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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feststellen eines Tankvorgangs eines Fahrzeugs, bei welchem anhand geografischer Daten ermittelt wird, ob sich das Fahrzeug an einer Tankstelle befindet. Einem Nutzer des Fahrzeugs wird eine Veränderung eines Füllstands in einem Kraftstofftank kommuniziert. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Tankerkennungsvorrichtung zum Feststellen eines Tankvorgangs eines Fahrzeugs.
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Die
DE 10 2004 000 063 A1 beschreibt ein Verfahren zum Ermitteln von Kraftstoffeigenschaften wie beispielsweise dem Schwefelgehalt von Dieselkraftstoff. Über ein Positionierungssystem wird hierbei die Position des Kraftfahrzeugs und einer Tankstation während eines Tankvorgangs des Kraftfahrzeugs ermittelt. Aus einer Datenbank wird der Schwefelgehalt des an der betreffenden Tankstation verfügbaren Kraftstoffs ermittelt. Des Weiteren werden die zu Beginn des Tankvorgangs im Kraftstofftank noch vorhandene Menge und die Menge des zugetankten Kraftstoffs ermittelt. Auf einem Tankanzeigemodul wird das Stattfinden des Tankvorgangs signalisiert. Der Anstieg der Kraftstoffmenge im Tank kann hierbei als Signal für einen erfolgten Tankvorgang verwendet werden. Durch Berücksichtigen der Kraftstoffeigenschaft kann der Zeitpunkt abgeschätzt werden, zu welchem die Entschwefelung eines Stickoxid-Speicherkatalysators des Kraftfahrzeugs erforderlich ist.
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Des Weiteren beschreibt die
DE 10 2009 050 460 A1 ein Verfahren, bei welchem ein Warnsignal ausgegeben wird, wenn die Notwendigkeit eines Nachtankvorgangs erkannt wird. Hierbei wird berücksichtigt, ob eine Verformung des Kraftstofftanks stattgefunden hat. Hierfür wird eine Kennlinie gebildet, welche das Nennvolumen des Kraftstofftanks berücksichtigt.
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Zum Ermitteln des Füllstands in einem Kraftstofftank eines Fahrzeugs werden Füllstandsmesser eingesetzt, welche auch als Tankgeber bezeichnet werden. Diese Füllstandsmesser sind jedoch aufgrund der Tankgeometrie häufig nicht in der Lage, im gesamten Volumenbereich des Kraftstofftanks Veränderungen des Füllstands zu erfassen. So kann es bei vollständig gefülltem Kraftstofftank vorkommen, dass aus diesem zunächst eine beträchtliche Menge an Kraftstoff entnommen werden muss, bis diese Entnahme mittels des Füllstandsmessers festgestellt werden kann.
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Damit sich der Fahrzeugnutzer nicht daran stört, dass trotz abnehmenden Füllstands im Kraftstofftank eine Tankanzeige weiterhin einen vollständig gefüllten Kraftstofftank anzeigt, kann jedoch berücksichtigt werden, welche Menge an Kraftstoff in einen Verbrennungsmotor des Fahrzeugs eingespritzt wird. Infolge des Berücksichtigens dieser Einspritzmenge wird auf der Tankanzeige ein geringerer Füllstand des Kraftstofftanks angezeigt als dies bei der Berücksichtigung der Signale des Füllstandsmessers der Fall wäre. Es wird also über die Tankanzeige dem Nutzer des Fahrzeugs ein Abnehmen des Füllstands im Kraftstofftank kommuniziert, ohne dass der Füllstandsmesser eine solche Abnahme des Füllstands tatsächlich erfasst.
