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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur lageabhängigen Steuerung eines portablen Kommunikationsgeräts, während dieses um ein Kraftfahrzeug herum bewegt wird. Zu der Erfindung gehört auch eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei die Vorrichtung durch das Kommunikationsgerät oder das Kraftfahrzeug oder auch als System aus Kommunikationsgerät und Kraftfahrzeug realisiert sein kann.
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Bei einem Kraftfahrzeug kann es ermöglicht sein, eine Funktionalität des Kraftfahrzeugs mittels eines portablen Kommunikationsgeräts, beispielsweise eines Smartphones oder eines Tablet-PCs, zu bedienen. Bei einer Funktionalität, wie beispielsweise einer Einparkassistenz, befindet sich dabei das Kommunikationsgerät bevorzugt außerhalb des Kraftfahrzeugs, damit die Bedienperson neben dem Kraftfahrzeug stehen kann, während sich dieses selbstständig in eine Parklücke manövriert.
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Aus der
US 2005/0168330 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer Anzeigeeinrichtung bekannt, welche das Kraftfahrzeug aus einer Vogelperspektive darstellt und zu einzelnen Komponenten des Kraftfahrzeugs Bedienelemente zum Auswählen einer der Komponenten darstellt. Bei Auswählen einer der Komponenten wird zu der Komponente ein aktueller Parameterwert, beispielsweise ein Ölfüllstand oder ein Ladezustand einer Batterie, angezeigt.
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Aus der
EP 1 974 981 A2 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem von einem Kraftfahrzeug ein dreidimensionales digitales Modell auf einem Bildschirm dargestellt wird und in dem Modell ein in dem Kraftfahrzeug befindliches Bauteil lagerichtig angezeigt wird, indem eine Außenhülle des Kraftfahrzeugs transparent dargestellt wird, damit das Bauteil im Inneren des Kraftfahrzeugs erkennbar ist.
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Aus der
US 8,443,301 B1 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem ein dreidimensionales digitales Modell eines Kraftfahrzeugs aus unterschiedlichen Blickrichtungen dargestellt wird.
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Aus der
DE 20 2012 005 090 U1 ist bekannt, mittels einem mobilen Gerät mit Bild- oder Videokamera und Bildschirm ein virtuelles, größengetreues 3D-Objekt relativ zu einem im Raum positionierten realen Referenzobjekt auf dem Bildschirm darzustellen. Bei einer Bewegung des Geräts relativ zum Referenzobjekt wird diese Bewegung mittels eines Bewegungssensors im Gerät erkannt und die Darstellung des 3D-Objekts auf dem Bildschirm in Abhängigkeit von der erkannten Bewegung verändert.
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Aus der
EP 1 890 262 A1 ist ein virtuelles 3D-Modell bekannt, das auf einem portablen Gerät dargestellt werden kann, wobei das Gerät nicht die für die Darstellung nötigen Rechenressourcen aufweisen muss. Ein Teil der Berechnung kann auf einem ortsfesten Server durchgeführt werden.
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Von dem Unternehmen Audi AG ist ein Programm mit der Bezeichnung „eKurzinfo” bekannt, mittels welchem ein portables Kommunikationsgerät betrieben werden kann, um in einem Kamerabild ein Bauteil eines Kraftfahrzeugs zu erkennen und zu dem erkannten Bauteil eine Bedienungsanleitung anzubieten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein portables Kommunikationsgerät als Anzeigeeinrichtung für eine kraftfahrzeugbezogene Funktionalität zu betreiben.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche gegeben.
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Durch die Erfindung ist ein Verfahren bereitgestellt, durch welches das portable Kommunikationsgerät in Abhängigkeit von seiner relativen Lage zu einem Kraftfahrzeug gesteuert wird, neben dem es sich befindet.
