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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Fahrzeugdächer mit einer ersten und einer zweiten Beschattungsanordnung, die in Längsrichtung hintereinander angeordnet sind, und von mindestens einem drucksteif geführten Antriebsmittel verlagert werden können, wobei das Antriebsmittel im Bereich der ersten Beschattungsanordnung in einem ersten Führungskanal einer ersten Führungsschiene geführt ist, und im Bereich der zweiten Beschattungsanordnung in einem zweiten Führungskanal einer zweiten Führungsschiene, sind bekannt. Entsprechende Beschattungsanordnungen dienen dazu, transparente Bereiche eines Fahrzeugdachs abzuschatten. Die
DE 10 2004 020 335 A1 offenbart ein Beschattungssystem mit einer hinteren Rolloanordnung und einer vordere Rolloanordnung, die in dem Fahrzeugdach in gleicher Höhe verbaut sind. Der Einbau von zwei Rolloanordnungen ist insbesondere dann notwendig, wenn bei einem Fahrzeug mit einer B-Säulen-Querstrebe im Rohbau zwei voneinander getrennte Dachmodule verbaut werden sollen. Bei bekannten Fahrzeugdächern sind die Führungsschienen der Module dann fluchtend angeordnet. Das Antriebsmittel, beispielsweise ein Antriebskabel, verläuft aus einer Austrittsöffnung der vorderen Führungsschiene des in Fahrtrichtung vorne liegenden Moduls geradlinig in eine Eintrittsöffnung einer zweiten Führungsschiene des hinteren Dachmoduls. Statt zweier hintereinander angeordneter Rolloanordnungen kann ein Antriebskabel aber auch zwei hintereinander liegende Deckel verlagern, die dazu vorgesehen sind, jeweils eine zugeordnete Öffnung im Fahrzeugdach zu verschließen.
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Nachteilig bei solchen bekannten Ausführungsformen ist die Tatsache, dass der Bauraum unter der Führungsschiene im hinteren Dachmododul und somit die Kopffreiheit im hinteren Bereich des Fahrzeugs durch die Führungskurve bzw. die Führungshöhe des Antriebsmittels im vorderen Dachmodul vorgegeben ist. Ebenso können unterschiedlich horizontale Abstände der Führungsschienen im vorderen und hinteren Bereich des Fahrzeugdachs nicht realisiert werden, da wiederum die Führungskurve des Antriebsmittels im Bereich des hinteren Dachmoduls durch die Führungskurve des Antriebsmittels im Bereich des vorderen Dachmoduls vorgegeben ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeugdach zu schaffen, bei welchem die vorgenannten Nachteile überwunden werden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Fahrzeugdach gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein Übergabebauteil vorgesehen, welches ein Antriebsmittel knickfrei vom ersten zum zweiten Führungskanal übergibt.
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Durch das Vorsehen eines Übergabebauteils kann der Führungskanal in einer ersten Führungsschiene, die einer ersten Beschattungsanordnung oder einem ersten Deckel zugeordnet ist, auf einer anderen Höhe (vertikalen Position vom Fahrzeugboden aus) und/oder Breite (horizontalen Position in Fahrzeugquerrichtung) angeordnet sein, als ein zweiter Führungskanal in einer zweiten Führungsschiene, die der zweiten Beschattungsanordnung oder dem zweiten Deckel zugeordnet ist. Die Führungskanäle können daher versetzt zueinander angeordnet sein. Sie können aber auch nicht fluchtend zueinander ausgerichtet sein, da das Übergabebauteil dennoch eine knickfreie Übergabe ermöglicht. Beispielsweise kann so gewährleistet werden, dass eine zweite Beschattungsanordnung im Bereich einer Rückbank des Fahrzeugs in einer größeren Höhe (relativ zum Fahrzeugboden) verbaut werden kann, wenn beispielsweise die Kopffreiheit für die hinten sitzenden Passagiere erhöht werden soll, oder wenn unterschiedliche Sitzpositionen, die durch die Vorder- bzw. durch die Rücksitze gegeben sind, dies erfordern. Bei einem Fahrzeug mit einer B-Säulen-Querstrebe im Rohbau können ferner zwei voneinander getrennte Dachmodule nacheinander verbaut werden, wobei das Übergabebauteil bei der Montage, aber auch im Betrieb bei einem Verlagern der Beschattungsanordnungen, in einfacher Weise das Antriebsmittel in das hintere Dachmodul übergeben kann. Aber auch unterschiedliche Breiten von Beschattungsanordnungen und/oder Deckeln können realisiert werden, wenn beispielsweise das Fahrzugdach nach hinten schmäler wird.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Während grundsätzlich zwei Beschattungsanordnungen oder Deckel mittels lediglich einem Antriebsmittel bewegt werden könnten, sind vorzugsweise zwei Antriebsmittel vorgesehen, die in einem Bereich links und rechts (in Fahrtrichtung) des Fahrzeugdachs angeordnet sind, und die synchron bewegt werden, um die erste und die zweite Beschattungsanordnung (bzw. zugeordnete Rollbahnen) oder Deckel zu verlagern.