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Wird in einem solchen Fall nachgetankt, so erfasst der Füllstandsmesser keine Veränderung des Füllstands im Kraftstofftank. Dennoch zeigt die Tankanzeige weiterhin einen geringeren als den maximalen Füllstand des Kraftstofftanks an, obwohl der Kraftstofftank voll ist. Dies wird von Fahrzeugnutzern als unbefriedigend empfunden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie eine zur Durchführung des Verfahrens ausgebildete Tankerkennungsvorrichtung zu schaffen, welches bzw. welche ein verbessertes Feststellen eines Tankvorgangs ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Tankerkennungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Veränderung des Füllstands dem Nutzer des Fahrzeugs dann kommuniziert, wenn sich ein Messelement eines Füllstandmessers in einem Bereich des Kraftstofftanks befindet, in welchem zum Ermitteln einer Veränderung des Füllstands im Kraftstofftank eine Menge an in einen Verbrennungsmotor des Fahrzeugs eingebrachtem Kraftstoff berücksichtigt wird. Mit anderen Worten wird also als Voraussetzung für das Erkennen auf das Vorliegen des Tankvorgangs geprüft, ob bislang – also bis zum Erreichen der Tankstelle – die Veränderung des Füllstands im Kraftstofftank anhand der Signale des Füllstandmessers ermittelt wurde oder anhand der in den Verbrennungsmotor eingespritzten Menge an Kraftstoff. Solange nämlich die in den Verbrennungsmotor eingespritzte Menge an Kraftstoff berücksichtigt wird, um die Veränderung des Füllstands dem Nutzer etwa über eine Tankanzeige zu kommunizieren, kann davon ausgegangen werden, dass sich das Messelement in dem Bereich des Kraftstofftanks befindet, in welchem tatsächliche Änderungen des Füllstands keine oder allenfalls eine äußerst geringfügige Veränderung der Position des Messelements zur Folge haben.
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Um dennoch dem Nutzer des Fahrzeugs die Veränderung des Füllstands zu kommunizieren, wird also das Vorliegen der Bedingungen geprüft, ob sich das Fahrzeug an der Tankstelle befindet und ob der dem Nutzer kommunizierte Füllstand unter Berücksichtigung der Einspritzmenge korrigiert wurde.
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Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass so ohne das Vorsehen ergänzender Sensoren oder Tankgeber ein Nachtankvorgang verbessert erkannt werden kann. Des Weiteren liegen die geografischen Daten, welche den Ort der Tankstelle angeben, üblicherweise bereits in einem Navigationssystem des Fahrzeugs als sogenannte POI-Informationen (POI = Point of Interest, Ort von Interesse) vor. Die Kartendaten des Navigationssystems enthalten hierbei üblicherweise detaillierte Informationen über die geografische Position der Tankstelle und auch die Art der an der Tankstelle verfügbaren Kraftstoffe (etwa Benzin, Diesel, CNG, LPG). Das Nutzen dieser ohnehin vorhandenen Informationen zum Feststellen des Nachtankvorgangs ist somit im Hinblick auf die Kosten und das Package des Fahrzeugs vorteilhaft.
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Das Verfahren kann insbesondere zum Einsatz kommen, wenn das Messelement sich in einem Bereich des Kraftstofftanks befindet, in welchem eine Veränderung des Füllstands nicht zu einer Bewegung des Messelements führt. Bei einem Schwimmkörper als Messelement ist dies beispielsweise der Fall, so lange sich der Schwimmkörper unterhalb des Flüssigkeitsspiegels befindet. Dann kann nicht eine Bewegung des Messelements als Indiz dafür herangezogen, dass ein Nachtankvorgang vorliegt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird jedoch eine Bewegung des Messelements des Füllstandmessers festgestellt und daraufhin ein Schwellenwert eines Kraftstoffvolumens verringert, bei dessen Überschreiten auf das Vorliegen des Tankvorgangs geschlossen wird. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass um einen Nachtankvorgang feststellen zu können, üblicherweise ein vorgegebener Schwellenwert des Kraftstoffvolumens überschritten werden muss, welcher mit einer entsprechenden Bewegung des Messelements korrespondiert. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei einer Bewegung des Messelements, welche mit einer Erhöhung des sich im Kraftstofftank befindenden Kraftstoffvolumens um 4 Liter einhergeht, auf das Vorliegen eines Nachtankvorgangs geschlossen wird.