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Hierzu wird bei dem Verfahren durch eine Sensorik oder Sensoreinrichtung zumindest ein Signal ausgewertet, das zwischen dem Kommunikationsgerät und dem Kraftfahrzeug ausgetauscht wurde. Durch die Auswertung werden Positionsdaten ermittelt, die eine relative Lage des Kommunikationsgeräts bezüglich des Kraftfahrzeugs angeben. Mit anderen Worten detektiert die Sensoreinrichtung, in welcher Richtung oder wo sich das Kommunikationsgerät vom Kraftfahrzeug aus gesehen befindet. Ein weiterer Schritt des Verfahrens sieht vor, dass in Abhängigkeit von den Positionsdaten ein Steuersignal erzeugt wird, mittels welchem zumindest eine Komponente des Kommunikationsgeräts gesteuert wird. Mit anderen Worten verändert sich das Betriebsverhalten des Kommunikationsgeräts, während eine Bedienperson das Kommunikationsgerät relativ zum Kraftfahrzeug bewegt.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass der Bedienperson an dem Kommunikationsgerät immer solche Funktionalitäten angeboten werden, die zu der aktuellen relativen Lage des Kommunikationsgeräts bezüglich des Kraftfahrzeugs passen. Hält sich die Bedienperson mit dem Kommunikationsgerät beispielsweise an einem Heck des Kraftfahrzeugs auf, so macht es keinen Sinn, eine Funktionalität betreffend die Frontscheinwerfer, beispielsweise das Prüfen des frontalen Fahrtrichtungsanzeigers oder des Abblendlichts, zu aktivieren. Es ist vielmehr sinnvoll, beispielsweise eine Funktionalität zum Prüfen der Bremslichter oder der hinteren Fahrtrichtungsanzeiger oder der Leuchte für den Rückwärtsgang zu aktivieren. Steht die Bedienperson rechts neben dem Kraftfahrzeug, so macht es Sinn, eine Funktionalität zum Bedienen der elektrischen Fensterheber für die Seitenfenster auf der rechten Seite anzubieten.
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Zu der Erfindung gehört auch eine Vorrichtung, mittels welcher das erfindungsgemäße Verfahren und seine Weiterbildungen durchgeführt werden können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist hierzu die beschriebene Sensoreinrichtung auf, die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von zumindest einem zwischen einem Kraftfahrzeug und einem außerhalb des Kraftfahrzeugs angeordneten portablen Kommunikationsgeräts ausgetauschten Signals Positionsdaten zu ermitteln, die eine relative Lage des Kraftfahrzeugs und des Kommunikationsgeräts angeben. Des Weiteren weist die Vorrichtung eine Steuereinrichtung auf, die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von den Positionsdaten das Steuersignal zum Steuern zumindest einer Komponente des Kommunikationsgeräts zu erzeugen. Die Steuereinrichtung kann durch einen oder mehrer Mikroprozessor und/oder ein Programmmodul oder mehrere Programmmodule bereitgestellt sein. Sie kann beispielsweise auch in der Anzeigeeinrichtung integriert sein.
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Im Folgenden sind Weiterbildungen der Erfindung beschrieben, die sowohl auf das erfindungsgemäße Verfahren, als auch auf die erfindungsgemäße Vorrichtung bezogen sind.
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Unterschiedliche Weiterbildungen ergeben sich dadurch, wie die Positionsdaten zum Angeben der relativen Lage ausgestaltet sind. Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Positionsdaten eine Winkellage angeben, beispielsweise in Bezug auf eine Fahrzeuglängsachse und hierbei ausgehend von beispielsweise der bestimmungsgemäßen Vorwärtsfahrrichtung. Mit anderen Worten kann somit also durch die Positionsdaten angegeben sein, dass sich das Kommunikationsgerät beispielsweise bei 90 Grad oder 3:00 Uhr befindet, was bedeutet, dass es sich rechts neben dem Kraftfahrzeug befindet. Eine andere Weiterbildung sieht vor, dass die Positionsdaten einen Richtungsvektor enthalten. Dieser Richtungsvektor kann zweidimensional beispielsweise bezogen auf eine horizontale Ebene, oder dreidimensional für eine räumliche Richtungsangabe ausgestaltet sein. Ein Richtungsvektor weist den Vorteil auf, dass man diesen zum Ermitteln einer Blickrichtung, aus welcher das Kraftfahrzeug vom Kommunikationsgerät aus gesehen wird, unmittelbar nutzen kann.
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Bei einer anderen Weiterbildung enthalten die Positionsdaten eine Abstandsangabe zu einem Abstand zwischen Kraftfahrzeug und Kommunikationsgerät. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass durch das Steuersignal beispielsweise auch eine fahrzeugbezogene Funktionalität des Kommunikationsgeräts wieder abgeschaltet werden kann, wenn sich das Kommunikationsgerät zu weit vom Kraftfahrzeug entfernt.
