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Die Erfindung betrifft eine Schlauchanschlussanordnung mit einer Blindnietmutter, die einen Setzkopf, einen Gewindeabschnitt mit einem Innengewinde und einen Verformungsbereich aufweist und mit einem Schlauchstutzen, der einstückig mit der Blindnietmutter ausgebildet ist.
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In manchen Anwendungsfällen möchte man einen Weg für ein Fluid durch eine Wand schaffen, die aus einer Platte oder aus mehreren aufeinanderliegenden Platten gebildet ist. Diesen Weg kann man später nutzen, um beispielsweise einen Druck des Fluides zwischen den beiden Seiten der Wand zu übertragen oder, um ein Fluid durch die Wand strömen zu lassen. Ein Beispiel für eine Druckübertragung ist ein Verdichtergehäuse, bei dem man außen ein Messinstrument anschließen möchte.
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Bei Wänden, die zu dünn sind, um dort ein Innengewinde anbringen zu können, in das der Schlauchstutzen eingeschraubt werden kann, ist es bekannt, dieses Gewinde durch eine Blindnietmutter zur Verfügung zu stellen. Die Herstellung eines Schlauchanschlusses erfolgt dann so, dass man eine Blindnietmutter in der Wand setzt und in das von der Blindnietmutter zur Verfügung gestellte Gewinde den Schlauchstutzen einschraubt und gegebenenfalls abdichtet. Allerdings ist eine derartige Vorgehensweise relativ aufwendig.
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Eine andere Vorgehensweise wird in
DE 1 991 274 U1 beschrieben. Hier wird die Schlauchanschlussanordnung durch einen Schlauchstutzen gebildet, der durch ein axiales Stauchen einen radial vorstehenden Wulst bildet, der eine Art Setzkopf bildet. Der Schlauchstutzen wird dann durch eine Öffnung in einer Platte geführt und mit Klemmbacken festgehalten. Von der gegenüberliegenden Seite der Platte wird ein Gesenk in die Öffnung des Schlauchstutzens eingepresst. Das Gesenk weist eine Konusmantelfläche auf, die den Schlauchstutzen konisch radial nach außen verformt. Um dies zu ermöglichen, ist die Bohrung in der Platte an der Seite, von der das Gesenk eingefahren wird, ebenfalls konisch aufgeweitet, oder die Bohrung in der Platte wird durch das Gesenk ebenfalls konisch mit verformt.
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US 4 929 001 zeigt eine Schlauchanschlussanordnung mit einer Blindnietmutter, die einen Setzkopf, einen Gewindeabschnitt mit einem Innengewinde und einen Verformungsabschnitt aufweist, und mit einem Schlauchstutzen, der einstückig mit der Blindnietmutter ausgebildet ist. Zum Setzen dieser Schlauchanschlussanordnung muss man ein Werkzeug durch den Schlauchstutzen hindurchführen und in den Gewindeabschnitt einschrauben. Der Setzkopf wird dann von einem Gegenhalter belastet. Wenn das Werkzeug herausgezogen wird, dann bildet sich der Schließkopf. Eine derartige Ausbildung hat den Nachteil, dass das Innere des Schlauchstutzens beschädigt werden kann. Darüber hinaus muss das Gegenhaltewerkzeug eine Länge aufweisen, die mindestens der Länge des Schlauchstutzens entspricht, was für die Ausbildung des Schließkopfes unter Umständen ungünstig sein kann, weil ein längeres Werkzeug zum Kippen neigt und dementsprechend der Schließkopf in Umfangsrichtung nicht überall mit der gleichen Schließkraft am Werkstück anliegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung eines Schlauchanschlusses in einer Wand einfach zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird bei einer Schlauchanschlussanordnung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Schlauchstutzen an einem vom Verformungsbereich abgewandten Ende des Gewindeabschnitts angeordnet ist.
