in den Innenraum einer Abscheideeinheit, so dass ein dortiger Brandherd nur mit Schwierigkeiten bekämpft werden kann.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Abscheideeinheit und eine Anlage der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche die Brandbekämpfung erleichtern.
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Diese Aufgabe wird bei einer Abscheideeinheit der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
die Abscheideeinheit eine Abgabeeinrichtung eines Feuerlöschsystems umfasst, mittels welcher Feuerlöschmaterial in den Innenraum der Abscheideeinheit abgebbar ist.
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Erfindungsgemäß ist somit eine gesonderte Abgabeeinrichtung für den Innenraum der Abscheideeinheit vorgesehen. So ist sichergestellt, dass im Falle eines Brandes auch der Innenraum einer Abscheideeinheit mit Feuerlöschmaterial beaufschlagt werden kann. Eine derartige Abscheideeinheit kann im Falle einer Fehlfunktion oder Wartung gegen eine Abscheideeinheit ausgetauscht werden, welche ebenfalls eine solche Abgabeeinrichtung umfasst.
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Dem oben genannten Konzept von austauschbaren Filtermodulen kann dabei vorteilhaft Rechnung getragen werden, indem die Abscheideeinheit als Einweg-Filtermodul in Form einer austauschbaren Einweg-Baueinheit mit einem Gehäuse und einer Filtereinheit ausgebildet ist, so dass das Einweg-Filtermodul nach Erreichen einer Grenzbeladung mit Overspray gegen ein leeres Einweg-Filtermodul austauschbar ist, wobei die Abgabeeinrichtung von dem Einweg-Filtermodul mitgeführt ist. Die Abgabeeinrichtung verbleibt dabei von der Inbetriebnahme der Abscheideeinheit an bis zu deren Entsorgung in der Abscheideeinheit. Dabei kann für die Abgabeeinrichtung auf recyclebare Materialien zurückgegriffen werden, wie insbesondere Papier- und Pappmaterialien.
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Für eine gleichmäßige Verteilung von Feuerlöschmaterial im Innenraum ist es günstig, wenn die Abgabeeinrichtung mehrere Abgabeelemente umfasst, die im Innenraum angeordnet sind.
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Die Abgabeeinrichtung kann als Abgabeelemente beispielsweise Reservoirs umfassen, die im Innenraum der Abscheideeinheit angeordnet und mit Feuerlöschmaterial gefüllt sind. Solche Reservoirs können dann so ausgebildet sind, dass sie sich bei Erreichen einer Grenztemperatur öffnen und das Löschmaterial in den Innenraum abgeben. Beispielweise können die Reservoirs durch eine dünne Hülle gebildet sein, die bei einer bestimmten Grenztemperatur aufplatzt oder schlicht verbrennt.
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Die Abgabeeinrichtung arbeitet jedoch vorzugsweise mit einer Zuführeinrichtung für Feuerlöschmaterial zusammen. Hierzu kann die Abgabeeinrichtung lösbar mit der Zuführeinrichtung koppelbar sein.
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Die Abmessungen und Geometrien sowie die Anzahl und die räumliche Anordnung der Abgabeelemente sind vorzugsweise derart an die Bauart des Abscheideelements angepasst, dass zumindest weitgehend alle Bereiche des Innenraums der Abscheideeinheit mit Feuerlöschmaterial beaufschlagbar sind. Die Bauart der Abscheideinheit hängt wiederum von den Eigenschaften des Oversprays ab, der abgeschieden werden soll.
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Es ist günstig, wenn zumindest ein Abgabeelement als Sprühlanze mit mehreren Sprühdüsen ausgebildet ist.
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Die oben genannte Aufgabe wird bei einer Anlage der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
- d) die Feuerlöschvorrichtung ein Feuerlöschsystem mit einer Abgabeeinrichtung umfasst, durch welche Feuerlöschmaterial in den Innenraum der wenigstens einen Abscheideeinheit abgebbar ist.
