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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Biegequerträger, einer Stoßfängereinheit und zumindest einem Anprallelement, welches wenigstens eine Erfassungseinheit zur Erfassung eines Anpralles an die Stoßfängereinheit aufweist. Zudem betrifft die Erfindung ein solches Anprallelement.
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Aus der
DE 10 2012 004 766 A1 ist ein Fahrzeug mit einem Biegequerträger und einer Stoßfängereinheit mit zumindest einem Anprallelement, welches wenigstens eine Erfassungseinheit zur Erfassung eines Anpralles an die Stoßfängereinheit aufweist, bekannt. In Richtung Biegequerträger vorstehende Flächen und eine Fläche einer Öffnung einer Nut des Anprallelementes sind in Summe kleiner als eine größte Querschnittsfläche des Anprallelementes.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Fahrzeug und ein Anprallelement anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Fahrzeuges durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich des Anprallelementes durch die in Anspruch 8 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Fahrzeug umfasst einen Biegequerträger, eine Stoßfängereinheit und zumindest ein Anprallelement, welches wenigstens eine Erfassungseinheit zur Erfassung eines Anpralles an die Stoßfängereinheit aufweist. Erfindungsgemäß ist das Anprallelement zumindest abschnittsweise als ein sich zwischen dem Biegequerträger und der Stoßfängereinheit angeordnetes, sich in Richtung der Stoßfängereinheit verjüngendes Formelement ausgebildet.
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Dadurch, dass das Anprallelement derart ausgeformt und zwischen dem Biegequerträger und der Stoßfängereinheit angeordnet ist, verformt sich zumindest der sich verjüngende Bereich des Anprallelementes bei einer Frontalkollision des Fahrzeuges, wobei sich der verjüngende Bereich nach oben wegdreht und an den Biegequerträger pressbar ist, woraus eine vergleichsweise kleine Restblocklänge des Anprallelementes resultiert.
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Dabei ist unter Restblocklänge die Länge zu verstehen, die das Anprallelement nach seiner kollisionsbedingten Deformation aufweist.
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Besonders bevorzugt ist das Anprallelement kraft-, form- und/oder stoffschlüssig an dem Biegequerträger angeordnet, wodurch das Anprallelement in seiner Ausrichtung fixiert und sicher gehalten ist. Beispielsweise ist das Anprallelement kraftschlüssig mittels Befestigungselementen, formschlüssig durch seine Form und mittels Kleben stoffschlüssig an dem Biegequerträger befestigt. Alternativ dazu kann das Anprallelement nur kraft-, form- oder stoffschlüssig oder in jedweder anderen Kombination an dem Biegequerträger befestigt sein. In vorteilhafter Weise ist eine oder sind mehrere derartige Befestigungsarten gewählt, dass das Anprallelement fest an dem Biegequerträger positioniert und gehalten ist. Denkbar ist auch, dass das Anprallelement an den Biegequerträger angespritzt ist, so dass das Anprallelement zumindest form- und stoffschlüssig an dem Biegequerträger befestigt ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umgreift das Anprallelement den Biegequerträger zumindest abschnittsweise, so dass das Anprallelement vorteilhaft zumindest abschnittsweise im Formschluss an dem Biegequerträger angeordnet ist. Zudem ist das Anprallelement durch das abschnittsweise Umgreifen sowohl in Bezug auf den Biegequerträger als auch in Bezug auf die Stoßfängereinheit positioniert. Gleichzeitig dient das abschnittsweise Umgreifen des Biegequerträgers als Montagehilfe zur Anordnung des Anprallelementes an dem Biegequerträger.
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Wie oben beschrieben, verjüngt sich das Anprallelement in Richtung der Stoßfängereinheit, wobei eine nach oben gerichtete Fläche des Anprallelementes geneigt ist. Dadurch ist das Anprallelement in vorteilhafter Weise so ausgebildet, dass sich dieses im Fall einer Frontalkollision des Fahrzeuges so verformt, dass das Anprallelement eine vergleichsweise geringe Restblocklänge aufweist. Durch die Verformung des Anprallelementes ist eine aus der Kollision resultierende Energie zumindest teilweise absorbierbar.