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Bei einer anderen Weiterbildung enthalten die Positionsdaten (kartesische oder winkelbasierte) Koordinaten bezüglich eines Referenzpunktes des Kraftfahrzeugs. Die Koordinaten können hierbei zweidimensional zum Angeben der relativen Lage z. B. in einer horizontalen Ebene oder dreidimensional zum Angeben einer relativen räumlichen Lage ausgestaltet sein. Die Weiterbildung weist den Vorteil auf, durch das Steuersignal eine Komponente des Kommunikationsgeräts für unterschiedliche vorbestimmte Flächenbereiche oder Raumbereiche gesteuert werden kann. Z. B. kann so eine Einparkassistenz nur unter der Bedingung aktivier werden, dass das Kommunikationsgerät einen vorbestimmten Mindestabstand von z. B. 3 m zum Kraftfahrzeug aufweist und sich dabei in einem vorbestimmten Winkelsegment relativ zum Kraftfahrzeug befindet.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht allerdings vor, dass die Positionsdaten eine Zonenangabe enthalten, die eine aus mehreren vorbestimmten, um das Kraftfahrzeug herum definierten Zonen identifiziert. Beispielsweise können um das Kraftfahrzeug herum sechs Zonen oder Kreise- oder Winkelsegmente definiert sein oder auch mehr als sechs Zonen. Durch das Definieren aneinander angrenzender, um das Kraftfahrzeug herum angeordneter Zonen ergibt sich der Vorteil, dass die Bestimmung der relativen Lage nicht besonders genau und daher die Sensoreinrichtung technisch nicht besonders aufwendig sein muss.
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Die Sensoreinrichtung kann dedizierte Sensoren für die Lagebestimmung aufweisen. Bevorzugt werden aber bereits für andere Funktionen bereitgestellte Einrichtungen mit genutzt.
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So sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Sensoreinrichtung die Positionsdaten zumindest teilweise ermittelt, indem ein oder mehr als ein Bluetooth-Modul jeweils ein von einer Empfangsstärke und/oder Empfangsrichtung abhängiges Empfangssignal erzeugt. Mit anderen Worten wird also ein zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Kommunikationsgerät ausgetauschtes Bluetooth-Funksignal daraufhin ausgewertet, mit welcher Empfangsstärke und/oder aus welcher Richtung es empfangen wurde. Anhand des Empfangssignals oder der mehreren Empfangssignale wird dann insgesamt die relative Lage ermittelt. Hierzu wird eine vorbestimmte Zuordnungsvorschrift verwendet, die die Werte für die Empfangsstärke und/oder Empfangsrichtung für jedes Empfangssignal dann einer bestimmten relativen Lage zuordnet, die dann durch die Positionsdaten ausgedrückt wird.
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Eine andere Weiterbildung sieht vor, dass die Sensoreinrichtung die Positionsdaten zumindest teilweise ermittelt, indem von einem WLAN-Beamformer (WLAN – Wireless Local Area Network) ein Empfangsrichtungssignal ausgewertet wird. Mit anderen Worten wird in einem WLAN-Router dessen adaptive Mehr-Antennen-Anordnung dazu genutzt, eine Einfallsrichtung eines zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Kommunikationsgerät ausgetauschten Funksignals zu ermitteln.
