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Die Erfindung betrifft eine Halterung von Gastanks zur Montage an einem Fahrzeug, wobei die Gastanks an einem Fahrzeugunterboden angeordnet und mittels Befestigungselementen fixiert sind.
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In einem mit Gas betreibbaren Fahrzeug sind üblicherweise mehrere Gastanks eingebaut, damit eine genügend große Menge an komprimiertem Gas mitgeführt werden kann, um dem Fahrzeug eine möglichst große Reichweite zu ermöglichen.
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Druckgasbehälter weisen eine zylindrische Form auf und haben eine entsprechende Wandstärke, damit sie einem Innendruck standhalten und bei einem Aufprall eine genügende Stabilität aufweisen.
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Bekannt ist, derartige Gastanks an einem Unterboden, insbesondere im Bereich des Hinterwagens, anzuordnen.
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Aus
DE 10 2004 030 323 A1 ist bekannt, die Gastanks mit Spannbändern zu fixieren, wobei diese Spannbänder an in den Unterboden eingelassenen Stahlbändern befestigt sind.
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Aus
DE 10 2011 014 334 A1 ist eine Halterung für Gastanks an einem Fahrzeugunterboden bekannt, bei der so genannte Tankhalter am Fahrzeugunterboden befestigt werden, an denen wiederum die Spannbänder zur Fixierung der Gastanks befestigt sind.
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Aus
DE 202 10 640 U1 ist eine Anordnung von Gastanks am Unterboden eines Fahrzeuges bekannt, bei der die Gastanks mittels Spannbändern am Unterboden des Fahrzeuges befestigt werden. Unterhalb der Gastanks ist eine Abdeckung vorgesehen, um die Gastanks vor Steinschlägen und Bodenkontakt zu schützen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Halterung von Gastanks zur Montage an einem Fahrzeug zu schaffen, die sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet und eine sichere und geschützte Anordnung der Gastanks ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Halterung von Gastanks mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass die Befestigungselemente zur Fixierung der Gastanks integraler Bestandteil einer Unterbodenverkleidung für die Gastanks sind, wobei eine Befestigung der Gastanks am Fahrzeugunterboden durch Befestigen der Unterbodenverkleidung am Fahrzeugunterboden erfolgt, ist vorteilhaft möglich, die Halterung für die Gastanks und die Unterbodenverkleidung funktionell miteinander zu kombinieren. Insgesamt sind somit gegenüber dem Stand der Technik weniger Teile für die Halterung des Gastanks und den Unterbodenschutz erforderlich. Die Unterbodenverkleidung kann somit sowohl die Aufnahme der Gastanks und deren sichere Befestigung als auch den Schutz vor Steinschlag oder Bodenkontakt übernehmen.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Unterbodenverkleidung aus Kunststoff, insbesondere endlosfaserverstärktem Kunststoff, besteht. Hierdurch lässt sich die Unterbodenverkleidung vorteilhaft aus einem Leichtbauteil erzielen, das gegenüber den bekannten Lösungen zu einer signifikanten Gewichtseinsparung führt. Endlosfaserverstärkte Kunststoffteile zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit aus. Auch können endlosfaserverstärkte Kunststoffteile in vielfältigen Formen hergestellt werden, so dass die Unterbodenverkleidung an die anzubringenden Gastanks und die konstruktiven Gegebenheiten des Fahrzeugunterbodens in einfacher Weise angepasst werden können.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Unterbodenverkleidung Befestigungspunkte zur Befestigung am Fahrzeugboden umfasst, wobei vorzugsweise die Unterbodenverkleidung zur Ausbildung der Befestigungspunkte materialstärkere Bereiche aufweist. Hierdurch wird eine sichere Befestigung der die Gastanks aufnehmenden Unterbodenverkleidung am Fahrzeugunterboden möglich. Insbesondere können während des bestimmungsgemäßen Einsatzes der Halterung, also während des Betriebes des Fahrzeuges, auftretende Lasten an den Befestigungspunkten sicher abgefangen werden. An den Befestigungspunkten können nach weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung in die Unterbodenverkleidung Verstärkungen, beispielsweise aus Metall oder Leichtmetall, integriert werden.
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Darüber hinaus ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Befestigungselemente Spannbänder sind und dass die Unterbodenverkleidung vorzugsweise Aufnahmen für die Spannbänder ausbildet, die vorzugsweise von Kanälen gebildet sind, die die Spannbänder formschlüssig aufnehmen. Hierdurch wird vorteilhaft möglich, die Spannbänder in einfacher Weise in die Unterbodenverkleidung zu integrieren. Durch die den Spannbändern angepasste Form der Kanäle ist eine sichere Ableitung der Haltekräfte der Spannbänder in die Unterbodenverkleidung möglich. Im Bereich der Kanäle besitzt die Unterbodenverkleidung vorzugsweise materialstärkere Bereiche, die eine sichere Aufnahme der Haltekräfte gestatten.
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Die Unterbodenverkleidung kann vorzugsweise profilierte Bereiche aufweisen. Hierdurch ist vorteilhaft eine höhere Eigenstabilität der Unterbodenverkleidung möglich, ohne dass zusätzliche metallische Verstärkungsteile erforderlich sind. Dies führt zu einer weiteren Gewichtsreduzierung der gesamten Halterung der Gastanks.
