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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzgießmaschine in Dreiplattenbauweise mit einem Maschinenbett, einer einen Düsendurchbruch aufweisenden ersten Formaufspannplatte (Düsenplatte), welcher eine erste Spritzeinheit zugeordnet ist, einer Endplatte, einer parallel zur Maschinenachse verfahrbaren zweiten Formaufspannplatte, welche sich über ein Schließaggregat an der Endplatte abstützt und der eine zweite Spritzeinheit zugeordnet ist, einer Mehrzahl von sich zwischen der Düsenplatte und der Endplatte erstreckenden Holmen und einer zwischen der Düsenplatte und der zweiten Formaufspannplatte angeordneten, einen Formhälftenträger umfassenden Wendeeinheit.
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Spritzgießmaschinen der vorstehend dargelegten Bauweise sind in verschiedenen Ausführungen bekannt, beispielsweise aus der
EP 0895848 B1 sowie der
WO 2005/077637 A1 . Sie finden Verwendung insbesondere zum Mehrkomponenten-Spritzgießen. Die Angabe, wonach einer bestimmten Platte (z. B. der zweiten Formaufspannplatte) eine Spritzeinheit (z. B. eine zweite Spritzeinheit) zugeordnet ist, bringt dabei eine funktionale Zuweisung dergestalt zum Ausdruck, dass mittels der fraglichen Spritzeinheit Kunststoffschmelze in einen Formhohlraum eingespritzt wird, der bereichsweise durch das eben auf der betreffenden Platte aufgespannte Teilwerkzeug begrenzt wird. Je nach dem herzustellenden Produkt können dabei vorliegend der betreffenden Formaufspannplatte (insbesondere der zweiten Formaufspannplatte) auch mehrere Spritzeinheiten (insbesondere zweite Spritzeinheiten) zugeordnet sein, so dass insbesondere die Angabe, wonach eine zweite Spritzeinheit vorgesehen ist, vorliegend im Sinne von mindestens einer zweiten Spritzeinheit zu verstehen ist. Auch können zwischen der Düsenplatte und der zweiten Formaufspannplatte mehrere Wendeeinheiten vorgesehen sein (vgl.
WO 2005/077637 A1 ). Demgemäß ist die Angabe, wonach eine Wendeeinheit vorgesehen ist, vorliegend im Sinne von mindestens einer Wendeeinheit zu verstehen.
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Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Spritzgießmaschine der eingangs angegebenen Bauweise bereitzustellen, welche sich durch ein besonders hohes Maß an Praxistauglichkeit auszeichnet, d. h. den typischerweise an solche Spritzgießmaschinen, die der Durchführung von Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren dienen, gestellten Anforderungen in besonderem Maße genügt.
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Gelöst wird die vorstehend angegebene Aufgabenstellung gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine Spritzgießmaschine der eingangs angegebenen Bauweise, bei welcher die Endplatte längs der Maschinenachse verschiebbar auf dem Maschinenbett abgestützt und der Formhälftenträger um eine quer zur Maschinenachse orientierte Drehachse drehbar auf einer Trägerstruktur gelagert ist, welche das Widerlager für den Formhälftenträger-Drehantrieb bildet, wobei das Gewicht der Trägerstruktur und des Formhälftenträgers der Wendeeinheit über Linearführungen direkt von der Trägerstruktur in das Maschinenbett und zumindest ein wesentlicher Teil des beim Drehbeschleunigen des Formhälftenträgers auf die Trägerstruktur ausgeübten Reaktionsmoments über Stützführungen in mindestens einen der Holme eingeleitet wird. Für die erfindungsgemäße Spritzgießmaschine ist somit, mit anderen Worten, eine ganz spezifische Abtragung der im Betrieb auftretenden Lasten, Kräfte und Momente charakteristisch, nämlich dergestalt, dass das Gewicht zumindest der Trägerstruktur und des Formhälftenträgers der