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Eine andere Weiterbildung sieht vor, dass die Sensoreinrichtung die Positionsdaten zumindest teilweise ermittelt, indem von zumindest einer Kamera jeweils zumindest ein Kamerabild erzeugt. In jedem Kamerabild ist dabei bevorzugt ein Teil des Kraftfahrzeugs oder des Kommunikationsgeräts abgebildet. Jedes Kamerabild wird einer Bilderkennung zugeführt, welche von dem Kommunikationsgerät und/oder dem Kraftfahrzeug jeweils zumindest ein Teil erkennt. Um die Bilderkennung robuster zu gestalten, kann auch vorgesehen sein, an dem Kraftfahrzeug und/oder dem Kommunikationsgerät eine Markierung anzuordnen, welche von der Bilderkennung erkannt wird. Bilderkennungsmethoden, welche in Kamerabildern vorbestimmte Teile erkennen, sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise kann auf die Funktionsbibliothek des Unternehmens Metaio zurückgegriffen werden. Als Markierung kann beispielsweise auch eine Infrarot-Markierung verwendet werden, die für eine Bedienperson nicht sichtbar ist, aber beispielsweise durch eine Infrarotkamera zur Fußgängererkennung sehr gut detektiert werden kann. Als besonders geeignete Objekte für die Bilderkennung haben sich auch die Türen und Fenster und Scheinwerfer des Kraftfahrzeugs erwiesen. Natürlich kann anhand eines Kamerabilds, in dem weder das Kraftfahrzeug noch das Kommunikationsgerät abgebildet ist, ebenfalls festgestellt werden, dass sich das Kommunikationsgerät mit Sicherheit nicht in einem bestimmten Bereich befindet.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Sensoreinrichtung die Positionsdaten zumindest teilweise ermittelt, indem GNSS-Koordinaten (GNNS – Global Navigation Satellite System) des Kraftfahrzeugs und des Kommunikationsgeräts ausgewertet werden. Mit anderen Worten überträgt also das Kraftfahrzeug oder das Kommunikationsgerät seine GNSS-Koordinaten an das jeweils andere Gerät, wo dann die GNSS-Koordinaten sowohl des Kraftfahrzeugs als auch des Kommunikationsgeräts vorliegen und hieraus dann die relative Lage ermittelt wird. Beispiel für GNSS-Koordinaten sind GPS-Koordinaten (GPS – Global Navigation System).
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Eine andere Weiterbildung sieht vor, dass die Sensoreinrichtung die Positionsdaten zumindest teilweise ermittelt, indem Funksensoren für eine oder zwei oder mehr als zwei Funktechnologien, also unterschiedliche Funktechnologien wie beispielsweise WLAN und Bluetooth, jeweils ein Empfangssignal erzeugen. Anhand jedes Empfangssignals wird dann zum Ermitteln der relativen Lage eine Ortung mittels einer Fingerprinting-Methode durchgeführt. Fingerprinting-Methoden sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt. Mit ihnen wird an unterschiedlichen Orten ein spektrales Profil gemessen, also z. B. welche Empfangsfeldstärken für eine oder mehrere Funktechnologien an dem Ort durch den jeweiligen Funksensor gemessen werden. Jeder Ort weist hierbei in der Regel charakteristische Werte für das spektrale Profil auf. Somit kann beispielsweise eine Tabelle bereitgestellt werden, welche für jeden Ort dort zu erwartende Profilwerte angibt. Misst man dann an einem unbekannten Ort die Empfangsfeldstärken oder andere charakteristische Größen, die mittels des Funksensors ermittelt werden, so kann über beispielsweise die Tabelle auf den Ort rückgeschlossen werden. Zum Erzeugen einer entsprechenden Zuordnungsvorschrift kann beispielsweise bei der Entwicklung oder Herstellung das Kraftfahrzeug in Betrieb genommen werden und dann beispielsweise Funksender des Kraftfahrzeugs und/oder des Kommunikationsgeräts aktiviert werden und dann mit den Funksensoren des jeweils anderen Geräts, also des Kommunikationsgeräts beziehungsweise des Kraftfahrzeugs, die Funksignale empfangen werden. Bewegt man nun hierbei das Kommunikationsgerät um das Kraftfahrzeug herum, so kann für unterschiedliche, bekannte relative Lagen des Kommunikationsgeräts bezüglich des Kraftfahrzeugs jeweils ein Fingerabdruck oder Fingerprint aus den von den Funksensoren ausgegebenen Empfangssignalen berechnet werden und zusammen mit Positionsdaten abgespeichert werden. Die Erfindung sieht insbesondere vor, dass sowohl Funksensoren des Kraftfahrzeugs als auch des Kommunikationsgeräts verwendet werden, um die Ortungsergebnisse gegenseitig zu plausibilisieren.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich in Abhängigkeit davon, was mit dem Steuersignal in dem Kommunikationsgerät gesteuert wird.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Anzeigeeinrichtung des Kommunikationsgeräts, also beispielsweise ein Bildschirm, ein dreidimensionales digitales Modell des Kraftfahrzeugs darstellt und hierbei eine Blickrichtung, aus welcher das Modell angezeigt wird, in Abhängigkeit von den Positionsdaten eingestellt wird. Das Modell ist keine Videoaufnahme, sondern ein aus Geometriedaten gebildeter virtuelle Körper. Durch die Weiterbildung wird also das Modell des Kraftfahrzeugs von dem Kommunikationsgerät perspektivisch übereinstimmend mit der Eigenposition des Kommunikationsgeräts dargestellt. Wird das Kommunikationsgerät um das Kraftfahrzeug herum bewegt, so dreht sich das Modell auch synchron zur Perspektivänderung mit. Die Blickrichtung muss hierbei nicht exakt nachgebildet sein, sondern es kann reichen, dass ein vorbestimmtes Übereinstimmungskriterium erfüllt ist. Beispielsweise muss die Blickhöhe nicht übereinstimmen. Ein weiteres Übereinstimmungskriterium kann besagen, dass der Blickwinkel betragsmäßig nur in einem vorbestimmten Toleranzbereich, z. B. im Bereich von 0° bis z. B. 20° oder 30°, genau nachgebildet sein muss.
