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Die Erfindung betrifft eine transportable Vorrichtung zur Zubereitung von Speisen mit einer Heizeinrichtung außerhalb eines Garraums.
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Transportable Vorrichtung zur Zubereitung von Speisen sind in Form von mobilen Backöfen als auch Feldküchen auf einem Fahrgestell bekannt, mit denen gebacken, gebraten und gekocht werden kann.
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Ebenso üblich sind transportable offene Grillvorrichtungen und Grillwagen mit einem Deckel und integriertem Thermometer.
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Bei offenen Grillvorrichtungen geht eine erhebliche Menge der aufgebrachten Heizenergie an die Umwelt verloren und bei Grillwagen mit Deckel kann der Vorgang des Grillens oder Backens und der Zustand des Guts nicht unmittelbar beobachtet und beurteilt werden.
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Der Garraum von transportablen Vorrichtungen zur Zubereitung von Speisen wird mit Hilfe unterschiedlicher Heizeinrichtungen direkt oder indirekt erhitzt.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2004 013 045 B4 ist eine Vorrichtung zum Zubereiten von Speisen, insbesondere als mobile Feldküche mit einem Kochmodul und einem Backmodul bekannt. Das Kochmodul weist eine Kochplatte mit einer Heizquelle auf, die bei Kopplung mit dem Backmodul als Wärmetauscher zum Aufheizen der Luft im Backraum fungiert. Der Backraum wird von einem unten offenen Gehäuse gebildet, das nach vorn mit einer Klappe verschlossen ist und in dem ein Gebläse sowie waagerechte Backbleche als Leitbleche zum Umwälzen der von der Kochplatte des Kochmoduls erhitzten Luft angeordnet sind.
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Zum Betrieb dieser Vorrichtung muss neben der Heizenergie für den Betrieb des Gebläses im Backraum zusätzlich elektrische Energie zugeführt werden, was bei einer mobilen Vorrichtung zum Zubereiten von Speisen nicht immer oder nur mit zusätzlichem Aufwand abzusichern ist.
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Der Zustand des Guts im Backraum ist außerdem erst nach dem Öffnen der Klappe beurteilbar.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine transportable Vorrichtung zur Zubereitung von Speisen zu entwickeln, die einfach herstellbar, störunanfällig betreibbar sowie autark zum Braten, Grillen, Kochen und Warmhalten von Speisen geeignet ist.
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Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine erfindungsgemäße transportable Vorrichtung zur Zubereitung von Speisen weist einen Garraum auf, der durch ein quaderförmiges Gehäuse gebildet ist. Das Gehäuse weist thermisch isolierte Wände, eine optionale Sichtöffnung und einen verschließbaren Zugang zum Garraum auf. Der Grad der thermischen Isolation der Wände ist dabei nicht auf einen bestimmten Bereich festgelegt.
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In einem Boden des Gehäuses ist eine Öffnung angeordnet, unter der eine Heizeinrichtung anordenbar und mittels der Heizeinrichtung ein Heißluftstrom erzeugbar und in die Öffnung einleitbar ist.
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Eine Leitplatte ist im Garraum über der Öffnung angeordnet, die eine Neigung zu einer Querachse des Gehäuses aufweist, wobei mittels der Leitplatte der Heißluftstrom ablenkbar ist. Die Leitplatte ist vorzugsweise thermisch gut leitfähig ausgebildet.
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Mit der geneigten Anordnung der Leitplatte über der Öffnung im Boden des Garraums wird in besonders vorteilhafter Weise eine gleichmäßige Erhitzung des Garraums durch Zirkulation der Luft bewirkt.
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Es wird Umluft ohne Einsatz eines Ventilators erzielt, indem der Heißluftstrom von der Heizeinrichtung an der höchsten Stelle der geneigt angeordneten Leitplatte an einer Längsseite des Garraums einströmt, die abgekühlte Luft an der gegenüberliegenden Längsseite des Garraums nach unten fließt und den Bereich über der Leitplatte und unter dem Gargut überströmt sowie an der Oberfläche der von der Heizeinrichtung erhitzten Leitplatte wieder aufgeheizt wird. Zugleich kann sich Heißluft aus dem zugeführten Heißluftstrom in den Umluftkreislauf beimischen sowie ein Teil der an der gegenüberliegenden Seite des Garraums nach unten fließenden relativ kühleren Luft durch die Öffnung nach unten abfließen. Optional können auch an anderer Stelle des Garraumes kleinere Öffnungen vorgesehen sein, aus denen ein Teil der Luft aus dem Umluftkreislauf abströmen kann, sodass neue Luft um Heißluftstrom nachgeführt werden kann. Solche kleineren Öffnungen können sich auch bereits aus etwaigen Spalten des Gehäuses, insbesondere im Bereich eines Zugangs, ergeben.
