DE102013020502B4

DE102013020502B4 - Filtersystem und Filterelement mit Kupplungsvorrichtung und Dichtungsvorrichtung

Info

Publication number: DE102013020502B4
Application number: DE102013020502.6A
Authority: DE
Inventors: André Rösgen; Robert Hasenfratz; Fabian Wagner; Christian Thalmann; Frank Pflüger; Petra Škorpiková
Original assignee: Mann and Hummel GmbH
Current assignee: Mann and Hummel GmbH
Priority date: 2013-12-11
Filing date: 2013-12-11
Publication date: 2016-12-15
Anticipated expiration: 2033-12-12
Also published as: DE102013020502A1

Abstract

Filtersystem (100) zum Filtern eines Fluids, umfassend – ein Filterelement (10), – ein Filtergehäuse (108) mit einem Deckel (110), – eine an dem Filterelement (10) angeordnete Dichtungsvorrichtung (20) zur Abdichtung des Filtergehäuses (108) gegen den Deckel (110), – eine Kupplungsvorrichtung (30), bestehend aus wenigstens zwei Kupplungsteilen zur Kopplung des Filterelements (10) mit dem Deckel (110), wobei die Kupplungsteile ein Kupplungselement (36) und eine Kupplungsaufnahme (34) umfassen, wobei die Kupplungsvorrichtung (30) eine Schnellkupplungsvorrichtung ist und die Dichtungsvorrichtung (20) in einer Endposition von gekoppeltem Kupplungselement (36) und Kupplungsaufnahme (34) in ihrer Dichtposition (18) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsvorrichtung (20) über einen Dichtungsträger (22) verfügt, an welchem eines der Kupplungsteile angeordnet ist und welcher an seiner dem Deckel (110) abgewandten Unterseite Halteelemente (46) zum Angreifen an einer Endscheibe (16) des Filterelements (10) aufweist.

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Filtersystem zum Filtern eines Fluids mit einer Kupplungsvorrichtung und einer Dichtungsvorrichtung, insbesondere zur Verwendung als Öl- oder Kraftstofffilter einer Brennkraftmaschine, sowie ein Filterelement zum Einbau in ein solches Filtersystem.
Stand der Technik
Aus der DE 20 2006 018 335 U1 ist ein auswechselbarer Filtereinsatz bekannt, an dem die Dichtung in der Axialrichtung verschiebbar und unverlierbar gehalten ist. Insbesondere umfasst die Dichtung einen um den Filtereinsatz umlaufenden Tragring mit einem Dichtring, wobei der umlaufende Tragring bezogen auf eine Radialrichtung innenseitig mit mindestens einer Sicherungskante versehen ist. Dabei weist der Filtereinsatz an seinen beiden in der Axialrichtung gelegenen Enden je einen insbesondere als Endscheibe ausgebildeten Endanschlag für die Sicherungskante auf. Die unverlierbare Halterung der Dichtung am Filtereinsatz führt dazu, dass bei der Entnahme des Filtereinsatzes aus dem Filtergehäuse die Dichtung für die beiden Gehäuseteile gleich mit entnommen wird und nicht wieder verwandt werden kann. Der neu einzusetzende, gleichartige Filtereinsatz trägt die unverlierbar gehaltene Dichtung, die beim Einsetzen des neuen Filtereinsatzes in Position gebracht wird. Die neue Dichtung kann nicht vergessen werden. Die axiale Verschiebbarkeit der Dichtung lässt zu, dass zunächst der Filtereinsatz positioniert wird, ohne dass die Dichtung dabei stört. Unabhängig von der Lage des Filtereinsatzes kann die Dichtung in ihre vorgesehene Montageposition gebracht werden. Insbesondere ergibt sich die Möglichkeit, gleichartige Filtereinsätze in unterschiedliche Filtergehäuse mit unterschiedlich positionierten Trennebenen einzusetzen. Durch axiales Verschieben kann die Dichtung in verschiedene Montagepositionen gebracht werden. Dabei kommt es auf die Einbaurichtung des Filtereinsatzes nicht an. Zur Vereinfachung der Handhabung kann der Benutzer den Filtereinsatz in beliebiger Richtung in das Gehäuse einführen, wobei die Dichtung in die geeignete Axialposition verschoben wird.
Darüber hinaus wird in DE 20 2007 017 614 U1 ein Filtersystem beschrieben, das einen Filtertopf, ein darin angeordnetes Filterelement und einen Deckel aufweist. Das Filterelement ist mit dem Deckel über eine speziell ausgebildete Bajonettverbindung verbunden. Hierbei weist der Deckel an einer zu dem Filterelement weisenden Innenseite Bajonetthaken auf, die mit Rastungen an der zum Deckel weisenden Endscheibe des Filterelements in Eingriff bringbar sind. Die Bajonetthaken des Deckels sind so ausgebildet, dass diese einen Ausziehabschnitt und einen Rotationssperrabschnitt haben, wobei der Ausziehabschnitt zur Übertragung einer Axialkraft vom Deckel auf das Filterelement zum Zwecke des Ausbaus vorgesehen ist. Durch die spezielle Form der Bajonetthaken am Deckel wird erreicht, dass das Filterelement beim Einschrauben zwar mitgedreht wird, in der Endstellung des Deckels jedoch nicht in Axialrichtung mit dem Deckel gekoppelt ist, sodass im Betrieb keine Übertragung von Axialkräften vom Deckel auf das Filterelement stattfindet, was auf Grund von Pulsationen im Ölkreislauf nachteilig für die Abdichtung des Filterelements ist. Beim Herausdrehen des Deckels hingegen kehren sich die Bajonetthaken um (die Momentübertragung erfolgt dann über eine andere Seite der Rotationssperrabschnitte) und es kann eine Kraftübertragung in Axialrichtung erfolgen.
Offenbarung der Erfindung
Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Filtersystem zum Filtern eines Fluids zu schaffen, das es erlaubt, auf konstruktiv einfache und flexible Weise ohne zusätzliche Werkzeuge ein Filterelement mit einer daran angeordneten Dichtungsvorrichtung aus dem Filtersystem zu entnehmen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Filterelement zum Einbau in ein solches Filtersystem zu schaffen, das auf konstruktiv einfache und flexible Weise ohne zusätzliche Werkzeuge aus dem Filtersystem entnommen werden kann.