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Bei dieser Ausgestaltung muss man, wenn man von den Werkzeugen absieht, nur noch ein Teil handhaben, um die Schlauchanschlussanordnung herzustellen. Mit dem Setzen der Blindnietmutter ist automatisch auch der Schlauchstutzen, den man auch als ”Nippel” bezeichnen kann, mit der Wand verbunden und in der richtigen Position montiert. Darüber hinaus ist ein Zugriff lediglich von einer Seite der Wand erforderlich. Insbesondere bei größeren Wänden, die ein Monteur alleine nicht mehr umgreifen kann, benötigt man dann nicht zwei Monteure um die Schlauchanschlussanordnung herzustellen. Der Schlauchstutzen ist an einem vom Verformungsbereich abgewandten Ende des Gewindeabschnitts angeordnet. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass durch die Verformung des Verformungsbereichs keine Beeinträchtigung des Schlauchstutzens erfolgt. Der Schlauchstutzen bleibt also in seiner ursprünglich hergestellten Form erhalten. Der Schlauchstutzen ragt dann nach der Montage automatisch auf der Seite der Wand heraus, auf der der Schließkopf ausgebildet ist.
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Vorzugsweise weist der Schlauchstutzen einen Durchgangskanal auf, der sich durch das Innengewinde hindurch zum Setzkopf erstreckt. Der Setzkopf ist innen offen, damit man den zum Setzen der Blindnietmutter erforderlichen Zugdorn in das Innengwinde einschrauben kann. Die Begriffe ”Innengewinde” und ”Gewindeabschnitt” sind hier allgemein als Bezeichnungen für Befestigungen zu verstehen, mit denen der Zugdorn in der Blindnietmutter befestigt werden kann, um bei einem entsprechenden Zug eine Verformung des Verformungsbereichs zu bewirken. Mit der vorliegenden Ausgestaltung, bei der sich der Durchgangskanal des Schlauchstutzens durch das Innengewinde hindurch zum Setzkopf erstreckt, ist es möglich, auf einfache Weise einen Durchgang durch die gesamte Schlauchanschlussanordnung zu schaffen, ohne das komplizierte Leitungsgänge gebildet werden müssen.
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Vorzugsweise weist der Durchgangskanal einen kleineren Innendurchmesser als das Innengewinde auf. Damit wird automatisch erreicht, dass ein Anschlag gebildet ist, bis zu dem der Zugdorn maximal in die Blindnietmutter eingesetzt werden kann. Dies bildet eine Arbeitshilfe für den Monteur, weil er den Zugdorn nicht über ein gewisses Maß hinaus in die Blindnietmutter einsetzen kann.
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Vorzugsweise weist der Schlauchstutzen einen Außendurchmesser auf, der kleiner ist als der Außendurchmesser des Gewindeabschnitts. Damit kann der Schlauchstutzen problemlos durch eine Öffnung in der Wand geführt werden, die groß genug ist, um den Gewindeabschnitt und den Verformungsbereich aufzunehmen. Das Einführen der Schlauchanschlussanordnung in die Wand wird dadurch erleichtert.
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Vorzugsweise ist ein Übergang zwischen dem Gewindeabschnitt und dem Schlauchstutzen konisch ausgebildet. Auch dies erleichtert das ”einfädeln” der Schlauchanschlussanordnung in die Wand. Es gibt dann praktisch keine Ecken oder Kanten, an denen die Schlauchanschlussanordnung beim Einführen in die Wand hängen bleiben könnte.
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Vorzugsweise schließt der Übergang außen einen Konuswinkel mit einer Mittelachse der Blindnietmutter ein, der kleiner ist als ein Konuswinkel im Übergang innen. Damit ergibt sich automatisch eine stabile Ausgestaltung des Übergangs zwischen dem Gewindeabschnitt und dem Schlauchstutzen. Dieser Übergang weist jedenfalls in einem Bereich im Übergang zwischen dem Gewindeabschnitt und dem Schlauchstutzen eine größere Wanddicke auf, so dass die Schlauchanschlussanordnung hier besonders stabil wird. In diesem Bereich ist die Gefahr groß, dass der Schlauchstutzen abgeknickt wird.
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Vorzugsweise ist der Setzkopf auf seiner dem Verformungsbereich zugewandten Seite konisch ausgebildet. Der Setzkopf ist dann als ”Senkkopf” ausgebildet, der in die Wand versenkt werden kann, so dass die Schlauchanschlussanordnung auf der vom Schlauchstutzen abgewandten Seite nicht mehr von der Wand vorsteht.