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Vorzugsweise ist die Neigung der Leitplatte verstellbar, um so das Strömungsverhalten des Umluftkreislaufs, gegebenenfalls in Abhängigkeit von Geometrie und Garverhalten des Garguts sowie Massenstrom und Temperatur des Heißluftstroms, optimieren zu können.
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Als besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist eine Umlufterzeugung ohne Bereitstellung motorischer Ventilation allein mittels natürlicher thermischer Konvektion möglich. Dies ist mit dem weiteren Vorteil einer sehr einfachen, robusten und störunanfälligen Lösung verbunden.
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Der einfache Aufbau ermöglicht es, in einer vorteilhaften Weiterbildung die erfindungsgemäße Vorrichtung demontierbar auszubilden, um den Transport sowie die Reinigung zu erleichtern. Als Demontierbarkeit ist insbesondere zu betrachten, dass das Gehäuse in seine Wandungen zerlegbar ist oder dass diese klappbar ausgebildet sind.
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Ferner besteht der Vorteil, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung losgelöst von einer Heizeinrichtung transportierbar und reinigbar ist sowie dass bei einer derselben Heizeinrichtung unterschiedliche Heizeinrichtungen anwendbar sind, soweit diese einen Heißluftstrom bereitzustellen in der Lage sind.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Leitplatte mit einem Abstand von dem Boden angeordnet.
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Der im Garraum mittels der geneigt angeordneten Leitplatte erzielte Umlufteffekt wird auf diese Weise noch verstärkt, da die im Garraum abgekühlte, nach unten fließende Luft zusätzlich von dem Heißluftstrom der Heizeinrichtung aufgeheizt wird.
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In einer weiteren Ausführungsvariante weist die geneigt angeordnete Leitplatte Durchbrüche auf.
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Über die Durchbrüche der Leitplatte tritt ein Teil des Heißluftstroms direkt in den Garraum ein, womit bei einem über der Leitplatte befindlichem Gargut ein Grilleffekt erzielt wird. Zudem tritt eine Beimischung von Teilen des neu zugeführten Heißluftstroms in den Umluftkreislauf erzielt werden.
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In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist in dem Garraum ist eine Einrichtung zur Aufnahme von Gargut über der Leitplatte angeordnet.
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Eine solche Einrichtung, die vorzugsweise auswechselbar im Garraum angeordnet ist, kann ein Gestell zur Aufnahme einer Pfanne oder von Backblechen in verschiedenen Ebenen oder ein Grillspieß sein.
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Es ist somit die Zubereitung der unterschiedlichsten Speisen in der Vorrichtung gegeben.
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In dem Garraum ist in einer weiteren vorteilhaften Variante eine Einrichtung zur Aufnahme eines Behälters, insbesondere im Randbereich der Längsseite des Garraums, angeordnet.
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Im Randbereich der Längsseiten ist die Temperatur des Garraums niedriger als im Bereich der von dem Heißluftstrom erhitzten Leitplatte, jedoch noch hoch genug zum Kochen oder Warmhalten von Speisen in Behältern. Der Platz des Garraums wird somit optimal ausgenutzt.
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Die Vorrichtung kann eine Anzeigevorrichtung für die Temperatur im Garraum aufweisen, sodass der für das jeweilige Gargut günstige Temperaturbereich eingehalten werden kann.
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Die anordenbare Heizeinrichtung ist in einer vorteilhaften Weiterbildung ein Brenner, insbesondere ein Gasbrenner, der von einer Halterung aufnehmbar ist, wobei die Halterung demontierbar an dem Gehäuse befestigt ist.
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Für den Transport der Vorrichtung ergibt sich daraus der Vorteil, dass die unter dem Boden befestigbare Halterung und der Brenner nicht der Gefahr einer Beschädigung ausgesetzt sind. Der Transport ist durch die um die Höhe der Halterung verringerte Bauhöhe der Vorrichtung unkompliziert.