Die vorgenannten Aufgaben werden nach einem Aspekt der Erfindung gelöst von einem Filtersystem, das ein Filterelement, ein Filtergehäuse mit einem Deckel, eine an dem Filterelement angeordnete Dichtungsvorrichtung, sowie eine Kupplungsvorrichtung zur Kopplung des Filterelements mit dem Deckel, mit einem Kupplungselement und einer Kupplungsaufnahme umfasst sowie von einem Filterelement zum Einbau in ein solches Filtersystem, das eine Dichtungsvorrichtung und ein Kupplungsteil umfasst.
Günstige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung.
Es wird ein Filtersystem zum Filtern eines Fluids vorgeschlagen, das ein Filterelement, ein Filtergehäuse mit einem Deckel, eine an dem Filterelement angeordnete Dichtungsvorrichtung, sowie eine Kupplungsvorrichtung, bestehend aus wenigstens zwei Kupplungsteilen zur Kopplung des wenigstens einen Filterelements mit dem Deckel, aufweist, wobei die Kupplungsteile ein Kupplungselement und eine korrespondierende Kupplungsaufnahme umfasst. Dabei ist die Kupplungsvorrichtung eine Schnellkupplungsvorrichtung. Weiter ist die Dichtungsvorrichtung in einer Endposition von gekoppeltem Kupplungselement und Kupplungsaufnahme in ihrer Dichtposition angeordnet. Die Dichtungsvorrichtung verfügt über einen Dichtungsträger, an dem eines der Kupplungsteile angeordnet ist und der an seiner dem Deckel abgewandten Unterseite Halteelemente zum Angreifen an einer Endscheibe des Filterelements aufweist.
Insbesondere kann das Kupplungselement senkrecht zur axialen Richtung eine größere Ausdehnung aufweisen als in axialer Richtung.
Das erfindungsgemäße Filtersystem, das bevorzugt als stehendes Filtersystem an einer Brennkraftmaschine eingesetzt werden kann, weist ein Filterelement auf, das an seiner oberen Stirnseite auf einer oberen Endscheibe eine Kupplungsvorrichtung umfasst, welche in Form einer Schnellkupplung ausgebildet ist. Beispielsweise ein Bajonettanschluss kann sich als eine günstige Möglichkeit erweisen, um den Deckel bei geschlossener Kupplungsvorrichtung schnell und sicher zu verschließen und so das Filtersystem abzudichten. Das Kupplungselement ist in Form einer in axialer Richtung abgeflachten Scheibe, welche den Auslass des Filterelements umschließt, mit der kürzeren Achse in axialer Richtung ausgebildet, wobei das Kupplungselement um die axiale Richtung rotationssymmetrisch ausgebildet ist, während die Kupplungsaufnahme beispielsweise in Form einer Hohlkugel mit mehreren Aufnahmebacken zum Greifen des Kupplungselements ausgebildet sein kann, welche das Kupplungselement von außen umfassen können. Beispielsweise kann die Kupplungsaufnahme als halbe Hohlkugel mit mehreren Aufnahmebacken ausgebildet sein. Die Dimensionen von Kupplungselement und Kupplungsaufnahme sind dabei so vorgesehen, dass die Kupplungsaufnahme bei Aufsetzen der Kupplungsaufnahme unter einem gegen die axiale Richtung des Kupplungselements geneigten Winkel leicht auf das Kupplungselement aufgeschoben werden kann, sodass sie das Kupplungselement teilweise umgreift. Wird jedoch an der so gekoppelten Kupplungsvorrichtung in axialer Richtung des Kupplungselements gezogen, erfährt die Kupplungsvorrichtung einen höheren Widerstand als schräg dazu, was bewirkt, dass mit Ziehen am Deckel das Filterelement aus dem Filtergehäuse herausgezogen werden kann. Durch Verkippen des Deckels gegen die axiale Richtung dagegen kann der Deckel aus der Kupplungsvorrichtung gelöst und separat abgenommen werden. Die Kupplungsvorrichtung erlaubt es so, in Abhängigkeit von der Relativorientierung von Deckel und Filterelement zur axialen Richtung unterschiedliche Kräfte auf die Verbindung von Deckel und Filterelement auszuüben. Die Dichtungsvorrichtung dichtet in gekoppeltem Zustand der Kupplungsvorrichtung das Filtersystem gegen die Umgebung ab.
Dadurch, dass der Dichtungsträger eine oder mehrere Halteelemente zur Verbindung mit der Endscheibe des Filterelements und eines der Kupplungsteile zur Kopplung mit dem Deckel aufweist, ist er positionierbar und fixierbar und kann so mit dem Filterelement und gegebenenfalls mit dem Deckel aus dem Filtersystem, beispielsweise zum Austausch der Dichtung, entnommen werden.
Der Deckel des Filtersystems kann üblicherweise aus einem Polymer, beispielsweise Thermoplast hergestellt sein, jedoch ist auch eine Herstellung aus einem metallischen Werkstoff denkbar. Die Kupplungsvorrichtung selbst kann aus demselben Werkstoff wie der Deckel und/oder der Werkstoff der Endscheibe des Filterelements, beispielsweise Polyurethan hergestellt sein.
Vorteilhaft kann in der Endposition von gekoppeltem Kupplungselement und Kupplungsaufnahme die Dichtungsvorrichtung die Rohseite des Filtersystems gegen die Reinseite des Filtersystems abdichten. Die Dichtungsvorrichtung kann dabei aus zwei Dichtungen bestehen, wovon die eine Dichtung das Filterelement mit seiner Rohseite gegen den Deckel, an dem ein Auslass des Filtersystems angeordnet sein kann, der die Reinseite darstellt, abdichtet. Die andere Dichtung kann dabei das Filtergehäuse und den Deckel dicht gegen die Umgebung verbinden, sodass das Fluid nicht aus dem Filtersystem austreten kann.