Wendeeinheit über Linearführungen direkt von der Trägerstruktur in das Maschinenbett eingeleitet wird, d. h. die Holme der Spritzgießmaschine nicht belastet, wohingegen jenes Reaktionsmoment, welches beim (positiven und negativen) Drehbeschleunigen des Formhälftenträgers mittels des sich an der Trägerstruktur abstützenden Formhälftenträger-Drehantriebs auf die Trägerstruktur wirkt, gezielt zumindest im Umfang eines wesentlichen Teils in Holme eingeleitet wird, zu welchem Zweck sich die Trägerstruktur über Stützführungen an Holmen abstützt. Unter der Angabe, wonach das Gewicht der Trägerstruktur und des Formhälftenträgers der Wendeeinheit über Linearführungen direkt von der Trägerstruktur in das Maschinenbett eingeleitet wird, ist dabei zu verstehen, dass zumindest der weit überwiegende Anteil der betreffenden Gewichtskräfte sich auf die besagte Weise direkt auf dem Maschinenbett abstützt, d. h. zu mindestens 90%. Eine untergeordnete, allenfalls 10% ausmachende Abstützung des Gewichts der Trägerstruktur und des Formhälftenträgers der Wendeeinheit auf andere Komponenten der Spritzgießmaschine als das Maschinenbett, d. h. insbesondere auf Holme der Spritzgießmaschine, steht der Realisierung der Angabe, wonach ”das Gewicht der Trägerstruktur und des Formhälftenträgers der Wendeeinheit über Linearführungen direkt von der Trägerstruktur in das Maschinenbett eingeleitet wird”, nicht entgegen. Dass auf der anderen Seite zumindest ein wesentlicher Teil jenes Reaktionsmoments, welches beim Drehbeschleunigen des Formhälftenträgers mittels des Formhälftenträger-Drehantriebs auf die Trägerstruktur ausgeübt wird, über Stützführungen in mindestens einen der Holme eingeleitet wird, bedeutet eine entsprechende Entlastung der das Gewicht der der Trägerstruktur und des Formhälftenträgers der Wendeeinheit tragenden Linearführungen bezüglich dieser Reaktionskräfte bzw. -momente. Dies resultiert in mehreren charakteristischen Vorteilen, die sich, je nach konstruktiver Umsetzung der vorliegenden Erfindung, einzeln oder in Kombination erzielen lassen.
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Zum einen steht mit der besagten Reaktionsmomentabstützung jedenfalls dann, wenn die Reaktionsmomente über zwei solche Stützführungen in zwei Holme eingeleitet werden, in einem funktionalen Zusammenhang, dass – aus umgekehrter Blickrichtung betrachtet – die Trägerstruktur die betreffenden Holme, an welchen sie sich über die besagten Stützführungen abstützt, gegeneinander aussteift. Dies ist hinwiederum ein besonders maßgeblicher, für die erfindungsgemäße Spritzgießmaschine technisch bedeutender Aspekt, nachdem bei dieser die Endplatte längs der Maschinenachse verschiebbar auf dem Maschinenbett abgestützt ist und aus diesem Grund die Holme nicht an ihren beiden Enden, d. h. sowohl an der Düsenplatte als auch an der Endplatte fest fixiert sein können. So sind insbesondere – gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung – die Holme der Spritzgießmaschine (nur) an deren Düsenplatte (fest) fixiert, an der Endplatte der Spritzgießmaschine hingegen verstellbar lagegesichert. Dies ermöglicht eine Veränderung der Position der Endplatte mittels einer Formhöhenverstelleinrichtung, welche sowohl der Positionierung der Endplatte in einer an die jeweilige Form angepassten Stellung als auch der Lagesicherung der Holme an der Endplatte in deren betreffender Stellung dient. Von ganz besonderem Vorteil ist die vorliegende Erfindung in dem Falle, dass das Schließaggregat als Kniehebel-Schließaggregat ausgeführt ist. Allerdings stellt dies keineswegs die einzige konstruktive Umsetzung der vorliegenden Erfindung dar; vielmehr lässt sich diese mit Vorteil auch mit anders