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Die Halterung des Brenners weist in einer weiteren Variante abnehmbare Windschutzbleche auf, um den Heißluftstrom von der Heizeinrichtung verlustarm über die Öffnung im Boden in den Garraum strömen zu lassen.
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Bei Benutzung der Vorrichtung im Freien kann die Flamme des Brenners mit den Windschutzblechen gegen Wind geschützt werden. In Abhängigkeit von der Windrichtung werden diese an der entsprechenden Seite der Halterung eingehängt.
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Des Weiteren weist das Gehäuse in einer Weiterbildung am Boden angeordnete Rollen auf, wodurch der Transport der Vorrichtung zusätzlich erleichtert wird.
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Zusätzlich kann das Gehäuse in einer anderen Weiterbildung ausklappbare Stützen aufweisen, die ein einfaches Aufstellen der Vorrichtung gewährleisten.
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Mit den Stützen erübrigt sich die Benutzung von ansonsten erforderlichen Unterstellböcken oder anderen Hilfsmitteln bei Benutzung der Vorrichtung zum Zubereiten von Speisen.
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Die Erfindung wird als Ausführungsbeispiel anhand von
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1 Frontansicht einer transportablen Vorrichtung zur Zubereitung von Speisen mit einer Heizeinrichtung und
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2 Schnitt der Vorrichtung quer zur Längsachse
näher erläutert.
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Eine transportable Vorrichtung zur Zubereitung von Speisen weist nach 1 einen Garraum 1 auf, der durch ein quaderförmiges Gehäuse 2 mit thermisch isolierten Wänden 3 gebildet ist.
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Als Zugang zum Garraum 1 sind Türen 4 (4.1; 4.2) mit einem Sichtfenster 5 an der Vorderseite des Gehäuses 2 angeordnet.
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Ein Boden 6 des Gehäuses 2 weist nach 2 eine Öffnung 7 auf, unter der eine Heizeinrichtung 8 in Form eines Brenners angeordnet ist.
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Der Brenner 8 ist von einer für den Transport der Vorrichtung demontierbaren Halterung 9 mit einem Windschutzblech 10 am Gehäuse 2 aufgenommen.
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Im Garraum 1 ist über der Öffnung 7 eine Leitplatte 11 mit einer Neigung von 5 bis 10 Grad, vorzugsweise 7 Grad, mit einem Abstand 12 zu einer Längsachse des Gehäuses 2 angeordnet.
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Ein vom Brenner erzeugter Heißluftstrom strömt von durch die Öffnung 7 im Boden 6 des Gehäuses 2 über eine Unterseite der Leitplatte 11 in den Garraum 1.
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Die geneigt angeordnete Leitplatte 11 bewirkt einen in 2 mittels Pfeilen dargestellten Umlufteffekt.
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Die an einer Vorderseite 13 des Garraums 1 nach unten fließende, abgekühlte Luft strömt zum Teil zur Oberseite sowie zum Teil über den Abstand 12 zur Unterseite der Leitplatte 11 und wird dort wieder erhitzt.
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In 1 sind des Weiteren eine Einrichtung zur Aufnahme von Gargut, wie einer Pfanne 14 auf einem höhenverstellbaren Gestell 15 sowie jeweils eine Aufnahme 16 (16.1; 16.2) an den Enden der Längsseiten des Garraums 1 abgebildet.
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Mit dem Boden 6 des Gehäuses 2 sind Rollen 17 (17.1; 17.2) sowie ausklappbare Stützen 18 (18.1; 18.2) für den unkomplizierten Transport und das Aufstellen der Vorrichtung beim Betrieb verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Garraum
- 2
- Gehäuse
- 3
- Wände
- 4
- Türen (4.1; 4.2)
- 5
- Sichtfenster
- 6
- Boden
- 7
- Öffnung
- 8
- Heizeinrichtung
- 9
- Halterung
- 10
- Windschutzblech
- 11
- Leitplatte
- 12
- Abstand
- 13
- Vorderseite
- 14
- Pfanne
- 15
- Gestell
- 16
- Aufnahme (16.1; 16.2)
- 17
- Rollen (17.1; 17.2)
- 18
- Stützen (18.1; 18.2)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004013045 B4 [0006]