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Vorzugsweise prägt das Übergabebauteil dem Antriebsmittel eine vorgegebene Führungskurve vom ersten zum zweiten Führungskanal auf. Dies bietet den Vorteil, dass das Antriebsmittel bei einer Bewegung durch das Übergabebauteil eine vorgegebene Führungskurve nicht verlässt, wobei die Führungskurve so ausgestaltet ist, dass eine knickfreie Führung des Antriebsmittels gewährleistet ist. Die Führungskurve kann dabei beispielsweise so gewählt sein, dass zur Umlenkung des Antriebsmittels vom ersten Führungskanal in den zweiten Führungskanal die Führungskurve minimal zulässige Radien nicht unterschreitet, um ein Abknicken des Antriebsmittels oder übermäßige Reibungsverluste zu vermeiden.
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Der erste und der zweite Führungskanal können in vertikaler und/oder horizontaler Richtung zueinander versetzt angeordnet sein. Weiterhin kann der erste Führungskanal in einem Bereich einer dem zweiten Führungskanal zugeordneten Austrittsöffnung nicht fluchtend zum zweiten Führungskanals im Bereich einer Eintrittsöffnung ausgerichtet sein, die dem ersten Führungskanal zugeordneten ist. Dies bietet einen großen Gestaltungsspielraum bei der Positionierung uns Ausrichtung der Führungsschienen und -kanäle, wobei das Übergabebauteil die knickfreie Führung und Übergabe des Antriebsmittel gewährleistet.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet die Führungskurve in vertikaler Richtung einen S-Schlag aus. Unter einem ”S-Schlag” ist dabei eine Biegung des Übergabebauteils mit zwei Krümmungen zu verstehen, die in entgegengesetzten Richtungen orientiert, und so ausgeführt sind, dass ein geradliniger Anfangsabschnitt der Führungskurve in einen hierzu parallelen, ebenfalls geradlinig verlaufenden Endabschnitt der Führungskurve überführt wird. Ein erfindungsgemäßes Übergabebauteil führt dementsprechend ein Antriebsmittel so, dass das Antriebsmittel zunächst geradlinig in das Übergabebauteil hinein verläuft und dann durch das Übergabebauteil zweifach so umgelenkt wird, dass es das Übergabebauteil wiederum geradlinig verlässt entlang einer Linie, die parallel zur ersten Linie, aber vertikal und/oder seitlich (horizontal) versetzt zu dieser verläuft. Die zweifache Umlenkung wird durch zwei Krümmungen mit entgegengesetzten Krümmungsrichtungen definiert, wobei die Krümmungen einen minimalen Radius nicht unterschreiten, der gewährleistet, dass das Antriebsmittel zwar kontinuierlich umgelenkt und nicht geknickt wird.
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Die Führungskurve kann dabei so ausgestaltet sein, dass sie nur in vertikaler oder nur in horizontaler Richtung als S-Schlag ausgebildet ist und daher das Antriebsmittel mittels zweier Krümmungen lediglich vertikal oder seitlich (horizontal; in Fahrzeugquerrichtung) versetzt.