ausgeführten Schließaggregaten einsetzen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird jenes Reaktionsmoment, welches beim Drehbeschleunigen des Formhälftenträgers auf die Trägerstruktur ausgeübt wird, besonders bevorzugt nicht ausschließlich über die vorstehend erläuterten Stützführungen in mindestens einen der Holme eingeleitet, sondern zu einem nennenswerten Teil auch direkt in das Maschinenbett. Zu diesem Zweck umfassen die Linearführungen, über welche das Gewicht der der Trägerstruktur und des Formhälftenträgers der Wendeeinheit direkt von der Trägerstruktur in das Maschinenbett eingeleitet wird, besonders bevorzugt dem Maschinenbett zugeordnete Führungsschienen und der Trägerstruktur zugeordnete Führungselemente, wobei Letztere die Führungsschienen formschlüssig umgreifen bzw. formschlüssig in die Führungsschienen eingreifen. Durch die in diesem Sinne doppelte Ableitung der beim Drehbeschleunigen des Formhälftenträgers entstehenden Reaktionsmomente in die Maschinenstruktur lassen sich selbst bei besonders schweren Formhälftenträgern (mit darauf aufgespannten Formhälften) große Drehbeschleunigungen (im Sinne einer hohen Maschinendynamik) realisieren, ohne dass dies statische Probleme nach sich zieht. Durch die Abstützung der Trägerstruktur an mindestens einem der Holme zum Zwecke der Einleitung zumindest eines wesentlichen Teils der auf die Trägerstruktur ausgeübten Reaktionsmomente über die besagten Stützführungen in die betreffenden Holme reduziert sich, verglichen mit solchen Spritzgießmaschinen, bei denen die Trägerstruktur von den Holmen gänzlich losgelöst ist, die von der Trägerstruktur direkt in das Maschinenbett eingeleiteten bzw. einzuleitenden Reaktionsmomente, was hinwiederum zulässt, die axiale Baulänge der Trägerstruktur bzw. deren axiale Abstützlänge auf den Führungsschienen zu verkürzen. Dies kann sich bei bestimmten Formen als vorteilhaft erweisen; denn eine solche Trägerstruktur mit vergleichsweise kurzer axialer Baulänge ergibt einen größeren Gestaltungsspielraum hinsichtlich der auf die Düsenplatte sowie die bewegbare Formaufspannplatte aufzuspannenden Formhälften. Auch wird durch die besagte Begrenzung der von der Trägerstruktur direkt in das Maschinenbett eingeleiteten bzw. einzuleitenden Reaktionsmomente ermöglicht, die der Abstützung des Gewichts der Trägerstruktur und der Formhälftenträgers der Wendeeinheit dienenden Linearführungen näher an der Maschinenmitte anzuordnen als bei dem Stand der Technik. Dieser Vorteil lässt sich insbesondere dann nutzen, wenn gemäß einer – weiter unten näher erläuterten – bevorzugten Weiterbildung die bewegbare Formaufspannplatte und die Wendeeinheit sich über unterschiedliche Linearführungen auf dem Maschinenbett abstützen.
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Die weiter oben erläuterte Reduzierung der axialen Baulänge der Trägerstruktur, die im Übrigen mit einer Gewichtseinsparung verbunden sein kann und auf diese Weise – wegen reduzierter bewegter Massen – ggf. eine höhere Maschinendynamik zulässt, kann in besonders ausgeprägtem Maße umgesetzt werden, wenn die Wendeeinheit eine (obere) Traversenstruktur umfasst, an der der Formhälftenträger um die Drehachse drehbar gelagert ist und die sich ggf. über Stützführungen an zugeordneten Holmen abstützt und/oder an der mindestens ein Längs-Verstellantrieb für die Wendeeinheit angreift. Denn durch die vorstehend dargelegten ergänzenden Maßnahmen wird die Tendenz, dass die Wendeeinheit beim Beschleunigen bzw. Abbremsen in Längsrichtung der Maschine kippt, maßgeblich reduziert, was eine entsprechende Verkürzung der Trägerstruktur in axialer Richtung ohne nachteilige Auswirkungen begünstigt (s. o.).