Die Dichtungsvorrichtung kann eine an einem Dichtungsträger angeordnete gemeinsame Dichtung zur Abdichtung von Reinseite gegen Rohseite und Filtergehäuse gegen Deckel aufweisen. Der Vorteil einer gemeinsamen Dichtung besteht nicht nur darin, dass ein Bauteil eingespart werden kann, sondern auch darin, dass die Abdichtung so zuverlässiger funktionieren kann, da das Filtersystem so konstruktiv nicht überbestimmt werden kann, da eben nur an einer Stelle abgedichtet wird, wo die Dichtung dann verpresst wird. So kann die Dichtung günstig als eine Einheit an dem Filterelement angeordnet sein.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung können Filtergehäuse, Deckel und Dichtungsträger eine Kammerung der Dichtungsvorrichtung aufweisen, welche wenigstens zwei Dichtflächen und eine Haltekontur umfasst, wobei vorzugsweise die wenigstens zwei Dichtflächen einen Winkel einschließen, der größer als 45° und kleiner als 135°, bevorzugt größer als 60° und kleiner als 120°, ganz besonders bevorzugt 90°, ist. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung der Dichtung in einem Dichtungsträger besteht darin, dass die Dichtung an der oberen Endscheibe des Filterelements flexibel zum Toleranzausgleich fixiert werden kann. Die Dichtung ist dabei von einer Fixierung des Filterelements entlastet, da das Filterelement sich selbst hält. Die Dichtung wiederum ist in dem Dichtungsträger mit der Haltekontur in einer Nut gehalten und fixiert, wobei der Dichtungsträger an der Endscheibe und/oder an dem Deckel des Filtersystems anliegen und sich halten kann. Über den Dichtungsträger ist auch eine Positionierung der Dichtung zum Deckel möglich.
Es ist auch zweckmäßig, wenn der Dichtungsträger Aussparungen zum Durchströmen des Fluids aufweist. Durch diese Aussparungen kann das Fluid auf die Außenseite des Filterkörpers fließen, von wo es in den Innenbereich des Filterkörpers strömen kann und so gefiltert wird.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann der Deckel mittels einer Verschraubung mit dem Filtergehäuse verbunden sein. Dadurch ist eine feste und auch unter rauen Umweltbedingungen zuverlässige Verbindung von Deckel und Filtergehäuse gewährleistet, und durch die feste Verpressung der Dichtung mit dem Dichtungsträger auch eine dauerhafte Abdichtung des Filtersystems zum Außenraum sowie gegebenenfalls von Roh- zu Reinseite des Filterelements.
Günstigerweise kann die gekoppelte Kupplungsaufnahme gegen das Kupplungselement in axialer Richtung drehbar angeordnet sein. Auf diese Weise lässt sich der Deckel auch bei montierter Kupplungsvorrichtung drehen, wenn er beispielsweise über eine Schraubverbindung dicht gegen das Filtergehäuse verschraubt werden sollte.
Vorteilhaft kann das Filterelement mit dem über die Kupplungsvorrichtung gekoppelten Deckel in axialer Richtung aus dem Filtergehäuse ausziehbar sein, wobei der Deckel durch Verkippung unter dem gegen die axiale Richtung des Kupplungselements geneigten Winkel aus der Kupplungsvorrichtung lösbar ist. Mit dem Deckel, der so ausgerichtet ist, dass die Kupplungsaufnahme in axialer Richtung zu dem Kupplungselement ausgerichtet ist, kann auf Grund der höheren möglichen Zugkraft auf die Kupplungsvorrichtung das Filterelement aus dem Filtergehäuse herausgezogen werden. Wird der Deckel jedoch so verkippt, dass die Kupplungsaufnahme unter einem Winkel gegen die axiale Richtung geneigt ist, kann die Kupplungsaufnahme von dem Kupplungselement gelöst werden und der Deckel von dem Filterelement abgenommen werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Kupplungselement am Filterelement und die Kupplungsaufnahme am Deckel oder aber das Kupplungselement am Deckel und die Kupplungsaufnahme am Filterelement angeordnet sein. Auf diese Weise kann der Deckel flexibel mit der Kupplungsaufnahme auf das Kupplungselement aufgesetzt und wieder abgenommen werden. Alternativ ist jedoch auch die umgekehrte Ausführung mit dem Kupplungselement am Deckel und der Kupplungsaufnahme am Filterelement denkbar.
Vorteilhaft kann die Kupplungsvorrichtung durch relatives Verkippen der Kupplungsaufnahme unter dem gegen die axiale Richtung des Kupplungselements geneigten Winkel von dem Kupplungselement lösbar sein. Durch Verkippen der Kupplungsaufnahme verringert sich eine im Eingriff mit der Kupplungsaufnahme stehende wirksame Achse des Kupplungselements, sodass das Kupplungselement aus der Kupplungsaufnahme herausgleiten kann.
Vorteilhaft kann das Kupplungselement in einer axialen Richtung eine geringere Ausdehnung haben als in einer Richtung quer zur axialen Richtung, so dass Kupplungsaufnahme und Kupplungselement durch Verkippen um einen Winkel gegen die axiale Richtung bestimmungsgemäß koppelbar und lösbar sind. Dadurch lässt sich die Kupplungsaufnahme in Form einer Schnellkupplung einfach und schnell mit dem Kupplungselement verbinden und auch wieder lösen.
Insbesondere ist ein Lösen der Kupplungsaufnahme von dem Kupplungselement möglich, wenn der Winkel zwischen 5° und 20°, insbesondere wenigstens 10° beträgt, da dann die wirksame Achse des Kupplungselements, welche von der Kupplungsaufnahme umfasst wird, kleiner als die längere Achse des scheibenförmigen Kupplungselements ist und so das Kupplungselement aus der Kupplungsaufnahme herausgleiten kann.
Vorteilhaft kann das Kupplungselement scheibenförmig quer zu der axialen Richtung ausgebildet sein. Eine scheibenförmige Gestalt kann als Extremform eines Ellipsoids angesehen werden, bei dem das Verhältnis zwischen langer und kurzer Achse sehr groß ist. Insofern kann darüber eine Kupplungsvorrichtung, deren Funktion auf einem Unterschied zwischen langer und kurzer Achse des Kupplungselements basiert, dargestellt werden.