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Darüber hinaus ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Unterbodenverkleidung Anschlussarmaturen für die Gastanks aufweist. Hierdurch ist in einfacher Weise neben der sicheren Halterung der Gastanks ein Anschluss der Gastanks an eine Gasversorgungsanlage des Fahrzeuges möglich.
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Durch die Ausbildung der Unterbodenverkleidung als endlosfaserverstärktes Kunststoffteil ergibt sich der weitere Vorteil, dass die Unterbodenverkleidung in einfacher Weise eine aerodynamisch günstige Form erhalten kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch ein Fahrzeug mit einer Halterung von Gastanks und
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2 eine schematische Perspektivansicht der erfindungsgemäßen Halterung von Gastanks.
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1 zeigt schematisch eine teilweise Untersicht unter ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Kraftfahrzeug. An einem Unterboden 12 ist eine Halterung 14 für hier angedeutete Gastanks 16 angeordnet. Gastanks 16 sind in Fahrzeugquerrichtung am Unterboden 12 des Kraftfahrzeuges 10 angeordnet, wobei zwei Gastanks 16 hinter einer Hinterachse 18 angeordnet sind.
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Die Halterung 14 wird von einer Unterbodenverkleidung 20 gebildet, die anhand der schematischen Perspektivansicht in 2 näher erläutert wird.
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Die Unterbodenverkleidung 20 besteht aus einem wannenförmig ausgebildeten Formteil aus endlosfaserverstärktem Kunststoff. Endlosfaserverstärkte Kunststoffteile und deren Herstellung sind allgemein bekannt, so dass im Rahmen der vorliegenden Beschreibung hierauf nicht näher eingegangen werden soll.
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Die Unterbodenverkleidung 20 besitzt einen Boden 22, der von einem umlaufenden Rand 24 umgeben wird. An seinem Rand 24 bildet die Unterbodenverkleidung 20 Befestigungspunkte 26 aus. Die Befestigungspunkte 26 werden von materialstärkeren Bereichen 28 gebildet. In den Bereichen 28 ist eine Öffnung 30 zum Durchführen eines Befestigungsmittels, beispielsweise einer Schraube oder dergleichen, vorgesehen. Mittels der Befestigungsmittel erfolgt eine Befestigung der Unterbodenverkleidung 20 am Unterboden 12 des Kraftfahrzeuges 10. Der Unterboden 12 weist hierzu korrespondierende Befestigungsbereiche, beispielsweise in den Unterboden 12 eingelassene Gewindeabschnitte oder dergleichen, auf.
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Im Bereich des Bodens 22 bildet die Unterbodenverkleidung 20 Aufnahmen 32 für Befestigungselemente 34, mittels denen in 2 nicht gezeigte Gastanks 16 fixiert werden können. Die Befestigungselemente 34 werden von Spannbändern 36 gebildet. Die Aufnahmen 32 bilden Kanäle 38 aus, an denen die Spannbänder 36 formschlüssig aufgenommen sind. Dies bedeutet, die Kanäle 38 sind an die Kreisform der Spannbänder 36 angepasst.
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Die Darstellung in 2 verdeutlicht ferner, dass der Boden 22 der Unterbodenverkleidung 20 Verstärkungsrippen 40 aufweist. Diese Verstärkungsrippen 40 dienen einer größeren Eigensteifigkeit der Unterbodenverkleidung 20. Die Haltekräfte für die Gastanks 16 werden über die Spannbänder 36 in die Unterbodenverkleidung 20 eingeleitet. Diese wiederum leitet die Kräfte über die Befestigungspunkte 26 und die dort vorgesehenen Befestigungsmittel in den Unterboden 12 des Kraftfahrzeuges 10 ein.
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Es wird deutlich, dass die Befestigungselemente 34 für die Gastanks 16 integraler Bestandteil der Unterbodenverkleidung 20 sind. Es erfolgt keine direkte Befestigung der Gastanks 16 am Fahrzeugunterboden 12. Die Befestigung dort erfolgt unter Zwischenschaltung der Unterbodenverkleidung 20.
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Insgesamt ist somit ein deutlich reduzierter Bauteileaufwand für die Halterung der Gastanks 16 an dem Kraftfahrzeug 10 erforderlich.
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Die Unterbodenverkleidung 20 umfasst ferner ein Crashelement 42 für die Gastanks 16. Dieses Crashelement stützt sich im Fall eines Seiten- bzw. Pfahlcrashes an der Gasflasche ab und schützt das darunter liegende Gasflaschenventil, da dies auf keinen Fall beschädigt werden darf. Weiterhin wird dieses Element mittels einer Direktverschraubung an einen eigens dafür angeformten, darunter liegenden Anschraubdom befestigt. Die zweite Befestigung des Crashelementes erfolgt über ein Befestigungsmittel am Befestigungspunkt 26 direkt mit dem Unterboden 12.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Unterboden
- 14
- Halterung
- 16
- Gastank
- 18
- Hinterachse
- 20
- Unterbodenverkleidung
- 22
- Boden
- 24
- Rand
- 26
- Befestigungspunkte
- 28
- Bereiche
- 30
- Öffnung
- 32
- Aufnahmen
- 34
- Befestigungselemente
- 36
- Spannbänder
- 38
- Kanäle
- 40
- Verstärkungsrippen
- 42
- Crashelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004030323 A1 [0005]
- DE 102011014334 A1 [0006]
- DE 20210640 U1 [0007]