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Vorliegend wird nun bevorzugt dieser Schwellenwert vorübergehend auf einen geringeren Wert verringert, so dass schon bei einem geringeren in den Kraftstofftank eingefüllten Kraftstoffvolumen ein Nachtankvorgang erkannt wird. Eine solche Vorgehensweise ist dann sinnvoll, wenn sich das Messelement in einem Bereich des Kraftstofftanks befindet, in welchem es bereits ein wenig von Änderungen des Füllstands beeinflusst wird, ohne dass bei einer solchen Bewegung des Messelements der ursprünglich eingestellte Nachtank-Schwellenwert überschritten wird. Durch eine derartige Ausgestaltung kann besonders zuverlässig auf das Vorliegen des Nachtankvorgangs geschlossen werden. Die Gefahr einer Falschanzeige ist dann besonders gering.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn dem Nutzer des Fahrzeugs kommuniziert wird, dass der Füllstand im Kraftstofftank einem maximalen Füllstand entspricht. Dann wird der tatsächliche Vorgang des Nachtankens der Wirklichkeit entsprechend kommuniziert, und der Nutzer des Fahrzeugs kann dies besonders gut nachvollziehen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird eine Genauigkeit der Bestimmung der geografischen Position des Fahrzeugs berücksichtigt. So kann mit besonders großer Zuverlässigkeit sichergestellt werden, dass sich das Fahrzeug tatsächlich an der Tankstelle befindet. Zudem liegen Informationen über die Qualität der Positionsbestimmung oft schon im Navigationssystem des Fahrzeugs vor, so dass lediglich auf diese ohnehin vorhandenen Informationen zurückgegriffen werden braucht.
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Bevorzugt wird die Veränderung des Füllstands im Kraftstofftank dann kommuniziert, wenn anhand der geografischen Daten ermittelt wird, dass sich die Tankstelle innerhalb eines vorgegebenen Umkreises um das Fahrzeug befindet. So wird sichergestellt, dass das Vorhandensein der Tankstelle im Umkreis des Fahrzeugs lediglich dann bei der Veränderung der Füllstandsanzeige berücksichtigt wird, wenn die räumliche Nähe des Fahrzeugs zur Tankstelle tatsächlich darauf schließen lässt, dass ein Nachtankvorgang vorgenommen wurde. Als Tankstelle kann hierbei insbesondere ein im Navigationssystem des Fahrzeugs abgelegter geografischer Bezugspunkt herangezogen werden. Zusätzlich oder alternativ kann bei entsprechend guter räumlicher Auflösung und dem Vorliegen besonders detaillierter geografischer Daten die Position des Fahrzeugs in Bezug auf eine Zapfsäule berücksichtigt werden. Hierbei kann insbesondere berücksichtigt werden, ob an der Zapfsäule der für das Fahrzeug benötigte Kraftstoff verfügbar ist.
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Als vorgegebener Umkreis kann insbesondere ein Kreis mit einem Durchmesser von 5 Metern um einen Bezugspunkt im Fahrzeug herangezogen werden. Dadurch wird besonders zuverlässig sichergestellt, dass nicht fälschlicherweise darauf geschlossen wird, das Fahrzeug befände sich an der Tankstelle.
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Von Vorteil ist es weiterhin, wenn die Veränderung des Füllstands dann kommuniziert wird, wenn sich das Fahrzeug mit abgestellter Zündung über eine vorbestimmte Zeitspanne hinweg an der Tankstelle befindet. Auch die Länge dieser Zeitspanne lässt nämlich einen Rückschluss darauf zu, ob realistischerweise mit dem Vorliegen eines Tankvorgangs gerechnet werden kann.
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Die Zeitspanne wird bevorzugt unter Berücksichtigung einer Mindeststandzeit und einer Höchstdauer der Standzeit des Fahrzeugs festgelegt. Die Mindeststandzeit ist hierbei bevorzugt so bemessen, dass sich nach dieser eine ausreichende Beruhigung des nach dem Abstellen des Fahrzeugtanks noch im Tank hin- und herschwappenden Kraftstoffs eingestellt hat. Die Mindeststandzeit kann beispielsweise bei etwa 10 Sekunden liegen.
