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Die Erfindung betrifft eine Seitentür für einen Personenkraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Seitentüren von Personenkraftwagen umfassen üblicher Weise ein Innenteil, welches beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff gebildet ist, und ein mit diesem verbundenes Verstärkungselement, mittels welchem ein Türbodenbereich der Seitentür verstärkt ist. Daher wird das Verstärkungselement üblicherweise auch als „Türbodenverstärkung” bezeichnet. Im geschlossenen Zustand der Seitentür ist ein zugehöriger Seitenschweller in Fahrzeugquerrichtung nach außen zumindest bereichsweise durch den Türbodenbereich überdeckt. Kommt es hierbei zu einem Seitenaufprall, so kann die Seitentür über den Türbodenbereich und somit das Verstärkungselement am Seitenschweller zur Fahrzeugmitte hin abgestützt werden, um übermäßige Intrusionen zu vermeiden.
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Die
DE 10 2006 004 171 B4 offenbart bereits ein Türmodul für eine Seitentür eines Personenkraftwagens, mit einem Träger, an dessen unterem Bereich ein prismenförmiges Verbindungselement zur Ausbildung einer Verbindung zwischen einem Innenblech und einem korrespondierenden Seitenschweller im Falle eines Aufpralls angeordnet ist. Die Längsachse des Verbindungselements ist senkrecht zur Oberfläche des Schwellers ausgerichtet, wobei am Schweller ein Dorn am Schnittpunkt des Schwellers mit der verlängerten Längsachse des Verbindungselements angebracht ist. Das Verbindungselement trifft nach Durchstoßung des Innenblechs auf den Dorn auf, wobei das Verbindungselement aufgrund des Dorns beim Durchstoßen des Schwellers gespreizt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Seitentür der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher sich eine besonders gute Verstärkung des Türbodenbereichs der Seitentür realisieren lässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Seitentür mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Seitentür der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher sich eine besonders gute Verstärkung des Türbodenbereichs realisieren lässt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Verstärkungselement als rollgeformtes Blechprofil ausgebildet ist. Mittels des rollgeformten Blechprofils kann der Türbodenbereich insbesondere im Vergleich zu tiefgezogenen Blechteilen besonders vorteilhaft verstärkt und ausgesteift werden, so dass die Seitentür – im geschlossenen Zustand – im Falle eines Seitenaufpralls vorteilhaft am zugehörigen Seitenschweller der Karosserie des Personenkraftwagens abgestützt werden kann. Dadurch können übermäßige Intrusionstiefen und Intrusionsgeschwindigkeiten vermieden werden, so dass Insassen des Personenkraftwagens vor übermäßigen Beschleunigungen und Verletzungen geschützt werden können. Mittels eines rollgeformten Blechprofils kann insbesondere eine besonders hohe Profilintegrität im Bereich des Seitenschwellers gewährleistet werden.
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Darüber hinaus ist es möglich, durch Rollformen den Profilquerschnitt des Verstärkungselements bedarfsgerecht auszugestalten, so dass dadurch beispielsweise das Verhalten, insbesondere das Verformungsverhalten, des Verstärkungselements bei einem Seitenaufprall gezielt eingestellt werden kann. Mit anderen Worten kann durch den Einsatz eines Rollformverfahrens zum Herstellen des Verstärkungselements eine hohe Gestaltungsfreiheit insbesondere hinsichtlich des Profilquerschnitts realisiert werden.
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Zudem ist das rollgeformte Blechprofil im Vergleich zu Aluminium-Strangpressprofilen wesentlich kostengünstiger herstellbar. Außerdem lassen sich Korrosionsprobleme vermeiden, insbesondere, wenn das Innenteil als Blechbauteil ausgebildet ist. Da auch das Verstärkungselement als Blechbauteil ausgebildet ist, kann eine Kontaktkorrosion zwischen dem Verstärkungselement und dem Innenteil vermieden werden.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Verstärkungselement zumindest in einem Teilbereich einen offenen Hohlquerschnitt aufweist. Hierdurch kann im Fall eines Seitenaufpralls durch das Verstärkungselement ein besonders hoher Betrag an Aufprallenergie aufgenommen und in Verformungsenergie umgewandelt werden. Mit anderen Worten weist das Verstärkungselement (Türbodenverstärkung) ein besonders hohes Energieabsorptionsvermögen auf.