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Die Trägerstruktur und die Traversenstruktur können, gemäß einer abermals anderen bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung, Teil einer geschlossenen Rahmenstruktur sein. Insbesondere in diesem Fall sind zur Verstellung der Position der Wendeeinheit in Längsrichtung der Maschine zwei Längs-Verstellantriebe ausreichend, von denen einer an der Trägerstruktur und die andere an der Traversenstruktur angreift, wobei in diesem Falle vorteilhafter Weise die beiden Längs-Verstellantriebe diagonal zueinander versetzt angeordnet sind. Eine Beschränkung auf zwei – insbesondere diagonal angeordnete – Längs-Verstellantriebe ist allerdings auch realisierbar, ohne dass die Trägerstruktur und die Traversenstruktur Teil einer geschlossenen Rahmenstruktur sind. In diesem Falle kann es sich ggf. als vorteilhaft erweisen, wenn zwischen dem Formhälftenträger und der oberen Traversenstruktur eine Brems- bzw. Blockiereinrichtung wirkt, mittels derer ein Verdrehen des Formhälftenträgers relativ zur oberen Traversenstruktur unterbunden wird. Zusammen mit dem gesperrten, zwischen der unteren Trägerstruktur und dem Formhälftenträger wirkenden Formhälftenträger-Drehantrieb bildet in diesem Falle die Wendeeinheit als ganzes, also die untere Trägerstruktur, der Formhälftenträger und die obere Traversenstruktur eine verdrehsteife Einheit, so dass die Momente, wie sie aus der außermittigen Einleitung von Längs-Verschiebkräften in die untere Trägerstruktur und die obere Traversenstruktur resultieren, innerhalb der Wendeeinheit kompensiert bzw. ausgeglichen werden.
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Die vorstehend dargelegten Längs-Verschiebeantriebe können im Übrigen auf unterschiedliche Weise synchronisiert werden, z. B. mechanisch, hydraulisch oder elektronisch.
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Dass mindestens ein Längs-Verstellantrieb an der Traversenstruktur, sofern eine solche vorgesehen ist, angreift, ist indessen keineswegs zwingend. Vielmehr kann durchaus auch vorgesehen sein, dass der mindestens eine Längs-Verstellantrieb der Wendeeinheit ausschließlich an der (unteren) Trägerstruktur angreift.
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Jene Linearführungen, über welche das Gewicht der Wendeeinheit direkt von der Trägerstruktur in das Maschinenbett eingeleitet wird, können im Rahmen der vorliegenden Erfindung ausschließlich diesem Zweck dienen. In diesem Falle können sie spezifisch, im Hinblick auf ihre Funktion optimiert ausgeführt und positioniert werden. Insbesondere können die Linearführungen relativ nahe der Maschinenmitte angeordnet sein, so dass sie das Gewicht der Trägerstruktur und des Formhälftenträgers (samt der auf diesem aufgespannten Formhälften) optimal, d. h. unter minimaler Belastung der Trägerstruktur auf Biegung, in das Maschinenbett eingeleitet werden. Diese Anordnung der Linearführungen nutzt den Umstand, dass bei Spritzgießmaschinen mit Wendeeinheit der Raum zwischen den Holmen nicht für die aus dem Werkzeug ausgeworfenen Spritzgießerzeugnisse benötigt wird, weil ein Auswerfen – in einer um 90° gedrehten Stellung des Formhälftenträgers – zur Seite hin erfolgen kann. So lässt sich sogar, mit dementsprechend positiven Auswirkungen auf die Kosten, eine gemeinsame Baukasten-Bauweise von Spritzmaschinen mit und ohne Wendeeinheit realisieren, indem bei der Ausstattung einer Spritzgießmaschine mit einer Wendeeinheit – ohne Eingriff in die Abstützung der Platten auf dem Maschinenbett zwischen den Holmen und den der Abstützung der bewegbaren Formaufspannplatte dienenden Linearführungen ein Einbau mit den der Abstützung der Wendeeinheit dienenden Linearführungen an dem Maschinenbett montiert wird. Die, wie weiter oben dargelegt, nur minimale Beanspruchung der Trägerstruktur auf Biegung gestattet im Übrigen deren vergleichsweise leichte Ausführung; das auf diesem Wege reduzierte Gewicht der Trägerstruktur kommt einer hohen Maschinendynamik entgegen. Indessen kommt gemäß einer anderen Umsetzung der vorliegenden Erfindung auch in Betracht, dass jene Linearführungen, über welche das Gewicht zumindest der Trägerstruktur und des Formhälftenträgers der Wendeeinheit direkt von der Trägerstruktur in das Maschinenbett eingeleitet wird, auch anderen Zwecken dienen, insbesondere indem sich auch die bewegbare Formaufspannplatte über jene Linearführungen auf dem Maschinenbett abstützt. Dabei können der bewegbaren Formaufspannplatte namentlich Führungselemente zugeordnet sein, welche sich auf den identischen Führungsschienen abstützen wie der Trägerstruktur der Wendeeinheit zugeordnete Führungselemente (s. o.).