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Bei der Abscheideeinheit kann es sich sowohl um eine bewegbare und austauschbare Abscheideeinheit als auch um eine stationäre Abscheideeinheit handeln, wie es beispielsweise bei einem regenerativen Filter möglich ist. Eine austauschbare Abscheideeinheit muss dabei nicht zwingend eine Einweg-Abscheideeinheit sein, sondern kann nach ihrer Entleerung und gegebenenfalls einer Aufarbeitung und Reinigung wieder verwendet werden.
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Für eine gleichmäßige Verteilung des Feuerlöschmaterials ist es günstig, wenn das Feuerlöschsystem eine Abgabeeinrichtung mit mehreren Abgabeelementen umfasst, die im Innenraum angeordnet sind.
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Wie oben erläutert, ist es von Vorteil, wenn Abmessungen und Geometrien sowie Anzahl und räumliche Anordnung der Abgabeelemente derart an die Bauart des Abscheideelements angepasst sind, dass zumindest weitgehend alle Bereiche des Innenraums der Abscheideeinheit mit Feuerlöschmaterial beaufschlagbar sind.
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Zumindest ein Abgabeelement ist bevorzugt als Sprühlanze mit mehreren Sprühdüsen ausgebildet.
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Es kann vorteilhaft sein, wenn die Abgabeeinrichtung stationär angeordnet und mit einer Zuführeinrichtung für Feuerlöschmaterial verbunden ist. In diesem Fall müssen die Abscheideeinheiten so konzipiert sein, dass sie die Abgabeeinrichtung bei Inbetriebnahme aufnehmen können. Dies wird weiter unten deutlich.
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Dem Konzept von austauschbaren Filtermodulen kann gefolgt werden, wenn die Abgabeeinrichtung diejenige Abgabeeinrichtung ist, die von einer Abscheideeinheit umfasst ist und gegebenenfalls als Einweg-Baueinheit ausgebildet ist, welche die Abgabeeinrichtung mit sich führt.
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Nachfolgend werden nun Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:
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1 eine Vorderansicht einer Beschichtungskabine mit einer Abscheidevorrichtung für Overspray, bei welcher Kabinenluft über eine Luftleiteinrichtung zu Abscheideeinheiten geleitet wird, von denen eine zu erkennen ist;
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2 eine der 1 entsprechende Vorderansicht der Beschichtungskabine, wobei ein Gehäuse der Abscheideeinheit teilweise weggebrochen ist und Brandherde in zwei Anlagenbereichen und im Inneren des Filtermoduls sowie eine Feuerlöschvorrichtung veranschaulicht sind;
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3A, 3B, 3C eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Feuerlöschsystems für Abscheideeinheiten, bei dem eine Abgabeeinrichtung für Feuerlöschmaterial stationär mit einer Feuerlöschmaterialquelle der Beschichtungskabine gekoppelt ist, wobei drei Betriebszustände gezeigt sind;
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4A, 4B, 4C eine Seitenansicht und ebenfalls drei Betriebszustände eines zweiten Ausführungsbeispiels des Feuerlöschsystems, bei dem die Abscheideeinheit die Abgabeeinrichtung für Feuerlöschmaterial mit sich führt, die mit einer stationären Feuerlöschmaterialquelle der Beschichtungskabine zusammenarbeitet.
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1 zeigt eine Beschichtungskabine 10 einer insgesamt mit 12 bezeichneten Oberflächenbehandlungsanlage, in welcher Gegenstände 14 lackiert werden. Als Beispiel für zu lackierende Gegenstände 14 sind Fahrzeugkarosserien 16 gezeigt. Bevor diese zu einer solchen Beschichtungskabine 10 gelangen, werden sie in nicht eigens gezeigten Vorbehandlungsstationen z. B. gereinigt und entfettet.
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Die Beschichtungskabine 10 umfasst einen oben angeordneten Beschichtungstunnel 18, welcher von vertikalen Seitenwänden 20 und einer horizontalen Kabinendecke 22 begrenzt, jedoch an den Stirnseiten offen ist. Darüber hinaus ist der Lackiertunnel 18 nach unten hin in der Weise offen, dass mit Overspray beladene Kabinenabluft nach unten strömen kann. Die Kabinendecke 22 ist in üblicher Weise eine untere Begrenzung eines Luftzuführraumes 24 und als Filterdecke 26 ausgebildet.