In einer alternativen Ausführungsform kann das Kupplungselement als Teil einer Kugel oder eines Ellipsoids ausgebildet ist, wobei eine kürzere Abmessung des Kupplungselements in axialer Richtung ausgerichtet ist. Dadurch ist es möglich, dass durch Verkippen der Kupplungsaufnahme sich eine im Eingriff mit der Kupplungsaufnahme stehende wirksame Achse des Kupplungselements in der auf die Kupplungsaufnahme projizierten Ausdehnung verringert, sodass das Kupplungselement aus der Kupplungsaufnahme herausgleiten kann.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Kupplungsvorrichtung zentralsymmetrisch in dem Filtersystem angeordnet sein. Dadurch ergibt sich eine günstige Kraftverteilung beim Ausziehen des Filterelements über den Deckel, wenn die Kupplungsvorrichtung geschlossen ist. Gerade bei größeren und schwereren Filterelementen, wie sie beispielsweise im Nutzfahrzeugbereich üblich sind, ist eine symmetrische Krafteinleitung für die Funktion der Kupplungsvorrichtung und deren stabile und komfortable Handhabung von Bedeutung.
Günstigerweise kann das Kupplungselement eine Bohrung zur Entlüftung des Filtersystems aufweisen. Gerade bei stehendem Betrieb des Filtersystems stellt eine Bohrung, welche bevorzugt in der axialen Richtung des Kupplungselements angeordnet ist, eine sehr wirksame Entlüftungsbohrung dar. Auf diese Weise verbleibt sehr wenig Luft im Filtersystem, da die Luft über den höchsten Punkt des Filtersystems entweichen kann.
Vorteilhaft kann ein Bypassventil in dem Filtersystem vorgesehen sein, wodurch über die Bohrung des Kupplungselements bei Öffnen des Deckels ein Ablauf des Fluids aus dem Filtersystem bewirkbar ist. Stehende Filtersysteme haben üblicherweise einen Dichtungssitz mit einem Ablauf in ein Tanksystem oder ein Reservoir, der beim Herausziehen des Filterelements aufgezogen werden muss. Durch Einströmen der Luft über die in dem Kupplungselement befindliche Bohrung kann so das Filtersystem für einen Wechsel des Filterelements wirksam entleert werden.
In einer alternativen Ausgestaltung kann der Deckel mit dem Filtergehäuse auch verschraubbar und/oder verspannbar sein. Da die erfindungsgemäße Lösung der Kupplungsvorrichtung ein Drehen der Kupplungsaufnahme gegen das Kupplungselement erlaubt, kann so der Deckel auch günstig auf das Filtergehäuse aufgeschraubt werden.
Alternativ oder zusätzlich ist auch eine Verspannung, beispielsweise über Schnapphaken denkbar.
Das erfindungsgemäße Filtersystem kann beispielsweise als Öl- oder Kraftstofffilter eingesetzt werden. Bei diesen Fluidfiltern ist üblicherweise ein Austausch des Filterelements nach einer vorgegebenen Laufleistung nötig, sodass das Filtersystem in regelmäßigen Abständen geöffnet und das Filterelement entnommen, sowie ein neues Filterelement eingesetzt werden muss, was mit der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung in vorteilhafter Weise möglich ist.
Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Filterelement zum Einbau in ein Filtersystem, umfassend eine Endscheibe mit einer daran angeordneten Dichtungsvorrichtung sowie einem daran angeordneten Kupplungsteil einer Kupplungsvorrichtung, das zum Zusammenwirken mit einem korrespondierenden Kupplungsteil der Kupplungsvorrichtung vorgesehen ist. Die Dichtungsvorrichtung weist einen Dichtungsträger auf, der an seiner Oberseite das Kupplungsteil und an seiner Unterseite Halteelemente zum Angreifen an der Endscheibe hat.
Das korrespondierende Kupplungsteil ist dabei am Deckel des Filtersystems angeordnet, sodass bei gekoppelter Kupplungsvorrichtung das Filterelement mit dem Deckel aus dem Filtergehäuse des Filtersystems herausgezogen werden kann.
Vorteilhaft können dabei die Kupplungsteile ein Kupplungselement und eine korrespondierende Kupplungsaufnahme umfassen, wobei das Kupplungselement in einer axialen Richtung eine geringere Ausdehnung aufweist als in einer Richtung quer zur axialen Richtung, so dass Kupplungsaufnahme und Kupplungselement durch Verkippen um einen Winkel gegen die axiale Richtung bestimmungsgemäß koppelbar und lösbar sind, wobei die gekoppelte Kupplungsvorrichtung bei Ziehen in axialer Richtung einen höheren Widerstand erfährt als quer dazu. Wird an der so gekoppelten Kupplungsvorrichtung in axialer Richtung des Kupplungselements gezogen, erfährt die Kupplungsvorrichtung einen höheren Widerstand als schräg dazu, was bewirkt, dass mit Ziehen am Deckel das Filterelement aus dem Filtergehäuse herausgezogen werden kann. Durch Verkippen des Deckels gegen die axiale Richtung dagegen kann der Deckel aus der Kupplungsvorrichtung gelöst und separat abgenommen werden. Die Kupplungsvorrichtung erlaubt es so, in Abhängigkeit von der Relativorientierung von Deckel und Filterelement zur axialen Richtung unterschiedliche Kräfte auf die Verbindung von Deckel und Filterelement auszuüben.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Dichtungsvorrichtung eine an einem Dichtungsträger angeordnete gemeinsame Dichtung zur Abdichtung von Reinseite gegen Rohseite und Filtergehäuse gegen Deckel des Filtersystems vorsehen. Der Vorteil einer gemeinsamen Dichtung besteht nicht nur darin, dass ein Bauteil eingespart werden kann, sondern auch darin, dass die Abdichtung so zuverlässiger funktionieren kann, da das Filtersystem so konstruktiv nicht überbestimmt werden kann, da eben nur an einer Stelle abgedichtet wird, wo die Dichtung dann verpresst wird. So kann die Dichtung günstig als eine Einheit an dem Filterelement angeordnet sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen beispielhaft:
1 eine Schnittdarstellung eines Filterelements mit schräg angesetztem Deckel zum Aufsetzen oder Lösen des Deckels von dem Filterelement (nicht erfindungsgemäß);
2 eine Schnittdarstellung eines Filtersystems mit aufgesetztem Deckel (nicht erfindungsgemäß);
3 eine isometrische Darstellung eines Filtersystems mit abgenommenem Deckel (nicht erfindungsgemäß);
4 eine Schnittdarstellung eines Filtersystems mit aufgesetztem Deckel (nicht erfindungsgemäß);
5 einen Detailschnitt eines Filtersystems mit Fokus auf die Dichtungsvorrichtung (nicht erfindungsgemäß);
6 eine Schnittdarstellung eines Filtersystems mit aufgesetztem Deckel (nicht erfindungsgemäß);
7 eine Schnittdarstellung eines Filtersystems mit aufgesetztem Deckel nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
8 eine isometrische Darstellung eines Filterelements nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
9 eine isometrische Darstellung eines Dichtungsträgers nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
10 eine isometrische Darstellung eines Filterelements mit aufgesetztem Dichtungsträger nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
11 eine isometrische Darstellung eines Deckels nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
12 eine isometrische Darstellung eines Filtergehäuses nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Ausführungsformen der Erfindung
In den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen beziffert. Die Figuren zeigen lediglich Beispiele und sind nicht beschränkend zu verstehen.