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Mittels einer ersten Krümmung wird also beispielsweise zunächst das die erste, vordere Führungsschiene verlassende Antriebsmittel nach oben (oder nach unten) umgelenkt, und nachfolgend wiederum in die Gegenrichtung so umgelenkt, dass der Verlauf des Antriebsmittels bei dem Eintritt in die zweite Führungsschiene bzw. in den Führungskanal dieser zweiten Führungsschiene wiederum geradlinig ist, aber gegenüber dem Verlauf in der ersten Führungsschiene nach oben (oder nach unten) versetzt ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Führungskurve in vertikaler und horizontaler Richtung als S-Schlag ausgebildet. Das bedeutet, dass das Führungsmittel im Bereich der zweiten Führungsschiene sowohl vertikal als auch horizontal (quer zur Fahrzeuglängsachse) versetzt sein kann und das Übergabebauteil an der Austrittsöffnung des ersten (vorderen Führungskanals) mit einer Eintrittsöffnung des zweiten Führungskanals verbindet. Bei einer Projektion des Übergabebauteils bzw. bei einer Ansicht von oben und von der Seite auf das Übergabebauteil ist daher jeweils ein entsprechender S-Schlag zu erkennen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Übergabebauteil als Alternierung ausgebildet und mit einem innenliegenden Überführungskanal ausgestattet, welcher zur Führung des Antriebsmittels ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass das Übergabebauteil nicht einen Führungskanal für das Antriebsmittel als geschlossene Röhrchen oder Zylinder vollständig umschließt, sondern immer nur teilzylinderförmig und in Längsausdehnung alternierend jeweils in einem Abschnitt von einer ersten Seite und in einem nachfolgenden Abschnitt nur von der gegenüberliegenden Seite. Dies bietet einen wesentlichen Vorteil beim Spritzgießen des Übergabebauteils, da bei der entsprechenden Form zum Spritzgießen des Übergabebauteils kein Dorn oder Schieber vorgesehen werden muss, um eine geschlossene Röhre oder einen geschlossenen Zylinder auszubilden. Damit ergeben sich wesentliche Vereinfachungen bei der Herstellung eines solchen Übergabebauteils.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Übergabebauteil röhrenförmig ausgebildet, beispielsweise spritzgegossen mit einem innenliegenden Übergabeführungskanal, der zur Führung des Antriebsmittels ausgebildet ist. Das Übergabebauteil ist somit eine steife Röhre, die vorzugsweise zwei Krümmungen ausbildet und vorteilhafterweise einen runden Innendurchmesser aufweist, der eine Führung des flexiblen Antriebsmittels erlaubt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Übergabebauteil ein Schlauchstück auf, welches das Antriebsmittel aufnimmt, sowie ein Verstärkungselement, mittels welchem das flexible Schlauchstück in der vorgegebenen Führungskurve fixiert wird. Dies bietet den Vorteil, dass das Schlauchstück einerseits gewährleistet, dass das Antriebsmittel möglichst reibungsarm geführt werden kann. Andererseits wird durch das Verstärkungselement gewährleistet, dass das Antriebsmittel das Schlauchstück nicht so deformieren kann, dass es von der vorgegebenen Führungskurve so stark abweicht, dass es geknickt wird oder nicht optimal vom ersten Führungskanal in den zweiten Führungskanal überführt wird.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Beschattungsanordnungen Rolloanordnungen und werden weiter vorzugsweise die Rollobahnen der Rolloanordnungen durch das Antriebsmittel von jeweils einer Wickelwelle abgewickelt. Den Wickelwellen sind dabei Rückstellfedern zugeordnet, die bei fortschreitendem Abwickeln der Rollobahn von der Wickelwelle eine zunehmende Federkraft entgegen der Abwickelrichtung aufbauen. Diese Rückstellfedern dienen einerseits dazu, dass die Rollobahnen immer straff gespannt bleiben. Andererseits unterstützt die rückstellende Kraft das Aufrollen der Rollobahnen auf die Wickelwellen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass beide oder insbesondere die hintere Rollobahn nur durch die Rückstellfeder der dazugehörenden Wickelwelle wieder aufgerollt wird. Damit kann gewährleistet werden, dass das Antriebsmittel beim Ausfahren einen Zugspriegel der Rollobahn nur vor sich her schieben muss, sodass der Zugspriegel, der an dem Ende der Rollobahn angeordnet ist, welches von der Wickelwelle abgewandt ist, dadurch, dass das Ende des Antriebsmittels an ihm ansteht, bewegt wird, und die Rollobahn abwickelt. Wenn das Antriebsmittel wieder zurückgezogen wird, folgt der Zugspriegel dem Ende des Antriebsmittels durch die Federkraft der zugeordneten Rückstellfeder. Dies bietet den Vorteil, dass das Antriebsmittel beispielsweise bei der hinteren, d. h. der von einem Antrieb des Antriebsmittels weiter entfernten Rolloanordnung, nicht mit einem Mitnehmer oder dem Zugspriegel dieser Rollobahn verrasten muss, wodurch Verrastungs- und Entrastungsmittel entfallen können. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Antriebsmittel einen Zugspriegel einer Rollobahn wieder zurückziehen kann. Dadurch kann die Federkraft der Rückstellfeder kleiner dimensioniert sein, da die Feder nur die Aufwickelbewegung der Wickelwelle steuern muss, das Zurückfahren des Zugspriegels jedoch durch ein aktives Ziehen des Antriebsmittels zumindest unterstützt wird.