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Die Fahrzeugkarosserien 16 werden mit einem im Beschichtungstunnel 18 untergebrachten und an und für sich bekannten Fördersystem 28 von der Eingangsseite des Beschichtungstunnels 18 zu dessen Ausgangsseite transportiert. Im Inneren des Beschichtungstunnels 18 befinden sich Applikationseinrichtungen 30 in Form von mehrachsigen Applikationsrobotern 32, wie sie ebenfalls an und für sich bekannt sind. Mittels der Applikationsroboter 32 können die Fahrzeugkarosserien 16 mit dem entsprechenden Material beschichtet werden.
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Nach unten hin ist der Beschichtungstunnel 18 über einen begehbaren Gitterrost 34 zu einem darunter angeordneten Anlagenbereich 36 hin offen, in welchem von der Kabinenluft mitgeführten Overspraypartikel von der Kabinenluft getrennt werden.
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Aus dem Luftzuführraum 24 strömt während des Beschichtungsvorgangs Luft nach unten durch den Beschichtungstunnel 18 hindurch zu dem Anlagenbereich 36, wobei die Luft im Beschichtungstunnel 18 vorhandenen Lack-Overspray aufnimmt und mit sich führt.
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Diese mit Overspray beladene Luft wird mit Hilfe einer Luftleiteinrichtung 38 zu einer Abscheidevorrichtung 40 geleitet, welche ein oder mehrere Abscheideeinheiten 42 mit einem Innenraum 44 umfasst, der von einem Gehäuse 46 begrenzt ist. Der Innenraum 44 ist in den 2 bis 4 zu erkennen, in denen das Gehäuse 46 teilweise weggebrochen gezeigt ist.
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Die Luftleiteinrichtung 38 umfasst beim vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Leitkanal 48, welcher durch Leitbleche 50 gebildet ist, die sich von den Seitenwänden 20 nach innen und nach unten geneigt erstrecken. Der Leitkanal 48 mündet unten in mehrere Anschlusskanäle 52.
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Im Betrieb ist jede Abscheideeinheit 42 über diese Anschlusskanäle 52 strömungstechnisch und lösbar mit der Luftleiteinrichtung 38 verbunden. Die Kabinenluft durchströmt im Innenraum 44 jeder Abscheideeinheit 42 eine darin untergebrachte Filtereinheit 54 mit einer Filterstruktur, an der sich der Lack-Overspray abscheidet.
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Die nun weitgehend von Overspraypartikeln befreite Kabinenluft strömt aus den Abscheideeinheiten 42 in einen Zwischenkanal 56, über den sie in einen Sammelströmungskanal 58 gelangt. Die Kabinenluft wird über den Sammelströmungskanal 58 einer weiteren Aufbereitung und Konditionierung zugeführt und im Anschluss daran in einem hier nicht eigens gezeigten Kreislauf wieder in den Luftzuführraum 24 geleitet, aus dem sie wieder von oben in den Beschichtungstunnel 18 einströmt.
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Falls die Kabinenluft durch die vorhandenen Abscheideeinheiten 42 noch nicht ausreichend von Overspraypartikeln befreit sein sollte, können den Abscheideeinheiten 42 noch weitere Filterstufen nachgelagert sein, denen die Kabinenluft zugeführt wird und in denen beispielsweise auch elektrostatisch arbeitende Abscheider eingesetzt werden, wie sie an und für sich bekannt sind.
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Die Abscheideeinheiten 42 sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel als Einweg-Filtermodule 60 in Form einer austauschbaren Einweg-Baueinheit 62 ausgebildet, welche das Gehäuse 46 und die Filtereinheit 54 umfasst, wobei nachfolgend überwiegend der Begriff Filtermodul verwendet wird.