1 zeigt eine Schnittdarstellung eines Filterelements 10 mit schräg angesetztem Deckel 110 zum Aufsetzen oder Lösen des Deckels 110 von dem Filterelement 10 nach einem von den vorliegenden Ansprüchen auf Grund der unterschiedlichen Dichtungsvorrichtung nicht umfassten Ausführungsbeispiel. Das Filtersystem 100 zum Filtern eines Fluids umfasst ein Filterelement 10, ein Filtergehäuse 108 mit einem Deckel 110, eine an dem Filterelement 10 angeordnete Dichtungsvorrichtung 20 zur Trennung einer Rohseite 52 des Filterelements 10 von einer Reinseite 50, sowie eine Kupplungsvorrichtung 30, bestehend aus wenigstens zwei Kupplungsteilen zur Kopplung des Filterelements 10 mit dem Deckel 110, wobei die Kupplungsteile ein Kupplungselement 36 und eine korrespondierende Kupplungsaufnahme 34 umfassen. Dabei ist die Kupplungsvorrichtung 30 eine Schnellkupplungsvorrichtung. Weiter ist die Dichtungsvorrichtung 20 in einer Endposition von gekoppeltem Kupplungselement 36 und Kupplungsaufnahme 34 in ihrer Dichtposition 18 angeordnet.
Das Filtersystem 100, das bevorzugt als stehendes Filtersystem 100 an einer Brennkraftmaschine eingesetzt werden kann, weist ein Filterelement 10 auf, das an seiner oberen Stirnseite 14 auf einer oberen Endscheibe 16 eine Kupplungsvorrichtung 30 umfasst, welche in Form einer Schnellkupplung ausgebildet ist. Das Kupplungselement 36 ist beispielsweise an der Endscheibe 16 des Filterelements 10 rund um den Auslass 104 angeordnet und die Kupplungsaufnahme 34 am Deckel 110. Alternativ ist eine umgekehrte Anordnung ebenso denkbar. Das Kupplungselement 36 ist in Form einer in axialer Richtung L abgeflachten Scheibe mit der kürzeren Achse in axialer Richtung L ausgebildet, wobei das Kupplungselement 30 um die axiale Richtung L rotationssymmetrisch ausgebildet ist, während die Kupplungsaufnahme 34 beispielsweise in Form einer Hohlkugel mit mehreren Aufnahmebacken 44 zum Greifen des Kupplungselements 36 ausgebildet sein kann, welche das Kupplungselement 36 von außen umfassen können. Beispielsweise kann die Kupplungsaufnahme 34 als halbe Hohlkugel mit mehreren Aufnahmebacken 44 ausgebildet sein. Die Dimensionen von Kupplungselement 36 und Kupplungsaufnahme 34 sind dabei so vorgesehen, dass die Kupplungsaufnahme 34 bei Aufsetzen der Kupplungsaufnahme 34 unter einem gegen die axiale Richtung L des Kupplungselements 36 geneigten Winkel α leicht auf das Kupplungselement 36 aufgeschoben werden kann, sodass sie das Kupplungselement 36 teilweise umgreift. Wird jedoch an der so gekoppelten Kupplungsvorrichtung 30 in axialer Richtung L des Kupplungselements 36 gezogen, erfährt die Kupplungsvorrichtung 30 einen höheren Widerstand als schräg dazu, was bewirkt, dass mit Ziehen am Deckel 110 das Filterelement 10 aus dem Filtergehäuse 108 herausgezogen werden kann. Durch Verkippen des Deckels 110 gegen die axiale Richtung L dagegen kann der Deckel 110 aus der Kupplungsvorrichtung 30 gelöst und separat abgenommen werden. Die Kupplungsvorrichtung 30 erlaubt es so, in Abhängigkeit von der Relativorientierung von Deckel 110 und Filterelement 10 zur axialen Richtung L unterschiedliche Kräfte auf die Verbindung von Deckel 110 und Filterelement 10 auszuüben.
Dabei hat das Kupplungselement 36 in einer axialen Richtung L eine geringere Ausdehnung als in einer Richtung quer zur axialen Richtung L, so dass Kupplungsaufnahme 34 und Kupplungselement 36 durch Verkippen um einen Winkel α gegen die axiale Richtung L bestimmungsgemäß koppelbar und lösbar sind. Insbesondere ist ein Lösen der Kupplungsaufnahme von dem Kupplungselement möglich, wenn der Winkel zwischen 5° und 20°, insbesondere wenigstens 10° beträgt. Dadurch ist es möglich, dass durch Verkippen der Kupplungsaufnahme 34 sich eine im Eingriff mit der Kupplungsaufnahme 34 stehende wirksame Achse des Kupplungselements 36 in der auf die Kupplungsaufnahme 34 projizierten Ausdehnung verringert, sodass das Kupplungselement 36 aus der Kupplungsaufnahme 34 herausgleiten kann.
Die Dichtungsvorrichtung 20 dichtet in gekoppeltem Zustand der Kupplungsvorrichtung 30 die Reinseite 50 gegen die Rohseite 52 des Filtersystems 100 sowie beide Seiten gegen die Umgebung ab. Wie in 2 dargestellt, kann die Dichtung 25 in geschlossenem Zustand die Reinseite 50 des Filtersystems 100 gegen die Rohseite 52 abdichten, während die Dichtung 24 das Filterelement 10 gegen ein Filtergehäuse 108 abdichten kann.