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
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1 in Seitenansicht den maßgeblichen Teil einer nach der vorliegenden Erfindung ausgeführten Spritzgießmaschine,
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2 einen Querschnitt durch die in 1 gezeigte Spritzgießmaschine entlang der Linie A-A,
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3 in Draufsicht das Detail X der 2 und
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4 eine Abwandlung der Spritzgießmaschine nach den 1 bis 3 in Darstellung eines entsprechend abgewandelten Querschnitts.
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Die in der Zeichnung bereichsweise gezeigte Spritzgießmaschine ist in Dreiplattenbauweise ausgeführt. Sie umfasst ein Maschinenbett 1, eine einen (nicht dargestellten) Düsendurchbruch aufweisende erste Formaufspannplatte 2, eine parallel zur Maschinenachse M verfahrbare (Pfeil B) zweite Formaufspannplatte 3 und eine (nicht dargestellte) Endplatte. Zwischen der ersten Formaufspannplatte 2 (Düsenplatte) und der Endplatte erstrecken sich vier an der Düsenplatte fixierte Holme H, nämlich zwei untere Holme 4 und zwei obere Holme 5. Zwischen der zweiten Formaufspannplatte 3 und der Endplatte wirkt in als solches bekannter Weise ein (ebenfalls nicht dargestelltes) Schließaggregat, das insbesondere als Kniehebel-Schließaggregat ausgeführt sein kann.
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Die Endplatte stützt sich längs der Maschinenachse verschiebbar auf dem Maschinenbett 1 ab. Ihr ist eine Formhöhenverstelleinrichtung zugeordnet. Mittels dieser sind die Position der Endplatte verstellbar und in der jeweiligen Endplatten-Position die Holme H an der Endplatte dergestalt lagegesichert, dass die Reaktionskraft, welche zu der auf die zweite Formaufspannplatte ausgeübten Schließ- und Zuhaltekraft korrespondiert, von der Endplatte in die Holme H eingeleitet werden kann.
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In als solches bekannter Weise sind der Düsenplatte 2 (mindestens) eine erste Spritzeinheit und der zweiten Formaufspannplatte 3 (mindestens) eine zweite Spritzeinheit zugeordnet. Auch die Spritzeinheiten sind, da es auf deren Ausführung und Anordnung vorliegend nicht entscheidend ankommt, zur Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigt.
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Zwischen der Düsenplatte 2 und der zweiten Formaufspannplatte 3 ist eine parallel zur Maschinenachse M verschiebbare (Pfeil C) Wendeeinheit 6 angeordnet. Diese umfasst eine untere Trägerstruktur 7, eine obere Traversenstruktur 8 und einen an der unteren Trägerstruktur 7 und der oberen Traversenstruktur 8 um die zu der Maschinenachse M senkrechte Drehachse D drehbar gelagerten Formhälftenträger 9. Für das besagte Drehen des Formhälftenträgers 9 ist ein Formhälftenträger-Drehantrieb vorgesehen. Für diesen bildet die untere Trägerstruktur 7 in dem Sinne das Widerlager, dass die beim Dreh-Beschleunigen (positives und negatives Drehbeschleunigen, d. h. samt Abbremsen) des Formhälftenträgers 9 auftretenden Reaktionsmomente zunächst von der unteren Trägerstruktur 7 aufgenommen – und von dieser, wie weiter unten näher beschrieben, zumindest teilweise in mindestens einen unteren Holm 4 eingeleitet – werden. Im Übrigen trägt die untere Trägerstruktur 7 das Gewicht des Formhälftenträgers 9 samt der jeweils an diesem angebrachten Formhälften. Das Gewicht der oberen Traversenstruktur 8 wird indessen von den oberen Holmen 5 aufgenommen, zu welchem Zweck die obere Traversenstruktur 8 sich über endseitige Stützführungen 10 auf den oberen Holmen 5 abstützt.