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Jedes Filtermodul 60 ruht in seiner Betriebsstellung auf einer Waage 64 und ist mittels einer nicht eigens gezeigten Verriegelungseinrichtung in einer Betriebsstellung arretiert. Die Filtermodule 60 sind für die Aufnahme einer maximalen Lackmenge, d. h. für eine Grenzbeladung mit Overspray, ausgelegt, die von der Bauart der Filtermodule 60 und den für diese verwendeten Materialien abhängt. Die bereits aufgenommene Lackmenge kann über die Waage 64 überwacht werden. Alternativ kann die Grenzbeladung mittels einer Differenzdruckbestimmung ermittelt werden. Je größer die Beladung des Filtermoduls 60 ist, desto größer ist der durch das Filtermodul 60 aufgebaute Luftwiderstand.
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Wenn ein Filtermodul 60 seine maximale Aufnahmekapazität erreicht, wird die erwähnte Verriegelungseinrichtung gelöst und das voll beladene Filtermodul 60 aus dem unteren Anlagenbereich 36 der Beschichtungskabine 10 in Richtung von dem Zwischenkanal 56 weg herausgefahren. Dies kann beispielsweise mit Hilfe eines Hubwagens erfolgen, der von einem Werker bedient wird. Hierzu kann der Bodenbereich des Filtermoduls 60 in seiner Geometrie und seinen Abmessungen als standardisierte Tragstruktur und beispielsweise nach Vorgabe einer so genannten Euro-Palette ausgebildet sein.
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Zuvor wird die Strömungsverbindung des auszutauschenden Filtermoduls 60 mit der Luftleiteinrichtung 38 mittels nicht eigens gezeigter Sperrschieber verschlossen. Ein solcher Sperrschieber leitet die Kabinenluft zu Abscheideeinheiten 42 der Abscheidevorrichtung 40 um, die neben dem auszutauschenden Filtermodul 60 angeordnet sind und dessen Aufgabe solange übernehmen, bis der Austausch durchgeführt worden ist.
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Dann wird ein leeres, d. h. nicht mit Overspray beladenes Filtermodul 60 in Richtung auf den Zwischenkanal 56 zu in die Betriebsstellung geschoben, in der dieses strömungsdicht mit der Luftleiteinrichtung 38 und dem Zwischenkanal 56 verbunden ist, worauf die erwähnte Verriegelungseinrichtung wieder arretiert wird. Der Sperrschieber der Luftleiteinrichtung 38 wird wieder in eine Offenstellung gebracht, so dass das neu positionierte Filtermodul 60 von der Kabinenluft durchströmt wird.
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Bei einer nicht eigens gezeigten Abwandlung kann der Austausch eines Filtermoduls 60 auch automatisiert oder zumindest halb automatisiert erfolgen. Hierzu kann vor den nebeneinander angeordneten Filtermodulen 60 eine Fördertechnik vorhanden sein, wie sie an und für sich bekannt ist, die welche die auszutauschenden Filtermodule 60 zu einer oder mehreren Entnahmestellen fördern können, wo sie von einem Werker entnommen werden können. An einer oder mehreren Beladungsstellen kann dann ein leeres Filtermodul 60 an die Fördertechnik übergeben werden, welche dieses leere Filtermodul 60 dann an den Ort im Anlagenbereich 36 fördert, wo das volle Filtermodul 60 entnommen worden ist.
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Die Beschichtungskabine 10 umfasst außerdem eine Feuerlöschvorrichtung 66. Wie in 2 zu erkennen ist, kann mit der Feuerlöschvorrichtung 66 im Falle eines Brandes Feuerlöschmaterial 68 in den Beschichtungstunnel 18 und in den unteren Anlagenbereich 36 mit der Abscheidevorrichtung 40 eingeleitet werden kann. Hierzu umfasst die Feuerlöschvorrichtung 66 mehrere Sprinklerdüsen 70, welche in dem Beschichtungstunnel 18 einerseits und in dem unteren Anlagenbereich 36 andererseits positioniert sind. Bei dem Feuerlöschmaterial 68 kann es sich, wie eingangs erwähnt, beispielsweise um Wasser, einen Löschschaum oder auch Kohlendioxid CO2 oder dergleichen handeln. Die Feuerlöschvorrichtung 66 wird in an und für sich bekannter Weise durch eine nicht eigens gezeigte zentrale Brandmeldeanlage aktiviert, die mit entsprechenden Sensoren die Oberflächenbehandlungsanlage 12 überwacht.