Beim Entnehmen des Filterelements 10 aus dem Filtergehäuse 108 zum Austausch verbleibt die Dichtungsvorrichtung 20 an dem Filterelement 10 und wird so mit nach oben gezogen. Da die Dichtung zum Deckel weiterhin abdichtet, kann so verhindert werden, dass durch abfließendes Fluid die Umgebung verschmutzt wird.
Das Kupplungselement 36 in 1 ist scheibenförmig quer zu der axialen Richtung L ausgebildet. Die Kupplungsvorrichtung 30 ist dabei zentralsymmetrisch um einen Auslass 104 des Filtersystems 100 angeordnet, wobei die gekoppelte Kupplungsaufnahme 34 gegen das Kupplungselement 36 in axialer Richtung L drehbar angeordnet ist.
Es kann eine Schnellkupplung vorgesehen sein, mit der der Deckel 110 mit dem Filtergehäuse 108 verbindbar ist. Alternativ kann der Deckel 110 mit dem Filtergehäuse 108 verschraubbar und/oder verspannbar sein.
2 zeigt eine Schnittdarstellung eines Filtersystems 100 mit aufgesetztem Deckel 110. Bei aufgesetztem Deckel 110 und geschlossener Kupplungsvorrichtung 30, also in der Endposition von gekoppeltem Kupplungselement 36 und Kupplungsaufnahme 34, dichtet die Dichtungsvorrichtung 20 die Rohseite 52 des Filtersystems 100 gegen die Reinseite 50 des Filtersystems 100 und verbindet die Dichtungsvorrichtung 20 das Filtergehäuse 108 und den Deckel 110 dicht. So ist die Dichtungsvorrichtung 20 in ihrer Dichtposition 18 angelangt.
In 3 ist eine isometrische Darstellung eines Filtersystems 100 mit abgenommenem Deckel 110 zu sehen. In dem Deckel 110 ist ein Kupplungsaufnahme 34 der Kupplungsvorrichtung 30 angeordnet, die vier einzelne Aufnahmebacken 44 umfasst, welche um das auf der Endscheibe 16 des Filterelements 10 rund um den Auslass 104 angeordnete Kupplungselement 36 greifen und dieses aufnehmen können. Das Kupplungselement 36 ist als Ring um den Auslass 104 gelegt und weist an seiner der Kupplungsaufnahme 34 und dem Deckel 110 zugewandten Seite die Dichtung 25 zur Abdichtung des Filterelements 10 mit seiner Reinseite 50 gegen die Rohseite 52 des Filtersystems 100 auf.
4 zeigt eine Schnittdarstellung eines Filtersystems 100 mit aufgesetztem Deckel 110 nach einem weiteren von den Ansprüchen auf Grund der unterschiedlichen Dichtungsvorrichtung nicht umfassten Ausführungsbeispiel. Bei dem Ausführungsbeispiel in 4 ist das Kupplungselement 36 als Teil einer Kugel oder eines Ellipsoids ausgebildet, wobei eine kürzere Abmessung 40 des Kupplungselements 36 in axialer Richtung L ausgerichtet ist. Weiter weist die Dichtungsvorrichtung 20 eine gemeinsame Dichtung 24 zur Abdichtung von Reinseite 50 gegen Rohseite 52 und Filtergehäuse 108 gegen Deckel 110 auf, die bei geschlossener Kupplungsvorrichtung 30 in ihrer Dichtposition 18 Rohseite 52 gegen Reinseite 50 des Filterelements 10 und das Filtersystem 100 gegen die Umgebung abdichtet. Die Dichtung 24 wird in dem Ausführungsbeispiel von einem Dichtungsträger 22 in ihrer Position bei der Montage des Filterelements 10 fixiert, wie in 5 deutlicher zu erkennen ist.
In 5 ist ein Detailschnitt eines Filtersystems 100 mit Fokus auf die Dichtungsvorrichtung 20 zu sehen. Filtergehäuse 108, Deckel 110 und Dichtungsträger 22 weisen eine Kammerung der Dichtungsvorrichtung 20 auf, welche wenigstens zwei Dichtflächen 19, 21 und eine Haltekontur 23 umfasst, wobei vorzugsweise die zwei Dichtflächen 19, 21 einen Winkel α einschließen, der größer als 45° und kleiner als 135°, bevorzugt größer als 60° und kleiner als 120°, ganz besonders bevorzugt 90°, ist. Die Dichtung 24 wird in dem Ausführungsbeispiel von einem Dichtungsträger 22 in ihrer Position bei der Montage des Filterelements 10 fixiert. Dabei liegt die Dichtung 24 zum einen mit der Haltekontur 23 in einer Nut 26 des Dichtungsträgers 22, wo sie für die Montage und Demontage des Filterelements 10 fixiert ist. Zum anderen liegt die Dichtung 24 mit einer Dichtfläche 21 in einer Nut 28 des Filtergehäuses 108, während von oben eine Rundung 29 des Deckels 110 an einer weiteren Dichtfläche 19 anliegt. Die Dichtung 24 selbst weist einen halbmondförmigen Querschnitt auf, um eine günstige Passform für ihre dreigeteilte Dichtfunktion zu erfüllen.
Wird als Kupplungselement 36 eine Ausführungsform verwendet, welche eine geschlossene Gestalt an der Stelle des Auslasses 104 aufweist, also das Kupplungselement 36 beispielsweise eine abgeflachte Kugel aufweist, wie in 6 dargestellt, so kann das Kupplungselement 36 eine Bohrung 38 zur Entlüftung des Filtersystems 100 aufweisen. Gerade bei stehendem Betrieb des Filtersystems 100 stellt eine Bohrung 38, welche bevorzugt in der axialen Richtung L des Kupplungselements 36 angeordnet ist, eine sehr wirksame Entlüftungsbohrung dar. Auf diese Weise verbleibt sehr wenig Luft im Filtersystem 100, da die Luft über den höchsten Punkt des Filtersystems 100 entweichen kann.