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Das Berücksichtigen einer Höchstdauer der Standzeit ist dahingehend von Bedeutung, dass bei einer besonders langen solchen Zeitspanne möglicherweise andere Gründe als das Betanken des Kraftstofftanks die Standzeit an der Tankstelle bedingen. Beispielsweise kann das Fahrzeug am Straßenrand neben einer Tankstelle geparkt sein, ohne dass der Nutzer des Fahrzeugs dasselbe betankt hat. Wenn die Höchstdauer der Standzeit auf beispielsweise 30 Minuten festgelegt wird, so kann besonders sicher davon ausgegangen werden, dass ein längeres Parken im Bereich der Tankstelle nicht zum Kommunizieren einer Veränderung des Füllstands im Kraftstofftank führt.
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Die erfindungsgemäße Tankerkennungsvorrichtung zum Feststellen eines Tankvorgangs eines Fahrzeugs umfasst eine Erfassungseinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, eine geografische Position des Fahrzeugs zu erfassen. Eine Steuerungseinrichtung dient dem Vergleichen der erfassten geografischen Position des Fahrzeugs mit Daten, welche die geografische Position einer Tankstelle angeben. Eine Ausgabeeinrichtung ist dazu ausgelegt, einem Nutzer des Fahrzeugs eine Veränderung eines Füllstands in einem Kraftstofftank des Fahrzeugs zu kommunizieren. Hierbei ist die Steuerungseinrichtung des Weiteren dazu ausgelegt, das Kommunizieren der Veränderung des Füllstands in Abhängigkeit davon zu bewirken, ob sich ein Messelement eines Füllstandmessers in einem Bereich des Kraftstofftanks befindet, in welchem zum Ermitteln einer Veränderung des Füllstands im Kraftstofftank eine Menge an in einen Verbrennungsmotor eingebrachtem Kraftstoff berücksichtigt wird.
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Die Steuerungseinrichtung berücksichtigt also, ob bereits mittels des Messelements eine Veränderung des Füllstands im Kraftstofftank erfasst werden kann oder ob die Veränderung des Füllstands im Kraftstofftank bis zum Erreichen der Tankstelle anhand der Einspritzmenge korrigiert wurde. Mit einer solchen Tankerkennungsvorrichtung lässt sich ein Nachtankvorgang verbessert feststellen.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für die erfindungsgemäße Tankerkennungsvorrichtung und umgekehrt.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 schematisch einen vollen Kraftstofftank eines Fahrzeugs mit einem Füllstandmesser zum Erfassen des Füllstands im Kraftstofftank und eine Tankanzeige, welche den Füllstand im Kraftstofftank angibt;
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2 das Abnehmen des Füllstands im Kraftstofftank, welches zwar nicht mittels des Füllstandmessers erfassbar ist, wobei jedoch der auf der Tankanzeige angezeigte Füllstand des Kraftstofftanks gegenüber der Ausgangslage in 1 verringert ist;
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3 Verhältnisse, wie sie sich bei einem Verfahren gemäß dem Stand der Technik im Kraftstofftank nach einem Nachtanken einstellen, wobei die Tankanzeige weiterhin den verringerten Füllstand anzeigt; und
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4 ein Schaubild, welches ein Verfahren veranschaulicht, bei welchem ausgehend von der in 2 gezeigten Situation berücksichtigt wird, ob sich in einem definierten Umkreis des Fahrzeugs eine Tankstelle befindet und die Tankanzeige einen vollen Kraftstofftank anzeigt, wenn das Fahrzeug an der Tankstelle während einer vorbestimmten Zeitspanne abgestellt wird.
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In 1 ist schematisch ein Kraftstofftank 10 eines Fahrzeugs gezeigt. In dem Kraftstofftank 10 befindet sich ein Füllstandmesser 12 oder Tankgeber, welcher als Messelement vorliegend einen Schwimmkörper 14 aufweist. In der in 1 gezeigten Situation ist Kraftstoff 16 in den Kraftstofftank 10 bis zu einem maximalen Füllstand 18 eingefüllt.