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Schließlich hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn das rollgeformte Blechprofil zumindest in einem Teilbereich eine wellenförmige Außenkontur aufweist. Hierdurch kann das Verformungsverhalten des Verstärkungselements während eines Seitenaufpralls gezielt eingestellt werden. Durch diese gezielte Verformung kann beispielsweise eine besonders vorteilhafte Abstützung der Seitentür am Seitenschweller gewährleistet werden, so dass sich die Intrusionstiefen und Intrusionsgeschwindigkeiten gering halten lassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine schematische und perspektivische Seitenansicht auf eine Seitentür für einen Personenkraftwagen, mit einem Innenteil und mit einer mit dem Innenteil verbundenen Türbodenverstärkung, welche als rollgeformtes Blechprofil ausgebildet ist;
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2 ausschnittsweise eine schematische Querschnittsansicht durch die Seitentür im Bereich der Türbodenverstärkung, wobei in 1 die Türbodenverstärkung gemäß einer ersten Ausführungsform gezeigt ist; und
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3 ausschnittsweise eine schematische Querschnittsansicht durch die Seitentür mit der Türbodenverstärkung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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1 zeigt in einer schematischen und perspektivischen Seitenansicht eine Seitentür für einen Personenkraftwagen. Die Seitentür weist ein Innenteil 10 auf, welches aus einem metallischen Werkstoff gebildet ist. Das Innenteil 10 ist beispielsweise als Blechbauteil ausgebildet.
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Die Seitentür umfasst ein erstes Verstärkungselement in Form einer Bordkantenverstärkung 12, welche mit dem Innenteil 10 verbunden, das heißt gefügt, ist. Mittels der Bordkantenverstärkung 12 sind das Innenteil 10 und somit die Seitentür insgesamt im Bereich einer Bordkante 14 der Seitentür verstärkt.
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Die Seitentür weist ferner einen als Profilteil ausgebildeten Seitenaufprallträger 16 auf, welcher sich in Längsrichtung der Seitentür von vorne oben nach hinten unten erstreckt und ebenfalls mit dem Innenteil 10 verbunden ist.
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Schließlich umfasst die Seitentür ein zweites Verstärkungselement in Form einer Türbodenverstärkung 18. Die Türbodenverstärkung 18 ist ebenfalls mit dem Innenteil 10 gefügt und in einem Türbodenbereich 20 der Seitentür angeordnet. Mittels der Türbodenverstärkung 18 sind das Innenteil 10 und somit die Seitentür insgesamt im Türbodenbereich 20 verstärkt und ausgesteift.
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Die Seitentür ist an der Karosserie des Personenkraftwagens anordenbar und im an der Karosserie gehaltenen Zustand zwischen einer eine korrespondierende Türöffnung der Karosserie verschließenden Schließstellung und wenigstens einer die Türöffnung zumindest teilweise freigebenden Offenstellung relativ zur Karosserie verschwenkbar. Die Karosserie weist dabei einen Seitenschweller auf, durch welchen die Türöffnung in Fahrzeughochrichtung nach unten hin begrenzt ist. Der Seitenschweller ist in Fahrzeugquerrichtung nach außen hin zumindest teilweise durch den Türbodenbereich 20 der Seitentür überdeckt, wenn sich die Seitentür in ihrer Schließstellung befindet.