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In einer vorteilhaften Ausbildung erstreckt sich das Anprallelement über eine Längsausdehnung des Biegequerträgers, so dass sich das Anprallelement vorzugsweise über die gesamte Längsausdehnung des Biegequerträgers zwischen diesem und der Stoßfängereinheit erstreckt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist in dem Anprallelement eine Schlauchsensorik als Erfassungseinheit angeordnet. Dabei ist die als Schlauchsensorik ausgebildete Erfassungseinheit Bestandteil einer Fußgängerschutzvorrichtung, wobei mittels der Schlauchsensorik, die sich bevorzugt über die gesamte Längsausdehnung des Anprallelementes erstreckt, ein Anprall, insbesondere einer Person, an die Stoßfängereinheit erfassbar ist, und entsprechende Schutzmaßnahmen für die Person, beispielsweise das Auslösen einer aktiven Motorhaube, aktivierbar sind.
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Besonders vorteilhaft ist das Anprallelement aus einem Schaumwerkstoff, insbesondere aus expandiertem Polypropylen, gebildet. Mittels Verwendung eines solchen Schaumwerkstoffes weist das Anprallelement ein vergleichsweise geringes Gewicht auf, wodurch sich das Fahrzeuggewicht trotz des Anprallelementes nicht wesentlich erhöht.
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Weiterhin resultiert aus der Verwendung des Schaumwerkstoffes eine optimale Schwingungsdämpfung für die zumindest eine Erfassungseinheit, so dass keine Auslösung der Fußgängerschutzvorrichtung aufgrund erfasster Signale, die nicht aus einem Anprall einer Person an die Stoßfängereinheit resultieren, erfolgt.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Anprallelement für ein Fahrzeug, wobei das Anprallelement zwischen einer Stoßfängereinheit und einem Biegequerträger anordbar und aus einem Schaumwerkstoff gebildet ist. Dabei ist das Anprallelement derart geformt, dass das Anprallelement zumindest abschnittsweise als ein sich zwischen dem Biegequerträger und der Stoßfängereinheit angeordnetes, sich in Richtung der Stoßfängereinheit verjüngendes Formelement ausgebildet ist.
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Besonders bevorzugt weist das Anprallelement eine Länge auf, die einer Länge des Biegequerträgers entspricht, so dass sich das Anprallelement in vorteilhafter Weise über die gesamte Längsausdehnung des Biegequerträgers zwischen diesem und der Stoßfängereinheit erstreckt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch in perspektivischer Ansicht einen Biegequerträger eines Fahrzeuges mit einem Anprallelement,
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2 schematisch eine Schnittdarstellung eines Ausschnittes eines Frontbereiches eines Fahrzeuges,
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3 schematisch eine Schnittdarstellung eines Ausschnittes des Frontbereiches des Fahrzeuges vor einer Kollision und
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4 schematisch eine Schnittdarstellung eines Ausschnittes des Frontbereiches des Fahrzeuges bei einer Kollision.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines an einem Biegequerträger 1 angeordneten Anprallelementes 2 und in 2 ist eine Schnittdarstellung eines Ausschnittes eines Frontbereiches eines Fahrzeuges 3.
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Der Biegequerträger 1 ist Bestandteil eines nicht näher gezeigten Fahrzeugrahmens, wobei an dem Biegequerträger 1 Aufnahmeeinheiten 1.1 zur Anordnung von Längsträgern zur Bildung des Fahrzeugrahmens angeordnet oder ausgebildet sind.
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Das Anprallelement 2 besteht aus einem Schaumwerkstoff, insbesondere expandiertem Polypropylen, und ist als Formelement an den Biegequerträger 1 angespritzt, so dass das Anprallelement 2 form- und stoffschlüssig an dem Biegequerträger 1 befestigt ist. Dabei erstreckt sich das Anprallelement 2 über einen vorgegebenen Abschnitt an dem Biegequerträger 1. Insbesondere erstreckt sich das Anprallelement 1 von der einen Aufnahmeeinheit 1.1 für einen Längsträger zur der anderen Aufnahmeeinheit 1.1 für den weiteren Längsträger.
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2 zeigt einen Ausschnitt des Frontbereiches, wobei eine Stoßfängereinheit 4 der Biegequerträger 1 und das Anprallelement 2 in einer Schnittdarstellung dargestellt sind.
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Das Anprallelement 2 erstreckt sich zwischen dem Biegequerträger 1 und der Stoßfängereinheit 4 und verjüngt sich in Richtung derselben. Dabei ist eine nach oben gerichtete Fläche des Anprallelementes 2 in Richtung einer Fahrbahn geneigt, wobei sich das Anprallelement 2 mit einem oberen Bereich über seine gesamte Längsausdehnung an dem Biegequerträger 1 abstützt. Mit seinem unteren Bereich erfolgt die Abstützung an einem Grundträger 4.1 der Stoßfängereinheit 4.