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Bevorzugt kann hierbei vorgesehen sein, dass durch das Kraftfahrzeug auch Zustandsdaten bereitgestellt werden, welche einen aktuellen Zustand von Bauteilen, die von außerhalb des Kraftfahrzeugs sichtbar sind, angibt. Beispielsweise können die Zustandsdaten angeben, ob eine Fahrzeugtür, eine Motorhaube und/oder eine Kofferraumhaube geöffnet ist. Entsprechend kann das vom Kommunikationsgerät angezeigte Modell angepasst sein.
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Eine andere Weiterbildung ergibt sich, wenn das Modell zwar das Kraftfahrzeug darstellt, hierbei aber beispielsweise eine andere Lackfarbe und/oder andere Anbauteile, wie beispielsweise ein Spoiler, dargestellt sind. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Bedienperson einen perspektivrichtigen unmittelbaren Vergleich zwischen seinem Kraftfahrzeug vor ihr und dem Modell auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt bekommt.
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Wie bereits ausgeführt, ist es insbesondere wünschenswert, dass mit dem Kommunikationsgerät das Kraftfahrzeug von außerhalb auch bedient werden kann. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht entsprechend vor, dass das Kommunikationsgerät mehrere graphische Benutzerschnittstellen zum Bedienen einer jeweiligen Fahrzeugfunktionalität des Kraftfahrzeugs aufweist. Mit anderen Worten kann es also für unterschiedliche Fahrzeugfunktionalitäten jeweils eine Benutzerschnittstelle geben. Ist die Benutzerschnittstelle aktiv, so kann die Bedienperson an dem Kommunikationsgerät mir ihr Einstellungen vornehmen, die dann über eine drahtlose Kommunikationsverbindung an das Kraftfahrzeug übertragen werden, damit dort entsprechende Parameter zum Verändern der Funktionsweise des Kraftfahrzeugs eingestellt werden. Bei der Weiterbildung ist nun vorgesehen, dass abhängig von den Positionsdaten jeweils von den Benutzerschnittstellen eine bestimmte aktiviert wird. Dies hat den Vorteil, dass in Abhängigkeit von der relativen Lage immer gerade diejenige Benutzerschnittstelle aktiv ist, die für die aktuelle relative Lage günstig ist. Insbesondere ist nur diese Benutzerschnittstelle aktiv. Beispielsweise kann also eine Benutzerschnittstelle zum probeweise Einschalten der Frontscheinwerfer dann aktiviert sein, wenn sich die Bedienperson mit dem Kommunikationsgerät auch vor dem Kraftfahrzeug an dessen Fahrzeugfront befindet. Entsprechend kann eine Benutzerschnittstelle zum probeweise Einschalten der Heckscheinwerfer dann aktiviert werden, wenn sich die Bedienperson mit dem Kommunikationsgerät hinter einem Heck des Kraftfahrzeugs befindet. Weitere Benutzerschnittstellen, deren lageabhängigen Aktivierung besonders vorteilhaft ist, sind beispielsweise: eine Benutzerschnittstelle zum Auslesen des Reifendrucks, zum Steuern von elektrischen Fensterhebern, zum Verstellen der Scheibenwischerposition in eine Wartungsstellung zum Austauschen der Wischerblätter, zum Einstellen der Endstellung einer motorengeöffneten Kofferraumklappe, zum Auslesen eines Tankfüllstands, zum Betrachten von Bedienungshinweisen für Komponenten des Motorraumes.