Weiter kann ein Bypassventil in dem Filtersystem 100 vorgesehen sein, wodurch über ie Bohrung 38 des Kupplungselements 36 bei Öffnen des Deckels 110 ein Ablauf des Fluids aus dem Filtersystem 100 bewirkbar ist. Stehende Filtersysteme haben üblicherweise einen Dichtungssitz mit einem Ablauf in ein Tanksystem oder ein Reservoir, der beim Herausziehen des Filterelements 10 aufgezogen werden muss. Durch Einströmen der Luft über die in dem Kupplungselement 36 befindliche Bohrung 38 kann so das Filtersystem 100 für einen Wechsel des Filterelements 10 wirksam entleert werden.
7 zeigt eine Schnittdarstellung eines Filtersystems 100 mit aufgesetztem Deckel 110 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Ausführungsbeispiel ähnelt dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel und verwendet auch die gemeinsame Dichtungsvorrichtung 20 mit einer Dichtung 24, die in einen Dichtungsträger 22 eingelegt ist. Die Dichtung 24 dichtet so Filtergehäuse 108 gegen Deckel 110 und Umgebung ab. Im Gegensatz zu dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das in 7 gezeigte Filtersystem 100 ein Filterelement 10 auf, dessen Kupplungsvorrichtung 30 eine an dem Dichtungsträger 22 angeordnete Kupplungsaufnahme 34 mit Aufnahmebacken 44 aufweist, welche mit einem Kupplungselement 36, das auf der Innenseite des Deckels 110 angeordnet ist, korrespondiert und gekoppelt ist. Die Kupplungsbacken 44 können so das Kupplungselement 36 umfassen und fixieren. Dadurch kann das Filterelement 10 mittels des Deckels 110 auch aus dem Filtergehäuse 108 bei einem Wechsel entnommen werden. Das Kupplungselement 36 weist dabei in seiner Höhe eine geringere Ausdehnung 40 auf als lateral. Der Dichtungsträger 22 seinerseits weist an seiner Unterseite Halteelemente 46 auf, mit denen der Dichtungsträger 22 an der Endscheibe 16 bei einer Entnahme des Filterelements 10 aus dem Filtergehäuse 108 angreifen kann, um dieses über den an den Deckel 110 angekoppelten Dichtungsträger 22 anzuheben. Weiter weist der Dichtungsträger 22 an seinem äußeren Rand Aussparungen 49 auf, welche zusammen mit korrespondierenden Aussparungen 48 in der Endscheibe eine Durchströmung des Fluids auf der Rohseite 52 erlauben.
Der Deckel 110 des Filtersystems 100 ist an seinem Außenrand mittels Verschraubung 122 an dem Filtergehäuse 108 befestigt. Die Verschraubung 122 kann dabei über eine Hülse 126, wie in 6 dargestellt, oder auch direkt durch Deckel 110 und einen Flansch 124 des Filtergehäuses 108 erfolgen.
In 8 ist eine isometrische Darstellung eines Filterelements 10 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zu sehen. Das Filterelement 10 weist an einer Stirnseite 14 des Filterkörpers 12 eine obere Endscheibe 16 auf, deren Rand über den Durchmesser der Endscheibe 16 hinausragt. Der äußere Rand der Endscheibe 16, der über den Durchmesser der Endscheibe 16 hinausragt, weist eine Reihe von Aussparungen 48 auf, durch welche nach einem Einbau in ein Filtersystem 100 das Fluid auf der Rohseite 52 durchströmen kann, um über die Außenseite des Filterkörpers 12 in den Innenraum des Filterkörpers 12 einzuströmen und dabei gefiltert zu werden.
9 zeigt eine isometrische Darstellung eines Dichtungsträgers 22 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Dichtungsträger 22 weist mehrere Halteelemente 46 zur Verbindung mit einer Endscheibe 16 des Filterelements 10 auf, worüber das Filterelement 10, wenn der Dichtungsträger 22 an den Deckel 110 angekoppelt ist, aus einem Filtergehäuse 108 entnommen werden kann. Weiter weist der Dichtungsträger 22 Aussparungen 49 zum Durchströmen des Fluids auf. Zentral ist an dem Dichtungsträger 22 eine Kupplungsaufnahme 34 mit einzelnen Aufnahmebacken 44 angeordnet, über welche der Dichtungsträger mit Filterelement 10 an ein Kupplungselement 36, das beispielsweise im Deckel 110 angeordnet sein kann, gekoppelt werden kann. Am Außenrand trägt der Dichtungsträger eine Nut 26, in welche eine Dichtung 24 eingelegt werden kann.
In 10 ist ein Filterelement 10 mit aufgesetztem Dichtungsträger 22 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der Dichtungsträger 22 ist über die Endscheibe 16 des Filterelements 10 geklipst und über die Halteelemente 46, welche in dieser Darstellung, da auf der Unterseite der Endscheibe 16, nicht zu sehen sind, auf dem Filterelement 10 fixiert. Die Dichtung 24 ist in 10 in die Nut 26 eingelegt. Am äußeren Rand des Dichtungsträgers 22 sind die Aussparungen 49 zum Durchströmen des Fluids zu erkennen.
11 zeigt eine isometrische Darstellung eines Deckels 110 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Deckel 110 weist an seinem äußeren Rand Bohrungen 128 für eine Verschraubung 122 mit einem Filtergehäuse 108 auf. Zentral ist auf der Oberseite des Deckels 110 ein Kupplungsdom 130 zu sehen, der auf seiner Innenseite Elemente einer Kupplungsvorrichtung 30 aufnehmen kann.
12 stellt ein Filtergehäuse 108 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Das Filtergehäuse 108, von dem nur ein oberer Teil in 12 dargestellt ist, weist an einem Flansch 124 eine Reihe von Bohrungen 129 zur Aufnahme von Schrauben einer Verschraubung 122 mit dem Deckel 110. Weiter ist an der Innenseite des Flansches 124 eine Nut 28 zur Aufnahme einer Dichtung 24, die in einem Dichtungsträger 22 günstigerweise eingelegt ist.

