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Die Erfindung betrifft einen Leitungssatz nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und einen modularen Leitungssatzbaukasten nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 4.
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Aus dem Stand der Technik ist, wie in der
DE 10 2004 017 035 A1 beschrieben, ein Leitungssatz bekannt. Der Leitungssatz zur Anordnung in der Trennstelle zwischen einer Fahrzeugkarosserie und einer daran schwenkbar gelagerten Tür umfasst mehrere elektrisch leitende Leitungen, die beim Verschwenken der Tür elastisch verformt werden können und mit denen elektrische Leistung und/oder elektrische Datensignale vom Bordnetz des Fahrzeuges in die Tür und/oder zurück übertragbar sind. Die Leitungen sind dabei gemeinsam in ein Stützmaterial eingebettet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Leitungssatz und einen modularen Leitungssatzbaukasten anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Leitungssatz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einen modularen Leitungssatzbaukasten mit den Merkmalen des Anspruchs 4.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Leitungssatz für ein Fahrzeug umfasst mehrere elektrisch leitfähige Leitungen. Erfindungsgemäß ist der Leitungssatz aus einer Mehrzahl einzelner Leitungssatzmodule aus einem modularen Leitungssatzbaukasten ausgebildet.
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Mittels dieses modular ausgebildeten erfindungsgemäßen Leitungssatzes ist es möglich, auch bei einer Vielzahl von Varianten von Sonderausstattungen im Fahrzeug, welche im Stand der Technik eine Vielzahl unterschiedlich ausgebildeter Leitungssätze erfordern oder einen Leitungssatz mit sehr vielen Leitungen und Anschlüssen, von denen bei den meisten Fahrzeugausstattungsvarianten nicht alle genutzt werden, die im jeweiligen Fahrzeug vorhandenen Ausstattungskomponenten mittels des erfindungsgemäßen Leitungssatzes zu kontaktieren, da der Leitungssatz jeweils bedarfsgerecht zusammengestellt und dadurch an das jeweilige Fahrzeug und dessen Komponentenausstattung angepasst ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht die bedarfsgerechte Ausbildung des Leitungssatzes, d. h. dieser ist aus den jeweils benötigten Modulen ausgebildet und weist somit weder ungenutzte Leitungen noch ungenutzte Anschlüsse auf. Dadurch ist eine Material- und Gewichtsreduktion und daraus resultierend eine Kostenreduktion erreicht. Zudem weist der erfindungsgemäße Leitungssatz einen geringeren Bauraumbedarf im Fahrzeug sowie für eine Lagerung vor einer Montage auf, so dass auch Lagerkosten reduziert sind. Des Weiteren ist durch die erfindungsgemäße Lösung ein Logistikaufwand reduziert.
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Eine Ausbildung einer Vielzahl von Varianten von Leitungssätzen oder eines einzelnen großen Leitungssatzes mit allen möglichen Anschlussvarianten, von denen bei den meisten Fahrzeugen die meisten Anschlüsse und deren Leitungen nicht genutzt werden, entfällt auf diese Weise.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch ein Fahrzeugbauteil mit einem Steuergerät und elektrischen Komponenten, welche mittels eines Leitungssatzes mit dem Steuergerät verbunden sind, und
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2 schematisch einen modularen Leitungssatzbaukasten.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt, schematisch stark vereinfacht, ein Fahrzeugbauteil 1 eines nicht näher dargestellten Fahrzeugs, welches beispielsweise als eine Fahrzeugtür ausgebildet ist. Dieses Fahrzeugbauteil 1 weist eine Mehrzahl von elektrischen Komponenten K1 bis K5, im hier dargestellten vereinfachten Beispiel fünf elektrische Komponenten K1 bis K5 auf. Zudem weist das Fahrzeugbauteil 1 ein Steuergerät 2 zur Steuerung und/oder Regelung dieser elektrischen Komponenten K1 bis K5 auf, wozu die elektrischen Komponenten K1 bis K5 mit dem Steuergerät 2 über einen Leitungssatz 3 mit mehreren elektrisch leitfähigen Leitungen verbunden sind. Da es sich bei dem hier dargestellten Fahrzeugbauteil 1 um eine Fahrzeugtür handelt, ist dieser Leitungssatz 3 entsprechend als ein Türleitungssatz für die Fahrzeugtür ausgebildet.
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Die elektrischen Komponenten K1 bis K5 sind beispielsweise jeweils als eine Ambientebeleuchtung, als eine Ausstiegswarnleuchte, als eine Ablagefachbeleuchtung, als eine andere Beleuchtung, als eine Sitzheizung bzw. deren Bedienschalter, als eine Sitzverstellung bzw. deren Bedienschalter, als ein Fahrerseiten- oder Beifahrerseitenfensterheber bzw. dessen Bedienschalter, als eine Zentralverriegelung bzw. deren Bedienschalter, als eine Heckdeckelfernschließung bzw. deren Bedienschalter als ein Schalter für eine Tankentlüftung, als ein Schalter für eine Anhängevorrichtung, als eine Heizung bzw. deren Bedienelemente, als ein Lautsprecher oder als ein Schalter für ein anderes Element des Fahrzeugs ausgebildet.