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In 2 sind drei Brandherde veranschaulicht. Ein erster Brandherd 72a befindet sich im Beschichtungstunnel 18, ein zweiter Brandherd 72b im unteren Anlagenbereich 36 und ein dritter Brandherd 72c im Innenraum 44 einer Abscheideeinheit 42. Die Brandherde 72a, b, c stehen exemplarisch für Brandherde in diesen Anlagenbereichen, die jeweils auch an einer anderen Stelle im Beschichtungstunnel 18, im unteren Anlagenbereich 36 bzw. im Innenraum 44 einer Abscheideeinheit 42 auftreten können. Es können in den einzelnen Anlagenbereichen auch mehrere Brandherde entstanden sein.
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Wie in 2 gut zu erkennen ist, erreicht das Feuerlöschmaterial 68 aus den Sprinklerdüsen 70 allgemein Brandherde 72a und 72b im Beschichtungstunnel 18 und dem unteren Anlagenbereich 36. Zu einem oder mehreren Brandherden 72c im Innenraum 44 der Abscheideeinheit 42 gelangt jedoch kein Feuerlöschmaterial 68, da solche Brandherde 72c durch das Gehäuse 46 der Abscheideeinheit 42 gegenüber der Umgebung und damit gegenüber dem dortigen Feuerlöschmaterial 68 abgeschirmt sind. Dies hat zur Folge, dass ein Löscherfolg erst dann eintreten kann, wenn der Innenraum 44 der Abscheideeinheit 42 freiliegt, nachdem zum Beispiel das Gehäuse 46 den Flammen zum Opfer gefallen ist. Dann ist allerdings auch der Brand bereits weiter fortgeschritten, als es wünschenswert ist.
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Daher umfasst die Feuerlöschvorrichtung 66 ein Feuerlöschsystem 74, durch welches Feuerlöschmaterial 68 in den Innenraum 44 der Abscheideeinheit 42 abgegeben werden kann.
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In den 3A, 3B und 3C ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines solchen Feuerlöschsystems 74 veranschaulicht. Dieses umfasst eine Abgabeeinrichtung 76 mit mehreren Abgabeelementen 78, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel als Sprühlanzen 80 mit einer Vielzahl von Sprühdüsen 82 ausgebildet sind, die auf verschiedenen Höhenniveaus angeordnet sind und beim vorliegenden Ausführungsbeispiel horizontal verlaufen.
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Wie in 3A zu erkennen ist, sind die Sprühlanzen 80 stationär in der Beschichtungskabine 10 verankert, wobei von der Beschichtungskabine 10 lediglich der Zwischenkanal 56 als Bauteil gezeigt ist. Die Sprühlanzen 80 sind so angeordnet, dass eine Abscheideeinheit 42 über die Sprühlanzen 80 geschoben werden kann, wenn diese in Richtung auf den Zwischenkanal 56 zu bewegt wird. Hierzu hat das Gehäuse 46 der Abscheideeinheit 42 mehrere Durchgangsöffnungen 82, deren Anordnung und Querschnitt zu den Sprühlanzen 80 komplementär ist.
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Durch diese Durchgangsöffnungen 82 können die Sprühlanzen 82 in den Innenraum 44 der Abscheideeinheit 42 eintreten, wenn diese in ihre Betriebsstellung bewegt wird; dies zeigt 3B. In entsprechender Weise fahren die Sprühlanzen 82 wieder aus dem Innenraum 44 der Abscheideinheit 42 heraus, wenn diese ausgetauscht wird.
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Die Abgabeeinrichtung 76 mit den Sprühlanzen 80 ist mit einer Zuführeinrichtung 86 für Feuerlöschmaterial 68 verbunden, mittels welcher das Feuerlöschmaterial 68 bei Bedarf zu der Abgabeeinrichtung 76 gefördert wird. Diese umfasst ein Leitungssystem 88, das aus einer Quelle 90 für Feuerlöschmaterial 68 gespeist wird.
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3C zeigt das Feuerlöschsystem 74 im Falle eines Brandes mit einem Brandherd 72c im Innenraum 44 der Abscheideeinheit 42, bei dem das Feuerlöschmaterial 68 von den Sprühdüsen 80 in den Innenraum 44 abgegeben wird.