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Die Beschattungsanordnung können als Alternativen zu Rolloanordnungen auch jeweils einen Schiebehimmel aufweisen, der einteilig oder mehrteilig lamellenartig verschiebbar ausgeführt sein kann.
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Im Folgenden werden Beispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine schematische Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Rollosystem;
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2 eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollosystems; und
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3 eine weitere Ausführungsform eines Übergabebauteils zur Verwendung bei einem erfindungsgemäßen Rollosystem.
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In der 1 sind zwei Führungsschienen 10 und 12 eines erfindungsgemäßen Rollosystems abgebildet. Die beiden Führungsschienen 10 und 12 sind in einem Fahrzeug so angeordnet, dass die Führungsschiene 10 in einem vorderen Bereich des Fahrzeugdachs montiert ist und die hintere Führungsschiene 12 in einem hinteren Dachbereich. Bei dem Fahrzeugdach kann es sich insbesondere um ein Fahrzeugdach bestehend aus zwei voneinander getrennten Dachmodulen handeln. Solche getrennte Dachmodule können beispielsweise in einem Fahrzeug mit einer B-Säulen-Querstrebe verbaut sein, wobei ein vorderes und ein hinteres Dachmodul vor bzw. hinter der B-Säulen-Querstrebe nacheinander eingebaut werden. In der Ausführungsform der 1 ist dabei die B-Säulenquerstrebe zwischen den beiden Führungsstreben 10 und 12 angeordnet, sodass es also von Vorteil ist, dass keine durchgehende Führungsschiene verwendet wird, sondern im Bereich der B-Säulen-Querstrebe lediglich ein Übergabebauteil 14 verbaut wird. Das Übergabebauteil 14 verbindet dabei einen ersten Führungskanal der ersten Führungsschiene 10 mit einem zweiten Führungskanal der zweiten Führungsschiene 12 so, dass ein Antriebskabel, welches (in der 1 nicht zu sehen) den Führungskanal der Führungsschiene 10 durch dessen Austrittsöffnung 16 verlässt, im Inneren des Übergabebauteils 14 in den Führungskanal Führungsschiene 12 bzw. dessen Eintrittsöffnung 18 knickfrei geführt wird. Neben einer knickfreien Übergabe des Antriebskabels von der ersten Führungsschiene 10 in die zweite Führungsschiene 12 bietet ein erfindungsgemäßes Übergabebauteil auch den Vorteil, dass nach der Montage des (in Fahrtrichtung) vorderen Dachmoduls, welches sich im Bereich der vorderen Führungsschiene 10 befindet, das Antriebskabel aus der Austrittsöffnung 16 der Führungsschiene 10 lediglich vorgeschoben werden muss, und das Übergabebauteil 14 das Antriebskabel dann in die Eintrittsöffnung 18 der hinteren Führungsschiene 12 übergibt.