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Moderne Fahrzeuge weisen aufgrund unterschiedlicher Ausstattungen, beispielsweise aufgrund einer Vielzahl wählbarer Sonderausstattungen, eine Vielzahl unterschiedlicher derartiger elektrischer Komponenten K1 bis K5 auf, wobei eine jeweilige Zusammenstellung der im jeweiligen Fahrzeug vorhandenen elektrischen Komponenten K1 bis K5 bei mehreren Fahrzeugen des gleichen Fahrzeugtyps, Fahrzeugmodells und/oder der gleichen Fahrzeugbaureihe stark variieren kann, d. h. beispielsweise aufgrund der unterschiedlichen möglichen Serienausstattungsvarianten und Sonderausstattungsvarianten kann sich die Komponentenausstattung eines Fahrzeug stark von der Komponentenausstattung anderer Fahrzeuge des gleichen Herstellers und/oder Typs und/oder Modells unterscheiden. Wäre daher nur ein Leitungssatzmodell für das jeweilige Fahrzeugbauteil 1, beispielsweise die Fahrzeugtür, vorhanden, so müsste es, um alle möglichen Varianten abzudecken, eine sehr große Anzahl von Leitungen und Anschlüssen aufweisen, von denen bei den meisten Fahrzeugen nur eine geringe Anzahl tatsächlich genutzt werden würden. Dies würde zu einem unnötig großen Materialeinsatz, zu einem unnötig hohen Gewicht und Bauraumbedarf und zu unnötig hohen Kosten führen. Alternativ wären für die Vielzahl von möglichen Ausstattungsvarianten eine Vielzahl unterschiedlich ausgebildeter Leitungssatzvarianten erforderlich. Dies würde insbesondere einen erheblichen Logistikaufwand erfordern.
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Um dies zu vermeiden, ist der Leitungssatz 3 für das jeweilige Fahrzeug, im hier dargestellten Beispiel für das jeweilige Fahrzeugbauteil 1, beispielsweise die Fahrzeugtür, aus einer Mehrzahl einzelner Leitungssatzmodule L1 bis Ln aus einem modularen Leitungssatzbaukasten 4 bedarfsgerecht ausgebildet. Der in 1 dargestellte Leitungssatz 3 ist auf diese Weise zum Beispiel aus einem ersten Leitungssatzmodul L1 und einem zweiten Leitungssatzmodul L2 des modularen Leitungssatzbaukastens 4 ausgebildet.
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Ein solcher modularer Leitungssatzbaukasten 4 zur bedarfsgerechten Ausbildung zumindest eines für das jeweilige Fahrzeug und/oder das jeweilige Fahrzeugbauteil 1 erforderlichen Leitungssatzes 3 ist in 2 schematisch stark vereinfacht dargestellt. Der modulare Leitungssatzbaukasten 4 umfasst eine Mehrzahl von unterschiedlichen Leitungssatzmodulen L1 bis Ln. Jedes Leitungssatzmodul L1 bis Ln weist zumindest eine erste Anschlusseinheit 5 zum Anschluss an ein jeweiliges Steuergerät 2, genauer gesagt an eine korrespondierende erste Anschlusseinheit 6 des Steuergeräts 2, und zumindest eine zweite Anschlusseinheit 7 zum Anschluss an eine jeweilige elektrische Komponente K1 bis K5 des Fahrzeugs und/oder des Fahrzeugbauteils 1, genauer gesagt an eine korrespondierende zweite Anschlusseinheit 8 der jeweiligen elektrischen Komponente K1 bis K5, auf. Jede erste Anschlusseinheit 5 des jeweiligen Leitungssatzmoduls L1 bis Ln ist mittels zumindest einer elektrisch leitfähigen Leitung mit zumindest einer zweiten Anschlusseinheit 7 des jeweiligen Leitungssatzmoduls L1 bis Ln verbunden. Die Anschlusseinheiten 5, 7 der Leitungssatzmodule L1 bis Ln und die dazu korrespondierenden Anschlusseinheiten 6, 8 des jeweiligen Steuergeräts 2 bzw. der jeweiligen elektrischen Komponenten K1 bis K5 sind zweckmäßigerweise nach dem Stecker-Steckdose-Prinzip ausgebildet.
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Die für das jeweilige Fahrzeug und/oder das jeweilige Fahrzeugbauteil 1 erforderlichen Leitungssatzmodule L1 bis Ln sind aus dem modularen Leitungssatzbaukasten 4 auswählbar und zum Leitungssatz 3 für das Fahrzeug und/oder Fahrzeugbauteil 1 zusammenfügbar. Dadurch ist der aus diesem modularen Leitungssatzbaukasten 4 und einer bedarfsgerechten Auswahl von dessen Leitungssatzmodulen L1 bis Ln ausgebildete Leitungssatz 3 an Erfordernisse des jeweiligen Fahrzeugs und/oder Fahrzeugbauteils 1 exakt angepasst und weist daher jeweils nur die erforderlichen elektrisch leitfähigen Leitungen und Anschlusseinheiten 5, 7 auf. Der Leitungssatz 3 ist daher mit einem geringen Material- und Kostenaufwand ausgebildet, weist ein geringes Gewicht auf und erfordert nur einen geringen Bauraum im Fahrzeug sowie zu dessen Lagerung vor einer Montage. Des Weiteren sind keine Vielzahl von Leitungssatzvarianten erforderlich, sondern lediglich eine begrenzte und wesentlich geringere Anzahl von Leitungssatzmodulen L1 bis Ln, aus welchen alle erforderlichen Leitungssatzvarianten auszubilden sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugbauteil
- 2
- Steuergerät
- 3
- Leitungssatz
- 4
- Leitungssatzbaukasten
- 5
- erste Anschlusseinheit
- 6
- korrespondierende erste Anschlusseinheit
- 7
- zweite Anschlusseinheit
- 8
- korrespondierende zweite Anschlusseinheit
- K1 bis K5
- elektrische Komponente
- L1 bis Ln
- Leitungssatzmodul
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004017035 A1 [0002]