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Im Bereich der Aufnahmeeinheiten 1.1 für die Längsträger weist das Anprallelement 2 ausgeformte Halteelemente 2.1 auf, welche den Biegequerträger 1 abschnittsweise umgreifen. Dabei sind die Halteelemente 2.1 an den seitlichen Enden des Anprallelementes 2 derart ausgeformt ist, dass diese den Biegequerträger 1 an drei Seiten umgreifen.
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Das Anprallelement 2 dient insbesondere zur Aufnahme zumindest einer nicht näher dargestellten Erfassungseinheit, die beispielsweise als Schlauchsensorik ausgebildet ist und sich über die Längsausdehnung des Anprallelementes 2 erstreckt. Diese zumindest eine Erfassungseinheit ist Bestandteil einer Fußgängerschutzvorrichtung, wobei mittels der zumindest einen Erfassungseinheit ein Anprall an die Stoßfängereinheit 4 erfassbar ist. Ist mittels der zumindest einen Erfassungseinheit ein Anprall an die Stoßfängereinheit 4 erfasst, werden Maßnahmen hinsichtlich eines Fußgängerschutzes ausgelöst. Beispielsweise handelt es sich bei der Motorhaube des Fahrzeuges 3 um eine aktive Motorhaube, die zur Dämpfung eines Personenaufpralles zumindest an einer Seite automatisch anhebbar ist und somit eine Federwirkung aufweist.
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Wie oben beschrieben, ist das Anprallelement 2 aus einem Schaumwerkstoff gebildet, wobei durch die Abstützung des Anprallelementes 2 sowohl an dem Biegequerträger 1 als auch an der Stoßfängereinheit 4 eine optimale Dämpfung hinsichtlich der zumindest einen in dem Anprallelement 2 angeordneten Erfassungseinheit erfolgt. Durch diese optimale Dämpfung, insbesondere im Betrieb des Fahrzeuges 3, ist das Risiko von Fehlauslösungen hinsichtlich der Fußgängerschutzvorrichtung zumindest verringert.
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In 3 ist der Frontbereich des Fahrzeuges 3 vor einem Eintreten einer Kollision mit einem Kollisionsobjekt 5 dargestellt, wobei die Kollision mit dem Kollisionsobjekt 5 in 4 eingetreten ist.
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Das Fahrzeug 3 kollidiert frontal mit dem Kollisionsobjekt 5, wodurch sich der zwischen den beiden Halteelementen 2.1 des Anprallelementes 2 ausgebildete Bereich um eine Achse, die senkrecht zur Fahrzeuglängsachse und somit parallel zur Längsausdehnung des Anprallelementes 2 verläuft, nach oben dreht. Dabei wird der von dem Biegequerträger 1 abgewandte Bereich des Anprallelementes 2 an den Biegequerträger 1 gepresst, so dass das Anprallelement 2 eine vergleichsweise geringe Restblocklänge aufweist, wie in 4 gezeigt ist.
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Mittels eines derart ausgebildeten Anprallelementes 2 ist der Frontbereich des Fahrzeuges 3 in Bezug auf einen Fußgängerschutz und einen Pendelschlag vergleichsweise weich ausgebildet.
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Zudem ist dadurch, dass das Anprallelement 2 bei einer Frontalkollision des Fahrzeuges 3 eine vergleichsweise geringe Restblocklänge aufweist, ein Abstand zwischen der Stoßfängereinheit 4 und dem Biegequerträger 1 verringert, so dass aus der Kollision resultierende Kräfte verbessert in den Biegequerträger 1 einleitbar sind.
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Mittels des Anprallelementes 2 sind Hohlräume im Grundträger 4.1 der Stoßfängereinheit 4 ausgefüllt und/oder verspannt, woraus die optimale Schwingungsdämpfung, insbesondere in Bezug auf die zumindest eine Erfassungseinheit, ebenfalls resultiert. Dadurch sind Fehlauslösungen der Fußgängerschutzvorrichtung aufgrund von Schwingungen im Wesentlichen ausgeschlossen.
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Ferner kann eine Entwicklung unerwünschter Geräusche am und/oder im Fahrzeug mittels eines derart ausgebildeten und angeordneten Anprallelementes 2 weitestgehend vermieden werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012004766 A1 [0002]