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Der Schwimmkörper 14 des Füllstandmessers 12 befindet sich gemäß 1 im Kraftstofftank 10 im Bereich eines oberen Anschlags 20, welcher niedriger ist als der maximale Füllstand 18. Dies hat zur Folge, dass mittels des Füllstandmessers 12 Änderungen des Füllstands im Kraftstofftank 10 so lange nicht erfasst werden können, bis der Füllstand dem oberen Anschlag 20 des Schwimmkörpers 14 entspricht. Das auf diese Weise mittels des Füllstandmessers 12 nicht erfassbare Kraftstoffvolumen im Kraftstofftank 10 kann beispielsweise bis zu 15 Liter betragen.
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Mittels einer Tankanzeige 22 wird einem Fahrer des Fahrzeugs der Füllstand im Kraftstofftank 10 kommuniziert. Bei der in 1 gezeigten Situation zeigt die Tankanzeige 22 entsprechend einen vollen Tank an.
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In der in 2 gezeigten Situation hat sich der tatsächliche Füllstand im Kraftstofftank 10 verringert. Der Füllstand entspricht hierbei demjenigen, bei welchem sich der Schwimmkörper 14 des Füllstandmessers 12 am oberen Anschlag 20 befindet. Damit die Tankanzeige 22 während des bis dahin mittels des Füllstandmessers 12 nicht erfassbaren Abnehmens des Kraftstoffvolumens im Kraftstofftank 10 nicht über längere Zeit auf voll stehen bleibt, wird die in einen Verbrennungsmotor des Fahrzeugs eingespritzte Menge an Kraftstoff 16 berücksichtigt. Über diese Einspritzmenge wird das aus dem Kraftstofftank 10 entnommene Volumen an Kraftstoff 12 berechnet. Entsprechend zeigt die Tankanzeige 22 bei der in 2 beschriebenen Situation einen Füllstand des Kraftstofftanks 10 an, bei welchem der Kraftstofftank 10 zu beispielsweise zu drei Vierteln mit Kraftstoff 16 gefüllt ist.
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3 zeigt nun eine Situation, wie sie bei aus dem Stand der Technik bekannten Tankerkennungsvorrichtungen auftritt. Hierbei wird Kraftstoff 16 nachgetankt, während sich der Schwimmkörper 14 weiterhin am oberen Anschlag 20 befindet. Der Füllstandmesser 12 kann also nicht dazu genutzt werden, den Nachtankvorgang festzustellen. Die Tankanzeige 22 zeigt folglich weiterhin einen zu drei Vierteln gefüllten Kraftstofftank 10 an, weil sich der Schwimmkörper 14 nicht bewegt hat. Tatsächlich entspricht der Füllstand im Kraftstofftank 10 jedoch dem maximalen Füllstand 18. Dies ist nicht wünschenswert, da so der Fahrer keine realistische Angabe über den Füllstand im Kraftstofftank 10 erhält.
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Vorliegend kommt daher eine Tankerkennungsvorrichtung 24 zum Einsatz (vgl. 4), welche das Vorliegen einer Reihe von Bedingungen berücksichtigt und bei Erfülltsein dieser Bedingungen anzeigt, dass der Kraftstofftank 10 voll ist.
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Die Ausgangssituation entspricht hierbei der mit Bezug auf 2 geschilderten. Der Schwimmkörper 14 des Füllstandmessers 12 befindet sich also am oberer Anschlag 20 und die Tankanzeige 22 zeigt einen geringeren als den maximalen Füllstand 18 an. Hierfür wurde die Menge an in den Verbrennungsmotor des Fahrzeugs eingespritztem Kraftstoff 16 berücksichtigt und entsprechend der auf der Tankanzeige 22 dargestellte Wert rechnerisch korrigiert.
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Vorliegend werden nun Daten 26 berücksichtigt, welche Angaben über die geografische Position einer Tankstelle 28 beinhalten. Derartige geografische Informationen über den Ort der Tankstelle 28 liegen bereits im Navigationssystem des Fahrzeugs 30 vor. Um festzustellen, ob sich das Fahrzeug 30 an der Tankstelle 28 steht, wird überprüft, ob sich in einem Umkreis 32 um das Fahrzeug 30 die Tankstelle 28 bzw. eine Zapfsäule befindet. Als Umkreis 32 kann hierbei beispielsweise ein Kreis mit einem Radius von 5 Metern vorgegeben werden. Des Weiteren berücksichtigen die Daten 26, ob sich mittels des Navigationssystems des Fahrzeugs 30 dessen geografische Position mit einer ausreichend hohen Genauigkeit bestimmen lässt.