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Kommt es beispielsweise zu einem Seitenaufprall mit einer in Fahrzeugquerrichtung von außen nach innen auf die Seitentür wirkenden Kraftbeaufschlagung, so kann die Seitentür über den Türbodenbereich 20 und somit über die Türbodenverstärkung 18 am Seitenschweller abgestützt werden, so dass übermäßige Intrusionstiefen und Intrusionsgeschwindigkeiten vermieden und Insassen des Personenkraftwagens geschützt werden können.
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Um nun eine besonders vorteilhafte Aussteifung des Türbodenbereichs 20 und in der Folge eine besonders gute Abstützung der Seitentür im Falle eines Seitenaufpralls zu realisieren, ist die Türbodenverstärkung 18 als rollgeformtes Blechprofil ausgebildet bzw. wird mittels eines Rollformverfahrens hergestellt. Dieses Rollformverfahren bietet eine sehr hohe Gestaltungsfreiheit hinsichtlich der Ausgestaltung des Profilquerschnitts der Türbodenverstärkung 18, so dass dadurch beispielsweise das Verformungsverhalten, das die Türbodenverstärkung 18 während des Seitenaufpralls aufweist, bedarfsgerecht und gezielt eingestellt werden kann. Darüber hinaus kann die Türbodenverstärkung 18 insbesondere gegenüber Aluminium-Strangpressprofilen besonders kostengünstig hergestellt werden. Gleichzeitig lässt sich das Gewicht der Türbodenverstärkung 18 insbesondere im Vergleich zu tiefgezogenen Blechteilen besonders gering halten.
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2 zeigt die Seitentür in einer Schnittansicht entlang der in 1 angedeuteten, im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung bzw. in Fahrzeughochrichtung verlaufenden Schnittebene A In 2 ist dabei die Türbodenverstärkung 18 gemäß einer ersten Ausführungsform gezeigt. Aus 2 ist auch eine Außenbeplankung 22 der Seitentür erkennbar, die unter Ausbildung einer Falzverbindung 24 um einen Falzflansch 26 des Innenteils 10 umgefalzt ist. Die Türbodenverstärkung 18 ist mit dem Innenteil 10 über jeweilige Fügflansche 28 verschweißt.
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Ferner ist aus 2 erkennbar, dass das rollgeformte Blechprofil (Türbodenverstärkung 18) zumindest in einem Teilbereich 30 einen offenen Hohlquerschnitt 32 aufweist. Darüber hinaus weist das rollgeformte Blechprofil (Türbodenverstärkung 18) in dem Teilbereich 30 eine zumindest im Wesentlichen wellenförmige Außenkontur 34 auf, wodurch es sich selbst stabilisiert und sich im Falle eines Seitenaufpralls über eine in 2 veranschaulichte Fläche 36 auf dem Innenteil 10 und damit auf dem Seitenschweller abstützt.
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In 3 ist die Seitentür mit der Türbodenverstärkung 18 gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Auch bei der zweiten Ausführungsform weist die Türbodenverstärkung 18 (rollgeformtes Blechprofil) in dem Teilbereich 30 einen offenen Hohlquerschnitt 32 auf. Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform ist das rollgeformte Blechprofil vorliegend im Teilbereich 30 jedoch rohrprofilförmig beziehungsweise nach Art eines Rohrprofils ausgebildet, wobei der offene Hohlquerschnitt 32 zumindest im Wesentlichen in Form eines geraden und hohlen Kreiszylinders ausgebildet ist. In einem sich an den Teilbereich 30 anschließenden, weiteren Teilbereich 38 weist die Türbodenverstärkung 18 eine zumindest im Wesentlichen wellenförmige Außenkontur 34 auf.
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Auch in 3 ist die Fläche 36 veranschaulicht, auf der sich die Türbodenverstärkung 18 im Falle eines Seitenaufpralls abstützen kann. Ferner kann sich die Türbodenverstärkung 18 über die Fläche 36 und somit über das Innenteil 10 am Seitenschweller abstützen, so dass die Seitentür insgesamt besonders vorteilhaft am Seitenschweller abgestützt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006004171 B4 [0003]