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Die beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung kann vollständig in dem Kommunikationsgerät integriert sein, so dass also das Kommunikationsgerät die Vorrichtung darstellt. Im Zusammenhang mit der Erfindung ist unter einem solchen portablen Kommunikationsgerät insbesondere ein Smartphone, ein Tablet-PC, ein Notebook, ein PDA (Personal Digital Assistent) oder ein für die Bedienung des Kraftfahrzeugs bereitgestelltes Fernbedienungsgerät des Kraftfahrzeugs zu verstehen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann aber auch in das Kraftfahrzeug integriert sein, so dass also die Vorrichtung durch das Kraftfahrzeug bereitgestellt ist. Das beschriebene Steuersignal zum Steuern der Komponente des Kommunikationsgeräts wird dann in diesem Fall über eine Funkverbindung an das Kommunikationsgerät übermittelt. Bei dem Kraftfahrzeug handelt es sich bevorzugt um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann aber auch auf das Kommunikationsgerät und das Kraftfahrzeug aufgeteilt sein. Mit anderen Worten bilden also das Kommunikationsgerät und das Kraftfahrzeug in diesem Fall ein System. Bei diesem System ist ein erster Teil der Vorrichtung im Kommunikationsgerät und der restliche, übrige zweite Teil der Vorrichtung durch das Kraftfahrzeug bereitgestellt. Die beiden Teile wirken dann zusammen, indem der erste Teil und der zweite Teil über eine Funkverbindung miteinander kommunizieren.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Datenträger mit einem darauf gespeicherten Programmcode. Mittels des Datenträgers ist es möglich, ein herkömmliches Kommunikationsgerät und/oder ein herkömmliches Kraftfahrzeug dahingehend weiterzubilden, dass eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt wird. Hierzu ist der auf dem Datenträger gespeicherte Programmcode dazu ausgelegt, bei Ausführen des Programmcodes durch eine Prozessoreinrichtung eines portablen Kommunikationsgeräts und/oder eine Prozesseinrichtung des Kraftfahrzeugs eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur (Fig.) eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In der Fig. sind aus einer Vogelperspektive ein Kraftfahrzeug 10 und eine außerhalb des Kraftfahrzeugs 10, neben dem Kraftfahrzeug 10 stehende Bedienperson 12, die ein portables Kommunikationsgerät 14 in den Händen hält. Bei dem portablen Kommunikationsgerät 14 kann es sich beispielsweise um einen Tablet-PC, ein Smartphone oder eine Fernbedienung für das Kraftfahrzeug 10 handeln. Das Kommunikationsgerät 14 kann eine Anzeigeeinrichtung 16 aufweisen, die beispielsweise einen Bildschirm umfassen kann.
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Durch die Anzeigeeinrichtung 16 kann der Bedienperson 12 beispielsweise ein dreidimensionales digitales Modell 18 des Kraftfahrzeugs 10 auf einem Bildschirm angezeigt werden. Hierbei kann eine Perspektive oder Blickrichtung, aus welcher das Modell 18 durch die Anzeigeeinrichtung 16 dargestellt wird, an eine aktuelle Position des Kommunikationsgeräts 14 bezüglich des Kraftfahrzeugs 10 derart angepasst sein, dass die Bedienperson 12 durch die Anzeigeeinrichtung 16 das Modell 18 aus dem gleichen Blickwinkel oder der gleichen Perspektive angezeigt bekommt, wie sie auch das Kraftfahrzeug 10 selbst sieht, wenn sie von der Anzeigeeinrichtung 16 aufblickt und zum Kraftfahrzeug 10 schaut. Wenn das Kommunikationsgerät 14 beispielsweise in einer Bewegung 20, 22 um das Kraftfahrzeug 10 herum bewegt wird, kann hierbei vorgesehen sein, dass das Modell 18 in einer korrespondierenden Bewegung 20', 22' gedreht wird, so dass sich das Modell 18 synchron mit dreht. Das Modell verhält sich hierdurch interaktiv bezüglich der Bewegung 20, 22 der Bedienperson 12.