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Als weitere Bedingung 34 wird geprüft, ob das Fahrzeug 30 über eine ausreichend lange – jedoch nicht zu lange – Zeitspanne hinweg an der Tankstelle 28 mit abgestellter Zündung stand. Es wird also geprüft, ob eine Standzeit t des Fahrzeugs 30 zwar größer ist als eine Mindeststandzeit tmin jedoch geringer als eine Höchstdauer tmax der Standzeit. Als Mindeststandzeit tmin kann eine Zeitdauer von 10 Sekunden angesetzt werden, da in der Regel dann sich der Kraftstoff 16 im Kraftstofftank 10 ausreichend beruhigt hat, um ein Nachtanken zu ermöglichen. Bei der Höchstdauer tmax der Standzeit wird berücksichtigt, dass nicht ein längeres Parken an der Tankstelle 28 als Nachtankvorgang interpretiert wird. So kann als Höchstdauer tmax der Standzeit eine Zeitdauer von beispielsweise 30 Minuten festgelegt sein.
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Die entsprechenden Informationen werden einem Steuergerät 36 der Tankerkennungsvorrichtung 24 zugeführt. Das Steuergerät 36 schließt aus dem Vorliegen der genannten Bedingungen, dass ein Nachtankvorgang stattgefunden hat. Entsprechend steuert das Steuergerät 36 die Tankanzeige 22 an, und die Tankanzeige 22 setzt den angezeigten Füllstand im Kraftstofftank 10 auf voll.
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Es kann auch vorkommen, dass der Schwimmkörper 14 sich nicht genau am oberen Anschlag 20 befindet, sondern ganz knapp unterhalb desselben. Wird in einem solchen Fall nachgetankt, so bewegt sich der Schwimmkörper 14 zwar nach oben, jedoch nur äußerst geringfügig. Üblicherweise wird jedoch erst dann auf ein Nachtanken geschlossen, wenn die Bewegung des Schwimmkörpers 14 nach oben einen vorbestimmten Schwellenwert einer Änderung des Volumens des sich im Kraftstofftank 10 befindenden Kraftstoffs 16 überschreitet. Beispielsweise wird erst dann das Signal des Füllstandmessers 12 als einen Nachtankvorgang anzeigend angesehen, wenn das Volumen des Kraftstoffs 16 im Kraftstofftank 10 um mindestens 4 Liter zunimmt.
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Vorliegend kann dieser Schwellenwert, bei dessen Überschreiten auf das Vorliegen eines Nachtankvorgangs geschlossen wird, temporär auf einen kleineren Wert geändert werden, wenn sich das Fahrzeug 30 an der Tankstelle 28 befindet und dort über die vorbestimmte Zeitspanne t hinweg mit abgestellter Zündung steht.
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Als weitere Voraussetzung wird auch hier berücksichtigt, dass die Tankanzeige 22 zuvor rechnerisch korrigiert wurde, also der Schwimmkörper 14 sich zuvor eine Zeitlang am oberen Anschlag 20 befand. Entsprechend wurde auch hier bis zumindest kurz vor dem Erreichen der Tankstelle 28 der mittels der Tankanzeige 22 angezeigte Füllstand heruntergerechnet, ohne dass hierfür Signale des Füllstandmessers 12 berücksichtigt wurden. Vielmehr wurde das Abnehmen des Füllstands im Kraftstofftank 10 anhand der Einspritzmenge berechnet.
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Wenn bei Vorliegen dieser Bedingungen der Schwellenwert heruntergesetzt wird, so kann anhand der Bewegung des Schwimmkörpers 14 nach oben das tatsächliche Vorliegen eines Nachtankvorgangs besonders zuverlässig erkannt werden. Entsprechend wird dann wie oben beschrieben die Tankanzeige 22 auf voll gesetzt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004000063 A1 [0002]
- DE 102009050460 A1 [0003]