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Vorzugsweise weist der Schlauchstutzen eine maximale Wandstärke auf, die im Bereich von 70% bis 130% der maximalen Wandstärke des Gewindeabschnitts liegt. Da die Wandstärke des Schlauchstutzens ungefähr gleich der Wandstärke des Gewindeabschnitts ist, werden die Anforderungen an die Umformung des Materials, aus dem die Schlauchanschlussanordnung gebildet ist, klein gehalten.
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Vorzugsweise weist der Setzkopf eine Befestigungsgeometrie zum Anschließen einer Leitung auf. In diesem Fall kann man die Schlauchanschlussanordnung dazu verwenden, eine Leitungsverbindung durch die Wand hindurch zu erzeugen. In diesem Fall wird ein Schlauch oder eine Leitung auf den Schlauchstutzen aufgesetzt und auf der anderen Seite der Wand ein Schlauch oder eine Leitung mit der Befestigungsgeometrie verbunden.
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Hierbei ist bevorzugt, dass die Befestigungsgeometrie als Gewinde, insbesondere als Außengewinde ausgebildet ist. Bei einer geeigneten Wahl des Gewindes kann man dann für den Anschluss der Leitung Normteile verwenden, die kostengünstig sind.
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Auch ist von Vorteil, wenn die Befestigungsgeometrie an einem Fortsatz des Setzkopfes ausgebildet ist, der sich vom Verformungsbereich weg erstreckt.
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In diesem Fall kann man für die Befestigungsgeometrie eine ausreichend große Länge zur Verfügung stellen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform einer Schlauchanschlussanordnung
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2 eine zweite Ausführungsform einer Schlauchanschlussanordnung
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1 zeigt schematisch eine Schlauchanschlussanordnung 1 mit einer Blindnietmutter 2 und einen Schlauchstutzen 3. Die Blindnietmutter 2 und der Schlauchstutzen 3 sind dabei einstückig miteinander ausgebildet, d. h. der Schlauchstutzen 3 ist beispielsweise im Zuge einer Materialumformung entstanden, bei der auch die Blindnietmutter 2 gebildet worden ist.
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Die Blindnietmutter 2 weist einen Setzkopf 4 auf, an den sich ein Verformungsbereich 5 anschließt. An den Verformungsbereich 5 schließt sich auf der dem Setzkopf 4 abgewandten Seite ein Gewindeabschnitt 6 an, der ein Innengewinde 7 aufweist. Anstelle eines Innengewindes 7 kann man natürlich jede andere Befestigungsgeometrie verwenden, mit der ein Zugdorn in Eingriff gebracht werden kann. Der Zugdorn ist aus Gründen der Übersicht nicht dargestellt. Wie es für Blindnietmuttern allgemein bekannt ist, wird die Blindnietmutter dadurch gesetzt, dass die Blindnietmutter durch eine Bohrung in einer Platte oder mehreren Fügeteile gesteckt wird, bis der Setzkopf 4 an der Platte anliegt. Danach wird der Zugdorn mit einer Zugkraft belastet, die auf den Gewindeabschnitt 6 wirkt. Durch diese Zugkraft verformt sich der Verformungsbereich 5 radial nach außen, bezogen auf eine Mittelachse 8, und bildet dadurch einen nicht näher dargestellten Schließkopf aus.
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Wie ausgeführt, sind die Begriffe ”Gewindeabschnitt” 6 und ”Innengewinde” 7 hier aus Gründen der Abkürzung gewählt. Andere Befestigungsgeometrien sind möglich.
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Der Schlauchstutzen 3 weist ein Profil 9, beispielsweise ein sogenanntes ”Tannenbaum”-Profil auf, auf das ein Schlauch oder eine Leitung aufgeschoben werden kann.
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Der Schlauchstutzen 3 weist einen Außendurchmesser auf, der kleiner ist, als der Außendurchmesser des Gewindeabschnitts 6. Ein Loch, das zur Aufnahme der Schlauchanschlussanordnung 1 dient, muss mindestens so groß sein, wie der Durchmesser (oder der Querschnitt) des Gewindeabschnitts 6. Dementsprechend ist es ohne Probleme möglich, den Schlauchstutzen 3 durch dieses Loch hindurchzuführen.