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Zusätzlich oder alternativ zu dem Modell 18 können der Bedienperson 12 durch die Anzeigeeinrichtung 16 auch beispielsweise abwechselnd unterschiedliche Benutzerschnittstellen zum Bedienen des Kraftfahrzeugs 10 bereitgestellt werden, wobei die aktive oder dargestellte Benutzerschnittstelle von der aktuellen Position des Kommunikationsgeräts 14 bezüglich des Kraftfahrzeugs 10 abhängig ist und entsprechend auch bei der Bewegung 20, 22 des Kommunikationsgeräts 14 um das Kraftfahrzeug 10 herum verändert oder gewechselt wird.
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Um die relative Lage des Kommunikationsgeräts 14 bezüglich des Kraftfahrzeugs 10 zu ermitteln, können unterschiedliche Sensoreinrichtungen bereitgestellt sein. Beispielsweise kann eine Kamera 24 des Kommunikationsgeräts 14 und/oder eine Kamera 26 des Kraftfahrzeugs 10 überprüfen, ob und wo sich innerhalb eines jeweiligen Erfassungsbereichs 24', 26' das Kraftfahrzeug 10 beziehungsweise das Kommunikationsgerät 14 befindet. Das von der Kamera 24, 26 verarbeitete Lichtsignal stellt hierbei ein zwischen dem Kraftfahrzeug 10 und dem Kommunikationsgerät 14 ausgetauschtes Signal dar. Das Kommunikationsgerät 14 und das Kraftfahrzeug 10 können auch jeweils ein Funkmodul 28, 30 aufweisen, über welche zwischen dem Kraftfahrzeug 10 und dem Kommunikationsgerät 14 ein Funksignal 32 ausgetauscht wird. Beispielsweise kann eine Empfangsfeldstärke oder eine Einfallsrichtung des Funksignals 32 von dem Funkmodul 28 und/oder dem Funkmodul 30 ausgewertet werden. Die Funkmodule 28, 30 können einen oder mehrer Funksender z. B. gemäß einem Standard für Bluetooth und/oder WLAN aufweisen. Über das Funksignal 32 können das Kommunikationsgerät 14 und das Kraftfahrzeug 10 auch beispielsweise GNSS-Koordinaten austauschen.
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Eine Prozessoreinheit der Sensoreinrichtung kann dann eine Positionsangabe erzeugen, die eine aktuelle relative Lage des Kommunikationsgeräts 14 bezüglich des Kraftfahrzeugs 10 angibt. Die Positionsangabe kann beispielsweise als eine Zonenidentitätsangabe oder kurz Zonenangabe 34 ausgestaltet sein, welche aus mehreren unterschiedlichen Zonen 36 diejenige Zone 36 identifiziert, in welcher sich das Kommunikationsgerät 14 gerade befindet. Anstelle der in der Fig. gezeigten acht um das Kraftfahrzeug 10 angeordneten Zonen können auch mehr oder weniger als acht Zonen definiert sein.
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Die Bedienperson 12 bekommt durch die Anzeigeeinrichtung 16 während das Kommunikationsgerät 14 im Exterieur ist, so also außerhalb des Kraftfahrzeugs 10, ein 3D-Automodell dargestellt, und während die Bedienperson 12 sich um das Kraftfahrzeug 10 bewegt, wird das Automodell entsprechend der Position der Bedienperson 12, beziehungsweise des Kommunikationsgeräts 14, mit gedreht. Die Drehlage des Modells ist z. B. abhängig von der Zone 36, die von der Sensorik des Kommunikationsgeräts 14 und/oder des Kraftfahrzeugs 10 erkannt wurde. Zusätzlich oder alternativ zu der Darstellung des Modells können auch unterschiedliche Funktionen/Benutzerschnittstellen (GUI – Graphical User Interface) angeboten werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2005/0168330 A1 [0003]
- EP 1974981 A2 [0004]
- US 8443301 B1 [0005]
- DE 202012005090 U1 [0006]
- EP 1890262 A1 [0007]