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Gemäß der Darstellung der 1 sind die beiden Führungsschienen 10 und 12 nicht fluchtend hintereinander angeordnet, sondern die hintere Führungsschiene 12 bzw. insbesondere deren Führungskanal ist in einem vertikalen Abstand Z über einer Geraden, die durch den ersten Führungskanal der vorderen Führungsschiene 10 definiert wird, angeordnet. Der vertikale Abstand Z ist dabei in einer Richtung vom Fahrzeugboden in Richtung Fahrzeugdach gemessen. Er beträgt vorzugsweise 0,1 bis 20 cm. Wie ebenfalls der 1 zu entnehmen ist, ist die hintere Führungsschiene 12 gegenüber der vorderen Führungsschiene 10 jedoch nicht nur in vertikaler Richtung, sondern auch um einen Abstand X seitlich versetzt. Er beträgt vorzugsweise 0,1 bis 15 cm. Da die beiden dargestellten Führungsschienen 10 und 12 der 1 die in Fahrtrichtung linken Führungsschienen der Rolloanordnungen darstellen, ist die dargestellte Verschiebung um den Abstand X eine Verschiebung in Richtung Fahrzeugmitte. Die Verschiebung Z in vertikaler Richtung führt dazu, dass eine zweite, hintere Rolloanordnung, die der hinteren Führungsschiene 12 zugeordnet ist, vom Fahrzeuginnenraum aus gesehen weiter oben montiert werden kann. Damit kann erreicht werden, dass bei gleicher Sitzhöhe der Vordersitze und der Rücksitze eines Fahrzeugs, die Kopffreiheit im hinteren Bereich des Fahrzeugs vergrößert ist. Die Anordnung der beiden Führungsschienen 10 und 12 auf unterschiedliche Höhe kann aber auch dazu dienen, die Kopffreiheit bei unterschiedlicher Sitzhöhe im vorderen und hinteren Bereich des Fahrzeugs so auszugleichen, dass die Kopffreiheit im Wesentlichen unter beiden den Fahrzeugschienen 10 und 12 zugeordneten Rolloanordnungen im Wesentlichen dieselbe ist. Eine Anordnung in unterschiedlicher Höhe kann gemäß der vorliegenden Erfindung aber auch so erfolgen, dass eine hintere Führungsschiene gegenüber der in Fahrtrichtung vorne liegenden Führungsschiene mit niedriger Einbautiefe angeordnet ist.
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Durch das Übergabebauteil 14 wird das Antriebskabel in vertikaler Richtung in Form eines S-Schlags geführt. Dies bedeutet, dass das Übergabebauteil 14 bei einer Projektion auf eine imaginäre senkrecht stehende und in Fahrzeuglängsrichtung orientierte Ebene einen S-Schlag ausbildet. Unter einem S-Schlag ist dabei eine Kurve zu verstehen, die einerseits fluchtend mit dem ersten Führungskanal im Bereich der Austrittsöffnung 16 an diese ansetzt, und wiederum fluchtend mit dem zweiten Führungskanal im Bereich der Eintrittsöffnung 18 zu dieser hin verläuft. Zwischen diesen beiden horizontal ausgerichteten Enden 20 und 22 des Übergabebauteils 14 sind zwei gegenläufige Krümmungen ausgebildet, welche zum einen die Höhendifferenz Z überbrücken.