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Das Gewicht der unteren Trägerstruktur 7, des Formhälftenträgers 9 und der auf diesem angebrachten Formhälften wird über Linearführungen 11 direkt von der Trägerstruktur 7 in das Maschinenbett 1 eingeleitet. Hierzu umfassen die Linearführungen 11 dem Maschinenbett 1 zugeordnete Führungsschienen 12 und der Trägerstruktur 7 zugeordnete Führungselemente 13. Letztere umgreifen die Führungsschienen 12 formschlüssig. Bei der Spritzgießmaschine nach den 1 bis 3 stützt sich die bewegbare Formaufspannplatte 3 mittels dieser zugeordneten Führungselementen 14 auf den identischen Führungsschienen 12 ab wie die Trägerstruktur 7 der Wendeeinheit 6. Bei der Abwandlung gemäß 4 stützen sich demgegenüber die Trägerstruktur 7 mittels dieser zugeordneten Führungselementen 13 einerseits und die bewegbare Formaufspannplatte 3 mittels dieser zugeordneten Führungselementen 14 andererseits auf unterschiedlichen Führungsschienen 12 bzw. 15 ab, wobei die der Abstützung der Wendeeinheit 6 dienenden Führungsschienen 12 zwischen den Führungsschienen 15 angeordnet sind, auf welchen sich die bewegbare Formaufspannplatte 3 abstützt. Im Hinblick auf die Abwandlung gemäß 4 ist ferner noch darauf hinzuweisen, dass für die Abstützung der Wendeeinheit 6 ein gesonderter Einbau 22 vorgesehen ist, der einer Platte 23 mit den darauf montierten Führungsschienen 12 umfasst. Der Einbau 22 ruht auf Absätzen 24 des Maschinenbetts 1. Bei ansonsten baubleichen Spritzgießmaschinen ohne Wendeeinheit 6 wird der Einbau 22 weggelassen.
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Zur Abstützung der unteren Trägerstruktur 7 der Wendeeinheit 6 an einem der unteren Holme 5, um zumindest einen wesentlichen Teil des beim Drehbeschleunigen des Formhälftenträgers 9 auf die Trägerstruktur 7 ausgeübten Reaktionsmoments in den betreffenden unteren Holm 5 einzuleiten, dient eine Stützführung 16. Diese umfasst einen zweiteiligen Führungskörper 17, der an der unteren Trägerstruktur 7 vertikal, d. h. parallel zur Drehachse D verschiebbar (Pfeil V) angebracht ist und mit Lager-Gleithalbschalen ausgestattet ist. So ist die vorstehend beschriebene Einleitung der Gewichtskräfte der unteren Trägerstruktur 7, des Formhälftenträgers 9 und der auf diesem angebrachten Formhälften in das Maschinenbett 1, ohne die unteren Holme 5 hierdurch zu belasten, sichergestellt, wobei zugleich zumindest ein wesentlicher Teil der bei Drehbeschleunigen des Formhälftenträgers 9 auftretenden Reaktionsmomente in mindestens einen unteren Holm 5 eingeleitet werden. Eine Abwandlung der veranschaulichten Spritzgießmaschine dergestalt, dass die Trägerstruktur 7 mit beiden unteren Holmen 5 über die gezeigten Stützführungen 16 gekoppelt ist, ist mit den weiter oben beschriebenen Vorteilen möglich.
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Der Verschiebung (Pfeil C) der Wendeeinheit 6 längs der Maschinenachse M dienen zwei Längs-Verstellantriebe 18, 19. Dabei greifen ein unterer Längs-Verstellantrieb 18 über eine zugeordnete Anschlaglasche 20 an der Trägerstruktur 7 und ein oberer Längs-Verstellantrieb 19 über eine zugeordnete Anschlaglasche 21 an der Traversenstruktur 8 an.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0895848 B1 [0002]
- WO 2005/077637 A1 [0002, 0002]