Claims

Filtersystem (100) zum Filtern eines Fluids, umfassend – ein Filterelement (10), – ein Filtergehäuse (108) mit einem Deckel (110), – eine an dem Filterelement (10) angeordnete Dichtungsvorrichtung (20) zur Abdichtung des Filtergehäuses (108) gegen den Deckel (110), – eine Kupplungsvorrichtung (30), bestehend aus wenigstens zwei Kupplungsteilen zur Kopplung des Filterelements (10) mit dem Deckel (110), wobei die Kupplungsteile ein Kupplungselement (36) und eine Kupplungsaufnahme (34) umfassen, wobei die Kupplungsvorrichtung (30) eine Schnellkupplungsvorrichtung ist und die Dichtungsvorrichtung (20) in einer Endposition von gekoppeltem Kupplungselement (36) und Kupplungsaufnahme (34) in ihrer Dichtposition (18) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsvorrichtung (20) über einen Dichtungsträger (22) verfügt, an welchem eines der Kupplungsteile angeordnet ist und welcher an seiner dem Deckel (110) abgewandten Unterseite Halteelemente (46) zum Angreifen an einer Endscheibe (16) des Filterelements (10) aufweist.
Filtersystem nach Anspruch 1, wobei in der Endposition von gekoppeltem Kupplungselement (36) und Kupplungsaufnahme (34) die Dichtungsvorrichtung (20) die Rohseite (52) des Filtersystems (100) gegen die Reinseite (50) des Filtersystems (100) abdichtet, wobei vorzugsweise die Dichtungsvorrichtung (20) eine an dem Dichtungsträger (22) angeordnete gemeinsame Dichtung (24) zur Abdichtung von Reinseite (50) gegen Rohseite (52) und Filtergehäuse (108) gegen Deckel (110) aufweist.
Filtersystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei Filtergehäuse (108), Deckel (110) und Dichtungsträger (22) eine Kammerung der Dichtungsvorrichtung (20) aufweisen, welche wenigstens zwei Dichtflächen (19, 21) und eine Haltekontur (23) umfasst, wobei vorzugsweise die wenigstens zwei Dichtflächen (19, 21) einen Winkel (α) einschließen, der größer als 45° und kleiner als 135°, bevorzugt größer als 60° und kleiner als 120°, ganz besonders bevorzugt 90°, ist.
Filtersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Dichtungsträger (22) Aussparungen (48) zum Durchströmen des Fluids aufweist.
Filtersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Deckel (110) mittels einer Verschraubung (122) mit dem Filtergehäuse (108) verbunden ist.
Filtersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die gekoppelte Kupplungsaufnahme (34) gegen das Kupplungselement (36) in axialer Richtung (L) drehbar angeordnet ist.
Filtersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Filterelement (10) mit dem über die Kupplungsvorrichtung (30) gekoppelten Deckel (110) in axialer Richtung (L) aus dem Filtergehäuse (108) ausziehbar ist, wobei der Deckel (110) durch Verkippung unter dem gegen die axiale Richtung (L) des Kupplungselements (36) geneigten Winkel (α) aus der Kupplungsvorrichtung (30) lösbar ist.
Filtersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kupplungselement (36) an dem Filterelement (10) und die Kupplungsaufnahme (34) am Deckel (110) oder das Kupplungselement (36) am Deckel (110) und die Kupplungsaufnahme (34) an dem Filterelement (10) angeordnet sind.
Filtersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kupplungsvorrichtung (30) durch relatives Verkippen der Kupplungsaufnahme (34) unter dem gegen die axiale Richtung (L) des Kupplungselements (36) geneigten Winkel (α) von dem Kupplungselement (36) lösbar ist.
Filtersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kupplungselement (36) in einer axialen Richtung (L) eine geringere Ausdehnung hat als in einer Richtung quer zur axialen Richtung (L), so dass Kupplungsaufnahme (34) und Kupplungselement (36) durch Verkippen um einen Winkel (α) gegen die axiale Richtung (L) bestimmungsgemäß koppelbar und lösbar sind, wobei vorzugsweise der Winkel (α) zwischen 5° und 20°, besonders bevorzugt wenigstens 10° beträgt.
Filtersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kupplungselement (36) scheibenförmig quer zu der axialen Richtung (L) ausgebildet ist.
Filtersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Kupplungselement (36) als Teil einer Kugel oder eines Ellipsoids ausgebildet ist, wobei eine kürzere Abmessung (40) des Kupplungselements (36) in axialer Richtung (L) ausgerichtet ist.
Filtersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kupplungsvorrichtung (30) zentralsymmetrisch um einen Auslass (104) des Filtersystems (100) angeordnet ist.
Filtersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kupplungselement (36) eine Bohrung (38) zur Entlüftung des Filtersystems (100) aufweist.
Filtersystem nach Anspruch 14, wobei ein Bypassventil in dem Filtersystem (100) vorgesehen ist, wodurch über die Bohrung (38) des Kupplungselements (36) bei (Öffnen des Deckels (110) ein Ablauf des Fluids aus dem Filtersystem (100) bewirkbar ist.
Filterelement (10) zum Einbau in ein Filtersystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Endscheibe (16) mit einer daran angeordneten Dichtungsvorrichtung (20) sowie einem daran angeordneten Kupplungsteil einer Kupplungsvorrichtung (30) zum Zusammenwirken mit einem korrespondierenden Kupplungsteil der Kupplungsvorrichtung (30), wobei die Dichtungsvorrichtung (20) über einen Dichtungsträger (22) verfügt, welcher an einer Oberseite das Kupplungsteil und an einer Unterseite Halteelemente (46) zum Angreifen an der Endscheibe (16) aufweist.
Filterelement nach Anspruch 16, wobei die Kupplungsteile ein Kupplungselement (36) und eine korrespondierende Kupplungsaufnahme (34) umfassen, wobei das Kupplungselement (36) in einer axialen Richtung (L) eine geringere Ausdehnung aufweist als in einer Richtung quer zur axialen Richtung (L), so dass Kupplungsaufnahme (34) und Kupplungselement (36) durch Verkippen um einen Winkel (α) gegen die axiale Richtung (L) bestimmungsgemäß koppelbar und lösbar sind, wobei die gekoppelte Kupplungsvorrichtung (30) bei Ziehen in axialer Richtung (L) einen höheren Widerstand erfährt als quer dazu.
Filterelement nach Anspruch 16 oder 17, wobei die Dichtungsvorrichtung (20) eine an dem Dichtungsträger (22) angeordnete gemeinsame Dichtung (24) zur Abdichtung von Reinseite (50) gegen Rohseite (52) und Filtergehäuse (108) gegen Deckel (110) des Filtersystems (100) vorsieht.