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Ein Übergang 10 zwischen dem Gewindeabschnitt 6 und dem Schlauchstutzen 3 ist außen konisch ausgebildet, d. h. hier ist eine Konusmantelfläche 11 gebildet, die mit der Mittelachse 8 einen Konuswinkel a einschließt. Der Übergang 10 kann auch auf andere Weise ausgebildet sein.
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Der Schlauchstutzen 3 weist einen Durchgangskanal 12 auf, der sich durch das Innengewinde 7 hindurch zum Setzkopf 4 erstreckt. Dieser Durchgangskanal 12 weist einen kleineren Innendurchmesser als das Innengewinde 7 auf.
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Dementsprechend weist der Übergang 10 innen eine Konusmantelfläche 13 auf, die mit der Mittelachse 8 einen Konuswinkel b einschließt. Der Konuswinkel b ist größer als der Konuswinkel a. Dementsprechend ergibt sich im Übergang 10 ein Bereich 14 mit einer erhöhten Stabilität.
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Der Schlauchstutzen 3 weist eine maximale Wandstärke auf, die im Bereich von 70% bis 130% der maximalen Wandstärke des Gewindeabschnitts 6 liegt. Da die Wandstärke des Schlauchstutzens 3 damit etwa ungefähr gleichgroß ist wie die Wandstärke des Gewindeabschnitts 6, ist die Materialumformung, die man benötigt, um die Schlauchanschlussanordnung 1 zu bilden, weniger aufwendig.
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Der Setzkopf 4 ist an seiner dem Verformungsbereich 5 zugewandten Seite konisch ausgebildet, d. h. er weist eine Konusmantelfläche 15 auf. Der Setzkopf 4 ist in diesem Fall als Senkkopf ausgebildet, so dass man die Schlauchanschlussanordnung 1 jedenfalls auf einer Seite der Wand in die Wand versenken und im Idealfall sogar bündig mit der Wand abschließen lassen kann. Alternativ dazu kann der Setzkopf auch als Flachkopf oder Kleinkopf oder auf andere Weise ausgebildet sein.
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In nicht dargestellter Weise kann zwischen dem Setzkopf 4 und dem Verformungsbereich 5 ein Dichtmittel, beispielsweise in Form eines Dichtringes, einer Dichtscheibe oder einer Beschichtung angeordnet sein.
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2 zeigt eine abgewandelte Ausgestaltung einer Schlauchanschlussanordnung 1, bei der gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Im Unterschied zu der Ausgestaltung nach 1 weist der Setzkopf 4 einen Fortsatz 16 auf. An dem Fortsatz 16 ist ein Außengewinde 17 ausgebildet, das als Befestigungsgeometrie zum Anschließen einer Leitung dient. Die Leitung wird dann beispielsweise mithilfe einer Überwurfmutter befestigt. Alternativ ist es natürlich auch möglich, dass die Befestigungsgeometrie als Innengewinde ausgebildet ist. Die Befestigungsgeometrie kann auch als Teil eines Schnellverschlusses, beispielsweise eines Bajonettverschlusses, oder als Teil eines Standard-Schlauchanschlusses ausgebildet sein.
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Der Setzkopf 4 weist im Fortsatz 16 etwa die gleiche Wandstärke auf, wie der Gewindeabschnitt 6, d. h. die Wandstärke des Setzkopfs 4 nach 2 liegt im Bereich von etwa 70% bis etwa 130% der Wandstäke des Gewindeabschnitts 6, so dass auch hier die Umformarbeit beim Herstellen der Schlauchanschlussanordnung in vertretbaren Bereichen gehalten werden kann.
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Wie in 1 und 2 dargestellt, ist das Innengewinde 7 im Gewindeabschnitt 6 nur auf einem Teil der Länge des Gewindeabschnitts 6 ausgebildet. Dies reicht jedoch aus, um einen Zugdorn zuverlässig befestigen zu können.