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Bei kleineren Abständen Z in vertikaler Richtung zwischen dem Führungskanal der vorderen Führungsschiene 10 und dem Führungskanal der hinteren Führungsschiene 12 ist es möglich, ein Übergabebauteil 14 einzusetzen mit lediglich einem S-Schlag in vertikaler Richtung. Zwar müssen bei einem Übergabebauteil 14 bei den beiden Krümmungen des S-Schlags minimale Mindestradien eingehalten werden, aber bei einem entsprechend geringen Abstand Z in vertikaler Richtung der beiden Führungsschienen 10 und 12 können zwei Krümmungen, die lediglich um horizontale Querachsen verlaufen, diese Anforderung erfüllen. Bei der Ausführungsform der 1 können aber durch die zusätzliche Versetzung der beiden Führungsschienen 10 und 12 zueinander um den Abstand X in seitlicher Richtung größere Abstände Z in vertikaler Richtung der beiden Führungsschienen ermöglicht werden. Dadurch, dass die Führungsschienen 10 und 12 nicht nur in vertikaler Richtung, sondern auch in seitlicher Richtung versetzt sind, kann bei einem vorgegebenen Abstand Y der Führungsschienen 10 und 12 in Fahrzeuglängsrichtung eine größere Steighöhe Z des Antriebskabels knickfrei und reibungsarm erzielt werden. Da durch den zusätzlichen Abstand X in seitlicher Richtung die beiden dargestellten Krümmungen des Übergabebauteils 14 jeweils um eine senkrechte Achse und um eine Fahrzeugquerachse verlaufen, und das Übergabebauteil 14 eine größere Längsausdehnung hat als bei einem Versetzen der Führungsschienen 10 und 12 zueinander lediglich um einen vertikalen Abstand Z, sind die Krümmungsradien des Übergabebauteils 14 vergrößert. Natürlich können so auch unterschiedliche Breiten der Dachmodule mit ausgeglichen werden. Bei der Ausführungsform der 1 ist das Übergabebauteil 14 vorzugsweise als spritzgegossenes, starres Röhrchen ausgebildet mit angespritzten Befestigungsmitteln wie beispielsweise einem Flansch 24, mittels welchem das Übergabebauteil 14 an der hinteren Führungsschiene 12 befestigt ist. Neben der Ausführungsform in Form eines Kunststoffröhrchens kann aber auch ein Metallrohr Verwendung finden.
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Bei der Ausführungsform der 2 ist wie bei der 1 ebenfalls eine vordere Führungsschiene 10 und eine hintere Führungsschiene 12 abgebildet. Ebenfalls dargestellt ist ein Antriebskabel 26 zum Bewegen von Rollos einer ersten und zweiten Rolloanordnung (nicht dargestellt), die jeweils der ersten Führungsschiene 10 und der zweiten Führungsschiene 12 zugeordnet sind. Statt einem Übergabebauteil in Form eines Röhrchens gemäß der 1 ist hier ein Übergabebauteil 14 vorgesehen, welches ein flexibles Schlauchstück 28 aufweist, welches mittels einer Verstärkung 30 so verstärkt ist, dass auch hier wieder eine vorgegebene Führungskurve des Antriebskabels 26 durch das Schlauchstück 28 mit mindestens einem vertikalen S-Schlag und optional auch einem horizontalen S-Schlag erreicht wird. Die Verstärkung 30 hält dabei das Schlauchstück 28 in der vorgehenden Führungskurve, wie sie durch das röhrenförmige, starre Übergabebauteil 14 der 1 erzielt wird.
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Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Übergabebauteils ist in der 3 abgebildet. Gegenüber der Ausführungsform der 1 sind hier zwei wesentliche Unterschiede dargestellt. Zum einen ist das Übergabebauteil 14 der 3 so ausgebildet, dass zwei Antriebskabel 26a und 26b geführt werden können. Weiterhin ist das Übergabebauteil 14 der 3 als sogenannte Alternierung ausgeführt. Dies bedeutet, dass das Übergabebauteil 14 die Antriebskabel 26a und 26b jeweils nicht mittels eines geschlossenen Röhrchens oder Zylinders vollständig umschließt, sondern immer nur teilzylinderförmig und in Längsausdehnung der Antriebskabel 26a und 26b bzw. in Längsausrichtung von Führungskanälen, wie sie auch im Übergabebauteil 14 ausgebildet sind, alternierend jeweils in einem Abschnitt 32 von einer ersten Seite (beispielsweise von oben) und in einem nachfolgenden Abschnitt 34 nur von der gegenüberliegenden Seite (also beispielsweise von unten).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Führungsschiene
- 12
- Führungsschiene
- 14
- Übergabebauteil
- 16
- Austrittsöffnung
- 18
- Eintrittsöffnung
- 20
- vorderes Ende von 14
- 22
- hinteres Ende von 14
- 24
- Flansch
- 26
- Antriebskabel
- 28
- Schlauchstück
- 30
- Verstärkung
- 32
- Abschnitt
- 34
- Abschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004020335 A1 [0002]