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Die Abmessungen und Geometrien sowie die Anzahl und die räumliche Anordnung der Abgabeelemente 78, d. h. vorliegend der Sprühlanzen 80, sind an die Bauart der Abscheideelemente 42 angepasst, so dass weitgehend alle Bereiche des Innenraums 44 der Abscheideeinheit 42 mit Feuerlöschmaterial 68 beaufschlagt werden können. Die Abmessungen und Geometrien von vorhandenen Abgabeelementen 78 können sich dabei unterscheiden.
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Die 4A, 4B und 4C zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des Feuerlöschsystems 74, wobei funktionell einander entsprechende Komponenten dieselben Bezugszeichen tragen.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist statt der stationären Abgabeeinrichtung 76 eine Abgabeeinrichtung 92 vorhanden, die nicht stationär in der Beschichtungskabine 10 angeordnet ist. Vielmehr umfasst die Abscheideeinheit 42 die Abgabeeinrichtung 92 und führt diese mit sich. Dies bedeutet, dass die Abgabeelemente 78, d. h. beim vorliegenden Ausführungsbeispiel die Sprühlanzen 82, im Innenraum 44 der Abscheideeinheit 42 angeordnet sind.
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Die Abgabeeinrichtung 92 kann in diesem Fall lösbar mit der Zuführeinrichtung 86 für das Feuerlöschmaterial 68 gekoppelt werden, wenn die Abscheideeinheit 42 in Richtung auf den Zwischenkanal 56 zu in ihre Betriebsstellung bewegt wird. Hierzu umfasst die Abgabeeinrichtung 92 Zulaufanschlüsse 94 für die Abgabeelemente 78, wogegen die Zuführeinrichtung 86 nun dazu komplementäre Abgabeanschlüsse 96 aufweist. Die Zulaufanschlüsse 94 und die Abgabeanschlüsse 96 können durch eine entsprechende Axialbewegung der Bauteile miteinander verbunden oder voneinander getrennt werden.
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Bei einer nicht eigens gezeigten Abwandlung hat die Abgabeeinrichtung 92 lediglich einen einzigen Zulaufanschluss 94 für einen einzigen Abgabeanschluss 96 der Zuführeinrichtung 86. In diesem Fall umfasst die Abgabeeinrichtung 92 mehrere Leitungen, durch die das Feuerlöschmaterial 68 von dem einzigen Zulaufanschluss 94 zu den Abgabeelementen 78 geführt wird.
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4B zeigt die Abscheideeinheit 42 in ihrer Betriebsstellung, bei der die Abgabeeinrichtung 76 und die Zuführeinrichtung 86 entsprechend miteinander gekoppelt sind. 4C zeigt wie 3C das Feuerlöschsystem 74 im Falle eines Brandes mit einem Brandherd 72c im Innenraum 44 der Abscheideeinheit 42; hier wird nun das Feuerlöschmaterial 68 von den Sprühdüsen 80 der Abgabeeinrichtung 92 in den Innenraum 44 abgegeben.
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Bei der von einer Abscheideeinheit 42 mitgeführten Abgabeeinrichtung 92 müssen die Abgabeelemente 78 nicht vollkommen fluiddicht oder nassfest sein. Es reicht aus, wenn sichergestellt ist, dass die Abgabeelemente 78 die durchschnittliche Betriebsdauer einer Abscheideeinheit 42 überstehen, da die Abgabeelemente 78 im Anschluss zusammen mit der als Einweg-Baueinheit konzipierten Abscheideeinheit 42 entsorgt werden.
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Zur gezielten Erfassung eines Feuers im Innenraum 44 der Abscheideeinheiten 42 kann das Feuerlöschsystem 74 entsprechende, hier jedoch nicht eigens gezeigte Sensoren umfassen, die beispielsweise stationär an einer Traglanze befestigt sein können, die wie die stationären Sprühlanzen 80 beim Ausführungsbeispiel nach 3 durch eine passende Durchgangsöffnung der Abscheideeinheit 42 in deren Innenraum 44 geschoben werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011108631 A1 [0005]